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Fahrbericht<br />
Steinsammler Scorpio 550 von Elho:<br />
(Nicht) nur für Steinreiche<br />
Vor drei Jahren hat Elho auf der Agritechnica einen vollhydraulischen Steinsammler als Prototyp<br />
vorgestellt. Mittlerweile laufen die ersten Modelle in Deutschland. Einen davon haben wir für Sie<br />
eingesetzt und an einer aufgeräumten Maschine viele pfiffige Details entdeckt.<br />
Sönke Schulz<br />
Spätestens wenn mitten im Sommer<br />
ein dicker Stein den Mähdrescher<br />
zum mehrtägigen Stillstand zwingt,<br />
macht man sich für die nächste Saison<br />
Gedanken um eine bessere Vorsorge.<br />
Und eines ist klar: Personal zum Handverlesen<br />
der oberflächig liegenden Brocken<br />
wird immer teurer und schwieriger aufzutreiben.<br />
Maschinelle Lösungen können demnach<br />
in steinreichen Regionen durchaus an<br />
Bedeutung gewinnen.<br />
Das Highlight des finnischen Steinsammlers<br />
ist der vollhydraulische<br />
Antrieb. Sowohl die beiden Seitenrechen<br />
als auch der mittige Hauptrotor werden<br />
über einen gemeinsamen Ölkreis angetrieben.<br />
Den Kreislauf haben die Entwickler<br />
miteinander verbunden: Vom Schlepper<br />
gelangt das Öl über einen Mengenteiler je<br />
zur Hälfte auf einen Hydromotor auf der<br />
linken und auf der rechten Seite des Hauptrotors.<br />
Deren Rückläufe speisen anschließend<br />
die beiden Antriebe für die Seitenrechen.<br />
Der Clou: Wenn beispielsweise der<br />
Zuführrechen auf der linken Seite<br />
ohne großen Gegendruck läuft, wird<br />
der Antriebsmotor auf der rechten Seite zur<br />
Pumpe. Innerhalb des Ölkreises<br />
kann der Druck so auf maximal<br />
250 bar ansteigen,<br />
damit den beiden Rechen<br />
auch bei dickeren Steinen<br />
nicht die Luft ausgeht.<br />
Ein großer Vorteil des<br />
hydraulischen Antriebs<br />
ist die Möglichkeit zum Reversieren,<br />
falls es mal zu einem Steinklemmer<br />
kommen sollte. Ein weiterer<br />
Vorteil: Beim Zusammenklappen für die<br />
Fahrt auf der Straße gibt es keine Gelenkwellen,<br />
auf die man aufpassen muss.<br />
Gut ist die automatische Tiefenführung<br />
der Knickdeichsel: Sobald der<br />
Antriebsdruck für den mittigen Hauptrotor<br />
einen eingestellten Druck überschreitet,<br />
liftet sich die Deichsel automatisch an, um<br />
Verstopfungen zu verhindern. Als optische<br />
Anzeige dafür ist vorne in der Front ein<br />
liegender und sehr gut einsehbarer Gleichlaufzylinder<br />
eingebaut.<br />
Als Fahrer kann man daraufhin bequem die<br />
Fahrgeschwindigkeit oder manuell per<br />
dw-Steuergerät die Rechtiefe anpassen.<br />
Die beiden Seitenflügel mit<br />
je 48 Zinken werden außen über<br />
Ölmotoren angetrieben. Fotos: Tovornik<br />
Stichwort Rechtiefe: Als Maximum gibt<br />
Elho 7 cm an. Die tatsächliche Tiefe variiert<br />
allerdings von dem Boden und der Steinform.<br />
Das beste Ergebnis erzielt man grundsätzlich<br />
auf frisch gelockertem Untergrund<br />
ohne übermäßige Kluten- und Pflanzenauflage.<br />
Seitlich stellt man die Rechtiefe jeweils<br />
über ein Tastrad der Größe 26x12.00-12 per<br />
Spindel ein.<br />
Auf den seitlichen Zuführrechen sind je 48<br />
Zinken mit einer Länge<br />
von 135 mm aus<br />
Hardox 400<br />
Auf 5,50 m Arbeitsbreite sammelt der<br />
Scorpio bis zu 40 cm dicke Steine;<br />
z. B. zum Schutz der<br />
Mähdrescher.