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Ermessensspielräume bei der Bilanzierung von Pensions ...

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<strong>Ermessensspielräume</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bilanzierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Pensions</strong>-<br />

verpflichtungen: eine empirische<br />

Analyse deutscher IFRS-Bilanzierer<br />

Henning Zülch, Marcus Salewski<br />

Oktober 2010<br />

Eine Untersuchung des Lehrstuhls für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling<br />

an <strong>der</strong> Handelshochschule Leipzig (HHL)<br />

unterstützt <strong>von</strong> <strong>der</strong> „Bertelsmann Business Consulting GmbH“<br />

Nr. 103


ISSN 1864-4562 (Online-Version)<br />

� Handelshochschule Leipzig (HHL), 2010<br />

HHL-Ar<strong>bei</strong>tspapier<br />

HHL Working Paper<br />

No. 103<br />

<strong>Ermessensspielräume</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bilanzierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtungen:<br />

eine empirische<br />

Analyse deutscher IFRS-Bilanzierer<br />

Henning Zülch, Marcus Salewski<br />

Für den Inhalt dieses HHL-Ar<strong>bei</strong>tspapiers ist <strong>der</strong> Autor/sind die Autoren allein verantwortlich. Die<br />

Verwendung zu Lehr- und Forschungszecken ist unter Angabe <strong>der</strong> Quelle ausdrücklich erwünscht.<br />

Nachdruck, Vervielfältigung und Weitergabe für nicht gewerbliche Zwecke ist mit entsprechen<strong>der</strong><br />

Quellenangabe gestattet. Jegliche kommerzielle Nutzung o<strong>der</strong> Vervielfältigung – auch<br />

auszugsweise – bedarf <strong>der</strong> vorherigen schriftlichen Genehmigung des Autors/<strong>der</strong> Autoren.<br />

Weitere HHL-Publikationen sind zu finden unter www.hhl.de/publications.


Henning Zülch/Marcus Salewski<br />

<strong>Ermessensspielräume</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Bilanzierung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Pensions</strong>verpflichtungen<br />

Eine empirische Analyse deutscher IFRS-Bilanzierer<br />

Zusammenfassung: Ziel des vorliegenden Beitrags ist es in einem ersten<br />

Schritt, für die IFRS-Abschlüsse kapitalmarktorientierter, deutscher Unternehmen<br />

im Zeitraum 2000-2008 den Anteil <strong>der</strong> im Anhang offenzulegenden<br />

<strong>Pensions</strong>verpflichtung (Defined Benefit obligation – DBO) zu ermitteln, <strong>der</strong><br />

auf <strong>Ermessensspielräume</strong> des Managements zurückzuführen ist. Hierzu werden<br />

versicherungsmathematische Annahmen – Diskontierungszinssatz, Gehaltstrend<br />

und Rententrend – durch ihre jeweiligen Branchenmediane ersetzt.<br />

In einem zweiten Schritt wird überprüft, ob die so ermittelte Ermessenskomponente<br />

die Wertrelevanz <strong>der</strong> kommunizierten DBO erhöht. Als<br />

Ergebnis lässt sich festhalten, dass die <strong>Ermessensspielräume</strong> die Wertrelevanz<br />

<strong>der</strong> DBO zumindest nicht verschlechtern. Dies lässt sich u. E. darauf<br />

zurückführen, dass das Management über private Informationen über<br />

den Ar<strong>bei</strong>tnehmer- und Rentnerbestand verfügt, <strong>der</strong>en Kommunikation an<br />

den Kapitalmarkt zu entscheidungsnützlicheren Informationen führt. Für den<br />

Standardsetter bedeutet dieses Ergebnis, dass die Regelungen hinsichtlich <strong>der</strong><br />

versicherungsmathematischen Annahmen keiner stärkeren Standardisierung<br />

bedürften.<br />

Schlagworte: Accounting, Defined Benefit Obligation, Earnings Management,<br />

Earnings Quality, Ergebnismanipulation, <strong>Ermessensspielräume</strong>, Germany,<br />

IAS 19, IFRS, <strong>Pensions</strong>bilanzierung, Wertrelevanz<br />

JEL Classification M41<br />

1


1. Einleitung<br />

Ein Kernpunkt <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> Standardsetter IASB und FASB besteht darin, die Frage<br />

zu beantworten, wie viele Spielräume dem Management <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Aufstellung des Unter-<br />

nehmensabschlusses eingeräumt werden sollten. Auf <strong>der</strong> einen Seite wird argumentiert,<br />

dass diese <strong>Ermessensspielräume</strong> zur Ergebnismanipulation seitens des Managements ge-<br />

nutzt werden können. Ein beträchtlicher Teil des Schrifttums zur internationalen Rech-<br />

nungslegung beschäftigt sich daher mit den Fragen, ob – und wenn ja, warum – Mana-<br />

ger das Ergebnis manipulieren, wie Manager dies tun und was die Konsequenzen aus<br />

diesem Verhalten sind. Eine sehr gute Zusammenfassung <strong>der</strong> Forschungsergebnisse in<br />

diesem Feld geben die Überblicksartikel <strong>von</strong> Schipper (1989), Healy und Wahlen (1999)<br />

und Dechow und Skinner (2000). An<strong>der</strong>e Autoren vertreten die Auffassung, dass die-<br />

se <strong>Ermessensspielräume</strong> dazu dienen, interne Informationen des Managements an die<br />

Abschlussadressaten zu kommunizieren (Healy und Palepu (1993)). Bei <strong>der</strong> Frage, ob<br />

dem Management gewisse <strong>Ermessensspielräume</strong> eingeräumt werden sollten, geht es also<br />

grundsätzlich darum, ob die Vorteile einer Kommunikation dieser privaten Informationen<br />

die Nachteile in Form opportunistischen Handelns seitens des Managements überwiegen<br />

(Dye und Verrecchia (1995).<br />

Im vorliegenden Beitrag untersuchen wir diese Fragestellung anhand einer spezifi-<br />

schen Rechnungslegungsgröße – <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtung (Defined Benefit Obligation<br />

– DBO). Pensionen sind deshalb <strong>von</strong> beson<strong>der</strong>em Interesse für unsere Fragestellung, da<br />

sie zum einen einen sehr großen Einfluss auf die Bilanzstruktur <strong>von</strong> Unternehmen haben<br />

und zum an<strong>der</strong>en die Bestimmung <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Verpflichtung bzw. <strong>der</strong>en Bemessung<br />

äußerst komplex ist. Diese Bemessung geschieht unter Einbeziehung versicherungsma-<br />

thematischer Annahmen, <strong>bei</strong>spielsweise hinsichtlich <strong>der</strong> Sterblichkeit, <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>terf-<br />

luktuation, <strong>der</strong> Abzinsungssätze o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gehalts- und Rententrends, wo<strong>bei</strong> die größten<br />

2


<strong>Ermessensspielräume</strong> sicherlich <strong>bei</strong> den Abzinsungssätzen und den Gehalts- bzw. Renten-<br />

trends bestehen. Wir gehen daher <strong>der</strong> Frage nach, ob die <strong>Ermessensspielräume</strong> des Ma-<br />

nagements <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Festlegung dieser finanziellen Annahmen die Wertrelevanz <strong>der</strong> offen-<br />

gelegten DBO erhöhen o<strong>der</strong> vermin<strong>der</strong>n. Hierzu bestimmen wir den Teil <strong>der</strong> DBO, <strong>der</strong><br />

gerade nicht auf das Ermessen des Managements zurückzuführen ist, indem wir die unter-<br />

nehmensspezifischen Annahmen durch ihre jeweiligen Branchenwerte ersetzen. Die Diffe-<br />

renz aus <strong>der</strong> offengelegten DBO und <strong>der</strong> so ermittelten nicht-diskretionären Komponente<br />

stellt unseren Schätzer für den Teil <strong>der</strong> DBO dar, <strong>der</strong> auf die <strong>Ermessensspielräume</strong> des<br />

Managements zurückzuführen ist. Durch verschiedene Fixed-Effects-Regressionen unse-<br />

res Samples, bestehend aus den IFRS-Abschlüssen kapitalmarktorientierter, deutscher<br />

Unternehmen im Zeitraum 2000-2008, untersuchen wir die Wertrelevanz dieser Ermes-<br />

senskomponente. Konkret untersuchen wir da<strong>bei</strong>, (1) ob die Ermessenskomponente die<br />

Wertrelevanz <strong>der</strong> DBO erhöht, (2) ob es einen Unterschied zwischen dem Zeitraum <strong>der</strong><br />

freiwilligen IFRS-Anwendung und dem Zeitraum <strong>der</strong> verpflichtenden IFRS-Anwendung<br />

(ab 2005) gibt und (3) ob <strong>der</strong> Finanzierungsstatus <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>pläne einen Einfluss auf<br />

die Ausübung <strong>der</strong> <strong>Ermessensspielräume</strong> hat. Der vorliegende Beitrag ist da<strong>bei</strong> wie folgt<br />

geglie<strong>der</strong>t: In Abschnitt 2 stellen wir den Regelungsgehalt <strong>von</strong> IAS 19 sowie aktuelle<br />

Entwicklungen hinsichtlich einer Überar<strong>bei</strong>tung dieses Standards dar. Abschnitt 3 gibt<br />

einen Überblick über relevante Schrifttums<strong>bei</strong>träge, während in Abschnitt 4 unser For-<br />

schungsansatz vorgestellt wird. Abschnitt 5 stellt die Ergebnisse unserer Untersuchung<br />

dar und Abschnitt 6 schließt mit einem Fazit.<br />

Zusammengefasst zeigt sich, dass die Ermessenskomponente die Wertrelevanz <strong>der</strong> DBO<br />

zumindest nicht verschlechtert. Der Nutzen einer Kommunikation privater Informationen<br />

an den Kapitalmarkt wiegt also offensichtlich schwerer als die Möglichkeiten zu oppor-<br />

tunistischem Verhalten seitens des Managements. Dieses Ergebnis hat zum einen deutli-<br />

che Implikationen für den Standardsettingprozess im Allgemeinen: Die Rechnungslegung<br />

3


sollte ein gewisses Maß an Flexibilität aufweisen, damit das Management die Möglich-<br />

keit erhält, private Informationen an die Abschlussadressaten zu kommunizieren. Zum<br />

an<strong>der</strong>en steht unser Ergebnis im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Neuregelung <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>bi-<br />

lanzierung durch das IASB und das FASB: Im Rahmen dieses bedeutenden Projekts<br />

sollten die Standardsetter darauf achten, die <strong>Ermessensspielräume</strong> des Managements<br />

nur in den Punkten einzuschränken, in denen opportunistisches Verhalten nachweislich<br />

überwiegt.<br />

2. Regelungsgehalt des IAS 19<br />

2.1. Derzeitige Behandlung <strong>von</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtungen nach IAS 19<br />

2.1.1. Ansatz und Bewertung<br />

Die <strong>Bilanzierung</strong> <strong>von</strong> Pensionen wird innerhalb <strong>der</strong> internationalen Rechnungslegung in<br />

IAS 19: Employee Benefits behandelt. Dieser Standard regelt grundsätzlich den Ansatz,<br />

die Bewertung und die Offenlegungspflichten <strong>der</strong> <strong>von</strong> Ar<strong>bei</strong>tgebern an Ar<strong>bei</strong>tnehmer<br />

im Austausch für erbrachte Ar<strong>bei</strong>tsleistungen gewährten Vergütungen. Von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung ist hier<strong>bei</strong> indes die <strong>Bilanzierung</strong> <strong>von</strong> Pensionen. Entscheidend für die bilan-<br />

zielle Behandlung <strong>von</strong> <strong>Pensions</strong>zusagen ist <strong>der</strong> wirtschaftliche Gehalt <strong>der</strong> Verpflichtung,<br />

die für das Unternehmen durch die Zusage entsteht. Grundsätzlich wird da<strong>bei</strong> zwischen<br />

den folgenden zwei Kategorien unterschieden:<br />

• <strong>bei</strong>tragsorientierte Pläne (defined contribution plans) und<br />

• leistungsorientierte Pläne (defined benefit plans).<br />

4


Bei <strong>bei</strong>tragsorientierten Plänen beschränkt sich die aus <strong>der</strong> Zusage resultierende wirt-<br />

schaftliche Verpflichtung auf die Zahlung eines bestimmten Betrags an einen externen<br />

Versorgungsträger, <strong>bei</strong>spielsweise eine <strong>Pensions</strong>kasse. Diese Zahlungen werden aufwands-<br />

wirksam in <strong>der</strong> Erfolgsrechnung erfasst, ein Bilanzansatz erfolgt nicht. Leistungsorien-<br />

tierte Pläne, die Gegenstand <strong>der</strong> nachfolgenden Untersuchung sind, sind hingegen in <strong>der</strong><br />

Bilanz anzusetzen und versicherungsmathematisch zu bewerten. Diese Pläne verpflich-<br />

ten den Ar<strong>bei</strong>tgeber, nach Eintritt des Versorgungsfalls Zahlungen an den Ar<strong>bei</strong>tnehmer<br />

zu leisten. Aufgrund <strong>der</strong> Unsicherheit künftiger Ereignisse muss die Höhe <strong>der</strong> Verpflich-<br />

tung unter Berücksichtigung einer Vielzahl <strong>von</strong> Parametern geschätzt werden. Hier<strong>bei</strong><br />

ist gem. IAS 19.72 grundsätzlich zwischen demographischen und finanziellen Annahmen<br />

zu unterscheiden.<br />

Zu den wesentlichen demographischen Annahmen im Rahmen leistungsorientierter Pläne<br />

zählen gem. IAS 19.72 (a) Annahmen bezüglich <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>terfluktuation und <strong>der</strong> Sterb-<br />

lichkeit. Während erstere einen vernachlässigbar kleinen Einfluss auf die Höhe <strong>der</strong> Pen-<br />

sionsverpflichtung bzw. <strong>der</strong> DBO (Defined Benefit Obligation) hat, wird letztere in<br />

Deutschland regelmäßig unter Rückgriff auf die Sterbetafeln <strong>der</strong> Heubeck AG ermittelt. 1<br />

