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53. Jahrgang | Nr. <strong>05</strong> | August–September 20<strong>18</strong><br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
A WIRTGEN GROUP COMPANY<br />
• Erfurt 20<strong>18</strong><br />
Das Schaufenster der Branche<br />
• Fräsen<br />
Weiterhin unterhalb der Grenzwerte<br />
• BTSV<br />
Zur Anwendung des neuen Verfahrens
NEUE<br />
STANDARDS<br />
FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
AMMANN ABP HRT ASPHALTMISCHANLAGE<br />
Die ABP HRT (High Recycling Technology) ist optimiert für die Verwendung von hohen<br />
Anteilen Recycling<strong>asphalt</strong> und kann wahlweise mit einem konventionellen, oder Gegenstrom-<br />
Warmrecyclingsystem sowie einer unabhängigen Kaltrecyclingzugabeeinrichtung ausgerüstet werden.<br />
• Intelligente Abschottungs- und Isolationssysteme garantieren einen minimalen Energieverlust<br />
• Integrierte Anordnung von Additivzugaben<br />
• Langzeitlagerungen für Warmrecycling und Mischgut<br />
• Grosszügige Begehungen und sehr gute Zugangsmöglichkeiten für Wartungen<br />
und Revisionen<br />
Zusätzliche Informationen zu unseren Produkten und Dienstleistungen finden Sie unter :<br />
www.ammann.com<br />
PMP-2142-01-DE | © Ammann Group
Meinung<br />
1<br />
Aufbruchszeit<br />
für die Infrastruktur<br />
Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr<br />
und digitale Infrastruktur<br />
Foto: andreas-scheuer.de<br />
Bewegungsfreiheit und Mobilität sind die Kraftstoffe einer pulsierenden Wirtschaft und Kern einer freien<br />
Gesellschaft. Dies zu gewährleisten, ist unsere Aufgabe.<br />
Wir machen deshalb die 19. Legislaturperiode zu einer neuen Aufbruchszeit für die Infrastruktur. Mit<br />
unserem Investitionshochlauf ist es uns gelungen, die jahrelange Finanzierungslücke für die Infrastruktur<br />
zu schließen und die Grundlage dafür zu schaffen, dass wir heute mehr denn je investieren können. Rund<br />
14,1 Milliarden Euro sieht der Etat 20<strong>18</strong> für die klassische Infrastruktur vor. Es ist erneut der größte Investitions-Etat<br />
des Bundes.<br />
Wir nehmen dabei gleichberechtigt alle Verkehrsträger in den Blick. Ein Schwerpunkt unserer Investitionen<br />
ist mit 7,1 Milliarden Euro aber nach wie vor die Straße. Unser Land braucht sichere und leistungsfähige<br />
Straßen heute mehr denn je – das zeigt das Verkehrswachstum der Zukunft. Bis 2030 wird der Personenverkehr<br />
auf unseren Straßen um 10 Prozent zulegen und der Lkw-Güterverkehr sogar um 39 Prozent.<br />
Damit unsere Rekordmittel auch effizient und gezielt eingesetzt werden, haben wir 2016 den Bundesverkehrswegeplan<br />
2030 vorgestellt. Er hat ein Volumen von über 270 Milliarden und umfasst mehr als 1.000<br />
Projekte in ganz Deutschland. Im Vergleich zum BVWP 2003 haben wir unseren Anteil beim Neu- und Ausbau<br />
von Straßen um fast 80 Prozent gesteigert – von 6,79 Milliarden Euro auf 12,2 Milliarden Euro.<br />
Der Unterschied zwischen dem neuen BVWP 2030 und seinen Vorgängern: Wir geben ihm mit unseren<br />
Rekordmitteln zum ersten Mal eine realistische Finanzierungsperspektive. Wir können den BVWP so, wie er<br />
ist, auch umsetzen. Dafür hat der Deutsche Bundestag 2016 den Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen<br />
beschlossen und alle wichtigen Projekte als prioritär eingestuft. Das bedeutet: In Deutschland wird gebaut<br />
wie kaum zuvor.<br />
Dennoch stehen wir vor einer absurden Situation: Mit unseren Rekordmitteln und der klaren Ausbaustrategie<br />
könnte sogar noch mehr gebaut werden. Das ist aber nicht der Fall. Der Rückfluss nicht ver bauter<br />
Bundesmittel für die Bundesfernstraßen ist zu hoch und die Baufreigaben sind bundesweit ungleich<br />
verteilt. Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Das Nadelöhr sind nicht mehr die Finanzen, sondern die<br />
Planungen.<br />
Wir wollen das ändern und haben dafür zwei schlagkräftige Instrumente gefunden. Wir treiben erstens mit<br />
der Reform der Bundesfernstraßenverwaltung die größte Veränderung in der Geschichte der Autobahnen<br />
voran und ordnen das System komplett neu. Der Bund wird künftig Planung, Bau, Betrieb, Erhalt und<br />
Finanzierung unserer 13.000 Kilometer Autobahnen übernehmen. Dazu gründen wir eine Infrastruktur-<br />
Gesellschaft mit zehn regionalen Niederlassungen und das Fernstraßen-Bundesamt.<br />
Das zweite Instrument ist das Planungsbeschleunigungsgesetz. Mit dem Gesetz wollen wir Doppelprüfungen<br />
vermeiden, Schnittstellen einsparen, Standardisierungen ermöglichen, Verfahren effizienter gestalten<br />
und mehr Transparenz schaffen.<br />
Das ist unser starkes Paket für ein kräftiges Infrastruktur-Upgrade in Deutschland. Die Asphalt verarbeitende<br />
und produzierende Industrie wird dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. Ich freue mich auf die<br />
Zusammenarbeit.<br />
Ihr<br />
Andreas Scheuer MdB,<br />
Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
5|20<strong>18</strong>
2<br />
Inhalt<br />
ZUM TITELBILD<br />
Inhalt Ausgabe 5|20<strong>18</strong><br />
A WIRTGEN GROUP COMPANY<br />
Fotos: Benninghoven<br />
BENNINGHOVEN Paralleltrommel<br />
im Gegenstromprinzip mit<br />
Heißgaserzeuger<br />
Die einzigartige BENNINGHOVEN-<br />
Innovation trägt den in vielen Märkten<br />
angestrebten RC-Zugabemengen<br />
jenseits von 90 % Rechnung. Die He -<br />
rausforderung dabei: das Recycling-<br />
Material auf die Verarbeitungstemperatur<br />
von 160 °C zu bringen, dabei die<br />
Emissionswerte im Normbereich zu<br />
halten und das Bitumen nicht zu verbrennen.<br />
Meinung<br />
01 Aufbruchszeit<br />
für die Infrastruktur<br />
Termine<br />
19 Kalender<br />
12<br />
Quelle: Malvern Panalytical<br />
Um noch höheren Recycling-Quoten<br />
Rechnung zu tragen und gleichzeitig<br />
den Ausstoß von Emissionen zu minimieren,<br />
geht BENNINGHOVEN einen<br />
eigenen Weg: die Erwärmung des<br />
Recycling-Materials im Gegenstrom,<br />
was zu höheren Material- und niedrigeren<br />
Abgastemperaturen führt.<br />
Möglich macht das Verfahren der Einsatz<br />
eines Heißgaserzeugers: Während<br />
bei Direktbefeuerung das mit Bitumen<br />
behaftete Recycling-Material „verbrennen“<br />
würde, erhitzt es der Heißgaserzeuger<br />
nur indirekt.<br />
Der BENNINGHOVEN-Heißgaserzeuger<br />
ist somit ein wirkungsvoller Beitrag zu<br />
Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit<br />
und aktivem Umweltschutz<br />
Aktuell<br />
04 Nachrichten<br />
Schwerpunkt<br />
Prüftechnik<br />
12 Zur Anwendung des neuen<br />
Bitumen-Typisierungs-Schnell-<br />
Verfahrens (BTSV)<br />
Von Johannes Schrader und<br />
Prof. Michael P. Wistuba<br />
Vor Ort<br />
20 Am Anfang steht der Stahl<br />
Intern<br />
22 RV Bayern vor malerischer Kulisse<br />
24 RV Baden-Württemberg mit<br />
Neuerungen<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
www.benninghoven.com<br />
Organ von:<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Nachrichten der<br />
European Asphalt Pavement<br />
Association (E.A.P.A.)<br />
www.EAPA.org<br />
5|20<strong>18</strong>
MOBA-BAGGERSTEUERUNG.DE<br />
www.nordbau.de<br />
3<br />
<strong>05</strong>. - 09.09.20<strong>18</strong><br />
Freigelände Mittwoch bis Nord, Sonntag N911<br />
32<br />
Quelle: VESF<br />
Schwerpunkt<br />
Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />
26 Das Schaufenster der Branche<br />
29 „Die Arbeit der FGSV hat sich seit Jahrzehnten bewährt“<br />
Technik<br />
32 Staub weiterhin unterhalb der Grenzwerte<br />
Von Dr. Reinhold Rühl, Dieter Höber, Gerhard Citrich,<br />
Jutta Dietz, Ralph Sieber<br />
38 Premiere auf der Nordbau<br />
39 Übersicht behalten, auch wenn es brummt<br />
42 Fräsen in Norwegen<br />
45 Prallbrecher mit Führungsqualitäten<br />
45 Erste Wahl bei Kommunen<br />
46 Neuer Großfertiger ausgeliefert<br />
Einkaufsführer<br />
47 Produkte für Profis<br />
Zu guter Letzt<br />
48 Inserentenverzeichnis<br />
48 Vorschau<br />
48 Impressum<br />
EINFACH<br />
BAGGERN!<br />
Automatisch schneller zum<br />
Sollniveau<br />
Weitestgehendes Entfallen von<br />
Absteckungen<br />
Minimierung der baubegleitenden<br />
Messungen<br />
Offene Schnittstellen für den<br />
3D-Datenimport<br />
Einfachste Handhabung und<br />
Bedienung<br />
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5|20<strong>18</strong>
4<br />
Aktuell<br />
E&E Event 20<strong>18</strong><br />
Diskussionen an runden Tischen<br />
Anfang an eine Unsicherheit, was diesen<br />
Kongress betrifft“, konstatierte dann auch<br />
Siobhan Mckelvey, Leiterin des Organisationskomitees,<br />
auf der zu Beginn einberufenen<br />
Pressekonferenz, und fährt fort: „Ich<br />
denke, dass wir am Ende des Events genauer<br />
wissen werden, wo wir vom Komitee hin<br />
wollten.“<br />
Über 400 Teilnehmer konnte der Kongress<br />
verzeichnen und übertraf damit sogar<br />
die Erwartungen der Veranstalter. Demzufolge<br />
zeigte sich John Larsen, EAPA-Präsident,<br />
in seiner Eröffnungsansprache hoch<br />
erfreut über die große Resonanz: „Wir haben<br />
in den kommenden zwei Tagen nicht nur 20<br />
Experten hier auf der Bühne, sondern über<br />
400 Experten im Publikum sitzen!“<br />
Auch optisch eine Neuerung: runde Tische bei einer Vortragsveranstaltung.<br />
Zum ersten Mal in dieser Art fand Mitte<br />
Juni in Berlin das E&E Event statt. Veranstaltet<br />
wurde der Kongress von der European<br />
Asphalt Pavement Association (EAPA) und<br />
Eurobitume. Dr. Carsten Karcher, EAPA-<br />
Geschäftsführer, brachte das Ziel des E&E<br />
Events gleich am ersten Tag auf den Punkt:<br />
„Wir wollen mit diesem Event eine Brücke<br />
schlagen von dem sehr erfolgreichen E&E-<br />
Kongress 2016 in Prag und dem mit Spannung<br />
erwarteten Kongress 2020 in Madrid.“<br />
Und diese Brücke, über die die Besucher zu<br />
gehen hatten, wurde aus Kommunikation<br />
geschlagen. Das Event stand unter dem<br />
Juan José Potti<br />
ist „EAPA Asphalt<br />
Advocate of the Year“.<br />
Motto „Preparing the <strong>asphalt</strong> industry for the<br />
future“. Durch die Tagung führte die erfahrene<br />
Moderatorin Katrina Sichel, die nach<br />
Prag 2016 und Paris 2017 bereits zum dritten<br />
Mal für EAPA und Eurobitume die Diskussionen<br />
leitete.<br />
Wer den Teilnehmern bereits beim ersten<br />
Betreten des Vortragssaals ins Gesicht<br />
schaute, konnte staunende Blicke registrieren.<br />
Statt einer Reihenbestuhlung, bei der<br />
die Referenten wie vor einer traditionellen<br />
Schulklasse stehen, gruppierten sich die Sitzgelegenheiten<br />
hier um große runde Tische.<br />
Das war neu und unerwartet. „Es gab von<br />
Viel Kommunikation lief auf dem Event über das<br />
Smartphone.<br />
Diskussionskultur<br />
Das E & E Event wollte die Diskussionskultur<br />
innerhalb der europäischen Asphalt- und<br />
Bitumenbranche stärken und fördern. Dafür<br />
wurde nicht nur die Bestuhlung anders vorgenommen.<br />
Mittels einer App konnten die<br />
Teilnehmer aktiv in die Diskussionen eingreifen.<br />
Dafür mussten die Zuhörer lediglich ihre<br />
Fragen an einen oder mehrere Referenten in<br />
die App tippen und absenden. Sie erschienen<br />
dann auf den großen Leinwänden für<br />
alle sichtbar. Die erste Frage, die Moderatorin<br />
Sichel dem Auditorium stellte, drehte sich<br />
allerdings nicht um das Thema <strong>asphalt</strong>: „Wer<br />
wird 20<strong>18</strong> Fußballweltmeister?“, wollte sie<br />
wissen. Dass sich die überwiegende Mehrzahl<br />
der Teilnehmer für Deutschland aussprach,<br />
erwies sich im Rückblick als kein<br />
böses Omen.<br />
5|20<strong>18</strong>
Aktuell<br />
5<br />
direkte Wortmeldung, lief angeregt. So wurden<br />
Konzepte und Ideen zur Finanzierung<br />
der Infrastruktur oder zu neuen Verfahren<br />
und Prozessen ausgetauscht – gesamteuropäisch.<br />
Asphalt Advocate of the Year<br />
Begleitet wurde die Veranstaltung von einer kleinen Ausstellung.<br />
Am Beginn einer „Session“ wurden die<br />
Referenten um ein kurzes Statement gebeten.<br />
Damit dieses auch wirklich kurz ausfiel<br />
und die angepeilten zehn Minuten nicht<br />
überschritten wurden, lief für die Vortragenden<br />
– den Teilnehmern verborgen – ein<br />
Gelebte Diskussionskultur beim E&E Event in Berlin. (Quelle: DAV/hin)<br />
Countdown herunter. Nachdem auf diese<br />
Weise alle Referenten einer „Session“ ihren<br />
Standpunkt dargelegt hatten, ging es in die<br />
Diskussionsrunde.<br />
Das Konzept ging glänzend auf. Denn die<br />
Diskussionen, sei es durch die App oder als<br />
Am Rande des Events hatte die EAPA Juan<br />
José Potti, Präsident der ASEFMA (Asociatión<br />
Espanola de Fabricantes de Mezclas Asfálticas),<br />
dem spanischen Verband der<br />
Asphalthersteller, auf seiner Generalversammlung<br />
die Auszeichnung „EAPA Asphalt<br />
Advocate of the Year“ verliehen. Mit dieser<br />
Auszeichnung würdigt EAPA ein Mitglied,<br />
das eigene Initiativen für ein besseres<br />
Asphaltstraßenmarketing und die Kommunikation<br />
wichtiger Branchenthemen<br />
demonstriert hat. Der Asphalt Advocate<br />
muss die gemeinsam mit Eurobitume initiierte<br />
Kampagne „Asphalt Advantages“<br />
unterstützt haben. Diese Auszeichnung<br />
wurde zum zweiten Mal nach 2017 vergeben.<br />
Potti, der ein begeisterter Anhänger der<br />
sozialen Medien ist, versucht immer wieder<br />
Menschen auf diesen Kommunikationskanälen<br />
für den Baustoff Asphalt zu begeistern.<br />
So initiierte er beispielsweise in diesem Jahr<br />
den ersten International Road Maintenance<br />
Day 20<strong>18</strong> (Internationalen Tag der Straßenerhaltung).<br />
Unter diesem Namen haben er und<br />
die ASEFMA eine Plattform geschaffen, um<br />
gute Argumente zu liefern, die die Notwendigkeit<br />
von Straßeninstandhaltung auf der<br />
ganzen Welt unterstützen. Diese erfolgreiche<br />
Initiative wird mit dem zweiten Road<br />
Maintenance Day am 4. April 2019 fortgesetzt.<br />
Potti war zudem Mitinitiator der<br />
Asphalt-Advantages-Kampagne. Hin<br />
Ihr kompetenter Partner für die Isolierung von Asphaltmischanlagen<br />
• Industrie-Isolierungen<br />
• Beratung<br />
• Projektleitung<br />
Zum Weissen Rain 2<br />
63571 Gelnhausen<br />
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6<br />
Aktuell<br />
BAUSTELLENMELDUNGEN<br />
B15 Ende Juni wurde der vierte Bauabschnitt der<br />
Westtangente Rosenheim auf der B15 für den Verkehr freigegeben.<br />
Damit rückte eine durchgängige Nord-Süd-Verbindung<br />
von der A8 bis zur bestehenden B15 einen großen<br />
Schritt näher. Mit der neuen Ortsumgehung soll der hohe<br />
Durchgangsverkehr in der Gemeinde gestoppt werden und<br />
für bessere Luft und weniger Lärm in Pfaffenhofen gesorgt<br />
werden. Das BMVI investiert insgesamt rund 115 Mio. Euro<br />
in die 11,3 km lange Westtangente Rosenheim. Der freigegebene<br />
vierte Abschnitt ist 2,3 km lang und hat rund 17,9<br />
Mio. Euro gekostet. Die B15 ist eine wichtige Nord-Süd-Verkehrsverbindung<br />
mit entsprechend hohem Verkehrsaufkommen:<br />
Zwischen der A8 und der Stadt Rosenheim fahren<br />
rund 38.200 Fahrzeuge pro Tag, auch die Ortsdurchfahrt Rosenheim<br />
ist mit rund 23.100 Fahrzeugen pro Tag sehr hoch<br />
belastet. B2<strong>18</strong> Noch bis Mitte Oktober wird auf der<br />
B2<strong>18</strong> zwischen Schwagstorf (Fürstenau) und Ueffeln (Landkreis<br />
Osnabrück) die Fahrbahn grundlegend saniert in den<br />
Ortsdurchfahrten Merzen und Ueffeln sowie im Anschluss<br />
zwischen Plaggenschale und Schwagstorf. Die Arbeiten sind<br />
in fünf Bauabschnitte aufgeteilt. Die von der Bundesrepublik<br />
Deutschland getragenen Baukosten der Gesamtmaßnahme<br />
belaufen sich auf rund 3,1 Mio. Euro. B440 Im Zuge<br />
der B440 finden zwischen den Straßenkreuzungen mit der<br />
K206 und der K209 bei Hassel (Landkreis Nienburg) seit Mai<br />
Bauarbeiten für den Neubau einer Brücke über den Federlohmühlenbach<br />
sowie die Erneuerung des Fahrbahnbelages<br />
im gesamten Streckenabschnitts statt. Des Weiteren stehen<br />
noch Instandsetzungsarbeiten an der Brücke über den Hasselbach<br />
und dessen Schutzplankensystem an. Der Beginn<br />
der Asphaltierungsarbeiten ist mit Fertigstellung der neuen<br />
Brücke für Ende September vorgesehen. Die Baukosten belaufen<br />
sich auf rund 1,2 Mio. Euro. L321 Im Mai sind<br />
die Bauarbeiten für die Ortsumgehung Wiehl/Bielstein im<br />
Oberbergischen Kreis gestartet. 15,5 Mio. Euro investieren<br />
das Land und die Stadt Wiehl in die knapp einen Kilometer<br />
lange Strecke mit zwei Kreisverkehren, über die 2021 der<br />
Verkehr rollen soll. Die L321 ist dem gestiegenen Verkehrsaufkommen<br />
nicht mehr gewachsen. Durch Verlegung der<br />
Straße um 150 m wird diese Engstelle beseitigt. <br />
Foto: DAV/hin<br />
BMVI-Expertennetzwerk<br />
Gemeinsam für den Verkehr<br />
von morgen<br />
Im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)<br />
in Berlin fand Anfang Juni die Tagung „Verkehr und Infrastruktur<br />
20<strong>18</strong>“ des BMVI-Expertennetzwerks statt. Im Fokus standen drei<br />
Leitthemen: die Zuverlässigkeit alternder Infrastruktur zu verbessern,<br />
die Resilienz bei außergewöhnlichen Ereignissen zu stärken sowie<br />
eine umweltgerechte Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung zu fördern.<br />
Im Rahmen des BMVI-Expertennetzwerks forschen sieben Ressortforschungseinrichtungen<br />
und Fachbehörden des BMVI gemeinsam<br />
an verkehrsträgerübergreifenden Lösungen für drängende Verkehrsfragen<br />
der Zukunft. Wie wichtig dabei die Vernetzung der<br />
Behörden ist, betonte Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär<br />
beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur:<br />
„Deutschland besitzt eines der modernsten Verkehrsnetze der Welt.<br />
Für die Erhaltung dieser Infrastruktur müssen wir jedoch etwas tun.<br />
Die Ressortforschungseinrichtungen und Fachbehörden des BMVI<br />
sind von enormer Bedeutung für unser politisches Handeln – sie sind<br />
Zentren für innovative und praxisnahe Lösungen. Auch deshalb bleiben<br />
wir – wie heute mit dieser Tagung – in einem regelmäßigen und<br />
engen Dialog von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Die hier<br />
gewonnenen Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung fließen<br />
nicht zuletzt in zahlreiche Investitionsentscheidungen in das Verkehrsnetz<br />
ein.“<br />
Die Tagung bot den Teilnehmern ein Forum, sich mit den wissenschaftlichen<br />
Mitgliedern des Expertennetzwerks auszutauschen und<br />
weiter zu vernetzen. Rund 350 Fachleute aus Politik, Verwaltung,<br />
Wirtschaft und Forschung informierten sich und diskutierten im Rahmen<br />
von Fachvorträgen und Postersessions über aktuelle Forschungsergebnisse<br />
des Netzwerks.<br />
Bei dem abschließenden Podiumsgespräch diskutierten die Leiter<br />
und Forschungsbeauftragten des BMVI und der beteiligten Einrichtungen<br />
über die strategische Weiterentwicklung des Expertennetzwerks.<br />
Stefan Strick, Präsident der BASt: „In Zukunft wird es immer<br />
wichtiger werden, auf komplexe Herausforderungen mit intermodalen<br />
Lösungen zu antworten. Durch die enge Zusammenarbeit der<br />
beteiligten Behörden haben wir dafür im Expertennetzwerk eine<br />
erfolgreiche Basis geschaffen.“<br />
Mit dieser ersten Verkehrs- und Infrastrukturtagung des BMVI-Expertennetzwerks<br />
