(Jan/Feb 2009) Titelfoto - Resoom Magazine
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Marktanalyse Prognose<br />
Martin Lutz, Geschäftsführer der epos Systemhaus<br />
GmbH<br />
In Sachen Projektakquisition werden Frei -<br />
berufler keine grundlegenden Änderungen,<br />
sondern ihre bestehenden Selbstvermarktungsstrategien<br />
optimieren. „Ich werde mei -<br />
ne persönliche, gute Auftragslage dazu nutzen,<br />
mein Marketing straffer zu gestalten.<br />
Ende <strong>2009</strong> will ich mit neuen Webseiten und<br />
neuem Profil so gut dastehen, dass ich auch<br />
im unwahrscheinlichen Fall einer negativ<br />
veränderten Projektmarktsituation bestens<br />
aufgestellt bin“, teilte uns Roelof Berg mit.<br />
Uwe Wendland und Dietmar Brack werden<br />
gar nichts verändern, da ihre Auslastungsquoten<br />
schon bestens sind. Michael Schmid<br />
wird sein Profil stringenter gestalten und<br />
Jürgen Philippi wird mit der Projektakquisition<br />
früher beginnen, um Leerlaufzeiten im<br />
Vorfeld gering zu halten.<br />
Krise als Chance?<br />
Für Unternehmen, die heute einen langen<br />
Atem haben, ergeben sich sogar schon<br />
während der Krise Vorteile, die zur nachhaltigen<br />
Stabilisierung führen können.<br />
Ingo Glaser führt dies aus: „Es gibt eine<br />
Reihe von Unternehmen und Branchen, die<br />
stärker resistent gegen die konjunkturelle<br />
Abkühlung sind als andere. Genau diese<br />
Unternehmen nutzen Krisenzeiten, um ta -<br />
lentiertes und jetzt auch verfügbares Personal<br />
zu rekrutieren und am Ende der<br />
Krise die ‚Pole Position’ einzunehmen. Die<br />
Unternehmen, die sich dieses antizyklische<br />
Vorgehen leisten können, nutzen die jetzige<br />
Schwächephase als Chance.“<br />
Perspektive <strong>2009</strong><br />
Roelof Berg hat in den letzten Wochen folgende<br />
Themen verfolgt: C#-Portierung,<br />
Share point-Server, Nearshoring und Testautomatisierung.<br />
Seiner Einschätzung nach<br />
werden diese Skills im kommenden Jahr von<br />
Bedeutung sein.<br />
Für Uwe Wendland wird die Risikosteue -<br />
rung von Prozessen im Gesamtkontext<br />
der Finanzbranche von Be deutung werden.<br />
Jürgen Philippi sieht, dass Unternehmen<br />
IT-Projekte nach Asien auslagern. Mög licherweise<br />
sind damit dann weitere Perspektiven<br />
verknüpft.<br />
Mit seiner Hoffnung für das nächste Jahr<br />
spricht Roelof Berg sicher allen freiberuflich<br />
Tätigen aus der Seele: „Man kann hoffen,<br />
dass die Bundestagswahl einen Wandel hin<br />
zu mehr Unternehmerfreundlichkeit mit<br />
ein facheren und klareren Gesetzen erwirkt.<br />
Stichworte: Arbeitszimmer, Fahrtenbuch,<br />
Rentenversicherungspflicht und Gewerbesteuer.<br />
In diesen Themen besteht ja momentan<br />
praktisch gar keine Rechtssicherheit.<br />
Wenn der Gesetzgeber nicht handelt,<br />
so hoffe ich zumindest doch auf ein paar<br />
BGH-Grundsatzurteile, die in diesen wichtigen<br />
Themen mehr Klarheit schaffen.“<br />
Uwe Wendland, Unternehmensberater und Projektmanager<br />
Nicht zuletzt ist Globalisierung ein weiterhin<br />
wichtiges Thema für Unternehmen und<br />
wird <strong>2009</strong> neue Herausforderungen stellen<br />
wie auch neue Perspektiven bereithalten.<br />
André Dathe von GFT fasst mehrere<br />
Aspekte zusammen: „Asiatische IT-Unternehmen,<br />
insbesondere aus Indien, werden<br />
auch im kommenden Jahr intensiv den<br />
europäischen Markt bearbeiten und ihre<br />
Dienstleistungen zu sehr niedrigen Preisen<br />
anbieten. Vor dem Hintergrund der angespannten<br />
gesamtwirtschaftlichen Lage<br />
werden viele Unternehmen gezwungen<br />
sein, ihre IT-Projekte an kostengünstige<br />
Roelof Berg, Software-Entwickler<br />
externe Dienstleister zu vergeben. Der<br />
Trend zum Outsourcing von IT-Projekten<br />
und -Dienstleistungen wird sich daher<br />
noch verstärken. Die zunehmende Globa -<br />
lisierung zwingt jedoch deutsche Soft -<br />
wareunternehmen, ihre Internationalisierung<br />
zügig voranzutreiben. IT-Unternehmen,<br />
die auch im Ausland Software-Ent<br />
wicklungszentren betreiben, können da -<br />
durch flexibel auf die Anforderungen der Kunden<br />
reagieren.<br />
Gleichzeitig ist „IT made in Germany“ vorallem<br />
im Ausland ein Qualitätssiegel für<br />
innovative IT-Lösungen. Deutsche IT-Un -<br />
ter nehmen werden sich durch ihre Inno -<br />
vationskraft und ihre hohen Qualitätsstandards<br />
auch in einem schwierigen Umfeld<br />
international behaupten können.“<br />
Als Fazit unserer Prognose-Umfrage wird<br />
deutlich, dass die Finanzkrise zum einen<br />
nicht das einzige Thema ist, das den IT-<br />
Projektmarkt bestimmt. Fachkräftemangel,<br />
Outsourcing, Flexibilisierung und Spezialisierung<br />
wie Globalisierung werden auch<br />
im nächsten Jahr mindestens eben so von<br />
Bedeutung sein. Zum anderen wird deut -<br />
lich, dass die Akteure des IT-Projektmarktes<br />
flexibel und weitsichtig genug<br />
sind, konstruktive Antworten auf sich ändernde<br />
Marktanforderungen zu finden und<br />
ihren Kunden auch weiterhin verlässliche<br />
Partner zu sein.<br />
Das Bewährte zu erhalten und das Neue<br />
zu versuchen.<br />
Darin sehen wir den Erfolg unserer bisherigen<br />
Zusammenarbeit.<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie<br />
alles Gute zum neuen Jahr.<br />
KNIEPER CONSULTING AG