Die Angaben dieser Sterbetafeln sind unternehmensindividuell anzupassen, wenn da-<br />

durch eine realistischere Darstellung <strong>der</strong> Vermögenslage ermöglicht wird. Dies geschieht<br />

jedoch nur in den seltensten Fällen, insofern sind diese <strong>Ermessensspielräume</strong> für unsere<br />

Analyse vernachlässigbar. 2<br />

Als finanzielle Annahmen im Rahmen leistungsorientierter Pläne gelten gem.<br />

IAS 19.72 (b) im Wesentlichen Annahmen bezüglich des Abzinsungssatzes sowie <strong>der</strong> an-<br />

genommenen Gehalts- und Rententrends. Der Abzinsungssatz ist da<strong>bei</strong> gem. IAS 19.78<br />

unter Rückgriff auf Renditen erstrangiger, festverzinslicher Industrieanleihen zu bestim-<br />

1 Vgl. Mühlberger und Schwinger (2006), S 39.<br />

2 Vgl Molzahn (2007), S. 74 i. V. ˙m. S. 55 f.<br />

5


men. Existiert kein liqui<strong>der</strong> Markt für solche Industrieanleihen, soll stattdessen auf die<br />

Marktrenditen <strong>von</strong> Regierungsanleihen abgestellt werden. Gem IAS 19.79 reflektiert <strong>der</strong><br />

Abzinsungssatz lediglich den Zeitwert des Geldes – er enthält per definitionem keine Ri-<br />

sikokomponente. Grundsätzlich ist zu beachten, dass die verschiedenen <strong>Pensions</strong>zusagen<br />

unterschiedliche Laufzeiten haben und somit auch unterschiedliche Abzinsungssätze zur<br />

Anwendung kommen müssen. Gem. IAS 19.80 können Unternehmen stattdessen jedoch<br />

einen einzigen gewichteten Abzinsungssatz verwenden, in dem sich die Fälligkeiten, die<br />

Höhe und die Währung <strong>der</strong> zu zahlenden Leistungen wi<strong>der</strong>spiegeln. Bei <strong>der</strong> Bewertung<br />

<strong>der</strong> Verpflichtungen sind daneben gem. IAS 19.83 (a) erwartete künftige Gehaltssteige-<br />

rungen zu berücksichtigen, wo<strong>bei</strong> dies u. a. unter Bezugnahme auf Inflation, Dauer <strong>der</strong><br />

Zugehörigkeit zum Unternehmen, Beför<strong>der</strong>ungen und Angebots- und Nachfragestruktur<br />

auf dem Ar<strong>bei</strong>tsmarkt geschehen soll. Daneben sind Anpassungen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bewertung<br />

<strong>der</strong> Verpflichtung zu berücksichtigen, die auf rechtliche o<strong>der</strong> faktische Verpflichtungen<br />

zurückzuführen sind. Hier<strong>von</strong> ist <strong>bei</strong>spielsweise auszugehen, wenn das Unternehmen die<br />

Rentenzahlungen in <strong>der</strong> Vergangenheit regelmäßig um einen Inflationsausgleich ange-<br />

passt hat. Sowohl die Bestimmung des Abzinsungssatzes als auch die Bestimmung <strong>der</strong><br />

Gehalts- und Rententrends ist für Außenstehende kaum nachzuvollziehen, insofern beste-<br />

hen hier erhebliche <strong>Ermessensspielräume</strong> des Managements. Diese können entwe<strong>der</strong> dazu<br />

genutzt werden, den Abschlussadressaten entscheidungsnützliche, interne Informationen<br />

über die Natur <strong>der</strong> Verpflichtungen zu kommunizieren o<strong>der</strong> dazu, die Bilanzstruktur<br />

sowie das Ergebnis des Unternehmens zu manipulieren.<br />

Die unter Rückgriff auf die oben beschriebenen Annahmen bestimmte Verpflichtung wird<br />

– wie oben bereits geschehen – als Defined Benefit Obligation bezeichnet. Diese ist gem.<br />

IAS 19.54 mit dem sog. Planvermögen zu saldieren. Als Planvermögen gelten sämtliche<br />

(zum <strong>bei</strong>zulegenden Zeitwert zu bewertende) Vermögenswerte eines externen Versor-<br />

gungsträgers, die dem Zugriff des Unternehmens und dessen übrigen Gläubigern auch im<br />

6


Insolvenzfall entzogen sind und <strong>der</strong> Deckung <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtung dienen. Aus <strong>der</strong><br />

Saldierung <strong>bei</strong><strong>der</strong> Größen ergibt sich die in <strong>der</strong> Bilanz auszuweisende <strong>Pensions</strong>verbind-<br />

lichkeit (defined pension liability) bzw. – <strong>bei</strong> Überdeckung – <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>vermögenswert<br />

(pension asset).<br />

2.1.2. Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne bzw. Verluste<br />

Der maßgebliche Versorgungsaufwand wird nach IAS 19 bereits zu Beginn <strong>der</strong> Periode<br />

festgelegt. Auf Basis dieses Aufwands ergeben sich Prognosewerte für die DBO und das<br />

Planvermögen am Ende <strong>der</strong> Periode, welche mit den am Jahresende tatsächlich festge-<br />

stellten Beträgen verglichen werden. Eine mögliche Differenz wird als versicherungsma-<br />

thematischer Gewinn bzw. Verlust bezeichnet. 3<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Behandlung dieser versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste<br />

existieren gem. IAS 19.92-93D drei Möglichkeiten, und zwar (1) <strong>der</strong> Korridor-Ansatz, (2)<br />

die sofortige erfolgswirksame Erfassung und (3) <strong>der</strong> sog. OCI-Ansatz.<br />

ad (1) – Korridor-Ansatz: Die versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste<br />

werden erfolgswirksam erfasst, sobald ihr kumulierter Betrag den Korridor <strong>von</strong><br />

10% des Maximums aus DBO und Planvermögen übersteigt (IAS 19.92). Ist dies<br />

nicht <strong>der</strong> Fall sind die versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste ledig-<br />

lich in einer Nebenrechnung fortzuschreiben.<br />

ad (2) – Sofortige erfolgswirksame Erfassung: Grundsätzlich ist gem IAS 19.93 jedes<br />

Verfahren anwendbar, dass zu einer schnelleren Erfassung <strong>der</strong> versicherungsma-<br />

thematischen Gewinne bzw. Verluste führt, sofern dieses Verfahren stetig und für<br />

3 Diese versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste können auf Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Annahmen<br />

o<strong>der</strong> unerwartete Entwicklungen, z. B. höhere Fluktuationsraten o<strong>der</strong> geringere Sterblichkeit, zurückzuführen<br />

sein.<br />

7


Gewinne und Verluste gleichermaßen angewandt wird. Durch diese Regelung wird<br />

insbeson<strong>der</strong>e die sofortige erfolgswirksame Erfassung in <strong>der</strong> Periode, in <strong>der</strong> die<br />

versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste anfallen, ermöglicht.<br />

ad (3) – OCI-Ansatz: Für Unternehmen, die sich dazu entschieden haben, versiche-<br />

rungsmathematische Gewinne bzw. Verluste sofort zu erfassen, besteht gem.<br />

IAS 19.93A ein Wahlrecht, dies im sonstigen Ergebnis (other comprehensive in-<br />

come – OCI) zu tun. Innerhalb <strong>der</strong> Bilanz erfolgt die Buchung <strong>der</strong> versicherungs-<br />

mathematischen Gewinne bzw. Verluste da<strong>bei</strong> gegen die Gewinnrücklagen. 4<br />

2.1.3. Offenlegungspflichten<br />

Die Offenlegungspflichten hinsichtlich leistungsorientierter Pläne sind detailliert in<br />

IAS 19.120-125 geregelt. Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind für die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t indes<br />

die folgenden Angaben:<br />

• Gem. IAS 19.120A (c) ist eine Überleitungsrechnung des Barwerts <strong>der</strong> leistungsori-<br />

entierten Verpflichtung vom Wert am Jahresanfang auf den Wert am Jahresende<br />

im Anhang offenzulegen.<br />

• Gem. IAS 19.120A (n) hat das berichtende Unternehmen Angaben über die re-<br />

levanten versicherungsmathematischen Annahmen zu tätigen, insbeson<strong>der</strong>e über<br />

Abzinsungssätze und Gehalts- bzw. Rententrends. Diese Angaben sind grundsätz-<br />

lich in absoluten Werten (z. B. als absoluter Prozentsatz) zu tätigen – eine Angabe<br />

<strong>von</strong> Bandbreiten ist nicht zulässig.<br />

4 Der OCI-Ansatz wurde durch die Erweiterung ” Actuarial Gains and Losses, Group Plans and Disclosures“<br />

im Dezember 2004 in IAS 19 aufgenommen. Festzuhalten ist, dass <strong>der</strong> OCI-Ansatz ursprünglich<br />

dem britischen Rechnungslegungsstandard FRS 17: Retirement Benefits entstammt. Vgl. International<br />

Accounting Standards Board (IASB) (2004) und Accounting Standards Board (ASB) (2000).<br />

8


2.2. Aktuelle Entwicklungen<br />

Vor allem die vielfältigen Wahlrechte zur Behandlung versicherungsmathematischer Ge-<br />

winne bzw. Verluste stehen seit langer Zeit in <strong>der</strong> Kritik. Gegner des Korridor-Ansatzes<br />

argumentieren, dass dieser zu einem nicht dem tatsächlichen Verpflichtungsgrad entspre-<br />

chenden Ausweis <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtung in <strong>der</strong> Bilanz führt. Die aus <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>-<br />

zusage resultierenden Risiken sind somit nicht <strong>der</strong> Bilanz, son<strong>der</strong>n nur dem Anhang zu<br />

entnehmen (Derr und Unrein (2010), Berger und Walter (2008)). 5<br />

Aus diesem Grund hat das IASB im Juli 2006 das Projekt ” Post-employment benefits<br />

(including pensions)“ auf seine Agenda genommen. Ziel dieses Projekts ist die grund-<br />

legende Überar<strong>bei</strong>tung <strong>von</strong> IAS 19, die zu einer Verbesserung <strong>der</strong> Informationsfunktion<br />

eines IFRS-Abschlusses führen soll. Am 27. März 2008 hat das IASB im Rahmen die-<br />

ses Projekts das Diskussionspapier ” Preliminary Views on Amendments to IAS 19 Em-<br />

ployee Benefits“ veröffentlicht. 6 Wesentliche Vorschläge des Diskussionspapiers sind die<br />

Abschaffung <strong>der</strong> Wahlrechte <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne<br />

bzw. Verluste sowie eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Klassifizierung <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeberleistungen durch<br />

Einführung einer neuen, zum <strong>bei</strong>zulegenden Zeitwert zu bewertenden Kategorie <strong>bei</strong>-<br />

tragsbasierter Zusagen (contribution-based benefit promises). Während ersteres bereits<br />

in einem Exposure Draft gemündet ist, hat sich das IASB entschieden, sämtliche Fra-<br />

gestellungen, die mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> <strong>bei</strong>tragsbasierten Zusagen zusammenhängen,<br />

erst im Rahmen einer umfassenden Überar<strong>bei</strong>tung <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>bilanzierung nach 2011<br />

zu bear<strong>bei</strong>ten.<br />

5 Amen (2007) vergleicht die Auswirkungen des Korridor- und des OCI-Ansatzes anhand einer Monte-<br />

Carlo-Simulation und kommt hinsichtlich <strong>der</strong> Vorteilhaftigkeit einer <strong>der</strong> <strong>bei</strong>den Alternativen zu einem<br />

differenzierteren, aber uneindeutigen Ergebnis.<br />

6 Vgl. International Accounting Standards Board (IASB) (2008).<br />

9


Der im April 2010 veröffentlichte Exposure Draft ” Defined Benefit Plans – Proposed<br />

amendments to IAS 19“ 7 enthält konkrete Vorschläge zur kurzfristigen Än<strong>der</strong>ung an<br />

IAS 19 hinsichtlich <strong>der</strong> Behandlung langfristiger, leistungsorientierter Zusagen: Sämtli-<br />

che Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> DBO und des Planvermögens sind gemäß dem Standard-<br />

entwurf sofort in <strong>der</strong> Bilanz zu erfassen (ED 45A, 61). Die Korridormethode wird damit<br />

abgeschafft, versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste sind in <strong>der</strong> Periode zu<br />

erfassen, in <strong>der</strong> sie anfallen. In <strong>der</strong> Bilanz wird somit stets die volle Nettoverpflichtung<br />

ausgewiesen. Die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nettoverpflichtung soll da<strong>bei</strong> in die folgenden drei<br />

Komponenten unterteilt werden:<br />

• Finanzierungsaufwand,<br />

• Zinsaufwand und<br />

• Wertverän<strong>der</strong>ungen.<br />

Der Finanzierungsaufwand setzt sich zusammen aus den service costs, den Gewinnen<br />

bzw. Verlusten aus Plankürzungen sowie den Gewinnen bzw. Verlusten aus Anpassun-<br />

gen des Versorgungsplans (ED 119A (a), 96A). Der Zinsaufwand ergibt sich, wenn <strong>der</strong><br />

Abzinsungssatz auf die in <strong>der</strong> Periode vorhandene Nettoverbindlichkeit angewandt wird<br />

(ED 119B). Die Wertverän<strong>der</strong>ungen setzen sich schließlich zusammen aus den versi-<br />

cherungsmathematischen Gewinnen bzw. Verlusten auf die DBO, dem Ertrag aus dem<br />

Planvermögen, den Gewinnen bzw. Verlusten aus Planabgeltungen sowie den Auswir-<br />

kungen des sog. Asset Ceiling (ED 119C, 119D, 115A-115K). 8<br />

Während Finanzierungsaufwand und Zinsaufwand in <strong>der</strong> Gewinn- und Verlustrechnung<br />

zu erfassen sind, hat sich das IASB dazu entschieden, dass die Wertverän<strong>der</strong>ungen im<br />

