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07. Dezember 2006<br />
Nr. 99/2006 / Seite 9 von 16<br />
mand, der verantwortungsbewusst handle, könne auf Dauer mehr Geld ausgeben als<br />
er verdiene.<br />
Es müsse eine öffentliche Diskussion über eine Neubestimmung und strukturelle Umgestaltung<br />
des Leistungskatalogs der GKV beginnen. Diese Forderung wird auch von<br />
anderen, so vom Nationalen Ethikrat, erhoben. Beske selbst will mit der jetzt (6.12.)<br />
vorgelegten Studie „Neubestimmung des Leistungskatalogs der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
− Ein Handlungskonzept“ dazu einen Beitrag leisten.<br />
So würden sich nach Ansicht von Beske durch die Herausnahme von Leistungen, die<br />
nicht der Versorgung im Krankheitsfall dienten, wie versicherungsfremde Leistungen,<br />
Förderung der Patientenberatung oder Kuren, durch die Umgestaltung, beispielsweise<br />
bei der medizinische Rehabilitation oder durch Veränderung von Leistungen, wie<br />
Einführung einer Verwaltungs- und Förderpauschale bei GKV-Kassen, rund 4 Milliarden<br />
Euro einsparen lassen.<br />
Das nicht bezifferbare Einsparpotenzial, z. B. bei der Umgestaltung der Heil- und<br />
Hilfsmittelversorgung und der psychotherapeutischen Versorgung, dürfte, so Beske,<br />
nicht unerheblich höher liegen.<br />
Er schlägt vor, eine Standardversorgung zu definieren, die ausreichend, zweckmäßig<br />
und wirtschaftlich ist. Alles Weitere sollten Versicherte als Wunschversorgung privat<br />
finanzieren. Der Einzelne müsse die Gewissheit haben, „dass dann, wenn er ernsthaft<br />
erkrankt ist, das Notwendige geleistet wird.“<br />
Er hoffe, mit solchen Vorschlägen „endlich eine faktenbasierte öffentliche Diskussion<br />
über das, was die Solidargemeinschaft tragen will“, anzuregen. Eine solche Diskussion<br />
sei dringend notwendig, „um undurchsichtigen Leistungseinschränkungen zuvorzukommen“.