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asphalt 05/18

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53. Jahrgang | Nr. <strong>05</strong> | August–September 20<strong>18</strong><br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

A WIRTGEN GROUP COMPANY<br />

• Erfurt 20<strong>18</strong><br />

Das Schaufenster der Branche<br />

• Fräsen<br />

Weiterhin unterhalb der Grenzwerte<br />

• BTSV<br />

Zur Anwendung des neuen Verfahrens


NEUE<br />

STANDARDS<br />

FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

AMMANN ABP HRT ASPHALTMISCHANLAGE<br />

Die ABP HRT (High Recycling Technology) ist optimiert für die Verwendung von hohen<br />

Anteilen Recycling<strong>asphalt</strong> und kann wahlweise mit einem konventionellen, oder Gegenstrom-<br />

Warmrecyclingsystem sowie einer unabhängigen Kaltrecyclingzugabeeinrichtung ausgerüstet werden.<br />

• Intelligente Abschottungs- und Isolationssysteme garantieren einen minimalen Energieverlust<br />

• Integrierte Anordnung von Additivzugaben<br />

• Langzeitlagerungen für Warmrecycling und Mischgut<br />

• Grosszügige Begehungen und sehr gute Zugangsmöglichkeiten für Wartungen<br />

und Revisionen<br />

Zusätzliche Informationen zu unseren Produkten und Dienstleistungen finden Sie unter :<br />

www.ammann.com<br />

PMP-2142-01-DE | © Ammann Group


Meinung<br />

1<br />

Aufbruchszeit<br />

für die Infrastruktur<br />

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur<br />

Foto: andreas-scheuer.de<br />

Bewegungsfreiheit und Mobilität sind die Kraftstoffe einer pulsierenden Wirtschaft und Kern einer freien<br />

Gesellschaft. Dies zu gewährleisten, ist unsere Aufgabe.<br />

Wir machen deshalb die 19. Legislaturperiode zu einer neuen Aufbruchszeit für die Infrastruktur. Mit<br />

unserem Investitionshochlauf ist es uns gelungen, die jahrelange Finanzierungslücke für die Infrastruktur<br />

zu schließen und die Grundlage dafür zu schaffen, dass wir heute mehr denn je investieren können. Rund<br />

14,1 Milliarden Euro sieht der Etat 20<strong>18</strong> für die klassische Infrastruktur vor. Es ist erneut der größte Investitions-Etat<br />

des Bundes.<br />

Wir nehmen dabei gleichberechtigt alle Verkehrsträger in den Blick. Ein Schwerpunkt unserer Investitionen<br />

ist mit 7,1 Milliarden Euro aber nach wie vor die Straße. Unser Land braucht sichere und leistungsfähige<br />

Straßen heute mehr denn je – das zeigt das Verkehrswachstum der Zukunft. Bis 2030 wird der Personenverkehr<br />

auf unseren Straßen um 10 Prozent zulegen und der Lkw-Güterverkehr sogar um 39 Prozent.<br />

Damit unsere Rekordmittel auch effizient und gezielt eingesetzt werden, haben wir 2016 den Bundesverkehrswegeplan<br />

2030 vorgestellt. Er hat ein Volumen von über 270 Milliarden und umfasst mehr als 1.000<br />

Projekte in ganz Deutschland. Im Vergleich zum BVWP 2003 haben wir unseren Anteil beim Neu- und Ausbau<br />

von Straßen um fast 80 Prozent gesteigert – von 6,79 Milliarden Euro auf 12,2 Milliarden Euro.<br />

Der Unterschied zwischen dem neuen BVWP 2030 und seinen Vorgängern: Wir geben ihm mit unseren<br />

Rekordmitteln zum ersten Mal eine realistische Finanzierungsperspektive. Wir können den BVWP so, wie er<br />

ist, auch umsetzen. Dafür hat der Deutsche Bundestag 2016 den Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen<br />

beschlossen und alle wichtigen Projekte als prioritär eingestuft. Das bedeutet: In Deutschland wird gebaut<br />

wie kaum zuvor.<br />

Dennoch stehen wir vor einer absurden Situation: Mit unseren Rekordmitteln und der klaren Ausbaustrategie<br />

könnte sogar noch mehr gebaut werden. Das ist aber nicht der Fall. Der Rückfluss nicht ver bauter<br />

Bundesmittel für die Bundesfernstraßen ist zu hoch und die Baufreigaben sind bundesweit ungleich<br />

verteilt. Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Das Nadelöhr sind nicht mehr die Finanzen, sondern die<br />

Planungen.<br />

Wir wollen das ändern und haben dafür zwei schlagkräftige Instrumente gefunden. Wir treiben erstens mit<br />

der Reform der Bundesfernstraßenverwaltung die größte Veränderung in der Geschichte der Autobahnen<br />

voran und ordnen das System komplett neu. Der Bund wird künftig Planung, Bau, Betrieb, Erhalt und<br />

Finanzierung unserer 13.000 Kilometer Autobahnen übernehmen. Dazu gründen wir eine Infrastruktur-<br />

Gesellschaft mit zehn regionalen Niederlassungen und das Fernstraßen-Bundesamt.<br />

Das zweite Instrument ist das Planungsbeschleunigungsgesetz. Mit dem Gesetz wollen wir Doppelprüfungen<br />

vermeiden, Schnittstellen einsparen, Standardisierungen ermöglichen, Verfahren effizienter gestalten<br />

und mehr Transparenz schaffen.<br />

Das ist unser starkes Paket für ein kräftiges Infrastruktur-Upgrade in Deutschland. Die Asphalt verarbeitende<br />

und produzierende Industrie wird dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. Ich freue mich auf die<br />

Zusammenarbeit.<br />

Ihr<br />

Andreas Scheuer MdB,<br />

Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

5|20<strong>18</strong>


2<br />

Inhalt<br />

ZUM TITELBILD<br />

Inhalt Ausgabe 5|20<strong>18</strong><br />

A WIRTGEN GROUP COMPANY<br />

Fotos: Benninghoven<br />

BENNINGHOVEN Paralleltrommel<br />

im Gegenstromprinzip mit<br />

Heißgaserzeuger<br />

Die einzigartige BENNINGHOVEN-<br />

Innovation trägt den in vielen Märkten<br />

angestrebten RC-Zugabemengen<br />

jenseits von 90 % Rechnung. Die He -<br />

rausforderung dabei: das Recycling-<br />

Material auf die Verarbeitungstemperatur<br />

von 160 °C zu bringen, dabei die<br />

Emissionswerte im Normbereich zu<br />

halten und das Bitumen nicht zu verbrennen.<br />

Meinung<br />

01 Aufbruchszeit<br />

für die Infrastruktur<br />

Termine<br />

19 Kalender<br />

12<br />

Quelle: Malvern Panalytical<br />

Um noch höheren Recycling-Quoten<br />

Rechnung zu tragen und gleichzeitig<br />

den Ausstoß von Emissionen zu minimieren,<br />

geht BENNINGHOVEN einen<br />

eigenen Weg: die Erwärmung des<br />

Recycling-Materials im Gegenstrom,<br />

was zu höheren Material- und niedrigeren<br />

Abgastemperaturen führt.<br />

Möglich macht das Verfahren der Einsatz<br />

eines Heißgaserzeugers: Während<br />

bei Direktbefeuerung das mit Bitumen<br />

behaftete Recycling-Material „verbrennen“<br />

würde, erhitzt es der Heißgaserzeuger<br />

nur indirekt.<br />

Der BENNINGHOVEN-Heißgaserzeuger<br />

ist somit ein wirkungsvoller Beitrag zu<br />

Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit<br />

und aktivem Umweltschutz<br />

Aktuell<br />

04 Nachrichten<br />

Schwerpunkt<br />

Prüftechnik<br />

12 Zur Anwendung des neuen<br />

Bitumen-Typisierungs-Schnell-<br />

Verfahrens (BTSV)<br />

Von Johannes Schrader und<br />

Prof. Michael P. Wistuba<br />

Vor Ort<br />

20 Am Anfang steht der Stahl<br />

Intern<br />

22 RV Bayern vor malerischer Kulisse<br />

24 RV Baden-Württemberg mit<br />

Neuerungen<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

www.benninghoven.com<br />

Organ von:<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

5|20<strong>18</strong>


MOBA-BAGGERSTEUERUNG.DE<br />

www.nordbau.de<br />

3<br />

<strong>05</strong>. - 09.09.20<strong>18</strong><br />

Freigelände Mittwoch bis Nord, Sonntag N911<br />

32<br />

Quelle: VESF<br />

Schwerpunkt<br />

Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />

26 Das Schaufenster der Branche<br />

29 „Die Arbeit der FGSV hat sich seit Jahrzehnten bewährt“<br />

Technik<br />

32 Staub weiterhin unterhalb der Grenzwerte<br />

Von Dr. Reinhold Rühl, Dieter Höber, Gerhard Citrich,<br />

Jutta Dietz, Ralph Sieber<br />

38 Premiere auf der Nordbau<br />

39 Übersicht behalten, auch wenn es brummt<br />

42 Fräsen in Norwegen<br />

45 Prallbrecher mit Führungsqualitäten<br />

45 Erste Wahl bei Kommunen<br />

46 Neuer Großfertiger ausgeliefert<br />

Einkaufsführer<br />

47 Produkte für Profis<br />

Zu guter Letzt<br />

48 Inserentenverzeichnis<br />

48 Vorschau<br />

48 Impressum<br />

EINFACH<br />

BAGGERN!<br />

Automatisch schneller zum<br />

Sollniveau<br />

Weitestgehendes Entfallen von<br />

Absteckungen<br />

Minimierung der baubegleitenden<br />

Messungen<br />

Offene Schnittstellen für den<br />

3D-Datenimport<br />

Einfachste Handhabung und<br />

Bedienung<br />

KAUF AUF PROBE!<br />

100% LEISTUNG 0% RISIKO<br />

telefon: 06431 9577-600<br />

info-mcs@moba.de<br />

5|20<strong>18</strong>


4<br />

Aktuell<br />

E&E Event 20<strong>18</strong><br />

Diskussionen an runden Tischen<br />

Anfang an eine Unsicherheit, was diesen<br />

Kongress betrifft“, konstatierte dann auch<br />

Siobhan Mckelvey, Leiterin des Organisationskomitees,<br />

auf der zu Beginn einberufenen<br />

Pressekonferenz, und fährt fort: „Ich<br />

denke, dass wir am Ende des Events genauer<br />

wissen werden, wo wir vom Komitee hin<br />

wollten.“<br />

Über 400 Teilnehmer konnte der Kongress<br />

verzeichnen und übertraf damit sogar<br />

die Erwartungen der Veranstalter. Demzufolge<br />

zeigte sich John Larsen, EAPA-Präsident,<br />

in seiner Eröffnungsansprache hoch<br />

erfreut über die große Resonanz: „Wir haben<br />

in den kommenden zwei Tagen nicht nur 20<br />

Experten hier auf der Bühne, sondern über<br />

400 Experten im Publikum sitzen!“<br />

Auch optisch eine Neuerung: runde Tische bei einer Vortragsveranstaltung.<br />

Zum ersten Mal in dieser Art fand Mitte<br />

Juni in Berlin das E&E Event statt. Veranstaltet<br />

wurde der Kongress von der European<br />

Asphalt Pavement Association (EAPA) und<br />

Eurobitume. Dr. Carsten Karcher, EAPA-<br />

Geschäftsführer, brachte das Ziel des E&E<br />

Events gleich am ersten Tag auf den Punkt:<br />

„Wir wollen mit diesem Event eine Brücke<br />

schlagen von dem sehr erfolgreichen E&E-<br />

Kongress 2016 in Prag und dem mit Spannung<br />

erwarteten Kongress 2020 in Madrid.“<br />

Und diese Brücke, über die die Besucher zu<br />

gehen hatten, wurde aus Kommunikation<br />

geschlagen. Das Event stand unter dem<br />

Juan José Potti<br />

ist „EAPA Asphalt<br />

Advocate of the Year“.<br />

Motto „Preparing the <strong>asphalt</strong> industry for the<br />

future“. Durch die Tagung führte die erfahrene<br />

Moderatorin Katrina Sichel, die nach<br />

Prag 2016 und Paris 2017 bereits zum dritten<br />

Mal für EAPA und Eurobitume die Diskussionen<br />

leitete.<br />

Wer den Teilnehmern bereits beim ersten<br />

Betreten des Vortragssaals ins Gesicht<br />

schaute, konnte staunende Blicke registrieren.<br />

Statt einer Reihenbestuhlung, bei der<br />

die Referenten wie vor einer traditionellen<br />

Schulklasse stehen, gruppierten sich die Sitzgelegenheiten<br />

hier um große runde Tische.<br />

Das war neu und unerwartet. „Es gab von<br />

Viel Kommunikation lief auf dem Event über das<br />

Smartphone.<br />

Diskussionskultur<br />

Das E & E Event wollte die Diskussionskultur<br />

innerhalb der europäischen Asphalt- und<br />

Bitumenbranche stärken und fördern. Dafür<br />

wurde nicht nur die Bestuhlung anders vorgenommen.<br />

Mittels einer App konnten die<br />

Teilnehmer aktiv in die Diskussionen eingreifen.<br />

Dafür mussten die Zuhörer lediglich ihre<br />

Fragen an einen oder mehrere Referenten in<br />

die App tippen und absenden. Sie erschienen<br />

dann auf den großen Leinwänden für<br />

alle sichtbar. Die erste Frage, die Moderatorin<br />

Sichel dem Auditorium stellte, drehte sich<br />

allerdings nicht um das Thema <strong>asphalt</strong>: „Wer<br />

wird 20<strong>18</strong> Fußballweltmeister?“, wollte sie<br />

wissen. Dass sich die überwiegende Mehrzahl<br />

der Teilnehmer für Deutschland aussprach,<br />

erwies sich im Rückblick als kein<br />

böses Omen.<br />

5|20<strong>18</strong>


Aktuell<br />

5<br />

direkte Wortmeldung, lief angeregt. So wurden<br />

Konzepte und Ideen zur Finanzierung<br />

der Infrastruktur oder zu neuen Verfahren<br />

und Prozessen ausgetauscht – gesamteuropäisch.<br />

Asphalt Advocate of the Year<br />

Begleitet wurde die Veranstaltung von einer kleinen Ausstellung.<br />

Am Beginn einer „Session“ wurden die<br />

Referenten um ein kurzes Statement gebeten.<br />

Damit dieses auch wirklich kurz ausfiel<br />

und die angepeilten zehn Minuten nicht<br />

überschritten wurden, lief für die Vortragenden<br />

– den Teilnehmern verborgen – ein<br />

Gelebte Diskussionskultur beim E&E Event in Berlin. (Quelle: DAV/hin)<br />

Countdown herunter. Nachdem auf diese<br />

Weise alle Referenten einer „Session“ ihren<br />

Standpunkt dargelegt hatten, ging es in die<br />

Diskussionsrunde.<br />

Das Konzept ging glänzend auf. Denn die<br />

Diskussionen, sei es durch die App oder als<br />

Am Rande des Events hatte die EAPA Juan<br />

José Potti, Präsident der ASEFMA (Asociatión<br />

Espanola de Fabricantes de Mezclas Asfálticas),<br />

dem spanischen Verband der<br />

Asphalthersteller, auf seiner Generalversammlung<br />

die Auszeichnung „EAPA Asphalt<br />

Advocate of the Year“ verliehen. Mit dieser<br />

Auszeichnung würdigt EAPA ein Mitglied,<br />

das eigene Initiativen für ein besseres<br />

Asphaltstraßenmarketing und die Kommunikation<br />

wichtiger Branchenthemen<br />

demonstriert hat. Der Asphalt Advocate<br />

muss die gemeinsam mit Eurobitume initiierte<br />

Kampagne „Asphalt Advantages“<br />

unterstützt haben. Diese Auszeichnung<br />

wurde zum zweiten Mal nach 2017 vergeben.<br />

Potti, der ein begeisterter Anhänger der<br />

sozialen Medien ist, versucht immer wieder<br />

Menschen auf diesen Kommunikationskanälen<br />

für den Baustoff Asphalt zu begeistern.<br />

So initiierte er beispielsweise in diesem Jahr<br />

den ersten International Road Maintenance<br />

Day 20<strong>18</strong> (Internationalen Tag der Straßenerhaltung).<br />

Unter diesem Namen haben er und<br />

die ASEFMA eine Plattform geschaffen, um<br />

gute Argumente zu liefern, die die Notwendigkeit<br />

von Straßeninstandhaltung auf der<br />

ganzen Welt unterstützen. Diese erfolgreiche<br />

Initiative wird mit dem zweiten Road<br />

Maintenance Day am 4. April 2019 fortgesetzt.<br />

Potti war zudem Mitinitiator der<br />

Asphalt-Advantages-Kampagne. Hin<br />

Ihr kompetenter Partner für die Isolierung von Asphaltmischanlagen<br />

• Industrie-Isolierungen<br />

• Beratung<br />

• Projektleitung<br />

Zum Weissen Rain 2<br />

63571 Gelnhausen<br />

Tel. 06<strong>05</strong>1 91 228-0<br />

iso@wksb.de, www.wksb.de<br />

5|20<strong>18</strong>


6<br />

Aktuell<br />

BAUSTELLENMELDUNGEN<br />

B15 Ende Juni wurde der vierte Bauabschnitt der<br />

Westtangente Rosenheim auf der B15 für den Verkehr freigegeben.<br />

Damit rückte eine durchgängige Nord-Süd-Verbindung<br />

von der A8 bis zur bestehenden B15 einen großen<br />

Schritt näher. Mit der neuen Ortsumgehung soll der hohe<br />

Durchgangsverkehr in der Gemeinde gestoppt werden und<br />

für bessere Luft und weniger Lärm in Pfaffenhofen gesorgt<br />

werden. Das BMVI investiert insgesamt rund 115 Mio. Euro<br />

in die 11,3 km lange Westtangente Rosenheim. Der freigegebene<br />

vierte Abschnitt ist 2,3 km lang und hat rund 17,9<br />

Mio. Euro gekostet. Die B15 ist eine wichtige Nord-Süd-Verkehrsverbindung<br />

mit entsprechend hohem Verkehrsaufkommen:<br />

Zwischen der A8 und der Stadt Rosenheim fahren<br />

rund 38.200 Fahrzeuge pro Tag, auch die Ortsdurchfahrt Rosenheim<br />

ist mit rund 23.100 Fahrzeugen pro Tag sehr hoch<br />

belastet. B2<strong>18</strong> Noch bis Mitte Oktober wird auf der<br />

B2<strong>18</strong> zwischen Schwagstorf (Fürstenau) und Ueffeln (Landkreis<br />

Osnabrück) die Fahrbahn grundlegend saniert in den<br />

Ortsdurchfahrten Merzen und Ueffeln sowie im Anschluss<br />

zwischen Plaggenschale und Schwagstorf. Die Arbeiten sind<br />

in fünf Bauabschnitte aufgeteilt. Die von der Bundesrepublik<br />

Deutschland getragenen Baukosten der Gesamtmaßnahme<br />

belaufen sich auf rund 3,1 Mio. Euro. B440 Im Zuge<br />

der B440 finden zwischen den Straßenkreuzungen mit der<br />

K206 und der K209 bei Hassel (Landkreis Nienburg) seit Mai<br />

Bauarbeiten für den Neubau einer Brücke über den Federlohmühlenbach<br />

sowie die Erneuerung des Fahrbahnbelages<br />

im gesamten Streckenabschnitts statt. Des Weiteren stehen<br />

noch Instandsetzungsarbeiten an der Brücke über den Hasselbach<br />

und dessen Schutzplankensystem an. Der Beginn<br />

der Asphaltierungsarbeiten ist mit Fertigstellung der neuen<br />

Brücke für Ende September vorgesehen. Die Baukosten belaufen<br />

sich auf rund 1,2 Mio. Euro. L321 Im Mai sind<br />

die Bauarbeiten für die Ortsumgehung Wiehl/Bielstein im<br />

Oberbergischen Kreis gestartet. 15,5 Mio. Euro investieren<br />

das Land und die Stadt Wiehl in die knapp einen Kilometer<br />

lange Strecke mit zwei Kreisverkehren, über die 2021 der<br />

Verkehr rollen soll. Die L321 ist dem gestiegenen Verkehrsaufkommen<br />

nicht mehr gewachsen. Durch Verlegung der<br />

Straße um 150 m wird diese Engstelle beseitigt. <br />

Foto: DAV/hin<br />

BMVI-Expertennetzwerk<br />

Gemeinsam für den Verkehr<br />

von morgen<br />

Im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)<br />

in Berlin fand Anfang Juni die Tagung „Verkehr und Infrastruktur<br />

20<strong>18</strong>“ des BMVI-Expertennetzwerks statt. Im Fokus standen drei<br />

Leitthemen: die Zuverlässigkeit alternder Infrastruktur zu verbessern,<br />

die Resilienz bei außergewöhnlichen Ereignissen zu stärken sowie<br />

eine umweltgerechte Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung zu fördern.<br />

Im Rahmen des BMVI-Expertennetzwerks forschen sieben Ressortforschungseinrichtungen<br />

und Fachbehörden des BMVI gemeinsam<br />

an verkehrsträgerübergreifenden Lösungen für drängende Verkehrsfragen<br />

der Zukunft. Wie wichtig dabei die Vernetzung der<br />

Behörden ist, betonte Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär<br />

beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur:<br />

„Deutschland besitzt eines der modernsten Verkehrsnetze der Welt.<br />

Für die Erhaltung dieser Infrastruktur müssen wir jedoch etwas tun.<br />

Die Ressortforschungseinrichtungen und Fachbehörden des BMVI<br />

sind von enormer Bedeutung für unser politisches Handeln – sie sind<br />

Zentren für innovative und praxisnahe Lösungen. Auch deshalb bleiben<br />

wir – wie heute mit dieser Tagung – in einem regelmäßigen und<br />

engen Dialog von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Die hier<br />

gewonnenen Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung fließen<br />

nicht zuletzt in zahlreiche Investitionsentscheidungen in das Verkehrsnetz<br />

ein.“<br />

Die Tagung bot den Teilnehmern ein Forum, sich mit den wissenschaftlichen<br />

Mitgliedern des Expertennetzwerks auszutauschen und<br />

weiter zu vernetzen. Rund 350 Fachleute aus Politik, Verwaltung,<br />

Wirtschaft und Forschung informierten sich und diskutierten im Rahmen<br />

von Fachvorträgen und Postersessions über aktuelle Forschungsergebnisse<br />

des Netzwerks.<br />

Bei dem abschließenden Podiumsgespräch diskutierten die Leiter<br />

und Forschungsbeauftragten des BMVI und der beteiligten Einrichtungen<br />

über die strategische Weiterentwicklung des Expertennetzwerks.<br />

Stefan Strick, Präsident der BASt: „In Zukunft wird es immer<br />

wichtiger werden, auf komplexe Herausforderungen mit intermodalen<br />

Lösungen zu antworten. Durch die enge Zusammenarbeit der<br />

beteiligten Behörden haben wir dafür im Expertennetzwerk eine<br />

erfolgreiche Basis geschaffen.“<br />

Mit dieser ersten Verkehrs- und Infrastrukturtagung des BMVI-Expertennetzwerks<br />

intensivierten die am Netzwerk Beteiligten den<br />

Dialog mit Politik und Verwaltung sowie mit Akteuren aus Industrie,<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. Der interdisziplinäre und<br />

verkehrsträgerübergreifende Ansatz wurde von den Teilnehmenden<br />

begrüßt. So können effizient die Kompetenzen gebündelt und Synergien<br />

erschlossen werden.<br />

Das BMVI-Expertennetzwerk wurde 2016 auf Initiative des BMVI<br />

gegründet. Ziel ist es, die Kompetenzen der Ressortforschungseinrichtungen<br />

und Fachbehörden der Bundesverkehrsverwaltung auf<br />

eine breitere gemeinsame Basis zu stellen, sich intensiver miteinander<br />

zu vernetzen und so den Wissens- und Technologietransfer zu<br />

fördern. <br />

•<br />

5|20<strong>18</strong>


Aktuell<br />

7<br />

5|20<strong>18</strong>


8<br />

Aktuell<br />

BAUSTELLENMELDUNGEN<br />

A1 Für den Lückenschluss der A1 in der Eifel ist eine<br />

optimierte Trassenführung gefunden worden, die den gestiegenen<br />

Anforderungen an Umwelt-, Natur- und Artenschutz<br />

besser gerecht wird. Die optimierte Trassenführung<br />

trägt auch die Umweltverwaltung mit. Eine besondere Herausforderung<br />

besteht in dem Schutz von drei potenziellen<br />

Habitaten für das Haselhuhn. Ein weiteres Merkmal dieser<br />

Trasse ist ein etwa 580 m langer Tunnel im Bereich des<br />

Ahrdorfer Waldes. Der von Rheinland-Pfalz zu planende<br />

Abschnitt ist von der optimierten Trassenführung nicht betroffen.<br />

Bei der Entscheidungsfindung war es für alle Beteiligten<br />

wichtig, die bisherige Trasse so zu optimieren, dass sie<br />

rechtssicher wird. Das Risiko, im Fall von Klagen vor Gericht<br />

zu verlieren, wurde auf ein Minimum reduziert. Für die beschleunigte<br />

Umsetzung der Maßnahme wurde auch die Arbeitsorganisation<br />

neu aufgestellt. Die Planung der A1 wurde<br />

an die Projektgruppe Bundesautobahnen übertragen. Fünf<br />

Mitarbeiter kümmern sich ausschließlich um den Lückenschluss<br />

auf der A1. Für die Maßnahme waren bislang 245 Mio.<br />

Euro veranschlagt. Die Optimierung der Trasse kostet rund<br />

60 Mio. Euro mehr. Der Bund ist bereit, die Mehrkosten zu<br />

tragen, um ein möglichst rechtssicheres und schnellstmögliches<br />

Voranschreiten des Projektes zu unterstützen. Die<br />

Autobahnabschnitte des Lückenschlusses sind im neuen<br />

Fernstraßenbedarfsplan 2030 im „Vordringlichen Bedarf“<br />

eingestuft. Die Landesregierung hat die Maßnahme im Masterplan<br />

als sehr wichtig und schnellstmöglich umzusetzen<br />

eingestuft. B6 Mitte Juni, wurde mit der Erneuerung<br />

der westlichen Richtungsfahrbahn der B6 zwischen Vienenburg<br />

und Dreieck Bad Harzburg (Landkreis Goslar) begonnen.<br />

Die Erneuerung der Gegenrichtung ist im nächsten Jahr<br />

vorgesehen. Die Straßenbauarbeiten werden in insgesamt<br />

drei Bauphasen unterteilt. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme<br />

belaufen sich auf rund 4,3 Mio. Euro. Die Bauarbeiten<br />

werden voraussichtlich bis Ende Dezember andauern. <br />

A3 Die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Krefeld saniert<br />

die A3 zwischen Hünxe und Dinslaken-Süd in Richtung<br />

Oberhausen. Dazu muss zunächst die Standspur in Fahrtrichtung<br />

Oberhausen ertüchtigt werden. Diese Arbeiten sind<br />

notwendig, um in einer Verkehrsführung auch den Standstreifen<br />

nutzen zu können. Die Arbeiten am Standstreifen erledigt<br />

Straßen.NRW in zwei Bauabschnitten, wobei der erste<br />

bereits fertiggestellt ist. Der zweite Bauabschnitt verläuft bis<br />

zur Anschlussstelle Dinslaken-Süd. Straßen. NRW investiert in<br />

die Standstreifenertüchtigung rund 5 Mio. Euro aus Bundesmitteln.<br />

Die Baukosten der Gesamtmaßnahme belaufen sich<br />

auf rund 6,7 Mio. Euro. Bis Ende 20<strong>18</strong> sollen die Bauarbeiten<br />

abgeschlossen sein. <br />

Foto: DAV/hin<br />

German Brand Award 20<strong>18</strong><br />

Eine ausgezeichnete Marke!<br />

Die Huesker Synthetic GmbH wurde beim diesjährigen German<br />

Brand Award als Gewinner in der Klasse „Industry Excellence in<br />

Branding – Building & Elements“ ausgezeichnet. Bei der Verleihung<br />

im Juni wurde der Hersteller von Geokunststoffen und technischen<br />

Textilien für seinen emotionalen Markenaufbau und das ganzheitliche<br />

Kommunikationskonzept gewürdigt. Christian Roleff, Leiter Marketing<br />

und Business Development, sowie Enis Erdal, Brand Manager,<br />

nahmen den Preis für erfolgreiche Markenführung in Deutschland im<br />

Rahmen der festlichen Gala in Berlin entgegen.<br />

Der German Brand Award entdeckt, prämiert und präsentiert einzigartige<br />

Marken und Markenmacher. Am Wettbewerb können ausschließlich<br />

Unternehmen teilnehmen, die durch das German Brand<br />

Institute, seine Markenscouts und Expertengremien nominiert wurden.<br />

Über die Vergabe des German Brand Award entscheidet eine<br />

unabhängige Jury aus Markenexperten unterschiedlicher Disziplinen.•<br />

Arbeitsschutzpreis<br />

Überreichung des „German<br />

Brand Award“ an Christian<br />

Roleff, Leiter Marketing und<br />

Business Development (rechts),<br />

und Enis Erdal, Brandmanager<br />

(links). (Quelle: Huesker)<br />

Ausgezeichnete Ideen für<br />

mehr Arbeitssicherheit<br />

Der Förderpreis der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische<br />