7 Vgl. International Accounting Standards Board (IASB) (2010).<br />

8 Vgl. zu den Begrifflichkeiten Lüdenbach und Hoffmann (2009), § 22.<br />

10


OCI zu berücksichtigen sind. Auch eine spätere aufwandswirksame Berücksichtigung<br />

dieser Verän<strong>der</strong>ungen (Recycling) ist nicht geplant.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> für unsere Analyse bedeutenden versicherungsmathematischen Annah-<br />

men haben sich indes durch den Exposure Draft keine Än<strong>der</strong>ungen ergeben. 9 Die Ermes-<br />

sensspielräume <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Wahl des Abzinsungssatzes und des Gehalts- bzw. Rententrends<br />

bestehen nach wie vor. Das Management kann die Höhe <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtung weiter-<br />

hin in beträchtlichem Maße beeinflussen; lediglich die Möglichkeit, das Ergebnis zu ma-<br />

nipulieren, wird durch die Abschaffung des Wahlrechts zur Erfassung versicherungsma-<br />

thematischer Gewinne bzw. Verluste in <strong>der</strong> Gewinn- und Verlustrechnung eingeschränkt<br />

(Pellens et al. (2010)).<br />

3. Literaturüberblick<br />

Opportunistisches Verhalten des Managements in Form einer Manipulation <strong>der</strong> zu publi-<br />

zierenden Ergebnisgrößen wird im Schrifttum zur internationalen Rechnungslegung für<br />

gewöhnlich unter dem Schlagwort earnings management subsumiert (Einen guten Ein-<br />

stieg hierzu bieten die Überblicksartikel <strong>von</strong> Schipper (1989), Healy und Wahlen (1999)<br />

und Dechow und Skinner (2000)). Von earnings management ist immer dann die Rede,<br />

wenn Manager <strong>Ermessensspielräume</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Finanzberichterstattung nutzen,<br />

um entwe<strong>der</strong> die Abschlussadressaten über den Unternehmenserfolg zu täuschen, o<strong>der</strong><br />

um bestimmte Rechnungslegungsgrößen zu beeinflussen, die <strong>bei</strong>spielsweise einen Ein-<br />

fluss auf erfolgsabhängige Vergütungskomponenten haben (Healy und Wahlen (1999),<br />

S. 368). Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite können diese <strong>Ermessensspielräume</strong> dazu dienen, unter-<br />

9 Das durch die Finanzkrise kurzfristig auf die Agenda gerückte Projekt zur Än<strong>der</strong>ung des Abzinsungssatzes<br />

wird vom IASB nicht mehr weiter verfolgt. Dieses Projekt sah ohnehin lediglich die<br />

Abschaffung des Bezugs auf die Renditen <strong>von</strong> Regierungsanleihen in den Fällen vor, in denen kein<br />

liqui<strong>der</strong> Markt existiert. Die <strong>Ermessensspielräume</strong> des Managements adressierte auch dieses Projekt<br />

nicht. Vgl International Accounting Standards Board (IASB) (2009).<br />

11


nehmensinterne, private Informationen an die Abschlussadressaten zu kommunizieren<br />

(Schipper (1989), Healy und Palepu (1993), Sankar und Subramanyam (2001)). Mit <strong>der</strong><br />

vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t versuchen wir daher einen Beitrag zu <strong>der</strong> Debatte zu leisten, wie<br />

groß die <strong>Ermessensspielräume</strong> sein sollten, die dem Management zur Verfügung stehen.<br />

Hier<strong>bei</strong> geht es grundsätzlich um eine Abwägung zwischen dem Nutzen dieser Ermes-<br />

sensspielräume (Kommunikation privater Informationen) und <strong>der</strong>en Kosten (opportuni-<br />

stisches Verhalten des Managements) (Dye und Verrecchia (1995)).<br />

Ein Großteil <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>ten zu diesem Thema basieren auf dem Jones (1991)-Modell.<br />

Hier<strong>bei</strong> werden die sog. accruals in eine diskretionäre und eine nicht-diskretionäre Kom-<br />

ponente unterteilt. 10 Subramanyam (1996) zeigt <strong>bei</strong>spielsweise, dass diese Ermessens-<br />

spielräume im Schnitt die Wertrelevanz <strong>der</strong> Ergebnisgröße erhöhen, während Tucker und<br />

Zarowin (2006) zeigen, dass diskretionäre Ergebnisglättung seitens des Managements die<br />

Informationseffizienz <strong>der</strong> Aktienpreise erhöht. Guay et al. (1996) merken jedoch an, dass<br />

eine solche Zerlegung <strong>der</strong> accruals sehr fehlerbehaftet sein kann, so dass grundsätzliche<br />

Zweifel an <strong>der</strong> Verlässlichkeit solcher Aussagen bestehen.<br />

Ein möglicher Weg, diese Fehler zu vermeiden, besteht darin, spezifische Entscheidun-<br />

gen des Managements zu untersuchen (McNichols (2000)). Einige Autoren untersuchen<br />

<strong>bei</strong>spielsweise den Teil <strong>der</strong> Kreditausfallrückstellungen <strong>von</strong> Banken bzw. <strong>der</strong> Verlustrück-<br />

stellungen <strong>von</strong> Versicherungen, <strong>der</strong> sich auf das Ermessen des Managements zurückführen<br />

lässt (Wahlen (1994), Beaver und Engel (1996) und Beaver und Venkatachalam (2003)<br />

bzw. Petroni et al. (2000) und Beaver und McNichols (2001)). Der Vorteil eines solchen<br />

Vorgehens besteht darin, dass die Autoren ihre Expertise auf einem bestimmten Gebiet<br />

dazu nutzen können, die diskretionäre Komponente realistischer zu modellieren.<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t gehen wir einen ähnlichen Weg und untersuchen eine be-<br />

10 Als accruals wird die Differenz aus Zahlungsüberschüssen (also Einzahlungen abzüglich Auszahlungen)<br />

und Gewinn (also Erträge abzüglich Aufwendungen) bezeichnet. Vgl. Jones (1991).<br />

12


stimmte Rechnungslegungsgröße – die <strong>Pensions</strong>verpflichtung (DBO). Einen Überblick<br />

über bisherige Forschungsergebnisse auf dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>bilanzierung bietet da-<br />

<strong>bei</strong> Glaum (2009). Die DBO bietet sich aus verschiedenen Gründen für unsere Analyse<br />

an. Zum einen hat sie einen erheblichen Einfluss auf die Bilanzstruktur <strong>der</strong> Unternehmen,<br />

zum an<strong>der</strong>en bestehen erhebliche <strong>Ermessensspielräume</strong> des Managements <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bestim-<br />

mung ihrer Höhe. Hinzu kommt, dass Angaben zu den wesentlichen Parametern, die die<br />

Höhe <strong>der</strong> DBO bestimmen, durch die Unternehmen im Anhang eines IFRS-Abschlusses<br />

offenzulegen sind. Diverse Studien belegen, dass diese Parameter sich zwischen verschie-<br />

denen Unternehmen z. T. beträchtlich unterscheiden und dass <strong>der</strong>en Festlegung durch<br />

das Management beeinflusst wird (Blankley und Swanson (1995), Gopalakrishnan und<br />

Sugrue (1995), Godwin et al. (1996)). In Anlehnung an Hann et al. (2007) ermitteln wir<br />

daher zunächst den nicht-diskretionären Teil <strong>der</strong> DBO, indem wir die versicherungsma-<br />

thematischen Annahmen des Managements durch ihre jeweiligen Branchenwerte erset-<br />

zen. Der diskretionäre Teil <strong>der</strong> DBO ergibt sich dann durch Subtraktion dieser Größe<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> im Anhang offengelegten DBO.<br />

Ein Nachteil dieses Vorgehens besteht indes darin, dass die Höhe <strong>der</strong> DBO lediglich im<br />

Anhang offengelegt wird. Unsere Ar<strong>bei</strong>t kann daher nicht dem Schrifttum zum earnings<br />

management im engeren Sinne zugeordnet werden, vielmehr sollte in diesem Zusam-<br />

menhang eher <strong>von</strong> Rechnungslegungs-Management im Allgemeinen gesprochen werden.<br />

Hier<strong>bei</strong> stellt sich die Frage, inwiefern Abschlussadressaten Anhangangaben überhaupt<br />

wahrnehmen bzw. ob <strong>der</strong> Kapitalmarkt diese ähnlich bewertet wie Angaben in <strong>der</strong> Er-<br />

folgsrechnung bzw. in <strong>der</strong> Bilanz. Barth (1991) zeigt allerdings, dass Angaben zur Pensi-<br />

onsverpflichtung vom Markt in ähnlicher Weise wahrgenommen werden wie Angaben zu<br />

an<strong>der</strong>en – in <strong>der</strong> Bilanz erfassten – Verpflichtungen. Wir halten unser Vorgehen daher<br />

für grundsätzlich geeignet, die Frage zu beantworten, ob <strong>der</strong> Nutzen <strong>der</strong> Ermessens-<br />

spielräume des Managements im Bereich <strong>der</strong> <strong>Bilanzierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtungen<br />

13


die damit einhergehenden Kosten überwiegt.<br />

4. Forschungsansatz<br />

4.1. Ermittlung <strong>der</strong> Ermessenskomponente <strong>der</strong> DBO<br />

Die Ermittlung des Anteils <strong>der</strong> DBO, <strong>der</strong> auf <strong>Ermessensspielräume</strong> des Managements<br />

zurückzuführen ist (Im Folgenden DBOD), geschieht in Anlehnung an Hann et al. (2007).<br />

Diese modellieren die diskretionäre Komponente DBOD als Differenz zwischen <strong>der</strong> im<br />

Anhang ausgewiesenen DBO und dem Teil <strong>der</strong> DBO, <strong>der</strong> gerade nicht auf Ermessen<br />

zurückzuführen ist (DBOX). DBOX ergibt sich, indem die unternehmensspezifischen<br />

versicherungsmathematischen Annahmen in <strong>der</strong> folgenden Gleichung 1 durch ihre jewei-<br />

ligen Branchenmediane ersetzt werden. 11<br />

Annahmegemäß lässt sich die DBO darstellen als 12<br />

DBO =<br />

Pi,r,L( ˆ<br />

KW (1 + g) N )<br />

(1 + i) N . (1)<br />

Hier<strong>bei</strong> bezeichnet Pi,r,L den Barwertfaktor einer über den Zeitraum L mit einem Ren-<br />

tenfaktor r geometrisch fortschreitenden Rente <strong>bei</strong> einem Diskontierungszinssatz <strong>von</strong> i,<br />

formal ausgedrückt durch Pi,r,L = (1+i)L −(1+r) L<br />

(i−r)(1+i) L<br />

(Im Unterschied hierzu berücksichtigen<br />

Hann et al. (2007) den Rententrend <strong>bei</strong> den Zerlegung <strong>der</strong> DBO nicht; dies muss als me-<br />

thodische Schwäche ihres Ansatzes angesehen werden.). Mit L wird die durchschnittliche<br />

11<br />

Bei <strong>der</strong> Einteilung in Branchen orientieren wir uns an den Sektorvorgaben <strong>der</strong> Deutschen Börse AG.<br />

Vgl. Deutsche Börse AG (2010).<br />

12<br />

Aus Gründen <strong>der</strong> Übersichtlichkeit unterdrücken wir an dieser Stelle sowohl den Zeitindex als auch<br />

den Unternehmensindex.<br />

14


Lebenserwartung <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer nach Renteneintritt bezeichnet, mit K <strong>der</strong> Anteil<br />

des heutigen Lohnniveaus W , das in N Jahren als Pension zu zahlen. Über den Faktor<br />

(1+g) N werden künftige Gehaltssteigerungen antizipiert. Zu beachten ist hier<strong>bei</strong> dass N<br />

für Ar<strong>bei</strong>tnehmer und Pensionäre gleichermaßen gelten muss – es handelt sich also um<br />

eine durchschnittliche, gewichtete Restdienstzeit des Bestandes. An<strong>der</strong>s ausgedrückt ist<br />

die DBO <strong>der</strong> Barwert <strong>der</strong> prognostizierten Rente ˆ<br />

KW (1 + g) N , die über einen Zeitraum<br />

<strong>von</strong> L Jahren nach Renteneintritt zu zahlen ist.<br />

Die Ermittlung <strong>der</strong> Bewertungsparameter i, g und r ist unproblematisch, da diese direkt<br />

aus dem Anhang entnommen werden können. Für L und N ist dies nicht möglich, so<br />

dass hier Annahmen getroffen werden müssen:<br />

Annahme bzgl. L: Mitte <strong>der</strong> 2000er Jahre lag die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

für 65-jährige Männer <strong>bei</strong> etwa 16,5 Jahren, während diese für 65-jährige Frauen<br />

etwa 20 Jahre betrug. 13 Daher nehmen wir als durchschnittliche Restlebenszeit<br />

einen Wert <strong>von</strong> L = 18 Jahren an.<br />

Annahme bzgl. N: Das Durchschnittsalter in Deutschland betrug Mitte <strong>der</strong> 2000er Jah-<br />

re etwa 42 Jahre 14 , während das durchschnittliche Renteneintrittsalter <strong>bei</strong> etwa 62<br />

Jahren 15 lag. Dies würde eine Restdienstzeit N <strong>von</strong> 20 Jahren ergeben. Da sich N<br />

jedoch gleichermaßen auf Anwärter und Rentner bezieht, ermitteln wir zunächst<br />

einen Schätzer dafür, welcher Anteil <strong>der</strong> jeweiligen DBO auf Rentner entfällt. Hier-<br />

zu werden die in <strong>der</strong> Periode angefallenen und im Anhang offengelegten Versor-<br />

gungszahlungen V Z mit <strong>von</strong> <strong>der</strong> ” Fachvereinigung mathematischer Sachverständi-<br />

ger“ <strong>der</strong> ” Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V.“ bezogenen<br />