intensivierten die am Netzwerk Beteiligten den<br />
Dialog mit Politik und Verwaltung sowie mit Akteuren aus Industrie,<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. Der interdisziplinäre und<br />
verkehrsträgerübergreifende Ansatz wurde von den Teilnehmenden<br />
begrüßt. So können effizient die Kompetenzen gebündelt und Synergien<br />
erschlossen werden.<br />
Das BMVI-Expertennetzwerk wurde 2016 auf Initiative des BMVI<br />
gegründet. Ziel ist es, die Kompetenzen der Ressortforschungseinrichtungen<br />
und Fachbehörden der Bundesverkehrsverwaltung auf<br />
eine breitere gemeinsame Basis zu stellen, sich intensiver miteinander<br />
zu vernetzen und so den Wissens- und Technologietransfer zu<br />
fördern. <br />
•<br />
5|20<strong>18</strong>
Aktuell<br />
7<br />
5|20<strong>18</strong>
8<br />
Aktuell<br />
BAUSTELLENMELDUNGEN<br />
A1 Für den Lückenschluss der A1 in der Eifel ist eine<br />
optimierte Trassenführung gefunden worden, die den gestiegenen<br />
Anforderungen an Umwelt-, Natur- und Artenschutz<br />
besser gerecht wird. Die optimierte Trassenführung<br />
trägt auch die Umweltverwaltung mit. Eine besondere Herausforderung<br />
besteht in dem Schutz von drei potenziellen<br />
Habitaten für das Haselhuhn. Ein weiteres Merkmal dieser<br />
Trasse ist ein etwa 580 m langer Tunnel im Bereich des<br />
Ahrdorfer Waldes. Der von Rheinland-Pfalz zu planende<br />
Abschnitt ist von der optimierten Trassenführung nicht betroffen.<br />
Bei der Entscheidungsfindung war es für alle Beteiligten<br />
wichtig, die bisherige Trasse so zu optimieren, dass sie<br />
rechtssicher wird. Das Risiko, im Fall von Klagen vor Gericht<br />
zu verlieren, wurde auf ein Minimum reduziert. Für die beschleunigte<br />
Umsetzung der Maßnahme wurde auch die Arbeitsorganisation<br />
neu aufgestellt. Die Planung der A1 wurde<br />
an die Projektgruppe Bundesautobahnen übertragen. Fünf<br />
Mitarbeiter kümmern sich ausschließlich um den Lückenschluss<br />
auf der A1. Für die Maßnahme waren bislang 245 Mio.<br />
Euro veranschlagt. Die Optimierung der Trasse kostet rund<br />
60 Mio. Euro mehr. Der Bund ist bereit, die Mehrkosten zu<br />
tragen, um ein möglichst rechtssicheres und schnellstmögliches<br />
Voranschreiten des Projektes zu unterstützen. Die<br />
Autobahnabschnitte des Lückenschlusses sind im neuen<br />
Fernstraßenbedarfsplan 2030 im „Vordringlichen Bedarf“<br />
eingestuft. Die Landesregierung hat die Maßnahme im Masterplan<br />
als sehr wichtig und schnellstmöglich umzusetzen<br />
eingestuft. B6 Mitte Juni, wurde mit der Erneuerung<br />
der westlichen Richtungsfahrbahn der B6 zwischen Vienenburg<br />
und Dreieck Bad Harzburg (Landkreis Goslar) begonnen.<br />
Die Erneuerung der Gegenrichtung ist im nächsten Jahr<br />
vorgesehen. Die Straßenbauarbeiten werden in insgesamt<br />
drei Bauphasen unterteilt. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme<br />
belaufen sich auf rund 4,3 Mio. Euro. Die Bauarbeiten<br />
werden voraussichtlich bis Ende Dezember andauern. <br />
A3 Die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Krefeld saniert<br />
die A3 zwischen Hünxe und Dinslaken-Süd in Richtung<br />
Oberhausen. Dazu muss zunächst die Standspur in Fahrtrichtung<br />
Oberhausen ertüchtigt werden. Diese Arbeiten sind<br />
notwendig, um in einer Verkehrsführung auch den Standstreifen<br />
nutzen zu können. Die Arbeiten am Standstreifen erledigt<br />
Straßen.NRW in zwei Bauabschnitten, wobei der erste<br />
bereits fertiggestellt ist. Der zweite Bauabschnitt verläuft bis<br />
zur Anschlussstelle Dinslaken-Süd. Straßen. NRW investiert in<br />
die Standstreifenertüchtigung rund 5 Mio. Euro aus Bundesmitteln.<br />
Die Baukosten der Gesamtmaßnahme belaufen sich<br />
auf rund 6,7 Mio. Euro. Bis Ende 20<strong>18</strong> sollen die Bauarbeiten<br />
abgeschlossen sein. <br />
Foto: DAV/hin<br />
German Brand Award 20<strong>18</strong><br />
Eine ausgezeichnete Marke!<br />
Die Huesker Synthetic GmbH wurde beim diesjährigen German<br />
Brand Award als Gewinner in der Klasse „Industry Excellence in<br />
Branding – Building & Elements“ ausgezeichnet. Bei der Verleihung<br />
im Juni wurde der Hersteller von Geokunststoffen und technischen<br />
Textilien für seinen emotionalen Markenaufbau und das ganzheitliche<br />
Kommunikationskonzept gewürdigt. Christian Roleff, Leiter Marketing<br />
und Business Development, sowie Enis Erdal, Brand Manager,<br />
nahmen den Preis für erfolgreiche Markenführung in Deutschland im<br />
Rahmen der festlichen Gala in Berlin entgegen.<br />
Der German Brand Award entdeckt, prämiert und präsentiert einzigartige<br />
Marken und Markenmacher. Am Wettbewerb können ausschließlich<br />
Unternehmen teilnehmen, die durch das German Brand<br />
Institute, seine Markenscouts und Expertengremien nominiert wurden.<br />
Über die Vergabe des German Brand Award entscheidet eine<br />
unabhängige Jury aus Markenexperten unterschiedlicher Disziplinen.•<br />
Arbeitsschutzpreis<br />
Überreichung des „German<br />
Brand Award“ an Christian<br />
Roleff, Leiter Marketing und<br />
Business Development (rechts),<br />
und Enis Erdal, Brandmanager<br />
(links). (Quelle: Huesker)<br />
Ausgezeichnete Ideen für<br />
mehr Arbeitssicherheit<br />
Der Förderpreis der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische<br />
Industrie (BG RCI) ist der höchstdotierte Arbeitsschutzpreis<br />
in Deutschland und wurde im Juni in Erfurt verliehen. Der Preis ist<br />
personengebunden und geht direkt an die ideenreichen Köpfe in<br />
den Unternehmen. Seit 1997 haben sich mehr als 13.500 Menschen<br />
aus über 4.000 Betrieben mit rund 6.700 Ideen an ihm beteiligt.<br />
Im Rahmen der Preisverleihung würdigte Christian Pfaff, alternierender<br />
Vorsitzender der Vertreterversammlung der BG RCI, die Wettbewerbsteilnehmer<br />
als „Bannerträger der Vision Zero“. Sie teilten die<br />
Präventionsstrategie der BG RCI, die zum Ziel habe, dass niemand<br />
mehr durch die Arbeit getötet wird, erkrankt oder so schwer verletzt<br />
wird, dass ein lebenslanger Schaden davongetragen wird. Pfaff<br />
betonte: „Sie alle haben mit Ihren Ideen dazu beigetragen, Arbeitsplätze<br />
sicherer und gesünder zu machen. Haben somit menschliches<br />
Leid verhindert und damit auch Produktionsausfälle reduziert und<br />
Kosten gespart.“<br />
Dr. Christoph Hommertgen, Vorsitzender der Vertreterversammlung,<br />
rief in seinen Schlussworten dazu auf, die Ideen in die Unternehmen<br />
zu tragen und die „Menschen vor Ort für den Förderpreis,<br />
für die Nutzung der gesammelten Ideen und für den so entstehenden<br />
notwendigen Dialog untereinander zu begeistern.“<br />
Eine Übersicht zu Preisen und Preisträgern sowie detaillierte<br />
Beschreibungen und Filmbeiträge stellt die BG RCI unter<br />
www.bgrci-foerderpreis.de zur Verfügung.<br />
•<br />
5|20<strong>18</strong>
Aktuell<br />
9<br />
Baden-Württemberg<br />
Zustand der Autobahnen<br />
verbessert sich weiter<br />
Der Zustand der Autobahnen in Baden-Württemberg ist deutlich<br />
besser geworden. Die landesweite Zustandserfassung und<br />
-bewertung (ZEB) aus dem Jahr 2017 zeigt gegenüber der vorangegangenen<br />
Erfassung im Jahr 2013, dass vor allem der Anteil von Fahrbahnen<br />
in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand von 23 % auf<br />
16 % reduziert werden konnte. Der Gesamtzustandswert der Autobahnen<br />
hat sich somit auf einer Notenskala von eins bis fünf von einer<br />
2,7 auf eine 2,5 verbessert. Durch die Sanierung von rund 630 km<br />
Autobahn in Baden-Württemberg in den Jahren 2014 bis 2017 befinden<br />
sich aktuell 67 % der Fahrbahnen in einem guten bis sehr guten<br />
Zustand.<br />
Für eine zukunftsorientierte Infrastruktur in Baden-Württemberg<br />
werden auch 20<strong>18</strong> weitere Autobahnabschnitte saniert. Größere<br />
Erhaltungsmaßnahmen finden unter anderem auf der A5 zwischen<br />
Walldorf und Schwetzingen, auf der A8 zwischen Stuttgart-Möhringen<br />
und dem Stuttgarter Flughafen sowie auf der A6 zwischen Öhringen<br />
und Kupferzell statt.<br />
Bei der ZEB wird der Zustand der Straßen in Baden-Württemberg<br />
mit schnell fahrenden Messfahrzeugen, die im fließenden Verkehr<br />
„mitschwimmen“, erfasst. Diese mit Kameras und Lasertechnik ausgestatteten<br />
Fahrzeuge erkennen insbesondere Unebenheiten, Spurrinnen,<br />
Risse und messen die Griffigkeit der Fahrbahnen. Die Messergebnisse<br />
helfen dann der Straßenbauverwaltung, sanierungsbedürftige<br />
Straßenabschnitte zu erkennen und Erhaltungsmaßnahmen<br />
zielgerichtet zu planen, um die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel<br />
so effektiv und effizient wie möglich einzusetzen. Die Länge<br />
der Autobahnen in Baden-Württemberg beträgt 1<strong>05</strong>4 km. •<br />
Eurobitume<br />
Neues Präsidium gewählt<br />
Anlässlich der Mitgliederversammlung<br />
von Eurobitume in<br />
Brüssel wurde Christophe Jacquet<br />
(Total) zum Präsidenten des Europäischen<br />
Bitumenverbandes gewählt.<br />
Außerdem wählten die Mitglieder<br />
Markus Spiegl (OMV) zum Vize-Präsidenten<br />
und Keith Stone (Shell) zum<br />
Schatzmeister. Jacquet übernahm die<br />
Präsidentschaft von Siobhan McKelvey,<br />
die nach drei Jahren an der Spitze<br />
des Verbandes zurücktrat. In dieser<br />
Zeit hat Siobhan einen erheblichen<br />
Beitrag zur erfolgreichen Umstrukturierung,<br />
zur Integration und zum<br />
Christophe Jacquet, der neue<br />
Präsident von Eurobitume.<br />
(Quelle: Eurobitume)<br />
Wachstum Eurobitumes zur Stimme der Bitumenindustrie in Europa<br />
geleistet.<br />
Jacquet ist im Bereich von Total Marketing und Services als<br />
Vize-Präsident für den Geschäftsbereich Bitumen zuständig. Er ist<br />
verantwortlich für das Management und die Entwicklung der weltweiten<br />
Bitumen-Aktivitäten des Downstream-Bereichs der Total.<br />
Spiegl vertritt die OMV seit 2009 bei Eurobitume. Seit 2015 gehört er<br />
dem Vorstand an, wo er von 2015 bis 20<strong>18</strong> als Schatzmeister tätig war.<br />
Im Juni 2017 übernahm er die Leitung des Eurobitume-Mitglieder-Komittees.<br />
Stone, der neue Schatzmeister von Eurobitume, ist Pricing<br />
& Risk-Manager für Shell Bitumen Europa and Afrika und gehört seit<br />
2015 dem Mitglieder-Komittee des Verbandes an. •<br />
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5|20<strong>18</strong>
10<br />
Aktuell<br />
Jubiläum<br />
25 Jahre SMP Parts<br />
Die SMP Parts GmbH hatte eingeladen, und über 170 Gäste aus<br />
ganz Deutschland kamen ins niederrheinische Kempen, um der<br />
Firma zu ihrem 25-jährigen Bestehen zu gratulieren. Im Juni 20<strong>18</strong><br />
feierte das Unternehmen mit treuen Geschäftspartnern sein Jubiläum<br />
mit einem Tag der offenen Tür und zeigte einen breiten Ausschnitt<br />
aus seinem Produktprogramm.<br />
Geschäftsführer Franz-Josef Bellinghausen freute sich über die<br />
positive Resonanz der Kundschaft und wertete jeden einzelnen Gast<br />
als Bestätigung einer erfolgreichen Geschäftsbeziehung: „Es kommt<br />
schließlich niemand nur fürs Essen und Trinken beispielsweise aus<br />
Eckernförde oder dem Raum München angereist. Deshalb ist das<br />
Erscheinen eines Kunden für uns die schönste Bestätigung unserer<br />
Arbeit. Und die Motivation, uns weiterhin wie bisher mit unserem<br />
gesamten Team für seine Interessen zu engagieren.“<br />
Mehr als 170 Kunden kamen zur großen Jubiläumsfeier nach Kempen am<br />
Niederrhein und gratulierten SMP zum 25-jährigen Bestehen.<br />
Franz-Josef Bellinghausen freute sich über originelle Mitbringsel seiner<br />
Gäste. (Fotos: SMP / Manfred Klein)<br />
noch weitgehend unbekannt in Mitteleuropa, während er in Skandinavien<br />
längst seinen hohen Nutzwert bewiesen hatte. Dort wird<br />
heute fast jeder Hydraulikbagger mit einem solchen Zusatzwerkzeug<br />
ausgerüstet, das den Einsatz der Maschine wesentlich effizienter<br />
macht.<br />
Das Unternehmen berät und betreut seine Kunden mit neun Mitarbeitern,<br />
davon vier im Innendienst, drei im Außendienst sowie zwei<br />
Servicemonteuren. „Unsere Monteure mit ihren komplett ausgerüsteten<br />
Fahrzeugen sind innerhalb von 24 Stunden bundesweit am<br />
Einsatzort“, sagt Bellinghausen.<br />
Am Standort in Kempen befindet sich ein 400 m² großes Lager,<br />
aus dem Anwender mit allen Umbauplatten und -sätzen über Nacht<br />
versorgt werden können. Außerdem lagern hier Schnellwechsler für<br />
die gängigsten Maschinen verschiedener Fabrikate. Weiterhin befindet<br />
sich in Kempen ein Reparaturbetrieb für Servicearbeiten und<br />
Umbauten von Arbeitswerkzeugen. <br />
•<br />
Die schwedische Muttergesellschaft SMP Parts AB entwickelt und<br />
produziert seit 1980 Anbaugeräte für Minibagger, Baggerlader,<br />
Mobil- und Kettenbagger und gehört zu den größten Anbietern von<br />
Anbausystemen für Baumaschinen in Europa. Die Produktpalette<br />
umfasst Schnellwechselsysteme, verschiedenste Löffel und Greifer,<br />
Reiß- und Losbrechzähne sowie viel Sonderzubehör, das man häufig<br />
gezielt auf individuelle Kundenanforderung hin baut.<br />
Die deutsche Tochtergesellschaft SMP Parts GmbH wurde am<br />
1. Juni 1993 von Franz-Josef Bellinghausen, Ǻsa Marie Ettehag Bellinghausen<br />
sowie Stig Blomgren gegründet, um die schwedischen<br />
Produkte näher an die Kunden in Deutschland und Mitteleuropa<br />
heranzubringen. Vom niederrheinischen Kempen aus betreut SMP<br />
Parts nicht nur Kunden in Deutschland, sondern auch in Österreich,<br />
der Schweiz und den Benelux-Ländern.<br />
Vor allem die Spezialität von SMP, der „Swingotilt“, der mit seiner<br />
360°-Drehfunktion und einem Schwenkbereich von 40° zu jeder Seite<br />
mehr Flexibilität beim Baggereinsatz verspricht, war vor 25 Jahren<br />
6|20<strong>18</strong><br />
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5|20<strong>18</strong>
Aktuell<br />
11<br />
Nordbau 20<strong>18</strong><br />
Die digitale Baustelle von morgen<br />
Vom 5. bis 9. September 20<strong>18</strong> findet in<br />
der Mitte Schleswig- Holsteins, auf dem<br />
Messegelände Holstenhallen Neumünster,<br />
die 63. Nordbau statt – Treffpunkt und Austauschplattform<br />
für die Bauwirtschaft und<br />
alle Bauverantwortlichen im nördlichen<br />
Europa. Zur Eröffnung der Messe werden der<br />
Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident<br />
Daniel Günther und der Botschafter Dänemarks<br />
aus Berlin, Friis Arne Petersen, erwartet.<br />
Der neue Hauptgeschäftsführer des<br />
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,<br />
Dieter Babiel, nimmt Stellung zu dem<br />
Thema „Faszination Bauen in der digitalen<br />
Arbeitswelt der Bauwirtschaft” und Udo Berner,<br />
Vorsitzender „Deutschland baut”, wird<br />
die Teilnehmer in einer Diskussionsrunde zu<br />
der wichtigen Frage: „Wie wollen junge<br />
Nachwuchskräfte heute in der digitalen<br />
Arbeitswelt Bau arbeiten?” auf die bevorstehenden<br />
Messetage einstimmen.<br />
„Baustelle digital”<br />
Die Nordbau setzt den Fokus in diesem Jahr<br />
auf die „digitale Baustelle”. Was von den Rednern<br />
bereits thematisch während der Eröffnungsveranstaltung<br />
angesprochen werden<br />
wird, setzt sich in den Messehallen nahtlos<br />
fort: Die Digitalisierung in der Bauwirtschaft<br />
schreitet schnell voran, bietet großes Effizienzpotenzial,<br />
stellt zugleich aber alle Baubeteiligten<br />
vor zukunftsweisende Herausforderungen.<br />
Der Kenntnisstand über digitale<br />
Bauplanung und -ausführung ist bei den<br />
Verantwortlichen am Bau sehr unterschiedlich,<br />
der Umgang mit den neuen Technologien<br />
und Software noch nicht vertraut. Aus<br />
diesem Grund werden der Verband der Baubranche,<br />
Umwelt- und Maschinentechnik<br />
e.V. (VDBUM) in Zusammenarbeit mit dem<br />
Ausbildungszentrum Bau-ABC Rostrup des<br />
Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen<br />
und den Kollegen aus Hamburg Schleswig-Holstein<br />
dieses Sonderthema praxisnah<br />
vorbereiten. Dadurch bietet sich Inhabern<br />
bauausführender Firmen eine exzellente<br />
Gelegenheit, Mitarbeiter auf der Nordbau<br />
nicht nur über schlanke und effiziente<br />
Arbeitsabläufe zu informieren, sondern auch<br />
dafür zu begeistern.<br />
Dazu VDBUM-Geschäftsführer Dieter<br />
Schnittjer: „Uns ist es wichtig, Fachbesuchern<br />
die vorhandene Scheu vor der Digitalisierung<br />
an der Baustelle zu nehmen. Sie<br />
davon zu überzeugen, dass dieser Schritt<br />
Transparenz, Kosteneffizienz und Planungssicherheit<br />
bedeutet. Dafür werden wir auf<br />
LED-Bildschirmen – zusammen mit anderen<br />
Messe-Ausstellern – anhand von Simulationen<br />
aufzeigen, wie sinnvoll die digitale Vernetzung<br />
ist. Die öffentliche Hand, als größter<br />
Auftraggeber im Straßenbau, wird zum Beispiel<br />
ab 2020 alle größeren Verkehrsbauprojekte<br />
nur noch digital ausschreiben. Dadurch<br />
wird der Bauunternehmer zukünftig zwar<br />
mehr Verantwortung übernehmen müssen,<br />
es bieten sich aber auch neue Einkaufs- und<br />
Anbieterchancen.”<br />
In Halle 5, dem Informationsstand des<br />
Baugewerbeverbands, steht eine Fläche für<br />
die Vorführung und das Ausprobieren eines<br />
3D-Scanners zur Verfügung. Building information<br />
modelling (BIM) zum Anfassen und<br />
Mitmachen ist für Handwerker und Planer<br />
wichtiger Bestandteil auf der Messe. Denn es<br />
geht auf der Messe auch darum, Bauherrn,<br />
Ingenieuren, Architekten, Handwerkern und<br />
Die Nordbau präsentiert<br />
sich auch 20<strong>18</strong><br />
auf rund 69.000 m²<br />
Frei gelände und über<br />
20.000 m² Hallenfläche.<br />
(Quelle: Nordbau)<br />
Gebäudemanagern zu zeigen, welche Vorteile<br />
BIM bietet und wie man sich den technischen<br />
Anforderungen am besten stellen<br />
kann.<br />
Das Ausstellungsgelände am Eingang<br />
Süd ist zum Treffpunkt für Handwerker und<br />
Bauunternehmen geworden, die dort die<br />
aktuellen Modelle der Nutzfahrzeuge sowie<br />
der Fahrzeugausrüstung und -einrichtung<br />
sichten können. Ladungssicherung, Werkstattfahrzeug-Einrichtungen<br />
und Anbaukräne<br />
sind nur einige Schwerpunkte dieser<br />
Präsentation.<br />
Die Nordbau bietet neben einer umfassenden<br />
Ausstellung an Baumaschinen, Nutzfahrzeugen,<br />
Werkzeugen oder Kommunalgeräten<br />
auch in diesem Jahr wieder ein<br />
umfangreiches Kongressprogramm an:<br />
Alleine über 40 Fortbildungsseminare mit<br />
über 4.500 Teilnehmern unterstreichen den<br />
Tagungscharakter von Nordeuropas größter<br />
Kompaktmesse für das Bauen. Zwei Drittel<br />
der Veranstaltungen werden von Architekten-<br />
und Ingenieurkammer als offizielle Fortbildungsmaßnahme<br />
anerkannt! Außerdem<br />
werden der beliebte Treffpunkt „Bauleiter &<br />
Poliere” und der Nordjob-Bau-Infotag für<br />
den Nachwuchs fortgeführt. Unter dem<br />
Motto: „Wer baut die Baustelle von morgen?“<br />
wird die Nordbau auch in diesem Jahr am<br />
Messedonnerstag mit dem Institut für<br />
Talent entwicklung IfT den Schülertag (8. bis<br />
13. Schulklassen) zur Nachwuchsgewinnung<br />
für Bauberufe durchführen. Über 1.000 interessierte<br />
Schüler aus Hamburg, Schleswig-Holstein,<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
und Niedersachsen haben sich bis heute<br />
bereits angemeldet.<br />
•<br />
