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FBB eNEWS 07-2018

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Aus einer Handwerkerhand - Dachabdichtung und Dachbegrünung.<br />

Eine ideale Konstellation.<br />

Im Auftrag der Aral Aktiengesellschaft entwarf<br />

der Architekt Manfred Beier couragiert ein als<br />

Welle geschwungenes und begrüntes Dach<br />

für die Raststätte Beverbach an der A 40. Der<br />

Dachdecker und Dachgärtner Jürgen Quindeau<br />

konnte mit seiner Mannschaft von GRÜN+DACH<br />

unter Beweis stellen, dass es auf grünen Dächern<br />

auch mal schräg zugehen kann.<br />

Steiler als eine schwarze Piste<br />

Die „Grüne Welle“ beeindruckt mit ihrer geschwungenen<br />

Form und ihrer starken Neigung.<br />

Die Dachneigung erreicht im steilsten<br />

Abschnitt 32 Grad (63 %), und um das einordnen<br />

zu können, hilft der Vergleich zu alpinen<br />

Skipisten, die bereits ab 22 Grad (40%)<br />

schwarz gekennzeichnet werden.<br />

Die Ausführung der Dachabdichtung und der<br />

Begrünung musste zwingend eng aufeinander<br />

abgestimmt werden. Die Firma GRÜN +<br />

DACH erschien dem Auftraggeber ideal für<br />

die anstehenden Arbeiten, denn diese ist<br />

Dachdecker- und Garten- und Landschaftsbaufachbetrieb,<br />

kurz Dachgärtner.<br />

Grundlage des Dachaufbaues sind sogenannte<br />

Sandwichelemente, also ein trapezprofiliertes<br />

Flachdachsystem mit Dämmkern,<br />

das in Bauteilen von einen Meter Breite und<br />

Längen von bis zu dreizehneinhalb Meter auf<br />

eine vorher montierte Konstruktion aus gebogenen<br />

Leimbindern befestigt wurde. Die<br />

Außenhülle der Sandwichelemente besteht<br />

aus vollverzinktem Stahlblech.<br />

Um darauf die Lagesicherung der Dachabdichtung<br />

zu gewährleisten, wurde zuerst ein Haftvermittler<br />

vollflächig auf die Metalloberfläche<br />

aufgetragen. Die einlagige und wurzelfeste<br />

Dachabdichtung mit Bahnen aus Ethylen-Vinylacetat-Terpolymer<br />

(EVA) mit unterseitiger<br />

Kaschierung aus Polyestervlies und Selbstklebeschicht<br />

wurde dann auf der Dachfläche<br />

vom First zur Traufe ausgerollt, ausgerichtet<br />

und dann durch das Herausziehen einer<br />

Trennfolie dauerhaft mit dem vorbereiteten<br />

Untergrund verklebt. Anschließend wurden<br />

alle Nähte durch Quell- oder Warmgasschweißen<br />

homogen geschlossen und nach erfolgter<br />

Nahtprüfung versiegelt. Gerade auf geneigten<br />

Dachflächen ist die Wurzelfestigkeit eine<br />

wichtige Eigenschaft, denn eine zusätzliche<br />

Wurzelschutzfolie, wie sie auf Flachdächern<br />

oft verwendet wird, ist auf geneigten Dächern<br />

nicht lagesicher zu verlegen.<br />

Schubschwellen verhindern<br />

das Abrutschen der Begrünung<br />

Zur Lagesicherung des Begrünungsaufbaus<br />

auf einer Gesamtlänge des Daches zwischen<br />

Traufe und First von ungefähr 25 Meter in der<br />

größten Ausdehnung und einem Höhenunterschied<br />

von 5,70 Meter müssen besondere Maßnahmen<br />

ergriffen werden. Es gab im Vorfeld<br />

unterschiedliche Denkansätze zwischen Aufhängen<br />

und Abstützen der Dachbegrünung.<br />

Durchgesetzt hat sich schließlich die Variante,<br />

bei der sich der Begrünungsaufbau an Schubschwellen<br />

abstützt. Dazu wurden zuerst in Meterschritten<br />

die anfallen Lasten ermittelt, die<br />

jeweils auf die Schubschwellen treffen, und<br />

danach wurde die Dimension der Schwellen<br />

und deren Befestigung errechnet. Die unterste<br />

Schwelle sitzt bei 10 Grad Dachneigung und<br />

auf ihr lasten etwa 320 kg/m im wasserge-<br />

Foto: Isadora Tast<br />

<strong>FBB</strong> e News Juli <strong>2018</strong>

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