Ausgabe 45 - Alsdorfer Stadtmagazin
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Juli/August 2011 23<br />
PORTRÄT<br />
Gabriel Diaz BERGMANN, MUSIKER UND GASTRONOM<br />
von Birgit Becker-Mannheims<br />
Im Herzen von Alsdorf liegt die<br />
spanische Tapas-Bar Ritmo Original.<br />
Wie der Name schon verrät,<br />
Ritmo bedeutet Bewegung – Tanz<br />
zu Latino Rhythmen, Flamenco,<br />
spanische Musik und natürlich<br />
Tapas, Gambas und Paella.<br />
Besonders jetzt bei sommerlichen<br />
Temperaturen fällt es Gabriel Dias<br />
noch leichter, seinen Gästen spanisches<br />
Lebensgefühl und Kultur näher zu<br />
bringen und das schon seit 10 Jahren.<br />
Bei einem spanischen Eis, serviert in<br />
einer Babyananas plaudert Gabriel<br />
Diaz über seine spanische Herkunft,<br />
die Kindheit und seine Zeit als Bergmann<br />
und Musiker.<br />
Gabriel Diaz erblickte im April 1965<br />
als jüngstes von acht Kindern das<br />
Licht der Welt. Die Eltern kamen aus<br />
Cordoba in Spanien. Wie bei vielen<br />
spanischen Familien zog der Bergbau<br />
die Eltern in den 60er Jahren nach<br />
Hückelhoven. Der Vater arbeitete als<br />
Bergmann auf der Zeche Sophia Jacoba.<br />
Aufgewachsen und zur Schule<br />
gegangen ist Gabriel Diaz im Herzen<br />
von Hückelhoven.<br />
»Sie können sich vorstellen, bei uns<br />
war immer was los. Mein Vater war<br />
ebenfalls Musiker, er spielte eine<br />
Laute und singen konnten wir alle,<br />
das hatte manchmal was von Kelly<br />
Family, schmunzelt Diaz. Bei sieben<br />
Geschwistern gab es keine Langeweile,<br />
wir spielten<br />
draußen, die<br />
Großen passten<br />
auf die Kleinen<br />
auf und wenn<br />
uns Freunde oder<br />
Verwandte<br />
besuchten, dann<br />
wurde viel musiziert,<br />
wir saßen<br />
sky-Sportsbar<br />
Alle Sportevents live im Ritmo!<br />
Fußball · Formel 1 · Boxen ....<br />
zusammen, es<br />
wurde erzählt,<br />
gekocht und natürlich<br />
zusammen<br />
gegessen.«<br />
Durchgehend<br />
von 9.00 - 24.00 Uhr<br />
geöffnet!<br />
Während der Schulzeit<br />
spielte er Fußball<br />
beim FC Espaniol<br />
Borussia Hückelhoven<br />
bis zur Kreisliga<br />
B, einer spanischenFußballmannschaft.Aufgewachsen<br />
mitten in einer<br />
Bergbaustadt, lag es<br />
nahe dass Gabriel<br />
Diaz nach dem<br />
Hauptschulabschluss<br />
eine Ausbildung<br />
zum Bergmaschinenfachmann<br />
auf der Zeche Sophia<br />
Jacoba erlernte. Nach<br />
der Lehre ging es<br />
dann »Unter Tage«.<br />
10 Jahre arbeitete er in diesem Beruf,<br />
sein ständiger Begleiter in dieser Zeit<br />
war immer die Musik und besonders<br />
seine Gitarre. Das Gitarrenspiel hat er<br />
sich von anderen abgeschaut, meis -<br />
tens aber nach Gefühl gespielt. Ob<br />
deutsche Schlager, spanische Folklore,<br />
ganz besonders die Musik der Gypsi<br />
Kings hatten es ihm angetan. Musiziert<br />
wurde überall, kleinere Auftritte<br />
gab es in Restaurants bei Familienfeiern<br />
