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KULTOUREN - DAS BESONDERE ERFAHREN

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Christiane Lamberz<br />

Terminvereinbarung empfehlenswert<br />

Keramikwerkstatt<br />

Rostocker Str. 31, 18190 Sanitz<br />

038209 80362<br />

0381 5108577<br />

www.klosterformat.de<br />

info@klosterformat.de<br />

Ich arbeite gern in der Mehrdeutigkeit<br />

Auf dem Schreibtisch von Christiane<br />

Lamberz stapeln sich ihre Angelegenheiten,<br />

ein scheinbar undurchdringliches<br />

Gewirr aus Handzetteln, Notizen,<br />

Akten, Broschüren und Korrespondenz.<br />

Gänzlich unbeeindruckt greift die<br />

Künstlerin zielgerichtet heraus was sie<br />

braucht, die Übersicht zu behalten fällt<br />

ihr scheinbar leicht. Angesichts der Vielzahl<br />

der Dinge, mit denen sie betraut<br />

wird, ist das nicht selbstverständlich.<br />

Christiane Lamberz ist schließlich nicht<br />

nur mit Leib und Seele Keramikerin, sie<br />

engagiert sich gleichfalls im Künstlerbund,<br />

organisiert Kunsthandwerkermärkte,<br />

leitet Workshops, bemüht sich<br />

um die Verbindung von Musik und Literatur<br />

und irgendwie, schiebt sie bescheiden<br />

nach, sei sie ja auch Galeristin.<br />

Dabei fordert die 2002 nächst zum<br />

Kulturhistorischen Museum Rostock eröffnete<br />

Galerie Klosterformat ihre volle<br />

Aufmerksamkeit. Knapp sechzig Vertretern<br />

der Angewandten und Bildenden<br />

Kunst gibt Christiane Lamberz inzwischen<br />

die Möglichkeit, sich zu präsentieren,<br />

mindestens die Hälfte der ausgestellten<br />

Künstler sind Keramiker. Sie<br />

organisiere eben gern auch für andere,<br />

sagt sie. Dafür nimmt sie in Kauf, dass<br />

für die eigene Arbeit an der Drehscheibe<br />

mitunter nur die halbe Woche zur<br />

Verfügung steht. Seit fast vierzig Jahren<br />

fertigt sie Keramik, ihr Œuvre erscheint<br />

dabei genauso vielseitig wie ihre Interessen.<br />

Die Bandbreite reicht von baugebundener<br />

Kunst bis zur künstlerischen<br />

Restauration, von Fayencen bis zum<br />

Salzbrand, von unikaten Objekten bis<br />

hin zum kunstvoll gestalteten Teeservice.<br />

Diese Vielseitigkeit steht auf soliden<br />

Wurzeln, Christiane Lamberz hat ihr<br />

Fach von der Pike auf gelernt. Der Lehre<br />

als Keramikeinrichterin in Thüringen<br />

folgte die Ausbildung zur Töpferin, ein<br />

Studium für angewandte Kunst in Heiligendamm<br />

schloss sich an. Der eigentliche<br />

Teil aber komme dann erst, erklärt<br />

Lamberz, das bloße Drehen schließlich<br />

sei keine Kunst. Etwas aus dem Erlernten<br />

zu machen, zu variieren, eine eigene<br />

künstlerische Sprache zu entwickeln,<br />

das sei unerlässlich, um als Künstlerin<br />

ernst genommen zu werden. An dieser<br />

Stelle zieht die ambitionierte Flötistin<br />

Parallelen zur Musik, auch hier komme<br />

es letztlich darauf an, den eigenen Ton<br />

zu finden. Die Welt mit wachen Augen zu<br />

betrachten und ihre Vielfalt anzuerkennen<br />

helfe dabei, sagt Christiane Lamberz,<br />

schon deshalb reise sie so gern.<br />

Begleitet wird sie dabei stets von ihrem<br />

Reiseblock, in dem sie Naturstudien,<br />

Notizen und Anregungen festhält. Auf<br />

gewisse Weise ist sie dann doch wieder<br />

dienstlich unterwegs.<br />

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