Industrie (BG RCI) ist der höchstdotierte Arbeitsschutzpreis<br />

in Deutschland und wurde im Juni in Erfurt verliehen. Der Preis ist<br />

personengebunden und geht direkt an die ideenreichen Köpfe in<br />

den Unternehmen. Seit 1997 haben sich mehr als 13.500 Menschen<br />

aus über 4.000 Betrieben mit rund 6.700 Ideen an ihm beteiligt.<br />

Im Rahmen der Preisverleihung würdigte Christian Pfaff, alternierender<br />

Vorsitzender der Vertreterversammlung der BG RCI, die Wettbewerbsteilnehmer<br />

als „Bannerträger der Vision Zero“. Sie teilten die<br />

Präventionsstrategie der BG RCI, die zum Ziel habe, dass niemand<br />

mehr durch die Arbeit getötet wird, erkrankt oder so schwer verletzt<br />

wird, dass ein lebenslanger Schaden davongetragen wird. Pfaff<br />

betonte: „Sie alle haben mit Ihren Ideen dazu beigetragen, Arbeitsplätze<br />

sicherer und gesünder zu machen. Haben somit menschliches<br />

Leid verhindert und damit auch Produktionsausfälle reduziert und<br />

Kosten gespart.“<br />

Dr. Christoph Hommertgen, Vorsitzender der Vertreterversammlung,<br />

rief in seinen Schlussworten dazu auf, die Ideen in die Unternehmen<br />

zu tragen und die „Menschen vor Ort für den Förderpreis,<br />

für die Nutzung der gesammelten Ideen und für den so entstehenden<br />

notwendigen Dialog untereinander zu begeistern.“<br />

Eine Übersicht zu Preisen und Preisträgern sowie detaillierte<br />

Beschreibungen und Filmbeiträge stellt die BG RCI unter<br />

www.bgrci-foerderpreis.de zur Verfügung.<br />

•<br />

5|20<strong>18</strong>


Aktuell<br />

9<br />

Baden-Württemberg<br />

Zustand der Autobahnen<br />

verbessert sich weiter<br />

Der Zustand der Autobahnen in Baden-Württemberg ist deutlich<br />

besser geworden. Die landesweite Zustandserfassung und<br />

-bewertung (ZEB) aus dem Jahr 2017 zeigt gegenüber der vorangegangenen<br />

Erfassung im Jahr 2013, dass vor allem der Anteil von Fahrbahnen<br />

in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand von 23 % auf<br />

16 % reduziert werden konnte. Der Gesamtzustandswert der Autobahnen<br />

hat sich somit auf einer Notenskala von eins bis fünf von einer<br />

2,7 auf eine 2,5 verbessert. Durch die Sanierung von rund 630 km<br />

Autobahn in Baden-Württemberg in den Jahren 2014 bis 2017 befinden<br />

sich aktuell 67 % der Fahrbahnen in einem guten bis sehr guten<br />

Zustand.<br />

Für eine zukunftsorientierte Infrastruktur in Baden-Württemberg<br />

werden auch 20<strong>18</strong> weitere Autobahnabschnitte saniert. Größere<br />

Erhaltungsmaßnahmen finden unter anderem auf der A5 zwischen<br />

Walldorf und Schwetzingen, auf der A8 zwischen Stuttgart-Möhringen<br />

und dem Stuttgarter Flughafen sowie auf der A6 zwischen Öhringen<br />

und Kupferzell statt.<br />

Bei der ZEB wird der Zustand der Straßen in Baden-Württemberg<br />

mit schnell fahrenden Messfahrzeugen, die im fließenden Verkehr<br />

„mitschwimmen“, erfasst. Diese mit Kameras und Lasertechnik ausgestatteten<br />

Fahrzeuge erkennen insbesondere Unebenheiten, Spurrinnen,<br />

Risse und messen die Griffigkeit der Fahrbahnen. Die Messergebnisse<br />

helfen dann der Straßenbauverwaltung, sanierungsbedürftige<br />

Straßenabschnitte zu erkennen und Erhaltungsmaßnahmen<br />

zielgerichtet zu planen, um die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel<br />

so effektiv und effizient wie möglich einzusetzen. Die Länge<br />

der Autobahnen in Baden-Württemberg beträgt 1<strong>05</strong>4 km. •<br />

Eurobitume<br />

Neues Präsidium gewählt<br />

Anlässlich der Mitgliederversammlung<br />

von Eurobitume in<br />

Brüssel wurde Christophe Jacquet<br />

(Total) zum Präsidenten des Europäischen<br />

Bitumenverbandes gewählt.<br />

Außerdem wählten die Mitglieder<br />

Markus Spiegl (OMV) zum Vize-Präsidenten<br />

und Keith Stone (Shell) zum<br />

Schatzmeister. Jacquet übernahm die<br />

Präsidentschaft von Siobhan McKelvey,<br />

die nach drei Jahren an der Spitze<br />

des Verbandes zurücktrat. In dieser<br />

Zeit hat Siobhan einen erheblichen<br />

Beitrag zur erfolgreichen Umstrukturierung,<br />

zur Integration und zum<br />

Christophe Jacquet, der neue<br />

Präsident von Eurobitume.<br />

(Quelle: Eurobitume)<br />

Wachstum Eurobitumes zur Stimme der Bitumenindustrie in Europa<br />

geleistet.<br />

Jacquet ist im Bereich von Total Marketing und Services als<br />

Vize-Präsident für den Geschäftsbereich Bitumen zuständig. Er ist<br />

verantwortlich für das Management und die Entwicklung der weltweiten<br />

Bitumen-Aktivitäten des Downstream-Bereichs der Total.<br />

Spiegl vertritt die OMV seit 2009 bei Eurobitume. Seit 2015 gehört er<br />

dem Vorstand an, wo er von 2015 bis 20<strong>18</strong> als Schatzmeister tätig war.<br />

Im Juni 2017 übernahm er die Leitung des Eurobitume-Mitglieder-Komittees.<br />

Stone, der neue Schatzmeister von Eurobitume, ist Pricing<br />

& Risk-Manager für Shell Bitumen Europa and Afrika und gehört seit<br />

2015 dem Mitglieder-Komittee des Verbandes an. •<br />

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5|20<strong>18</strong>


10<br />

Aktuell<br />

Jubiläum<br />

25 Jahre SMP Parts<br />

Die SMP Parts GmbH hatte eingeladen, und über 170 Gäste aus<br />

ganz Deutschland kamen ins niederrheinische Kempen, um der<br />

Firma zu ihrem 25-jährigen Bestehen zu gratulieren. Im Juni 20<strong>18</strong><br />

feierte das Unternehmen mit treuen Geschäftspartnern sein Jubiläum<br />

mit einem Tag der offenen Tür und zeigte einen breiten Ausschnitt<br />

aus seinem Produktprogramm.<br />

Geschäftsführer Franz-Josef Bellinghausen freute sich über die<br />

positive Resonanz der Kundschaft und wertete jeden einzelnen Gast<br />

als Bestätigung einer erfolgreichen Geschäftsbeziehung: „Es kommt<br />

schließlich niemand nur fürs Essen und Trinken beispielsweise aus<br />

Eckernförde oder dem Raum München angereist. Deshalb ist das<br />

Erscheinen eines Kunden für uns die schönste Bestätigung unserer<br />

Arbeit. Und die Motivation, uns weiterhin wie bisher mit unserem<br />

gesamten Team für seine Interessen zu engagieren.“<br />

Mehr als 170 Kunden kamen zur großen Jubiläumsfeier nach Kempen am<br />

Niederrhein und gratulierten SMP zum 25-jährigen Bestehen.<br />

Franz-Josef Bellinghausen freute sich über originelle Mitbringsel seiner<br />

Gäste. (Fotos: SMP / Manfred Klein)<br />

noch weitgehend unbekannt in Mitteleuropa, während er in Skandinavien<br />

längst seinen hohen Nutzwert bewiesen hatte. Dort wird<br />

heute fast jeder Hydraulikbagger mit einem solchen Zusatzwerkzeug<br />

ausgerüstet, das den Einsatz der Maschine wesentlich effizienter<br />

macht.<br />

Das Unternehmen berät und betreut seine Kunden mit neun Mitarbeitern,<br />

davon vier im Innendienst, drei im Außendienst sowie zwei<br />

Servicemonteuren. „Unsere Monteure mit ihren komplett ausgerüsteten<br />

Fahrzeugen sind innerhalb von 24 Stunden bundesweit am<br />

Einsatzort“, sagt Bellinghausen.<br />

Am Standort in Kempen befindet sich ein 400 m² großes Lager,<br />

aus dem Anwender mit allen Umbauplatten und -sätzen über Nacht<br />

versorgt werden können. Außerdem lagern hier Schnellwechsler für<br />

die gängigsten Maschinen verschiedener Fabrikate. Weiterhin befindet<br />

sich in Kempen ein Reparaturbetrieb für Servicearbeiten und<br />

Umbauten von Arbeitswerkzeugen. <br />

•<br />

Die schwedische Muttergesellschaft SMP Parts AB entwickelt und<br />

produziert seit 1980 Anbaugeräte für Minibagger, Baggerlader,<br />

Mobil- und Kettenbagger und gehört zu den größten Anbietern von<br />

Anbausystemen für Baumaschinen in Europa. Die Produktpalette<br />

umfasst Schnellwechselsysteme, verschiedenste Löffel und Greifer,<br />

Reiß- und Losbrechzähne sowie viel Sonderzubehör, das man häufig<br />

gezielt auf individuelle Kundenanforderung hin baut.<br />

Die deutsche Tochtergesellschaft SMP Parts GmbH wurde am<br />

1. Juni 1993 von Franz-Josef Bellinghausen, Ǻsa Marie Ettehag Bellinghausen<br />

sowie Stig Blomgren gegründet, um die schwedischen<br />

Produkte näher an die Kunden in Deutschland und Mitteleuropa<br />

heranzubringen. Vom niederrheinischen Kempen aus betreut SMP<br />

Parts nicht nur Kunden in Deutschland, sondern auch in Österreich,<br />

der Schweiz und den Benelux-Ländern.<br />

Vor allem die Spezialität von SMP, der „Swingotilt“, der mit seiner<br />

360°-Drehfunktion und einem Schwenkbereich von 40° zu jeder Seite<br />

mehr Flexibilität beim Baggereinsatz verspricht, war vor 25 Jahren<br />

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5|20<strong>18</strong>


Aktuell<br />

11<br />

Nordbau 20<strong>18</strong><br />

Die digitale Baustelle von morgen<br />

Vom 5. bis 9. September 20<strong>18</strong> findet in<br />

der Mitte Schleswig- Holsteins, auf dem<br />

Messegelände Holstenhallen Neumünster,<br />

die 63. Nordbau statt – Treffpunkt und Austauschplattform<br />

für die Bauwirtschaft und<br />

alle Bauverantwortlichen im nördlichen<br />

Europa. Zur Eröffnung der Messe werden der<br />

Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident<br />

Daniel Günther und der Botschafter Dänemarks<br />

aus Berlin, Friis Arne Petersen, erwartet.<br />

Der neue Hauptgeschäftsführer des<br />

Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,<br />

Dieter Babiel, nimmt Stellung zu dem<br />

Thema „Faszination Bauen in der digitalen<br />

Arbeitswelt der Bauwirtschaft” und Udo Berner,<br />

Vorsitzender „Deutschland baut”, wird<br />

die Teilnehmer in einer Diskussionsrunde zu<br />

der wichtigen Frage: „Wie wollen junge<br />

Nachwuchskräfte heute in der digitalen<br />

Arbeitswelt Bau arbeiten?” auf die bevorstehenden<br />

Messetage einstimmen.<br />

„Baustelle digital”<br />

Die Nordbau setzt den Fokus in diesem Jahr<br />

auf die „digitale Baustelle”. Was von den Rednern<br />

bereits thematisch während der Eröffnungsveranstaltung<br />

angesprochen werden<br />

wird, setzt sich in den Messehallen nahtlos<br />

fort: Die Digitalisierung in der Bauwirtschaft<br />

schreitet schnell voran, bietet großes Effizienzpotenzial,<br />

stellt zugleich aber alle Baubeteiligten<br />

vor zukunftsweisende Herausforderungen.<br />

Der Kenntnisstand über digitale<br />

Bauplanung und -ausführung ist bei den<br />

Verantwortlichen am Bau sehr unterschiedlich,<br />

der Umgang mit den neuen Technologien<br />

und Software noch nicht vertraut. Aus<br />

diesem Grund werden der Verband der Baubranche,<br />

Umwelt- und Maschinentechnik<br />

e.V. (VDBUM) in Zusammenarbeit mit dem<br />

Ausbildungszentrum Bau-ABC Rostrup des<br />

Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen<br />

und den Kollegen aus Hamburg Schleswig-Holstein<br />

dieses Sonderthema praxisnah<br />

vorbereiten. Dadurch bietet sich Inhabern<br />

bauausführender Firmen eine exzellente<br />

Gelegenheit, Mitarbeiter auf der Nordbau<br />

nicht nur über schlanke und effiziente<br />

Arbeitsabläufe zu informieren, sondern auch<br />

dafür zu begeistern.<br />

Dazu VDBUM-Geschäftsführer Dieter<br />

Schnittjer: „Uns ist es wichtig, Fachbesuchern<br />

die vorhandene Scheu vor der Digitalisierung<br />

an der Baustelle zu nehmen. Sie<br />

davon zu überzeugen, dass dieser Schritt<br />

Transparenz, Kosteneffizienz und Planungssicherheit<br />

bedeutet. Dafür werden wir auf<br />

LED-Bildschirmen – zusammen mit anderen<br />

Messe-Ausstellern – anhand von Simulationen<br />

aufzeigen, wie sinnvoll die digitale Vernetzung<br />

ist. Die öffentliche Hand, als größter<br />

Auftraggeber im Straßenbau, wird zum Beispiel<br />

ab 2020 alle größeren Verkehrsbauprojekte<br />

nur noch digital ausschreiben. Dadurch<br />

wird der Bauunternehmer zukünftig zwar<br />

mehr Verantwortung übernehmen müssen,<br />

es bieten sich aber auch neue Einkaufs- und<br />

Anbieterchancen.”<br />

In Halle 5, dem Informationsstand des<br />

Baugewerbeverbands, steht eine Fläche für<br />

die Vorführung und das Ausprobieren eines<br />

3D-Scanners zur Verfügung. Building information<br />

modelling (BIM) zum Anfassen und<br />

Mitmachen ist für Handwerker und Planer<br />

wichtiger Bestandteil auf der Messe. Denn es<br />

geht auf der Messe auch darum, Bauherrn,<br />

Ingenieuren, Architekten, Handwerkern und<br />

Die Nordbau präsentiert<br />

sich auch 20<strong>18</strong><br />

auf rund 69.000 m²<br />

Frei gelände und über<br />

20.000 m² Hallenfläche.<br />

(Quelle: Nordbau)<br />

Gebäudemanagern zu zeigen, welche Vorteile<br />

BIM bietet und wie man sich den technischen<br />

Anforderungen am besten stellen<br />

kann.<br />

Das Ausstellungsgelände am Eingang<br />

Süd ist zum Treffpunkt für Handwerker und<br />

Bauunternehmen geworden, die dort die<br />

aktuellen Modelle der Nutzfahrzeuge sowie<br />

der Fahrzeugausrüstung und -einrichtung<br />

sichten können. Ladungssicherung, Werkstattfahrzeug-Einrichtungen<br />

und Anbaukräne<br />

sind nur einige Schwerpunkte dieser<br />

Präsentation.<br />

Die Nordbau bietet neben einer umfassenden<br />

Ausstellung an Baumaschinen, Nutzfahrzeugen,<br />

Werkzeugen oder Kommunalgeräten<br />

auch in diesem Jahr wieder ein<br />

umfangreiches Kongressprogramm an:<br />

Alleine über 40 Fortbildungsseminare mit<br />

über 4.500 Teilnehmern unterstreichen den<br />

Tagungscharakter von Nordeuropas größter<br />

Kompaktmesse für das Bauen. Zwei Drittel<br />

der Veranstaltungen werden von Architekten-<br />

und Ingenieurkammer als offizielle Fortbildungsmaßnahme<br />

anerkannt! Außerdem<br />

werden der beliebte Treffpunkt „Bauleiter &<br />

Poliere” und der Nordjob-Bau-Infotag für<br />

den Nachwuchs fortgeführt. Unter dem<br />

Motto: „Wer baut die Baustelle von morgen?“<br />

wird die Nordbau auch in diesem Jahr am<br />

Messedonnerstag mit dem Institut für<br />

Talent entwicklung IfT den Schülertag (8. bis<br />

13. Schulklassen) zur Nachwuchsgewinnung<br />

für Bauberufe durchführen. Über 1.000 interessierte<br />

Schüler aus Hamburg, Schleswig-Holstein,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Niedersachsen haben sich bis heute<br />

bereits angemeldet.<br />

•<br />

5|20<strong>18</strong>


12<br />

Schwerpunkt: Prüftechnik<br />

BTSV<br />

Zur Anwendung des neuen<br />

Bitumen-Typisierungs-<br />

Schnell-Verfahrens (BTSV)<br />

Johannes Schrader und Prof. Michael P. Wistuba Das Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahren (BTSV) kann<br />

anstelle von konventionellen Bitumenprüfungen zur eindeutigen Differenzierung von modifizierten<br />

und nicht modifizierten Bitumen im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur verwendet werden. Es<br />

existieren eine Arbeitsanleitung der FGSV und ein DIN-Entwurf zu dem Prüfverfahren. Der Artikel zeigt<br />

Anwendungsmöglichkeiten des BTSV, insbesondere im Rahmen des Asphaltrecyclings, auf.<br />

Das „Dynamische<br />

Scher-Rheometer“ (DSR)<br />

im Einsatz. (Quelle: Malvern<br />

Panalytical)<br />

INFO<br />

Dieser Fachbeitrag basiert<br />

auf einem Vortrag, gehalten<br />

auf dem DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

20<strong>18</strong> in Willingen.<br />

Bereits seit 1926 wird die konventionelle Bitumenprüfung<br />

„Erweichungspunkt Ring und Kugel“<br />

angewendet und hat sich seitdem international etabliert.<br />

Dabei wird mittels genormter Prüfsystematik jene<br />

kritische Temperatur ermittelt, bei dem sich ein kontinuierlich<br />

erwärmtes Bitumen unzulässig verformt und<br />

als Erweichungspunkt des Bitumens angegeben. Der<br />

Erweichungspunkt beschreibt näherungsweise die<br />

obere Grenze der Gebrauchstemperatur und kann aufgrund<br />

der jahrelangen Erfahrung zur einfachen und<br />

schnellen Beurteilung und Differenzierung von Bitumen<br />

verwendet werden. In Europa ist dieser Kennwert<br />

ein wichtiger Faktor zur Bitumenklassifizierung, bei<br />

der Asphaltherstellung und zur Kontrollprüfung.<br />

Zudem spielt der Erweichungspunkt eine entscheidende<br />

Rolle beim Asphaltrecycling und wird teilweise<br />

als einzig relevanter Kennwert bei der Rezeptierung<br />

von Asphaltmischgut mit Asphaltgranulat verwendet.<br />

Herkömmliche Straßenbaubitumen werden mittlerweile<br />

vermehrt durch modifizierte Bitumen ersetzt,<br />

bei denen bestimmte Bindemitteleigenschaften durch<br />

Zusatzstoffe (Polymere, Wachse, Rejuvenatoren etc.)<br />

für den jeweiligen Einsatzzweck optimiert werden.<br />

Insbesondere beim Asphaltrecycling werden Bindemitteleigenschaften<br />

durch Zugabe verschiedener<br />

Additive gezielt geändert, um der eingeschränkten<br />

5|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt: Prüftechnik<br />

13<br />

Gebrauchstauglichkeit von Bitumen aus Asphaltgranulat<br />

entgegenzuwirken. Die Eigenschaften von modifizierten<br />

Bitumen sind im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Straßenbaubitumen wesentlich komplexer, was zu<br />

einer Erschwerung der Differenzierung mittels konventioneller<br />

Bitumenprüfungen führt. Oft zeigen diese<br />

Bitumen in den konventionellen Prüfungen, wie dem<br />

Erweichungspunkt Ring und Kugel, widersprüchliche<br />

und unplausible Ergebnisse [1 bis 3].<br />

Anstelle von konventionellen Prüfmethoden und<br />

aufgrund einer erhöhten Prüfpräzision werden zunehmend<br />

rheologische Prüfgeräte wie das „Dynamische<br />

Scher-Rheometer“ (DSR) eingesetzt, mit denen eindeutige<br />

physikalische Materialkennwerte mit hoher<br />

Aussagekraft bestimmt werden können. Messungen<br />

mit dem DSR finden international immer mehr Bedeutung<br />

und werden zunehmend in den länderspezifischen<br />

Regelwerken verankert. In Deutschland stehen<br />

für die Bewertung von Bitumeneigenschaften verschiedene<br />

Prüfverfahren im DSR zur Verfügung, die in<br />

Form von Arbeitsanleitungen von der FGSV veröffentlicht<br />

werden. Kürzlich wurden diese durch eine<br />

Arbeitsanleitung zur Durchführung des Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahrens<br />

