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Allgäu Alternativ 02/18

Sommerausgabe 2018 von Allgäu Alternativ

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Sogar das Edelweiß ist mancherorts<br />

»abgestiegen«. Dokumentierte Funde<br />

stammen überwiegend aus dem<br />

Naturpark Tiroler Lech<br />

Die Weiße Silberwurz und mancher Enzian sind entlang von Flüssen zu finden<br />

Fotos: Verein Werbegemeinschaft Lech-Wege, Pixabay<br />

gehen verloren. Dennoch findet hier und da ein Samen<br />

seinen Weg.<br />

Vom Gipfel- zum Talstürmer<br />

Und plötzlich trifft man bei seiner Talwanderung<br />

auf Silberwurz, Aurikel, verschiedene Enziane und das<br />

Katzenpfötchen, das man im <strong>Allgäu</strong> normalerweise in<br />

Höhenlagen über 2000 Metern, wie am Südostgrat der<br />

Höfats, findet. Da diese Pflanzen besonders trickreiche<br />

Überlebenskünstler sind, funktionieren ihre Strategien<br />

auch auf ihren neuen, unwirtlichen Standorten: Mit langen<br />

Wurzeln erreicht der Natternkopf das Wasser aus<br />

tiefen Bodenschichten. Labkraut, Aurikel und Silberwurz<br />

schützen ihre Blätter mit einem Wachsüberzug gegen<br />

starke Verdunstung, und Orchideen wie die Mükken-Händelwurz<br />

verfügen über Wurzelknollen als Speicherorgane.<br />

Der blaugrüne Steinbrech hat viele kleine<br />

Blättchen, die ganz eng am Boden zu einem halbkugelförmigen<br />

Polster verwachsen. In dessen Innerem sind<br />

Luftfeuchtigkeit und Temperatur höher – sozusagen<br />

eine selbstgebaute »Fußheizung«.<br />

Und das Edelweiß?<br />

Ja, sogar die symbolträchtigste Blühpflanze der<br />

Alpen, das Edelweiß, ist mancherorts ins Tal abgestiegen.<br />

So staunte ein Wanderer im Naturpark Tiroler<br />

Lech nicht schlecht, als er die berühmte Bergpflanze<br />

in einem Auwald entdeckte. Der genaue Wuchsort der<br />

streng geschützten Alpenpflanze wird an dieser Stelle<br />

nicht verraten. Doch auch im <strong>Allgäu</strong> wird so manch<br />

blühende Perle vom Berg ins Tal gespült. Es gilt also:<br />

Augen offen halten. Und natürlich, wie am Gipfel: Kamera<br />

mitnehmen und das Blümlein für den nächsten<br />

Naturfreund stehen lassen.<br />

(ve)<br />

Die Aurikel wächst gerne in<br />

Felsspalten und auf Kies –<br />

ein Habitat, das auch in der<br />

Nähe von Fließgewässern<br />

zu finden ist<br />

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