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Fütterung, die Stalllüftung, die Entmistung,<br />
die Beleuchtung oder die Melkanlage und<br />
die Kühlung? Das ist vorher am besten durch<br />
eine Lastgangmessung zu klären.<br />
Denn der selbst erzeugte Strom muss<br />
unmittelbar zum gleichen Zeitpunkt<br />
verbraucht werden, zu dem er erzeugt<br />
wird — also dann, wenn die Sonne scheint<br />
oder der Wind weht oder das Bhkw für den<br />
Ferkelstall Wärme erzeugt. Es sei denn, man<br />
investiert zusätzlich in einen Stromspeicher,<br />
der jedoch zumindest zurzeit noch zu teuer<br />
ist. Oder aber man schaltet mit einer intelligenten<br />
Steuerung stromzehrende Verbraucher<br />
wie beispielsweise Futteraufbereitungsanlagen<br />
immer dann zu, wenn die<br />
Photovoltaikanlage oder das Kleinwindkraftrad<br />
dafür genügend Strom erzeugt.<br />
Andernfalls bleibt einem nichts anderes<br />
übrig als den selbst erzeugten Strom ins<br />
Netz einzuspeisen.<br />
Die Netzeinspeisung mag derzeit bei Photovoltaikstrom<br />
mit Investitionskosten von<br />
rund 950 Euro pro Kilowatt installierter<br />
Leistung wieder rentabel sein, ist aber bei<br />
Kleinwindkraftanlagen mit einer Vergütung<br />
von aktuell nur 7,3 Cent/kWh für Windstrom<br />
aus Kleinwindanlagen bis 50 kW wenig lukrativ.<br />
Und auch für Bhkw-Strom, der nach<br />
dem KWK-Gesetz gefördert wird, werden<br />
nur 8 Cent pro Kilowattstunde eingespeistem<br />
Strom gezahlt. Das deckt gerade so die<br />
Kosten für die dezentrale Stromerzeugung<br />
mit einem Erdgas-Bhkw. Geld verdienen<br />
lässt sich mit der Netzeinspeisung nicht.<br />
Aber darum geht es in diesem Fall ja auch<br />
gar nicht. Vielmehr geht es darum, durch<br />
den Verbrauch von selbst produziertem<br />
Strom Kosten zu sparen.<br />
Auf den folgenden Seiten haben wir für<br />
unsere drei Beispielbetriebe (1 000 Mastplätze,<br />
200 Kühe, 800 Sauen) gemeinsam<br />
mit Energieberater Christoph Gers-Grapperhaus<br />
exemplarisch ausgerechnet, was die<br />
Eigenstromerzeugung unter bestimmten<br />
Voraussetzungen kosten kann, und was es<br />
zu beachten gibt.<br />
Vorweg: Die Energieerzeugungskosten<br />
kleiner dezentraler Anlagen liegen<br />
zwischen rund 8 und 16 Cent/kWh,<br />
wobei die Stromerzeugung mit kleinen<br />
Wind energieanlagen an schlechten Windstandorten<br />
deutlich teurer ist. Hinzu kommt<br />
die EEG-Umlage auf den selbst verbrauchten<br />
Strom ab 10 kW Nennleistung und über<br />
10 000 kWh Eigenverbrauch. Das sollten Sie<br />
unbedingt bedenken, wenn Sie eine eigene<br />
Stromerzeugungsanlage planen.<br />
Photovoltaik<br />
Die Dächer von landwirtschaftlichen<br />
Gebäuden sind prädestiniert für die<br />
Installation von Photovoltaikanlagen,<br />
und viele Landwirte haben bereits etliche<br />
Kilowatt PV-Leistung installiert. Wer jetzt<br />
noch in eine PV-Anlage investieren möchte,<br />
wird Angebote mit Preisen um die 900 bis<br />
1000 Euro pro Kilowatt installierter Nennleistung<br />
(kWp) finden. Denn die Modulpreise<br />
sind in der Vergangenheit deutlich gefallen.<br />
Die Großhandelspreise lagen im Juni zwischen<br />
24 bis 44 Cent pro Watt Nennleistung.<br />
Ideal für eine Eigenstromversorgung eignet<br />
sich die Kombination aus Schweinemaststall<br />
und Photovoltaikanlage. Denn der Schweinestall<br />
braucht vor allem im Sommer und<br />
