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(Jan/Feb 2009) Titelfoto - Resoom Magazine

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müssen diese Parameter durch die Systemarchitekten<br />

festgelegt und in den<br />

darauffolgenden Projektphasen überprüft<br />

werden. Diese Prüfung sollte am Ende<br />

jeder Projektphase einen Qualitäts­Work ­<br />

shop durchlaufen. Werden dabei Abweichungen<br />

festgestellt, müssen sofort<br />

Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.<br />

Nur so kann im Dauerbetrieb 99%ige<br />

Verfügbarkeit sichergestellt und Qualität<br />

in diesem einen Bereich gewährleistet<br />

werden.<br />

Die zentrale Frage des Qualitätsverantwortlichen<br />

ist, ob für die Qualitätssicherung<br />

die angemessenen und richtigen<br />

Qualitätsindikatoren definiert werden und<br />

die Maßnahmen zur Überwachung und<br />

Gegensteuerung fester Bestandteil des<br />

Projektgeschehens sind. Letztlich ist es<br />

die Frage, ob Qualität von allen Projektbeteiligten<br />

ernstgenommen wird oder<br />

einzig und allein als verkaufsfördernde<br />

Maßnahme herhalten muss.<br />

Eine Analogie aus der Lebensmittelindustrie<br />

Die Lebensmittelindustrie steht vor der<br />

Herausforderung, Produkte herzustellen,<br />

die von Natur aus sehr anfällig sind und<br />

ihre Herstellung und Vermarktung strengen<br />

gesetzlichen Regelungen unterliegen. Um<br />

den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen,<br />

in diesem Fall Qualitätsindikatoren,<br />

die der Gesetzgeber vorschreibt, haben<br />

Hersteller Maßnahmen entwickelt, um die<br />

Qualität der Produkte gewährleisten zu<br />

können.<br />

Im Fertigungsprozess gibt es zahlreiche<br />

kritische Arbeitschritte, die auf die Qualität<br />

der Produkte negative Auswirkungen haben<br />

können. Bei der Entwicklung eines neuen<br />

Produkts werden diese Arbeitsschritte<br />

identifiziert, in der Fertigungshalle als<br />

Critcal Control Points (CCP) gekennzeichnet<br />

und unter ständige Beobachtung gestellt,<br />

z. B. einzelne Fliessbandabschnitte, in de ­<br />

nen hohe Feuchtigkeit oder Temperaturschwankung<br />

auftreten können. Das weltweit<br />

anerkannte Qualitätskonzept in der Lebensmittelindustrie<br />

heißt „Hazard Analysis<br />

and Critical Control Point­Konzept oder auf<br />

Deutsch Gefährdungsanalyse und kritische<br />

Lenkungspunkte. Dies schafft erst die Vo r ­<br />

aussetzung dafür, die Notwenigkeit des<br />

Einsatzes von qualitätssichernden Maßnah ­<br />

men feststellen und die richtigen Maßnahmen<br />

gezielt einsetzen zu können.<br />

Wenn man diese Vorgehensweise auf IT­<br />

Projekte bezieht, dann ergeben sich daraus<br />

die Forderungen, dass Qualitätsindikatoren<br />

im Hinblick auf die Kundenanforderungen<br />

identifiziert und während der gesamten<br />

Projektlaufzeit überwacht werden müssen.<br />

Zugleich muss dabei gelten, dass die<br />

Qualitätsindikatoren im Vorfeld anhand von<br />

messbaren Parametern operationalisiert<br />

und in einem Leitfaden verbindlich festgeschrieben<br />

werden. Schlussendlich werden<br />

von den Qualitätsindikatoren die Kriterien<br />

für die Freigabe jeder einzelnen Projektphase<br />

abgeleitet.<br />

Fazit<br />

Zusammenfassend gilt, dass das Aufset ­<br />

zen und das Durchführen eines Qualitätskonzepts<br />

aufwendig sind. Allerdings wird<br />

dieser Mehraufwand dadurch wieder wett ­<br />

gemacht, dass zum einen Kosten für Rück ­<br />

rufaktionen, Kundendienste, Support, An ­<br />

wen derschulungen, Defekte, Garantieleistungen<br />

etc. entfallen und zum anderen eine<br />

hohe Kundenzufriedenheit erzielt wird.<br />

Die eingangs gestellte Frage, ob es Qualität<br />

zum Nulltarif gibt, kann man demnach<br />

pointiert so beantworten: Qualität gibt<br />

es nicht zum Nulltarif, aber mit einem<br />

umfassenden Qualitätskonzept sichert man<br />

nachhaltig den Mehrwert von Dienstleistungen<br />

und Produkten.<br />

Tulca Ertüzün: „Letztlich ist es die Frage, ob Qualität<br />

von allen Projektbeteiligten ernstgenommen wird oder<br />

ein zig und allein als verkaufsfördernde Maßnahme<br />

herhalten muss.“<br />

Über den Autor<br />

i<br />

Tulca Ertüzün ist studierter Diplom­<br />

Informatiker und hat sich auf das<br />

Projekt­ und Programm­Management<br />

in international besetzten IT­Projekten<br />

spezialisiert. Er besitzt den Mastertitel<br />

Executive MBA Studium der Universität<br />

Würzburg und University Boston und<br />

das PMP­Projektmanagementzertifikat<br />

von PMI. Seit elf Jahren arbeitet<br />

er in internationalen Projekten vor<br />

allem in der Schweiz, Russland, den<br />

Niederlanden, der Türkei und dem Iran.<br />

Herr Ertüzün war für Siemens, PricewaterhouseCoopers<br />

und IBM als Senior<br />

Consultant tätig. Seit zwei Jahren ist<br />

er freiberuflicher Projektmanager.<br />

Kontakt<br />

E­Mail: tulca.ertuzun@tte­mcs.com<br />

Web: www.tte­mcs.com

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