Allgäu Alternativ 02/18
Sommerausgabe 2018 von Allgäu Alternativ
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Fotos: AÜW, egrid, Franziska Rothermel<br />
In Ursulasried ist einer der Großspeicher aufgestellt. Der<br />
Standort erfüllt alle Voraussetzungen<br />
Schweres Gerät war nötig, um den Batteriegroßspeicher am<br />
Standort Rubi aufzustellen<br />
fungspunkte, wo haben wir viel Produktion und viele<br />
Verbraucher? Dazu muss man aufpassen, denn die<br />
Anlage besitzt relativ viel Leistung, und das Netz muss<br />
dieser standhalten. Dann sind noch die Umwelteinflüsse,<br />
beispielsweise durch Hochwasser, zu beachten<br />
oder, dass der Lärm keine Nachbarn belästigt«, zählt<br />
Tobias Grasl auf, Projektingenieur bei egrid.<br />
Kurz vor Weihnachten haben die Großspeicher<br />
angefangen, das Netz zu stabilisieren. Im Januar prognostizierten<br />
sie die erste Netzspitze, die die Speicher<br />
erfolgreich ausglichen, erklärt Grasl. Bereits Mitte<br />
März war die kurze Testphase beendet, und die Speicher<br />
nahmen ihre Regelleistung auf, also die Pufferung<br />
zwischen Erzeugung und Verbrauch. Insgesamt bieten<br />
die fünf Batteriegroßspeicher eine Leistung von 2,5<br />
Megawatt auf Basis von Lithium-Ionen-Batterien. Die<br />
Investition in Höhe von 1,65 Millionen Euro trägt das<br />
<strong>Allgäu</strong>er Überlandwerk ohne Inanspruchnahme staatlicher<br />
Förderungen. Die Amortisationszeit der Investition<br />
liegt dabei unter acht Jahren.<br />
Weitere Speicher folgen<br />
Mit der Entwicklung von regenerativen Anlagen<br />
einher geht die Dezentralisierung der Stromerzeugung.<br />
Bei allen Vorteilen kommen dadurch unweigerlich<br />
neue Herausforderungen auf die Stabilität der<br />
Stromnetze zu.<br />
Es sollen aber nicht nur auf der Netzseite weitere<br />
Batteriespeicher gebaut werden, auch in Industrieunternehmen<br />
und im Kundenbereich soll diese Technik<br />
vorangehen und optimiert werden. Demnach sind<br />
weitere Großspeicher in Planung. Das Netz brauche<br />
neben diesen fünf Speichern erst einmal keine weiteren,<br />
doch für die Zukunft seien sie sinnvoll, sagt<br />
Grasl. Bis weitere aufgestellt und ans Netz angeschlossen<br />
werden, dauert es allerdings noch eine Weile.<br />
Weitere geeignete Standorte müssen gefunden werden,<br />
und die Fragen nach der Lärmbelästigung, der<br />
Zugänglichkeit und Verfügbarkeit werden sich somit<br />
erneut stellen.<br />
(fr)<br />
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