13 Vgl. Angaben des Statistischen Bundesamts, abrufbar unter: http://www.destatis.de/<br />

jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Bevoelkerung/<br />

GeburtenSterbefaelle/Tabellen/Content50/LebenserwartungDeutschland,templateId=<br />

ren<strong>der</strong>Print.psml.<br />

14 Vgl. Statistisches Bundesamt (2007), S. 44.<br />

15 Vgl. Deutsche Rentenversicherung Bund (2008), S. 68.<br />

15


Rentenbarwertfaktoren RBF multipliziert. Der Anteil <strong>der</strong> DBO, <strong>der</strong> auf Rentner<br />

entfällt ergibt sich somit als<br />

λ =<br />

V Z · RBF<br />

DBO<br />

. (2)<br />

Der Anteil, <strong>der</strong> auf Anwärter entfällt beträgt dann ϕ = 1 − λ. Mit diesem<br />

wird die ursprüngliche Restdienstzeit <strong>von</strong> 20 Jahren multipliziert, so dass wir<br />

unternehmens- und periodenspezifische Schätzer für N in Abhängigkeit <strong>von</strong> ϕ er-<br />

halten.<br />

Bis auf ˆ<br />

KW sind somit sämtliche Bestandteile <strong>von</strong> Gleichung 1 bekannt (i, r und g)<br />

bzw. werden angenommen (L und N), daher kann ˆ<br />

KW wie folgt ermittelt werden:<br />

ˆ<br />

KW =<br />

DBO(1 + i)N<br />

. (3)<br />

Pi,r,L(1 + g) N<br />

Ersetzt man nun in Gleichung 1 die versicherungsmathematischen Annahmen des Ma-<br />

nagements (i, r und g) durch ihre jeweiligen Industriemediane (i ∗ , r ∗ und g ∗ ), so erhält<br />

man mit DBOX den nicht-diskretionären Teil <strong>der</strong> DBO.<br />

DBOX = Pi ∗ ,r ∗ ,L( ˆ<br />

KW (1 + g ∗ ) N )<br />

(1 + i ∗ ) N . (4)<br />

16


Durch Subtraktion <strong>der</strong> Form<br />

DBOD = DBO − DBOX<br />

ergibt sich <strong>der</strong> Ermessensanteil an <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtung DBOD.<br />

4.2. Wertrelevanztests<br />

4.2.1. Vorbemerkung<br />

Um die Wertrelevanz <strong>der</strong> <strong>Ermessensspielräume</strong> des Managements <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bestimmung<br />

<strong>der</strong> DBO zu ermitteln, führen wir verschiedene Regressionen durch, <strong>bei</strong> denen die Markt-<br />

kapitalisierung zum 31.12. die abhängige Variable darstellt. Eine Verwendung dieser Ni-<br />

veauvariable (im Gegensatz zur Verwendung <strong>von</strong> Renditen) ist für unsere Forschungsfra-<br />

ge angemessen, da wir die Wertrelevanz einer Bilanzposition untersuchen. Daneben steht<br />

eine solche Modellierung im Einklang mit an<strong>der</strong>en Beiträgen, die sich mit <strong>der</strong> Bilanzie-<br />

rung <strong>von</strong> Pensionen beschäftigen (Hann et al. (2007), Landsman (1986), Barth (1991),<br />

Barth et al. (1992)). Eine solche Spezifikation leidet indes an diversen ökonometrischen<br />

Problemen, insbeson<strong>der</strong>e solche, die durch Heteroskedastizität und Größeneffekte ver-<br />

ursacht werden. Um diesen Problemen Rechnung zu tragen werden sämtliche Variablen<br />

über die Umsatzerlöse standardisiert. Daneben verwenden wir Time Fixed Effects Pa-<br />

nelregressionen mit White (1980)-Adjustment.<br />

17<br />

(5)


4.2.2. Einfluss <strong>der</strong> diskretionären Komponente<br />

Wir untersuchen zunächst die relative Wertrelevanz <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtung mit und<br />

ohne Ermessen. Hierzu vergleichen wir das korrigierte Bestimmtheitsmaß R 2 sowie die<br />

Koeffizienten <strong>der</strong> folgenden Modelle I. und II.<br />

MARCAPit =<br />

MARCAPit =<br />

2008 �<br />

t=2000<br />

2008 �<br />

t=2000<br />

αtIt + β1DBOit + β2P Ait + β3NIit + β4EMPit<br />

+β5RDit + β6T Ait + ut<br />

αtIt + β1DBOX,it + β2P Ait + β3NIit + β4EMPit<br />

+β5RDit + β6T Ait + ut<br />

MARCAPit bezeichnet die Marktkapitalisierung am 31.12., DBOit die <strong>Pensions</strong>ver-<br />

pflichtung (Defined Benefit Obligation), DBOX,it den nicht-diskretionären Teil <strong>der</strong> DBO<br />

und P Ait den <strong>bei</strong>zulegenden Zeitwert des Planvermögens. Mit It werden die Time Fixed<br />

Effects bezeichnet. Daneben nehmen wir die folgenden Kontrollvariablen in unser Modell<br />

auf: Mit NIit wird das Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bezeichnet, RDit<br />

steht für den Forschungs- und Entwicklungsaufwand, EMPit für die Anzahl <strong>der</strong> Vollzeit-<br />

mitar<strong>bei</strong>ter im Geschäftsjahresschnitt und T Ait für die Bilanzsumme. Wir nehmen NIit<br />

auf, da Ohlson (1995) zeigt, dass die korrekte Spezifikation einer solchen Preisgleichung<br />

den Periodenerfolg berücksichtigen muss. EMPit und RDit werden aufgenommen, um<br />

18<br />

(I.)<br />

(II.)


die sog. service cost anomaly 16 zu berücksichtigen, während T Ait den angesprochenen<br />

Größeneffekten Rechnung tragen soll.<br />

In einem zweiten Schritt untersuchen wir den zusätzlichen Erklärungsgehalt <strong>der</strong> diskre-<br />

tionären Komponente durch Schätzung des Modells III.:<br />

MARCAPit =<br />

2008 �<br />

t=2000<br />

αtIt + β1DBOX,it + β2DBOD,it + β3P Ait + β4NIit<br />

+β5EMPit + β6RDit + β7T Ait + ut<br />

(III.)<br />

Hier<strong>bei</strong> bezeichnet DBOD,it den Teil <strong>der</strong> DBO, <strong>der</strong> auf die <strong>Ermessensspielräume</strong> des<br />

Managements zurückzuführen ist. Alle an<strong>der</strong>en Variablen sind wie oben definiert.<br />

4.2.3. Übergang auf verpflichtende IFRS-Anwendung<br />

Mit dem Übergang <strong>von</strong> einer freiwilligen Rechnungslegung nach IFRS bis zum Jahr<br />

2004 auf die verpflichtende IFRS-Anwendung für kapitalmarktorientierte Unternehmen<br />

ab dem Jahr 2005 verbreitert sich die Anzahl an Unternehmen in unserem Sample sub-<br />

stantiell. Der Verdacht liegt da<strong>bei</strong> nahe, dass die Unternehmen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> erstmaligen An-<br />

wendung <strong>der</strong> IFRS in einem signifikant höheren Ausmaß Gebrauch <strong>von</strong> ihren Ermes-<br />

sensspielräumen machen, um sich einen ” guten Start“ in die IFRS-Rechnungslegung zu<br />

ermöglichen. Daher schätzen wir das folgende Modell IV. und untersuchen, ob es einen<br />

Unterschied zwischen diesen <strong>bei</strong>den Perioden gibt:<br />

16 Die service cost anomaly bezieht sich auf den unerwarteten positiven Zusammenhang zwischen den<br />

service costs und dem Aktienpreis (Barth et al. (1992)). Subramanyam und Zhang (2001) zeigen, dass<br />

die Aufnahme <strong>von</strong> EMPit und RDit in die Regressionsgleichung diese Anomalie beseitigt.<br />

19


MARCAPit =<br />

2008 �<br />

t=2000<br />

αtIt + β1DBOX,it + β2DBOD,it + β3DBOD,it · P ost2004 + β4P Ait<br />

+β5NIit + β6EMPit + β7RDit + β8T Ait + ut<br />

(IV.)<br />

P ost2004 bezeichnet hier<strong>bei</strong> eine Dummyvariable, die für alle Jahre ab 2005 den Wert<br />

1 annimmt und 0 sonst; Alle an<strong>der</strong>en Variablen sind wie weiter oben definiert.<br />

4.2.4. Einfluss des Finanzierungsstatus<br />

Unternehmen, <strong>der</strong>en Pläne stark unterfinanziert sind, haben c. p. stärkere Anreize die<br />

DBO durch geschickte Wahl <strong>der</strong> versicherungsmathematischen Annahmen zu reduzieren.<br />

Daher untersuchen wir in Anlehnung an Hann et al. (2007) in einem letzten Schritt,<br />

ob es einen Unterschied hinsichtlich des Finanzierungsstatus <strong>der</strong> Verpflichtungen gibt.<br />

Das Ausmaß <strong>der</strong> Unterfinanzierung definieren wir als den nichtdiskretionären Teil <strong>der</strong><br />

Verpflichtung DBOX abzüglich des <strong>bei</strong>zulegenden Zeitwerts des Planvermögens (P A),<br />

dividiert durch die offengelegte DBO. In <strong>der</strong> folgenden Schätzgleichung V. bezeichnet<br />

UF UND da<strong>bei</strong> eine Dummyvariable, die den Wert 1 annimmt, sofern das Ausmaß <strong>der</strong><br />

Unterfinanzierung über dessen Median liegt und 0 sonst:<br />

MARCAPit =<br />

2008 �<br />

t=2000<br />

αtIt + β1DBOX,it + β2DBOD,it + β3DBOD,it · UF UND + β4P Ait<br />

+β5NIit + β6EMPit + β7RDit + β8T Ait + β9UF UND + ut<br />

20<br />

(V.)


4.3. Datenbasis<br />

Die empirische Analyse basiert auf einem Sample, das sich aus den 160 Unternehmen <strong>der</strong><br />

wesentlichen Indizes DAX, MDAX, TecDAX und SDAX des deutschen Kapitalmarkts<br />

zusammensetzt. Diese Indizes <strong>bei</strong>nhalten die (nach Marktkapitalisierung) größten und<br />

meist gehandelten kapitalmarktorientierten deutschen Unternehmen, welche für kleinere<br />

Unternehmen oft als Benchmark hinsichtlich <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> IFRS-Regelungen die-<br />

nen. Daneben bieten sich diese Unternehmen für eine Analyse an, da sie sowohl verstärkt<br />

im Fokus <strong>der</strong> Öffentlichkeit, als auch unter Beobachtung <strong>von</strong> Analysten stehen.<br />

Die Beschränkung auf den deutschen Kapitalmarkt bietet den Vorteil, dass alle Unter-<br />

nehmen dem selben institutionellen und regulatorischen Umfeld entstammen und für alle<br />

Unternehmen die selben Enforcement-Mechanismen gelten (Ernstberger (2008), S. 14).<br />

Darüber hinaus berichtet zumindest seit Ende <strong>der</strong> 1990er Jahre eine hinreichend große<br />

Anzahl an Unternehmen nach IFRS, so dass ausreichend Beobachtungen für das Sample<br />

vorliegen. Glaum (2009) merkt daneben an, dass sich Studien zur <strong>Pensions</strong>bilanzierung<br />

bisher fast ausschließlich auf US-amerikanische Daten und Regelungen beziehen. Diese<br />

Lücke versuchen wir mit dem vorliegendem Beitrag zu schließen.<br />

Zunächst werden im Einklang mit an<strong>der</strong>en Studien (Vgl. z.B. Leuz et al. (2003), Francis<br />

und Smith (2005) o<strong>der</strong> Pronobis et al. (2008)) sämtliche Banken und Versicherungen<br />

aus dem Sample ausgeschlossen, da <strong>der</strong>en Bilanzstruktur sich fundamental <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bi-<br />

lanzstruktur an<strong>der</strong>er Unternehmen unterscheidet, so dass die Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Un-<br />

ternehmen untereinan<strong>der</strong> beeinträchtigt wäre. Grundlegende Bilanz- und GuV-Daten<br />

wurden für die resultierenden 123 Unternehmen aus <strong>der</strong> Hoppenstedt Bilanzdatenbank<br />

entnommen, während Daten zur Marktkapitalisierung <strong>der</strong> Datenbank Thomson Reu-<br />

ters Datastream entstammen. Die für unserer Analyse elementaren Anhangangaben zur<br />

DBO, zu den Diskontierungszinssätzen, den Gehalts- und Rententrends etc. mussten<br />

21


hingegen <strong>von</strong> Hand zusammengetragen werden.<br />

Unser Sample beschränkt sich in zeitlicher Hinsicht auf die Jahre 2000-2008. Da nicht al-<br />

le Unternehmen in sämtlichen betrachteten Jahren nach IFRS berichtet haben, ergeben<br />

sich zunächst 973 Firmenjahre, die den Grundstock unserer Analyse bilden. In einem<br />

nächsten Schritt werden sämtliche Beobachtungen eliminiert, in denen das jeweilige Un-<br />

ternehmen nicht kapitalmarktorientiert war bzw. in denen keine (o<strong>der</strong> nur ungenügende)<br />

Angaben zu den <strong>Pensions</strong>verpflichtungen getätigt wurden. Anschließend ermitteln wir<br />

die Branchenmediane i ∗ , g ∗ und r ∗ für die Jahre 2000 bis 2008, wo<strong>bei</strong> wir uns an <strong>der</strong> Sek-<br />

toreneinteilung <strong>der</strong> Deutschen Börse AG orientieren. 17 Wir haben uns dazu entschlossen,<br />

alle Sektoren, denen weniger als fünf Unternehmen zugeordnet wurden 18 , <strong>von</strong> <strong>der</strong> Ana-<br />

lyse auszuschließen, da eine geringere Anzahl an Unternehmen deutliche Zweifel an <strong>der</strong><br />

