Architekturzentrierte Modellgetriebene Softwareentwicklung
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2 MDSD, AC-MDSD und Begriffsdefinitionen 17<br />
• AC-MDSD unterstützt individuelle architektonische Anforde-<br />
rungen. Die Ausgangsbasis für die Ableitung der Transformationsvor-<br />
schriften bildet eine Referenzimplementierung. Das heißt, es wird nichts ge-<br />
neriert, was nicht zuvor getestet und mittels der Referenzimplementierung<br />
verifiziert werden konnte. Der generierte Sourcecode besitzt exakt dieselbe<br />
Qualität wie die Referenzimplementierung.<br />
• Softwaresystemfamilien statt Unikate: AC-MDSD zielt nicht nur auf<br />
die Verbesserung des Entwicklungsprozesses einzelner Anwendungen ab,<br />
sondern fördert auch die Wiederverwendung von einmal erstellten Arte-<br />
fakten durch die Verwendung eines Generators und der Schaffung einer<br />
Plattform.<br />
• Keine 100% Generierung: Im Normalfall ist es nicht möglich bzw. sin-<br />
voll eine Anwendung komplett zu generieren. Der Fokus der Domänenar-<br />
chitektur ist in diesem Fall so schmal, dass sie nur eine Anwendung tragen<br />
könnte, was den MDSD-Ansatz ad absurdum führen würde.<br />
AC-MDSD ermöglicht in der Regel eine Generierung von 60-80% des Quell-<br />
codes einer Applikation. Der Rest besteht aus fachlichen Aspekten die auf<br />
Grund der technisch motivierten Domäne nicht modelliert werden können.<br />
2.4.2 Einsatz<br />
Markus Völter einer der geistigen Väter von AC-MDSD hält in einem Interview<br />
mit Code Generation Network (siehe [Net06]) fest, dass AC-MDSD einen günsti-<br />
gen Einstiegspunkt für den Aufbau einer Software-Systemfamilie mit MDSD bzw.<br />
den Umstieg auf diese Entwicklungsmethodik bietet. Die primäre Konzentration<br />
auf architektonische Aspekte ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Erstens entfällt<br />
durch die automatisierte Umstellung für die Entwickler die mühsame Implemen-<br />
tierung des Infrastrukturcodes. Zweitens ist der technisch motivierte Code in den<br />
meisten Fälle jener der am häufigsten wiederverwendet wird. Dadurch macht sich<br />
eine automatisierte Erstellung bereits sehr früh positiv bemerkbar. Drittens sind<br />
die Entwickler zugleich die Domänenexperten und die Einbindung eines richtigen<br />
Kunden kann entfallen.<br />
Sobald eine stabile automatisierte Basis besteht können nach und nach fachspe-<br />
zifische Aspekte ergänzt und eine Umstellung auf eine fachliche Domäne vorge-<br />
nommen werden.