tagsüber, wenn die Sonne scheint, besonders<br />
viel Strom für die Stalllüftung. Last<strong>profi</strong>l<br />
und Stromerzeugung passen hier gut<br />
zusammen.<br />
In unserer Beispielrechnung haben<br />
wir Anschaffungskosten von 950 Euro<br />
pro kWp unterstellt. Außerdem nahmen wir<br />
an, dass die Anlage rund 900 kWh/kWp im<br />
Jahr produziert. Diese Größe ist selbstverständlich<br />
von der Sonneneinstrahlung am<br />
Standort sowie von der Dachneigung und<br />
der Modulausrichtung abhängig.<br />
Unter Berücksichtigung der Abschreibung,<br />
der Verzinsung und der Betriebskosten<br />
ergeben sich für eine 30-kW-Photovoltaikanlage<br />
bei einem Jahresstromertrag von<br />
27 000 kWh Stromerzeugungskosten von<br />
10 Cent/kWh. Da der Landwirt als Betreiber<br />
einer gewerblichen PV-Anlage und als<br />
Schweinemäster juristisch nicht die gleiche<br />
Person ist, müssen wir die EEG-Umlage mit<br />
rund 6,8 Cent/kWh auf den Strompreis für<br />
den Eigenverbrauch aufschlagen. Somit<br />
Gut zu wissen<br />
Je nach Strompreis des<br />
Versorgers lohnt sich der Eigenverbrauch<br />
von PV-Strom vor<br />
allem für Schweinemäster.<br />
Die Investitionskosten für<br />
30-kW-Photovoltaikanlagen<br />
sind auf unter 1 000 Euro pro<br />
kW installierte Leistung gefallen.<br />
Die Erzeugungskosten für<br />
PV-Strom betragen derzeit rund<br />
10 Cent/kWh. Hinzu kommt bei<br />
Eigenverbrauch die EEG-Umlage<br />
von bis zu 6,8 Cent/kWh.<br />
Photovoltaik mit 30 kWp<br />
... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />
komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />
Anlagenkosten<br />
Investitionskosten 28500 €<br />
Afa, Verzinsung 1780 €<br />
Betriebskosten 930 €<br />
Summe jährliche<br />
2710 €<br />
Anlagenkosten<br />
Stromerzeugung<br />
Stromertrag<br />
27000 kWh<br />
Stromerzeugungskosten 10,0 Cent/kWh<br />
EEG-Umlage<br />
6,8 Cent/kWh<br />
Strompreis<br />
16,8 Cent/kWh<br />
Eigenverbrauch<br />
Eigenstromverbrauch (Anteil 70 Prozent)<br />
Eigenverbrauch Strom 18900 kWh<br />
Kosten<br />
3180 €<br />
Stromeigenverbrauch<br />
Einsparung durch<br />
1355 €<br />
Nichtbezug aus Netz<br />
Einnahmen durch<br />
940 €<br />
Netzeinspeisung<br />
Summe Einsparung plus<br />
2295 €<br />
Einnahmen<br />
Amortisation der<br />
8 Jahre<br />
Photovoltaikanlage<br />
Beispielbetrieb 1 000er Maststall<br />
Jahresstrombedarf 40000 kWh<br />
Anteil Eigenstrom am<br />
47 Prozent<br />
Bedarf<br />
Gerechnet wurde ohne MwSt., Anschaffungskosten<br />
950 Euro/kWp, Betriebskosten<br />
31 Euro/kWp, Zins 2,5 Prozent, Solarertrag<br />
900 kWh/kWp, EEG-Vergütung 11,62 Cent<br />
pro kWh, Strombezugspreis 24 Cent/kWh,<br />
jährliche Strompreissteigerung 2,5 Prozent,<br />
Anteil an EEG-Umlage 100 Prozent.<br />
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Für Schweinemäster rentieren sich Photovoltaikanlagen<br />
für die Eigenstromversorgung.<br />
muss mit 16,8 Cent/kWh kalkuliert werden,<br />
um die Kosten für den Eigenverbrauch auszurechnen.<br />
Kann der Betrieb 70 Prozent des PV-Stroms<br />
selbst verbrauchen, würde dies bei einem<br />
1 000er Maststall mit einem Jahresstromverbrauch<br />
von rund 40 000 kWh knapp die<br />
Hälfte des Bedarfs decken, und die Anlage<br />
hätte sich in rund 8 Jahren amortisiert.<br />
<strong>profi</strong> 9/<strong>2018</strong><br />
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