(BTSV) ergänzt [4]. Eine<br />

entsprechende DIN-Norm für das Prüfverfahren liegt<br />

als Normenentwurf vor [5] und auch Veröffentlichungen<br />

existieren dazu [3; 6; 7].<br />

Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahren (BTSV)<br />

Der Grundgedanke des BTSV beruht darauf, das Prüfverfahren<br />

zur Ermittlung des Erweichungspunktes<br />

Ring und Kugel auf eine rheologische Prüfung mit dem<br />

DSR zu übertragen. Der Zustand des Erweichens wird<br />

dabei durch einen komplexen Schermodul G* von 15<br />

kPa abgebildet, bei dem alle Bitumen äquivalente<br />

rheologische Materialeigenschaften haben. Für die<br />

Herleitung dieses Zielwertes wird auf [3] und [7] verwiesen.<br />

Beim BTSV wird eine Platte-Platte-Geometrie mit<br />

einem Durchmesser von 25 mm und einem Plattenabstand<br />

von 1 mm gewählt [4]. Eine Bitumenprobe wird<br />

in den entstehenden Spalt eingebaut und mit einer<br />

konstanten Scherspannung von 500 Pa und mit einer<br />

Frequenz von 1,59 Hz oszillatorisch beansprucht.<br />

Durch die kraftgeregelte Versuchssteuerung und die<br />

gewählten Regelungsparameter ist sichergestellt, dass<br />

die Oszillationsmessung stets innerhalb des linear-viskoelastischen<br />

Bereichs (LVE) erfolgt [7]. Während der<br />

Beanspruchung wird die Prüftemperatur im DSR kontinuierlich<br />

von 20 °C bis maximal 90 °C mit einer Änderungsrate<br />

von 1,2 K/min erhöht. Die Prüfdauer betragt<br />

dadurch ca. 60 min. Gemäß Arbeitsanleitung [4] werden<br />

mindestens alle 2,5 s die Werte des komplexen<br />

Schermoduls, des Phasenwinkels und der Temperatur<br />

aufgezeichnet. Die Prüfung kann beendet werden,<br />

sobald der komplexe Schermodul den Wert von G* =<br />

14 kPa unterschreitet [4]. Aus den Messdaten kann der<br />

temperaturabhängige Verlauf von G* und des zugehörigen<br />

Phasenwinkels δ dargestellt werden (Abbildung<br />

1).<br />

Als Ergebnis des BTSV wird die Temperatur<br />

bestimmt, bei der der komplexe Schermodul den Wert<br />

G* = 15 kPa erreicht. Diese Temperatur wird als<br />

„Äqui-Modul-Temperatur“ T BTSV bezeichnet, weil sie<br />

einen rheologisch äquivalenten Zustand hinsichtlich<br />

des komplexen Schermoduls beschreibt. Als zweite<br />

Kenngröße wird der zu dieser Temperatur korrespondierende<br />

Phasenwinkel δ BTSV bestimmt (Abbildung 1).<br />

Gemeinsam bieten die beiden Parameter die Möglichkeit<br />

zur eindeutigen rheologischen Differenzierung<br />

von Bitumen im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur.<br />

In Abbildung 2 sind die BTSV-Kennwerte für insgesamt<br />

2<strong>05</strong> in Deutschland handelsübliche Bitumen dargestellt,<br />

die den Spezifikationen des deutschen Regelwerks<br />

TL Bitumen entsprechen [8]. Die Kästchen repräsentieren<br />

jeweils die Spannweite aller ermittelten<br />

Kombinationen von T BTSV und δ BTSV je Bitumenart und<br />

-sorte. Die Temperatur T BTSV ist ein Indikator für die<br />

Härte des Bitumens und kann zur Differenzierung von<br />

Straßenbaubitumen verwendet werden. Für Straßenbaubitumen<br />

ist T BTSV mit guter Näherung ein Äquivalent<br />

zum Erweichungspunkt Ring und Kugel [3].<br />

komplexer Schermodul G* [kPa]<br />

1,E+04<br />

90<br />

δ BTSV = 82,6°<br />

80<br />

1,E+03<br />

70<br />

60<br />

1,E+02<br />

50<br />

G* = 15 kPa<br />

40<br />

1,E+01<br />

30<br />

1,E+00 komplexer Schermodul<br />

20<br />

Phasenwinkel<br />

T BTSV = 54,3 °C<br />

10<br />

1,E-01<br />

0<br />

20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Temperatur T [°C]<br />

Phasenwinkel δ [°]<br />

Abbildung 1:<br />

BTSV-Ergebnisdiagramm:<br />

Beispiel zur Ableitung von<br />

T BTSV und δ BTSV für ein<br />

Straßenbaubitumen 50/70<br />

aus den BTSV-Ergebnissen [7]<br />

5|20<strong>18</strong>


14<br />

Schwerpunkt: Prüftechnik<br />

P hasenwinkel δ BTSV [°]<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

90<br />

160/220<br />

70/100<br />

50/70<br />

30/45<br />

20/30<br />

120/200-40<br />

45/80-50<br />

25/55-55<br />

10/40-65<br />

55<br />

40/100-65<br />

50<br />

30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70<br />

Temperatur T BTSV [°C]<br />

Abbildung 2: Differenzierung von Bitumen mittels BTSV-Kennwerten T BTSV [°C] und δ BTSV [°C]:<br />

Sortenabhängige Spannweiten von Straßenbaubitumen und Polymermodifizierten Bitumen [3].<br />

Während der Phasenwinkel δ BTSV für Straßenbaubitumen<br />

annähernd konstant bei ca. 80 °C bleibt, variiert<br />

der Kennwert bei modifizierten Bitumen. Der Kennwert<br />

δ BTSV beschreibt demnach die Wirkung einer<br />

Modifizierung. Je höher die Wirkung einer Modifizierung<br />

ist, umso geringer ist der Phasenwinkel δ BTSV .<br />

Anhand des Phasenwinkels kann somit eindeutig zwischen<br />

Straßenbaubitumen und Polymermodifizierten<br />

Bitumen differenziert werden.<br />

Bitumen können also mit T BTSV hinsichtlich ihrer<br />

Härte und mit δ BTSV hinsichtlich der Wirkung einer<br />

Modifizierung voneinander unterschieden werden.<br />

Damit bietet das BTSV eine Grundlage für eine Vielzahl<br />

von Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Teilweise zeigen sich in Abbildung 2 Überlappungen<br />

zu angrenzenden Sortenspannen, sodass die Differenzierung<br />

nur bedingt möglich ist. Diese Überlappungen<br />

resultieren aus den Anforderungen gemäß<br />

den TL Bitumen, die sich ebenfalls in weiten Bereichen<br />

überschneiden [7]. Aus rheologischer Sicht sind die<br />

Bitumen im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur<br />

in den Überlappungsbereich hinsichtlich Härte und<br />

Wirkung der Modifizierung identisch.<br />

85<br />

80<br />

160/220 70/100<br />

50/70 30/45<br />

20/30<br />

Anwendung des BTSV bei<br />

der Klassifizierung von Bitumen<br />

P hasenwinkel δ BTSV [°]<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

120/200-40 45/80-50 25/55-55<br />

40/100-65<br />

10/40-65<br />

50<br />

36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70<br />

Temperatur T BTSV [°C]<br />

Abbildung 3: Neues Klassifizierungssystem von Bitumen: Mögliche Sortenspannen mit empirisch<br />

ermittelten Mittelwerten konventionell klassifizierter Bitumen [3].<br />

Auf Grundlage der BTSV-Kennwerte wäre es nun möglich,<br />

ein neues und eindeutiges Klassifizierungssystem<br />

zu erstellen, in das sich auch die konventionell klassifizierten<br />

Bitumen gemäß TL Bitumen weitestgehend<br />

eingruppieren lassen [3]. Abbildung 3 zeigt mögliche<br />

Klassifizierungsgrenzen im BTSV-Diagramm, zusammen<br />

mit den empirisch ermittelten Mittelwerten der<br />

jeweiligen Bitumensorte aus Abbildung 2.<br />

Das BTSV findet bereits Anwendung bei der Klassifizierung<br />

von viskositätsveränderten Bindemitteln. Die<br />

Empfehlungen zur Klassifikation von viskositätsveränderten<br />

Bindemitteln (E KvB) [9] enthalten statt des<br />

traditionellen Erweichungspunktes Ring und Kugel<br />

Tabelle 1: Anforderungswerte für gebrauchsfertige viskositätsveränderte Straßenbaubitumen (Auszug) [9]<br />

Merkmal oder<br />

Eigenschaft<br />

Penetration<br />

bei 25 °C<br />

Einheit Prüfmethode 15/25 VL 15/25 VH 25/30 VL 25/30 VH 35/50 VL 35/50 VH 50/80 VL 50/80 VH<br />

0,1 mm DIN EN 1426 15 bis 25 25 bis 30 35 bis 50 50 bis 80<br />

Äquisteifigkeitstemperatur<br />

T (G* = 15kPa)<br />

bei 1,59 Hz<br />

°C<br />

In Anlehnung an<br />

AL DSR-Prüfung<br />

(T-Sweep)<br />

60 bis 80 55 bis 75 50 bis 70 45 bis 65<br />

Phasenwinkel<br />

δ (G* = 15kPa)<br />

bei 1,59 Hz<br />

°<br />

In Anlehnung an<br />

AL DSR-Prüfung<br />

(T-Sweep)<br />

IA IA IA IA<br />

Phasenübergangstemperatur<br />

T PT<br />

°C<br />

AL DSR-Prüfung<br />

(konstante<br />

Scherrate)<br />

80 ≤ T PT<br />

< 100<br />

100 ≤ T PT<br />

< 120<br />

80 ≤ T PT<br />

< 100<br />

100 ≤ T PT<br />

< 120<br />

80 ≤ T PT<br />

< 100<br />

100 ≤ T PT<br />

< 120<br />

80 ≤ T PT<br />

< 100<br />

100 ≤ T PT<br />

< 120<br />

Kategorie L: low phase transition temperature<br />

Kategorie H: high phase transition temperature<br />

5|20<strong>18</strong>


A WIRTGEN GROUP COMPANY<br />

Schwerpunkt: Prüftechnik<br />

15<br />

Starker Allrounder<br />

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5|20<strong>18</strong>


16<br />

Schwerpunkt: Prüftechnik<br />

Phasenwinkel δ BTSV [°]<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

160/220<br />

70/100<br />

45/80-50 A<br />

lieferfrisches Bitumen<br />

50/70<br />

30/45<br />

25/55-55 A<br />

40/100-65 A<br />

extrahiert nach ca. 17<br />

Jahren Liegedauer<br />

10/40-65 A<br />

PAV-Alterung<br />

y = -0,3352x + 99,256<br />

R² = 0,9989<br />

RTFOT+PAV-Alterung<br />

RTFOT-Alterung<br />

55<br />

y = -0,4<strong>05</strong>59x + 103,13816<br />

R² = 0,99651<br />

50<br />

35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85<br />

Temperatur T BTSV [°C]<br />

Bitumen extrahiert und die BTSV-Kennwerte bestimmt.<br />

In Abbildung 4 zeigt sich, dass die Feldalterung ebenfalls<br />

zu BTSV-Kennwerten entlang der linearen Trendlinien<br />

führt.<br />

Die rheologischen Eigenschaften von Bitumen im<br />

oberen Bereich der Gebrauchstemperatur verändern<br />

sich demnach sowohl bei Laboralterung als auch bei<br />

Feldalterung entlang einer bitumenspezifischen Alterungsfunktion.<br />

Anhand einer solchen Alterungsfunktion<br />

kann jedes Bitumen hinsichtlich der Alterungsneigung<br />

bewertet werden. Neben der Alterungsneigung<br />

könnte zusätzlich auch der Alterungszustand von<br />

Asphaltgranulat bewertet werden. Weitergehende<br />

Untersuchungen dazu laufen derzeit am Institut für<br />

Straßenwesen der TU Braunschweig.<br />

Abbildung 4: Lineare<br />

Änderung der BTSV-Kennwerte<br />

durch Alterung [12].<br />

Abbildung 5: Beispiele<br />

für die Regeneration<br />

von einem gealterten<br />

modifizierten Bitumen<br />

mit einem weichen<br />

Frischbitumen und einem<br />

Rejuvenator [3].<br />

Phasenwinekl δ BTSV [°]<br />

Anforderungswerte für die Äqui-Modul-Temperatur<br />

T BTSV , die in dem Regelwerk als Äquisteifigkeitstemperatur<br />

bezeichnet wird. In Tabelle (Auszug) 1 sind die<br />

entsprechenden Werte für gebrauchsfertige viskositätsveränderte<br />

Straßenbaubitumen angegeben.<br />

Anwendung des BTSV bei der Bewertung<br />

von gealterten Bitumen<br />

Neben der Anwendung zur Klassifizierung eignet sich<br />

das BTSV auch zur Bewertung von gealterten Bitumen.<br />

In Abbildung 4 sind die BTSV-Kennwerte eines lieferfrischen<br />

Straßenbaubitumens 50/70 dargestellt. Bei<br />

einer mehrfachen Laboralterung mittels Rolling Thin<br />

Film Oven Test (RTFOT) [10], welcher die Kurzzeitalterung<br />

von Bitumen in der Asphaltmischanlage bis zum<br />

Einbau simulieren soll, zeigt sich eine lineare Änderung<br />

der rheologischen BTSV-Kennwerte (blaue Kästchen<br />

in Abbildung 4). Auch bei einer Alterung mittels<br />

Pressure Ageing Vessel (PAV) [11] zur Simulation der<br />

Langzeitalterung ist ein linearer Trend zu erkennen<br />

(rote Kästchen in Abbildung 4). Aus einer Probestrecke,<br />

die vor 17 Jahren mit dem identischen Frischbindemittel<br />

50/70 hergestellt wurde, wurde anschließend das<br />

90<br />

Frischbitumen<br />

85<br />

70/100<br />

50/70<br />

80<br />

30/45<br />

gealtertes,<br />

160/220<br />

modifiziertes<br />

Bitumen<br />

75<br />

45/80-50 A<br />

25/55-55 A<br />

70<br />

10/40-65 A<br />

65<br />

Rejuvenator<br />

40/100-65 A<br />

60<br />

Frischbitumen 160/220<br />

55<br />

Verjüngungslinie<br />

50<br />

35 40 45 50 55 60 65 70 75<br />

Temperatur T BTSV [°C]<br />

100 %<br />

8,2 %<br />

7,4 %<br />

6,2 %<br />

Anwendung des BTSV bei der Regeneration von<br />

gealtertem Bitumen<br />

Die Alterung von Bitumen resultiert in einer Veränderung<br />

der molekuraren Struktur, welche sich durch eine<br />

Versprödung/Verhärtung des Materials zeigt. Bei der<br />

Wiederverwendung von gealtertem Bitumen aus<br />

Asphaltgranulat muss dieser Verhärtung entgegengewirkt<br />

werden. Diese Regeneration des Bitumens kann<br />

entweder durch sehr weiches Frischbindemittel oder<br />

durch chemische Verjüngungsmittel (Rejuvenatoren),<br />

die im weiteren Verlauf zusammengefasst als Regenerationsmittel<br />

bezeichnet werden, erfolgen.<br />

Die Regeneration eines gealterten modifizierten<br />

Bitumens, extrahiert aus Asphaltgranulat, kann mithilfe<br />

des BTSV im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur<br />

visualisiert werden (Abbildung 5). Der rote<br />

Punkt in Abbildung 5 kennzeichnet das gealterte Ausgangsmaterial,<br />

welches durch Mischung mit unterschiedlichen<br />

Materialien in unterschiedlichen Zugabemengen<br />

regeneriert werden soll. Abhängig von der<br />

Zugabemenge verändern sich die rheologischen<br />

Eigenschaften (T BTSV und δ BTSV ) einem linearen Trend<br />

folgend. Die lineare Veränderung ist jedoch abhängig<br />

vom Regenerationsmittel. So führt die Zugabe vom<br />

Frischbitumen 160/220 im Vergleich zu dem Rejuvenator<br />

zu deutlich höheren Phasenwinkeln δ BTSV . Beim<br />

Frischbitumen ist außerdem eine deutlich höhere<br />

Zugabemenge, erforderlich um einen äquivalenten<br />

rheologischen Zustand bezogen auf die Temperatur<br />

T BTSV zu erreichen.<br />

Im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur kann<br />

das BTSV somit den Einfluss verschiedener Regenerationsmittel<br />

und Zugabemengen sowohl auf die Bindemittelhärte<br />

(T BTSV ) als auch auf den Modifizierungsgrad<br />

(δ BTSV ) feststellen. Das BTSV kann demensprechend<br />

zur Identifikation möglicher Zielbindemittel<br />

und dafür notwendiger Zugabemengen verwendet<br />

werden, um damit im Rahmen des Asphaltrecyclings<br />

ein Zielbindemittel mit definierten rheologischen<br />

Eigenschaften im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur<br />

herzustellen. Fortführende Untersuchungen<br />

dazu am Institut für Straßenwesen der TU Braunschweig<br />

werden klären, inwieweit diese Beobachtun-<br />

5|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt: Prüftechnik<br />

17<br />

90<br />

85<br />

160/220<br />

70/100<br />

lieferfrisches Bitumen<br />

P hasenwinkel δ BTSV [°]<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

45/80-50 A<br />

1. Regeneration<br />

2. Regeneration<br />

50/70<br />

30/45<br />

25/55-55 A<br />

40/100-65 A<br />

1. Alterungsstufe<br />

RTFOT + PAV<br />

10/40-65 A<br />

2. Alterungsstufe<br />

RTFOT + PAV<br />

VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />

50<br />

35 40 45 50 55 60 65 70 75 80<br />

Temperatur T BTSV [°C]<br />

90<br />

85<br />

160/220<br />

70/100<br />

lieferfrisches Bitumen<br />

P hasenwinkel δ BTSV [°]<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

1. Regeneration<br />

2. Regeneration<br />

50/70<br />

30/45<br />

25/55-55 A<br />

40/100-65 A<br />

1. Alterungsstufe<br />

RTFOT + PAV<br />

10/40-65 A<br />

2. Alterungsstufe<br />

RTFOT + PAV<br />

55<br />

50<br />

35 40 45 50 55 60 65 70 75 80<br />

Temperatur T BTSV [°C]<br />

Abbildung 6: Beispiele für die Anwendung unterschiedlicher Rejuvenatoren<br />

im Rahmen des Mehrfachrecyclings.<br />

gen aus Laborversuchen auf die realen Verhältnisse in einer<br />

Asphaltmischanlage übertragbar sind.<br />

Anwendung des BTSV beim Mehrfachrecycling<br />

Unter Berücksichtigung der zuvor vorgestellten Erkenntnisse<br />

kann das BTSV zusätzlich bei der Wirksamkeitsbewertung von<br />

Regenerationsmitteln im Rahmen des Mehrfachrecyclings<br />

angewendet werden. Das Mehrfachrecycling wird dafür im<br />

Labor durch zwei aufeinanderfolgende Alterungs- und Regenerationsstufen<br />

simuliert, wobei die Alterung durch RTFOTund<br />

PAV-Alterung [10; 11] des Ausgangsmaterials und die<br />

Regeneration durch Zugabe unterschiedlicher Anteile an<br />

Regenerationsmitteln zu dem gealterten Bitumen erfolgt. In<br />

Abbildung 6 sind die BTSV-Kennwerte für die Alterungs- und<br />

Regenerationszyklen von zwei unterschiedlichen Rejuvenatoren<br />

gegenübergestellt. In beiden Fällen zeigt sich, dass die<br />

Zugabe unterschiedlicher Anteile von Rejuvenatoren zu einer<br />

linearen Änderung der BTSV-Kennwerte führt (Verjüngungslinien).<br />

Wie bereits in Abbildung 5 dargestellt, ist die Neigung<br />

der Verjüngungslinie stark von dem verwendeten Zugabemittel<br />

abhängig, was sich mit den Ergebnissen in Abbildung 6<br />

bestätigen lässt. Insbesondere anhand der Änderung des<br />

Phasenwinkels δ BTSV und der notwendigen Zugabemengen<br />

kann mit dem BTSV also die Wirkungsweise unterschiedlicher<br />

Regenerationsmittel im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur<br />

bewertet werden.<br />

Über die Änderung der beiden BTSV-Kennwerte (T BTSV und<br />

δ BTSV ) können Regenerationsmittel nun hinsichtlich ihrer<br />

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5|20<strong>18</strong>


<strong>18</strong><br />

Schwerpunkt: Prüftechnik<br />

AUTOREN<br />

Johannes Schrader<br />

(jo.schrader@tu-bs.de)<br />

Michael P. Wistuba<br />

(m.wistuba@tu-bs.de)<br />

Technische Universität<br />

Braunschweig<br />

Institut für Straßenwesen (ISBS)<br />

Beethovenstraße 51b<br />

38106 Braunschweig<br />

Wirksamkeit unter dem Aspekt der Dauerhaftigkeit<br />

bewertet werden. Das BTSV bietet damit im Rahmen<br />

des Mehrfachrecyclings die Möglichkeit, die rheologischen<br />

Eigenschaften von Zielbindemitteln im Bereich<br />

der oberen Gebrauchstemperatur unter Auswahl<br />

geeigneter Regenerationsmittel und Zugabemengen<br />

im Labor zur prüfen. Die Kenntnisse können auch im<br />

Rahmen der Produktentwicklung genutzt werden, um<br />

optimierte Regenerationsmittel herzustellen. Fortführende<br />

Untersuchungen am Institut für Straßenwesen<br />

der TU Braunschweig sind der Übertragbarkeit der<br />

Laborergebnisse auf den realen Maßstab gewidmet.<br />

Zusammenfassung<br />

Das Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahren (BTSV)<br />

ermöglicht anhand von physikalischen Kennwerten<br />

eine eindeutige rheologische Differenzierung verschiedener<br />

Bitumenarten und -sorten im frischen und<br />

gealterten Zustand im Bereich der oberen<br />

Gebrauchstemperatur. Als Ergebnis des BTSV erhält<br />

man zwei Schlüsselparameter: die Temperatur T BTSV ,<br />

bei der der komplexe Schermodul G* = 15 kPa beträgt,<br />

als Kennwert für die Bitumenhärte, und den korrespondieren<br />

Phasenwinkel δ BTSV als Kennwert für das<br />

Maß der Modifizierung.<br />

Mit den beiden Kennwerten und durch den bereits<br />

vorhandenen Erfahrungshintergrund bietet das BTSV<br />

vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Neben der eindeutigen<br />

Differenzierung von modifizierten und nicht<br />

modifizierten Bitumen kann das BTSV für eine Bitumenklassifikation<br />

und Qualitätskontrolle angewendet<br />

werden. Die Prüfbedingungen garantieren stets eine<br />

Prüfung im linear-viskoelastischen Beanspruchungsbereich,<br />

sodass auch unbekannte Bitumen ohne weitere<br />

Voruntersuchungen geprüft und bewertet werden<br />

können.<br />

Sowohl die Alterung von frischen Bitumen als auch<br />

die Regeneration von gealterten Bitumen führen zu<br />

einer linearen Änderung der beiden BTSV-Kennwerte.<br />

Das Verfahren kann damit bei der Bewertung des<br />

Alterungszustandes von Bitumen aus Asphaltgranulat<br />

als auch für das Bindemitteldesign im Rahmen des<br />

As phaltrecyclings angewendet werden. So kann beispielsweise<br />

die Wirksamkeit unterschiedlicher Regenerationsmittel<br />

auf Grundlage von BTSV-Kennwerten<br />

eingeschätzt werden.<br />

Danksagung<br />

Ein Teil der Gerätetechnik zur Ermittlung von rheologischen<br />

Materialkenngrößen wurde dankenswerterweise<br />

zur Verfügung gestellt von Malvern Panalytical<br />

Ltd. <br />

•<br />

LITERATUR<br />

[1] Guericke, R., 2010. 100 Jahre Erweichungspunkt<br />

Ring und Kugel – Was kommt danach?<br />

Straße und Autobahn, Heft 7, 481–491,<br />

Kirschbaum Verlag GmbH, Bonn.<br />

[2] Radenberg, M., Nytus, N. & Gehrke, M., 2014.<br />

Chemische und physikalische Eigenschaften<br />

der in Deutschland verwendeten Straßenbaubitumen.<br />

Straße und Autobahn, Heft 11,<br />

851–860, Kirschbaum Verlag GmbH, Bonn.<br />

[3] Alisov, A., 2017. Typisierung von Bitumen<br />

mittels instationärer Oszillationsrheometrie,<br />

Dissertation, Institut für Straßenwesen,<br />

Technische Universität Braunschweig.<br />

[4] AL DSR-Prüfung (BTSV), 2017. Arbeitsanleitung<br />

zur Bestimmung des Verformungsverhaltens<br />

von Bitumen und bitumenhaltigen<br />

Bindemitteln im Dynamischen Scher-Rheometer<br />

(DSR) – Teil 4: Durchführung des BTSV<br />

(Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahren),<br />

Ausgabe 2017, Forschungsgesellschaft für<br />

Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), FGSV<br />

Verlag GmbH, Köln.<br />

[5] E DIN 52<strong>05</strong>0, 20<strong>18</strong>. Bitumen und bitumenhaltige<br />

Bindemittel – BTSV-Prüfung. Norm-Entwurf,<br />

Erscheinungsdatum: 20<strong>18</strong>-<strong>05</strong>-25, Deutsches<br />

Institut für Normung e. V., Berlin.<br />

[6] Alisov, A., Riccardi, C., Schrader, J., Cannone<br />

Falchetto, A. & Wistuba, M. P., 20<strong>18</strong>. A Novel<br />

Method to Characterize Asphalt Binder at<br />

High Temperature. Road Materials and<br />

Pavement Design.<br />

[7] Alisov, A. & Wistuba, M. P., 2016. Von der Differenzierung<br />

komplexer Bitumen. Asphalt &<br />

Bitumen, 2, 4, 58–63, Giesel Verlag GmbH,<br />

Hannover.<br />

[8] TL Bitumen-StB, 2013. Technische Lieferbedingungen<br />

für Straßenbaubitumen und<br />

gebrauchsfertige polymermodifizierte Bitumen,<br />

Ausgabe 2007/Fassung 2013, Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen<br />

(FGSV), FGSV Verlag GmbH, Köln.<br />

[9] E KvB, 2016. Empfehlungen zur Klassifikation<br />

von viskositätsveränderten Bindemitteln,<br />

Ausgabe 2016, Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV),<br />

FGSV Verlag GmbH, Köln.<br />

[10] EN 12607-1, 2014. Bitumen und Bitumenhaltige<br />

Bindemittel – Bestimmung der Beständigkeit<br />

gegen Verhärtung unter Einfluss von<br />

Wärme und Luft – Teil 1: RTFOT-Verfahren,<br />

Europäisches Komitee für Normung (CEN),<br />

Brüssel.<br />

[11] EN 14769, 2012. Bitumen und bitumenhaltige<br />

Bindemittel – Beschleunigte Langzeit-Alterung<br />

mit einem Druckalterungsbehälter<br />

(PAV), Europäisches Komitee für Normung<br />

(CEN), Brüssel.<br />

[12] Alisov, A., 2017. Konzept zur Bewertung von<br />

gealterten Bindemitteln. Vortrag, Vortragsveranstaltung<br />

Straßenbau Aktuell:<br />

Asphalt-Performance bei Einsatz von Recycling-Baustoffen,<br />

Institut für Straßenwesen,<br />

Technische Universität Braunschweig, 16.<br />

Januar 2017, Braunschweig.<br />

5|20<strong>18</strong>


Termine<br />

19<br />

Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />

SEPTEMBER 20<strong>18</strong><br />

<strong>05</strong>.–09.09., Neumünster<br />

63. Nordbau<br />

www.Nordbau.de<br />

12.–14.09., Erfurt<br />

Deutscher Straßen- und Verkehrskongress<br />

www.fgsv-kongress.de<br />

12.–15.09., Nürnberg<br />

GaLaBau 20<strong>18</strong><br />

www.galabau-messe.com<br />

<strong>18</strong>.09., Magdeburg<br />

Besonderheiten und Einsatzgrenzen des<br />

Asphaltstraßenbaus<br />

www.verkehrs-akademie.de<br />

19.09., Berlin<br />

Besonderheiten und Einsatzgrenzen des<br />

Asphaltstraßenbaus<br />

www.verkehrs-akademie.de<br />

20.–21.09., Eisenach<br />

DAV-Regionalversammlung Mitte<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