Verlässlichkeit <strong>der</strong> so ermittelten Mediane aufkommen lässt. Für alle an<strong>der</strong>en Sektoren<br />

werden i ∗ , g ∗ und r ∗ für die Jahre ermittelt, in denen für mindestens fünf Unterneh-<br />

men Beobachtungen vorliegen. Sämtliche Beobachtungen, für die dies nicht <strong>der</strong> Fall ist,<br />

werden ebenfalls ausgeschlossen.<br />

Insgesamt reduziert sich unser Sample durch diese Schritte auf 100 Unternehmen re-<br />

spektive 482 Firmenjahre. Um den Auswirkungen <strong>von</strong> Ausreißern Rechnung zu tragen,<br />

werden das 0,5-Perzentil und das 99,5-Perzentil winsorisiert (Tukey (1962), S. 18).<br />

17 Die Deutsche Börse ordnet jedes notierte Unternehmen einem <strong>der</strong> folgenden Sektoren zu: Automobile,<br />

Basic Resources, Banks, Chemicals, Construction, Consumer, Financial Services, Food & Beverages,<br />

Industrial, Insurance, Media, Pharma & Healthcare, Retail, Software, Technology, Telecommunication,<br />

Transportation & Logistics, Utilities. Für weitere Informationen hierzu vgl. Deutsche Börse AG<br />

(2010).<br />

18 Hier<strong>bei</strong> handelt es sich neben den ohnehin ausgeschlossenen Sektoren Banks und Insurance um die<br />

Sektoren Basic Resources, Food & Beverages, Software, Technology, Telecommunication sowie Utilities.<br />

22


5. Ergebnisse<br />

5.1. Deskriptive Analyse<br />

Unternehmen können die Höhe <strong>der</strong> DBO über die Wahl <strong>der</strong> versicherungsmathemati-<br />

schen Annahmen beeinflussen: Ein höherer (niedrigerer) Zins bzw. geringere (höhere)<br />

Gehalts- und Rententrends gehen da<strong>bei</strong> einher mit einer geringeren (höheren) DBO.<br />

Gem. IAS 19.120A (n) hat jedes Unternehmen Angaben über diese Bewertungsparameter<br />

zu tätigen. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Entwicklung des Diskontierungszins-<br />

satzes, des Gehalts- und des Rententrends insgesamt. Da diese Entwicklung aggregiert<br />

über sämtliche Sektoren dargestellt wird, finden auch die Beobachtungen Berücksichti-<br />

gung, die später aufgrund <strong>der</strong> mangelnden Sektorengröße ausgeschlossen wurden. Man<br />

erkennt zum einen, dass die Entwicklung <strong>der</strong> versicherungsmathematischen Annahmen<br />

gewiss nicht losgelöst <strong>von</strong> den ökonomischen Rahmenbedingungen erfolgt. Zum ande-<br />

ren erkennt man jedoch an <strong>der</strong> Standardabweichung und an <strong>der</strong> Bandbreite, dass große<br />

Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen bestehen.<br />

[Siehe hierzu Tabelle 1 im Appendix (S. 38)]<br />

Tabelle 2 stellt den Mittelwert <strong>der</strong> Bewertungsparameter differenziert nach Sektoren<br />

dar. Festzuhalten ist da<strong>bei</strong>, dass für das Gros <strong>der</strong> Sektoren erst mit dem Übergang zur<br />

verpflichtenden IFRS-<strong>Bilanzierung</strong> im Jahr 2005 eine zur Medianermittlung ausreichende<br />

Anzahl an Unternehmen beobachtet werden kann.<br />

[Siehe hierzu Tabelle 2 im Appendix (S. 39)]<br />

23


Tabelle 3 gibt einen Überblick über die wesentlichen Charakteristika unseres Samples.<br />

Die Variablen sind da<strong>bei</strong> wie folgt definiert: MARCAP bezeichnet die Marktkapitalisie-<br />

rung am 31.12., T A die Bilanzsumme, DBO die <strong>Pensions</strong>verpflichtung (Defined Benefit<br />

Obligation), DBOX den nicht-diskretionären Teil <strong>der</strong> DBO und DBOD den Teil <strong>der</strong><br />

DBO <strong>der</strong> gerade auf das Ermessen zurückzuführen ist. Mit NI wird das Ergebnis <strong>der</strong><br />

gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bezeichnet, RD steht für den Forschungs- und Entwick-<br />

lungsaufwand, EMP für die Anzahl <strong>der</strong> Vollzeitmitar<strong>bei</strong>ter im Geschäftsjahresschnitt<br />

und N für die gewichtete, durchschnittliche Restdienstzeit des Bestandes. Sämtliche Va-<br />

riablen mit Ausnahme <strong>von</strong> EMP und N wurden durch die Umsatzerlöse dividiert, um<br />

eine Standardisierung zu erreichen.<br />

[Siehe hierzu Tabelle 3 im Appendix (S. 40)]<br />

5.2. Einfluss <strong>der</strong> diskretionären Komponente<br />

Tabelle 4 gibt einen Überblick über die Ergebnisse <strong>der</strong> Schätzungen <strong>von</strong> Modell I. und<br />

Modell II.. Die Schätzungen unterscheiden sich nur dahingehend, dass <strong>bei</strong> <strong>der</strong> ersten<br />

die DBO eine erklärende Variable darstellt, während diese <strong>bei</strong> <strong>der</strong> zweiten durch den<br />

nicht-diskretionären Teil <strong>der</strong> DBO (DBOX) ersetzt wird. Sämtliche Variablen in Modell<br />

I. zeigen in die erwartete Richtung und sind signifikant auf dem p = 0, 02%-Niveau. Für<br />

Modell II. gilt dies analog – mit <strong>der</strong> Ausnahme, dass P A lediglich auf dem p = 0, 1%-<br />

Niveau signifikant ist. Der Koeffizient <strong>von</strong> DBO (-2,149) ist da<strong>bei</strong> leicht geringer als <strong>der</strong><br />

<strong>von</strong> DBOX (-1,964).<br />

[Siehe hierzu Tabelle 4 im Appendix (S. 41)]<br />

24


Beim Vergleich <strong>der</strong> <strong>bei</strong>den Modell bietet sich ein Blick auf das R 2 an. Für Modell I.<br />

ist dieses mit 54,59% marginal höher als für Modell II. mit 54,47%. Auch die drei an-<br />

gegebenen Informationskriterien sprechen tendenziell für eine Überlegenheit <strong>von</strong> Modell<br />

I., was als Indiz dafür gelten kann, dass <strong>der</strong> Kapitalmarkt die <strong>Ermessensspielräume</strong> des<br />

Managements honoriert. Ein einfacher Vergleich <strong>der</strong> R 2 zweier Modelle ist jedoch mit<br />

diversen ökonometrischen Problemen behaftet (Greene (2003), S. 152-159 und Kennedy<br />

(2008), S. 87-88). Um zu überprüfen, ob die Differenz zwischen den R 2 auf einem übli-<br />

chen Niveau signifikant ist, haben wir daher einen Vuong (1989)-Test durchgeführt. Die<br />

Ergebnisse können Tabelle 5 entnommen werden. Deutlich positive Werte <strong>der</strong> Vuong Z-<br />

Statistik sprechen da<strong>bei</strong> für eine Überlegenheit <strong>von</strong> Modell I., deutlich negative für eine<br />

Überlegenheit <strong>von</strong> Modell II.. Auf üblichen Signifikanzniveaus kann daher nicht da<strong>von</strong><br />

ausgegangen werden, dass Modell I. Modell II. überlegen ist (p = 0.203).<br />

[Siehe hierzu Tabelle 5 im Appendix (S. 42)]<br />

Zusammengefasst zeigt das Ergebnis, dass die <strong>Ermessensspielräume</strong> die Wertrelevanz <strong>der</strong><br />

DBO zumindest nicht verschlechtern. Eine Überlegenheit im statistischen Sinne besteht<br />

indes nicht.<br />

In einem nächsten Schritt haben wir mit Modell III. den zusätzlichen Erklärungsgehalt<br />

<strong>der</strong> Ermessenskomponente untersucht – die Ergebnisse dieser Schätzung können Tabelle<br />

6 entnommen werden. Wie<strong>der</strong> zeigen sämtliche Koeffizienten in die erwartete Richtung<br />

und sind signifikant auf dem p = 0, 01%-Niveau. Der Koeffizient vor DBOD ist da<strong>bei</strong><br />

mit -5.789 etwa dreimal so groß wie <strong>der</strong> vor DBOX. Führt man sich die Dimensionen <strong>der</strong><br />

<strong>bei</strong>den Variablen vor Augen (Vgl. Tabelle 3), verwun<strong>der</strong>t dieses Ergebnis indes nicht.<br />

Im Einklang mit dem Ergebnis des Vergleichs <strong>der</strong> Modelle I. und II. zeigt auch diese<br />

Schätzung, dass <strong>der</strong> Kapitalmarkt die <strong>Ermessensspielräume</strong> des Managements <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Bestimmung <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtung nicht bestraft, son<strong>der</strong>n tendenziell sogar hono-<br />

25


iert. Daneben lässt sich festhalten, dass die auf <strong>Ermessensspielräume</strong> zurückzuführende<br />

Komponente <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtung in einer ähnlichen Art und Weise <strong>von</strong> Kapital-<br />

markt bewertet wird, wie die nicht-diskretionäre Komponente.<br />

[Siehe hierzu Tabelle 6 im Appendix (S. 42)]<br />

5.3. Übergang auf verpflichtende IFRS-Anwendung<br />

Mit dem Übergang <strong>von</strong> freiwilliger auf verpflichtende Rechnungslegung nach IFRS im<br />

Jahr 2005 vergrößert sich unser Sample deutlich. Um zu überprüfen, ob das Mana-<br />

gement <strong>von</strong> Unternehmen, die erstmals einen IFRS-Abschluss erstellen, in größerem<br />

Ausmaß Gebrauch <strong>von</strong> den <strong>Ermessensspielräume</strong>n <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>-<br />

verpflichtung macht, haben wir Modell IV. geschätzt. Die Ergebnisse dieser Schätzung<br />

können Tabelle 7 entnommen werden. We<strong>der</strong> <strong>der</strong> Koeffizient für DBOD (-3.665) noch<br />

<strong>der</strong> Koeffizient für DBOD · P ost2004 (-2.521) sind signifikant auf üblichen Niveaus. Die<br />

Summe dieser Koeffizienten (-6.186), die den Koeffizienten für die Periode 2005-2008<br />

darstellt, ist leicht größer als <strong>der</strong> Koeffizient für DBOD aus Modell III.. Aufgrund <strong>der</strong><br />

fehlenden Signifikanz kann hieraus jedoch nicht unzweifelhaft darauf geschlossen werden,<br />

dass sich <strong>der</strong> Koeffizient für die Phase nach <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> verpflichtenden IFRS-<br />

Rechnungslegung geän<strong>der</strong>t habe. Insgesamt kann also nicht da<strong>von</strong> ausgegangen werden,<br />

dass Unternehmen, die erstmals einen IFRS-Abschluss erstellen, stärkeren Gebrauch <strong>von</strong><br />

ihren <strong>Ermessensspielräume</strong>n machen.<br />

[Siehe hierzu Tabelle 7 im Appendix (S. 43)]<br />

26


5.4. Einfluss des Finanzierungsstatus<br />

Die Anreize, die Höhe <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtung über eine geschickte Wahl <strong>der</strong> versiche-<br />

rungsmathematischen Annahmen (nach unten) zu beeinflussen, steigen mit dem Grad<br />

<strong>der</strong> Unterfinanzierung <strong>der</strong> Pläne. Um diese Hypothese zu überprüfen, haben wir Modell<br />

V. geschätzt. Die Ergebnisse können da<strong>bei</strong> Tabelle 8 entnommen werden. Der Koeffi-<br />

zient vor DBOD ist da<strong>bei</strong> <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> für die Unternehmen mit den am wenigsten<br />

unterfinanzierten Plänen gilt. Er beträgt -12.528 und ist signifikant. Von Bedeutung ist<br />

daneben <strong>der</strong> gemeinsame Koeffizient für DBOD und DBOD · UF UND (23.678). Dieser<br />

repräsentiert den Effekt für die Unternehmen, mit den am stärksten unterfinanzierten<br />

Plänen. Die <strong>Ermessensspielräume</strong> dieser Unternehmen werden vom Kapitalmarkt deut-<br />

lich stärker wahrgenommen. Das Vorzeichen zeigt da<strong>bei</strong> in die entgegengesetzte Rich-<br />

tung, was einen positiven Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> <strong>Ermessensspielräume</strong><br />

und <strong>der</strong> Marktkapitalisierung impliziert.<br />

[Siehe hierzu Tabelle 8 im Appendix (S. 44)]<br />

5.5. Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> funktionalen Bestimmung <strong>von</strong> DBOD<br />

Grundsätzlich ist zu betonen, dass die Validität unserer Ergebnisse stark <strong>von</strong> <strong>der</strong> funk-<br />

tionalen Ermittlung <strong>der</strong> diskretionären Komponente <strong>der</strong> DBO abhängt. Diese geschieht<br />

gewiss nicht frei <strong>von</strong> Fehlern. Wir sind gezwungen Annahmen zu treffen, die einen Ein-<br />

fluss auf die Höhe <strong>von</strong> DBOD haben, insbeson<strong>der</strong>e die grundsätzliche Annahme, dass<br />

sich die <strong>Ermessensspielräume</strong> durch Abweichung vom Branchenmedian bestimmen las-<br />

sen sowie die Annahmen bezüglich <strong>der</strong> Lebenserwartung (L) und <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />

Restdienstzeit (N). Eine pauschale Restlebenszeit <strong>von</strong> 18 Jahren <strong>bei</strong>spielsweise ist eine<br />

starke Vereinfachung. Sofern es hier Unterschiede zwischen den betrachteten Unterneh-<br />

27


men gibt (und die gibt es zweifellos), ist DBOD fehlerbehaftet. Auch unser Schätzer <strong>der</strong><br />

durchschnittlichen Restdienstzeit N basiert auf Annahmen, so dass auch hierdurch die<br />

Ermittlung <strong>der</strong> ” wahren“ diskretionären Komponente verfälscht wird.<br />

Wir schätzen daher eine weitere Regressionsgleichung, mit <strong>der</strong> wir den Anteil <strong>von</strong> DBOD<br />

bestimmen, <strong>der</strong> auf die grundsätzlichen Abweichungen zwischen berichteten versiche-<br />

rungsmathematischen Annahmen und den jeweiligen Branchenmedianen zurückgeht:<br />