5|20<strong>18</strong>
12<br />
Schwerpunkt: Prüftechnik<br />
BTSV<br />
Zur Anwendung des neuen<br />
Bitumen-Typisierungs-<br />
Schnell-Verfahrens (BTSV)<br />
Johannes Schrader und Prof. Michael P. Wistuba Das Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahren (BTSV) kann<br />
anstelle von konventionellen Bitumenprüfungen zur eindeutigen Differenzierung von modifizierten<br />
und nicht modifizierten Bitumen im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur verwendet werden. Es<br />
existieren eine Arbeitsanleitung der FGSV und ein DIN-Entwurf zu dem Prüfverfahren. Der Artikel zeigt<br />
Anwendungsmöglichkeiten des BTSV, insbesondere im Rahmen des Asphaltrecyclings, auf.<br />
Das „Dynamische<br />
Scher-Rheometer“ (DSR)<br />
im Einsatz. (Quelle: Malvern<br />
Panalytical)<br />
INFO<br />
Dieser Fachbeitrag basiert<br />
auf einem Vortrag, gehalten<br />
auf dem DAV/DAI-Asphaltseminar<br />
20<strong>18</strong> in Willingen.<br />
Bereits seit 1926 wird die konventionelle Bitumenprüfung<br />
„Erweichungspunkt Ring und Kugel“<br />
angewendet und hat sich seitdem international etabliert.<br />
Dabei wird mittels genormter Prüfsystematik jene<br />
kritische Temperatur ermittelt, bei dem sich ein kontinuierlich<br />
erwärmtes Bitumen unzulässig verformt und<br />
als Erweichungspunkt des Bitumens angegeben. Der<br />
Erweichungspunkt beschreibt näherungsweise die<br />
obere Grenze der Gebrauchstemperatur und kann aufgrund<br />
der jahrelangen Erfahrung zur einfachen und<br />
schnellen Beurteilung und Differenzierung von Bitumen<br />
verwendet werden. In Europa ist dieser Kennwert<br />
ein wichtiger Faktor zur Bitumenklassifizierung, bei<br />
der Asphaltherstellung und zur Kontrollprüfung.<br />
Zudem spielt der Erweichungspunkt eine entscheidende<br />
Rolle beim Asphaltrecycling und wird teilweise<br />
als einzig relevanter Kennwert bei der Rezeptierung<br />
von Asphaltmischgut mit Asphaltgranulat verwendet.<br />
Herkömmliche Straßenbaubitumen werden mittlerweile<br />
vermehrt durch modifizierte Bitumen ersetzt,<br />
bei denen bestimmte Bindemitteleigenschaften durch<br />
Zusatzstoffe (Polymere, Wachse, Rejuvenatoren etc.)<br />
für den jeweiligen Einsatzzweck optimiert werden.<br />
Insbesondere beim Asphaltrecycling werden Bindemitteleigenschaften<br />
durch Zugabe verschiedener<br />
Additive gezielt geändert, um der eingeschränkten<br />
5|20<strong>18</strong>
Schwerpunkt: Prüftechnik<br />
13<br />
Gebrauchstauglichkeit von Bitumen aus Asphaltgranulat<br />
entgegenzuwirken. Die Eigenschaften von modifizierten<br />
Bitumen sind im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Straßenbaubitumen wesentlich komplexer, was zu<br />
einer Erschwerung der Differenzierung mittels konventioneller<br />
Bitumenprüfungen führt. Oft zeigen diese<br />
Bitumen in den konventionellen Prüfungen, wie dem<br />
Erweichungspunkt Ring und Kugel, widersprüchliche<br />
und unplausible Ergebnisse [1 bis 3].<br />
Anstelle von konventionellen Prüfmethoden und<br />
aufgrund einer erhöhten Prüfpräzision werden zunehmend<br />
rheologische Prüfgeräte wie das „Dynamische<br />
Scher-Rheometer“ (DSR) eingesetzt, mit denen eindeutige<br />
physikalische Materialkennwerte mit hoher<br />
Aussagekraft bestimmt werden können. Messungen<br />
mit dem DSR finden international immer mehr Bedeutung<br />
und werden zunehmend in den länderspezifischen<br />
Regelwerken verankert. In Deutschland stehen<br />
für die Bewertung von Bitumeneigenschaften verschiedene<br />
Prüfverfahren im DSR zur Verfügung, die in<br />
Form von Arbeitsanleitungen von der FGSV veröffentlicht<br />
werden. Kürzlich wurden diese durch eine<br />
Arbeitsanleitung zur Durchführung des Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahrens<br />
(BTSV) ergänzt [4]. Eine<br />
entsprechende DIN-Norm für das Prüfverfahren liegt<br />
als Normenentwurf vor [5] und auch Veröffentlichungen<br />
existieren dazu [3; 6; 7].<br />
Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahren (BTSV)<br />
Der Grundgedanke des BTSV beruht darauf, das Prüfverfahren<br />
zur Ermittlung des Erweichungspunktes<br />
Ring und Kugel auf eine rheologische Prüfung mit dem<br />
DSR zu übertragen. Der Zustand des Erweichens wird<br />
dabei durch einen komplexen Schermodul G* von 15<br />
kPa abgebildet, bei dem alle Bitumen äquivalente<br />
rheologische Materialeigenschaften haben. Für die<br />
Herleitung dieses Zielwertes wird auf [3] und [7] verwiesen.<br />
Beim BTSV wird eine Platte-Platte-Geometrie mit<br />
einem Durchmesser von 25 mm und einem Plattenabstand<br />
von 1 mm gewählt [4]. Eine Bitumenprobe wird<br />
in den entstehenden Spalt eingebaut und mit einer<br />
konstanten Scherspannung von 500 Pa und mit einer<br />
Frequenz von 1,59 Hz oszillatorisch beansprucht.<br />
Durch die kraftgeregelte Versuchssteuerung und die<br />
gewählten Regelungsparameter ist sichergestellt, dass<br />
die Oszillationsmessung stets innerhalb des linear-viskoelastischen<br />
Bereichs (LVE) erfolgt [7]. Während der<br />
Beanspruchung wird die Prüftemperatur im DSR kontinuierlich<br />
von 20 °C bis maximal 90 °C mit einer Änderungsrate<br />
von 1,2 K/min erhöht. Die Prüfdauer betragt<br />
dadurch ca. 60 min. Gemäß Arbeitsanleitung [4] werden<br />
mindestens alle 2,5 s die Werte des komplexen<br />
Schermoduls, des Phasenwinkels und der Temperatur<br />
aufgezeichnet. Die Prüfung kann beendet werden,<br />
sobald der komplexe Schermodul den Wert von G* =<br />
14 kPa unterschreitet [4]. Aus den Messdaten kann der<br />
temperaturabhängige Verlauf von G* und des zugehörigen<br />
Phasenwinkels δ dargestellt werden (Abbildung<br />
1).<br />
Als Ergebnis des BTSV wird die Temperatur<br />
bestimmt, bei der der komplexe Schermodul den Wert<br />
G* = 15 kPa erreicht. Diese Temperatur wird als<br />
„Äqui-Modul-Temperatur“ T BTSV bezeichnet, weil sie<br />
einen rheologisch äquivalenten Zustand hinsichtlich<br />
des komplexen Schermoduls beschreibt. Als zweite<br />
Kenngröße wird der zu dieser Temperatur korrespondierende<br />
Phasenwinkel δ BTSV bestimmt (Abbildung 1).<br />
Gemeinsam bieten die beiden Parameter die Möglichkeit<br />
zur eindeutigen rheologischen Differenzierung<br />
von Bitumen im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur.<br />
In Abbildung 2 sind die BTSV-Kennwerte für insgesamt<br />
2<strong>05</strong> in Deutschland handelsübliche Bitumen dargestellt,<br />
die den Spezifikationen des deutschen Regelwerks<br />
TL Bitumen entsprechen [8]. Die Kästchen repräsentieren<br />
jeweils die Spannweite aller ermittelten<br />
Kombinationen von T BTSV und δ BTSV je Bitumenart und<br />
-sorte. Die Temperatur T BTSV ist ein Indikator für die<br />
Härte des Bitumens und kann zur Differenzierung von<br />
Straßenbaubitumen verwendet werden. Für Straßenbaubitumen<br />
ist T BTSV mit guter Näherung ein Äquivalent<br />
zum Erweichungspunkt Ring und Kugel [3].<br />
komplexer Schermodul G* [kPa]<br />
1,E+04<br />
90<br />
δ BTSV = 82,6°<br />
80<br />
1,E+03<br />
70<br />
60<br />
1,E+02<br />
50<br />
G* = 15 kPa<br />
40<br />
1,E+01<br />
30<br />
1,E+00 komplexer Schermodul<br />
20<br />
Phasenwinkel<br />
T BTSV = 54,3 °C<br />
10<br />
1,E-01<br />
0<br />
20 30 40 50 60 70 80 90<br />
Temperatur T [°C]<br />
Phasenwinkel δ [°]<br />
Abbildung 1:<br />
BTSV-Ergebnisdiagramm:<br />
Beispiel zur Ableitung von<br />
T BTSV und δ BTSV für ein<br />
Straßenbaubitumen 50/70<br />
aus den BTSV-Ergebnissen [7]<br />
5|20<strong>18</strong>
14<br />
Schwerpunkt: Prüftechnik<br />
P hasenwinkel δ BTSV [°]<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
90<br />
160/220<br />
70/100<br />
50/70<br />
30/45<br />
20/30<br />
120/200-40<br />
45/80-50<br />
25/55-55<br />
10/40-65<br />
55<br />
40/100-65<br />
50<br />
30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70<br />
Temperatur T BTSV [°C]<br />
Abbildung 2: Differenzierung von Bitumen mittels BTSV-Kennwerten T BTSV [°C] und δ BTSV [°C]:<br />
Sortenabhängige Spannweiten von Straßenbaubitumen und Polymermodifizierten Bitumen [3].<br />
Während der Phasenwinkel δ BTSV für Straßenbaubitumen<br />
annähernd konstant bei ca. 80 °C bleibt, variiert<br />
der Kennwert bei modifizierten Bitumen. Der Kennwert<br />
δ BTSV beschreibt demnach die Wirkung einer<br />
Modifizierung. Je höher die Wirkung einer Modifizierung<br />
ist, umso geringer ist der Phasenwinkel δ BTSV .<br />
Anhand des Phasenwinkels kann somit eindeutig zwischen<br />
Straßenbaubitumen und Polymermodifizierten<br />
Bitumen differenziert werden.<br />
Bitumen können also mit T BTSV hinsichtlich ihrer<br />
Härte und mit δ BTSV hinsichtlich der Wirkung einer<br />
Modifizierung voneinander unterschieden werden.<br />
Damit bietet das BTSV eine Grundlage für eine Vielzahl<br />
von Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Teilweise zeigen sich in Abbildung 2 Überlappungen<br />
zu angrenzenden Sortenspannen, sodass die Differenzierung<br />
nur bedingt möglich ist. Diese Überlappungen<br />
resultieren aus den Anforderungen gemäß<br />
den TL Bitumen, die sich ebenfalls in weiten Bereichen<br />
überschneiden [7]. Aus rheologischer Sicht sind die<br />
Bitumen im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur<br />
in den Überlappungsbereich hinsichtlich Härte und<br />
Wirkung der Modifizierung identisch.<br />
85<br />
80<br />
160/220 70/100<br />
50/70 30/45<br />
20/30<br />
Anwendung des BTSV bei<br />
der Klassifizierung von Bitumen<br />
P hasenwinkel δ BTSV [°]<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
120/200-40 45/80-50 25/55-55<br />
40/100-65<br />
10/40-65<br />
50<br />
36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70<br />
Temperatur T BTSV [°C]<br />
Abbildung 3: Neues Klassifizierungssystem von Bitumen: Mögliche Sortenspannen mit empirisch<br />
ermittelten Mittelwerten konventionell klassifizierter Bitumen [3].<br />
Auf Grundlage der BTSV-Kennwerte wäre es nun möglich,<br />
ein neues und eindeutiges Klassifizierungssystem<br />
zu erstellen, in das sich auch die konventionell klassifizierten<br />
Bitumen gemäß TL Bitumen weitestgehend<br />
eingruppieren lassen [3]. Abbildung 3 zeigt mögliche<br />
Klassifizierungsgrenzen im BTSV-Diagramm, zusammen<br />
mit den empirisch ermittelten Mittelwerten der<br />
jeweiligen Bitumensorte aus Abbildung 2.<br />
Das BTSV findet bereits Anwendung bei der Klassifizierung<br />
von viskositätsveränderten Bindemitteln. Die<br />
Empfehlungen zur Klassifikation von viskositätsveränderten<br />
Bindemitteln (E KvB) [9] enthalten statt des<br />
traditionellen Erweichungspunktes Ring und Kugel<br />
Tabelle 1: Anforderungswerte für gebrauchsfertige viskositätsveränderte Straßenbaubitumen (Auszug) [9]<br />
Merkmal oder<br />
Eigenschaft<br />
Penetration<br />
bei 25 °C<br />
Einheit Prüfmethode 15/25 VL 15/25 VH 25/30 VL 25/30 VH 35/50 VL 35/50 VH 50/80 VL 50/80 VH<br />
0,1 mm DIN EN 1426 15 bis 25 25 bis 30 35 bis 50 50 bis 80<br />
Äquisteifigkeitstemperatur<br />
T (G* = 15kPa)<br />
bei 1,59 Hz<br />
°C<br />
In Anlehnung an<br />
AL DSR-Prüfung<br />
(T-Sweep)<br />
60 bis 80 55 bis 75 50 bis 70 45 bis 65<br />
Phasenwinkel<br />
δ (G* = 15kPa)<br />
bei 1,59 Hz<br />
°<br />
In Anlehnung an<br />
AL DSR-Prüfung<br />
(T-Sweep)<br />
IA IA IA IA<br />
Phasenübergangstemperatur<br />
T PT<br />
°C<br />
AL DSR-Prüfung<br />
(konstante<br />
Scherrate)<br />
80 ≤ T PT<br />
< 100<br />
100 ≤ T PT<br />
< 120<br />
80 ≤ T PT<br />
< 100<br />
100 ≤ T PT<br />
< 120<br />
80 ≤ T PT<br />
< 100<br />
100 ≤ T PT<br />
< 120<br />
80 ≤ T PT<br />
< 100<br />
100 ≤ T PT<br />
< 120<br />
Kategorie L: low phase transition temperature<br />
Kategorie H: high phase transition temperature<br />
5|20<strong>18</strong>
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Automatikfunktionen für besonders einfache Handhabung<br />
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und des Kraftstoffverbrauchs<br />
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16<br />
Schwerpunkt: Prüftechnik<br />
Phasenwinkel δ BTSV [°]<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
160/220<br />
70/100<br />
45/80-50 A<br />
lieferfrisches Bitumen<br />
50/70<br />
30/45<br />
25/55-55 A<br />
40/100-65 A<br />
extrahiert nach ca. 17<br />
Jahren Liegedauer<br />
10/40-65 A<br />
PAV-Alterung<br />
y = -0,3352x + 99,256<br />
R² = 0,9989<br />
RTFOT+PAV-Alterung<br />
RTFOT-Alterung<br />
55<br />
y = -0,4<strong>05</strong>59x + 103,13816<br />
R² = 0,99651<br />
50<br />
35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85<br />
Temperatur T BTSV [°C]<br />
Bitumen extrahiert und die BTSV-Kennwerte bestimmt.<br />
In Abbildung 4 zeigt sich, dass die Feldalterung ebenfalls<br />
zu BTSV-Kennwerten entlang der linearen Trendlinien<br />
führt.<br />
Die rheologischen Eigenschaften von Bitumen im<br />
oberen Bereich der Gebrauchstemperatur verändern<br />
sich demnach sowohl bei Laboralterung als auch bei<br />
Feldalterung entlang einer bitumenspezifischen Alterungsfunktion.<br />
Anhand einer solchen Alterungsfunktion<br />
kann jedes Bitumen hinsichtlich der Alterungsneigung<br />
bewertet werden. Neben der Alterungsneigung<br />
könnte zusätzlich auch der Alterungszustand von<br />
Asphaltgranulat bewertet werden. Weitergehende<br />
Untersuchungen dazu laufen derzeit am Institut für<br />
Straßenwesen der TU Braunschweig.<br />
Abbildung 4: Lineare<br />
Änderung der BTSV-Kennwerte<br />
durch Alterung [12].<br />
Abbildung 5: Beispiele<br />
für die Regeneration<br />
von einem gealterten<br />
modifizierten Bitumen<br />
mit einem weichen<br />
Frischbitumen und einem<br />
Rejuvenator [3].<br />
Phasenwinekl δ BTSV [°]<br />
Anforderungswerte für die Äqui-Modul-Temperatur<br />
T BTSV , die in dem Regelwerk als Äquisteifigkeitstemperatur<br />
bezeichnet wird. In Tabelle (Auszug) 1 sind die<br />
entsprechenden Werte für gebrauchsfertige viskositätsveränderte<br />
Straßenbaubitumen angegeben.<br />
Anwendung des BTSV bei der Bewertung<br />
von gealterten Bitumen<br />
Neben der Anwendung zur Klassifizierung eignet sich<br />
das BTSV auch zur Bewertung von gealterten Bitumen.<br />
In Abbildung 4 sind die BTSV-Kennwerte eines lieferfrischen<br />
Straßenbaubitumens 50/70 dargestellt. Bei<br />
einer mehrfachen Laboralterung mittels Rolling Thin<br />
Film Oven Test (RTFOT) [10], welcher die Kurzzeitalterung<br />
von Bitumen in der Asphaltmischanlage bis zum<br />
Einbau simulieren soll, zeigt sich eine lineare Änderung<br />
der rheologischen BTSV-Kennwerte (blaue Kästchen<br />
in Abbildung 4). Auch bei einer Alterung mittels<br />
Pressure Ageing Vessel (PAV) [11] zur Simulation der<br />
Langzeitalterung ist ein linearer Trend zu erkennen<br />
(rote Kästchen in Abbildung 4). Aus einer Probestrecke,<br />
die vor 17 Jahren mit dem identischen Frischbindemittel<br />
50/70 hergestellt wurde, wurde anschließend das<br />
90<br />
Frischbitumen<br />
85<br />
70/100<br />
50/70<br />
80<br />
30/45<br />
gealtertes,<br />
160/220<br />
modifiziertes<br />
Bitumen<br />
75<br />
45/80-50 A<br />
25/55-55 A<br />
70<br />
10/40-65 A<br />
65<br />
Rejuvenator<br />
40/100-65 A<br />
60<br />
Frischbitumen 160/220<br />
55<br />
Verjüngungslinie<br />
50<br />
35 40 45 50 55 60 65 70 75<br />
Temperatur T BTSV [°C]<br />
100 %<br />
8,2 %<br />
7,4 %<br />
6,2 %<br />
Anwendung des BTSV bei der Regeneration von<br />
gealtertem Bitumen<br />
Die Alterung von Bitumen resultiert in einer Veränderung<br />
der molekuraren Struktur, welche sich durch eine<br />
Versprödung/Verhärtung des Materials zeigt. Bei der<br />
Wiederverwendung von gealtertem Bitumen aus<br />
Asphaltgranulat muss dieser Verhärtung entgegengewirkt<br />
werden. Diese Regeneration des Bitumens kann<br />
entweder durch sehr weiches Frischbindemittel oder<br />
durch chemische Verjüngungsmittel (Rejuvenatoren),<br />
die im weiteren Verlauf zusammengefasst als Regenerationsmittel<br />
bezeichnet werden, erfolgen.<br />
Die Regeneration eines gealterten modifizierten<br />
Bitumens, extrahiert aus Asphaltgranulat, kann mithilfe<br />
des BTSV im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur<br />
visualisiert werden (Abbildung 5). Der rote<br />
Punkt in Abbildung 5 kennzeichnet das gealterte Ausgangsmaterial,<br />
welches durch Mischung mit unterschiedlichen<br />
Materialien in unterschiedlichen Zugabemengen<br />
regeneriert werden soll. Abhängig von der<br />
Zugabemenge verändern sich die rheologischen<br />
Eigenschaften (T BTSV und δ BTSV ) einem linearen Trend<br />
folgend. Die lineare Veränderung ist jedoch abhängig<br />
vom Regenerationsmittel. So führt die Zugabe vom<br />
Frischbitumen 160/220 im Vergleich zu dem Rejuvenator<br />
zu deutlich höheren Phasenwinkeln δ BTSV . Beim<br />
Frischbitumen ist außerdem eine deutlich höhere<br />
Zugabemenge, erforderlich um einen äquivalenten<br />
rheologischen Zustand bezogen auf die Temperatur<br />
T BTSV zu erreichen.<br />
Im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur kann<br />
das BTSV somit den Einfluss verschiedener Regenerationsmittel<br />
und Zugabemengen sowohl auf die Bindemittelhärte<br />
(T BTSV ) als auch auf den Modifizierungsgrad<br />
(δ BTSV ) feststellen. Das BTSV kann demensprechend<br />
zur Identifikation möglicher Zielbindemittel<br />
und dafür notwendiger Zugabemengen verwendet<br />
werden, um damit im Rahmen des Asphaltrecyclings<br />
ein Zielbindemittel mit definierten rheologischen<br />
Eigenschaften im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur<br />
herzustellen. Fortführende Untersuchungen<br />
dazu am Institut für Straßenwesen der TU Braunschweig<br />
werden klären, inwieweit diese Beobachtun-<br />
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Schwerpunkt: Prüftechnik<br />
17<br />
90<br />
85<br />
160/220<br />
70/100<br />
lieferfrisches Bitumen<br />
P hasenwinkel δ BTSV [°]<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
45/80-50 A<br />
1. Regeneration<br />
2. Regeneration<br />
50/70<br />
30/45<br />
25/55-55 A<br />
40/100-65 A<br />
1. Alterungsstufe<br />
RTFOT + PAV<br />
10/40-65 A<br />
2. Alterungsstufe<br />
RTFOT + PAV<br />
VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />
50<br />
35 40 45 50 55 60 65 70 75 80<br />
Temperatur T BTSV [°C]<br />
90<br />
85<br />
160/220<br />
70/100<br />
lieferfrisches Bitumen<br />
P hasenwinkel δ BTSV [°]<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
1. Regeneration<br />
2. Regeneration<br />
50/70<br />
30/45<br />
25/55-55 A<br />
40/100-65 A<br />
1. Alterungsstufe<br />
RTFOT + PAV<br />
10/40-65 A<br />
2. Alterungsstufe<br />
RTFOT + PAV<br />
55<br />
50<br />
35 40 45 50 55 60 65 70 75 80<br />
Temperatur T BTSV [°C]<br />
Abbildung 6: Beispiele für die Anwendung unterschiedlicher Rejuvenatoren<br />
im Rahmen des Mehrfachrecyclings.<br />
gen aus Laborversuchen auf die realen Verhältnisse in einer<br />
Asphaltmischanlage übertragbar sind.<br />
Anwendung des BTSV beim Mehrfachrecycling<br />
Unter Berücksichtigung der zuvor vorgestellten Erkenntnisse<br />
kann das BTSV zusätzlich bei der Wirksamkeitsbewertung von<br />
Regenerationsmitteln im Rahmen des Mehrfachrecyclings<br />
angewendet werden. Das Mehrfachrecycling wird dafür im<br />
Labor durch zwei aufeinanderfolgende Alterungs- und Regenerationsstufen<br />
simuliert, wobei die Alterung durch RTFOTund<br />