26.09.20<strong>18</strong>, Leipzig<br />

12. Mitteldeutsches Asphaltseminar<br />

www.ikpleipzig.de<br />

NOVEMBER 20<strong>18</strong><br />

<strong>05</strong>.–07.11., Atlanta (USA)<br />

1st International Conference on Stone Matrix<br />

Asphalt (SMA)<br />

www.<strong>asphalt</strong>pavement.org<br />

09.11.20<strong>18</strong>, Rostock-Warnemünde<br />

DAV-Regionalversammlung Nord<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

15.–16.11., Aachen<br />

DAV-Regionalversammlung West<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

28.–30.11., Berlin<br />

Forum Miro<br />

www.bv-miro.org<br />

DEZEMBER 20<strong>18</strong><br />

03.12., Hofheim<br />

Effiziente Straßenerhaltung mit System<br />

www.verkehrs-akademie.de<br />

04.12., Mannheim<br />

Effiziente Straßenerhaltung mit System<br />

www.verkehrs-akademie.de<br />

VORSCHAU 2019<br />

11.–13.02.2019, Willingen<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

04.–<strong>05</strong>.04., Opatija (Croatia)<br />

6th International Seminar<br />

“Asphalt pavements 2019”<br />

www.h-a-d.hr<br />

08.–14.04.2019, München<br />

bauma<br />

www.bauma.de<br />

04.–<strong>05</strong>.07., N.N.<br />

DAV-Regionalversammlung Bayern<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

<strong>05</strong>.–07.09.2019, Karlsruhe<br />

Tiefbau-Live<br />

www.tiefbaulive.com<br />

VORSCHAU 2020<br />

14.–16.01.2020, Essen<br />

Infratech<br />

www.infratech.de<br />

12.–14.02.2020, Berchtesgaden<br />

20. Deutsche Asphalttage<br />

www.deutsche-<strong>asphalt</strong>tage.de<br />

12.–14.<strong>05</strong>., Madrid (Spanien)<br />

E&E Kongress<br />

www.eapa.org<br />

26.–29.08.2020, Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

Steinexpo<br />

www.steinexpo.eu<br />

Foto: Fotolia (Jamrooferpix)<br />

5|20<strong>18</strong>


20<br />

Vor Ort<br />

NLMK<br />

Am Anfang steht der Stahl<br />

Von Bernd Hinrichs Qualität im Asphaltbau hängt nicht nur ab von der Planung und Ausschreibung.<br />

Entscheidend für die Qualität ist auch die Wahl der richtigen Baumaschine.<br />

Robust und zuverlässig muss sie sein. Ein Faktor, der dazu beiträgt, dass die Maschinen<br />

– vom Asphaltfertiger bis hin zur Walze – auch unter härtesten Bedingungen ihre Arbeit<br />

vollbringen, ist der verwendete Stahl. <strong>asphalt</strong> war vor Ort beim Stahlproduzenten NLMK<br />

und hat sich erkundigt, worauf es ankommt.<br />

Enge Toleranzen<br />

garantiert das<br />

besondere Walzverfahren<br />

in Clabecq.<br />

<strong>18</strong><br />

t schwer, 24 m lang und zwischen 3<br />

und 120 mm dick: Der Stahl, der im<br />

belgischen Clabecq vom Produzenten NLMK<br />

hergestellt wird, hat es in sich. „Wir fertigen<br />

hier unter anderem Stähle für die Bauindustrie,<br />

den Schiffsbau, die Energiewirtschaft,<br />

die Transport- und Yellowgoodsindustrie, die<br />

Steinbruch- und Bergbauindustrie“, berichtet<br />

Jörg Langenhuizen, Business Area Manager<br />

Q&T bei NLMK Deutschland.<br />

Bei meinem Besuch vor Ort war mir der<br />

Zusammenhang zwischen Stahl und hohen<br />

Einbauqualitäten zunächst gar nicht klar. Wie<br />

sollte ein Stahlproduzent auf die Qualität<br />

einer Asphaltstraße Einfluss nehmen können.<br />

„Es ist doch ganz einfach“, erläutert Langenhuizen,<br />

„unebene und nicht optimal gefertigte<br />

Stähle, die beispielsweise für Walzbandagen<br />

oder Glättbleche eingesetzt werden,<br />

beeinflussen das Endprodukt Straße ganz<br />

massiv.“ Deshalb legt NLMK großen Wert darauf,<br />

dass die hergestellten Grobbleche eine<br />

gute Ebenheit und enge Dickentoleranzen<br />

sowie eine besondere Oberflächenqualität<br />

haben. Dies wird vornehmlich durch das Ausnutzen<br />

der Vorteile des 4-Ständer-Fertigwalzwerks<br />

erreicht. Denn hier können bei den<br />

in Clabecq hergestellten vornehmlich dünnen,<br />

breiten Blechen ähnlich enge Dickentoleranzen<br />

wie bei Bandblechen und schon im<br />

ungestrahlten Zustand eine zunderarme<br />

Oberfläche erzielt werden. Für die Kunden<br />

kann dies beispielsweise eine Gewichtsreduktion<br />

der Endprodukte, eine gleichbleibende<br />

Rückfederung bei der Kaltverformung, eine<br />

Verbesserung der Produktivität beim (automatisierten)<br />

Schneiden und Schweißen und<br />

eine bessere Performance bedeuten.<br />

Die NLMK Deutschland ist Vertriebsgesellschaft<br />

der NLMK Europe, zu der als europäische<br />

Tochter des größten russischen Stahlerzeugers<br />

NLMK mehrere Produktionsstandorte<br />

in Westeuropa gehören. Der Konzern<br />

kann sich zu einem sehr hohen Anteil selber<br />

versorgen. Das bedeutet, dass man über<br />

sämtliche Rohstoffe, die für die Stahlproduktion<br />

notwendig sind, wie beispielsweise<br />

Eisen erze oder Kokskohle, verfügt. Die anerkannt<br />

hohe Reinheit und Qualität der Brammen<br />

ist eine wichtige Voraussetzung für die<br />

Herstellung qualitativ hochwertiger Spezialstähle.<br />

Deshalb stammen die in Clabecq verwendeten<br />

Brammen auch aus eigener,<br />

modernster Herstellung in Russland. Die Produktion<br />

des Rohstahls erfolgt hier ausschließlich<br />

im Hochofenprozess. 2017 erzeugte der<br />

Konzern rund 16,6 Mio. t Rohstahl.<br />

„Bei der Weiterverarbeitung in Clabecq<br />

setzen wir auf ein einzigartiges Walzverfahren<br />

mit engen Toleranzen und auf eine neue<br />

Vergütungslinie“, erklärt Langenhuizen. Im<br />

Zuge der Vergütung erhält das Material seine<br />

mechanischen Werte, beispielsweise die Verschleißfestigkeit.<br />

Dabei ist es wichtig, die<br />

Prozesse konstant und effizient zu gestalten,<br />

um sowohl Bearbeitbarkeit als auch Qualität<br />

im Einsatz zu bewirken. Das Werk besitzt eine<br />

Walzkapazität von bis zu 700.000 t im Jahr<br />

und eine Vergütungskapazität von bis zu<br />

250.000 t im Jahr. Die Zähigkeit, Verarbeitbarkeit<br />

und Standzeiterwartung des vergüteten<br />

Materials wird unter anderem durch<br />

die Abschreckgeschwindigkeit bestimmt.<br />

Der Stahl wird in der Vergütungslinie<br />

zunächst unter Schutzgas auf eine Temperatur<br />

von rund 920° C erhitzt. Die zunderarme<br />

Oberfläche bleibt dabei erhalten. „Innerhalb<br />

kürzester Zeit wird das heiße Material dann<br />

auf 20° C heruntergekühlt“, erläutert Langenhuizen.<br />

Ebenfalls entscheidend für die<br />

spätere Verarbeitbarkeit ist die sogenannte<br />

Kaltrichtanlage, von der es in Clabecq zwei<br />

gibt. Denn beim Richten wird nicht nur Ebenheit<br />

optimiert, sondern es werden dem Stahl<br />

die Spannungen genommen. Geringere<br />

innere Spannungen verbessern dabei maßgeblich<br />

die Formstabilität nach der mechanischen<br />

Bearbeitung.<br />

Ein weiterer Pluspunkt für alle Produkte<br />

aus Clabecq: Um die Qualität sicherzustellen,<br />

wird jedes Blech ab 8 mm Stärke zu 100 %<br />

US-geprüft.<br />

Für die Asphaltbranche werden im belgischen<br />

Werk die verschleißfesten Stähle Quard<br />

400, 450 und 500 hergestellt. Mit der Bezeichnung<br />

Quard kennzeichnet NLMK die abriebfesten<br />

Stähle. Das Material eignet sich aufgrund<br />

seiner Qualität und Eigenschaften<br />

besonders für die gleichermaßen vielfältigen<br />

wie hohen Verarbeitungs- und Standzeitanforderungen<br />

der Asphaltindustrie. Verschleißverhalten,<br />

Ebenheit und Oberflächenqualität<br />

können Maßstäbe setzen, die eben<br />

zu Produktivitäts- und Qualitätssteigerung<br />

5|20<strong>18</strong>


Vor Ort<br />

21<br />

beitragen können. Quard-Bleche sind mit<br />

Boron legierte Stähle – dies erleichtert unter<br />

anderem die Schweißbarkeit. Quard ist sehr<br />

homogen, hat eine sehr niedrige Rissanfälligkeit<br />

bei der mechanischen Bearbeitung und<br />

wird auch deswegen gern eingesetzt beispielsweise<br />

für Glättbleche beim Asphaltfertiger<br />

oder für Walzbandagen. Auch in angegliederten<br />

Themenbereichen wie Kipperund<br />

Brecherbau oder der Containerproduktion<br />

wird Quard verwendet. Quard ist verfügbar<br />

in Stärken zwischen 3,2 und 64 mm.<br />

Dank der Kombination von Quarto-Walzwerk<br />

und 4-fach-Fertigwalzwerk<br />

kann eine Oberflächenqualität, ähnlich wie<br />

bei Bandblechen, gewalzt werden. Der<br />

Kunde kann sich dadurch über eine verbesserte<br />

Optik freuen – besonders hilfreich,<br />

wenn glänzende Farbanstriche verwendet<br />

werden.<br />

„Gerade für den europäischen Markt gilt,<br />

dass Verlässlichkeit und Qualität Trumpf<br />

sind“, fasst Langenhuizen zusammen. Verlässlichkeit<br />

bedeutet Kundennähe, wie der<br />

Vertriebsprofi weiß. Dafür hat NLMK ein Servicenetz<br />

aufgebaut, das es dem Unternehmen<br />

gestattet, jeden Kunden in Europa<br />

innerhalb kurzer Zeit zu erreichen. •<br />

01<br />

02 03<br />

Bild 01 Der Rohstahl für das belgische Werk wird bei NLMK in Russland gefertigt.<br />

Bild 02 Temperaturen von über 900° C sind bei der Stahlvergütung normal.<br />

Bild 03 Bis zu 16 m lang sind die produzierten Bleche von Quard. (Quelle: DAV/hin)<br />

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Wiederverwendung auf höchsten Niveau<br />

SYLVAROAD RP1000 Performance Additive verbessert der Performance von Asphalt mit<br />

einen hohen RC Anteil. Die Nachhaltigkeit wird verbessert durch geringeren Bedarf an neuen<br />

Gesteinskörnungen und Bitumen. Das Produkt kann nicht nur in Tragschichten, sondern auch<br />

in Binder und Deckschichten angewendet werden. Das Produkt wird auf pflanzlicher Basis aus<br />

erneuerbarem Rohmaterial hergestellt und kann dadurch den CO 2<br />

Footprint von Asphaltmischgut<br />

verringern.<br />

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tm<br />

5|20<strong>18</strong>


22<br />

Intern<br />

RV Bayern vor<br />

malerischer Kulisse<br />

Die diesjährige zweitägige Regionalversammlung Bayerns des<br />

Deutschen Asphaltverbandes fand im Fränkischen Seenland<br />

statt. Genauer gesagt in Langlau am Kleinen Brombachsee, einem<br />

Ortsteil der Gemeinde Pfofeld, direkt am Wasser gelegen. Der stellvertretende<br />

Regionalvorsitzende Karlheinz Wolf, der für den am ersten<br />

Tag verhinderten Vorsitzenden Rainer Hohenwarter durch die<br />

Veranstaltung führte, war zufrieden über die Wahl des Veranstaltungsortes.<br />

Er betonte in seiner Eröffnungsansprache: „Ich freue mich<br />

sehr, dass wir auch dieses Jahr wieder einen attraktiven Ort für unsere<br />

Veranstaltung anbieten können, der, wenn das Wetter mitspielt, uns<br />

bestimmt wieder eine ganze Reihe schöner Eindrücke mitnehmen<br />

lässt.“ Der Vormittag des ersten Tages gehörte traditionell den Mitgliederangelegenheiten.<br />

In der internen Mitgliederversammlung<br />

präsentierten die drei Arbeitsgruppen sowie die Geschäftsführung<br />

des Verbandes die Themen der letzten Monate.<br />

Direkt nach einem kleinen Mittagsimbiss wurden dann die Sachthemen<br />

des bayerischen Asphaltstraßenbaus in der öffentlichen<br />

Veranstaltung diskutiert. Den Anfang machte der bereits zu einer<br />

Tradition gewordene Bericht von Klaus H. R. Wild, geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter<br />

Straßen- und Verkehrsplanung (GSV). „Ich hoffe, sie bekommen<br />

viel von dem Geld ab, das uns derzeit der Investitionshochlauf<br />

beschert“, eröffnete Wild seinen Vortrag. Er hob die Aufgaben der<br />

GSV hervor und erklärte an exemplarischen Bauprojekten, warum<br />

die Arbeit der GSV auch jetzt noch wichtig ist. „Die GSV hat noch zu<br />

tun, denn wir müssen aufpassen, dass auch zukünftig ausreichend<br />

Etat für den Straßenbau vorhanden ist“, resümierte Wild.<br />

5|20<strong>18</strong><br />

Als erstes Mitgliedsunternehmen<br />

nahm Ritchi Bros die Gelegenheit<br />

war, auf den Regionalversammlungen<br />

auszustellen.<br />

Thomas Hölzl: „Es sind für Straßenbauer tolle Zeiten gerade.“<br />

Im Anschluss stellte Thomas Hölzl, Leitender Baudirektor beim<br />

Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, die<br />

aktuellen Themen seiner Behörde vor. Dabei musste er gleich zu<br />

Beginn ein paar Neuerungen erklären. Denn nachdem im März Markus<br />

Söder als Nachfolger von Horst Seehofer zum Bayerischen Ministerpräsidenten<br />

gewählt wurde, ergaben sich einige Umstrukturierungen<br />

in der Bayerischen Staatsregierung. Hiervon ist auch die ehemalige<br />

Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des<br />

Innern, für Bau und Verkehr betroffen. „Diese wurde aus dem bisherigen<br />

Innenministerium herausgelöst und zu einem eigenständigen<br />

Ministerium, dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau<br />

und Verkehr, erhoben“, erläuterte Hölzl. Danach stellte er die Investitionen<br />

in Bayern vor und benannte einige beispielhafte Projekte.<br />

„Es sind für Strasenbauer gerade tolle Zeiten“, resümierte Hölzl in<br />

seinem Vortrag.<br />

Für den Abschluss des ersten Tages hatte sich die Regionalvertretung<br />

etwas ganz Besonderes, aber wenig Bayerisches ausgedacht.<br />

Denn mit dem Schiff ging es kreuz und quer über den Altmühlsee.<br />

Bei herrlichem Wetter und tollen Ausblicken konnten Kontakte<br />

gepflegt und Gespräche geführt werden.<br />

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des technischen Erfahrungsaustausches.<br />

Hierzu lädt die Regionalvertretung stets einen<br />

Mitarbeiter der Landesbehörde ein. Gern gesehener Gast war dabei<br />

Baudirektor Stefan Leitner vom Bayerischen Staatsministerium für<br />

Wohnen, Bau und Verkehr. Leitner kündigte gleich zu Beginn an, dass<br />

er einen bunten Themenstrauß dabei hatte, den er mit der Asphaltbranche<br />

diskutieren wolle – und „diskutieren“ war hier sehr wörtlich<br />

gemeint, denn es entwickelte sich ein lebhafter Austausch, von dem<br />

beide Seiten profitieren konnten.<br />

Das dominierende Thema war dabei das Asphaltgranulat. Leitner<br />

hob noch einmal die große Erfolgsgeschichte der Wiederverwendung<br />

in Deutschland hervor, gab aber auch zu bedenken, dass mittlerweile<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong>e anfallen, in denen bereits wiederverwendete<br />

Anteile enthalten sind. „Das bedeutet, um weiter dauerhafte<br />

Straßen zu erhalten, müssen wir über die Verwendung von Straßenbaubitumen<br />

160/220 nachdenken.“ Hierzu gibt es bereits sieben<br />

Probestrecken in Bayern, die von der TU München wissenschaftlich<br />

begleitet werden. „Die bisherigen Ergebnisse stimmen optimistisch“,<br />

so Leitner. Derzeit wird die Verwendung von Straßenbaubitumen<br />

160/220 in Asphalttragschichten im Arbeitskreis 7.1.1 „Neufassung<br />

Vertragsbedingungen“ der FGSV behandelt. Allerdings, so wusste


Intern<br />

23<br />

Stefan Leitner nutzte die Gelegenheit zum intensiven Austausch mit der<br />

Asphaltbranche.<br />

Leitner zu berichten, herrsche bei einigen Mitgliedern noch Skepsis<br />

vor. „Notfalls“, so schloss er, „kann Bayern in dieser Frage auch einen<br />

Alleingang für seine Staatsstraßen gehen.“ DAV-Geschäftsführer<br />

André Täube lobte in der sich anschließenden Diskussion den Einsatz<br />

von Straßenbaubitumen 160/220 als Schritt in die richtige Richtung.<br />

Ein weiteres Thema, das im technischen Erfahrungsaustausch<br />

angesprochen wurde, war beispielsweise die Asphaltfundationsschicht.<br />

Hier konnte die DAV-Geschäftsführung auf die unmittelbar<br />

im Vorfeld stattgefundene Regionalversammlung in Baden-Württemberg<br />

verweisen. Dort wurde nämlich die Verabschiedung des<br />

Merkblattes für Asphaltfundationsschichten in Heißbauweise<br />

Baden-Württemberg (M AFS-H BW) bekannt gegeben. Daneben<br />

waren die Verwendung von Fräsgut aus Offenporigen Asphalten,<br />

Qualitätssicherung oder etwa Griffigkeitsprobleme die Themen des<br />

Austausches. Hohenwarter, der am zweiten Tag die Leitung übernommen<br />

hatte, schloss mit den Worten: „Mit der Etablierung des<br />

Klaus H. R. Wild: „Die GSV hat noch zu tun.“ (Quelle: DAV/hin)<br />

technischen Erfahrungsaustausches gehen wir in Bayern erfolgreiche<br />

Wege. Denn nur im gemeinsamen Miteinander von Verwaltung,<br />

Asphaltproduzenten und Straßenbaufirmen wird es möglich sein,<br />

die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.“<br />

Die Regionalversammlung Bayern des DAV 2019 findet vom 4. bis<br />

5. Juli statt. Der Ort wird zwar erst noch bekannt gegeben, aber es<br />

ist davon auszugehen, dass es wieder vor einer malerischen Kulisse<br />

sein wird.<br />

HIN<br />

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5|20<strong>18</strong>


24<br />

Intern<br />

RV Baden-Württemberg mit Neuerungen<br />

Bertram Lelanz (r.), Mitglied der AG Maschinen und Umwelt, beim technischen<br />

Erfahrungsaustausch. (Quelle: DAV/hin)<br />

Thomas Reschke stellte sich als neuer Mitarbeiter vor.<br />

Das Parkhotel Stuttgart in Leinfelden-Echterdingen war am 20.<br />

Juni der diesjährige Austragungsort der Regionalversammlung<br />

Baden-Württemberg des Deutschen Asphaltverbandes. Los ging es<br />

allerdings bereits am Vorabend. Beim sogenannten „Asphaltabend“<br />

konnten bereits erste fachliche Gespräche geführt werden. Es zeigte<br />

sich jedoch schnell, dass das parallel stattfindende WM-Vorrundenspiel<br />

zwischen Spanien und Iran von größerem Interesse war. So<br />

saßen die Teilnehmer in lockerer Atmosphäre beieinander und folgten<br />

entspannt den sportlichen Ereignissen in Russland.<br />

Richtig los ging es dann am nächsten Tag mit der Mitgliederversammlung<br />

der Regionalvertretung Baden-Württemberg des DAV.<br />

Neben allgemeinen verbands- und verkehrspolitischen Themen<br />

kamen hier auch spezielle regionale Themen zur Sprache.<br />

In diesem Jahr hatte der Regionalvorstand ein etwas anderes Programm<br />

für die Regionalversammlung vorgesehen. Denn nachdem<br />

in den letzten Jahren die DAV-Mitglieder in Baden-Württemberg<br />

gemeinsam mit dem Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg<br />

(ISTE) eingeladen wurden, kehrte der Vorstand in Leinfelden-Echterdingen<br />

zu einer reinen DAV-Veranstaltung zurück. Regionalvorsitzender<br />

Stefan Schmidt-Weiss betonte in seiner Eröffnungsansprache<br />

allerdings ausdrücklich: „Wir kommen insoweit dem vielfachen<br />

Wunsch nach, die Asphaltthemen stärker in den Vordergrund<br />

zu rücken. Das soll aber bitte nicht als Abkehr vom ISTE verstanden<br />

werden, mit dem wir weiterhin eine partnerschaftliche Kooperation<br />

pflegen. Einige Unternehmen hier sind ja bekanntlich in beiden Verbänden<br />

aktiv.“<br />

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung gab es die zweite Neuerung<br />

auf der diesjährigen Regionalversammlung. Denn für den weiteren<br />

Verlauf des Tages war BD Robert Zimmermann vom Ministerium<br />

für Verkehr Baden-Württemberg zu einem technischen Erfahrungsaustausch<br />

eingeladen worden. „Das Format eines Erfahrungsaustausches<br />

mit den Verkehrsbehörden pflegen die DAV-Kollegen in Bayern<br />

bereits seit vielen Jahren in ihren Regionalversammlungen und ab und<br />

zu kann man sich ja von unserem östlichen Nachbarn etwas abschauen“,<br />

bemerkte Schmidt-Weiss dann auch augenzwinkernd.<br />

Die Agenda, die Zimmermann mit zur Versammlung brachte, sah<br />

Robert Zimmermann: „Wir sitzen in einem Boot mit ihnen.“<br />

vor, über Zahlen, Daten und Fakten aus der Straßenbauverwaltung<br />

Baden-Württembergs zu sprechen, einen Rückblick auf das Jahr 2017<br />

und einen Ausblick auf 20<strong>18</strong> zu geben sowie eine Analyse verschiedener<br />

technischer Fragen, wie beispielsweise zum ARS 5/20<strong>05</strong>, zu<br />

kompakten Asphaltbefestigungen, zu lärmmindernden Fahrbahnbelägen<br />

oder allgemein zum Qualitätsstraßenbau, vorzunehmen.<br />

Tatsächlich aber wurde von allen die Möglichkeit zur Diskussion<br />

genutzt, bei der auch noch viele andere Themen erörtert wurden.<br />

So konnte Zimmermann beispielsweise zur großen Freude der<br />

Anwesenden verkünden, dass das „Merkblatt für Asphaltfundationsschichten<br />

in Heißbauweise Baden-Württemberg (M AFS-H BW) Ausgabe<br />

20<strong>18</strong>“ noch am selben Tag eingeführt wird und somit landesweit<br />

Gültigkeit hat. „Wir tragen damit dem Umstand der zurzeit<br />

immer größer werdenden Anteile von anstehendem Asphaltgranulat<br />

Rechnung, die wir möglichst vollständig einer hochwertigen Verwertung<br />

zuführen müssen“, betonte Zimmermann. Ziel müsse es sein,<br />

den Asphaltoberbau bei Neu-, Aus- und Umbaumaßnahmen zu verstärken.<br />

Weiteres engagiert diskutiertes Thema war das ARS 5/20<strong>05</strong> vom<br />

