Allgäu Alternativ 02/18

müssen sie sich lediglich registrieren lassen und können
dann einen Roller per App bestellen. Dass das
möglich ist, ist der Azowo GmbH zu verdanken. Das
junge Gründerteam entwickelte eine Software zur Verwaltung
von Mobilität und war gerne bereit, diese dem
Projekt zur Verfügung zu stellen, wie Marcel Moser
erklärt.
Das Rollerfieber geht um
Die passende App auf dem Handy hat auch Jennifer
Englhardt. Die Studentin im Masterstudiengang
Energiewirtschaft ist begeistert von dem Projekt, mit
dem sie auf dem Nachhaltigkeitstag in Berührung
kam. Kurz danach registrierte sie sich und lieh schließlich
einen Roller für ein Wochenende aus. »Er fährt
sich super und sehr leicht. Und er ist so leise«, sagt die
24-Jährige. Wie sie erzählt, war sie mit dem Roller
nicht nur einkaufen, sondern machte auch Ausflüge.
Der Akku stellte kein Problem dar: Entweder nahm
sie ihn aus dem Roller und lud ihn mit dem Ladekabel
über Nacht zu Hause oder unterwegs an einer Ladesäule
für E-Bikes. Nun hat sie das Roller-Fieber gepackt,
denn kaum war der elektrische Flitzer abgegeben,
reservierte sie gleich den nächsten. Das kann Dr.
Gretz verstehen: Auch sie war schon mit dem E-Roller
unterwegs, genauso wie Marcel Moser.
Was die Zukunft bringt
Das Projekt kommt also gut an, doch auf den Lorbeeren
will sich keiner ausruhen. Die schlauen Köpfe
denken schon weiter. Als nächstes soll ein Unterstand
für die Roller gebaut werden. Über eine Start-up Night,
die die Gründerinitiative regelmäßig veranstaltet, kamen
sie mit zwei Studenten in Kontakt, die an der
Hochschule ein neues Bauverfahren entwickelt haben
und nun das Gebäude bauen werden. Ist dies fertiggestellt,
können die Roller dort ausgeliehen und geladen
werden – dafür soll ein Solardach sorgen. Doch die Verantwortlichen
denken noch weiter. »Ziel und Zweck des
Projektes ist es auch, dass wir Konzepte entwickeln, die
wir multiplizieren können«, erklärt Cornelia Gretz. Momentan
sammeln sie Erfahrungswerte, die sie nutzen
wollen, um andere – Unternehmen, Kommunen – bei
der Realisierung ähnlicher Vorhaben zu leiten und zu
unterstützen. Und wer weiß: Vielleicht macht das Projekt
ja Schule – wünschenswert wäre es. (cs)
Die E-Roller
in Aktion sehen
• Am 25. Juli veranstaltet
Green peace Biberach einen
Aktionstag, an dem auch
sechs E-Roller der Hochschule
teilnehmen werden.
• Zudem gehen die elek -
trischen Flitzer bei der
»Wave«, der weltgrößten
Elektrorallye, an den Start.
Los geht die emissionslose
Fahrt am 22. September in
Wangen und von dort aus
nach Werfenweng in Öster -
reich. Und im nächsten Jahr
wollen die Projektverant -
wortlichen die Rallye sogar
nach Biberach holen.
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