DBOD,it<br />

DBOit<br />

= α + β1(iit − i ∗ it) + β2(git − g ∗ it) + β3(rit − r ∗ it) + ut<br />

(VI.)<br />

Tabelle 9 zeigt das Ergebnis dieser Schätzung. Die Koeffizienten sind signifikant und<br />

zeigen in die erwartete Richtung. Von Bedeutung ist daneben <strong>der</strong> Wert <strong>von</strong> 97,9% für<br />

R 2 . Dieser besagt, dass <strong>der</strong> mit Abstand größte Teil auf die Abweichungen zwischen<br />

den berichteten i, g und r und den Branchenwerten i ∗ , g ∗ und r ∗ zurückzuführen ist.<br />

Dieses Ergebnis zeigt, dass fehlerhafte Annahmen bezüglich L und N einen eher geringen<br />

Einfluss auf die Bestimmung <strong>von</strong> DBOD haben. DBOD wird im Wesentlichen <strong>von</strong> den<br />

Abweichungen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen <strong>der</strong> Unternehmen<br />

und den jeweiligen Sektorenwerten getrieben.<br />

[Siehe hierzu Tabelle 9 im Appendix (S. 45)]<br />

Um die Fehlerrobustheit unserer Modelle weiter zu überprüfen, haben wir einerseits<br />

sämtliche Modelle für ein auf die Jahre 2005-2008 verkürztes Sample geschätzt, und<br />

an<strong>der</strong>erseits die Schätzungen ohne Winsorisierung bzw. mit Winsorisierung des oberen<br />

und des unteren Perzentils geschätzt. Für sämtliche getesteten Spezifikationen erhalten<br />

wir qualitativ gleichwertige Ergebnisse.<br />

28


Zwei weitere Vereinfachungen, die zu Messfehlern und Fehlspezifikationen führen können,<br />

wollen wir an dieser Stelle jedoch nicht verschweigen: Sofern Unternehmen sowohl<br />

ausländische als auch inländische <strong>Pensions</strong>pläne aufweisen, haben wir die Annahme ge-<br />

troffen, dass die ausländischen Pläne vernachlässigbar sind. Die Bestimmung des Ermes-<br />

sensanteils <strong>der</strong> DBO basiert lediglich auf den inländischen versicherungsmathematischen<br />

Annahmen, obwohl gewiss auch die ausländischen einen Einfluss haben. Diese Vereinfa-<br />

chung halten wir indes für vertretbar, da lediglich ein sehr geringer Teil <strong>der</strong> betrachteten<br />

Unternehmen über ausländische <strong>Pensions</strong>verpflichtungen verfügt und diese dann meist<br />

deutlich kleiner als die inländischen sind. Hinsichtlich <strong>der</strong> Anhangangaben <strong>der</strong> betrach-<br />

teten Unternehmen ist festzuhalten, dass Zinssätze und Gehalts- bzw. Rententrends<br />

entgegen den Regelungen <strong>von</strong> IAS 19.120A (n) nicht immer in absoluten Prozentzah-<br />

len angegeben sind. Wir sehen uns hier in seltenen Fällen mit <strong>der</strong> Angabe <strong>von</strong> (wenn<br />

auch recht schmalen) Bandbreiten konfrontiert. In diesen Fällen treffen wir die Verein-<br />

fachung, dass <strong>der</strong> Mittelwert <strong>der</strong> Bandbreite den wahren Wert <strong>der</strong> jeweiligen Annahme<br />

darstellt. Dieser geht dann sowohl in die Bestimmung <strong>der</strong> Branchenwerte, als auch in<br />

die Bestimmung <strong>von</strong> DBOD ein.<br />

6. Fazit<br />

Große Uneinigkeit besteht hinsichtlich <strong>der</strong> Fragestellung, wie viel Flexibilität dem Mana-<br />

gement <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Erstellung eines IFRS-Abschlusses zugesprochen werden sollte. Auf <strong>der</strong><br />

einen Seite wird argumentiert, dass <strong>Ermessensspielräume</strong> dazu genutzt werden können,<br />

die Bilanzstruktur und das Ergebnis zu manipulieren. Die an<strong>der</strong>e Seite vertritt die Auf-<br />

fassung, dass diese <strong>Ermessensspielräume</strong> dazu dienen, unternehmensinterne Informatio-<br />

nen besser an die Abschlussadressaten zu kommunizieren.<br />

Im vorliegenden Beitrag bestimmen wir für eine spezifische Rechnungslegungsgröße – die<br />

29


<strong>Pensions</strong>verpflichtung (DBO) – zunächst den Teil, <strong>der</strong> auf Ermessensausübung seitens<br />

des Managements zurückzuführen ist. Hierzu ersetzen wir die wesentlichen versicherungs-<br />

mathematischen Annahmen – Abzinsungssatz, Gehaltstrend und Rententrend – durch<br />

ihre jeweiligen Branchenmediane. Wir überprüfen, ob die so ermittelte Ermessenskom-<br />

ponente die Wertrelevanz <strong>der</strong> im Anhang offengelegten DBO erhöht o<strong>der</strong> vermin<strong>der</strong>t.<br />

Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Ermessensausübung durch das Manage-<br />

ment die Wertrelevanz zumindest nicht verschlechtert. Der Kapitalmarkt scheint die-<br />

se Ermessensausübung sogar tendenziell zu honorieren. Die Möglichkeit die versiche-<br />

rungsmathematischen Annahmen an die Gegebenheiten des jeweiligen Unternehmens<br />

anzupassen, wird im Durchschnitt durch den Kapitalmarkt begrüßt. Zurückzuführen<br />

ist dieses Ergebnis u. E. darauf, dass das Management über private Kenntnisse über<br />

die jeweilige Verpflichtung verfügt, <strong>der</strong>en Kommunikation an die Abschlussadressaten<br />

zu entscheidungsnützlicheren Informationen führt. Daneben zeigen unsere Ergebnisse<br />

zum einen, dass es keinen Unterschied hinsichtlich <strong>der</strong> Ermessensausübung des Mana-<br />

gements zwischen den Zeiträumen vor bzw. nach <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> verpflichtenden<br />

IFRS-<strong>Bilanzierung</strong> für kapitalmarktorientierte Unternehmen ab dem Jahr 2005 gibt, und<br />

zum an<strong>der</strong>en, dass Unternehmen mit deutlich unterfinanzierten <strong>Pensions</strong>plänen tenden-<br />

ziell eher die versicherungsmathematischen Annahmen beeinflussen, um die Höhe <strong>der</strong><br />

<strong>Pensions</strong>verpflichtung zu verringern.<br />

Dieses Ergebnis hat deutliche Implikationen für den Standardsettingprozess des IASB:<br />

Die Rechnungslegung sollte ein gewisses Maß an Flexibilität aufweisen, damit das Ma-<br />

nagement die Möglichkeit erhält, private Informationen an die Abschlussadressaten zu<br />

kommunizieren. Daneben ergeben sich Implikationen für die Neuregelung <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>-<br />

bilanzierung durch das IASB-Projekt ” Post-employment benefits“: Im Rahmen dieses<br />

Projekts sollte <strong>der</strong> Standardsetter darauf achten, die <strong>Ermessensspielräume</strong> des Manage-<br />

ments nur in den Punkten einzuschränken, in denen opportunistisches Verhalten nach-<br />

30


weislich überwiegt (so z. B. <strong>bei</strong> <strong>der</strong> bilanziellen Behandlung versicherungsmathematischer<br />

Gewinne bzw. Verluste).<br />

31


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37


A. Appendix<br />

i 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Mittelwert 6,10 5,84 5,74 5,46 5,01 4,27 4,44 5,38 5,88<br />

Median 6,00 6,00 5,75 5,50 5,00 4,25 4,50 5,50 5,90<br />

Standardabweichung 0,32 0,38 0,32 0,30 0,41 0,29 0,28 0,39 0,48<br />

Minimum 5,00 4,75 4,75 4,50 3,98 3,59 3,10 4,15 4,27<br />

Maximum 6,50 6,50 6,02 6,00 6,00 5,75 5,52 6,60 8,00<br />

g<br />

Mittelwert 2,85 2,65 2,67 2,51 2,39 2,21 2,25 2,50 2,55<br />

Median 3,00 2,75 2,75 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,61<br />

Standardabweichung 0,49 0,71 0,75 0,76 0,82 0,90 0,92 0,99 0,97<br />

Minimum 2,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Maximum 3,69 3,66 4,50 4,50 4,00 4,75 7,75 5,00 4,90<br />

r<br />

Mittelwert 1,90 1,85 1,81 3,28 1,59 1,58 1,62 1,76 1,91<br />

Median 2,00 2,00 2,00 1,75 1,50 1,50 1,60 1,75 2,00<br />

Standardabweichung 0,47 0,46 0,47 1,13 0,45 0,39 0,35 0,39 0,36<br />

Minimum 1,25 1,20 0,30 0,00 0,00 0,90 0,88 1,00 1,00<br />

Maximum 3,00 3,00 2,57 8,40 3,00 2,50 2,50 2,85 8,87<br />

Tabelle 1: Entwicklung <strong>von</strong> i, g und r im Zeitablauf.<br />

38


i ∗ 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Automobile - - - - 5,01 4,29 4,49 5,58 5,76<br />

Chemicals - - - 5,48 5,06 4,37 4,55 5,40 6,06<br />

Construction - - - 5,39 5,01 4,17 4,53 5,59 5,93<br />

Consumer - 5,49 5,44 5,39 4,99 4,40 4,13 5,40 5,78<br />

Financial Services - - - 5,31 4,75 4,27 4,36 5,24 5,92<br />

Industrial 5,94 5,86 5,78 5,42 5,08 4,27 4,43 5,31 5,87<br />

Media - - - - - 4,20 4,50 5,36 5,54<br />

Pharma & Healthcare - - - - 5,08 4,48 4,55 5,35 6,01<br />

Retail - - - - - 4,12 4,51 5,55 6,05<br />

Transp. & Logistics - - - - - 4,17 4,44 5,41 5,93<br />

g ∗<br />

Automobile - - - - 2,59 2,51 2,41 2,64 2,81<br />

Chemicals - - - 2,61 2,50 2,47 2,38 2,61 2,78<br />

Construction - - - 2,41 2,45 2,30 2,52 2,71 2,78<br />

Consumer - 2,59 2,59 2,56 2,30 2,60 2,80 3,53 3,56<br />

Financial Services - - - 2,82 2,26 1,98 2,36 2,39 2,54<br />

Industrial 3,00 2,33 2,56 2,55 2,49 2,14 2,18 2,42 2,34<br />

Media - - - - - 2,10 1,45 1,70 1,75<br />

Pharma & Healthcare - - - - 2,56 2,45 2,83 3,16 3,08<br />

Retail - - - - - 2,66 2,56 2,66 2,50<br />

Transp. & Logistics - - - - - 2,35 2,60 2,63 2,67<br />

r ∗<br />

Automobile - - - - 1,89 1,81 1,78 1,95 1,86<br />

Chemicals - - - 1,40 1,47 1,44 1,55 1,87 1,88<br />

Construction - - - 2,44 1,48 1,36 1,55 1,55 1,63<br />

Consumer - 1,81 1,81 1,73 1,66 1,71 1,55 1,99 2,16<br />

Financial Services - - - 1,68 1,56 1,59 1,67 1,79 1,94<br />

Industrial 1,69 1,60 1,59 1,62 1,59 1,52 1,57 1,68 1,89<br />

Media - - - - - 1,63 1,63 1,62 1,74<br />

Pharma & Healthcare - - - - 1,54 1,52 1,57 1,66 1,97<br />

Retail - - - - - 1,75 1,68 1,99 2,10<br />

Transp. & Logistics - - - - - 1,65 1,84 1,70 2,07<br />

Tabelle 2: Entwicklung <strong>von</strong> i ∗ , g ∗ und r ∗ im Zeitablauf, differenziert nach Branchen.<br />

39


Mittelwert Median Stabw. Minimum Maximum<br />

MARCAP 1,028 0,625 1,417 0,019 15,297<br />

T A 1,678 0,899 4,030 0,292 59,419<br />

P A 0,045 0,011 0,076 0,000 0,391<br />

DBO 0,106 0,071 0,104 0,000 0,542<br />

DBOX 0,107 0,070 0,106 0,000 0,565<br />

DBOD -0,001 0,000 0,011 -0,063 0,054<br />

NI 0,075 0,066 0,131 -0,990 0,676<br />

RD 0,016 0,000 0,025 0,000 0,163<br />

EMP (in Tausend) 34,620 7,867 74,874 0,000 524,803<br />

N (in Jahren) 7,526 1,753 5,443 0,000 20,000<br />

Tabelle 3: Wesentliche Charakteristika <strong>der</strong> Datenbasis.<br />

40


Dependent Variable: MARCAP<br />

Method: Panel Least Squares<br />

Sample: 2000 2008<br />

Periods included: 9, Cross-sections included: 99<br />

Total panel (unbalanced) observations: 449<br />

White cross-section standard errors & covariance (d.f. corrected)<br />

Modell I.: MARCAPit = � 2008<br />

t=2000 αtIt + β1DBOit + β2P Ait + β3NIit<br />

+β4EMPit + β5RDit + β6T Ait + ut<br />

Variable Coefficient Std. Error t-Statistic Prob.<br />

C 0.532825 0.110038 4.842188 0.0000<br />

DBO −2.148596 0.344770 −6.231978 0.0000<br />

PA 1.204533 0.488380 2.466387 0.0140<br />

NI 4.125958 1.376958 2.996429 0.0029<br />

EMP −1.69 · e −6 8.11 · e −8 −20.81202 0.0000<br />

RD 6.662352 1.026844 6.488180 0.0000<br />

TA 0.172323 0.009080 18.97800 0.0000<br />

Period fixed (dummy variables)<br />

R-squared 0.560048 Mean dependent var 0.992357<br />

Adj. R-squared 0.545856 S.D. dependent var 1.298948<br />

S.E. of regression 0.875364 Akaike info criterion 2.604484<br />

F-statistic 39.46217 Schwarz criterion 2.741690<br />

Prob(F-statistic) 0.000000 Hannan-Quinn criter. 2.658567<br />

Modell II.: MARCAPit = � 2008<br />

t=2000 αtIt + β1DBOX,it + β2P Ait + β3NIit<br />

+β4EMPit + β5RDit + β6T Ait + ut<br />

Variable Coefficient Std. Error t-Statistic Prob.<br />

C 0.525322 0.110188 4.767511 0.0000<br />

DBOX −1.963728 0.351286 −5.590112 0.0000<br />

PA 1.056695 0.558614 1.891636 0.0592<br />

NI 4.124981 1.382543 2.983618 0.0030<br />

EMP −1.70 · e −6 8.69 · e −8 −19.55998 0.0000<br />

RD 6.566739 1.004610 6.536602 0.0000<br />

TA 0.171923 0.008863 19.39738 0.0000<br />

Period fixed (dummy variables)<br />

R-squared 0.558882 Mean dependent var 0.992357<br />

Adj. R-squared 0.544653 S.D. dependent var 1.298948<br />

S.E. of regression 0.876523 Akaike info criterion 2.607129<br />

F-statistic 39.27603 Schwarz criterion 2.744335<br />

Prob(F-statistic) 0.000000 Hannan-Quinn criter. 2.661212<br />

Tabelle 4: Relative Wertrelevanz <strong>der</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtung.<br />