PAV-Alterung [10; 11] des Ausgangsmaterials und die<br />
Regeneration durch Zugabe unterschiedlicher Anteile an<br />
Regenerationsmitteln zu dem gealterten Bitumen erfolgt. In<br />
Abbildung 6 sind die BTSV-Kennwerte für die Alterungs- und<br />
Regenerationszyklen von zwei unterschiedlichen Rejuvenatoren<br />
gegenübergestellt. In beiden Fällen zeigt sich, dass die<br />
Zugabe unterschiedlicher Anteile von Rejuvenatoren zu einer<br />
linearen Änderung der BTSV-Kennwerte führt (Verjüngungslinien).<br />
Wie bereits in Abbildung 5 dargestellt, ist die Neigung<br />
der Verjüngungslinie stark von dem verwendeten Zugabemittel<br />
abhängig, was sich mit den Ergebnissen in Abbildung 6<br />
bestätigen lässt. Insbesondere anhand der Änderung des<br />
Phasenwinkels δ BTSV und der notwendigen Zugabemengen<br />
kann mit dem BTSV also die Wirkungsweise unterschiedlicher<br />
Regenerationsmittel im Bereich der oberen Gebrauchstemperatur<br />
bewertet werden.<br />
Über die Änderung der beiden BTSV-Kennwerte (T BTSV und<br />
δ BTSV ) können Regenerationsmittel nun hinsichtlich ihrer<br />
ÜBERRAGENDE<br />
BEARBEITBARKEIT<br />
FÜR MEHR PRODUKTIVITÄT<br />
• Dicke: ab 3,2mm!<br />
• Exzellente Kaltverformungseigenschaften und Schweißbarkeit<br />
• Überlegene Verarbeitbarkeit, enge Toleranzen,<br />
hohe Oberflächenqualität und Konstanz<br />
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www.QUARD.ME<br />
5|20<strong>18</strong>
<strong>18</strong><br />
Schwerpunkt: Prüftechnik<br />
AUTOREN<br />
Johannes Schrader<br />
(jo.schrader@tu-bs.de)<br />
Michael P. Wistuba<br />
(m.wistuba@tu-bs.de)<br />
Technische Universität<br />
Braunschweig<br />
Institut für Straßenwesen (ISBS)<br />
Beethovenstraße 51b<br />
38106 Braunschweig<br />
Wirksamkeit unter dem Aspekt der Dauerhaftigkeit<br />
bewertet werden. Das BTSV bietet damit im Rahmen<br />
des Mehrfachrecyclings die Möglichkeit, die rheologischen<br />
Eigenschaften von Zielbindemitteln im Bereich<br />
der oberen Gebrauchstemperatur unter Auswahl<br />
geeigneter Regenerationsmittel und Zugabemengen<br />
im Labor zur prüfen. Die Kenntnisse können auch im<br />
Rahmen der Produktentwicklung genutzt werden, um<br />
optimierte Regenerationsmittel herzustellen. Fortführende<br />
Untersuchungen am Institut für Straßenwesen<br />
der TU Braunschweig sind der Übertragbarkeit der<br />
Laborergebnisse auf den realen Maßstab gewidmet.<br />
Zusammenfassung<br />
Das Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahren (BTSV)<br />
ermöglicht anhand von physikalischen Kennwerten<br />
eine eindeutige rheologische Differenzierung verschiedener<br />
Bitumenarten und -sorten im frischen und<br />
gealterten Zustand im Bereich der oberen<br />
Gebrauchstemperatur. Als Ergebnis des BTSV erhält<br />
man zwei Schlüsselparameter: die Temperatur T BTSV ,<br />
bei der der komplexe Schermodul G* = 15 kPa beträgt,<br />
als Kennwert für die Bitumenhärte, und den korrespondieren<br />
Phasenwinkel δ BTSV als Kennwert für das<br />
Maß der Modifizierung.<br />
Mit den beiden Kennwerten und durch den bereits<br />
vorhandenen Erfahrungshintergrund bietet das BTSV<br />
vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Neben der eindeutigen<br />
Differenzierung von modifizierten und nicht<br />
modifizierten Bitumen kann das BTSV für eine Bitumenklassifikation<br />
und Qualitätskontrolle angewendet<br />
werden. Die Prüfbedingungen garantieren stets eine<br />
Prüfung im linear-viskoelastischen Beanspruchungsbereich,<br />
sodass auch unbekannte Bitumen ohne weitere<br />
Voruntersuchungen geprüft und bewertet werden<br />
können.<br />
Sowohl die Alterung von frischen Bitumen als auch<br />
die Regeneration von gealterten Bitumen führen zu<br />
einer linearen Änderung der beiden BTSV-Kennwerte.<br />
Das Verfahren kann damit bei der Bewertung des<br />
Alterungszustandes von Bitumen aus Asphaltgranulat<br />
als auch für das Bindemitteldesign im Rahmen des<br />
As phaltrecyclings angewendet werden. So kann beispielsweise<br />
die Wirksamkeit unterschiedlicher Regenerationsmittel<br />
auf Grundlage von BTSV-Kennwerten<br />
eingeschätzt werden.<br />
Danksagung<br />
Ein Teil der Gerätetechnik zur Ermittlung von rheologischen<br />
Materialkenngrößen wurde dankenswerterweise<br />
zur Verfügung gestellt von Malvern Panalytical<br />
Ltd. <br />
•<br />
LITERATUR<br />
[1] Guericke, R., 2010. 100 Jahre Erweichungspunkt<br />
Ring und Kugel – Was kommt danach?<br />
Straße und Autobahn, Heft 7, 481–491,<br />
Kirschbaum Verlag GmbH, Bonn.<br />
[2] Radenberg, M., Nytus, N. & Gehrke, M., 2014.<br />
Chemische und physikalische Eigenschaften<br />
der in Deutschland verwendeten Straßenbaubitumen.<br />
Straße und Autobahn, Heft 11,<br />
851–860, Kirschbaum Verlag GmbH, Bonn.<br />
[3] Alisov, A., 2017. Typisierung von Bitumen<br />
mittels instationärer Oszillationsrheometrie,<br />
Dissertation, Institut für Straßenwesen,<br />
Technische Universität Braunschweig.<br />
[4] AL DSR-Prüfung (BTSV), 2017. Arbeitsanleitung<br />
zur Bestimmung des Verformungsverhaltens<br />
von Bitumen und bitumenhaltigen<br />
Bindemitteln im Dynamischen Scher-Rheometer<br />
(DSR) – Teil 4: Durchführung des BTSV<br />
(Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahren),<br />
Ausgabe 2017, Forschungsgesellschaft für<br />
Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), FGSV<br />
Verlag GmbH, Köln.<br />
[5] E DIN 52<strong>05</strong>0, 20<strong>18</strong>. Bitumen und bitumenhaltige<br />
Bindemittel – BTSV-Prüfung. Norm-Entwurf,<br />
Erscheinungsdatum: 20<strong>18</strong>-<strong>05</strong>-25, Deutsches<br />
Institut für Normung e. V., Berlin.<br />
[6] Alisov, A., Riccardi, C., Schrader, J., Cannone<br />
Falchetto, A. & Wistuba, M. P., 20<strong>18</strong>. A Novel<br />
Method to Characterize Asphalt Binder at<br />
High Temperature. Road Materials and<br />
Pavement Design.<br />
[7] Alisov, A. & Wistuba, M. P., 2016. Von der Differenzierung<br />
komplexer Bitumen. Asphalt &<br />
Bitumen, 2, 4, 58–63, Giesel Verlag GmbH,<br />
Hannover.<br />
[8] TL Bitumen-StB, 2013. Technische Lieferbedingungen<br />
für Straßenbaubitumen und<br />
gebrauchsfertige polymermodifizierte Bitumen,<br />
Ausgabe 2007/Fassung 2013, Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen<br />
(FGSV), FGSV Verlag GmbH, Köln.<br />
[9] E KvB, 2016. Empfehlungen zur Klassifikation<br />
von viskositätsveränderten Bindemitteln,<br />
Ausgabe 2016, Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV),<br />
FGSV Verlag GmbH, Köln.<br />
[10] EN 12607-1, 2014. Bitumen und Bitumenhaltige<br />
Bindemittel – Bestimmung der Beständigkeit<br />
gegen Verhärtung unter Einfluss von<br />
Wärme und Luft – Teil 1: RTFOT-Verfahren,<br />
Europäisches Komitee für Normung (CEN),<br />
Brüssel.<br />
[11] EN 14769, 2012. Bitumen und bitumenhaltige<br />
Bindemittel – Beschleunigte Langzeit-Alterung<br />
mit einem Druckalterungsbehälter<br />
(PAV), Europäisches Komitee für Normung<br />
(CEN), Brüssel.<br />
[12] Alisov, A., 2017. Konzept zur Bewertung von<br />
gealterten Bindemitteln. Vortrag, Vortragsveranstaltung<br />
Straßenbau Aktuell:<br />
Asphalt-Performance bei Einsatz von Recycling-Baustoffen,<br />
Institut für Straßenwesen,<br />
Technische Universität Braunschweig, 16.<br />
Januar 2017, Braunschweig.<br />
5|20<strong>18</strong>
Termine<br />
19<br />
Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />
SEPTEMBER 20<strong>18</strong><br />
<strong>05</strong>.–09.09., Neumünster<br />
63. Nordbau<br />
www.Nordbau.de<br />
12.–14.09., Erfurt<br />
Deutscher Straßen- und Verkehrskongress<br />
www.fgsv-kongress.de<br />
12.–15.09., Nürnberg<br />
GaLaBau 20<strong>18</strong><br />
www.galabau-messe.com<br />
<strong>18</strong>.09., Magdeburg<br />
Besonderheiten und Einsatzgrenzen des<br />
Asphaltstraßenbaus<br />
www.verkehrs-akademie.de<br />
19.09., Berlin<br />
Besonderheiten und Einsatzgrenzen des<br />
Asphaltstraßenbaus<br />
www.verkehrs-akademie.de<br />
20.–21.09., Eisenach<br />
DAV-Regionalversammlung Mitte<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
26.09.20<strong>18</strong>, Leipzig<br />
12. Mitteldeutsches Asphaltseminar<br />
www.ikpleipzig.de<br />
NOVEMBER 20<strong>18</strong><br />
<strong>05</strong>.–07.11., Atlanta (USA)<br />
1st International Conference on Stone Matrix<br />
Asphalt (SMA)<br />
www.<strong>asphalt</strong>pavement.org<br />
09.11.20<strong>18</strong>, Rostock-Warnemünde<br />
DAV-Regionalversammlung Nord<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
15.–16.11., Aachen<br />
DAV-Regionalversammlung West<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
28.–30.11., Berlin<br />
Forum Miro<br />
www.bv-miro.org<br />
DEZEMBER 20<strong>18</strong><br />
03.12., Hofheim<br />
Effiziente Straßenerhaltung mit System<br />
www.verkehrs-akademie.de<br />
04.12., Mannheim<br />
Effiziente Straßenerhaltung mit System<br />
www.verkehrs-akademie.de<br />
VORSCHAU 2019<br />
11.–13.02.2019, Willingen<br />
DAV/DAI-Asphaltseminar<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
04.–<strong>05</strong>.04., Opatija (Croatia)<br />
6th International Seminar<br />
“Asphalt pavements 2019”<br />
www.h-a-d.hr<br />
08.–14.04.2019, München<br />
bauma<br />
www.bauma.de<br />
04.–<strong>05</strong>.07., N.N.<br />
DAV-Regionalversammlung Bayern<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
<strong>05</strong>.–07.09.2019, Karlsruhe<br />
Tiefbau-Live<br />
www.tiefbaulive.com<br />
VORSCHAU 2020<br />
14.–16.01.2020, Essen<br />
Infratech<br />
www.infratech.de<br />
12.–14.02.2020, Berchtesgaden<br />
20. Deutsche Asphalttage<br />
www.deutsche-<strong>asphalt</strong>tage.de<br />
12.–14.<strong>05</strong>., Madrid (Spanien)<br />
E&E Kongress<br />
www.eapa.org<br />
26.–29.08.2020, Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
Steinexpo<br />
www.steinexpo.eu<br />
Foto: Fotolia (Jamrooferpix)<br />
5|20<strong>18</strong>
20<br />
Vor Ort<br />
NLMK<br />
Am Anfang steht der Stahl<br />
Von Bernd Hinrichs Qualität im Asphaltbau hängt nicht nur ab von der Planung und Ausschreibung.<br />
Entscheidend für die Qualität ist auch die Wahl der richtigen Baumaschine.<br />
Robust und zuverlässig muss sie sein. Ein Faktor, der dazu beiträgt, dass die Maschinen<br />
– vom Asphaltfertiger bis hin zur Walze – auch unter härtesten Bedingungen ihre Arbeit<br />
vollbringen, ist der verwendete Stahl. <strong>asphalt</strong> war vor Ort beim Stahlproduzenten NLMK<br />
und hat sich erkundigt, worauf es ankommt.<br />
Enge Toleranzen<br />
garantiert das<br />
besondere Walzverfahren<br />
in Clabecq.<br />
<strong>18</strong><br />
t schwer, 24 m lang und zwischen 3<br />
und 120 mm dick: Der Stahl, der im<br />
belgischen Clabecq vom Produzenten NLMK<br />
hergestellt wird, hat es in sich. „Wir fertigen<br />
hier unter anderem Stähle für die Bauindustrie,<br />
den Schiffsbau, die Energiewirtschaft,<br />
die Transport- und Yellowgoodsindustrie, die<br />
Steinbruch- und Bergbauindustrie“, berichtet<br />
Jörg Langenhuizen, Business Area Manager<br />
Q&T bei NLMK Deutschland.<br />
Bei meinem Besuch vor Ort war mir der<br />
Zusammenhang zwischen Stahl und hohen<br />
Einbauqualitäten zunächst gar nicht klar. Wie<br />
sollte ein Stahlproduzent auf die Qualität<br />
einer Asphaltstraße Einfluss nehmen können.<br />
„Es ist doch ganz einfach“, erläutert Langenhuizen,<br />
„unebene und nicht optimal gefertigte<br />
Stähle, die beispielsweise für Walzbandagen<br />
oder Glättbleche eingesetzt werden,<br />
beeinflussen das Endprodukt Straße ganz<br />
massiv.“ Deshalb legt NLMK großen Wert darauf,<br />
dass die hergestellten Grobbleche eine<br />
gute Ebenheit und enge Dickentoleranzen<br />
sowie eine besondere Oberflächenqualität<br />
haben. Dies wird vornehmlich durch das Ausnutzen<br />
der Vorteile des 4-Ständer-Fertigwalzwerks<br />
erreicht. Denn hier können bei den<br />
in Clabecq hergestellten vornehmlich dünnen,<br />
breiten Blechen ähnlich enge Dickentoleranzen<br />
wie bei Bandblechen und schon im<br />
ungestrahlten Zustand eine zunderarme<br />
Oberfläche erzielt werden. Für die Kunden<br />
kann dies beispielsweise eine Gewichtsreduktion<br />
der Endprodukte, eine gleichbleibende<br />
Rückfederung bei der Kaltverformung, eine<br />
Verbesserung der Produktivität beim (automatisierten)<br />
Schneiden und Schweißen und<br />
eine bessere Performance bedeuten.<br />
Die NLMK Deutschland ist Vertriebsgesellschaft<br />
der NLMK Europe, zu der als europäische<br />
Tochter des größten russischen Stahlerzeugers<br />
NLMK mehrere Produktionsstandorte<br />
in Westeuropa gehören. Der Konzern<br />
kann sich zu einem sehr hohen Anteil selber<br />
versorgen. Das bedeutet, dass man über<br />
sämtliche Rohstoffe, die für die Stahlproduktion<br />
notwendig sind, wie beispielsweise<br />
Eisen erze oder Kokskohle, verfügt. Die anerkannt<br />
hohe Reinheit und Qualität der Brammen<br />
ist eine wichtige Voraussetzung für die<br />
Herstellung qualitativ hochwertiger Spezialstähle.<br />
Deshalb stammen die in Clabecq verwendeten<br />
Brammen auch aus eigener,<br />
modernster Herstellung in Russland. Die Produktion<br />
des Rohstahls erfolgt hier ausschließlich<br />
im Hochofenprozess. 2017 erzeugte der<br />
Konzern rund 16,6 Mio. t Rohstahl.<br />
„Bei der Weiterverarbeitung in Clabecq<br />
setzen wir auf ein einzigartiges Walzverfahren<br />
mit engen Toleranzen und auf eine neue<br />
Vergütungslinie“, erklärt Langenhuizen. Im<br />
Zuge der Vergütung erhält das Material seine<br />
mechanischen Werte, beispielsweise die Verschleißfestigkeit.<br />
Dabei ist es wichtig, die<br />
Prozesse konstant und effizient zu gestalten,<br />
um sowohl Bearbeitbarkeit als auch Qualität<br />
im Einsatz zu bewirken. Das Werk besitzt eine<br />
Walzkapazität von bis zu 700.000 t im Jahr<br />
und eine Vergütungskapazität von bis zu<br />
250.000 t im Jahr. Die Zähigkeit, Verarbeitbarkeit<br />
und Standzeiterwartung des vergüteten<br />
Materials wird unter anderem durch<br />
die Abschreckgeschwindigkeit bestimmt.<br />
Der Stahl wird in der Vergütungslinie<br />
zunächst unter Schutzgas auf eine Temperatur<br />
von rund 920° C erhitzt. Die zunderarme<br />
Oberfläche bleibt dabei erhalten. „Innerhalb<br />
kürzester Zeit wird das heiße Material dann<br />
auf 20° C heruntergekühlt“, erläutert Langenhuizen.<br />
Ebenfalls entscheidend für die<br />
spätere Verarbeitbarkeit ist die sogenannte<br />
Kaltrichtanlage, von der es in Clabecq zwei<br />
gibt. Denn beim Richten wird nicht nur Ebenheit<br />
optimiert, sondern es werden dem Stahl<br />
die Spannungen genommen. Geringere<br />
innere Spannungen verbessern dabei maßgeblich<br />
die Formstabilität nach der mechanischen<br />
Bearbeitung.<br />
Ein weiterer Pluspunkt für alle Produkte<br />
aus Clabecq: Um die Qualität sicherzustellen,<br />
wird jedes Blech ab 8 mm Stärke zu 100 %<br />
US-geprüft.<br />
Für die Asphaltbranche werden im belgischen<br />
Werk die verschleißfesten Stähle Quard<br />
400, 450 und 500 hergestellt. Mit der Bezeichnung<br />
Quard kennzeichnet NLMK die abriebfesten<br />
Stähle. Das Material eignet sich aufgrund<br />
seiner Qualität und Eigenschaften<br />
besonders für die gleichermaßen vielfältigen<br />
wie hohen Verarbeitungs- und Standzeitanforderungen<br />
der Asphaltindustrie. Verschleißverhalten,<br />
Ebenheit und Oberflächenqualität<br />
können Maßstäbe setzen, die eben<br />
zu Produktivitäts- und Qualitätssteigerung<br />
5|20<strong>18</strong>
Vor Ort<br />
21<br />
beitragen können. Quard-Bleche sind mit<br />
Boron legierte Stähle – dies erleichtert unter<br />
anderem die Schweißbarkeit. Quard ist sehr<br />
homogen, hat eine sehr niedrige Rissanfälligkeit<br />
bei der mechanischen Bearbeitung und<br />
wird auch deswegen gern eingesetzt beispielsweise<br />
für Glättbleche beim Asphaltfertiger<br />
oder für Walzbandagen. Auch in angegliederten<br />
Themenbereichen wie Kipperund<br />
Brecherbau oder der Containerproduktion<br />
wird Quard verwendet. Quard ist verfügbar<br />
in Stärken zwischen 3,2 und 64 mm.<br />
Dank der Kombination von Quarto-Walzwerk<br />
und 4-fach-Fertigwalzwerk<br />
kann eine Oberflächenqualität, ähnlich wie<br />
bei Bandblechen, gewalzt werden. Der<br />
Kunde kann sich dadurch über eine verbesserte<br />
Optik freuen – besonders hilfreich,<br />
wenn glänzende Farbanstriche verwendet<br />
werden.<br />
„Gerade für den europäischen Markt gilt,<br />
dass Verlässlichkeit und Qualität Trumpf<br />
sind“, fasst Langenhuizen zusammen. Verlässlichkeit<br />
bedeutet Kundennähe, wie der<br />
Vertriebsprofi weiß. Dafür hat NLMK ein Servicenetz<br />
aufgebaut, das es dem Unternehmen<br />
gestattet, jeden Kunden in Europa<br />
innerhalb kurzer Zeit zu erreichen. •<br />
01<br />
02 03<br />
Bild 01 Der Rohstahl für das belgische Werk wird bei NLMK in Russland gefertigt.<br />
Bild 02 Temperaturen von über 900° C sind bei der Stahlvergütung normal.<br />
Bild 03 Bis zu 16 m lang sind die produzierten Bleche von Quard. (Quelle: DAV/hin)<br />
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Wiederverwendung auf höchsten Niveau<br />
SYLVAROAD RP1000 Performance Additive verbessert der Performance von Asphalt mit<br />
einen hohen RC Anteil. Die Nachhaltigkeit wird verbessert durch geringeren Bedarf an neuen<br />
Gesteinskörnungen und Bitumen. Das Produkt kann nicht nur in Tragschichten, sondern auch<br />
in Binder und Deckschichten angewendet werden. Das Produkt wird auf pflanzlicher Basis aus<br />
erneuerbarem Rohmaterial hergestellt und kann dadurch den CO 2<br />
Footprint von Asphaltmischgut<br />
verringern.<br />
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5|20<strong>18</strong>
22<br />
Intern<br />
RV Bayern vor<br />
malerischer Kulisse<br />
Die diesjährige zweitägige Regionalversammlung Bayerns des<br />
Deutschen Asphaltverbandes fand im Fränkischen Seenland<br />
statt. Genauer gesagt in Langlau am Kleinen Brombachsee, einem<br />
Ortsteil der Gemeinde Pfofeld, direkt am Wasser gelegen. Der stellvertretende<br />
Regionalvorsitzende Karlheinz Wolf, der für den am ersten<br />
Tag verhinderten Vorsitzenden Rainer Hohenwarter durch die<br />
Veranstaltung führte, war zufrieden über die Wahl des Veranstaltungsortes.<br />
Er betonte in seiner Eröffnungsansprache: „Ich freue mich<br />
sehr, dass wir auch dieses Jahr wieder einen attraktiven Ort für unsere<br />
Veranstaltung anbieten können, der, wenn das Wetter mitspielt, uns<br />
bestimmt wieder eine ganze Reihe schöner Eindrücke mitnehmen<br />
lässt.“ Der Vormittag des ersten Tages gehörte traditionell den Mitgliederangelegenheiten.<br />
In der internen Mitgliederversammlung<br />
präsentierten die drei Arbeitsgruppen sowie die Geschäftsführung<br />
des Verbandes die Themen der letzten Monate.<br />
Direkt nach einem kleinen Mittagsimbiss wurden dann die Sachthemen<br />
des bayerischen Asphaltstraßenbaus in der öffentlichen<br />
Veranstaltung diskutiert. Den Anfang machte der bereits zu einer<br />
Tradition gewordene Bericht von Klaus H. R. Wild, geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter<br />
Straßen- und Verkehrsplanung (GSV). „Ich hoffe, sie bekommen<br />
viel von dem Geld ab, das uns derzeit der Investitionshochlauf<br />
beschert“, eröffnete Wild seinen Vortrag. Er hob die Aufgaben der<br />
GSV hervor und erklärte an exemplarischen Bauprojekten, warum<br />
