KULTOUREN - DAS BESONDERE ERFAHREN
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Lotte Buch<br />
Terminvereinbarung empfehlenswert<br />
yellow cube<br />
Zum Wallbach 15<br />
18311 Ribnitz-Damgarten<br />
www.lotte-buch.jimdo.com<br />
ettol_hcub@gmx.de<br />
Fr. – So. 14:00 – 18:00 Uhr<br />
Meine Kunst hat viel mit Erinnerung zu tun<br />
Der Kunsthof Hirschburg ist vor allem<br />
ein Ort des Dialogs. Das gilt nicht nur<br />
für die Besucher, die mit der Kunst<br />
Zwiesprache halten, der Austausch<br />
erstreckt sich weitergehend auch auf<br />
die ansässigen Künstler. Daraus ergeht<br />
nicht nur das spannungsgeladene<br />
Wechselspiel unterschiedlicher<br />
Ausdrucksformen, sondern mitunter<br />
auch eine Werkkritik in gleichsam<br />
familiärer wie konstruktiver Atmosphäre.<br />
Das zumindest gilt für Lotte<br />
Buch, die nach ihrem Studium an der<br />
Kunsthochschule Burg Giebichenstein<br />
nun auf dem elterlichen Hof Position<br />
bezieht. Ihr Schaffen knüpft damit in<br />
gewisser Weise an die ersten künstlerischen<br />
Gehversuche in der Werkstatt<br />
des Vaters an, auch wenn sich<br />
heute beide Künstler in ganz eigenen<br />
Sphären bewegen. Raum genug, um<br />
experimentieren und kreieren zu können,<br />
gebe es jedenfalls genug, sagt<br />
die Tochter des Bildhauers. Dennoch<br />
habe sie die Wahl, ergänzt sie, sich<br />
künstlerisch in Klausur zu begeben<br />
oder den Austausch mit Menschen zu<br />
suchen, die ihre Arbeit schätzen und<br />
verstehen. Ein vertrauensvolles Milieu<br />
kann da nicht schaden, sind es doch<br />
insbesondere die eigenen Empfindungen,<br />
denen Lotte Buch mit ihrer Kunst<br />
nachgeht. Die eben habe viel mit ihrer<br />
persönlichen Erfahrung beziehungsweise<br />
mit der Erinnerung daran zu tun,<br />
erläutert sie, ihre Arbeiten seien der<br />
Versuch, diese erlebte Wirklichkeit zu<br />
vermitteln. Geht man dem Wesen der<br />
Erinnerung auf den Grund, offenbart<br />
sich in welcher Weise sie vergangene<br />
Wirklichkeit weniger nachzeichnet,<br />
denn neu erschafft. Im Fall von Lotte<br />
Buch nimmt die erinnerte Vergangenheit<br />
im Zuge der Vergegenständlichung<br />
wahrnehmbare Gestalt an, jede<br />
Plastik beinhaltet Sedimente persönlichen<br />
Erlebens. Referenzen werden<br />
dabei allenfalls angedeutet, jede Abstraktion<br />
berücksichtigt den Versatz,<br />
der sich zwischen Erlebnis und Erinnerung<br />
auftut. Die Zurückgenommenheit<br />
ihrer Arbeiten lenkt die Wahrnehmung<br />
vordem auf das Zusammenspiel von<br />
Material, Raum und Licht, angesichts<br />
der auffälligen Reduzierung werde ihr<br />
jedoch oft ein nordischer Stil bescheinigt,<br />
erzählt Lotte Buch. Wenngleich<br />
also die Nachstellung konkreter Landschaften<br />
oder Geschehnisse ins Ungefähre,<br />
ins Metaphorische verrückt,<br />
bleibt doch zu gewissen Teilen lesbar,<br />
was heimatliche Prägung ist. Weitaus<br />
offenkundigere Bezugspunkte zum<br />
unmittelbaren Lebensumfeld setzt<br />
hingegen die Werkstattgalerie der<br />
Künstlerin, die auf den Namen yellow<br />
cube getauft den Dialog mit der väterlichen<br />
Black Box enthüllt.<br />
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