Publikationen zur Hochschul-PR - Bundesverband ...
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IQ_HKom<br />
Sind schlechte Nachrichten tatsächlich die besten Nachrichten? Negativismus ist,<br />
auch das hat die Studie nachgewiesen, tatsächlich ein starker Attraktor für Journ alisten.<br />
Wie alle Organisationen machen indessen auch <strong>Hochschul</strong>en in ihre r<br />
Ö ffentlichkeitsarbeit lieber einen Bogen um Krisenthemen. Nicht immer zum eigenen<br />
Vo rteil: Torsten Maurer und Joachim Trebbe konnten deutlich aufzeigen, wie intensiv<br />
die Presse im Untersuchungszeitraum über Streikaktivitäten, Kürzungen der Mittel im<br />
B i l d u n g s b e reich und Studiengebühren berichtete. Da im selben Zeitraum nur wenig<br />
P ressemeldungen zu diesen Themen erschienen, wurden in hohem Maße extern e<br />
Quellen in Anspruch genommen – die Kompetenz der <strong>Hochschul</strong>en als Experten in<br />
Sachen Bildungspolitik blieb großenteils ungenutzt.<br />
Cluster für den Vergleich: Auf dem Weg zum Benchmarking<br />
Wie komplex das Unterfangen ist, <strong>Hochschul</strong>en in ihrer Medienarbeit miteinander<br />
zu vergleichen, hat die Pilotstudie eindrucksvoll belegt. Maurer und Trebbbe haben<br />
nachgewiesen, dass nicht nur die Org a n i s a t i o n s f o rm oder das Fächerspektrum einer<br />
<strong>Hochschul</strong>e deren Erscheinungsbild in der Presse beeinflusst. Die regionale Medienlandschaft<br />
spielt ebenso eine Rolle wie die <strong>Hochschul</strong>landschaft selbst (Gibt es überregional<br />
arbeitende Redaktionen vor Ort und wenn ja – wie viele? Wie viele re g i o n a l e<br />
Abonnementszeitungen gibt es in der Nähe, wieviele Anzeigenblätter? Gibt es weitere<br />
<strong>Hochschul</strong>en in unmittelbarer Reichweite? Wie sieht das hochschulpolitische Klima,<br />
z.B. auf Länderebene, aus?). Selbstverständlich wirkt sich auch die Personalausstattung<br />
der jeweiligen Kommunikationsabteilungen bzw. die Zahl der für die Pre s s e a r b e i t<br />
zuständigen Personen und deren gesamtes Aufgabenspektrum auf deren Resonanz<br />
aus. Deutlich kann sich zudem auch die Kommunikationspolitik der <strong>Hochschul</strong>leitung<br />
und weiterer Akteure (Wi s s e n s c h a f t l e r, Dekane, <strong>Hochschul</strong>ratsmitglieder u.a.) in<br />
den Medien spiegeln.<br />
Schließlich können sich aktuelle Schwerpunktthemen der Berichterstattung in<br />
den Ergebnissen der Auswertung wiederfinden. In unserem Beispiel waren die<br />
hochschulpolitischen Entwicklungen im Herbst und Winter 2003 mit den Krisenthemen<br />
Streik, Kürzungen und Studiengebühren überpro p o rtional präsent. Auf das<br />
G e s a m t e rgebnis hat sich dieses thematische Schwergewicht allerdings eher verz e rrend<br />
ausgewirkt. Ein Effekt, der sich bei einer nur zweimonatigen Datenerh e b u n g<br />
nicht vermeiden lässt, der aber im Ergebnis mit berücksichtigt werden muss.<br />
Dennoch sind diese beeinflussenden Faktoren keine Knock-out-Kriterien für künftige<br />
Benchmarkingprojekte. Solang das Erkenntnisinteresse korrekt definiert ist und<br />
das Instrumentarium den hier dargelegten Standards gerecht wird, können Ve rg l e i c h e<br />
unterschiedlicher Art der Qualitätssicherung in der <strong>Hochschul</strong>kommunikation dienen.<br />
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