die Arbeit der GSV auch jetzt noch wichtig ist. „Die GSV hat noch zu<br />
tun, denn wir müssen aufpassen, dass auch zukünftig ausreichend<br />
Etat für den Straßenbau vorhanden ist“, resümierte Wild.<br />
5|20<strong>18</strong><br />
Als erstes Mitgliedsunternehmen<br />
nahm Ritchi Bros die Gelegenheit<br />
war, auf den Regionalversammlungen<br />
auszustellen.<br />
Thomas Hölzl: „Es sind für Straßenbauer tolle Zeiten gerade.“<br />
Im Anschluss stellte Thomas Hölzl, Leitender Baudirektor beim<br />
Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, die<br />
aktuellen Themen seiner Behörde vor. Dabei musste er gleich zu<br />
Beginn ein paar Neuerungen erklären. Denn nachdem im März Markus<br />
Söder als Nachfolger von Horst Seehofer zum Bayerischen Ministerpräsidenten<br />
gewählt wurde, ergaben sich einige Umstrukturierungen<br />
in der Bayerischen Staatsregierung. Hiervon ist auch die ehemalige<br />
Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des<br />
Innern, für Bau und Verkehr betroffen. „Diese wurde aus dem bisherigen<br />
Innenministerium herausgelöst und zu einem eigenständigen<br />
Ministerium, dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau<br />
und Verkehr, erhoben“, erläuterte Hölzl. Danach stellte er die Investitionen<br />
in Bayern vor und benannte einige beispielhafte Projekte.<br />
„Es sind für Strasenbauer gerade tolle Zeiten“, resümierte Hölzl in<br />
seinem Vortrag.<br />
Für den Abschluss des ersten Tages hatte sich die Regionalvertretung<br />
etwas ganz Besonderes, aber wenig Bayerisches ausgedacht.<br />
Denn mit dem Schiff ging es kreuz und quer über den Altmühlsee.<br />
Bei herrlichem Wetter und tollen Ausblicken konnten Kontakte<br />
gepflegt und Gespräche geführt werden.<br />
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des technischen Erfahrungsaustausches.<br />
Hierzu lädt die Regionalvertretung stets einen<br />
Mitarbeiter der Landesbehörde ein. Gern gesehener Gast war dabei<br />
Baudirektor Stefan Leitner vom Bayerischen Staatsministerium für<br />
Wohnen, Bau und Verkehr. Leitner kündigte gleich zu Beginn an, dass<br />
er einen bunten Themenstrauß dabei hatte, den er mit der Asphaltbranche<br />
diskutieren wolle – und „diskutieren“ war hier sehr wörtlich<br />
gemeint, denn es entwickelte sich ein lebhafter Austausch, von dem<br />
beide Seiten profitieren konnten.<br />
Das dominierende Thema war dabei das Asphaltgranulat. Leitner<br />
hob noch einmal die große Erfolgsgeschichte der Wiederverwendung<br />
in Deutschland hervor, gab aber auch zu bedenken, dass mittlerweile<br />
Ausbau<strong>asphalt</strong>e anfallen, in denen bereits wiederverwendete<br />
Anteile enthalten sind. „Das bedeutet, um weiter dauerhafte<br />
Straßen zu erhalten, müssen wir über die Verwendung von Straßenbaubitumen<br />
160/220 nachdenken.“ Hierzu gibt es bereits sieben<br />
Probestrecken in Bayern, die von der TU München wissenschaftlich<br />
begleitet werden. „Die bisherigen Ergebnisse stimmen optimistisch“,<br />
so Leitner. Derzeit wird die Verwendung von Straßenbaubitumen<br />
160/220 in Asphalttragschichten im Arbeitskreis 7.1.1 „Neufassung<br />
Vertragsbedingungen“ der FGSV behandelt. Allerdings, so wusste
Intern<br />
23<br />
Stefan Leitner nutzte die Gelegenheit zum intensiven Austausch mit der<br />
Asphaltbranche.<br />
Leitner zu berichten, herrsche bei einigen Mitgliedern noch Skepsis<br />
vor. „Notfalls“, so schloss er, „kann Bayern in dieser Frage auch einen<br />
Alleingang für seine Staatsstraßen gehen.“ DAV-Geschäftsführer<br />
André Täube lobte in der sich anschließenden Diskussion den Einsatz<br />
von Straßenbaubitumen 160/220 als Schritt in die richtige Richtung.<br />
Ein weiteres Thema, das im technischen Erfahrungsaustausch<br />
angesprochen wurde, war beispielsweise die Asphaltfundationsschicht.<br />
Hier konnte die DAV-Geschäftsführung auf die unmittelbar<br />
im Vorfeld stattgefundene Regionalversammlung in Baden-Württemberg<br />
verweisen. Dort wurde nämlich die Verabschiedung des<br />
Merkblattes für Asphaltfundationsschichten in Heißbauweise<br />
Baden-Württemberg (M AFS-H BW) bekannt gegeben. Daneben<br />
waren die Verwendung von Fräsgut aus Offenporigen Asphalten,<br />
Qualitätssicherung oder etwa Griffigkeitsprobleme die Themen des<br />
Austausches. Hohenwarter, der am zweiten Tag die Leitung übernommen<br />
hatte, schloss mit den Worten: „Mit der Etablierung des<br />
Klaus H. R. Wild: „Die GSV hat noch zu tun.“ (Quelle: DAV/hin)<br />
technischen Erfahrungsaustausches gehen wir in Bayern erfolgreiche<br />
Wege. Denn nur im gemeinsamen Miteinander von Verwaltung,<br />
Asphaltproduzenten und Straßenbaufirmen wird es möglich sein,<br />
die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.“<br />
Die Regionalversammlung Bayern des DAV 2019 findet vom 4. bis<br />
5. Juli statt. Der Ort wird zwar erst noch bekannt gegeben, aber es<br />
ist davon auszugehen, dass es wieder vor einer malerischen Kulisse<br />
sein wird.<br />
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5|20<strong>18</strong>
24<br />
Intern<br />
RV Baden-Württemberg mit Neuerungen<br />
Bertram Lelanz (r.), Mitglied der AG Maschinen und Umwelt, beim technischen<br />
Erfahrungsaustausch. (Quelle: DAV/hin)<br />
Thomas Reschke stellte sich als neuer Mitarbeiter vor.<br />
Das Parkhotel Stuttgart in Leinfelden-Echterdingen war am 20.<br />
Juni der diesjährige Austragungsort der Regionalversammlung<br />
Baden-Württemberg des Deutschen Asphaltverbandes. Los ging es<br />
allerdings bereits am Vorabend. Beim sogenannten „Asphaltabend“<br />
konnten bereits erste fachliche Gespräche geführt werden. Es zeigte<br />
sich jedoch schnell, dass das parallel stattfindende WM-Vorrundenspiel<br />
zwischen Spanien und Iran von größerem Interesse war. So<br />
saßen die Teilnehmer in lockerer Atmosphäre beieinander und folgten<br />
entspannt den sportlichen Ereignissen in Russland.<br />
Richtig los ging es dann am nächsten Tag mit der Mitgliederversammlung<br />
der Regionalvertretung Baden-Württemberg des DAV.<br />
Neben allgemeinen verbands- und verkehrspolitischen Themen<br />
kamen hier auch spezielle regionale Themen zur Sprache.<br />
In diesem Jahr hatte der Regionalvorstand ein etwas anderes Programm<br />
für die Regionalversammlung vorgesehen. Denn nachdem<br />
in den letzten Jahren die DAV-Mitglieder in Baden-Württemberg<br />
gemeinsam mit dem Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg<br />
(ISTE) eingeladen wurden, kehrte der Vorstand in Leinfelden-Echterdingen<br />
zu einer reinen DAV-Veranstaltung zurück. Regionalvorsitzender<br />
Stefan Schmidt-Weiss betonte in seiner Eröffnungsansprache<br />
allerdings ausdrücklich: „Wir kommen insoweit dem vielfachen<br />
Wunsch nach, die Asphaltthemen stärker in den Vordergrund<br />
zu rücken. Das soll aber bitte nicht als Abkehr vom ISTE verstanden<br />
werden, mit dem wir weiterhin eine partnerschaftliche Kooperation<br />
pflegen. Einige Unternehmen hier sind ja bekanntlich in beiden Verbänden<br />
aktiv.“<br />
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung gab es die zweite Neuerung<br />
auf der diesjährigen Regionalversammlung. Denn für den weiteren<br />
Verlauf des Tages war BD Robert Zimmermann vom Ministerium<br />
für Verkehr Baden-Württemberg zu einem technischen Erfahrungsaustausch<br />
eingeladen worden. „Das Format eines Erfahrungsaustausches<br />
mit den Verkehrsbehörden pflegen die DAV-Kollegen in Bayern<br />
bereits seit vielen Jahren in ihren Regionalversammlungen und ab und<br />
zu kann man sich ja von unserem östlichen Nachbarn etwas abschauen“,<br />
bemerkte Schmidt-Weiss dann auch augenzwinkernd.<br />
Die Agenda, die Zimmermann mit zur Versammlung brachte, sah<br />
Robert Zimmermann: „Wir sitzen in einem Boot mit ihnen.“<br />
vor, über Zahlen, Daten und Fakten aus der Straßenbauverwaltung<br />
Baden-Württembergs zu sprechen, einen Rückblick auf das Jahr 2017<br />
und einen Ausblick auf 20<strong>18</strong> zu geben sowie eine Analyse verschiedener<br />
technischer Fragen, wie beispielsweise zum ARS 5/20<strong>05</strong>, zu<br />
kompakten Asphaltbefestigungen, zu lärmmindernden Fahrbahnbelägen<br />
oder allgemein zum Qualitätsstraßenbau, vorzunehmen.<br />
Tatsächlich aber wurde von allen die Möglichkeit zur Diskussion<br />
genutzt, bei der auch noch viele andere Themen erörtert wurden.<br />
So konnte Zimmermann beispielsweise zur großen Freude der<br />
Anwesenden verkünden, dass das „Merkblatt für Asphaltfundationsschichten<br />
in Heißbauweise Baden-Württemberg (M AFS-H BW) Ausgabe<br />
20<strong>18</strong>“ noch am selben Tag eingeführt wird und somit landesweit<br />
Gültigkeit hat. „Wir tragen damit dem Umstand der zurzeit<br />
immer größer werdenden Anteile von anstehendem Asphaltgranulat<br />
Rechnung, die wir möglichst vollständig einer hochwertigen Verwertung<br />
zuführen müssen“, betonte Zimmermann. Ziel müsse es sein,<br />
den Asphaltoberbau bei Neu-, Aus- und Umbaumaßnahmen zu verstärken.<br />
Weiteres engagiert diskutiertes Thema war das ARS 5/20<strong>05</strong> vom<br />
5|20<strong>18</strong>
Intern<br />
25<br />
Der Regionalvorstand<br />
Baden-Württemberg (v.l.n.r.):<br />
Susanne Reichsgräfin von Kesselstatt,<br />
Mathias Waggershauser,<br />
Bruno Schwendemann, Michael<br />
Knobel (nicht im Bild: Vorsitzender<br />
Stefan Schmidt-Weiss).<br />
Bundesministerium, in dem kurz gesagt festgelegt wird, dass bei<br />
außergewöhnlicher Verkehrsbelastung auf Bundesfernstraßen nur<br />
eine Oberbauweise mit einer Fahrbahndecke aus Beton oder Asphalt<br />
mit einer Deckschicht aus Guss<strong>asphalt</strong> gebaut werden darf. Zimmermann<br />
kündigte einen sukzessiven Wandel für die betroffenen Straßen<br />
an, damit Asphaltmischwerke, Baufirmen und die Straßenbauverwaltung<br />
sich darauf einstellen können. Den Umsetzungszeitraum<br />
prognostizierte er bis voraussichtlich 2021. „Wir sitzen da mit ihnen<br />
in einem Boot“, so Zimmermann. Nachdem erste größere Maßnahmen<br />
bereits in 2017, beispielsweise auf der A 6, durchgeführt wurden,<br />
plant das Landesministerium weiter Maßnahmen in 20<strong>18</strong> auf der A 6<br />
und auf Bundesstraßen.<br />
Gegen Ende der Veranstaltung wurden die Vorteile und Möglichkeiten<br />
von digitalisiertem und vernetztem Straßenbau diskutiert.<br />
Zimmermann fasste zusammen: „Wesentliche Erkenntnisse konnten<br />
aus dem angewandten Forschungsvorhaben Smartsite und zwei in<br />
Baden-Württemberg durchgeführten Untersuchungsstrecken<br />
gewonnen werden.“ Die Komponenten vom Qualitäts-Straßenbau<br />
Baden-Württemberg 4.0 würden mit am Markt verfügbaren Technologien<br />
produktneutral beschrieben sowie im Wettbewerb gesucht<br />
und sollten zur Regelbauweise ausgebaut werden. Die Breitenanwendung<br />
sei bereits im Jahr 2020 vorgesehen.<br />
Die angeregte Diskussion unter den Anwesenden unterstrich<br />
noch einmal die Bedeutung dieses Austausches über technische Themen<br />
zwischen Verwaltung und Asphaltbranche. Schmidt-Weiss<br />
bedankte sich zum Schluss bei Zimmermann für die offene und gute<br />
Diskussion. „Ich denke, wir haben heute eine Menge an Themen<br />
angesprochen und Lösungen herausgearbeitet“, fasste er zusammen.<br />
<br />
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5|20<strong>18</strong>
26<br />
Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />
Kongress in Erfurt<br />
Das Schaufenster der Branche<br />
Der Kongress der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) ist alle zwei Jahre<br />
der Treffpunkt für Interessierte und Experten aus der nationalen und internationalen Bau- und<br />
Verkehrsbranche und bietet eine Diskussionsplattform für Wissenschaft, Industrie, Politik und<br />
Verwaltung. In der begleitenden Fachausstellung „Straßen und Verkehr 20<strong>18</strong>“ werden neueste<br />
Entwicklungen in den Bereichen Verkehrsplanung, Straßenentwurf, Straßenverkehrstechnik, Baustoffe,<br />
Straßenbau, Umwelttechnik, Digitalisierung und Mobilitätsstrategien präsentiert. Im Rahmen des<br />
Kongresses sollen neben den Fachvorträgen auch wissenschaftliche Arbeiten als Posterpräsentation<br />
einem großen Fachpublikum vorgestellt werden.<br />
Nicht nur fachlich bietet der Straßen- und Verkehrskongress<br />
interessante Einblicke. Der Zeitforscher<br />
Marc Wittmann berichtet in seinem Festvortrag<br />
über seine Erkenntnisse zur Zeitempfindung. Der<br />
„Feier-Abend“ am Mittwoch lädt zum entspannten<br />
Miteinander inmitten der Erfurter Altstadt ein. Dort<br />
wird es reichlich Gelegenheit zum Austausch, zum<br />
Abschalten und Unterhalten geben.<br />
Am Abschlusstag des Kongresses soll mittels des<br />
Forschungsforums ein vergleichender Blick auf die<br />
Forschungslandschaften in China und den USA geworfen<br />
werden. Außerdem wird es zum zweiten Mal eine<br />
Poster-Session geben, bei der dem teilnehmenden<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit gegeben<br />
wird, laufende Forschungsprojekte im Rahmen<br />
des Kongresses vorzustellen und zu diskutieren.<br />
Elfriede Sauerwein-Braksiek, Vorsitzende der FGSV,<br />
blickt froh auf den Kongress: „In der dem Kongress<br />
angeschlossenen Fachausstellung ,Straßen und Verkehr<br />
20<strong>18</strong>‘ haben Sie vielfältige Möglichkeiten, sich<br />
über die Branchenneuheiten aus den Bereichen Verkehrsplanung,<br />
Straßenentwurf, Straßenverkehrstechnik,<br />
Baustoffe, Straßenbau, Umwelttechnik, Software<br />
und Ingenieurwesen zu informieren.“<br />
Das Programm auf einen Blick<br />
Mittwoch, 12.09.<br />
Donnerstag, 13.09. Freitag, 14.09.<br />
09.00 09.00<br />
Fachausstellung<br />
Vortragsreihe Vortragsreihe<br />
„Straßen und Verkehr“ 20<strong>18</strong><br />
Vortragsreihe Vortragsreihe<br />
Infrastruktur- Digitalisierung im<br />
10.00 Straßenentwurf Bautechnik II<br />
10.00<br />
Eröffnung der Fachausstellung<br />
management Straßen- und<br />
Verkehrswesen<br />
11.00 11.00<br />
FGSV-Mitgliederversammlung<br />
PAUSE | Fachausstellung<br />
PAUSE | Fachausstellung<br />
12.00 12.00<br />
Festvortrag<br />
Forschungsforum<br />
PAUSE | Fachausstellung<br />
13.00 Schlussworte<br />
13.00<br />
Rundgang durch die Fachausstellung<br />
PAUSE | Fachausstellung<br />
Fachausstellung | Kongressende<br />
14.00 14.00<br />
Eröffnung des Kongresses<br />
Vortragsreihe<br />
Vortragsreihe<br />
Querschnittsthema<br />
15.00 Straßenausstattung<br />
Umwelt, Verkehr, Bau<br />
15.00<br />
PAUSE | Fachausstellung | Postersession<br />
16.00 PAUSE | Fachausstellung<br />
16.00<br />
Vortragsreihe<br />
Vortragsreihe<br />
Mobilitäts- und<br />
17.00 Bautechnik I<br />
Vortragsreihe<br />
17.00<br />
Verkehrsplanung<br />
Vortragsreihe Querschnittsthema<br />
Bautechnik III Kommunales<br />
<strong>18</strong>.00 Fachausstellung<br />
Verkehrswesen<br />
<strong>18</strong>.00<br />
Fachausstellung<br />
19.00 19.00<br />
Kongressabend „Feier-Abend“<br />
Stiftungsfeiern<br />
5|20<strong>18</strong>
Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />
27<br />
Mittwoch 12.09.<br />
Auftaktveranstaltung<br />
10:00 Eröffnung der Fachausstellung „Straßen und Verkehr<br />
20<strong>18</strong>“<br />
10:30 FGSV-Mitgliederversammlung<br />
10:00 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />
13:00 Rundgang durch die Fachausstellung<br />
14:00 Großer Saal: Eröffnung des Deutschen Straßen- und<br />
Verkehrskongresses 20<strong>18</strong><br />
Begrüßung<br />
Dir.in Dipl.-Ing. Elfriede Sauerwein-Braksiek, Vorsitzende der<br />
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V.,<br />
Köln<br />
Ansprache<br />
Bundesminister Andreas Scheuer (angefragt), Bundesministerium<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berlin<br />
Grußworte<br />
Landesministerin Birgit Keller, Thüringer Ministerium für<br />
Infrastruktur und Landwirtschaft, Erfurt<br />
Beigeordneter Alexander Hilge, Dezernat für<br />
Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften der<br />
Landeshauptstadt Erfurt<br />
Ing. Civ. Claude Van Rooten, Präsident des Welt-<br />
Straßenverbandes (PIARC), Paris<br />
15:00 Pause / Besuch der Fachausstellung und der Postersession<br />
16:00 Großer Saal: MOBILITÄTS- UND VERKEHRSPLANUNG<br />
Moderation: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gerlach – FB<br />
Bauingenieurwesen, Lehr- und Forschungsgebiet<br />
Straßenverkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik der<br />
Bergischen Universität Wuppertal<br />
Mobilitätspläne und Mobilitätsmanagement für eine<br />
nachhaltige Verkehrsentwicklung<br />
Prof. Dr.-Ing. Volker Blees, FB Architektur und<br />
Bauingenieurwesen der Hochschule RheinMain, Wiesbaden<br />
Zuverlässiger öffentlicher Verkehr<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer, FG Verkehrsplanung und<br />
Verkehrssysteme der Universität Kassel<br />
Der Modal Split: Eine missverständliche Kenngröße<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans-Christian Holz-Rau, FG Verkehrswesen<br />
und Verkehrsplanung der Technischen Universität Dortmund<br />
Carl-Zeiss-Saal: BAUTECHNIK I<br />
Moderation: Dipl.-Ing. Thomas Wolf, STRABAG Großprojekte<br />
GmbH, München<br />
Europäische Normung für Bauprodukte – Fluch oder<br />
Segen?<br />
Ltd. RDir. Dipl.-Ing. Rudi Bull-Wasser, Bundesanstalt für<br />
Straßenwesen, Bergisch Gladbach<br />
Hybridoberbau – Potenziale<br />
RDir. Dr.-Ing. Marko Wieland, Bundesanstalt für Straßenwesen,<br />
Bergisch Gladbach<br />
Straßen- und Flugbetriebsflächen – ein himmelweiter<br />
Unterschied?<br />
Dr.-Ing. Manfred Hase, HNL Ingenieur- und Prüfgesellschaft<br />
mbH, Pinneberg<br />
17:35 bis <strong>18</strong>:30 Besuch der Fachausstellung<br />
19:00 Feier-Abend (Gemeinsamer Ausklang des ersten<br />
Kongresstages bei gutem Essen und leckeren Getränken im<br />
Garten und in den Räumen des Kaisersaals in der Erfurter<br />
Altstadt)<br />
Donnerstag 13.09.<br />
9:00 Großer Saal: Straßenentwurf<br />
Moderation:<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Lippold, Lehrstuhl Gestaltung von<br />
Straßenverkehrsanlagen der Technischen Universität Dresden<br />
Die neuen Richtlinien für das Sicherheitsaudit von<br />
Straßen – RSAS<br />
RDir.in Dr.-Ing. Kerstin Lemke, Bundesanstalt für Straßenwesen,<br />
Bergisch Gladbach<br />
Differenzierte Standards im Radverkehrsnetz<br />
(Radschnellwege, Radvorrangrouten, ERA-Standard)<br />
Dipl.-Geogr. Peter Gwiasda, Planungsbüro VIA eG, Köln<br />
Reise- und Fernbusparken in Städten<br />
Dipl.-Ing. Matthias Heinz, LK Argus GmbH, Berlin<br />
Carl-Zeiss-Saal: Bautechnik II<br />
Moderation:<br />
Dipl.-Ing. Bernd Nolle, TPA GmbH, Stuttgart<br />
Grinding – die Betonoberfläche der Zukunft?<br />
Dipl.-Ing. Jens Skarabis, Silentex GmbH, Berlin<br />
Abschätzung der Performance von Asphalt anhand von<br />
Bitumenprüfungen<br />
Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Ing. Michael P. Wistuba, Institut für<br />
Straßenwesen (ISBS) der Technischen Universität Braunschweig<br />
Performance von der Wiege bis zur Bahre<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner, Fakultät<br />
Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dresden<br />
10:35 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />
11:40 Festvortrag<br />
Fahren. Warten. Flow. Wie unser Gefühl für die Zeit<br />
entsteht.<br />
Dr. Marc Wittmann (Dr. Marc Wittmann ist Psychologe und<br />