5|20<strong>18</strong>


Intern<br />

25<br />

Der Regionalvorstand<br />

Baden-Württemberg (v.l.n.r.):<br />

Susanne Reichsgräfin von Kesselstatt,<br />

Mathias Waggershauser,<br />

Bruno Schwendemann, Michael<br />

Knobel (nicht im Bild: Vorsitzender<br />

Stefan Schmidt-Weiss).<br />

Bundesministerium, in dem kurz gesagt festgelegt wird, dass bei<br />

außergewöhnlicher Verkehrsbelastung auf Bundesfernstraßen nur<br />

eine Oberbauweise mit einer Fahrbahndecke aus Beton oder Asphalt<br />

mit einer Deckschicht aus Guss<strong>asphalt</strong> gebaut werden darf. Zimmermann<br />

kündigte einen sukzessiven Wandel für die betroffenen Straßen<br />

an, damit Asphaltmischwerke, Baufirmen und die Straßenbauverwaltung<br />

sich darauf einstellen können. Den Umsetzungszeitraum<br />

prognostizierte er bis voraussichtlich 2021. „Wir sitzen da mit ihnen<br />

in einem Boot“, so Zimmermann. Nachdem erste größere Maßnahmen<br />

bereits in 2017, beispielsweise auf der A 6, durchgeführt wurden,<br />

plant das Landesministerium weiter Maßnahmen in 20<strong>18</strong> auf der A 6<br />

und auf Bundesstraßen.<br />

Gegen Ende der Veranstaltung wurden die Vorteile und Möglichkeiten<br />

von digitalisiertem und vernetztem Straßenbau diskutiert.<br />

Zimmermann fasste zusammen: „Wesentliche Erkenntnisse konnten<br />

aus dem angewandten Forschungsvorhaben Smartsite und zwei in<br />

Baden-Württemberg durchgeführten Untersuchungsstrecken<br />

gewonnen werden.“ Die Komponenten vom Qualitäts-Straßenbau<br />

Baden-Württemberg 4.0 würden mit am Markt verfügbaren Technologien<br />

produktneutral beschrieben sowie im Wettbewerb gesucht<br />

und sollten zur Regelbauweise ausgebaut werden. Die Breitenanwendung<br />

sei bereits im Jahr 2020 vorgesehen.<br />

Die angeregte Diskussion unter den Anwesenden unterstrich<br />

noch einmal die Bedeutung dieses Austausches über technische Themen<br />

zwischen Verwaltung und Asphaltbranche. Schmidt-Weiss<br />

bedankte sich zum Schluss bei Zimmermann für die offene und gute<br />

Diskussion. „Ich denke, wir haben heute eine Menge an Themen<br />

angesprochen und Lösungen herausgearbeitet“, fasste er zusammen.<br />

<br />

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5|20<strong>18</strong>


26<br />

Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />

Kongress in Erfurt<br />

Das Schaufenster der Branche<br />

Der Kongress der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) ist alle zwei Jahre<br />

der Treffpunkt für Interessierte und Experten aus der nationalen und internationalen Bau- und<br />

Verkehrsbranche und bietet eine Diskussionsplattform für Wissenschaft, Industrie, Politik und<br />

Verwaltung. In der begleitenden Fachausstellung „Straßen und Verkehr 20<strong>18</strong>“ werden neueste<br />

Entwicklungen in den Bereichen Verkehrsplanung, Straßenentwurf, Straßenverkehrstechnik, Baustoffe,<br />

Straßenbau, Umwelttechnik, Digitalisierung und Mobilitätsstrategien präsentiert. Im Rahmen des<br />

Kongresses sollen neben den Fachvorträgen auch wissenschaftliche Arbeiten als Posterpräsentation<br />

einem großen Fachpublikum vorgestellt werden.<br />

Nicht nur fachlich bietet der Straßen- und Verkehrskongress<br />

interessante Einblicke. Der Zeitforscher<br />

Marc Wittmann berichtet in seinem Festvortrag<br />

über seine Erkenntnisse zur Zeitempfindung. Der<br />

„Feier-Abend“ am Mittwoch lädt zum entspannten<br />

Miteinander inmitten der Erfurter Altstadt ein. Dort<br />

wird es reichlich Gelegenheit zum Austausch, zum<br />

Abschalten und Unterhalten geben.<br />

Am Abschlusstag des Kongresses soll mittels des<br />

Forschungsforums ein vergleichender Blick auf die<br />

Forschungslandschaften in China und den USA geworfen<br />

werden. Außerdem wird es zum zweiten Mal eine<br />

Poster-Session geben, bei der dem teilnehmenden<br />

wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit gegeben<br />

wird, laufende Forschungsprojekte im Rahmen<br />

des Kongresses vorzustellen und zu diskutieren.<br />

Elfriede Sauerwein-Braksiek, Vorsitzende der FGSV,<br />

blickt froh auf den Kongress: „In der dem Kongress<br />

angeschlossenen Fachausstellung ,Straßen und Verkehr<br />

20<strong>18</strong>‘ haben Sie vielfältige Möglichkeiten, sich<br />

über die Branchenneuheiten aus den Bereichen Verkehrsplanung,<br />

Straßenentwurf, Straßenverkehrstechnik,<br />

Baustoffe, Straßenbau, Umwelttechnik, Software<br />

und Ingenieurwesen zu informieren.“<br />

Das Programm auf einen Blick<br />

Mittwoch, 12.09.<br />

Donnerstag, 13.09. Freitag, 14.09.<br />

09.00 09.00<br />

Fachausstellung<br />

Vortragsreihe Vortragsreihe<br />

„Straßen und Verkehr“ 20<strong>18</strong><br />

Vortragsreihe Vortragsreihe<br />

Infrastruktur- Digitalisierung im<br />

10.00 Straßenentwurf Bautechnik II<br />

10.00<br />

Eröffnung der Fachausstellung<br />

management Straßen- und<br />

Verkehrswesen<br />

11.00 11.00<br />

FGSV-Mitgliederversammlung<br />

PAUSE | Fachausstellung<br />

PAUSE | Fachausstellung<br />

12.00 12.00<br />

Festvortrag<br />

Forschungsforum<br />

PAUSE | Fachausstellung<br />

13.00 Schlussworte<br />

13.00<br />

Rundgang durch die Fachausstellung<br />

PAUSE | Fachausstellung<br />

Fachausstellung | Kongressende<br />

14.00 14.00<br />

Eröffnung des Kongresses<br />

Vortragsreihe<br />

Vortragsreihe<br />

Querschnittsthema<br />

15.00 Straßenausstattung<br />

Umwelt, Verkehr, Bau<br />

15.00<br />

PAUSE | Fachausstellung | Postersession<br />

16.00 PAUSE | Fachausstellung<br />

16.00<br />

Vortragsreihe<br />

Vortragsreihe<br />

Mobilitäts- und<br />

17.00 Bautechnik I<br />

Vortragsreihe<br />

17.00<br />

Verkehrsplanung<br />

Vortragsreihe Querschnittsthema<br />

Bautechnik III Kommunales<br />

<strong>18</strong>.00 Fachausstellung<br />

Verkehrswesen<br />

<strong>18</strong>.00<br />

Fachausstellung<br />

19.00 19.00<br />

Kongressabend „Feier-Abend“<br />

Stiftungsfeiern<br />

5|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />

27<br />

Mittwoch 12.09.<br />

Auftaktveranstaltung<br />

10:00 Eröffnung der Fachausstellung „Straßen und Verkehr<br />

20<strong>18</strong>“<br />

10:30 FGSV-Mitgliederversammlung<br />

10:00 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />

13:00 Rundgang durch die Fachausstellung<br />

14:00 Großer Saal: Eröffnung des Deutschen Straßen- und<br />

Verkehrskongresses 20<strong>18</strong><br />

Begrüßung<br />

Dir.in Dipl.-Ing. Elfriede Sauerwein-Braksiek, Vorsitzende der<br />

Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V.,<br />

Köln<br />

Ansprache<br />

Bundesminister Andreas Scheuer (angefragt), Bundesministerium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berlin<br />

Grußworte<br />

Landesministerin Birgit Keller, Thüringer Ministerium für<br />

Infrastruktur und Landwirtschaft, Erfurt<br />

Beigeordneter Alexander Hilge, Dezernat für<br />

Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften der<br />

Landeshauptstadt Erfurt<br />

Ing. Civ. Claude Van Rooten, Präsident des Welt-<br />

Straßenverbandes (PIARC), Paris<br />

15:00 Pause / Besuch der Fachausstellung und der Postersession<br />

16:00 Großer Saal: MOBILITÄTS- UND VERKEHRSPLANUNG<br />

Moderation: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gerlach – FB<br />

Bauingenieurwesen, Lehr- und Forschungsgebiet<br />

Straßenverkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik der<br />

Bergischen Universität Wuppertal<br />

Mobilitätspläne und Mobilitätsmanagement für eine<br />

nachhaltige Verkehrsentwicklung<br />

Prof. Dr.-Ing. Volker Blees, FB Architektur und<br />

Bauingenieurwesen der Hochschule RheinMain, Wiesbaden<br />

Zuverlässiger öffentlicher Verkehr<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer, FG Verkehrsplanung und<br />

Verkehrssysteme der Universität Kassel<br />

Der Modal Split: Eine missverständliche Kenngröße<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans-Christian Holz-Rau, FG Verkehrswesen<br />

und Verkehrsplanung der Technischen Universität Dortmund<br />

Carl-Zeiss-Saal: BAUTECHNIK I<br />

Moderation: Dipl.-Ing. Thomas Wolf, STRABAG Großprojekte<br />

GmbH, München<br />

Europäische Normung für Bauprodukte – Fluch oder<br />

Segen?<br />

Ltd. RDir. Dipl.-Ing. Rudi Bull-Wasser, Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen, Bergisch Gladbach<br />

Hybridoberbau – Potenziale<br />

RDir. Dr.-Ing. Marko Wieland, Bundesanstalt für Straßenwesen,<br />

Bergisch Gladbach<br />

Straßen- und Flugbetriebsflächen – ein himmelweiter<br />

Unterschied?<br />

Dr.-Ing. Manfred Hase, HNL Ingenieur- und Prüfgesellschaft<br />

mbH, Pinneberg<br />

17:35 bis <strong>18</strong>:30 Besuch der Fachausstellung<br />

19:00 Feier-Abend (Gemeinsamer Ausklang des ersten<br />

Kongresstages bei gutem Essen und leckeren Getränken im<br />

Garten und in den Räumen des Kaisersaals in der Erfurter<br />

Altstadt)<br />

Donnerstag 13.09.<br />

9:00 Großer Saal: Straßenentwurf<br />

Moderation:<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Lippold, Lehrstuhl Gestaltung von<br />

Straßenverkehrsanlagen der Technischen Universität Dresden<br />

Die neuen Richtlinien für das Sicherheitsaudit von<br />

Straßen – RSAS<br />

RDir.in Dr.-Ing. Kerstin Lemke, Bundesanstalt für Straßenwesen,<br />

Bergisch Gladbach<br />

Differenzierte Standards im Radverkehrsnetz<br />

(Radschnellwege, Radvorrangrouten, ERA-Standard)<br />

Dipl.-Geogr. Peter Gwiasda, Planungsbüro VIA eG, Köln<br />

Reise- und Fernbusparken in Städten<br />

Dipl.-Ing. Matthias Heinz, LK Argus GmbH, Berlin<br />

Carl-Zeiss-Saal: Bautechnik II<br />

Moderation:<br />

Dipl.-Ing. Bernd Nolle, TPA GmbH, Stuttgart<br />

Grinding – die Betonoberfläche der Zukunft?<br />

Dipl.-Ing. Jens Skarabis, Silentex GmbH, Berlin<br />

Abschätzung der Performance von Asphalt anhand von<br />

Bitumenprüfungen<br />

Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Ing. Michael P. Wistuba, Institut für<br />

Straßenwesen (ISBS) der Technischen Universität Braunschweig<br />

Performance von der Wiege bis zur Bahre<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner, Fakultät<br />

Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dresden<br />

10:35 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />

11:40 Festvortrag<br />

Fahren. Warten. Flow. Wie unser Gefühl für die Zeit<br />

entsteht.<br />

Dr. Marc Wittmann (Dr. Marc Wittmann ist Psychologe und<br />

Humanbiologe und arbeitet am Institut für Grenzgebiete der<br />

Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg. 1998 erhielt<br />

er den Peter-Jacobi-Preis der Deutschen Gesellschaft für<br />

Medizinische Psychologie.)<br />

12:40 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />

14:00 Großer Saal:<br />

Querschnittsthema: Umwelt, Verkehr und Bau<br />

Moderation:<br />

Dipl.-Ing. Hans-Georg Stutz, Stutz GmbH Tief- und Straßenbau,<br />

Kirchheim<br />

Klimawirkungsanalyse für das Bundesfernstraßennetz<br />

am Beispiel von Hangrutschungen<br />

Dr. Martin Klose, Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch<br />

Gladbach<br />

Die Hamburger Deckel – Die Versöhnung von Stadt und<br />

Autobahn<br />

Dipl.-Ing. Klaus Franke, Amt für Straßen- und Verkehrswesen<br />

der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

Ressourceneffizienz im Erdbau<br />

Akad. Dir. Dr.-Ing. Dirk Heyer, Lehrstuhl und Prüfamt für<br />

Grundbau, Bodenmechanik, Felsmechanik und Tunnelbau der<br />

Technischen Universität München<br />

Carl-Zeiss-Saal: Straßenausstattung<br />

Moderation:<br />

Dir. und Prof. Dipl.-Ing. Michael Rohloff, Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen, Bergisch Gladbach<br />

Fahrzeugrückhaltesysteme – keine Nebensache?<br />

RDir.in Dipl.-Ing. Janine Kübler, Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen, Bergisch Gladbach<br />

5|20<strong>18</strong>


28<br />

Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />

Neubau und Nachrüstung von Straßentunneln – Bauen<br />

unter Verkehr in der Großstadt<br />

Dipl.-Ing. Claus-Dieter Hauck, Tiefbauamt Stuttgart<br />

<strong>18</strong>:10 bis 19:00 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />

19:00 Stiftungsfeiern<br />

Freitag 14.09.<br />

Der Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong> findet im Congress Center der<br />

Messe Erfurt statt. (Quelle: Messe Erfurt)<br />

Die neuen Richtlinien für die Markierung von Straßen<br />

(RMS)<br />

RR Dr.-Ing. Thomas Jährig, Bundesanstalt für Straßenwesen,<br />

Bergisch Gladbach<br />

Phasenmodule zur Optimierung der Einrichtung von<br />

Arbeitsstellen<br />

Philipp-Armand Klee, M. Sc., Institut für Straßenwesen der<br />

RWTH Aachen<br />

15:35 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />

16:30 Großer Saal: Bautechnik III<br />

Moderation:<br />

Dr. rer. nat. Erhard Westiner, MPA Bau, Abteilung Baustoffe der<br />

Technischen Universität München<br />

Der Ländliche Wegebau<br />

Prof. Dr.-Ing. Holger Lorenzl, Labor für Verkehrswegebau der<br />

Fachhochschule Lübeck<br />

Neue Entwicklungen bei der Pflasterbauweise<br />

Prof. Dr.-Ing. Carsten Koch, Institut für Baustoffe, Geotechnik,<br />

Wasser und Verkehr der Technischen Hochschule Köln<br />

Gabionen: Voraussetzungen für einen erfolgreichen<br />

Einsatz<br />

Prof. Dr.-Ing. Frank Heimbecher, FB Bauingenieurwesen der<br />

Fachhochschule Münster<br />

Carl-Zeiss-Saal: Querschnittsthema:<br />

Kommunales Verkehrswesen<br />

Moderation:<br />

Dr.-Ing. Stefan Klotz – Landesbetrieb Straßen, Brücken und<br />

Gewässer der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

Peak Car: Beobachtungen aus fünf europäischen<br />

Hauptstädten<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike, Professur für integrierte<br />

Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik der Technischen<br />

Universität Dresden<br />

Finanzbedarf für die kommunale Straßenerhaltung –<br />

das neue Merkblatt<br />

StBDir. Dipl.-Ing. Alexander Buttgereit, Dipl.-Betriebsw.<br />

Stefan Gomolluch, Tiefbauamt Münster<br />

09:00 Großer Saal: Infrastrukturmanagement<br />

Moderation:<br />

Dr.-Ing. Christoph Dröge, Landesbetrieb Straßenbau NRW,<br />

Betriebssitz Gelsenkirchen<br />

Erhaltungsmanagement der Bundesfernstraßen – Stand<br />

und Ausblick<br />

RDir.in Dr.-Ing. Ulrike Stöckert, Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen, Bergisch Gladbach<br />

Verfahren zur Ebenheitsmessung<br />

Dr.-Ing. Dirk Ebersbach, Lehamann + PartnerGmbH<br />

Ingenieurgesellschaft für Straßeninformationen, Erfurt<br />

Fahrzeug – Reifen – Fahrbahn / Ein Modell zur Erfassung<br />

der Interaktion der Komponenten<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Oeser, Institut für<br />

Straßenwesen der RWTH Aachen<br />

Carl-Zeiss-Saal: Digitalisierung im Straßen- und<br />

Verkehrswesen (bis 11:00)<br />

Moderation:<br />

MR Dipl.-Ing. Roland Degelmann, Bayerisches<br />

Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, München<br />

Building Information Modeling – BIM im Life Cycle<br />

Management<br />

Dipl.-Ing. (FH) Lars Keller, F. Winkler GmbH & Co. KG, Bremen /<br />

Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner, Hochschule Karlsruhe Technik<br />

und Wirtschaft, Karlsruhe<br />

Digitalisierung von Lichtsignalanlagen und die<br />

Neufassung der Hinweise LSA-Steuerungszentralen<br />

Dipl.-Ing. Bernd Noll – Straßenverkehrs- und Tiefbauamt der<br />

Stadt Kassel<br />

Verkehrs- und Baustellenmanagement mit dem<br />

Softwaretool ROADS<br />

Dipl.-Ing. Jeff Marengwa – Landesbetrieb Straßen, Brücken und<br />

Gewässer der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

mit dem Softwaretool TIC<br />

Dipl.-Ing. Ingo Menzel – Landesbetrieb Straßenbau NRW,<br />

Verkehrszentrale, Leverkusen<br />

10:35 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />

11:40 Forschungsforum<br />

Moderation:<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Fritz Busch, Lehrstuhl für Verkehrstechnik<br />

der Technischen Universität München<br />

Forschung im Straßen- und Verkehrswesen – Dimension<br />

und Relevanz in China und den USA<br />

Univ.-Prof. Haixiao Pan, PhD. Department of Urban Planning<br />

Tongji University Shanghai, China<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Bogenberger, Professor für<br />

Verkehrstechnik der Universität der Bundeswehr München<br />

12:50 Schlussworte der Vorsitzenden der FGSV<br />

5|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />

29<br />

Bernd Nolle im Gespräch<br />

„Die Arbeit der FGSV hat sich<br />

seit Jahrzehnten bewährt“<br />

Der „Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong>“ der<br />

FGSV in Erfurt präsentiert wieder einmal eine<br />

facettenreiche Themenauswahl. Wir sprachen mit<br />

Bernd Nolle, Leiter der Arbeitsgruppe 7 „Asphaltbauweisen“<br />

innerhalb der FGSV, über die Tagung,<br />

die Aufgaben der Arbeitsgruppe und über spannende<br />

Themen im Asphaltstraßenbau.<br />

<strong>asphalt</strong>: Herr Nolle, was erwarten Sie vom „Deutschen<br />

Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong>“?<br />

Ich denke, dass das wieder eine durch die Geschäftsstelle<br />

der FGSV hervorragend organisierte Veranstaltung<br />

wird. Ich möchte dem Team in Köln hier schon<br />

mal meinen Dank aussprechen, dass das immer so<br />

hervorragend klappt. Eine solche Großveranstaltung<br />

reibungslos zu organisieren ist ein gewaltiger Aufwand.<br />

Daneben bin ich auf die begleitende Fachausstellung<br />

„Straßen und Verkehr 20<strong>18</strong>“ gespannt. Hier präsentiert<br />

sich die komplette Straßenbaubranche. Ich hoffe auf<br />

neue Ansätze beim Asphaltstraßenbau. Um nur zwei<br />

Beispiele zu nennen, etwa bei der Substanzerfassung<br />

oder bei neuen maschinentechnischen Lösungen für<br />

einen qualitativ hochwertigen Straßenbau. Oder es<br />

sind einfach interessante Bauprojekte, über die man<br />

sich an den jeweiligen Ständen austauschen kann.<br />

Hinzu kommt, dass wir nach dem Straßen- und Verkehrskongress<br />

2016 in Bremen in Erfurt zum zweiten<br />

Mal eine Poster-Session als Teil des Kongresses haben.<br />

Hier hat der wissenschaftliche Nachwuchs aus den<br />

Universitäten Gelegenheit, auf seine laufenden Forschungsvorhaben<br />

aufmerksam zu machen. Ich hoffe<br />

auf einen regen Austausch der Kongressteilnehmer<br />

mit den jungen Akademikern.<br />

Wenn Sie an nur einem Vortrag teilnehmen dürften<br />

bei dem Kongress, welchen würden Sie sich<br />

raussuchen und warum?<br />

Nolle: Ich glaube, wir haben für den „Deutschen Straßen-<br />

und Verkehrskongress 20<strong>18</strong>“ in Erfurt ein rundes<br />

Vortragsprogramm auf die Beine gestellt, das einen<br />

guten Überblick über die komplette Bandbreite der<br />

Arbeit aller Gremien der FGSV bietet.<br />

Aus diesem Programm jetzt einen Vortrag besonders<br />

hervorzuheben, würde den anderen Referenten und<br />

ihren Themen nicht gerecht werden. Ich möchte hier<br />

niemanden besonders hervorheben. Deshalb<br />

möchte ich hier nur noch einmal auf den Dreiklang<br />

aus Fachprogramm, Ausstellung und auf Poster-Session<br />

hinweisen, der einen Besuch des Kongresses<br />

lohnend macht.<br />

In welchen Vorträgen kommen die<br />

Arbeitsschwerpunkte der FGSV im<br />

Asphaltbereich zum Tragen?<br />

Nolle: Die beiden Vorträge zur „Performance“<br />

von Prof. Wellner und Prof. Wistuba<br />

befassen sich unmittelbar mit Asphalt respektive<br />

Bitumen.<br />

Es gibt aber auch eine Reihe von Vorträgen, die<br />

Themen behandeln, die bauweisenübergreifend<br />

sind und bei denen sich verschiedene Arbeitsgruppen<br />

miteinander abstimmen. Dabei ist zu betonen, dass es<br />

heute eine deutlich bessere Abstimmung der Arbeitsgruppen<br />

untereinander gibt, nicht mehr das alte – im<br />

wahrsten Sinne des Wortes – „Schwarz-weiß-Denken“.<br />

Ein schönes Beispiel dafür ist das Thema „Hybridoberbau“<br />

über das Herr Dr. Wieland vortragen wird. Hier<br />

wird versucht, die positiven Eigenschaften von Asphalt<br />

und Beton zu kombinieren, also Beton auf Asphalt<br />

oder umgekehrt.<br />

Darüber hinaus werden Asphaltthemen auch in den<br />

Vorträgen von Herrn Dr. Hase zu Flugbetriebsflächen<br />

und Herrn Prof. Lorenzl zum ländlichen Wegebau<br />

angesprochen werden.<br />

Grundsätzlich muss aber berücksichtigt werden, dass<br />

beim „Deutschen Straßen- und Verkehrskongress“ ein<br />

Überblick über die Arbeit aller Arbeitsgruppen, Querschnittsausschüsse<br />

und Kommissionen der FGSV<br />

gegeben wird. Somit bleibt für jede einzelne Arbeitsgruppe<br />

nur eine sehr begrenzte Anzahl an Vorträgen.<br />

Einen detaillierten Überblick über die Arbeit der<br />

Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen“ werden interessierte<br />

