10.07.2018 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 6 - Gratis ist nicht gratis

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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26 Freizeit<br />

Tipps<br />

Weiterbildung: Druck auf den<br />

eigenen Arbeitgeber machen<br />

Sommerferien sind ein guter<br />

Zeitpunkt, um ein paar Gedanken<br />

an die Verfeinerung der eigenen<br />

Möglichkeiten zu verschwenden.<br />

Weiterbildung will gut bedacht sein.<br />

Und rechtzeitig geplant.<br />

Üblicherweise wird sie in der<br />

Schweiz als individuelle Anstrengung<br />

betrachtet. Wir Gewerkschaften<br />

machen Weiterbildung aber<br />

zunehmend zu einem Verhandlungsthema<br />

mit den Arbeitgebern.<br />

In diversen GAV haben wir erste<br />

Schritte zu einem Recht auf Weiterbildung<br />

verankern können (siehe<br />

www.gav-service.ch).<br />

Frage deinen Sekretär, was dir<br />

zusteht. Es geht immer um zwei<br />

Dinge: Zeit und Geld. Informiere<br />

dich über Bildungsangebote, die<br />

dich interessieren. Dann sprich mit<br />

den Vorgesetzten und HR-Verantwortlichen.<br />

Es kann gut sein, dass<br />

sie dich erst einmal auflaufen lassen.<br />

Ins<strong>ist</strong>iere! Das Recht auf<br />

Bildung <strong>ist</strong> ein neues Thema, wir<br />

müssen es mit etwas Druck erst<br />

alltäglich machen.<br />

Das <strong>ist</strong> das eine. Aber kluge Weiterbildung<br />

heisst viel mehr, als den<br />

eigenen Marktwert zu erhöhen. In<br />

den Kursen der Gewerkschaft und<br />

anderer Anbieter machen wir uns<br />

für uns selbst klüger und stärker.<br />

Wirtschaft und Recht werden lesbarer.<br />

Sprachen machen uns beweglicher.<br />

Digitale Kenntnisse souveräner.<br />

Und Kurse zu Konfliktlösung,<br />

Organisation, Lebensführung machen<br />

uns vieles leichter.<br />

Bei Movendo etwa: Frontalangriff<br />

auf das Arbeitsgesetz (26.9.).<br />

Wie funktioniert meine Pensionskasse<br />

(2.10.). Mit Mindmap die Infoflut<br />

bewältigen (12.1o.). Bei Helias:<br />

Indesign für Einsteiger (29.8.). Bei<br />

<strong>syndicom</strong>: Wie mache ich mich<br />

selbstständig? (24.8.). Und etliche<br />

andere mehr.<br />

<strong>syndicom</strong>.ch/mitgliederservice/<br />

aus-und-weiterbildung und: movendo.ch<br />

© Jürgen Bauer<br />

Paul Mason: Was nach dem<br />

Kapitalismus kommt<br />

Naomi Klein, die messerscharfe<br />

Globalisierungskritikerin, schreibt<br />

über dieses Buch: «Paul Mason entwirft<br />

eine visionäre, fesselnd formulierte<br />

und reale Alternative. Er wird<br />

heftige Debatten auslösen – und<br />

zwar genau jene, die wir unbedingt<br />

führen müssen.» Das verspricht.<br />

Der britische TV-Journal<strong>ist</strong><br />

Mason (BBC) hat mit in seinem<br />

Buch Postkapitalismus eine doppelte<br />

Botschaft für uns: Das Wirtschafts-<br />

und Gesellschaftssystem<br />

Kapitalismus <strong>ist</strong> ein Auslaufmodell.<br />

Und wie immer, wenn eine Ordnung,<br />

die 500 Jahre lang geherrscht<br />

hat, ihrem Ende zuneigt, kann man<br />

die Grundrisse der kommenden<br />

Ökonomie schon erkennen.<br />

Das <strong>ist</strong> ermutigend, denn unsere<br />

Gegenwart sitzt in einer Falle: Zum<br />