Humanbiologe und arbeitet am Institut für Grenzgebiete der<br />
Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg. 1998 erhielt<br />
er den Peter-Jacobi-Preis der Deutschen Gesellschaft für<br />
Medizinische Psychologie.)<br />
12:40 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />
14:00 Großer Saal:<br />
Querschnittsthema: Umwelt, Verkehr und Bau<br />
Moderation:<br />
Dipl.-Ing. Hans-Georg Stutz, Stutz GmbH Tief- und Straßenbau,<br />
Kirchheim<br />
Klimawirkungsanalyse für das Bundesfernstraßennetz<br />
am Beispiel von Hangrutschungen<br />
Dr. Martin Klose, Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch<br />
Gladbach<br />
Die Hamburger Deckel – Die Versöhnung von Stadt und<br />
Autobahn<br />
Dipl.-Ing. Klaus Franke, Amt für Straßen- und Verkehrswesen<br />
der Freien und Hansestadt Hamburg<br />
Ressourceneffizienz im Erdbau<br />
Akad. Dir. Dr.-Ing. Dirk Heyer, Lehrstuhl und Prüfamt für<br />
Grundbau, Bodenmechanik, Felsmechanik und Tunnelbau der<br />
Technischen Universität München<br />
Carl-Zeiss-Saal: Straßenausstattung<br />
Moderation:<br />
Dir. und Prof. Dipl.-Ing. Michael Rohloff, Bundesanstalt für<br />
Straßenwesen, Bergisch Gladbach<br />
Fahrzeugrückhaltesysteme – keine Nebensache?<br />
RDir.in Dipl.-Ing. Janine Kübler, Bundesanstalt für<br />
Straßenwesen, Bergisch Gladbach<br />
5|20<strong>18</strong>
28<br />
Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />
Neubau und Nachrüstung von Straßentunneln – Bauen<br />
unter Verkehr in der Großstadt<br />
Dipl.-Ing. Claus-Dieter Hauck, Tiefbauamt Stuttgart<br />
<strong>18</strong>:10 bis 19:00 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />
19:00 Stiftungsfeiern<br />
Freitag 14.09.<br />
Der Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong> findet im Congress Center der<br />
Messe Erfurt statt. (Quelle: Messe Erfurt)<br />
Die neuen Richtlinien für die Markierung von Straßen<br />
(RMS)<br />
RR Dr.-Ing. Thomas Jährig, Bundesanstalt für Straßenwesen,<br />
Bergisch Gladbach<br />
Phasenmodule zur Optimierung der Einrichtung von<br />
Arbeitsstellen<br />
Philipp-Armand Klee, M. Sc., Institut für Straßenwesen der<br />
RWTH Aachen<br />
15:35 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />
16:30 Großer Saal: Bautechnik III<br />
Moderation:<br />
Dr. rer. nat. Erhard Westiner, MPA Bau, Abteilung Baustoffe der<br />
Technischen Universität München<br />
Der Ländliche Wegebau<br />
Prof. Dr.-Ing. Holger Lorenzl, Labor für Verkehrswegebau der<br />
Fachhochschule Lübeck<br />
Neue Entwicklungen bei der Pflasterbauweise<br />
Prof. Dr.-Ing. Carsten Koch, Institut für Baustoffe, Geotechnik,<br />
Wasser und Verkehr der Technischen Hochschule Köln<br />
Gabionen: Voraussetzungen für einen erfolgreichen<br />
Einsatz<br />
Prof. Dr.-Ing. Frank Heimbecher, FB Bauingenieurwesen der<br />
Fachhochschule Münster<br />
Carl-Zeiss-Saal: Querschnittsthema:<br />
Kommunales Verkehrswesen<br />
Moderation:<br />
Dr.-Ing. Stefan Klotz – Landesbetrieb Straßen, Brücken und<br />
Gewässer der Freien und Hansestadt Hamburg<br />
Peak Car: Beobachtungen aus fünf europäischen<br />
Hauptstädten<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike, Professur für integrierte<br />
Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik der Technischen<br />
Universität Dresden<br />
Finanzbedarf für die kommunale Straßenerhaltung –<br />
das neue Merkblatt<br />
StBDir. Dipl.-Ing. Alexander Buttgereit, Dipl.-Betriebsw.<br />
Stefan Gomolluch, Tiefbauamt Münster<br />
09:00 Großer Saal: Infrastrukturmanagement<br />
Moderation:<br />
Dr.-Ing. Christoph Dröge, Landesbetrieb Straßenbau NRW,<br />
Betriebssitz Gelsenkirchen<br />
Erhaltungsmanagement der Bundesfernstraßen – Stand<br />
und Ausblick<br />
RDir.in Dr.-Ing. Ulrike Stöckert, Bundesanstalt für<br />
Straßenwesen, Bergisch Gladbach<br />
Verfahren zur Ebenheitsmessung<br />
Dr.-Ing. Dirk Ebersbach, Lehamann + PartnerGmbH<br />
Ingenieurgesellschaft für Straßeninformationen, Erfurt<br />
Fahrzeug – Reifen – Fahrbahn / Ein Modell zur Erfassung<br />
der Interaktion der Komponenten<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Oeser, Institut für<br />
Straßenwesen der RWTH Aachen<br />
Carl-Zeiss-Saal: Digitalisierung im Straßen- und<br />
Verkehrswesen (bis 11:00)<br />
Moderation:<br />
MR Dipl.-Ing. Roland Degelmann, Bayerisches<br />
Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, München<br />
Building Information Modeling – BIM im Life Cycle<br />
Management<br />
Dipl.-Ing. (FH) Lars Keller, F. Winkler GmbH & Co. KG, Bremen /<br />
Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner, Hochschule Karlsruhe Technik<br />
und Wirtschaft, Karlsruhe<br />
Digitalisierung von Lichtsignalanlagen und die<br />
Neufassung der Hinweise LSA-Steuerungszentralen<br />
Dipl.-Ing. Bernd Noll – Straßenverkehrs- und Tiefbauamt der<br />
Stadt Kassel<br />
Verkehrs- und Baustellenmanagement mit dem<br />
Softwaretool ROADS<br />
Dipl.-Ing. Jeff Marengwa – Landesbetrieb Straßen, Brücken und<br />
Gewässer der Freien und Hansestadt Hamburg<br />
mit dem Softwaretool TIC<br />
Dipl.-Ing. Ingo Menzel – Landesbetrieb Straßenbau NRW,<br />
Verkehrszentrale, Leverkusen<br />
10:35 Pause / Besuch der Fachausstellung<br />
11:40 Forschungsforum<br />
Moderation:<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Fritz Busch, Lehrstuhl für Verkehrstechnik<br />
der Technischen Universität München<br />
Forschung im Straßen- und Verkehrswesen – Dimension<br />
und Relevanz in China und den USA<br />
Univ.-Prof. Haixiao Pan, PhD. Department of Urban Planning<br />
Tongji University Shanghai, China<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Bogenberger, Professor für<br />
Verkehrstechnik der Universität der Bundeswehr München<br />
12:50 Schlussworte der Vorsitzenden der FGSV<br />
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Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />
29<br />
Bernd Nolle im Gespräch<br />
„Die Arbeit der FGSV hat sich<br />
seit Jahrzehnten bewährt“<br />
Der „Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong>“ der<br />
FGSV in Erfurt präsentiert wieder einmal eine<br />
facettenreiche Themenauswahl. Wir sprachen mit<br />
Bernd Nolle, Leiter der Arbeitsgruppe 7 „Asphaltbauweisen“<br />
innerhalb der FGSV, über die Tagung,<br />
die Aufgaben der Arbeitsgruppe und über spannende<br />
Themen im Asphaltstraßenbau.<br />
<strong>asphalt</strong>: Herr Nolle, was erwarten Sie vom „Deutschen<br />
Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong>“?<br />
Ich denke, dass das wieder eine durch die Geschäftsstelle<br />
der FGSV hervorragend organisierte Veranstaltung<br />
wird. Ich möchte dem Team in Köln hier schon<br />
mal meinen Dank aussprechen, dass das immer so<br />
hervorragend klappt. Eine solche Großveranstaltung<br />
reibungslos zu organisieren ist ein gewaltiger Aufwand.<br />
Daneben bin ich auf die begleitende Fachausstellung<br />
„Straßen und Verkehr 20<strong>18</strong>“ gespannt. Hier präsentiert<br />
sich die komplette Straßenbaubranche. Ich hoffe auf<br />
neue Ansätze beim Asphaltstraßenbau. Um nur zwei<br />
Beispiele zu nennen, etwa bei der Substanzerfassung<br />
oder bei neuen maschinentechnischen Lösungen für<br />
einen qualitativ hochwertigen Straßenbau. Oder es<br />
sind einfach interessante Bauprojekte, über die man<br />
sich an den jeweiligen Ständen austauschen kann.<br />
Hinzu kommt, dass wir nach dem Straßen- und Verkehrskongress<br />
2016 in Bremen in Erfurt zum zweiten<br />
Mal eine Poster-Session als Teil des Kongresses haben.<br />
Hier hat der wissenschaftliche Nachwuchs aus den<br />
Universitäten Gelegenheit, auf seine laufenden Forschungsvorhaben<br />
aufmerksam zu machen. Ich hoffe<br />
auf einen regen Austausch der Kongressteilnehmer<br />
mit den jungen Akademikern.<br />
Wenn Sie an nur einem Vortrag teilnehmen dürften<br />
bei dem Kongress, welchen würden Sie sich<br />
raussuchen und warum?<br />
Nolle: Ich glaube, wir haben für den „Deutschen Straßen-<br />
und Verkehrskongress 20<strong>18</strong>“ in Erfurt ein rundes<br />
Vortragsprogramm auf die Beine gestellt, das einen<br />
guten Überblick über die komplette Bandbreite der<br />
Arbeit aller Gremien der FGSV bietet.<br />
Aus diesem Programm jetzt einen Vortrag besonders<br />
hervorzuheben, würde den anderen Referenten und<br />
ihren Themen nicht gerecht werden. Ich möchte hier<br />
niemanden besonders hervorheben. Deshalb<br />
möchte ich hier nur noch einmal auf den Dreiklang<br />
aus Fachprogramm, Ausstellung und auf Poster-Session<br />
hinweisen, der einen Besuch des Kongresses<br />
lohnend macht.<br />
In welchen Vorträgen kommen die<br />
Arbeitsschwerpunkte der FGSV im<br />
Asphaltbereich zum Tragen?<br />
Nolle: Die beiden Vorträge zur „Performance“<br />
von Prof. Wellner und Prof. Wistuba<br />
befassen sich unmittelbar mit Asphalt respektive<br />
Bitumen.<br />
Es gibt aber auch eine Reihe von Vorträgen, die<br />
Themen behandeln, die bauweisenübergreifend<br />
sind und bei denen sich verschiedene Arbeitsgruppen<br />
miteinander abstimmen. Dabei ist zu betonen, dass es<br />
heute eine deutlich bessere Abstimmung der Arbeitsgruppen<br />
untereinander gibt, nicht mehr das alte – im<br />
wahrsten Sinne des Wortes – „Schwarz-weiß-Denken“.<br />
Ein schönes Beispiel dafür ist das Thema „Hybridoberbau“<br />
über das Herr Dr. Wieland vortragen wird. Hier<br />
wird versucht, die positiven Eigenschaften von Asphalt<br />
und Beton zu kombinieren, also Beton auf Asphalt<br />
oder umgekehrt.<br />
Darüber hinaus werden Asphaltthemen auch in den<br />
Vorträgen von Herrn Dr. Hase zu Flugbetriebsflächen<br />
und Herrn Prof. Lorenzl zum ländlichen Wegebau<br />
angesprochen werden.<br />
Grundsätzlich muss aber berücksichtigt werden, dass<br />
beim „Deutschen Straßen- und Verkehrskongress“ ein<br />
Überblick über die Arbeit aller Arbeitsgruppen, Querschnittsausschüsse<br />
und Kommissionen der FGSV<br />
gegeben wird. Somit bleibt für jede einzelne Arbeitsgruppe<br />
nur eine sehr begrenzte Anzahl an Vorträgen.<br />
Einen detaillierten Überblick über die Arbeit der<br />
Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen“ werden interessierte<br />
Kolleginnen und Kollegen bei der Asphaltstraßentagung<br />
nächstes Jahr in Münster bekommen.<br />
Wo sehen Sie die dringendsten Aufgaben der<br />
Arbeitsgruppe 7 „Asphaltbauweisen“ innerhalb<br />
der FGSV in den kommenden Monaten/Jahren?<br />
Nolle: Mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen<br />
kann ich Ihnen eines versprechen: Das Aufgabenheft<br />
für uns ist auch in den nächsten Jahren prall gefüllt.<br />
Die Themen sind so vielfältig, dass wir uns auf Jahre<br />
hinaus nicht über Beschäftigung beklagen können.<br />
Da sind natürlich ganz am Anfang unsere zentralen<br />
Regelwerke, die ZTV Asphalt-StB, die ZTV BEA-StB und<br />
die TL Asphalt-StB zu nennen. Aber auch abseits dieses<br />
Großprojektes, über das wir ja gleich noch mal kurz<br />
sprechen können, gibt es genug zu tun.<br />
Da ist beispielsweise die Frage der Asphaltextraktion<br />
und wie es weitergeht ohne Tri. Der zwischenzeitlich<br />
positiv beschiedene Zulassungsantrag gibt uns zwar<br />
die Möglichkeit, Tri für weitere sieben Jahre einzusetzen,<br />
aber maßgebend ist nicht der Zeitpunkt der<br />
Asphalt ist nicht nur fit für<br />
die Digitalisierung, sondern<br />
mittlerweile gehören BIM<br />
und Asphaltstraßenbau eng<br />
zusammen.<br />
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30<br />
Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />
Die Erarbeitung und Fortschreibung<br />
des Technischen<br />
Regelwerkes in den paritätisch<br />
besetzten Gremien der<br />
FGSV hat sich tatsächlich<br />
seit Jahrzehnten bewährt.<br />
(Quelle: DAV/hin)<br />
Zustimmung durch die Europäische Kommission, sondern<br />
das ursprüngliche Ablaufdatum am 21. April 2016.<br />
Das bedeutet, Tri ist so oder so nur noch bis 2023<br />
erlaubt. Hinzu kommt, dass die Qualität des Lösemittels<br />
sich in der letzten Zeit offensichtlich verändert hat,<br />
was eine deutliche Zunahme des Aufwandes bei der<br />
Stabilisierung im Labor erforderlich macht. Das zumindest<br />
bekommen wir von vielen Laboren berichtet.<br />
Unser aller Ziel muss daher der Wechsel sein. Dabei<br />
wollen wir weg von den chlorierten Kohlenwasserstoffen,<br />
aber das muss umsetzbar und auch wirtschaftlich<br />
darstellbar sein.<br />
Ein weiterer großer Bereich, um den wir uns aktuell<br />
und auch in den nächsten Jahren kümmern müssen,<br />
ist die Reduzierung der Umweltbeeinträchtigungen.<br />
Hier ist natürlich an erster Stelle die Lärmreduzierung<br />
zu nennen und dabei vor allem die Offenporige<br />
Asphaltdeckschicht. Sie ist das Alleinstellungsmerkmal<br />
unserer Bauweise, denn damit steht uns eine Asphaltdeckschicht<br />
zur Verfügung, die einen DStrO-Wert von<br />
-5 dB(A) aufweist. Im Straßenbau unerreicht! Allerdings<br />
steht diese Bauweise bei der Bauwirtschaft und den<br />
Straßenbauverwaltungen der Länder zunehmend in<br />
der Kritik, weil ihre bautechnische Nutzungsdauer zu<br />
wünschen übrig lässt. Denn was habe ich von einer<br />
nach dem Statuspapier der BASt versprochenen lärmtechnischen<br />
Nutzungsdauer von acht Jahren, wenn<br />
mir die entsprechende Strecke bereits nach fünf Jahren<br />
in die Knie geht. Dafür haben wir ein Forschungsprojekt,<br />
finanziert von der FGSV und vom Deutschen<br />
Asphaltinstitut e. V. in enger Kooperation mit der BASt<br />
bearbeitet, ins Leben gerufen. Auf dem Gelände des<br />
DuraBASt im Kreuz Köln-Ost werden anhand zweier<br />
verschiedener Rezepturen eines PA die Eigenschaften<br />
dieser eingebauten Schichten miteinander verglichen.<br />
Durch die Zugabe von 5 M.-% gebrochene feine<br />
Gesteinskörnung wollen wir die bautechnische Nutzungsdauer,<br />
sprich einfach die Dauerhaftigkeit, des PA<br />
verbessern.<br />
Das sind jetzt nur einzelne Schlaglichter auf die umfassende<br />
Arbeit in den Gremien der FGSV.<br />
Sie sprachen es gerade an: Die Branche wartet auf<br />
die neuen ZTV/TL Asphalt-StB. Wann ist mit der<br />
Einführung zu rechnen?<br />
Nolle: Das ist eine gute Frage. Die Liste mit Hinweisen<br />
und Wünschen, was technisch, vertraglich oder redaktionell<br />
angepasst oder überarbeitet werden sollte, war<br />
sehr lang. Viele dieser Punkte haben wir im zuständigen<br />
AK 7.1.3 unter der Leitung von Herrn Prof. Weßelborg<br />
diskutiert, umgesetzt oder teilweise auch verworfen.<br />
Aber es ist auch noch eine ganze Reihe von Punkten<br />
offen, die im Arbeitskreis durchaus kontrovers diskutiert<br />
werden, bei denen wir noch zu einer abschließenden<br />
Entscheidung kommen müssen.<br />
Dennoch hoffe ich, dass wir mit der Arbeit im Arbeitskreis<br />
bis Ende 2019 fertig sein sollten, woran sich dann<br />
ja noch die Verabschiedung durch die übergeordneten<br />
Gremien, die Bund-Länder-Umfrage und letztlich<br />
die Notifizierung anschließt, bevor die Veröffentlichung<br />
erfolgen kann.<br />
Derzeit werden die Halden mit Asphaltgranulat<br />
immer höher. Wird das neue Regelwerk hierzu<br />
Lösungsansätze enthalten, wie dem erhöhten<br />
Anfall begegnet werden kann?<br />
Nolle: In der Diskussion ist aktuell der sogenannte<br />
„Zweisortensprung“ für das Asphalttragschichtmischgut,<br />
das heißt, die Verwendung eines Zugabebindemittels,<br />
das zwei Sorten „weicher“ sein darf als das<br />
ausgeschriebene, bei gleichzeitigem Wegfall der bisherigen<br />
Regelung, dass im Eignungsnachweis ein<br />
resultierender Erweichungspunkt Ring und Kugel<br />
angegeben werden darf, der der nächsten härteren<br />
Bindemittelsorte entspricht. In einer ganzen Reihe von<br />
Bundesländern ist dies bereits Standard, aber im<br />
Arbeitskreis ringen wir noch darum.<br />
Diskutiert wird auch die Zugabe von Asphaltgranulat<br />
bei Splittmastix<strong>asphalt</strong>, wie das bereits seit Jahren in<br />
Hamburg mit sehr guten Erfahrungen praktiziert wird.<br />
Parallel dazu wird das Merkblatt für Asphaltfundationsschichten<br />
in Heißbauweise neu erstellt. Das alte<br />
Merkblatt von 1997 war zurückgezogen worden, weil<br />
es aus wirtschaftlichen Gründen keine Anwendung<br />
fand. In der aktuellen Situation kann dieses Merkblatt<br />
ein zusätzlicher Mosaikstein sein, um zu verhindern,<br />
dass die Halden immer weiter wachsen.<br />
Ganz entscheidend ist aber, dass die Wiederverwendung<br />
von Asphaltgranulat – abweichend vom Technischen<br />
Regelwerk und im krassen Widerspruch zum<br />
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz – nicht in einzelnen<br />
Bauverträgen eingeschränkt wird.<br />
Welche Auswirkungen erwarten Sie durch die Einführung<br />
von BIM für die Asphaltbauweise? Oder<br />
anders gefragt: Ist der Asphalt fit für die Digitalisierung?<br />
Nolle: Bei Diskussionen zum Thema BIM ist immer<br />
wieder festzustellen, dass das, was darunter verstanden<br />
wird, sehr stark divergiert. Ich bleibe daher beim<br />
Begriff Digitalisierung. Asphalt ist nicht nur fit für die<br />
Digitalisierung, sondern mittlerweile hat sie an vielen<br />
Stellen bereits Einzug in den Asphaltstraßenbau<br />
gehalten. Lassen Sie mich ein paar Beispiele bringen.<br />
5|20<strong>18</strong>
Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />
31<br />
Die Taktung der Lkw vom Asphaltmischwerk zur Baustelle<br />
sorgt für einen kontinuierlichen Einbauprozess.<br />
Mischmeister und Bauleiter vor Ort sehen immer, wo<br />
sich die Lkw gerade befinden und ob sie irgendwo<br />
gegensteuern müssen. Dann geht es weiter. Anhand<br />
der elektronischen Lieferscheine lässt sich über Jahre<br />
hinweg nachfassen, welche Lkw-Fuhre an welcher<br />
Stelle eingebaut wurde. Das kann sich beispielsweise<br />
wichtig für die anstehenden Instandhaltungsintervalle<br />
erweisen.<br />
Die Überwachung des Einbauprozesses, wie es die<br />
Digitalisierung ermöglicht, vom Mischen über die<br />
Anlieferung bis hin zum Einbau, ergänzt mit den Laborund<br />
In-situ-Prüfungen, bringt uns dem Ziel einer<br />
gleichmäßig hohen Qualität ein gutes Stück näher.<br />
Dabei müssen wir aber auch abstimmen, wie wir bauvertraglich<br />
mit dem immensen Datenvolumen umgehen.<br />
Maßgebend ist dann nicht mehr der Elfmeterpunkt<br />
für das ganze Fußballfeld, das entspricht bildlich<br />
der aktuellen Regelung einer Kontrollprüfungsstelle<br />
alle 6000 m², sondern wir können – etwas überspitzt<br />
formuliert – jeden Quadratzentimeter bewerten.<br />
Erwarten Sie Änderungen, auch im Hinblick auf die<br />
bewährte Form der Erarbeitung des Technischen<br />
Regelwerks, wenn der Bund ab 2021 mit der „In -<br />
frastrukturgesellschaft für Autobahnen und<br />
andere Bundesfernstraßen“ alleine für Planung,<br />
Bau, Betrieb, Erhalt und Finanzierung des höchst<br />
beanspruchten Straßennetzes verantwortlich ist?<br />
Nolle: Sie haben bei Ihrer Frage bereits das Wort<br />
„bewährt“ verwendet. Die Erarbeitung und Fortschreibung<br />
des Technischen Regelwerkes in den paritätisch<br />
besetzten Gremien der FGSV hat sich tatsächlich<br />
seit Jahrzehnten bewährt. Durch die Einbindung<br />
aller an der Planung und am Bau Beteiligten hat unser<br />
Technisches Regelwerk eine hohe Akzeptanz.<br />
Ich gehe daher nicht davon aus, dass sich mit der IGA<br />