und Festen und manchmal sogar<br />
»Unter Tage«.<br />
In der Zeit lernte er auch seine Frau<br />
kennen und heiratete. Es folgte die<br />
Geburt des ersten Sohnes Yeray und<br />
zwei Jahre später kam Marvin zur<br />
Welt. Die junge Familie lebte weiterhin<br />
in Hückelhoven, bis die Zeche<br />
Sophia Jacoba geschlossen wurde.<br />
Gabriel Dias startete eine Umschulung<br />
als Industriemechaniker in<br />
Frühstück<br />
täglich von 9.00 - 11.30 Uhr<br />
vlnr: Familie Diaz in den 70ern: Vater Antonio Diaz mit seiner Frau Dolores, am Tisch sitzend die<br />
Kinder Amparo, Gabriel, Anna, Josefina (Schwiegertochter) und Elfriede, stehend Constantino,<br />
Isabel, Dolores, rechts neben seiner Frau Sohn Antonio<br />
5,- Euro/p.P.<br />
Rodenkirchen, aber er merkte, dass<br />
das nicht sein Weg war. Die Wochenenden<br />
waren bereits mit Musik ausgefüllt,<br />
er war Mitglied der Band die<br />
»Los Amigos«. Die Idee sich selbständig<br />
zu machen, wurde immer größer.<br />
Eine Tapas Bar, spanisches Essen mit<br />
Musik und Events zu verbinden, das<br />
war sein Ziel. Nur die geeigneten<br />
Räumlichkeiten fehlten, in Hückelhoven<br />
wollte er seine Zelte abbrechen<br />
und suchte anfangs ein Lokal in<br />
Aachen. Durch den Tipp eines Freundes<br />
wurde Gabriel Diaz aufmerksam<br />
auf das Lokal im Städtischen Hallenbad<br />
Alsdorf und bereits 2001 wurde<br />
das Ritmo eröffnet.<br />
Mittlerweile ist Gabriel Diaz in Alsdorf<br />
sesshaft geworden und wohnt<br />
im Stadtteil Alsdorf-Busch. Im Ritmo<br />
konnte er bisher all das verwirklichen,<br />
was ihm wichtig war und ist. Musik<br />
Jeden Freitag + Samstag<br />
Tapas-Buffet für 10,- Euro/p.P.<br />
Mittagsmenü<br />
dienstags bis sonntags<br />
12.00 bis 15.00 Uhr<br />
unterschiedliche Menüs<br />
6 bis 7,50 Euro/p.P.<br />
verbunden mit spanischer Küche,<br />
Lebensgefühl und Tradition. Kultur<br />
erhalten und weitergeben, nebenbei<br />
gibt es sogar eine Flamencotanzschule,<br />
Musikworkshops und ein Künstlertreff.<br />
Die Rechnung ist aufgegangen, auch<br />
seine beiden Söhne treten ein wenig<br />
in die Fußstapfen des Vaters. Musik<br />
ist für beide wichtig, Marvin möchte<br />
nach dem Abitur sogar Musik studieren<br />
und spielt bereits in einer Band.<br />
Beide unterstützen den Vater in allen<br />
Bereichen.<br />
Gabriel Diaz lebt gerne in Alsdorf, ist<br />
aber auch mit Cordoba in Spanien<br />
weiterhin eng verbunden. Die Eltern<br />
sind im Rentenalter wieder zurück<br />
nach Spanien gegangen. Sooft es<br />
geht besucht er dort seine Mutter<br />
und Verwandte. Spanien ist und bleibt<br />
natürlich auch seine Heimat.<br />
z<br />
Jeden Sonntag<br />
ab 20.00 Uhr<br />
Künstlertreff!<br />
Luisenstr. 12 · Alsdorf · Tel. 02404/677160 · Email: info@ritmooriginal.de<br />
Di-Sa 9.00-14.00 Uhr und 18.00 - 24.00 Uhr · So 9.00 - 22.00 Uhr · Montags Ruhetag<br />
ALSDORFER STADTMAGAZIN 3/2011