41


Modell I. Modell II.<br />

Adj. R-Squared 0.5459 0.5447<br />

Vuong Z-Statistic 1.2731<br />

p-value 0.2030<br />

Tabelle 5: Vuong (1989)-Test zum Vergleich <strong>der</strong> Modelle I. und II..<br />

Dependent Variable: MARCAP<br />

Method: Panel Least Squares<br />

Sample: 2000 2008<br />

Periods included: 9, Cross-sections included: 99<br />

Total panel (unbalanced) observations: 449<br />

White cross-section standard errors & covariance (d.f. corrected)<br />

Modell III.: MARCAPit = � 2008<br />

t=2000 αtIt + β1DBOX,it + β2DBOD,it + β3P Ait<br />

+β4NIit + β5EMPit + β6RDit + β7T Ait + ut<br />

Variable Coefficient Std. Error t-Statistic Prob.<br />

C 0.527882 0.110226 4.789108 0.0000<br />

DBOX −2.139723 0.337293 −6.343803 0.0000<br />

DBOD −5.789322 2.065376 −2.803035 0.0053<br />

PA 1.134035 0.437295 2.593295 0.0098<br />

NI 4.133503 1.375105 3.005955 0.0028<br />

EMP −1.70 · e −6 7.56 · e −8 −22.45484 0.0000<br />

RD 6.725172 1.068802 6.292254 0.0000<br />

TA 0.173029 0.009580 18.06148 0.0000<br />

Period fixed (dummy variables)<br />

R-squared 0.560818 Mean dependent var 0.992357<br />

Adj. R-squared 0.545604 S.D. dependent var 1.298948<br />

S.E. of regression 0.875607 Akaike info criterion 2.607185<br />

F-statistic 36.86161 Schwarz criterion 2.753538<br />

Prob(F-statistic) 0.000000 Hannan-Quinn criter. 2.664874<br />

Tabelle 6: Zusätzliche Wertrelevanz <strong>der</strong> Ermessenskomponente.<br />

42


Dependent Variable: MARCAP<br />

Method: Panel Least Squares<br />

Sample: 2000 2008<br />

Periods included: 9, Cross-sections included: 99<br />

Total panel (unbalanced) observations: 449<br />

White cross-section standard errors & covariance (d.f. corrected)<br />

Modell IV.: MARCAPit = � 2008<br />

t=2000 αtIt + β1DBOX,it + β2DBOD,it<br />

+β3DBOD,it · P ost2004 + β4P Ait + β5NIit<br />

+β6EMPit + β7RDit + β8T Ait + ut<br />

Variable Coefficient Std. Error t-Statistic Prob.<br />

C 0.528457 0.110808 4.769101 0.0000<br />

DBOX −2.137548 0.335223 −6.376500 0.0000<br />

DBOD −3.664535 2.920430 −1.254793 0.2102<br />

DBOD · P OST 2004 −2.521463 4.216216 −0.598039 0.5501<br />

PA 1.120966 0.424616 2.639952 0.0086<br />

NI 4.129601 1.377596 2.997686 0.0029<br />

EMP −1.70 · e −6 7.50 · e −8 −22.64788 0.0000<br />

RD 6.707689 1.064739 6.299845 0.0000<br />

TA 0.173158 0.009584 18.06766 0.0000<br />

Period fixed (dummy variables)<br />

R-squared 0.560868 Mean dependent var 0.992357<br />

Adj. R-squared 0.544604 S.D. dependent var 1.298948<br />

S.E. of regression 0.876570 Akaike info criterion 2.611527<br />

F-statistic 34.48489 Schwarz criterion 2.767027<br />

Prob(F-statistic) 0.000000 Hannan-Quinn criter. 2.672821<br />

Tabelle 7: Übergang auf verpflichtende IFRS-Anwendung.<br />

43


Dependent Variable: MARCAP<br />

Method: Panel Least Squares<br />

Sample: 2000 2008<br />

Periods included: 9, Cross-sections included: 99<br />

Total panel (unbalanced) observations: 449<br />

White cross-section standard errors & covariance (d.f. corrected)<br />

Modell IV.: MARCAPit = � 2008<br />

t=2000 αtIt + β1DBOX,it + β2DBOD,it<br />

+β3DBOD,it · UF UND + β4P Ait + β5NIit<br />

+β6EMPit + β7RDit + β8T Ait + β9UF UND + ut<br />

Variable Coefficient Std. Error t-Statistic Prob.<br />

C 0.365130 0.133268 2.739816 0.0064<br />

DBOX −1.932723 0.389621 −4.960524 0.0000<br />

DBOD −12.52822 2.953558 −4.241736 0.0000<br />

DBOD · UF UND 36.20626 8.482752 4.268221 0.0000<br />

PA 1.243569 0.587619 2.116283 0.0349<br />

NI 4.113293 1.311814 3.135577 0.0018<br />

EMP −1.18 · e −6 1.51 · e −7 −7.803780 0.0000<br />

RD 7.525593 1.344575 5.597003 0.0000<br />

TA 0.176734 0.009827 17.98413 0.0000<br />

UFUND 0.299807 0.090552 3.310886 0.0010<br />

Period fixed (dummy variables)<br />

R-squared 0.580337 Mean dependent var 0.992357<br />

Adj. R-squared 0.563784 S.D. dependent var 1.298948<br />

S.E. of regression 0.857912 Akaike info criterion 2.570634<br />

F-statistic 35.05961 Schwarz criterion 2.735280<br />

Prob(F-statistic) 0.000000 Hannan-Quinn criter. 2.635533<br />

Tabelle 8: Einfluss des Finanzierungsstatus.<br />

44


Dependent Variable: DBOD/DBO<br />

Method: Panel EGLS (Cross-section weights)<br />

Sample: 2000 2008<br />

Periods included: 9, Cross-sections included: 91<br />

Total panel (unbalanced) observations: 408<br />

Linear estimation after one-step weighting matrix<br />

Modell VI.: DBOD,it<br />

DBOit = α + β1(iit − i∗ it ) + β2(git − g∗ it ) + β3(rit − r∗ it ) + ut<br />

Variable Coefficient Std. Error t-Statistic Prob.<br />

C 0.000262 0.000318 0.825143 0.4098<br />

i − i ∗ −14.25134 0.108714 −131.0902 0.0000<br />

g − g ∗ 6.357272 0.108036 58.84399 0.0000<br />

r − r ∗ 8.303532 0.167396 49.60399 0.0000<br />

R-squared 0.979541 Mean dependent var 0.005315<br />

Adjusted R-squared 0.979389 S.D. dependent var 0.408574<br />

S.E. of regression 0.058303 Sum squared resid 1.373289<br />

F-statistic 6447.482 Durbin-Watson stat 1.184848<br />

Prob(F-statistic) 0.000000<br />

Tabelle 9: Überprüfung <strong>der</strong> Fehlerrobustheit.<br />

45


HHL-Ar<strong>bei</strong>tspapiere / HHL Working Papers<br />

103 Zülch, Henning; Salewski, Marcus (2010)<br />

<strong>Ermessensspielräume</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Bilanzierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Pensions</strong>verpflichtungen: eine<br />

empirische Analyse deutscher IFRS-Bilanzierer<br />

102 Scherzer, Falk (2010)<br />

On the Value of Individual Athletes in Team Sports<br />

101 Wulf, Torsten; Brands, Christian; Meißner, Philip (2010)<br />

A Scenario-based Approach to Strategic Planning: Tool Description –<br />

360° Stakehol<strong>der</strong> Feedback<br />

100 Viellechner, Oliver; Wulf, Torsten (2010)<br />

Incumbent Inertia upon Disruptive Change in the Airline Industry: Causal Factors<br />

for Routine Rigidity and Top Management Mo<strong>der</strong>ators<br />

99 Wulf, Torsten; Meißner, Philip; Bernewitz, Friedrich Frhr. <strong>von</strong> (2010)<br />

Future Scenarios for German Photovoltaic Industry<br />

98 Wulf, Torsten; Meißner, Philip; Stubner, Stephan (2010)<br />

A Scenario-based Approach to Strategic Planning – Integrating Planning and<br />

Process Perspective of Strategy<br />

97 Wulf, Torsten; Stubner, Stephan; Blarr, W. Henning; Lindow, Corinna (2010)<br />

Erfolgreich bleiben in <strong>der</strong> Krise<br />

96 Wulf, Torsten; Stubner, Stephan (2010)<br />

Unternehmernachfolge in Familienunternehmen – Ein Untersuchungsmodell zur<br />

Analyse <strong>von</strong> Problemfel<strong>der</strong>n <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Übergabe <strong>der</strong> Führungsrolle<br />

95 Zülch, Henning; Pronobis, Paul (2010)<br />

The Predictive Power of Comprehensive Income and Its Individual Components<br />

un<strong>der</strong> IFRS<br />

94 Zülch, Henning; Hoffmann, Sebastian (2010)<br />

Lobbying on Accounting Standard Setting in a Parliamentary Environment –<br />

A Qualitative Approach<br />

93 Hausladen, Iris; Porzig, Nicole; Reichert, Melanie (2010)<br />

Nachhaltige Handels- und Logistikstrukturen für die Bereitstellung regionaler<br />

Produkte: Situation und Perspektiven<br />

92 La Mura, Pierfrancesco; Rapp, Marc Steffen; Schwetzler, Bernard; Wilms,<br />

Andreas (2009)<br />

The Certification Hypothesis of Fairness Opinions<br />

91 La Mura, Pierfrancesco (2009)<br />

Expected Utility of Final Wealth and the Rabin Anomaly


90 Thürbach, Kai (2009)<br />

Fallstudie sekretaria - Vom New Economy-Internet-Startup zum<br />

Old Economy-Verlagsunternehmen<br />

89 Wulf, Torsten; Stubner, Stephan; Blarr, W. Henning (2010)<br />

Ambidexterity and the Concept of Fit in Strategic Management – Which Better<br />

Predicts Success?<br />

88 Wulf, Torsten; Stubner, Stephan; Miksche, Jutta; Role<strong>der</strong>, Kati (2010)<br />

Performance over the CEO Lifecycle – A Differentiated Analysis of Short and<br />

Long Tenured CEOs<br />

87 Wulf, Torsten; Stubner, Stephan; Landau, Christian; Gietl, Robert (2010)<br />

Private Equity and Family Business – Can Private Equity Investors Add to the<br />

Success of Formerly Owned Family Firms?<br />

86 Wulf, Torsten; Stubner, Stephan (2008)<br />

Executive Succession and Firm Performance – the Role of Position-specific Skills<br />

85 Wulf, Torsten; Stubner, Stephan (2008)<br />

Unternehmernachfolge in Familienunternehmen – Untersuchungsmodell zur<br />

Analyse <strong>von</strong> Problemfel<strong>der</strong>n <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Übergabe <strong>der</strong> Führungsrolle<br />

84 Wulf, Torsten; Stubner, Stephan (2008)<br />

Executive Departure Following Acquisitions in Germany – an Empirical Analysis<br />

of Its Antecedents and Consequences<br />

83 Zülch, Henning; Gebhardt, Ronny (2008)<br />

Politische Ökonomie <strong>der</strong> Rechnungslegung - Empirische Ergebnisse und kritische<br />

Würdigung des Forschungsansatzes<br />

82 Zülch, Henning; Löw, Edgar; Burghardt, Stephan (2008)<br />

Zur Bedeutung <strong>von</strong> IFRS-Abschlüssen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kreditvergabe <strong>von</strong> Banken an<br />

mittelständische Unternehmen<br />

81 Suchanek, Andreas (2007)<br />

Die Relevanz <strong>der</strong> Unternehmensethik im Rahmen <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre<br />

80 Kirchgeorg, Manfred; Jung, Kathrin (2007)<br />

User Behavior in Second Life: an Empirical Study Analysis and Its Implications for<br />

Marketing Practice<br />

79 Freundt, Tjark (2007)<br />

Neurobiologische Erklärungs<strong>bei</strong>träge zur Struktur und Dynamik des<br />

Markenwissens<br />

78 Wuttke, Martina (2007)<br />

Analyse <strong>der</strong> Markteintrittsstrategien chinesischer Unternehmen in Mitteldeutschland<br />

am Beispiel <strong>von</strong> chinesischen Unternehmen im MaxicoM in Leipzig<br />

77 La Mura, Pierfrancesco; Swiatczak, Lukasz (2007)<br />

Markovian Entanglement Networks<br />

76 Suchanek, Andreas (2007)<br />

Corporate Responsibility in <strong>der</strong> pharmazeutischen Industrie<br />