daran etwas ändern wird. Es wäre fatal, wenn hier ein<br />
Paradigmenwechsel stattfinden würde und die Beteiligten<br />
bei der Projektabwicklung nicht mehr „Vertragspartner“<br />
im eigentlichen Sinne des Wortes wären.<br />
Hat der Asphalt die richtigen Konzepte für Klimawandel,<br />
steigende Verkehrsbeanspruchung und<br />
E-Mobilität?<br />
Nolle: Natürlich hat das der Asphalt. Klar aber ist, dass<br />
die Straßen in Deutschland für die Zukunft gerüstet<br />
sein müssen: Güterverkehrszunahme, Klimawandel,<br />
Energiewende und Rohstoffknappheit sind zu bewältigen.<br />
Dafür wurde ja beispielsweise auch das dura-<br />
BASt-Gelände, von dem ich schon sprach, initiiert.<br />
Diese weltweit einzigartige Versuchseinrichtung<br />
ermöglicht durch die Erstellung von Untersuchungsfeldern<br />
und Demonstratoren realitätsnahe Erprobungen<br />
im Maßstab 1:1, bei denen neue Baustoffgemische,<br />
Bauweisen oder Bauverfahren zeitraffend belastet<br />
und auf ihre Dauerhaftigkeit hin geprüft werden.<br />
Somit kann die Zeitspanne zwischen Forschung und<br />
Regeleinsatz von Innovationen deutlich verkürzt werden.<br />
Denn Innovationen deutlich schneller als bisher<br />
in die Baupraxis überführen zu können, das muss doch<br />
das Ziel sein – das darf natürlich nicht bedeuten, dass<br />
Straßenbau jetzt hoppla-hopp erledigt wird und die<br />
Qualität und Dauerhaftigkeit unserer Infrastruktur<br />
bleibt im wahrsten Sinne auf der Strecke. Damit erreichen<br />
wir einerseits eine nachhaltige Anpassung der<br />
Straßeninfrastruktur an zukünftige Herausforderungen<br />
und andererseits leisten wir einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Qualitätssicherung im Straßenbau.<br />
Vielen Dank, Herr Nolle, für das Gespräch!<br />
INFO<br />
10 Jahre Gütegemeinschaft<br />
Die RAL-Gütegemeinschaft Halbstarre Deckschichten<br />
kann mittlerweile auf zehn Jahre aktives<br />
Wirken für diese innovative Bauweise zurückblicken.<br />
Grund genug, mit einem Stand an der Fachausstellung<br />
teilzunehmen und die jährliche Vollversammlung<br />
im Rahmen des Straßen- und Verkehrskongresses<br />
durchzuführen. Ein kleiner<br />
Arbeitskreis entwickelte ab 2006 zusammen mit<br />
RAL ein Regelwerk, das sowohl die Vorprodukte<br />
(Spezialfließmörtel) als auch die Herstellung von<br />
halbstarren Deckschichten umfasst. Mittlerweile<br />
haben sich 30 Unternehmen der RAL-Gütegemeinschaft<br />
angeschlossen und bieten diese Spezialbauweise<br />
güte-gesichert an. Die RAL-Gütegemeinschaft<br />
mit ihrer Gütesicherung hat einen großen<br />
Anteil an der Erfolgsgeschichte dieser Bauweise.<br />
Das zu deren Bau zwingend erforderliche Spezialwissen<br />
vermittelt die RAL-Gütegemeinschaft im<br />
Rahmen ihrer Praxisseminare, die auf den Grundlagen<br />
der Güte- und Prüfbestimmungen basieren.<br />
Die Gütegemeinschaft hat eine ganz klare Bestimmung.<br />
Das Gütezeichen wird ausschließlich samt<br />
der dazugehörigen Nutzungsrechte seitens der<br />
Gütegemeinschaft an Unternehmen verliehen,<br />
welche die Forderungen der Gütesicherung erfüllt<br />
haben. Gütezeichenträger unterliegen einer Überwachung<br />
seitens des Güteausschusses, die Prüfinstitute<br />
kümmern sich um die regelmäßig dokumentierte<br />
Fremdüberwachung. Im Allgemeinen<br />
wird die Einhaltung der Gütesicherung überwacht.<br />
Die Leistungen werden somit durch verschiedene<br />
Instanzen kontrolliert und gesichert.<br />
5|20<strong>18</strong>
32<br />
Technik<br />
Asphaltfräsen<br />
Staub weiterhin unterhalb der Grenzwerte<br />
[Von Dr. Reinhold Rühl (BG BAU), Dieter Höber (BG BAU), Gerhard Citrich (IG BAU), Jutta<br />
Dietz (VESF), Ralph Sieber (BMVI)] Beim Fräsen von Asphalt wird Staub frei gesetzt. Erfolgt<br />
das Fräsen in Asphaltflächen, in denen asbesthaltige Mineralien verwendet wurden,<br />
kann der Staub auch Asbestfasern enthalten. Darüber hinaus können die Beschäftigten<br />
und die Umwelt durch Motorabgase belastet werden. In der Vergangenheit hat man sich<br />
bei der Emissionsmessung während der Fräsarbeiten vor allem auf die wenigen Baustellen<br />
konzentriert, wo möglicherweise Asbestfasern auftreten. Dabei sind auch die immer<br />
vorhandenen Quarzstäube und Dieselmotoremissionen als krebserzeugend eingestuft.<br />
Die Staubsituation beim Einsatz von<br />
Kleinfräsen wird in einer Expositionsbeschreibung<br />
von 2012 beschrieben, beim Einsatz<br />
von Großfräsen in der BGI 790-020 von<br />
2008. 2011 wurde die Branchenlösung<br />
„Asphaltbeläge staubarm abtragen mit Kaltfräsen“<br />
verabschiedet, auf die auch in der<br />
TRGS 517 „Tätigkeiten mit potenziell asbesthaltigen<br />
mineralischen Rohstoffen und da -<br />
raus hergestellten Gemischen und Erzeugnissen“<br />
hingewiesen wird. Damals haben<br />
sich die Fräsunternehmen im Verband der<br />
Europäischen Straßenfräsunternehmungen<br />
(VESF) verpflichtet, bis Ende 2014 nur noch<br />
Großfräsen mit Absaugung einzusetzen.<br />
2014 wurde der Arbeitsplatzgrenzwert für<br />
A-Staub abgesenkt, 2016 ein Beurteilungsmaßstab<br />
für den krebserzeugenden Quarzstaub<br />
festgelegt. Dies alles war Anlass genug,<br />
die aktuelle Staubsituation beim Fräsen von<br />
Asphalt zu ermitteln und entsprechend den<br />
neuen Grenzwerten zu bewerten.<br />
Einführung<br />
Die Belastungen durch die oben genannten<br />
Stoffe beim Fräsen von Asphaltflächen<br />
betreffen nicht nur die Beschäftigten, sondern<br />
auch die Umwelt bzw. die Anwohner.<br />
So haben die Straßenbaubehörden ein großes<br />
Interesse daran, dass beim innerstädtischen<br />
Fräsen von Asphaltflächen die Anwohner<br />
nicht den aufgeführten krebserzeugenden<br />
Stoffen ausgesetzt werden.<br />
2011 wurde daher vom Verband Europäischer<br />
Straßenfräsunternehmen VESF, der<br />
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,<br />
den Bundesministerien für Verkehr,<br />
Bauen und Stadtentwicklung sowie für<br />
Arbeit und Soziales, den Arbeitsschutzbehörden<br />
der Länder und der BG BAU eine<br />
Branchenlösung verabschiedet. Diese<br />
gewährleistet, dass die Beschäftigten den<br />
genannten Stoffen nur noch in sehr geringem<br />
Umfang ausgesetzt sind. Auch die<br />
Umwelt wird beim Einsatz von Asphaltfräsen<br />
gemäß der Branchenlösung nicht mit den<br />
genannten Stoffen belastet.<br />
Inzwischen haben sich einige Änderungen<br />
bei den Grenzwerten ergeben. Zudem<br />
mussten die zum Teil schon mehr als zehn<br />
Jahre alten Messdaten nicht zuletzt wegen<br />
Mit der Branchenlösung von 2011 verpflichteten sich die Mitgliedsunternehmen des VESF, nur noch Großfräsen mit Absaugung einzusetzen.<br />
5|20<strong>18</strong>
STANDORTKARTEN<br />
Technik<br />
Baustoff-Recycling<br />
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33<br />
Für PC, Tablet & Smartphone!<br />
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Werken und -Verwaltungen in Deutschland, Map + Routenplaner,<br />
umfangreiche Suchfunktionen.<br />
Daten aktualisiert<br />
im Juni 20<strong>18</strong>.<br />
➜ Umfangreiche Suchfunktionen<br />
ergänzen das System. So kann<br />
nach Firmen und Orten gesucht<br />
werden. Nach Anklicken eines<br />
Werkes ist eine Umkreissuche<br />
problemlos möglich.<br />
➜ Integrierte Routing-Funktionen<br />
erlauben Streckenberechnungen<br />
zwischen Werken oder zwischen<br />
Werken und Baustellen mit Angabe<br />
des Streckenverlaufs.<br />
➜ Einzelne Branchen und Bundesländer<br />
können ein- oder ausgeblendet<br />
werden.<br />
➜ Der Clou: Sie können selbst Karten<br />
erstellen. Über eine Exportfunktion<br />
sind die Daten Ihres frei<br />
gewählten Kartenausschnitts als<br />
Grafik zu exportieren. Ab in eine<br />
Online-Druckerei … und Sie können<br />
Ihre Karte als Posterdruck<br />
verwenden.<br />
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Belgische Allee 50<br />
D-53842 Troisdorf<br />
Tel.: 0 22 41/9 32 67-0<br />
Fax: 0 22 41/9 32 67-26<br />
E-Mail: info@eskagmbh.de<br />
www.eskagmbh.de<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 50<br />
Anlage stationär<br />
Güteüberwachung durch: Erftlabor, Euskirchen<br />
Durchschnittliche Jahresproduktion: 50.000 t<br />
Produkte/Sorten: RCL grob/fein , Sand/Kies/Splitt-Gemische<br />
45/4 ZW:<br />
ESKA GmbH<br />
Im kleinen Feldchen<br />
D-53844 Troisdorf<br />
Tel.: 0 22 41/9 32 67-0<br />
Fax: 0 22 41/9 32 67-26<br />
E-Mail: info@eskagmbh.de<br />
www.eskagmbh.de<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 50<br />
Anlage stationär<br />
Güteüberwachung durch: Erftlabor, Euskirchen<br />
Durchschnittliche Jahresproduktion: 50.000 t<br />
Produkte/Sorten: RCL grob/fein, Sand/Kies/<br />
Splitt-Gemische<br />
HW = Hauptwerk, ZW = Zweigwerk Baustoff-Recycling Nordrhein-Westfalen<br />
Ausgabe<br />
2014/2015<br />
20<strong>18</strong>/2019<br />
Bayern<br />
12 Standortkarten<br />
mit 1.444 Baustoff-Recycling-Werken und<br />
-Verwaltungen in Deutschland<br />
Für jeden Stadt- oder Landkreis ist eine Karte mit den jeweiligen Standorten der<br />
Werke und Verwaltungen abgebildet. Die Adresseinträge enthalten Anschrift,<br />
E-Mail-Adresse, Telefon- und Faxnummern der einzelnen Werke. Soweit Angaben<br />
vorliegen, sind zusätzliche Informationen über Produktangebot, Jahresförderung,<br />
Zahl der Mitarbeiter und Zertifizierung aufgeführt.<br />
Am Ende einer jeden Karte finden Sie ein Register in alphabetischer Reihenfolge<br />
der Werke, mit Ortsangabe, Haupt- oder Zweigwerk, Kreis- und Kartennummer.<br />
Die Standortkarten sind je Bundesland erhältlich.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
Weitere Infos/Bestellung<br />
unter www.stein-verlagGmbH.de<br />
5|20<strong>18</strong>
34<br />
Technik<br />
Tabelle 1: Grenzwerte für beim Fräsen von Asphalt auftretende Stoffe<br />
Stoff<br />
Alveolengängiger Staub (A-Staub)<br />
Einatembarer Staub (E-Staub)<br />
Quarzstaub<br />
Asbest<br />
Dieselmotoremission (DME)<br />
Benzo(a)pyren<br />
Neuerungen in der Maschinentechnik aktualisiert<br />
werden.<br />
Grenzwerte für Stoffe beim<br />
Fräsen von Asphalt<br />
Beim Fräsen von Asphaltflächen sind A- und<br />
E-Staub, quarzhaltige Stäube und Dieselmotoremissionen<br />
(DME) zu beachten. Zudem<br />
können auch Asbestfasern auftreten. Tabelle<br />
1 gibt die Grenzwerte für diese Stoffe an.<br />
Tätigkeiten mit einer Exposition gegenüber<br />
Quarzstaub und Dieselmotoremissionen<br />
(DME) sind als krebserzeugend eingestuft<br />
(TRGS 906).<br />
Aktuelle Grenzwerte<br />
1,25 mg/m³ (Arbeitsplatzgrenzwert)<br />
10 mg/m³ (Arbeitsplatzgrenzwert)<br />
0,<strong>05</strong> mg/m³ (50 µg/m³; Beurteilungsmaßstab)<br />
10 000 Fasern/m³ (Akzeptanzkonzentration)<br />
0,<strong>05</strong> mg/m³ (50 µg/m³; Arbeitsplatzgrenzwert)<br />
0,07 µg/m³ (Akzeptanzkonzentration)<br />
Tabelle 2: Ergebnisse der Staubmessungen beim Betrieb von Asphalt-Kleinfräsen (mg/m³)<br />
Messwerte Min 50 % 95%-Wert Max<br />
A-Staub 19 < 0,14 0,28 1,53 1,9<br />
E-Staub 16 < 0,25 0,95 2,7 3,14<br />
Quarzstaub 16 0,0025 0,019 0,2 0,37<br />
DME 16 Alle Messwerte unter der Nachweisgrenze (NWG)<br />
Asbest 5 2 x < NWG; 2.600, 5.900 und 17.200 Fasern/m³<br />
Quarzstaub* 15 0,0025 0,019 0,11 0,14<br />
*ohne die Messung, bei der in den Beton unter der Asphaltdecke gefräst wurde<br />
Der Arbeitsplatzgrenzwert für A-Staub<br />
wurde 2014 von 3 auf 1,25 mg/m³ abgesenkt.<br />
Für den krebserzeugenden Quarzstaub wurde<br />
nach langen Diskussionen 2016 ein Beurteilungsmaßstab<br />
von 50 µg/m³ festgelegt, nachdem<br />
20<strong>05</strong> der damalige Luftgrenzwert von<br />
150 µg/m³ zurückgezogen worden war.<br />
Expositionen beim Einsatz von<br />
Asphalt-Kleinfräsen<br />
2011 und 2017 wurden Messungen beim Einsatz<br />
von Kleinfräsen im Freien durchgeführt<br />
(Tabelle 2), gemessen wurde in der Regel nur<br />
bei den Fräsarbeiten. Ausführlich und immer<br />
aktualisiert werden diese sowie die Daten zu<br />
den Großfräsen in Expositionsbeschreibungen<br />
erläutert (www.bgbau.de/praev/fachinformationen/gefahrstoffe/kaltfraesen).<br />
Zwölf der sechzehn Werte für Quarzstaub<br />
liegen unter 0,<strong>05</strong> mg/m³ (darunter alle Messungen<br />
aus 2017), die anderen mit 0,072, 0,1,<br />
0,14 und 0,37 mg/m³ z. T. deutlich darüber.<br />
Bei 0,37 mg/m³ wurde nicht nur eine 3 cm<br />
starke Asphaltschicht abgetragen, sondern<br />
auch in die darunterliegende Betondecke<br />
gefräst. Daher erfolgte eine weitere Auswertung<br />
ohne diesen durch das Fräsen in eine<br />
Betondecke bestimmten Wert (Tabelle 2,<br />
letzte Zeile).<br />
Bei drei Messungen wurde Amphibolasbest<br />
gefunden: 17.200, 5.900 und 2.600<br />
Faser/m³. Bei zwei weiteren Messungen 2017<br />
war Amphibolasbest im Fräsgut, in der Luft<br />
am Fahrerstand wurden keine Asbestfasern<br />
gefunden. Die Konzentration an Dieselmotoremissionen<br />
(DME) lag bei allen 16 Messungen<br />
unter der Nachweisgrenze.<br />
Beim Fräsen einer teerhaltigen Decke wurden<br />
16 polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />
(PAK) gemessen. Bei 12 PAK (auch<br />
Naphthalin) lag die Konzentration unter der<br />
Nachweisgrenze, gefunden wurden Anthracen<br />
(0,03 µg/m³), Benzo(a)anthracen (0,<strong>05</strong> µg/<br />
m³), Benzo(a)pyren (0,04 µg/m³), Chrysen<br />
(0,<strong>05</strong> µg/m³) und Phenanthren (0,25 µg/m³).<br />
Expositionen beim Einsatz<br />
von Asphalt-Großfräsen<br />
2010, 2013 und 2017 hat die BG BAU Messungen<br />
beim Einsatz von Großfräsen mit Absaugung<br />
durchgeführt (Tabelle 3). Bei einer Messung<br />
lag „eine starke Beeinflussung der<br />
Staubwerte durch den Straßenverkehr vor,<br />
der durch den abgefrästen Bereich der<br />
Straße fuhr und den Staub aufwirbelte“<br />
(Maximalwert beim A-Staub in Tab. 2: 1,38<br />
mg/m³).<br />
An fünf der sechs Messungen waren<br />
Asbestfasern im Fräsgut (max. 22.213 Fasern/<br />
mg). Dabei wurden lediglich bei zwei Messungen<br />
Asbestfasern in der Luft gefunden<br />
(1.800 und 10.600 F/m³).<br />
Bewertung der Messergebnisse<br />
Bei den Großfräsen lagen alle gemessenen Expositionen der Mitarbeiter – auf der Fräse sowie am<br />
Boden – unterhalb der aktuellen Arbeitsplatzgrenzwerte für A-Staub und E-Staub bzw. unterhalb<br />
des Beurteilungsmaßstabes für Quarzstaub. (Quelle: VESF)<br />
Kleinfräsen<br />
Bei der Beurteilung der Exposition beim Einsatz<br />
von Kleinfräsen ist zu berücksichtigen,<br />
dass die reinen Fräszeiten meist unter zwei<br />
Stunden pro Tag liegen. In der restlichen<br />
Schicht werden staubarme Arbeiten mit den<br />
Fräsen sowie Verlade- und Fahrtätigkeiten<br />
ausgeführt. Somit müssen die in der Tabelle 2<br />
unter 95%-Wert aufgeführten Expositionen<br />
5|20<strong>18</strong>
Technik<br />
35<br />
durch vier geteilt werden (Schichtdauer<br />
durch Expositionszeit), um die Schichtbelastung<br />
zu ermitteln.<br />
Im Freien ist daher für A-Staub von einer<br />
schichtbezogenen Exposition unter einem<br />
Drittel des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW;<br />
1,53 : 4 = 0,4) auszugehen und bei E-Staub<br />
von einer schichtbezogen Konzentration von<br />
weniger als einem Zehntel des AGW<br />
(2,7 : 4 = 0,7). Die Quarzstaubkonzentration<br />
liegt schichtbezogenen unter dem Beurteilungsmaßstab<br />
von 0,<strong>05</strong> mg/m³ (0,11 : 4 =<br />
0,03), wenn nicht in Beton gefräst wird.<br />
Werden Asphaltbeläge gefräst, deren<br />
mineralische Bestandteile Asbest enthalten,<br />
ist davon auszugehen, dass eine schichtbezogene<br />
Asbestfaserkonzentration von deutlich<br />
weniger als 10.000 Fasern/m³ auftritt.<br />
Daher kann in Analogie zur Regelung der<br />
TRGS 517 Abs. 5.7.2.3 während des Fräsens<br />
auf das Tragen von Schutzausrüstungen verzichtet<br />
werden, wenn die Dauer der Fräsarbeiten<br />
zwei Stunden nicht überschreitet.<br />
Eine Belastung durch Dieselmotoremissionen<br />
liegt beim Einsatz von Kleinfräsen nicht<br />
vor, alle 16 Messungen zeigen DME-Konzentrationen<br />
unter der Nachweisgrenze.<br />
Tabelle 3: Ergebnisse der Staubmessungen beim Betrieb von Asphalt-Großfräsen (mg/m 3 )<br />
Messwerte Min 50 % 95%-Wert Max<br />
A-Staub 11
36<br />
Technik<br />
Insgesamt liegt der 95%-Wert für A-Staub<br />
ebenso wie der Maximalwert bei E-Staub<br />
unter den Arbeitsplatzgrenzwerten. Die<br />
höchste gemessene Quarzstaub-Konzentration<br />
liegt unter dem Beurteilungsmaßstab.<br />
Bei fünf Asphaltdecken war Asbest im<br />
Gestein. Bei drei dieser Flächen konnten<br />
beim Fräsen keine Asbestfasern nachgewiesen<br />
werden, einmal unter 2.000 und einmal<br />
knapp über 10.000 Fasern/m³. Insgesamt ist<br />
daher davon auszugehen, dass auch beim<br />
Vorkommen von Asbest im Gestein die<br />
Absaugung der Großfräsen ausreichend<br />
wirksam ist.<br />
Wie bei den Kleinfräsen liegt auch beim<br />
Einsatz von Großfräsen keine Belastung<br />
durch Dieselmotoremissionen vor, alle drei<br />
Messungen zeigen DME-Konzentrationen<br />
unter der Nachweisgrenze.<br />
Empfehlungen<br />
Die dargestellten Messungen zeigen, dass<br />
beim Einsatz von Klein- und von Großfräsen<br />
auf Asphaltdecken im Freien ohne weitere<br />
Schutzmaßnahmen gearbeitet werden kann.<br />
Dies ist auch ein Erfolg der 2011 vereinbarten<br />
Branchenlösung „Asphaltbeläge staubarm<br />
abtragen mit Kaltfräsen“, die inzwischen<br />
umgesetzt ist. Sie ist aber weiterhin ein Beispiel<br />
dafür, wie gemeinsam Probleme unbürokratisch<br />
gelöst werden können. Die Branchenlösung<br />
hat im Wesentlichen beinhaltet,<br />
dass die Mitglieder des VESF vereinbart<br />
haben, bis spätestens Ende 2014 Großfräsen<br />
nur noch mit wirksamer Staubreduzierung<br />
zu verkaufen bzw. einzusetzen.<br />
Die TRGS 517 “Tätigkeiten mit potenziell<br />
asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen<br />
und daraus hergestellten Gemischen und<br />
Erzeugnissen“ weist mehrfach auf diese<br />
Branchenlösung hin. In den Abschnitten<br />
3.4(1) „Anlassbezogene Beratung“ und 4.10<br />
„Festlegung der Verantwortlichkeit, Aufsichtsführung“<br />
heißt es jeweils, dass alternativ<br />
zu den Anforderungen gemäß der Branchenlösung<br />
„Asphaltbeläge staubarm abtragen<br />
mit Kaltfräsen“ verfahren werden kann.<br />
Auch auf die BGI 790-20 verweist die TRGS<br />
517, der Einsatz von Kleinfräsen wird nur indirekt<br />
über die Branchenlösung erwähnt.<br />
Mit den jetzt aktualisierten Daten werden<br />
die Aussagen der Branchenlösung auch für<br />
die heutigen Fräsarbeiten und den abgesenkten<br />
Grenzwert für A-Staub sowie den<br />
Beurteilungsmaßstab für Quarzstaub bestätigt.<br />
Beim Einsatz von Kleinfräsen bzw. von<br />
Großfräsen mit Staubabsaugung ist der<br />
Arbeitsschutz gewährleistet, es müssen<br />
keine weiteren Schutzmaßnahmen ergriffen<br />
Bei den Messungen wurde die Exposition unmittelbar<br />
am Arbeitsplatz der Bediener ermittelt.<br />
(Quelle: VESF)<br />
werden. Es ist interessant, dass auch in den<br />
USA eine Branchenlösung zum Asphaltfräsen<br />
erarbeitet wurde. Auch in den USA<br />
wurde der Grenzwert für Quarzstaub auf<br />
50 µg/m³ abgesenkt, zudem sind in den USA<br />
im Wesentlichen die gleichen Fräsenhersteller<br />
aktiv wie in Deutschland. Unter dem Titel<br />
„These Guys get it“ berichtete Mike Acott,<br />
Präsident der NAPA (National Asphalt Paving<br />
Association) 2014 über die Silica/Asphalt Milling<br />