einen ahnen alle, dass der Kapitalismus<br />

auf die Auslöschung der Gattung<br />

Mensch hintreibt und auf dem<br />

Weg dorthin Panik und Elend anrichtet.<br />

Derzeit etwa die Demokratie<br />

in Europa zerstört. Zum anderen <strong>ist</strong><br />

es den Besitzenden gelungen, ihre<br />

kapitale Herrschaft als einzig mögliche<br />

Form der Gesellschaft in die<br />

Köpfe zu hämmern.<br />

Furchtlos analysiert Mason diesen<br />

Zustand und sucht für uns die<br />

Werkplätze der neuen, werdenden<br />

Ordnung auf. Viele davon sind in<br />

den Entwicklungen des Kapitalismus<br />

schon angelegt, der nun «an die<br />

Grenzen seiner Anpassungsfähigkeit<br />

gestossen <strong>ist</strong>». Die digitale Revolution<br />

legt diese Grenzen offen.<br />

Und in ihr erkennt Mason die Werkzeuge<br />

einer neuen Welt. Wer zündende<br />

Gedanken sucht und ein<br />

Buch mit kritischem Blick lesen<br />

kann, sollte sich Postkapitalismus<br />

unbedingt vornehmen.<br />

Paul Mason: «Postkapitalismus.<br />

Grundrisse einer kommenden Ökonomie.»<br />

Suhrkamp, 2016. 400 Seiten, CHF 21.90<br />

Auf der Flucht. Ein paar Orte,<br />

wo es sich besser ex<strong>ist</strong>iert<br />

Wer in diesen Wochen <strong>nicht</strong> gen<br />

Süden brettert, findet in der Nähe<br />

Orte, wo sich das Leben entschleunigt<br />

und man erleichtert entdeckt:<br />

Jenseits von Facebook und despotischen<br />

Bildschirmen sind wir selber<br />

klug genug, Gedanken zu fassen<br />

und die Welt in einen eigenen Blick<br />

zu nehmen.<br />

Etwa auf der Terrasse des Ethnograpischen<br />

Museums Neuenburg<br />

(MEN). Man schaut auf den See und<br />

bruncht (22.7, 23.9.) und erfährt,<br />

was Gesellschaften zusammenhält,<br />

in Führungen durch die thematische<br />

Ausstellung und die wirklich<br />

aufregende Sammlung (50 000 Stücke<br />

aus Afrika und Ozeanien, aus<br />

der Arktik und dem industriellen<br />

Europa). Auf Anmeldung: 032 717<br />

85 60. Oder via reception.men@ne.<br />

ch. Mehr Infos: men.ch.<br />

Was wollen Fotos und was machen<br />

sie mit uns in Zeiten des Selfie?<br />

Abgesehen von seinen immer<br />

erhellenden Ausstellungen <strong>ist</strong> das<br />

das Fotomuseum Winterthur mit<br />

seiner Sammlung und seinen Veranstaltungen<br />

eines der grossen internationalen<br />

Zentren für die Kultur<br />

des Bildes. Derzeit stellt Jürgen Teller<br />

aus. Die Wahrheit im Blick des<br />

anderen. Infos, Fotostiftung, Fotoblog,<br />

Newsletter: fotomuseum.ch.<br />

Vor dem 16. September sollte<br />

man den Weg ins H<strong>ist</strong>orische Museum<br />

Bern gehen. Diesmal <strong>nicht</strong> für<br />

den genialen Einstein, sondern für<br />

einen heilsamen Gang: «Flucht»<br />

heisst die Ausstellung, in der wir in<br />

Film, Bild, Konferenz und direkt<br />

Menschen begegnen, die vor Krieg<br />

und Tod ins oft mörderische und<br />

eiskalte Exil flüchten. Das rückt den<br />

Kopf zurecht. Die Infos dazu holt<br />

man sich am besten von der Agenda<br />

der Internetseite von AllianceSud,<br />

weil ein häufiger Besuch dieser Seite<br />

sowieso lohnenswert <strong>ist</strong>.<br />

alliancesud.ch

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