Kolleginnen und Kollegen bei der Asphaltstraßentagung<br />

nächstes Jahr in Münster bekommen.<br />

Wo sehen Sie die dringendsten Aufgaben der<br />

Arbeitsgruppe 7 „Asphaltbauweisen“ innerhalb<br />

der FGSV in den kommenden Monaten/Jahren?<br />

Nolle: Mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen<br />

kann ich Ihnen eines versprechen: Das Aufgabenheft<br />

für uns ist auch in den nächsten Jahren prall gefüllt.<br />

Die Themen sind so vielfältig, dass wir uns auf Jahre<br />

hinaus nicht über Beschäftigung beklagen können.<br />

Da sind natürlich ganz am Anfang unsere zentralen<br />

Regelwerke, die ZTV Asphalt-StB, die ZTV BEA-StB und<br />

die TL Asphalt-StB zu nennen. Aber auch abseits dieses<br />

Großprojektes, über das wir ja gleich noch mal kurz<br />

sprechen können, gibt es genug zu tun.<br />

Da ist beispielsweise die Frage der Asphaltextraktion<br />

und wie es weitergeht ohne Tri. Der zwischenzeitlich<br />

positiv beschiedene Zulassungsantrag gibt uns zwar<br />

die Möglichkeit, Tri für weitere sieben Jahre einzusetzen,<br />

aber maßgebend ist nicht der Zeitpunkt der<br />

Asphalt ist nicht nur fit für<br />

die Digitalisierung, sondern<br />

mittlerweile gehören BIM<br />

und Asphaltstraßenbau eng<br />

zusammen.<br />

5|20<strong>18</strong>


30<br />

Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />

Die Erarbeitung und Fortschreibung<br />

des Technischen<br />

Regelwerkes in den paritätisch<br />

besetzten Gremien der<br />

FGSV hat sich tatsächlich<br />

seit Jahrzehnten bewährt.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Zustimmung durch die Europäische Kommission, sondern<br />

das ursprüngliche Ablaufdatum am 21. April 2016.<br />

Das bedeutet, Tri ist so oder so nur noch bis 2023<br />

erlaubt. Hinzu kommt, dass die Qualität des Lösemittels<br />

sich in der letzten Zeit offensichtlich verändert hat,<br />

was eine deutliche Zunahme des Aufwandes bei der<br />

Stabilisierung im Labor erforderlich macht. Das zumindest<br />

bekommen wir von vielen Laboren berichtet.<br />

Unser aller Ziel muss daher der Wechsel sein. Dabei<br />

wollen wir weg von den chlorierten Kohlenwasserstoffen,<br />

aber das muss umsetzbar und auch wirtschaftlich<br />

darstellbar sein.<br />

Ein weiterer großer Bereich, um den wir uns aktuell<br />

und auch in den nächsten Jahren kümmern müssen,<br />

ist die Reduzierung der Umweltbeeinträchtigungen.<br />

Hier ist natürlich an erster Stelle die Lärmreduzierung<br />

zu nennen und dabei vor allem die Offenporige<br />

Asphaltdeckschicht. Sie ist das Alleinstellungsmerkmal<br />

unserer Bauweise, denn damit steht uns eine Asphaltdeckschicht<br />

zur Verfügung, die einen DStrO-Wert von<br />

-5 dB(A) aufweist. Im Straßenbau unerreicht! Allerdings<br />

steht diese Bauweise bei der Bauwirtschaft und den<br />

Straßenbauverwaltungen der Länder zunehmend in<br />

der Kritik, weil ihre bautechnische Nutzungsdauer zu<br />

wünschen übrig lässt. Denn was habe ich von einer<br />

nach dem Statuspapier der BASt versprochenen lärmtechnischen<br />

Nutzungsdauer von acht Jahren, wenn<br />

mir die entsprechende Strecke bereits nach fünf Jahren<br />

in die Knie geht. Dafür haben wir ein Forschungsprojekt,<br />

finanziert von der FGSV und vom Deutschen<br />

Asphaltinstitut e. V. in enger Kooperation mit der BASt<br />

bearbeitet, ins Leben gerufen. Auf dem Gelände des<br />

DuraBASt im Kreuz Köln-Ost werden anhand zweier<br />

verschiedener Rezepturen eines PA die Eigenschaften<br />

dieser eingebauten Schichten miteinander verglichen.<br />

Durch die Zugabe von 5 M.-% gebrochene feine<br />

Gesteinskörnung wollen wir die bautechnische Nutzungsdauer,<br />

sprich einfach die Dauerhaftigkeit, des PA<br />

verbessern.<br />

Das sind jetzt nur einzelne Schlaglichter auf die umfassende<br />

Arbeit in den Gremien der FGSV.<br />

Sie sprachen es gerade an: Die Branche wartet auf<br />

die neuen ZTV/TL Asphalt-StB. Wann ist mit der<br />

Einführung zu rechnen?<br />

Nolle: Das ist eine gute Frage. Die Liste mit Hinweisen<br />

und Wünschen, was technisch, vertraglich oder redaktionell<br />

angepasst oder überarbeitet werden sollte, war<br />

sehr lang. Viele dieser Punkte haben wir im zuständigen<br />

AK 7.1.3 unter der Leitung von Herrn Prof. Weßelborg<br />

diskutiert, umgesetzt oder teilweise auch verworfen.<br />

Aber es ist auch noch eine ganze Reihe von Punkten<br />

offen, die im Arbeitskreis durchaus kontrovers diskutiert<br />

werden, bei denen wir noch zu einer abschließenden<br />

Entscheidung kommen müssen.<br />

Dennoch hoffe ich, dass wir mit der Arbeit im Arbeitskreis<br />

bis Ende 2019 fertig sein sollten, woran sich dann<br />

ja noch die Verabschiedung durch die übergeordneten<br />

Gremien, die Bund-Länder-Umfrage und letztlich<br />

die Notifizierung anschließt, bevor die Veröffentlichung<br />

erfolgen kann.<br />

Derzeit werden die Halden mit Asphaltgranulat<br />

immer höher. Wird das neue Regelwerk hierzu<br />

Lösungsansätze enthalten, wie dem erhöhten<br />

Anfall begegnet werden kann?<br />

Nolle: In der Diskussion ist aktuell der sogenannte<br />

„Zweisortensprung“ für das Asphalttragschichtmischgut,<br />

das heißt, die Verwendung eines Zugabebindemittels,<br />

das zwei Sorten „weicher“ sein darf als das<br />

ausgeschriebene, bei gleichzeitigem Wegfall der bisherigen<br />

Regelung, dass im Eignungsnachweis ein<br />

resultierender Erweichungspunkt Ring und Kugel<br />

angegeben werden darf, der der nächsten härteren<br />

Bindemittelsorte entspricht. In einer ganzen Reihe von<br />

Bundesländern ist dies bereits Standard, aber im<br />

Arbeitskreis ringen wir noch darum.<br />

Diskutiert wird auch die Zugabe von Asphaltgranulat<br />

bei Splittmastix<strong>asphalt</strong>, wie das bereits seit Jahren in<br />

Hamburg mit sehr guten Erfahrungen praktiziert wird.<br />

Parallel dazu wird das Merkblatt für Asphaltfundationsschichten<br />

in Heißbauweise neu erstellt. Das alte<br />

Merkblatt von 1997 war zurückgezogen worden, weil<br />

es aus wirtschaftlichen Gründen keine Anwendung<br />

fand. In der aktuellen Situation kann dieses Merkblatt<br />

ein zusätzlicher Mosaikstein sein, um zu verhindern,<br />

dass die Halden immer weiter wachsen.<br />

Ganz entscheidend ist aber, dass die Wiederverwendung<br />

von Asphaltgranulat – abweichend vom Technischen<br />

Regelwerk und im krassen Widerspruch zum<br />

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz – nicht in einzelnen<br />

Bauverträgen eingeschränkt wird.<br />

Welche Auswirkungen erwarten Sie durch die Einführung<br />

von BIM für die Asphaltbauweise? Oder<br />

anders gefragt: Ist der Asphalt fit für die Digitalisierung?<br />

Nolle: Bei Diskussionen zum Thema BIM ist immer<br />

wieder festzustellen, dass das, was darunter verstanden<br />

wird, sehr stark divergiert. Ich bleibe daher beim<br />

Begriff Digitalisierung. Asphalt ist nicht nur fit für die<br />

Digitalisierung, sondern mittlerweile hat sie an vielen<br />

Stellen bereits Einzug in den Asphaltstraßenbau<br />

gehalten. Lassen Sie mich ein paar Beispiele bringen.<br />

5|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />

31<br />

Die Taktung der Lkw vom Asphaltmischwerk zur Baustelle<br />

sorgt für einen kontinuierlichen Einbauprozess.<br />

Mischmeister und Bauleiter vor Ort sehen immer, wo<br />

sich die Lkw gerade befinden und ob sie irgendwo<br />

gegensteuern müssen. Dann geht es weiter. Anhand<br />

der elektronischen Lieferscheine lässt sich über Jahre<br />

hinweg nachfassen, welche Lkw-Fuhre an welcher<br />

Stelle eingebaut wurde. Das kann sich beispielsweise<br />

wichtig für die anstehenden Instandhaltungsintervalle<br />

erweisen.<br />

Die Überwachung des Einbauprozesses, wie es die<br />

Digitalisierung ermöglicht, vom Mischen über die<br />

Anlieferung bis hin zum Einbau, ergänzt mit den Laborund<br />

In-situ-Prüfungen, bringt uns dem Ziel einer<br />

gleichmäßig hohen Qualität ein gutes Stück näher.<br />

Dabei müssen wir aber auch abstimmen, wie wir bauvertraglich<br />

mit dem immensen Datenvolumen umgehen.<br />

Maßgebend ist dann nicht mehr der Elfmeterpunkt<br />

für das ganze Fußballfeld, das entspricht bildlich<br />

der aktuellen Regelung einer Kontrollprüfungsstelle<br />

alle 6000 m², sondern wir können – etwas überspitzt<br />

formuliert – jeden Quadratzentimeter bewerten.<br />

Erwarten Sie Änderungen, auch im Hinblick auf die<br />

bewährte Form der Erarbeitung des Technischen<br />

Regelwerks, wenn der Bund ab 2021 mit der „In -<br />

frastrukturgesellschaft für Autobahnen und<br />

andere Bundesfernstraßen“ alleine für Planung,<br />

Bau, Betrieb, Erhalt und Finanzierung des höchst<br />

beanspruchten Straßennetzes verantwortlich ist?<br />

Nolle: Sie haben bei Ihrer Frage bereits das Wort<br />

„bewährt“ verwendet. Die Erarbeitung und Fortschreibung<br />

des Technischen Regelwerkes in den paritätisch<br />

besetzten Gremien der FGSV hat sich tatsächlich<br />

seit Jahrzehnten bewährt. Durch die Einbindung<br />

aller an der Planung und am Bau Beteiligten hat unser<br />

Technisches Regelwerk eine hohe Akzeptanz.<br />

Ich gehe daher nicht davon aus, dass sich mit der IGA<br />

daran etwas ändern wird. Es wäre fatal, wenn hier ein<br />

Paradigmenwechsel stattfinden würde und die Beteiligten<br />

bei der Projektabwicklung nicht mehr „Vertragspartner“<br />

im eigentlichen Sinne des Wortes wären.<br />

Hat der Asphalt die richtigen Konzepte für Klimawandel,<br />

steigende Verkehrsbeanspruchung und<br />

E-Mobilität?<br />

Nolle: Natürlich hat das der Asphalt. Klar aber ist, dass<br />

die Straßen in Deutschland für die Zukunft gerüstet<br />

sein müssen: Güterverkehrszunahme, Klimawandel,<br />

Energiewende und Rohstoffknappheit sind zu bewältigen.<br />

Dafür wurde ja beispielsweise auch das dura-<br />

BASt-Gelände, von dem ich schon sprach, initiiert.<br />

Diese weltweit einzigartige Versuchseinrichtung<br />

ermöglicht durch die Erstellung von Untersuchungsfeldern<br />

und Demonstratoren realitätsnahe Erprobungen<br />

im Maßstab 1:1, bei denen neue Baustoffgemische,<br />

Bauweisen oder Bauverfahren zeitraffend belastet<br />

und auf ihre Dauerhaftigkeit hin geprüft werden.<br />

Somit kann die Zeitspanne zwischen Forschung und<br />

Regeleinsatz von Innovationen deutlich verkürzt werden.<br />

Denn Innovationen deutlich schneller als bisher<br />

in die Baupraxis überführen zu können, das muss doch<br />

das Ziel sein – das darf natürlich nicht bedeuten, dass<br />

Straßenbau jetzt hoppla-hopp erledigt wird und die<br />

Qualität und Dauerhaftigkeit unserer Infrastruktur<br />

bleibt im wahrsten Sinne auf der Strecke. Damit erreichen<br />

wir einerseits eine nachhaltige Anpassung der<br />

Straßeninfrastruktur an zukünftige Herausforderungen<br />

und andererseits leisten wir einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Qualitätssicherung im Straßenbau.<br />

Vielen Dank, Herr Nolle, für das Gespräch!<br />

INFO<br />

10 Jahre Gütegemeinschaft<br />

Die RAL-Gütegemeinschaft Halbstarre Deckschichten<br />

kann mittlerweile auf zehn Jahre aktives<br />

Wirken für diese innovative Bauweise zurückblicken.<br />

Grund genug, mit einem Stand an der Fachausstellung<br />

teilzunehmen und die jährliche Vollversammlung<br />

im Rahmen des Straßen- und Verkehrskongresses<br />

durchzuführen. Ein kleiner<br />

Arbeitskreis entwickelte ab 2006 zusammen mit<br />

RAL ein Regelwerk, das sowohl die Vorprodukte<br />

(Spezialfließmörtel) als auch die Herstellung von<br />

halbstarren Deckschichten umfasst. Mittlerweile<br />

haben sich 30 Unternehmen der RAL-Gütegemeinschaft<br />

angeschlossen und bieten diese Spezialbauweise<br />

güte-gesichert an. Die RAL-Gütegemeinschaft<br />

mit ihrer Gütesicherung hat einen großen<br />

Anteil an der Erfolgsgeschichte dieser Bauweise.<br />

Das zu deren Bau zwingend erforderliche Spezialwissen<br />

vermittelt die RAL-Gütegemeinschaft im<br />

Rahmen ihrer Praxisseminare, die auf den Grundlagen<br />

der Güte- und Prüfbestimmungen basieren.<br />

Die Gütegemeinschaft hat eine ganz klare Bestimmung.<br />

Das Gütezeichen wird ausschließlich samt<br />

der dazugehörigen Nutzungsrechte seitens der<br />

Gütegemeinschaft an Unternehmen verliehen,<br />

welche die Forderungen der Gütesicherung erfüllt<br />

haben. Gütezeichenträger unterliegen einer Überwachung<br />

seitens des Güteausschusses, die Prüfinstitute<br />

kümmern sich um die regelmäßig dokumentierte<br />

Fremdüberwachung. Im Allgemeinen<br />

wird die Einhaltung der Gütesicherung überwacht.<br />

Die Leistungen werden somit durch verschiedene<br />

Instanzen kontrolliert und gesichert.<br />

5|20<strong>18</strong>


32<br />

Technik<br />

Asphaltfräsen<br />

Staub weiterhin unterhalb der Grenzwerte<br />

[Von Dr. Reinhold Rühl (BG BAU), Dieter Höber (BG BAU), Gerhard Citrich (IG BAU), Jutta<br />

Dietz (VESF), Ralph Sieber (BMVI)] Beim Fräsen von Asphalt wird Staub frei gesetzt. Erfolgt<br />

das Fräsen in Asphaltflächen, in denen asbesthaltige Mineralien verwendet wurden,<br />

kann der Staub auch Asbestfasern enthalten. Darüber hinaus können die Beschäftigten<br />

und die Umwelt durch Motorabgase belastet werden. In der Vergangenheit hat man sich<br />

bei der Emissionsmessung während der Fräsarbeiten vor allem auf die wenigen Baustellen<br />

konzentriert, wo möglicherweise Asbestfasern auftreten. Dabei sind auch die immer<br />

vorhandenen Quarzstäube und Dieselmotoremissionen als krebserzeugend eingestuft.<br />

Die Staubsituation beim Einsatz von<br />

Kleinfräsen wird in einer Expositionsbeschreibung<br />

von 2012 beschrieben, beim Einsatz<br />

von Großfräsen in der BGI 790-020 von<br />

2008. 2011 wurde die Branchenlösung<br />

„Asphaltbeläge staubarm abtragen mit Kaltfräsen“<br />

verabschiedet, auf die auch in der<br />

TRGS 517 „Tätigkeiten mit potenziell asbesthaltigen<br />

mineralischen Rohstoffen und da -<br />

raus hergestellten Gemischen und Erzeugnissen“<br />

hingewiesen wird. Damals haben<br />

sich die Fräsunternehmen im Verband der<br />

Europäischen Straßenfräsunternehmungen<br />

(VESF) verpflichtet, bis Ende 2014 nur noch<br />

Großfräsen mit Absaugung einzusetzen.<br />

2014 wurde der Arbeitsplatzgrenzwert für<br />

A-Staub abgesenkt, 2016 ein Beurteilungsmaßstab<br />

für den krebserzeugenden Quarzstaub<br />

festgelegt. Dies alles war Anlass genug,<br />

die aktuelle Staubsituation beim Fräsen von<br />

Asphalt zu ermitteln und entsprechend den<br />

neuen Grenzwerten zu bewerten.<br />

Einführung<br />

Die Belastungen durch die oben genannten<br />

Stoffe beim Fräsen von Asphaltflächen<br />

betreffen nicht nur die Beschäftigten, sondern<br />

auch die Umwelt bzw. die Anwohner.<br />

So haben die Straßenbaubehörden ein großes<br />

Interesse daran, dass beim innerstädtischen<br />

Fräsen von Asphaltflächen die Anwohner<br />

nicht den aufgeführten krebserzeugenden<br />

Stoffen ausgesetzt werden.<br />

2011 wurde daher vom Verband Europäischer<br />

Straßenfräsunternehmen VESF, der<br />

Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,<br />

den Bundesministerien für Verkehr,<br />

Bauen und Stadtentwicklung sowie für<br />

Arbeit und Soziales, den Arbeitsschutzbehörden<br />

der Länder und der BG BAU eine<br />

Branchenlösung verabschiedet. Diese<br />

gewährleistet, dass die Beschäftigten den<br />

genannten Stoffen nur noch in sehr geringem<br />

Umfang ausgesetzt sind. Auch die<br />

Umwelt wird beim Einsatz von Asphaltfräsen<br />

gemäß der Branchenlösung nicht mit den<br />

genannten Stoffen belastet.<br />

Inzwischen haben sich einige Änderungen<br />

bei den Grenzwerten ergeben. Zudem<br />

mussten die zum Teil schon mehr als zehn<br />

Jahre alten Messdaten nicht zuletzt wegen<br />

Mit der Branchenlösung von 2011 verpflichteten sich die Mitgliedsunternehmen des VESF, nur noch Großfräsen mit Absaugung einzusetzen.<br />

5|20<strong>18</strong>


STANDORTKARTEN<br />

Technik<br />

Baustoff-Recycling<br />

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Werken und -Verwaltungen in Deutschland, Map + Routenplaner,<br />

umfangreiche Suchfunktionen.<br />

Daten aktualisiert<br />

im Juni 20<strong>18</strong>.<br />

➜ Umfangreiche Suchfunktionen<br />

ergänzen das System. So kann<br />

nach Firmen und Orten gesucht<br />

werden. Nach Anklicken eines<br />

Werkes ist eine Umkreissuche<br />

problemlos möglich.<br />

➜ Integrierte Routing-Funktionen<br />

erlauben Streckenberechnungen<br />

zwischen Werken oder zwischen<br />

Werken und Baustellen mit Angabe<br />

des Streckenverlaufs.<br />

➜ Einzelne Branchen und Bundesländer<br />

können ein- oder ausgeblendet<br />

werden.<br />

➜ Der Clou: Sie können selbst Karten<br />

erstellen. Über eine Exportfunktion<br />

sind die Daten Ihres frei<br />

gewählten Kartenausschnitts als<br />

Grafik zu exportieren. Ab in eine<br />

Online-Druckerei … und Sie können<br />

Ihre Karte als Posterdruck<br />

verwenden.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

… oder PRINT (demnächst erhältlich: Ausgabe 20<strong>18</strong>/2019)<br />

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D-50389 Wesseling<br />

Tel.: 0 22 32/41 12 13<br />

Fax: 0 22 32/565958<br />

E-Mail: colonia@molitor.de<br />

www.colonia-recycling.de<br />

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Roistorfer Straße 9<br />

D-53332 Bornheim-Hersel<br />

Tel.: 0 22 22/9 27 36 41<br />

Fax: 0 22 22/9 89 77 40<br />

E-Mail: colonia@molitor.de<br />

www.colonia-recycling.de<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

45/3 HW:<br />

ESKA GmbH<br />

Belgische Allee 50<br />

D-53842 Troisdorf<br />

Tel.: 0 22 41/9 32 67-0<br />

Fax: 0 22 41/9 32 67-26<br />

E-Mail: info@eskagmbh.de<br />

www.eskagmbh.de<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 50<br />

Anlage stationär<br />

Güteüberwachung durch: Erftlabor, Euskirchen<br />

Durchschnittliche Jahresproduktion: 50.000 t<br />

Produkte/Sorten: RCL grob/fein , Sand/Kies/Splitt-Gemische<br />

45/4 ZW:<br />

ESKA GmbH<br />

Im kleinen Feldchen<br />

D-53844 Troisdorf<br />

Tel.: 0 22 41/9 32 67-0<br />

Fax: 0 22 41/9 32 67-26<br />

E-Mail: info@eskagmbh.de<br />

www.eskagmbh.de<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 50<br />

Anlage stationär<br />

Güteüberwachung durch: Erftlabor, Euskirchen<br />

Durchschnittliche Jahresproduktion: 50.000 t<br />

Produkte/Sorten: RCL grob/fein, Sand/Kies/<br />

Splitt-Gemische<br />

HW = Hauptwerk, ZW = Zweigwerk Baustoff-Recycling Nordrhein-Westfalen<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

20<strong>18</strong>/2019<br />

Bayern<br />

12 Standortkarten<br />

mit 1.444 Baustoff-Recycling-Werken und<br />

-Verwaltungen in Deutschland<br />

Für jeden Stadt- oder Landkreis ist eine Karte mit den jeweiligen Standorten der<br />

Werke und Verwaltungen abgebildet. Die Adresseinträge enthalten Anschrift,<br />

E-Mail-Adresse, Telefon- und Faxnummern der einzelnen Werke. Soweit Angaben<br />

vorliegen, sind zusätzliche Informationen über Produktangebot, Jahresförderung,<br />

Zahl der Mitarbeiter und Zertifizierung aufgeführt.<br />

Am Ende einer jeden Karte finden Sie ein Register in alphabetischer Reihenfolge<br />

der Werke, mit Ortsangabe, Haupt- oder Zweigwerk, Kreis- und Kartennummer.<br />

Die Standortkarten sind je Bundesland erhältlich.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Weitere Infos/Bestellung<br />

unter www.stein-verlagGmbH.de<br />

5|20<strong>18</strong>


34<br />

Technik<br />

Tabelle 1: Grenzwerte für beim Fräsen von Asphalt auftretende Stoffe<br />

Stoff<br />

Alveolengängiger Staub (A-Staub)<br />

Einatembarer Staub (E-Staub)<br />

Quarzstaub<br />

Asbest<br />

Dieselmotoremission (DME)<br />

Benzo(a)pyren<br />

Neuerungen in der Maschinentechnik aktualisiert<br />

werden.<br />

Grenzwerte für Stoffe beim<br />

Fräsen von Asphalt<br />

Beim Fräsen von Asphaltflächen sind A- und<br />

E-Staub, quarzhaltige Stäube und Dieselmotoremissionen<br />

(DME) zu beachten. Zudem<br />

können auch Asbestfasern auftreten. Tabelle<br />

1 gibt die Grenzwerte für diese Stoffe an.<br />

Tätigkeiten mit einer Exposition gegenüber<br />

Quarzstaub und Dieselmotoremissionen<br />

(DME) sind als krebserzeugend eingestuft<br />

(TRGS 906).<br />

Aktuelle Grenzwerte<br />

1,25 mg/m³ (Arbeitsplatzgrenzwert)<br />

10 mg/m³ (Arbeitsplatzgrenzwert)<br />

0,<strong>05</strong> mg/m³ (50 µg/m³; Beurteilungsmaßstab)<br />

10 000 Fasern/m³ (Akzeptanzkonzentration)<br />

0,<strong>05</strong> mg/m³ (50 µg/m³; Arbeitsplatzgrenzwert)<br />

0,07 µg/m³ (Akzeptanzkonzentration)<br />

Tabelle 2: Ergebnisse der Staubmessungen beim Betrieb von Asphalt-Kleinfräsen (mg/m³)<br />

Messwerte Min 50 % 95%-Wert Max<br />

A-Staub 19 < 0,14 0,28 1,53 1,9<br />

E-Staub 16 < 0,25 0,95 2,7 3,14<br />

Quarzstaub 16 0,0025 0,019 0,2 0,37<br />

DME 16 Alle Messwerte unter der Nachweisgrenze (NWG)<br />

Asbest 5 2 x < NWG; 2.600, 5.900 und 17.200 Fasern/m³<br />

Quarzstaub* 15 0,0025 0,019 0,11 0,14<br />

*ohne die Messung, bei der in den Beton unter der Asphaltdecke gefräst wurde<br />

Der Arbeitsplatzgrenzwert für A-Staub<br />

wurde 2014 von 3 auf 1,25 mg/m³ abgesenkt.<br />

Für den krebserzeugenden Quarzstaub wurde<br />

nach langen Diskussionen 2016 ein Beurteilungsmaßstab<br />

von 50 µg/m³ festgelegt, nachdem<br />

20<strong>05</strong> der damalige Luftgrenzwert von<br />

150 µg/m³ zurückgezogen worden war.<br />

Expositionen beim Einsatz von<br />

Asphalt-Kleinfräsen<br />

2011 und 2017 wurden Messungen beim Einsatz<br />

von Kleinfräsen im Freien durchgeführt<br />

(Tabelle 2), gemessen wurde in der Regel nur<br />

bei den Fräsarbeiten. Ausführlich und immer<br />

aktualisiert werden diese sowie die Daten zu<br />

den Großfräsen in Expositionsbeschreibungen<br />

erläutert (www.bgbau.de/praev/fachinformationen/gefahrstoffe/kaltfraesen).<br />

Zwölf der sechzehn Werte für Quarzstaub<br />

liegen unter 0,<strong>05</strong> mg/m³ (darunter alle Messungen<br />

aus 2017), die anderen mit 0,072, 0,1,<br />

0,14 und 0,37 mg/m³ z. T. deutlich darüber.<br />

Bei 0,37 mg/m³ wurde nicht nur eine 3 cm<br />

starke Asphaltschicht abgetragen, sondern<br />

auch in die darunterliegende Betondecke<br />

gefräst. Daher erfolgte eine weitere Auswertung<br />

ohne diesen durch das Fräsen in eine<br />

Betondecke bestimmten Wert (Tabelle 2,<br />

letzte Zeile).<br />

Bei drei Messungen wurde Amphibolasbest<br />

gefunden: 17.200, 5.900 und 2.600<br />

Faser/m³. Bei zwei weiteren Messungen 2017<br />

war Amphibolasbest im Fräsgut, in der Luft<br />

am Fahrerstand wurden keine Asbestfasern<br />

gefunden. Die Konzentration an Dieselmotoremissionen<br />

(DME) lag bei allen 16 Messungen<br />

unter der Nachweisgrenze.<br />

Beim Fräsen einer teerhaltigen Decke wurden<br />

16 polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

(PAK) gemessen. Bei 12 PAK (auch<br />

Naphthalin) lag die Konzentration unter der<br />

Nachweisgrenze, gefunden wurden Anthracen<br />

(0,03 µg/m³), Benzo(a)anthracen (0,<strong>05</strong> µg/<br />

m³), Benzo(a)pyren (0,04 µg/m³), Chrysen<br />

(0,<strong>05</strong> µg/m³) und Phenanthren (0,25 µg/m³).<br />

Expositionen beim Einsatz<br />

von Asphalt-Großfräsen<br />

2010, 2013 und 2017 hat die BG BAU Messungen<br />

beim Einsatz von Großfräsen mit Absaugung<br />

durchgeführt (Tabelle 3). Bei einer Messung<br />

lag „eine starke Beeinflussung der<br />

Staubwerte durch den Straßenverkehr vor,<br />

der durch den abgefrästen Bereich der<br />

Straße fuhr und den Staub aufwirbelte“<br />

(Maximalwert beim A-Staub in Tab. 2: 1,38<br />

mg/m³).<br />

An fünf der sechs Messungen waren<br />

Asbestfasern im Fräsgut (max. 22.213 Fasern/<br />

mg). Dabei wurden lediglich bei zwei Messungen<br />

Asbestfasern in der Luft gefunden<br />

(1.800 und 10.600 F/m³).<br />

Bewertung der Messergebnisse<br />

Bei den Großfräsen lagen alle gemessenen Expositionen der Mitarbeiter – auf der Fräse sowie am<br />