75 Möslein, Kathrin; Huff, Anne Sigismund (2006)<br />

Management Education and Research in Germany


74 Kirchgeorg, Manfred; Günther, Elmar (2006)<br />

Employer Brands zur Unternehmensprofilierung im Personalmarkt :<br />

eine Analyse <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>von</strong> Unternehmensmarken auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

einer deutschlandweiten Befragung <strong>von</strong> High Potentials<br />

73 Vilks, Arnis (2006)<br />

Logic, Game Theory, and the Real World<br />

72 La Mura, Pierfrancesco; Olschewski, Guido (2006)<br />

Non-Dictatorial Social Choice through Delegation<br />

71 Kirchgeorg, Manfred; Springer, Christiane (2006)<br />

UNIPLAN Live Trends 2006 : Steuerung des Kommunikationsmix im<br />

Kundenbeziehungszyklus ; eine branchenübergreifende Befragung <strong>von</strong><br />

Marketingentschei<strong>der</strong>n unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> Live<br />

Communication. – 2., erw. Aufl.<br />

70 Reichwald, Ralf; Möslein, Kathrin (2005)<br />

Führung und Führungssysteme<br />

69 Suchanek, Andreas (2005)<br />

Is Profit Maximization the Social Responsibility of Business? Milton Friedman and<br />

Business Ethics<br />

68 La Mura, Pierfrancesco (2005)<br />

Decision Theory in the Presence of Uncertainty and Risk<br />

67 Kirchgeorg, Manfred; Springer, Christiane (2005),<br />

UNIPLAN LiveTrends 2004/2005 : Effizienz und Effektivität in <strong>der</strong> Live<br />

Communication ; eine Analyse auf Grundlage einer branchen-übergreifenden<br />

Befragung <strong>von</strong> Marketingentschei<strong>der</strong>n in Deutschland<br />

66 Kirchgeorg, Manfred; Fiedler, Lars (2004)<br />

Clustermonitoring als Kontroll- und Steuerungsinstrument für<br />

Clusterentwicklungsprozesse - empirische Analysen <strong>von</strong> Industrieclustern in<br />

Ostdeutschland<br />

65 Schwetzler, Bernhard (2004)<br />

Mittelverwendungsannahme, Bewertungsmodell und Unternehmensbewertung<br />

<strong>bei</strong> Rückstellungen<br />

64 La Mura, Pierfrancesco; Herfert, Matthias (2004)<br />

Estimation of Consumer Preferences via Ordinal Decision-Theoretic Entropy<br />

63 Wriggers, Stefan (2004)<br />

Kritische Würdigung <strong>der</strong> Means-End-Theorie im Rahmen einer Anwendung auf<br />

M-Commerce-Dienste<br />

62 Kirchgeorg, Manfred (2003)<br />

Markenpolitik für Natur- und Umweltschutzorganisationen<br />

61 La Mura, Pierfrancesco (2003)<br />

Correlated Equilibria of Classical Strategic Games with Quantum Signals<br />

60 Schwetzler, Bernhard; Reimund, Carsten (2003)<br />

Conglomerate Discount and Cash Distortion: New Evidence from Germany


59 Winkler, Karsten (2003)<br />

Wettbewerbsinformationssysteme: Begriff, Anfor<strong>der</strong>ungen, Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

58 Winkler, Karsten (2003)<br />

Getting Started with DIAsDEM Workbench 2.0: A Case-Based Tutorial<br />

57 Lindstädt, Hagen (2002)<br />

Das modifizierte Hurwicz-Kriterium für untere und obere Wahrscheinlichkeiten -<br />

ein Spezialfall des Choquet-Erwartungsnutzens<br />

56 Schwetzler, Bernhard; Piehler, Maik (2002)<br />

Unternehmensbewertung <strong>bei</strong> Wachstum, Risiko und Besteuerung –<br />

Anmerkungen zum „Steuerparadoxon“<br />

55 Althammer, Wilhelm; Dröge, Susanne (2002)<br />

International Trade and the Environment: The Real Conflicts<br />

54 Kesting, Peter (2002)<br />

Ansätze zur Erklärung des Prozesses <strong>der</strong> Formulierung <strong>von</strong><br />

Entscheidungsproblemen<br />

53 Reimund, Carsten (2002)<br />

Internal Capital Markets, Bank Borrowing and Investment: Evidence from German<br />

Corporate Groups<br />

52 Fischer, Thomas M.; Vielmeyer, Uwe (2002)<br />

Vom Sharehol<strong>der</strong> Value zum Stakehol<strong>der</strong> Value? Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong><br />

Messung <strong>von</strong> stakehol<strong>der</strong>bezogenen Wert<strong>bei</strong>trägen<br />

51 Fischer, Thomas M.; Schmöller, Petra; Vielmeyer, Uwe (2002)<br />

Customer Options – Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> Bewertung <strong>von</strong><br />

kundenbezogenen Erfolgspotenzialen mit Realoptionen<br />

50 Grobe, Eva (2003)<br />

Corporate Attractiveness : eine Analyse <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>von</strong><br />

Unternehmensmarken aus <strong>der</strong> Sicht <strong>von</strong> High Potentials<br />

49 Kirchgeorg, Manfred; Lorbeer, Alexan<strong>der</strong> (2002)<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>von</strong> High Potentials an Unternehmen – eine Analyse<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage einer bundesweiten Befragung <strong>von</strong> High Potentials und<br />

Personalentschei<strong>der</strong>n<br />

48 Kirchgeorg, Manfred; Grobe, Eva; Lorbeer, Alexan<strong>der</strong> (2003)<br />

Einstellung <strong>von</strong> Talenten gegenüber Ar<strong>bei</strong>tgebern und regionalen Standorten :<br />

eine Analyse auf <strong>der</strong> Grundlage einer Befragung <strong>von</strong><br />

Talenten aus <strong>der</strong> Region Mitteldeutschland<br />

(not published)<br />

47 Fischer, Thomas M.; Schmöller, Petra (2001)<br />

Kunden-Controlling – Management Summary einer empirischen Untersuchung in<br />

<strong>der</strong> Elektroindustrie<br />

46 Althammer, Wilhelm; Rafflenbeul, Christian (2001)<br />

Kommunale Beschäftigungspolitik: das Beispiel des Leipziger Betriebs für<br />

Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung


45 Hutzschenreuter, Thomas (2001)<br />

Managementkapazitäten und Unternehmensentwicklung<br />

44 Lindstädt, Hagen (2001)<br />

On the Shape of Information Processing Functions<br />

43 Hutzschenreuter, Thomas; Wulf,Torsten (2001)<br />

Ansatzpunkte einer situativen Theorie <strong>der</strong> Unternehmensentwicklung<br />

42 Lindstädt, Hagen (2001)<br />

Die Versteigerung <strong>der</strong> deutschen UMTS-Lizenzen – eine ökonomische Analyse<br />

des Bietverhaltens<br />

41 Lindstädt, Hagen (2001)<br />

Decisions of the Board<br />

40 Kesting, Peter (2001)<br />

Entscheidung und Handlung<br />

39 Kesting, Peter (2001)<br />

Was sind Handlungsmöglichkeiten? – Fundierung eines ökonomischen<br />

Grundbegriffs<br />

38 Kirchgeorg, Manfred; Kreller, Peggy (2000)<br />

Etablierung <strong>von</strong> Marken im Regionenmarketing – eine vergleichende Analyse <strong>der</strong><br />

Regionennamen "Mitteldeutschland" und "Ruhrgebiet" auf <strong>der</strong> Grundlage einer<br />

repräsentativen Studie<br />

37 Kesting, Peter (2000)<br />

Lehren aus dem deutschen Konvergenzprozess – eine Kritik des „Eisernen<br />

Gesetzes <strong>der</strong> Konvergenz“ und seines theoretischen Fundaments<br />

36 Hutzschenreuter, Thomas; En<strong>der</strong>s, Albrecht (2000)<br />

Möglichkeiten zur Gestaltung internet-basierter Studienangebote im Markt<br />

für Managementbildung<br />

35 Schwetzler, Bernhard (2000)<br />

Der Einfluss <strong>von</strong> Wachstum, Risiko und Risikoauflösung auf den<br />

Unternehmenswert<br />

34 No longer available. There will be no reissue.<br />

33 Löhnig, Claudia (1999)<br />

Wirtschaftliche Integration im Ostseeraum vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

Osterweiterung <strong>der</strong> Europäischen Union: eine Potentialanalyse<br />

32 Fischer, Thomas M. (1999)<br />

Die Anwendung <strong>von</strong> Balanced Scorecards in Handelsunternehmen<br />

31 Schwetzler, Bernhard; Darijtschuk, Niklas (1999)<br />

Unternehmensbewertung, Finanzierungspolitiken und optimale Kapitalstruktur<br />

30 Meffert, Heribert (1999)<br />

Marketingwissenschaft im Wandel – Anmerkungen zur Paradigmendiskussion<br />

29 Schwetzler, Bernhard (1999)<br />

Stochastische Verknüpfung und implizite bzw. maximal zulässige<br />

Risikozuschläge <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Unternehmensbewertung


28 Fischer, Thomas M.; Decken, Tim <strong>von</strong> <strong>der</strong> (1999)<br />

Kundenprofitabilitätsrechnung in Dienstleistungsgeschäften –<br />

Konzeption und Umsetzung am Beispiel des Car Rental Business<br />

27 Fischer, Thomas M. (2000)<br />

Economic Value Added (EVA � ) - Informationen aus <strong>der</strong> externen<br />

Rechnungslegung zur internen Unternehmenssteuerung?<br />

(rev. edition, July 2000)<br />

26 Hungenberg, Harald; Wulf, Torsten (1999)<br />

The Transition Process in East Germany<br />

25 Vilks, Arnis (1999)<br />

Knowledge of the Game, Relative Rationality, and Backwards Induction<br />

without Counterfactuals<br />

24 Darijtschuk, Niklas (1998)<br />

Dividendenpolitik<br />

23 Kreller, Peggy (1998)<br />

Empirische Untersuchung zur Einkaufsstättenwahl <strong>von</strong> Konsumenten<br />

am Beispiel <strong>der</strong> Stadt Leipzig<br />

22 Löhnig, Claudia (1998)<br />

Industrial Production Structures and Convergence: Some Findings<br />

from European Integration<br />

21 Schwetzler, Bernhard (1998)<br />

Unternehmensbewertung unter Unsicherheit – Sicherheitsäquivalent-<br />

o<strong>der</strong> Risikozuschlagsmethode<br />

20 Fischer, Thomas M.; Schmitz, Jochen A. (1998)<br />

Kapitalmarktorientierte Steuerung <strong>von</strong> Projekten im Zielkostenmanagement<br />

19 Fischer, Thomas M.; Schmitz, Jochen A. (1998)<br />

Control Measures for Kaizen Costing - Formulation and Practical Use<br />

of the Half-Life Model<br />

18 Schwetzler, Bernhard; Ragotzky, Serge (1998)<br />

Preisfindung und Vertragsbindungen <strong>bei</strong> MBO-Privatisierungen in Sachsen<br />

17 Schwetzler, Bernhard (1998)<br />

Sharehol<strong>der</strong>-Value-Konzept, Managementanreize und Stock Option Plans<br />

16 Fischer, Thomas M. (1998)<br />

Prozeßkostencontrolling – Gestaltungsoptionen in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung<br />

15 Hungenberg, Harald (1998)<br />

Kooperation und Konflikt aus Sicht <strong>der</strong> Unternehmensverfassung<br />

14 Schwetzler, Bernhard; Darijtschuk, Niklas (1998)<br />

Unternehmensbewertung mit Hilfe <strong>der</strong> DCF-Methode – eine Anmerkung<br />

zum „Zirkularitätsproblem“<br />

13 Hutzschenreuter, Thomas; Sonntag, Alexan<strong>der</strong> (1998)<br />

Erklärungsansätze <strong>der</strong> Diversifikation <strong>von</strong> Unternehmen


12 Fischer, Thomas M. (1997)<br />

Koordination im Qualitätsmanagement – Analyse und Evaluation im Kontext <strong>der</strong><br />

Transaktionskostentheorie<br />

11 Schwetzler, Bernhard; Mahn, Stephan (1997)<br />

IPO´s: Optimale Preisstrategien für Emissionsbanken mit Hilfe <strong>von</strong><br />

Anbot-Modellen<br />

10 Hungenberg, Harald; Hutzschenreuter, Thomas; Wulf, Torsten (1997)<br />

Ressourcenorientierung und Organisation<br />

9 Vilks, Arnis (1997)<br />

Knowledge of the Game, Rationality and Backwards Induction<br />

(Revised edition HHL Working Paper No. 25)<br />

8 Kesting, Peter (1997)<br />

Visionen, Revolutionen und klassische Situationen – Schumpeters<br />

Theorie <strong>der</strong> wissenschaftlichen Entwicklung<br />

7 Hungenberg, Harald; Hutzschenreuter, Thomas; Wulf, Torsten (1997)<br />

Investitionsmanagement in internationalen Konzernen<br />

- Lösungsansätze vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Agency-Theorie<br />

6 Hungenberg, Harald; Hutzschenreuter, Thomas (1997)<br />

Postreform - Umgestaltung des Post- und Telekommunikationssektors in<br />

Deutschland<br />

5 Schwetzler, Bernhard (1996)<br />

Die Kapitalkosten <strong>von</strong> Rückstellungen zur Anwendung des Sharehol<strong>der</strong>-<br />

Value-Konzeptes in Deutschland<br />

4 Hungenberg, Harald (1996)<br />

Strategische Allianzen im Telekommunikationsmarkt<br />

3 Vilks, Arnis (1996)<br />

Rationality of Choice and Rationality of Reasoning (rev. Edition, September 1996)<br />

2 Schwetzler, Bernhard (1996)<br />

Verluste trotz steigen<strong>der</strong> Kurse? - Probleme <strong>der</strong> Performancemessung<br />

<strong>bei</strong> Zinsän<strong>der</strong>ungen<br />

1 Meffert, Heribert (1996)<br />

Stand und Perspektiven des Umweltmanagement in <strong>der</strong> betriebswirtschaftlichen<br />

Forschung und Lehre

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