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26 IT-Freiberufler Reflexion sie gedruckt werden. Das Bewusstsein für Sicherheit muss in den Köpfen der Kollegin nen und Kollegen verankert werden. Be vor solche Regeln überhaupt greifen können, müssen sie von den Mitarbeitern akzeptiert werden. Akzeptanz setzt wie derum Verständnis voraus. Nur wenn Si cherheitsrichtlinien so zielgruppengerecht vermittelt werden, dass der Zweck dahinter verstanden wird, werden Mitarbeiter sie nicht als willkürliche Schikanen erachten, sondern sie mittragen und im Idealfall aktiv leben. Maßnahmen, die dieses Bewusstsein stär ken, sog. AwarenessKampagnen und das Prinzip Fördern durch Fordern, können das Streben hin zu einem höheren Sicherheitsniveau wirkungsvoll unterstützen. Von mir als externen Berater sind neben der organisatorischen Unterstützung bei der Etablierung einer ITSicherheitsorganisation und der Konzeption von Awareness Kampagnen auch handfeste technische Lösungskonzepte gefragt. Ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit bildet die Überprüfung und Beurteilung von geplanten Sicherheitskonzepten nach international anerkannten Standards und Regelwerken wie etwa Control Objectives for Information and Related Technology (CobiT) oder die GrundschutzKataloge des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Ein weiteres wichtiges Instrument meiner Tätigkeit, das auf den ersten Blick nicht direkt etwas mit Sicherheit zu tun hat, ist die Schaffung von Plattformen zum zwanglosen und informellen Informationsaustausch über Abteilungsgrenzen hinaus. Die Etablier ung von auf WIKITechnik basierenden Lösungen hat bereits bei mehreren Kunden wesentlich zur Verbesserung des Austauschs von Wissen, das sonst in den Köpfen eingesperrt geblieben wäre, geführt. Auch das Erarbeiten von Policies oder Spezifikationen, die das Wissen der Fachbteilungen erfor �� dern, kann durch den abteilungsübergreifenden und ungezwungenen Ansatz einer solchen Plattform sehr positiv begünstigt werden. Der Blick für ein weites Spektrum an Möglichkeiten, Informationssicherheit zu reali sieren, bringt meinen Kunden einen erheblichen Mehrwert. Vor dem Hintergrund meiner beruflichen Erfahrungen als ehemaliger Teamleiter Technik der Consulting Sparte eines Business Internet Service Providers verfüge ich zum einen über den notwendigen technischen Sachverstand und über die praktische Erfahrung, den Mangel an Würdigung und den täglichen Kampf der ITAbteilung zu verstehen und zwi schen den Lagern vermittelnd zu wirken. Zum Beispiel unterstütze ich die Beteiligten dabei, wenn verordnete Sicherheitsauflagen ohne das Mitspracherecht der ITMitarbeiter etabliert wurden, die Kommunikation zwischen dem Management und der ITAbteilung wieder in Gang zu bringen. Auf der anderen Seite bin ich als Freiberuf ler in der vorzüglichen Lage, die Sichtweise und den Antrieb des Managements zu verstehen. Zugegeben, Letzteres ist aufgrund der firmenpolitischen Verflechtungen oft mals eine sehr anspruchsvolle Analyseauf gabe und setzt erhebliche betriebswirtschaftliche Kenntnisse voraus. Offenheit und die Bereitschaft, täglich hinzuzulernen, öffnen aber so manche Tür – auch zu einem Senior Manager. Eine wichtige Lektion habe ich dabei gelernt: Manager sind sich durchaus darüber im Klaren, bestimmte Compli ance Auflagen erfüllen zu müssen. Werden sie aber mit TechnikJargon konfrontiert, reagieren sie oftmals unleidlich. Es ist daher mein Bestreben, beide Sprachen zu sprechen und zu verstehen, um von beiden Seiten ernstgenommen zu werden. Mittlerweile ist mir die Vermittlerrolle, die ich bei Gesprächen zwischen den Vertretern der ITAbteilung und des Managements �� Anz_Neujahr_ok.indd 1 02.12.2008 9:52:26 Uhr einnehme, sehr vertraut. Ich weiß, dass sich die Kluft zwischen den unterschiedlichen, ja konkurrierenden Sichtweisen zunächst als schwer überbrückbar darstellt. Die He rausforderung besteht darin, tatsächlich zu vermitteln und möglichst nicht zwischen die Stühle zu geraten. Exzellente Security Beratung ist daher für mich weit mehr als die Erstellung von Policies, die Durchführung von Audits oder die Unterbreitung von technischen Lösungsansätzen. Exzellente SecurityBeratung bedeutet, das Vertrauen der Mitarbeiter des Kunden und des Managements durch Integrität zu gewinnen, Engagement für den Projekterfolg zu leben und eine Leidenschaft, die hin und wieder auch echtes Leiden schafft, zu entwickeln. Frust, Enttäuschung, ja manchmal sogar Zorn bleiben bei einem solchen Selbstverständnis und dem Verständnis für die Informationssicherheit nicht immer aus. Zugleich aber signalisiert diese Lebendigkeit, dass der Projekterfolg für die Beteiligten eine hohe persönliche Bedeutung hat. Die Freude aber, gemeinsam mit dem Kunden und seinen Mitarbeitern etwas gestemmt zu haben, belohnt mich und zeigt mir, dass die Entscheidung, seit nunmehr über neun Jahren als Freelancer im Einsatz zu sein, nach wie vor richtig ist. Über den Autor i Steffen Müller, Jg. 1968, absol vierte eine Ausbildung zum Technischen Assistenten Informatik. Seit 1993 sammelt er Projekterfahrung vor allem im ConsultingBereich. Zunächst war er tätig als Netzwerkspezialist bei Xlink, seit 1996 legte er seinen fachlichen Schwerpunkt auf Informationssicherheit und realisierte dort VPNProjekte. Seit 1999 arbeitet er als freiberuflicher Senior Security Consultant sowie technischer Projektl eiter mit Schwerpunkt Information Security Management in zahlreichen ITProjekten. Er verfügt über folgende Zertifizierungen: CISSP, CISA und ITILv2 Foundation. Hervorzuheben sind noch seine interkulturellen Kompetenzen, die er in vielen multinational besetzten Projekten erworben hat. Kontakt EMail: steffen.mueller@infosecfreelancer.de Web: www.infosecfreelancer.de
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