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Ausgabe 45 - Alsdorfer Stadtmagazin

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Teil 2<br />

Die Schösser<br />

an der<br />

Wurm<br />

Burg Wilhelmstein, Gut Kuckum,<br />

IN FRÜHEREN ZEITEN WAR DIE WURM EINE NATÜR-<br />

LICHE GRENZE, EIN GRENZFLUSS, DER NUR AN<br />

BESTIMMTEN STELLEN ÜBERQUERT WERDEN KONN-<br />

TE. AB DEM MITTELALTER BIS IN DIE NEUZEIT WAR<br />

DIE WURM BISTUMSGRENZE ZWISCHEN DEM<br />

FÜRSTBISTUM LÜTTICH UND DEM ERZBISTUM KÖLN,<br />

WELCHES EBENFALLS EIN FÜRSTBISTUM MIT WELT-<br />

LICHER TERRITORIALER MACHT WAR. DAMALS GALT<br />

ES, DEN GRENZFLUSS WURM ZU SICHERN. DESHALB<br />

MARKIERT EINE REIHE VON BURGEN UND SPÄTEREN<br />

SCHLÖSSERN DEN VERLAUF DER WURM.<br />

Burg Wilhelmstein<br />

Graf Wilhelm IV. von Jülich errichtete<br />

zwischen 1265 und 1269 die nach<br />

ihm benannte Burg vermutlich auf<br />

den Resten der von den Herzögen<br />

von Limburg zerstörten Festung<br />

„Valentia“ des Erzbischofs Engelbert<br />

I. zu Köln. Während Engelbert I.<br />

bereits im Jahre 1225 bei Gevelsberg<br />

in einen Hinterhalt gelockt und<br />

ermordet wurde, ereilte Wilhelm IV.<br />

das Schicksal eines gewaltsamen<br />

Todes in der Gertrudisnacht des Jahres<br />

1278 in Gestalt des wehrhaften<br />

Schmiedes in Aachen.<br />

Burg Wilhelmstein an der Wurm war<br />

seinerzeit Vorposten der Jülicher Grafen<br />

und späteren Herzöge. In unmittelbarer<br />

Nähe grenzten das Aachener<br />

Reich, das Herzogtum Limburg und<br />

das „Land zur Heiden“. In ihrer<br />

wechselvollen Geschichte war die<br />

Burg Verwaltungssitz des „Amtes Wil-<br />

helmstein“, wurde mehrfach eingenommen<br />

und zerstört, zuletzt im Spanischen<br />

Erbfolgekrieg Anfang des 18.<br />

Jahrhunderts. Vorburg und Mauern<br />

wurden zum Teil restauriert, der Bergfried<br />

als Ruine gesichert. Bereits 1920<br />

wurde hier auf einer Freilichtbühne<br />

Theater gespielt, eine Tradition die<br />

nun jeden Sommer zahlreiche Kulturbegeisterte<br />

anlockt.<br />

Gut Kuckum<br />

Oberhalb des Wurmtals, im Norden<br />

der Ortschaft Pley, befindet sich das<br />

Gut Kuckum. Eine Zeichnung aus dem<br />

18. Jahrhundert zeigt Kuckum noch<br />

als rechteckige Wasserburg mit vier<br />

Ecktürmen.<br />

Der Besitzer des Gutes bekleidete früher<br />

oftmals das Amt des „gestrengen<br />

Amtmanns“ zu Wilhelmstein. Von der<br />

ehemaligen Burg besteht heute noch<br />

ein achtseitiger Ziegelturm mit kegel-<br />

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