Boden – unterhalb der aktuellen Arbeitsplatzgrenzwerte für A-Staub und E-Staub bzw. unterhalb<br />

des Beurteilungsmaßstabes für Quarzstaub. (Quelle: VESF)<br />

Kleinfräsen<br />

Bei der Beurteilung der Exposition beim Einsatz<br />

von Kleinfräsen ist zu berücksichtigen,<br />

dass die reinen Fräszeiten meist unter zwei<br />

Stunden pro Tag liegen. In der restlichen<br />

Schicht werden staubarme Arbeiten mit den<br />

Fräsen sowie Verlade- und Fahrtätigkeiten<br />

ausgeführt. Somit müssen die in der Tabelle 2<br />

unter 95%-Wert aufgeführten Expositionen<br />

5|20<strong>18</strong>


Technik<br />

35<br />

durch vier geteilt werden (Schichtdauer<br />

durch Expositionszeit), um die Schichtbelastung<br />

zu ermitteln.<br />

Im Freien ist daher für A-Staub von einer<br />

schichtbezogenen Exposition unter einem<br />

Drittel des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW;<br />

1,53 : 4 = 0,4) auszugehen und bei E-Staub<br />

von einer schichtbezogen Konzentration von<br />

weniger als einem Zehntel des AGW<br />

(2,7 : 4 = 0,7). Die Quarzstaubkonzentration<br />

liegt schichtbezogenen unter dem Beurteilungsmaßstab<br />

von 0,<strong>05</strong> mg/m³ (0,11 : 4 =<br />

0,03), wenn nicht in Beton gefräst wird.<br />

Werden Asphaltbeläge gefräst, deren<br />

mineralische Bestandteile Asbest enthalten,<br />

ist davon auszugehen, dass eine schichtbezogene<br />

Asbestfaserkonzentration von deutlich<br />

weniger als 10.000 Fasern/m³ auftritt.<br />

Daher kann in Analogie zur Regelung der<br />

TRGS 517 Abs. 5.7.2.3 während des Fräsens<br />

auf das Tragen von Schutzausrüstungen verzichtet<br />

werden, wenn die Dauer der Fräsarbeiten<br />

zwei Stunden nicht überschreitet.<br />

Eine Belastung durch Dieselmotoremissionen<br />

liegt beim Einsatz von Kleinfräsen nicht<br />

vor, alle 16 Messungen zeigen DME-Konzentrationen<br />

unter der Nachweisgrenze.<br />

Tabelle 3: Ergebnisse der Staubmessungen beim Betrieb von Asphalt-Großfräsen (mg/m 3 )<br />

Messwerte Min 50 % 95%-Wert Max<br />

A-Staub 11


36<br />

Technik<br />

Insgesamt liegt der 95%-Wert für A-Staub<br />

ebenso wie der Maximalwert bei E-Staub<br />

unter den Arbeitsplatzgrenzwerten. Die<br />

höchste gemessene Quarzstaub-Konzentration<br />

liegt unter dem Beurteilungsmaßstab.<br />

Bei fünf Asphaltdecken war Asbest im<br />

Gestein. Bei drei dieser Flächen konnten<br />

beim Fräsen keine Asbestfasern nachgewiesen<br />

werden, einmal unter 2.000 und einmal<br />

knapp über 10.000 Fasern/m³. Insgesamt ist<br />

daher davon auszugehen, dass auch beim<br />

Vorkommen von Asbest im Gestein die<br />

Absaugung der Großfräsen ausreichend<br />

wirksam ist.<br />

Wie bei den Kleinfräsen liegt auch beim<br />

Einsatz von Großfräsen keine Belastung<br />

durch Dieselmotoremissionen vor, alle drei<br />

Messungen zeigen DME-Konzentrationen<br />

unter der Nachweisgrenze.<br />

Empfehlungen<br />

Die dargestellten Messungen zeigen, dass<br />

beim Einsatz von Klein- und von Großfräsen<br />

auf Asphaltdecken im Freien ohne weitere<br />

Schutzmaßnahmen gearbeitet werden kann.<br />

Dies ist auch ein Erfolg der 2011 vereinbarten<br />

Branchenlösung „Asphaltbeläge staubarm<br />

abtragen mit Kaltfräsen“, die inzwischen<br />

umgesetzt ist. Sie ist aber weiterhin ein Beispiel<br />

dafür, wie gemeinsam Probleme unbürokratisch<br />

gelöst werden können. Die Branchenlösung<br />

hat im Wesentlichen beinhaltet,<br />

dass die Mitglieder des VESF vereinbart<br />

haben, bis spätestens Ende 2014 Großfräsen<br />

nur noch mit wirksamer Staubreduzierung<br />

zu verkaufen bzw. einzusetzen.<br />

Die TRGS 517 “Tätigkeiten mit potenziell<br />

asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen<br />

und daraus hergestellten Gemischen und<br />

Erzeugnissen“ weist mehrfach auf diese<br />

Branchenlösung hin. In den Abschnitten<br />

3.4(1) „Anlassbezogene Beratung“ und 4.10<br />

„Festlegung der Verantwortlichkeit, Aufsichtsführung“<br />

heißt es jeweils, dass alternativ<br />

zu den Anforderungen gemäß der Branchenlösung<br />

„Asphaltbeläge staubarm abtragen<br />

mit Kaltfräsen“ verfahren werden kann.<br />

Auch auf die BGI 790-20 verweist die TRGS<br />

517, der Einsatz von Kleinfräsen wird nur indirekt<br />

über die Branchenlösung erwähnt.<br />

Mit den jetzt aktualisierten Daten werden<br />

die Aussagen der Branchenlösung auch für<br />

die heutigen Fräsarbeiten und den abgesenkten<br />

Grenzwert für A-Staub sowie den<br />

Beurteilungsmaßstab für Quarzstaub bestätigt.<br />

Beim Einsatz von Kleinfräsen bzw. von<br />

Großfräsen mit Staubabsaugung ist der<br />

Arbeitsschutz gewährleistet, es müssen<br />

keine weiteren Schutzmaßnahmen ergriffen<br />

Bei den Messungen wurde die Exposition unmittelbar<br />

am Arbeitsplatz der Bediener ermittelt.<br />

(Quelle: VESF)<br />

werden. Es ist interessant, dass auch in den<br />

USA eine Branchenlösung zum Asphaltfräsen<br />

erarbeitet wurde. Auch in den USA<br />

wurde der Grenzwert für Quarzstaub auf<br />

50 µg/m³ abgesenkt, zudem sind in den USA<br />

im Wesentlichen die gleichen Fräsenhersteller<br />

aktiv wie in Deutschland. Unter dem Titel<br />

„These Guys get it“ berichtete Mike Acott,<br />

Präsident der NAPA (National Asphalt Paving<br />

Association) 2014 über die Silica/Asphalt Milling<br />

Machine Partnership. Diese Vereinbarung<br />

ist auch von der amerikanischen<br />

Gesundheitsbehörde OSHA anerkannt.<br />

Und was ist mit der Vorerkundung nach<br />

AUTOREN<br />

Dr. rer. nat. Reinhold Rühl<br />

BG BAU – Berufsgenossenschaft<br />

der Bauwirtschaft<br />

Hauptabteilung Prävention<br />

Hungener Straße 6<br />

60389 Frankfurt am Main<br />

Tel.: +49 69 47<strong>05</strong>-213<br />

E-Mail: Reinhold.Ruehl@bgbau.de<br />

LITERATUR<br />

Dipl.-Ing. Jutta Dietz<br />

VESF e.V. – Verband Europäischer<br />

Straßenfräsunternehmungen<br />

Ringstraße 21<br />

56651 Niederdürenbach<br />

Tel.: +49 2636 9419-1<strong>18</strong><br />

E-Mail: info@vesf-ev.com<br />

5.7.1.2 der TRGS 517? Die Vorerkundung war<br />

früher notwendig, da man herausfinden<br />

musste, auf welchen Baustellen die Beschäftigten<br />

und die Umwelt während der Fräsarbeiten<br />

möglicherweise krebserzeugenden<br />

Asbestfasern ausgesetzt sind. Dann waren<br />

besondere Schutzmaßnahmen zu ergreifen.<br />

Da bei allen Fräsarbeiten krebserzeugender<br />

Quarzstaub frei wird, sind entsprechende<br />

Schutzmaßnahmen immer zu ergreifen. Eine<br />

Vorerkundung ergibt somit keinen Sinn<br />

mehr. Vorerkundungen wurden in der Vergangenheit<br />

im Prinzip ohnehin nur beim<br />

Einsatz von Großfräsen vorgenommen. Bei<br />

Kleinfräsen werden kleinere, zum Teil sehr<br />

kleine Flächen gefräst. Die in der TRGS 517<br />

genannten 6.000 m² zu fräsender Fläche<br />

(Abschnitt 5.7.1.2), ab der Vorerkundungen<br />

notwendig sind, werden mit Kleinfräsen selten<br />

erreicht. Überspitzt ausgedrückt würde<br />

eine Vorerkundung manchmal fast die gleiche<br />

Fläche umfassen wie das anschließende<br />

Fräsen mit einer Kleinfräse.<br />

Die in der Fußnote 2 zum Abschnitt 5.7.1.2<br />

der TRGS 517 genannte ZTV Asphalt-StB<br />

07/13 der FGSV, nach der die Erprobung<br />

erfolgen soll, ist daher schon vor einigen Jahren<br />

zurückgezogen worden. Die Autoren<br />

dieses Artikels haben den Ausschuss für<br />

Gefahrstoffe um Streichung dieser Fußnote<br />

2 gebeten. •<br />

TRDir Dipl.-Ing. Ralph Sieber<br />

Bundesministerium für Verkehr und<br />

digitale Infrastruktur (BMVI)<br />

Abteilung Straßenbau, Referat StB 26<br />

ÖPP im Bundesfernstraßenbau<br />

Robert-Schuman-Platz 1<br />

53175 Bonn<br />

Tel.: +49 228 300-5268<br />

E-Mail: ralph.sieber@bmvi.bund.de<br />

1. Acott, Mike: These guys get it. Asphalt Pavement Magazine, Juli/August 2014, 9–10<br />

2. BGI 790-20: BG/BGIA-Empfehlungen für die Gefährdungsbeurteilung nach Gefahrstoffverordnung:<br />

Einsatz von Straßenfräsen mit Absauganlage – Fräsen von Asphaltbelägen; www.dguv.de/ifa/de/<br />

pra/bg_bgia_empfehlungen/liste/index.jsp<br />

3. Expositionsbeschreibung „Einsatz von Kleinfräsen auf Asphaltflächen“; 7. Oktober 2011, Berufsgenossenschaft<br />

der Bauwirtschaft. BG BAU, IG BAU, VESF; www.bgbau.de, Webcode 3096458<br />

4. TRGS 517 „Tätigkeiten mit potenziell asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen und daraus hergestellten<br />

Gemischen und Erzeugnissen“. Februar 2013, GMBl 2013 S. 382–396 vom 09.04.2013; www.<br />

baua.de/de/Themen-von-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/TRGS-517.html<br />

5. Technische Regel für Gefahrstoffe: Teer und andere Pyrolyseprodukte aus organischem Material<br />

(TRGS 551). GMBl 2015 S. 1066-1083 [Nr. 54] (v. 6.10.2015); Geändert und ergänzt: GMBl 2016 S. 8–10<br />

[Nr. 1] (v. 27.1.2016)<br />

5|20<strong>18</strong>


A WIRTGEN GROUP COMPANY<br />

Technik<br />

37<br />

Eine für alles.<br />

www.wirtgen.com/milling<br />

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5|20<strong>18</strong>


38<br />

Technik<br />

Langendorf<br />

Premiere auf<br />

der Nordbau<br />

Seit 55 Jahren in Folge ist Langendorf auf der Nordbau in<br />

Neumünster zu Gast. Ebenfalls wie seit der ersten Beteiligung<br />

ist das Waltroper Unternehmen im Freigelände West, Stand<br />

W115 – Travemünder Straße, zu finden. Zum ersten Mal allerdings<br />

stellt Langendorf auf einer Messe ein Fahrzeug aus der<br />

Smart-Line-Baureihe aus.<br />

Alle Smart-Line-Kippauflieger stammen aus der Großserienfertigung.<br />

Damit verbinden sich die Vorteile der Fließbandproduktion<br />

mit den Langendorf-typischen individuellen Ausstattungsdetails.<br />

Diese können auch bei der industriellen Fertigung beibehalten<br />

werden und ermöglichen so weiterhin eine Individualisierung auf die<br />

vom Kunden vorgegebenen Einsatzzwecke.<br />

Bei den Smart-Line-Halbschalenkippern werden die Mulden aus<br />

Hardox HB 450 gefertigt. Die konische Muldenform und die um 20⁰<br />

geneigte Stirnwand sorgen für eine gute Entleerung – auch bei bindigen<br />

Ladegütern. Bei 26 m³ Ladevolumen sind diese Sattelkipper<br />

bereits ab einem Leergewicht von 5.600 kg verfügbar. Das auf der<br />

Nordbau gezeigte Fahrzeug mit SAF-Scheibenbremsen verfügt über<br />

26 m³ Volumen. Das Chassis ist aus hochfestem Feinkornstahl gefertigt<br />

und mit einem Achslift ausgestattet. Die Mulde ist mit einem 4<br />

mm starken Boden und 3 mm starken Seitenwänden ausgestattet.<br />

Eine pendelnd gelagerte Rückwand und viele weitere Details ergänzen<br />

die Ausstattung des Sattelkippers. Trotz der vielen Optionen und<br />

der robusten Bauweise für den härtesten Einsatz wiegt das ausgestellte<br />

Fahrzeug nur rund 5.900 kg.<br />

Smart-Line-Kippauflieger sind in den Ausführungen Stahl-Halbschale,<br />

Stahl-Großraummulde, Aluminium-Kastenmulde und Aluminium-Großraummulde<br />

im Programm. Ebenfalls präsentiert Langendorf<br />

ein Fahrzeug aus der SKS-HS-Baureihe. Das Fahrzeug mit der<br />

Stahl-Halbschale vom Typ SKS-HS 24-7,5 ISOXX verfügt über ein<br />

Muldenvolumen von 24,3 m³. In der ausgestellten Ausführung wiegt<br />

die thermoisolierte Stahl-Halbschale rund 6.200 kg. Die Stahlmulde<br />

Die Aluminium-Kastenmulde von Langendorf: hohe Nutzlast, robuste Ausführung<br />

und vielfältig einsetzbar.<br />

Für den Transport von Asphalt und gleichzeitig für alle schweren Anforderungen<br />

gerüstet: die Stahl-Halbschalen von Langendorf aus der ISOXX-Baureihe.<br />

(Quelle: Langendorf / Robert Otto)<br />

ist gemäß der Asphalt-Verordnung isoliert. Eine 50 mm starke Dämmung<br />

zwischen der Innen- und Außenwand sorgt für ausgezeichnete<br />

Isolierwerte. Alle Vorbereitungen für den nachträglichen Einbau einer<br />

Temperatur-Messanlage sind vorhanden – somit ist eine Nachrüstung<br />

jederzeit einfach und problemlos möglich.<br />

Die erste Achse ist liftbar, eine elektro-pneumatische Fertigerbremse<br />

mit automatischer Anhebung, automatische Absenkung<br />

beim Kippvorgang und RSS (Roll Stability Support) ergänzen die Ausstattung<br />

des Fahrwerks. Die Wandstärke der Stirnwand, gefertigt aus<br />

hochfestem Feinkornstahl, beträgt innen wie außen 4 mm. Trittstufen<br />

ermöglichen einen komfortablen Zugang in die Mulde. Die Seitenwände<br />

sowie die Rückwand bestehen im Innenbereich aus 4 mm<br />

Hardox HB 450, der Boden ist aus 5 mm gefertigt. Das gewichtssparende<br />

Aluminium-Außenblech ist durchgängig 1 mm stark, im<br />

Bereich der hochbeanspruchten Rückwand 3 mm. Die Heckklappe<br />

mit 15° Neigung ist oben pendelnd gelagert und wird über zwei<br />

Zugstangen automatisch verriegelt. Die Plane zur Ladungssicherung<br />

ist als Rollplane ausgeführt. Eine Niederdruck-Stirnwandpresse<br />

gewährleistet den hohen Kippwinkel von über 52°. Unter anderem<br />

ein Druckluftmanometer zur Gewichtskontrolle, eine Leiter und<br />

Besen- sowie Schaufelhalter am Bedienstand runden die Ausstattung<br />

des Fahrzeuges ab.<br />

Das dritte auf der Nordbau gezeigte Fahrzeug vom Typ SKA mit<br />

Aluminium-Kastenmulde ist speziell für Kunden konstruiert, die haftende<br />

oder stark abrasive Güter befördern. Daher ist der komplette<br />

Boden mit einem 12 mm starken Verschleißboden von Quicksilver<br />

ausgelegt. Quicksilver, ein Kunststoff auf PE-UHMW-Basis, ermöglicht<br />

auch unter extremen Bedingungen die rückstandsfreie Entladung<br />

von sehr klebrigen oder bindigen Ladegütern. Das ausgestellte Fahrzeug<br />

hat in der gezeigten Ausstattung ein Leergewicht von ca. 5.300<br />

kg bei einem Volumen von rund 26 m³. Der Boden, bestehend aus<br />

einer abriebfesten Aluminium-Legierung, ist durchgängig 5 mm<br />

stark. Die Seitenwände bestehen aus einer Aluminium-Legierung mit<br />

einer Wandstärke von 4 mm und sind als Hohlprofile mit den Maßen<br />

200 x 50 mm gefertigt. Damit ergibt sich innen wie außen eine<br />

optisch glatte Ansicht. Je nach Kundenanforderung kommen innen<br />

Verschleißbleche hinzu, die in der passenden Materialstärke ausgeführt<br />

werden.<br />

Kontakt: www.langendorf.de<br />

5|20<strong>18</strong>


Technik<br />

39<br />

Praxis EDV<br />

Übersicht behalten, auch wenn es brummt<br />

Asphaltproduktion ist ein exaktes Geschäft: Lieferung nicht nur just in time, sondern<br />

punktgenau und natürlich die genau vorherbestimmte, perfekte Mischung, die die<br />

jeweilige Performance erreicht. Für Improvisation ist da kein Platz. Wie das automatisierte<br />

Asphaltmischwerk hier seine Vorteile ausspielen kann, zeigt ein Beispiel aus<br />

Wuppertal. Denn vor, während und nach dem Einbau sind Daten enorm wichtig, denn im<br />

Kern steht die ganz klare Erkenntnis: Nur wenn Daten in Echtzeit zur Verfügung stehen,<br />

kann dynamisch gesteuert werden.<br />

Ein schneller Handschlag aus dem Lkw<br />

zum Mitarbeiter an der Waage. Das war<br />

es. „Dann bis gleich.“ Und schon rollt die<br />

Thermomulde von der Waage und ist auf<br />

dem Weg zur Baustelle. Einiges los heute<br />

Morgen, beim AM-NRW Asphalt-Mischwerk-<br />

NRW. Fräsgut kommt zurück, Rohmaterial<br />

wird angeliefert – die Mischanlage läuft auf<br />

Hochtouren. Vor allem wenn viel zu tun ist,<br />

ist es notwendig, den Überblick zu behalten.<br />

Das weiß auch Stephan Genuit, Geschäftsführer<br />

bei AM-NRW: „Bei der Planung des<br />

Geschäftsbetriebs haben wir uns bereits<br />

über die notwendige Automatisierung<br />

Gedanken gemacht.“<br />

Mit Beate Volkmann, Geschäftsführerin<br />

der Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung<br />

AG, hat Genuit die richtige<br />

Ansprechpartnerin gefunden: „Uns ging<br />

es von Anfang an darum, eine Komplettlösung<br />

zu installieren. Vertrieb, Fakturierung<br />

– jeder Betriebsablauf sollte miteinander<br />

verzahnt werden, sodass alles ineinandergreift.“<br />

Gemeinsam gingen Genuit und<br />

Volkmann Schritt für Schritt den Ablauf im<br />

Asphaltmischwerk durch und entwickelten<br />

eine Lösung, mit der AM-NRW noch heute<br />

arbeitet.<br />

Denn das Ziel der aktuellen Entwicklungen<br />

ist es, einen intelligenten Wertschöpfungskreislauf<br />

vom Steinbruch über Asphaltmischwerk<br />

zur flächendeckenden Verdichtungskontrolle<br />

bis hin zum Recycling zu<br />

schaffen. „Ein digitales Netzwerk, in dem<br />

Mensch, Asphaltmischwerk, Baumaschine<br />

und Logistik weitestgehend automatisiert<br />

kommunizieren und aufeinander abgestimmt<br />

reagieren, d. h., es geht von der reinen<br />

Planung zur flexiblen Steuerung“, ist sich<br />

Volkmann sicher. Deshalb saßen bei der Planung<br />

für das AM-NRW seinerzeit ebenfalls<br />

ein Vertreter der Firma Benninghoven, die<br />

die moderne Anlage in Wuppertal konzipierten,<br />

mit am Tisch. So wurde die Anbindung<br />

der Softwarelösungen an die Steuerung des<br />

Asphaltmischwerkes sichergestellt.<br />

Als Grundgerüst wurde die Software<br />

WDV2017 implementiert. Volkmann erklärt<br />

8079<br />

Smartes Handling mit<br />

der S.KI Control App:<br />

Mehr Komfort und Sicherheit<br />

für Fahrer und Fahrzeug.<br />

Hitze.Stabil.<br />

Die Sattelkipper S.KI 7.2 LIGHT<br />

mit Thermo-Vollisolierung für<br />

Stahl-Rundmulde oder für<br />

Aluminium-Kastenmulde.<br />

Mehr Info: www.cargobull.com<br />

Das Werk der AM-NRW Asphalt-Mischwerk-NRW in Wuppertal. (Quelle: DAV/hin)<br />

5|20<strong>18</strong>


40<br />

Technik<br />

Ein automatisiertes Asphaltmischwerk vereinfacht die Prozesse und steigert die Qualität. (Quelle: DAV/hin)<br />

den Nutzen: „Unsere WDV2017 bietet bezüglich des Zulaufs und der<br />

Versorgung des Werkes mit Material und sonstigen Ressourcen einen<br />

durchgängigen Prozess von der Rohstoffbestellung hin zur automatisierten<br />

Abrechnung der entstehenden Belege an.“ Das System steuert<br />

die gesamten komplexen Vertriebs- und Rechnungsstellungsaktivitäten<br />

des Unternehmens. Hinzu kommt, dass den Mitarbeitern<br />

zahlreiche statistische Auswertungen zur Verfügung stehen.<br />

Bei AM-NRW wurde zusätzlich die automatische Nummernschilderkennung<br />

an der Eingangs- und Ausgangswaage eingerichtet. Dies<br />

bedeutet, dass jeder Lkw, der Material liefert oder abtransportiert,<br />

von dem System automatisch erkannt wird. Dabei entfällt das zeitaufwendige<br />

händische Erfassen der Lkw bzw. der dazugehörigen<br />

Spediteure. Ein Lkw fährt beispielsweise auf die Ausgangswaage, das<br />

System erkennt diesen und auf dem Monitor der Ausgabestelle<br />

erscheint der Ausgabeschein schon mit den entsprechend richtigen<br />

Firmendaten und Baustellendaten. „Auf diese Weise können wir eine<br />

ganze Menge Zeit einsparen und Fehler vermeiden“, erläutert Genuit.<br />

Bevor allerdings der erste Lkw das Werk zu einer Baustelle verlässt,<br />

wird der Produktions- bzw. Dispositionsplan erstellt. Hier ist auch<br />

festgelegt, welche Mischgutsorten in welchen Mengen produziert<br />

werden müssen. Und bevor es dann so richtig losgeht, ist das Labor<br />

gefragt. „Durch die integrierte Laborsoftware haben wir die Qualität<br />

fest im Blick“, weiß Genuit. Denn die Integration des WDV2017 Labors<br />

bietet den Nachweis über die Einsatzeignung des Asphaltmischgutes<br />

nach vorher definierten Parametern. So kann die Erfüllung aller<br />

gesetzlichen Vorschriften sowie die Sicherung und der Nachweis der<br />

Materialqualität sichergestellt werden – und das sowohl vor als auch<br />

Durch die automatische Nummernschilderkennung an der Eingangs- und Ausgangswaage<br />

entfällt das händische Erfassen der Lkw. (Quelle: Praxis EDV)<br />

während der Produktion. Außerdem managt das System die Qualitätsüberwachung<br />

durch die WPK, die Produktionsmengenüberwachung<br />

an der Waage, die zentrale Erstellung der Leistungserklärung<br />

aus der Erstprüfung. Wenn das Labor grünes Licht gibt, kann die<br />

Belieferung der Baustelle erfolgen. Hier ist die punktgenaue Taktung<br />

der Lkw maßgeblich für den qualitätsvollen Einbau des Asphalt-<br />

5|20<strong>18</strong>


Technik<br />

41<br />

mischgutes. Denn Stauungen oder Verzögerungen am Asphaltfertiger<br />

wirken sich negativ auf das Endprodukt Straße aus.<br />

Die Vorteile, die das digitalisierte bzw. vernetzte<br />

Asphaltmisch werk mit sich bringt, liegen für Volkmann auf der<br />

Hand: „Für den Baubetrieb ergeben sich weniger bis gar keine<br />

Reklamationen mehr, die aus dem Stillstand des Asphaltfertigers<br />

resultieren. Und damit einhergehend wird es auch keine<br />

Abzüge mehr geben.“ Der Fuhrunternehmer freut sich über die<br />

bestmögliche Einsetzung seiner Ressourcen, sodass es zu keiner<br />

Verschwendung mehr kommt. Das vernetzte Asphaltmischwerk<br />

bietet eine perfekte Langzeit-Dokumentation und mit<br />

dem digitalen Datenaustausch kann Zeit und damit können<br />

auch Kosten minimiert werden. Und schließlich gehören die<br />

durch die manuelle Erfassung vorkommenden Übertragungsfehler<br />

der Vergangenheit an<br />

Die digitale Vernetzung, von der Rohstoffbestellung über<br />

die Fakturierung bis hin zur Auslieferung des fertigen Asphaltmischgutes,<br />

hat bei AM-NRW für eine entscheidende Automatisierung<br />

gesorgt. „Zusammen mit Praxis EDV haben wir ein<br />

rundum gutes Paket geschnürt“, freut sich Genuit. So ist er sich<br />

sicher, dass er auch den Überblick behält, wenn die Asphaltmischanlage<br />

auf Hochtouren läuft. <br />

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von Asphaltdeckschichten<br />

Erhöhte Widerstandsfähigkeit<br />

und Schutz des vorhandenen<br />

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(Rest-) Nutzungsdauer<br />

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5|20<strong>18</strong>


42<br />

Technik<br />

Zur Übernahme der 5 neuen Geräte war das Team von Asfalt Remix AS nach<br />

Windhagen gereist – Schulung und Werksbesichtigung inklusive.<br />

Wirtgen<br />

Fräsen in Norwegen<br />

Zeit ist Geld. Das gilt insbesondere für Kleinbaustellen, die Tag<br />

für Tag schnell und doch zuverlässig abgearbeitet werden müssen.<br />

Genau für dieses Bausegment gibt es die Kleinfräse W 60<br />

Ri von Wirtgen. Kaum hat sie ihren Job erledigt, ist sie schnell<br />

verladen und startklar für den nächsten Einsatz. Der norwegische<br />

Fräsdienstleister Asfalt Remix AS hat diesen Vorteil erkannt.<br />

Gerade wegen der kurzen Straßenbausaison in Skandinavien ist<br />

das Unternehmen auf Effizienz und Flexibilität der Maschinen<br />

angewiesen.<br />

Seit über 20 Jahren bedient Asfalt Remix AS mit Firmensitz nahe<br />

Oslo Kunden in ganz Norwegen. Für die Saison 2017 hatte der<br />

größte Fräsdienstleister des Landes seinen Maschinenpark von rund<br />

20 Geräten erweitert bzw. aktualisiert: Neben drei Wirtgen-Großfräsen<br />

vom Typ W 220 gehörten auch zwei Wirtgen-Kleinfräsen W 60 Ri<br />

dazu. Für Eyvind Brynildsen, Juniorchef bei Asfalt Remix, „liefert das<br />

Maschinenkonzept zusammen mit vielen Details die Vorteile, die<br />

letzten Endes über den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden.“<br />

Auf den Baustellen überzeugt die Kleinfräse W 60 Ri mit einer<br />

Vielzahl an einfach bedienbaren Zusatz- und Automatikfunktionen.<br />

Fräsenfahrer Jon Anders Fjeld findet beispielsweise die Maschinenhöhenverstellung<br />

über die Multifunktionsarmlehne praktisch: Komfortabel<br />

kann er im Sitzen mit nur einer Hand die Höhe einstellen und<br />

den eingestellten Wert speichern. Dadurch fräst die Maschine beim<br />

erneuten Ansetzen auf einer parallelen Bahn mit exakt derselben<br />

Frästiefe wie zuvor. Insgesamt können auf der W 60 Ri vier Taster mit<br />

verschiedenen Funktionen individuell belegt werden. So kann sich<br />

jeder Bediener die Kleinfräse perfekt auf seinen Arbeitsstil und die<br />

Anforderungen der jeweiligen Baustelle einrichten. In Norwegen, wo<br />

hauptsächlich Asphaltdeckschichten mit 4 cm Tiefe gefräst werden,<br />

spart diese Funktion viel Zeit.<br />

Der einfache und schnelle Transport der Kleinfräsen von Wirtgen ist eine der<br />

Voraussetzungen für die hohe Effizienz dieser Kaltfräsen.<br />

Darüber hinaus zeigt das Display an der Multifunktionsarmlehne<br />

viele Informationen wie Job-Daten (z. B. gefräste Fläche, Anzahl der<br />

beladenen Lkw), Füllstand der Tanks, den aktuellen Vorschub und die<br />

gewählte Fräswalzendrehzahl an. Mit diesen Informationen kann der<br />

Fahrer den Einsatz sowie die Stopps zum Tanken und zum Meißelwechsel<br />

organisieren.<br />

Transport und Rangieren leicht gemacht<br />

Neben dem eigentlichen Fräsen ist im Tagesablauf eines Kleinfräsenfahrers<br />

das Rangieren ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Dabei<br />

geht es um die An- und Abfahrt vom Transportfahrzeug zur Baustelle<br />

ebenso wie um das Rangieren und Zurücksetzen vor Ort. So muss<br />

Jon Anders Fjeld an manchen Tagen vier und mehr Baustellen abarbeiten.<br />

Damit das straffe Programm zu schaffen ist, hat Wirtgen zum<br />

Beispiel das Einschwenken des rechten Hinterrads beschleunigt: In<br />

30 Sekunden ist alles erledigt. Dabei hat die Fräswalze keinen Bodenkontakt,<br />

sodass der Belag im Rangierbereich nicht beschädigt wird.<br />

5|20<strong>18</strong>


Technik<br />

43<br />

Ein typischer Einsatz auf der Insel Nøtterøy am Skagerrak: Beim Fräsen dieses schmalen Streifens war das perfekte Zusammenspiel zwischen Neigungssensor<br />

und Nivellierautomatik Level Pro Plus gefragt.<br />

Auch auf dem Weg vom Transportfahrzeug zum Einsatzort<br />

überzeugt die Kleinfräse. Sie absolviert ihn mit bis zu 12 km/h<br />

(4-Rad-Ausführung) bzw. 8 km/h (3-Rad-Version). Flott geht es<br />

auch beim Zurücksetzen zwischen den Fräsbahnen zu, denn diese<br />

Kleinfräse kann mit aktivierter Fräswalze rückwärtsfahren.<br />

Beim Manövrieren erleichtern die versetzt angeordneten Vorderräder<br />

das Auffahren auf Hindernisse oder Kanten. Zusätzlich<br />

hat Wirtgen die Vorderräder besonders großzügig dimensioniert.<br />

Sie verschleißen entsprechend weniger und reduzieren die auf<br />

den Untergrund wirkende Flächenlast.<br />

Die Lenkung erfolgt bei allen Manövern wahlweise über den<br />

Joystick an der Multifunktionsarmlehne oder – wenn der Lenkeinschlag<br />

besonders groß sein soll – über das Lenkrad. Ist das Hinterrad<br />

eingeschwenkt, wird es automatisch mitgelenkt. Diese Konstruktion<br />

reduziert den Wenderadius. Da die Kleinfräsen oft auf<br />

engstem Raum wenden müssen, beschleunigt auch dieser Aspekt<br />

die Abwicklung und sorgt für hohe Wirtschaftlichkeit. „Die einfache<br />

Verladung und die große Flexibilität beim Rangieren sind einfach<br />

spitze. Das hilft mir jeden Tag, mein Pensum an kleinen Baustellen<br />

zu erfüllen“, fasst Jon Anders Fjeld seine Erfahrung mit der<br />

W 60 Ri zusammen.<br />

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Halle 27, Stand F <strong>05</strong><br />

Freigelände N 52 & T 117<br />

Nivellierautomatik<br />

Eine wichtige Voraussetzung für die Präzision beim Fräsen ist die<br />

exakte Nivellierung. Level Pro Plus, die Nivellierautomatik von<br />

Wirtgen, lässt sich intuitiv bedienen und ermöglicht einen äußerst<br />

hohen Automatisierungsgrad. „Letzten Endes sorgt das für präzise<br />

Fräsergebnisse und führt zu hoher Qualität“, sagt Juniorchef und<br />

Disponent Eyvind Brynildsen. Er ist nach der ersten Saison hoch-<br />

5|20<strong>18</strong><br />

www.langendorf.de/individualitaet


44<br />

Technik<br />

Eyvind Brynildsen: „Komfort trägt auch dazu bei, dass die Fahrer sich konzentrieren<br />

und Qualitätsarbeit leisten können.“<br />

zufrieden mit seinen neuen Kleinfräsen: „Die W 60 Ri ist eine echte<br />

Premium-Maschine und sie ist äußerst wirtschaftlich. Zum einen, weil<br />

wir damit unsere Baustellen zügig abwickeln können. Zum anderen,<br />

weil wir eine riesige Bandbreite an Aufgaben mit ein und derselben<br />

Kleinfräse erledigen können.“<br />

Auch im Großfräsen-Segment schafft Wirtgen einen Mehrwert.<br />

Ein Beispiel aus dem Portfolio der Norweger ist die schallisolierte<br />

Kabine, die in Skandinavien sehr gefragt ist. Ihr Herzstück ist das<br />

„Operator Comfort System“ OCS. Weil die Kabine hydraulisch verfahrund<br />

drehbar ist, kann sich der Maschinenbediener in die jeweils optimale<br />

Sichtposition begeben. Selbst das Rückwärtsfahren gelingt im<br />

Jon Anders Fjeld, Fräsenfahrer bei Asfalt Remix, und Andreas Gulli von der<br />

norwegischen Wirtgen-Group-Niederlassung während eines Baustellenbesuchs<br />

nahe Nøtterøy.<br />

Sitzen, denn die Kabine lässt sich in jeder Position um 110° in beide<br />

Richtungen drehen. „Wir haben zwei unserer neuen Großfräsen mit<br />

dieser Kabine ausgestattet“, erklärt Eyvind Brynildsen. Kameraübertragung,<br />

Joystick-Steuerung und Klimaautomatik mit Heiz-, Kühl- und<br />

Lüfterfunktion schaffen bei jedem Wetter angenehme Arbeitsbedingungen<br />

mit Witterungsschutz und Rundumsicht. „Dieser Komfort<br />

trägt auch dazu bei, dass die Fahrer sich konzentrieren und Qualitätsarbeit<br />

leisten können“, untermauert Brynildsen seine Kaufentscheidung.<br />

Kontakt: www.wirtgen.com<br />

Fräsenfahrer Jon Anders<br />

Fjeld hat die Kleinfräse auf<br />

den Namen „Junior“ getauft.<br />

(Quelle: Wirtgen)<br />

5|20<strong>18</strong>


Technik<br />

45<br />

Moerschen<br />

Prallbrecher mit Führungsqualitäten<br />

Die raupenmobilen Prallbrecher der Remax-Baureihe von SBM<br />

Mineral Processing wurden kürzlich neu aufgestellt – die SBM<br />

Remax 400 steht jetzt für die Mittelklasse in Steinbruch und Baustoffrecycling.<br />

Gegenüber dem Vorgänger Remax 1212 wurde das<br />

neue Modell bei Brecher, Antrieb und Transporteigenschaften<br />

weiterentwickelt.<br />

Das Herzstück der mobilen Prallbrecher von SBM liegt in ihrem<br />

speziellen Antriebskonzept. Die Remax 400 lässt sich wahlweise<br />

dieselelektrisch oder optional rein elektrisch betreiben. Unter Verzicht<br />

auf eine Kupplung treibt ein Elektromotor den Rotor an. Die<br />

damit verbundene vollelektronische Steuerung der Brechkammer<br />

ermöglicht Reaktionszeiten im Millisekunden-Bereich, etwa bei der<br />

erforderlichen lastabhängigen Regelung des Materialflusses und der<br />

Aufgabemenge. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf die Produktionsleistung.<br />

Ein derart unmittelbarer Einfluss auf den Brecherbetrieb<br />

lässt sich durch dieselhydraulische sowie über Kupplung direkt<br />

betriebene Antriebe systembedingt nicht realisieren.<br />

Zur stufenlosen Herstellung jedes gewünschten Endproduktes<br />

verfügt der Brecher über zwei Prallschwingen und eine verstellbare<br />

Rotorumfangsgeschwindigkeit. Die vier Schlagleisten des Rotors in<br />

der Remax 400 können zudem in unterschiedlichen Höhen eingesetzt<br />

werden. Die Schlagleisten lassen sich zum Austausch entfernen<br />

sowie in ihren Halterungen zusätzlich drehen und wenden. Dadurch<br />

wird der Ausnutzungsgrad der Schlagleisten erweitert und beträgt<br />

jetzt bis zu 60 %. In Verbindung mit einer Einlauföffnung von 1260 x<br />

800 mm kombinieren sich die Merkmale der Remax 400 zu einer<br />

Durchsatzleistung von bis zu 400 t/h.<br />

In der Grundausstattung ohne Nachsieb kommt die Prallbrechermittelklasse<br />

von SBM auf ein Gesamtgewicht von nicht mehr als 40 t.<br />

Die Transporthöhe beträgt 3,60 m bei einer Breite von maximal 3 m.<br />

Kontakt: www.sbm-mp.at<br />

Der Prallbrecher Remax 400 hat kompakte Abmessungen. (Quelle: SBM)<br />

Fliegl<br />

Erste Wahl bei Kommunen<br />

Eine neue Autobahn wird durch einen Tunnel gebaut, der Belag<br />

einer mit Bäumen eingesäumten Landstraße muss ausgewechselt<br />

werden. Eine Aufgabe für den Fliegl-Asphaltprofi Thermo.<br />

Die Funktionalität seiner Kombination aus thermoisolierter<br />

Mulde und Abschiebetechnik wurde durch mehrere Studien<br />

bestätigt. Zahlreiche Städte wie Berlin, München, Essen, Karlsruhe<br />

und Heidelberg haben bereits bei vielen Ausschreiben ihre<br />

Anforderungen für die Asphaltanlieferung an diesen Standard<br />

angepasst.<br />

Immer mehr Kommunen schreiben nach Angaben von Fliegl Abschiebetechnik<br />

aus. (Quelle: Fliegl)<br />

Ideale Bedingungen für den Straßenbau wie ein sonniger, windstiller<br />

Sommertag mit Temperaturen zwischen 25 und 30 °C und eine<br />

maximale Entfernung zwischen Mischanlage und Baustelle von 30<br />

Minuten sind selten. Asphaltarbeiten müssen aber auch unter weniger<br />

günstigen Umständen vorgenommen werden. Und hier können<br />

Qualitätseinbußen folgen.<br />

Grund dafür ist die sogenannte „thermische Entmischung“. Auch<br />

in den isolierten Mulden bildet sich im oberen Bereich eine Kaltschicht.<br />

Ausgerechnet diese Kaltschicht rutscht als Erstes in den Fertiger.<br />

Der Fliegl-Asphaltprofi Thermo löst dieses Problem. Durch die<br />

permanente Durchmischung des Asphalts wird die Konsistenz des<br />

Asphalts gleichmäßig temperiert. Bei der Übergabe des Mischguts<br />

in den Asphaltfertiger beginnt sofort nach dem Andocken die scheibchenweise,<br />

jederzeit dosierte Übergabe des Mischguts in den Fertiger.<br />

Das Abschieben bewirkt außerdem eine perfekte Durchmischung<br />

des Asphalts während des Abladens und damit die kontinuierliche<br />

Homogenität des Mischguts. Denn die Temperaturschwankungen<br />

hinter der Bohle sind wesentlich geringer. Dadurch ist der Asphalt<br />

gut verdichtbar und kann gleichmäßig eingebaut werden.<br />

Die Abschiebetechnik ist zudem eine Lösung bei schwierigen Einbausituationen.<br />

Bäume, Oberleitungen, Brücken und Tunnel stellen<br />

für ihn kein Problem dar.<br />

Kontakt: www.fliegl-baukom.de<br />

5|20<strong>18</strong>


46<br />

Technik<br />

Ammann<br />

Neuer Großfertiger ausgeliefert<br />

Anfang April hat Ammann den ersten<br />

Asphaltfertiger AFT 700-3 einer neuen<br />

Serie von 17 Asphaltstraßenfertigern an<br />

das Bauunternehmen Imboden ausgeliefert.<br />

Der erste Einsatz – ein Großparkplatz<br />

im Kanton Wallis – war für Maschine und<br />

Service von Ammann ein Erfolg. Der Einbau<br />

mit dem Fertiger und seinen technologischen<br />

Feinheiten verlief schnell und<br />

effizient.<br />

Mit der Erstauslieferung des neuen großen<br />

Kettenfertigers AFT 700-3 an das<br />

Bauunternehmen Imboden will Ammann<br />

Bewusstsein für die Bedürfnisse im Straßenbau<br />

beweisen. Bei der Vorführung auf der<br />

InfraSuisse-Tagung ließ sich die Mannschaft<br />

von technologischen Vorzügen und der<br />

smarten Maschinensteuerung PaveManager<br />

2.0 überzeugen. „Die Größenklasse erfüllt<br />

exakt unsere Wünsche an einen Fertiger. Das<br />

ist die hohe Produktionsleistung, die wir<br />

brauchen. Kombiniert mit langer Lebensdauer<br />

und neuen Features wie dem Lkw-Andocksystem<br />

TruckAssist“, äußert sich Felix<br />

Böni, Polier der Einbaumannschaft von<br />

Imboden, die im April die erste Maschine<br />

entgegennahm. Das Bauunternehmen hat<br />

mit dem AFT 700-3 nun zwei komplette Einbaukolonnen<br />

mit zwei Großfertigern – fit für<br />

alle Aufgaben im Verkehrswegebau.<br />

Einweisung und Ersteinsatz der neuen<br />

Maschine fanden gleichzeitig statt: Schauplatz<br />

der Jungfernfahrt des Ammann-Fertigers<br />

war der groß angelegte Parkplatz für<br />

den Firmensitz eines Pharmakonzerns im<br />

Schweizer Kanton Wallis. Zwei Tage benötigte<br />

die Maschine für den Einbau eines wasserdurchlässigen<br />

Asphaltes. Der Auftraggeber<br />

entschied sich für diesen Asphaltbelag,<br />

da der gesamte Parkplatz ohne zusätzliche<br />

Kanalisation auskommen soll. Der Asphalt<br />

kam von einer nahe gelegenen Ammann-Asphaltmischanlage,<br />

ebenfalls im Betrieb der<br />

Firma Imboden.<br />

Weniger als einen Tag brauchte das Team<br />

für die Asphalttragschicht, einen weiteren<br />

Tag für die Asphaltdeckschicht. Der 5.400 m²<br />

große Parkplatz wurde bei einer Einbaubreite<br />

von 4 bis 5 m und einer Einbaustärke<br />

von 8,5 cm <strong>asphalt</strong>iert. Theoretisch möglich<br />

sind mit dem AFT 700-3 bis zu 10 m Einbaubreite.<br />

Dank der Schulung durch Ammann<br />

In zwei Tagen <strong>asphalt</strong>iert der Fertiger einen Großparkplatz für eine Firmenzentrale im Kanton Wallis.<br />

waren ab Start nur leichte Anpassungen an<br />

der Maschine nötig, um die Asphaltierung<br />

der gesamten Fläche durchzuführen. Der<br />

AFT 700-3 zeigte hier seine Leistungsfähigkeit,<br />

die bei bis zu 800 t Einbauleistung pro<br />

Stunde liegt.<br />

Der fertige wasserdurchlässige Asphalt auf dem<br />

Parkplatz in Visp. (Quelle: Ammann)<br />

Lieferbar ist der Kettenfertiger AFT 700-3<br />

mit kombinierter Stampfer-Vibrationsbohle,<br />

Hochverdichtungsbohle oder einer starren<br />

Bohle. Die schnelle Einflechtung in den<br />

Arbeitsprozess des Bauunternehmens ist ein<br />

Beispiel für die Priorisierung Ammanns in<br />

punkto Kundendienst. „Support und Service<br />

sind bei Ammann sehr wichtig“, so Bauführer<br />

Mario Truffer.<br />

Bei der Übergabe und dem ersten<br />

Asphalteinbau in Visp brachten ein<br />

Ammann-Mitarbeiter und ein weiterer Servicemitarbeiter<br />

der Einbaumannschaft die<br />

letzten Kniffe bei. Die Einweisung in die<br />

Maschinensteuerung PaveManager 2.0<br />

gestaltete sich leicht. Das moderne System<br />

überwacht den gesamten Einbauprozess<br />

und gibt präzise Rückmeldungen. Sämtliche<br />

Einbaufunktionen werden hier überwacht<br />

und gesteuert.<br />

Selbsterklärend war auch die zusätzliche<br />

Option Truckassist, ein System, das die Kommunikation<br />

zwischen Maschinenführer und<br />

Lkw-Fahrer vereinfacht und ein reibungsloses<br />

Andocken und Befüllen ermöglicht. Das<br />

serienmäßige Safe Impact System des neuen<br />

Kettenfertigers – ein hydraulisch gedämpftes<br />

Anfahrsystem zur Schonung des Straßenbelags<br />

– brachte bei der Einbaukolonne<br />

noch mal Zufriedenheit. Hiermit können alle<br />

gängigen Lastwagenmodelle zum Befüllen<br />

eingesetzt werden. Für die Fahrer der Lkw<br />

gehören bei Ammann auch Schulungsunterlagen<br />

zum Serviceumfang.<br />

Der Großfertiger AFT 700-3 gehört zur<br />

neuen Linie von Premium-Fertigern, die<br />

Ammanns Engagement im Straßenbau auf<br />

hoher technologischer Stufe mit dem umfassenden<br />

Serviceanspruch des Baumaschinenherstellers<br />

verbinden. Die Serie besteht aus<br />

17 Rad- und Kettenfertigern mit einer Bandbreite<br />

bei den Einbaubreiten von 250 mm bis<br />

14 m. Die Fertiger erweitern das bestehende<br />

Portfolio bei Ammann – auf das branchengrößte<br />

Sortiment. Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />

werden von Ammann-Vertragshändlern<br />

durchgeführt.<br />

•<br />

5|20<strong>18</strong>


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• Sand und Kies (2.199 St.)<br />

• Leichtbauplatten (27 St.)<br />

• Naturstein, Kalkund<br />

Dolomitstein (1.140 St.)<br />

• Naturwerkstein (337 St.)<br />

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INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Ammann Asphalt GmbH, 4901 Langenthal, SCHWEIZ .................. Umschlagseite 2<br />

Benninghoven GmbH & Co. KG, 54486 Mühlheim/Mosel ............. Titelseite + Seite 2<br />

F.C. Nüdling Betonelemente GmbH & Co. KG, 36037 Fulda ......................Seite 25<br />

Fliegl Bau- und Kommunaltech. GmbH, 84453 Mühldorf a. Inn ..................Seite 35<br />

Hamm AG, 95643 Tirschenreuth .............................................Seite 9<br />

J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG, 73494 Rosenberg .......................Seite 7<br />

Joseph Vögele AG, 67075 Ludwigshafen .....................................Seite 15<br />

Kraton Chemical B.V., 1322 CE Almere, NIEDERLANDE ..........................Seite 21<br />

Langendorf GmbH, 45731 Waltrop ..........................................Seite 43<br />

MOBA Construction Solutions GmbH, 65604 Elz ................................Seite 3<br />

NLMK Clabecq S.A., 1460 Ittre, BELGIEN ......................................Seite 17<br />

Possehl Spezialbau GmbH, 55572 Sprendlingen ...............................Seite 41<br />

Rheinbraun Brennstoff GmbH, 50226 Frechen .........................Umschlagseite 4<br />

Schmitz Cargobull AG, 48612 Horstmar ......................................Seite 39<br />

Tensar International GmbH, 53119 Bonn .....................................Seite 23<br />

Wirtgen GmbH, 53578 Windhagen ..........................................Seite 37<br />

WKSB Isolierungen GmbH, 63571 Gelnhausen-Hailer ...........................Seite 5<br />

Bitte beachten Sie die Beilage der folgenden Firma:<br />

Stein-Verlag GmbH, 76473 Iffezheim<br />

VORSCHAU MAGAZIN 6|20<strong>18</strong><br />

Labelling von Straßen<br />

Ein Bericht aus den Niederlanden, wo<br />

Straßen-Labelling angewendet wird.<br />

(Quelle: Ooms Civiel)<br />

Baustellen<br />

Vom Speicherbecken zum Parkplatz:<br />

Wo war es besonders interessant im<br />

Sommer? (Quelle: DAV/hin)<br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Bernd Hinrichs<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-19<br />

hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-0<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0<br />

Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Herstellung/Layout<br />

Ines Merkel, Claudia Chalas<br />

Tel.: +49 72 29 606-23<br />

ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Fax: +49 8364 9847-32<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />

Anke Schmale<br />

Tel.: +49 72 29 606-24<br />

Fax: +49 72 29 606-10<br />

anke.schmale@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 3 gültig ab 01.01.20<strong>18</strong><br />

Technische Herstellung<br />

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Bezugspreis<br />

Jahresabonnement<br />

Inland: 106,00 €, inkl. Versandkosten<br />

und zzgl. ges. MwSt.;<br />

Ausland: 115,00 €, inkl. Versandkosten.<br />

Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Studenten<br />

50 % Rabatt auf den Zeitungsnettopreis.<br />

Die Mitglieder des<br />

Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement. Der<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>18</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (April), 3 (Mai),<br />

4 (Juli), 5 (August), 6 (Oktober),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge ­<br />

kennzeichnete Beiträge sind nicht<br />

unbedingt die Meinung der<br />

Re daktion. Die Redaktion über ­<br />

nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte.<br />

Sie behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich<br />

vor. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>18</strong> (53. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6228<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

Selektives Fräsen<br />

Vorteile und Notwendigkeit des<br />

selektiven Fräsens. (Quelle: VSEF)<br />

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Nachrichten der European Asphalt Pavement Association<br />

(E.A.P.A.) www.EAPA.org<br />

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E 43690 Ausgabe 4/2017<br />

52. Jahrgang | Nr. 03 | April-Mai 2017<br />

Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 3/2017<br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

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Neues Regelwerk ist da<br />

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Interview mit Bernd Nolle<br />

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Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de


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