Machine Partnership. Diese Vereinbarung<br />
ist auch von der amerikanischen<br />
Gesundheitsbehörde OSHA anerkannt.<br />
Und was ist mit der Vorerkundung nach<br />
AUTOREN<br />
Dr. rer. nat. Reinhold Rühl<br />
BG BAU – Berufsgenossenschaft<br />
der Bauwirtschaft<br />
Hauptabteilung Prävention<br />
Hungener Straße 6<br />
60389 Frankfurt am Main<br />
Tel.: +49 69 47<strong>05</strong>-213<br />
E-Mail: Reinhold.Ruehl@bgbau.de<br />
LITERATUR<br />
Dipl.-Ing. Jutta Dietz<br />
VESF e.V. – Verband Europäischer<br />
Straßenfräsunternehmungen<br />
Ringstraße 21<br />
56651 Niederdürenbach<br />
Tel.: +49 2636 9419-1<strong>18</strong><br />
E-Mail: info@vesf-ev.com<br />
5.7.1.2 der TRGS 517? Die Vorerkundung war<br />
früher notwendig, da man herausfinden<br />
musste, auf welchen Baustellen die Beschäftigten<br />
und die Umwelt während der Fräsarbeiten<br />
möglicherweise krebserzeugenden<br />
Asbestfasern ausgesetzt sind. Dann waren<br />
besondere Schutzmaßnahmen zu ergreifen.<br />
Da bei allen Fräsarbeiten krebserzeugender<br />
Quarzstaub frei wird, sind entsprechende<br />
Schutzmaßnahmen immer zu ergreifen. Eine<br />
Vorerkundung ergibt somit keinen Sinn<br />
mehr. Vorerkundungen wurden in der Vergangenheit<br />
im Prinzip ohnehin nur beim<br />
Einsatz von Großfräsen vorgenommen. Bei<br />
Kleinfräsen werden kleinere, zum Teil sehr<br />
kleine Flächen gefräst. Die in der TRGS 517<br />
genannten 6.000 m² zu fräsender Fläche<br />
(Abschnitt 5.7.1.2), ab der Vorerkundungen<br />
notwendig sind, werden mit Kleinfräsen selten<br />
erreicht. Überspitzt ausgedrückt würde<br />
eine Vorerkundung manchmal fast die gleiche<br />
Fläche umfassen wie das anschließende<br />
Fräsen mit einer Kleinfräse.<br />
Die in der Fußnote 2 zum Abschnitt 5.7.1.2<br />
der TRGS 517 genannte ZTV Asphalt-StB<br />
07/13 der FGSV, nach der die Erprobung<br />
erfolgen soll, ist daher schon vor einigen Jahren<br />
zurückgezogen worden. Die Autoren<br />
dieses Artikels haben den Ausschuss für<br />
Gefahrstoffe um Streichung dieser Fußnote<br />
2 gebeten. •<br />
TRDir Dipl.-Ing. Ralph Sieber<br />
Bundesministerium für Verkehr und<br />
digitale Infrastruktur (BMVI)<br />
Abteilung Straßenbau, Referat StB 26<br />
ÖPP im Bundesfernstraßenbau<br />
Robert-Schuman-Platz 1<br />
53175 Bonn<br />
Tel.: +49 228 300-5268<br />
E-Mail: ralph.sieber@bmvi.bund.de<br />
1. Acott, Mike: These guys get it. Asphalt Pavement Magazine, Juli/August 2014, 9–10<br />
2. BGI 790-20: BG/BGIA-Empfehlungen für die Gefährdungsbeurteilung nach Gefahrstoffverordnung:<br />
Einsatz von Straßenfräsen mit Absauganlage – Fräsen von Asphaltbelägen; www.dguv.de/ifa/de/<br />
pra/bg_bgia_empfehlungen/liste/index.jsp<br />
3. Expositionsbeschreibung „Einsatz von Kleinfräsen auf Asphaltflächen“; 7. Oktober 2011, Berufsgenossenschaft<br />
der Bauwirtschaft. BG BAU, IG BAU, VESF; www.bgbau.de, Webcode 3096458<br />
4. TRGS 517 „Tätigkeiten mit potenziell asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen und daraus hergestellten<br />
Gemischen und Erzeugnissen“. Februar 2013, GMBl 2013 S. 382–396 vom 09.04.2013; www.<br />
baua.de/de/Themen-von-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/TRGS-517.html<br />
5. Technische Regel für Gefahrstoffe: Teer und andere Pyrolyseprodukte aus organischem Material<br />
(TRGS 551). GMBl 2015 S. 1066-1083 [Nr. 54] (v. 6.10.2015); Geändert und ergänzt: GMBl 2016 S. 8–10<br />
[Nr. 1] (v. 27.1.2016)<br />
5|20<strong>18</strong>
A WIRTGEN GROUP COMPANY<br />
Technik<br />
37<br />
Eine für alles.<br />
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5|20<strong>18</strong>
38<br />
Technik<br />
Langendorf<br />
Premiere auf<br />
der Nordbau<br />
Seit 55 Jahren in Folge ist Langendorf auf der Nordbau in<br />
Neumünster zu Gast. Ebenfalls wie seit der ersten Beteiligung<br />
ist das Waltroper Unternehmen im Freigelände West, Stand<br />
W115 – Travemünder Straße, zu finden. Zum ersten Mal allerdings<br />
stellt Langendorf auf einer Messe ein Fahrzeug aus der<br />
Smart-Line-Baureihe aus.<br />
Alle Smart-Line-Kippauflieger stammen aus der Großserienfertigung.<br />
Damit verbinden sich die Vorteile der Fließbandproduktion<br />
mit den Langendorf-typischen individuellen Ausstattungsdetails.<br />
Diese können auch bei der industriellen Fertigung beibehalten<br />
werden und ermöglichen so weiterhin eine Individualisierung auf die<br />
vom Kunden vorgegebenen Einsatzzwecke.<br />
Bei den Smart-Line-Halbschalenkippern werden die Mulden aus<br />
Hardox HB 450 gefertigt. Die konische Muldenform und die um 20⁰<br />
geneigte Stirnwand sorgen für eine gute Entleerung – auch bei bindigen<br />
Ladegütern. Bei 26 m³ Ladevolumen sind diese Sattelkipper<br />
bereits ab einem Leergewicht von 5.600 kg verfügbar. Das auf der<br />
Nordbau gezeigte Fahrzeug mit SAF-Scheibenbremsen verfügt über<br />
26 m³ Volumen. Das Chassis ist aus hochfestem Feinkornstahl gefertigt<br />
und mit einem Achslift ausgestattet. Die Mulde ist mit einem 4<br />
mm starken Boden und 3 mm starken Seitenwänden ausgestattet.<br />
Eine pendelnd gelagerte Rückwand und viele weitere Details ergänzen<br />
die Ausstattung des Sattelkippers. Trotz der vielen Optionen und<br />
der robusten Bauweise für den härtesten Einsatz wiegt das ausgestellte<br />
Fahrzeug nur rund 5.900 kg.<br />
Smart-Line-Kippauflieger sind in den Ausführungen Stahl-Halbschale,<br />
Stahl-Großraummulde, Aluminium-Kastenmulde und Aluminium-Großraummulde<br />
im Programm. Ebenfalls präsentiert Langendorf<br />
ein Fahrzeug aus der SKS-HS-Baureihe. Das Fahrzeug mit der<br />
Stahl-Halbschale vom Typ SKS-HS 24-7,5 ISOXX verfügt über ein<br />
Muldenvolumen von 24,3 m³. In der ausgestellten Ausführung wiegt<br />
die thermoisolierte Stahl-Halbschale rund 6.200 kg. Die Stahlmulde<br />
Die Aluminium-Kastenmulde von Langendorf: hohe Nutzlast, robuste Ausführung<br />
und vielfältig einsetzbar.<br />
Für den Transport von Asphalt und gleichzeitig für alle schweren Anforderungen<br />
gerüstet: die Stahl-Halbschalen von Langendorf aus der ISOXX-Baureihe.<br />
(Quelle: Langendorf / Robert Otto)<br />
ist gemäß der Asphalt-Verordnung isoliert. Eine 50 mm starke Dämmung<br />
zwischen der Innen- und Außenwand sorgt für ausgezeichnete<br />
Isolierwerte. Alle Vorbereitungen für den nachträglichen Einbau einer<br />
Temperatur-Messanlage sind vorhanden – somit ist eine Nachrüstung<br />
jederzeit einfach und problemlos möglich.<br />
Die erste Achse ist liftbar, eine elektro-pneumatische Fertigerbremse<br />
mit automatischer Anhebung, automatische Absenkung<br />
beim Kippvorgang und RSS (Roll Stability Support) ergänzen die Ausstattung<br />
des Fahrwerks. Die Wandstärke der Stirnwand, gefertigt aus<br />
hochfestem Feinkornstahl, beträgt innen wie außen 4 mm. Trittstufen<br />
ermöglichen einen komfortablen Zugang in die Mulde. Die Seitenwände<br />
sowie die Rückwand bestehen im Innenbereich aus 4 mm<br />
Hardox HB 450, der Boden ist aus 5 mm gefertigt. Das gewichtssparende<br />
Aluminium-Außenblech ist durchgängig 1 mm stark, im<br />
Bereich der hochbeanspruchten Rückwand 3 mm. Die Heckklappe<br />
mit 15° Neigung ist oben pendelnd gelagert und wird über zwei<br />
Zugstangen automatisch verriegelt. Die Plane zur Ladungssicherung<br />
ist als Rollplane ausgeführt. Eine Niederdruck-Stirnwandpresse<br />
gewährleistet den hohen Kippwinkel von über 52°. Unter anderem<br />
ein Druckluftmanometer zur Gewichtskontrolle, eine Leiter und<br />
Besen- sowie Schaufelhalter am Bedienstand runden die Ausstattung<br />
des Fahrzeuges ab.<br />
Das dritte auf der Nordbau gezeigte Fahrzeug vom Typ SKA mit<br />
Aluminium-Kastenmulde ist speziell für Kunden konstruiert, die haftende<br />
oder stark abrasive Güter befördern. Daher ist der komplette<br />
Boden mit einem 12 mm starken Verschleißboden von Quicksilver<br />
ausgelegt. Quicksilver, ein Kunststoff auf PE-UHMW-Basis, ermöglicht<br />
auch unter extremen Bedingungen die rückstandsfreie Entladung<br />
von sehr klebrigen oder bindigen Ladegütern. Das ausgestellte Fahrzeug<br />
hat in der gezeigten Ausstattung ein Leergewicht von ca. 5.300<br />
kg bei einem Volumen von rund 26 m³. Der Boden, bestehend aus<br />
einer abriebfesten Aluminium-Legierung, ist durchgängig 5 mm<br />
stark. Die Seitenwände bestehen aus einer Aluminium-Legierung mit<br />
einer Wandstärke von 4 mm und sind als Hohlprofile mit den Maßen<br />
200 x 50 mm gefertigt. Damit ergibt sich innen wie außen eine<br />
optisch glatte Ansicht. Je nach Kundenanforderung kommen innen<br />
Verschleißbleche hinzu, die in der passenden Materialstärke ausgeführt<br />
werden.<br />
Kontakt: www.langendorf.de<br />
5|20<strong>18</strong>
Technik<br />
39<br />
Praxis EDV<br />
Übersicht behalten, auch wenn es brummt<br />
Asphaltproduktion ist ein exaktes Geschäft: Lieferung nicht nur just in time, sondern<br />
punktgenau und natürlich die genau vorherbestimmte, perfekte Mischung, die die<br />
jeweilige Performance erreicht. Für Improvisation ist da kein Platz. Wie das automatisierte<br />
Asphaltmischwerk hier seine Vorteile ausspielen kann, zeigt ein Beispiel aus<br />
Wuppertal. Denn vor, während und nach dem Einbau sind Daten enorm wichtig, denn im<br />
Kern steht die ganz klare Erkenntnis: Nur wenn Daten in Echtzeit zur Verfügung stehen,<br />
kann dynamisch gesteuert werden.<br />
Ein schneller Handschlag aus dem Lkw<br />
zum Mitarbeiter an der Waage. Das war<br />
es. „Dann bis gleich.“ Und schon rollt die<br />
Thermomulde von der Waage und ist auf<br />
dem Weg zur Baustelle. Einiges los heute<br />
Morgen, beim AM-NRW Asphalt-Mischwerk-<br />
NRW. Fräsgut kommt zurück, Rohmaterial<br />
wird angeliefert – die Mischanlage läuft auf<br />
Hochtouren. Vor allem wenn viel zu tun ist,<br />
ist es notwendig, den Überblick zu behalten.<br />
Das weiß auch Stephan Genuit, Geschäftsführer<br />
bei AM-NRW: „Bei der Planung des<br />
Geschäftsbetriebs haben wir uns bereits<br />
über die notwendige Automatisierung<br />
Gedanken gemacht.“<br />
Mit Beate Volkmann, Geschäftsführerin<br />
der Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung<br />
AG, hat Genuit die richtige<br />
Ansprechpartnerin gefunden: „Uns ging<br />
es von Anfang an darum, eine Komplettlösung<br />
zu installieren. Vertrieb, Fakturierung<br />
– jeder Betriebsablauf sollte miteinander<br />
verzahnt werden, sodass alles ineinandergreift.“<br />
Gemeinsam gingen Genuit und<br />
Volkmann Schritt für Schritt den Ablauf im<br />
Asphaltmischwerk durch und entwickelten<br />
eine Lösung, mit der AM-NRW noch heute<br />
arbeitet.<br />
Denn das Ziel der aktuellen Entwicklungen<br />
ist es, einen intelligenten Wertschöpfungskreislauf<br />
vom Steinbruch über Asphaltmischwerk<br />
zur flächendeckenden Verdichtungskontrolle<br />
bis hin zum Recycling zu<br />
schaffen. „Ein digitales Netzwerk, in dem<br />
Mensch, Asphaltmischwerk, Baumaschine<br />
und Logistik weitestgehend automatisiert<br />
kommunizieren und aufeinander abgestimmt<br />
reagieren, d. h., es geht von der reinen<br />
Planung zur flexiblen Steuerung“, ist sich<br />
Volkmann sicher. Deshalb saßen bei der Planung<br />
für das AM-NRW seinerzeit ebenfalls<br />
ein Vertreter der Firma Benninghoven, die<br />
die moderne Anlage in Wuppertal konzipierten,<br />
mit am Tisch. So wurde die Anbindung<br />
der Softwarelösungen an die Steuerung des<br />
Asphaltmischwerkes sichergestellt.<br />
Als Grundgerüst wurde die Software<br />
WDV2017 implementiert. Volkmann erklärt<br />
8079<br />
Smartes Handling mit<br />
der S.KI Control App:<br />
Mehr Komfort und Sicherheit<br />
für Fahrer und Fahrzeug.<br />
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Das Werk der AM-NRW Asphalt-Mischwerk-NRW in Wuppertal. (Quelle: DAV/hin)<br />
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40<br />
Technik<br />
Ein automatisiertes Asphaltmischwerk vereinfacht die Prozesse und steigert die Qualität. (Quelle: DAV/hin)<br />
den Nutzen: „Unsere WDV2017 bietet bezüglich des Zulaufs und der<br />
Versorgung des Werkes mit Material und sonstigen Ressourcen einen<br />
durchgängigen Prozess von der Rohstoffbestellung hin zur automatisierten<br />
Abrechnung der entstehenden Belege an.“ Das System steuert<br />
die gesamten komplexen Vertriebs- und Rechnungsstellungsaktivitäten<br />
des Unternehmens. Hinzu kommt, dass den Mitarbeitern<br />
zahlreiche statistische Auswertungen zur Verfügung stehen.<br />
Bei AM-NRW wurde zusätzlich die automatische Nummernschilderkennung<br />
an der Eingangs- und Ausgangswaage eingerichtet. Dies<br />
bedeutet, dass jeder Lkw, der Material liefert oder abtransportiert,<br />
von dem System automatisch erkannt wird. Dabei entfällt das zeitaufwendige<br />
händische Erfassen der Lkw bzw. der dazugehörigen<br />
Spediteure. Ein Lkw fährt beispielsweise auf die Ausgangswaage, das<br />
System erkennt diesen und auf dem Monitor der Ausgabestelle<br />
erscheint der Ausgabeschein schon mit den entsprechend richtigen<br />
Firmendaten und Baustellendaten. „Auf diese Weise können wir eine<br />
ganze Menge Zeit einsparen und Fehler vermeiden“, erläutert Genuit.<br />
Bevor allerdings der erste Lkw das Werk zu einer Baustelle verlässt,<br />
wird der Produktions- bzw. Dispositionsplan erstellt. Hier ist auch<br />
festgelegt, welche Mischgutsorten in welchen Mengen produziert<br />
werden müssen. Und bevor es dann so richtig losgeht, ist das Labor<br />
gefragt. „Durch die integrierte Laborsoftware haben wir die Qualität<br />
fest im Blick“, weiß Genuit. Denn die Integration des WDV2017 Labors<br />
bietet den Nachweis über die Einsatzeignung des Asphaltmischgutes<br />
nach vorher definierten Parametern. So kann die Erfüllung aller<br />
gesetzlichen Vorschriften sowie die Sicherung und der Nachweis der<br />
Materialqualität sichergestellt werden – und das sowohl vor als auch<br />
Durch die automatische Nummernschilderkennung an der Eingangs- und Ausgangswaage<br />
entfällt das händische Erfassen der Lkw. (Quelle: Praxis EDV)<br />
während der Produktion. Außerdem managt das System die Qualitätsüberwachung<br />
durch die WPK, die Produktionsmengenüberwachung<br />
an der Waage, die zentrale Erstellung der Leistungserklärung<br />
aus der Erstprüfung. Wenn das Labor grünes Licht gibt, kann die<br />
Belieferung der Baustelle erfolgen. Hier ist die punktgenaue Taktung<br />
der Lkw maßgeblich für den qualitätsvollen Einbau des Asphalt-<br />
5|20<strong>18</strong>
Technik<br />
41<br />
mischgutes. Denn Stauungen oder Verzögerungen am Asphaltfertiger<br />
wirken sich negativ auf das Endprodukt Straße aus.<br />
Die Vorteile, die das digitalisierte bzw. vernetzte<br />
Asphaltmisch werk mit sich bringt, liegen für Volkmann auf der<br />
Hand: „Für den Baubetrieb ergeben sich weniger bis gar keine<br />
Reklamationen mehr, die aus dem Stillstand des Asphaltfertigers<br />
resultieren. Und damit einhergehend wird es auch keine<br />
Abzüge mehr geben.“ Der Fuhrunternehmer freut sich über die<br />
bestmögliche Einsetzung seiner Ressourcen, sodass es zu keiner<br />
Verschwendung mehr kommt. Das vernetzte Asphaltmischwerk<br />
bietet eine perfekte Langzeit-Dokumentation und mit<br />
dem digitalen Datenaustausch kann Zeit und damit können<br />
auch Kosten minimiert werden. Und schließlich gehören die<br />
durch die manuelle Erfassung vorkommenden Übertragungsfehler<br />
der Vergangenheit an<br />
Die digitale Vernetzung, von der Rohstoffbestellung über<br />
die Fakturierung bis hin zur Auslieferung des fertigen Asphaltmischgutes,<br />
hat bei AM-NRW für eine entscheidende Automatisierung<br />
gesorgt. „Zusammen mit Praxis EDV haben wir ein<br />
rundum gutes Paket geschnürt“, freut sich Genuit. So ist er sich<br />
sicher, dass er auch den Überblick behält, wenn die Asphaltmischanlage<br />
auf Hochtouren läuft. <br />
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42<br />
Technik<br />
Zur Übernahme der 5 neuen Geräte war das Team von Asfalt Remix AS nach<br />
Windhagen gereist – Schulung und Werksbesichtigung inklusive.<br />
Wirtgen<br />
Fräsen in Norwegen<br />
Zeit ist Geld. Das gilt insbesondere für Kleinbaustellen, die Tag<br />
für Tag schnell und doch zuverlässig abgearbeitet werden müssen.<br />
Genau für dieses Bausegment gibt es die Kleinfräse W 60<br />
Ri von Wirtgen. Kaum hat sie ihren Job erledigt, ist sie schnell<br />
verladen und startklar für den nächsten Einsatz. Der norwegische<br />
Fräsdienstleister Asfalt Remix AS hat diesen Vorteil erkannt.<br />
Gerade wegen der kurzen Straßenbausaison in Skandinavien ist<br />
das Unternehmen auf Effizienz und Flexibilität der Maschinen<br />
angewiesen.<br />
Seit über 20 Jahren bedient Asfalt Remix AS mit Firmensitz nahe<br />
Oslo Kunden in ganz Norwegen. Für die Saison 2017 hatte der<br />
größte Fräsdienstleister des Landes seinen Maschinenpark von rund<br />
20 Geräten erweitert bzw. aktualisiert: Neben drei Wirtgen-Großfräsen<br />
vom Typ W 220 gehörten auch zwei Wirtgen-Kleinfräsen W 60 Ri<br />
dazu. Für Eyvind Brynildsen, Juniorchef bei Asfalt Remix, „liefert das<br />
Maschinenkonzept zusammen mit vielen Details die Vorteile, die<br />
letzten Endes über den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden.“<br />
Auf den Baustellen überzeugt die Kleinfräse W 60 Ri mit einer<br />
Vielzahl an einfach bedienbaren Zusatz- und Automatikfunktionen.<br />
Fräsenfahrer Jon Anders Fjeld findet beispielsweise die Maschinenhöhenverstellung<br />
über die Multifunktionsarmlehne praktisch: Komfortabel<br />
kann er im Sitzen mit nur einer Hand die Höhe einstellen und<br />
den eingestellten Wert speichern. Dadurch fräst die Maschine beim<br />
erneuten Ansetzen auf einer parallelen Bahn mit exakt derselben<br />
Frästiefe wie zuvor. Insgesamt können auf der W 60 Ri vier Taster mit<br />
verschiedenen Funktionen individuell belegt werden. So kann sich<br />
jeder Bediener die Kleinfräse perfekt auf seinen Arbeitsstil und die<br />
Anforderungen der jeweiligen Baustelle einrichten. In Norwegen, wo<br />
hauptsächlich Asphaltdeckschichten mit 4 cm Tiefe gefräst werden,<br />
spart diese Funktion viel Zeit.<br />
Der einfache und schnelle Transport der Kleinfräsen von Wirtgen ist eine der<br />
Voraussetzungen für die hohe Effizienz dieser Kaltfräsen.<br />
Darüber hinaus zeigt das Display an der Multifunktionsarmlehne<br />
viele Informationen wie Job-Daten (z. B. gefräste Fläche, Anzahl der<br />
beladenen Lkw), Füllstand der Tanks, den aktuellen Vorschub und die<br />
gewählte Fräswalzendrehzahl an. Mit diesen Informationen kann der<br />
Fahrer den Einsatz sowie die Stopps zum Tanken und zum Meißelwechsel<br />
organisieren.<br />
Transport und Rangieren leicht gemacht<br />
Neben dem eigentlichen Fräsen ist im Tagesablauf eines Kleinfräsenfahrers<br />
das Rangieren ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Dabei<br />
geht es um die An- und Abfahrt vom Transportfahrzeug zur Baustelle<br />
ebenso wie um das Rangieren und Zurücksetzen vor Ort. So muss<br />
Jon Anders Fjeld an manchen Tagen vier und mehr Baustellen abarbeiten.<br />
Damit das straffe Programm zu schaffen ist, hat Wirtgen zum<br />
Beispiel das Einschwenken des rechten Hinterrads beschleunigt: In<br />
30 Sekunden ist alles erledigt. Dabei hat die Fräswalze keinen Bodenkontakt,<br />
sodass der Belag im Rangierbereich nicht beschädigt wird.<br />
5|20<strong>18</strong>
Technik<br />
43<br />
Ein typischer Einsatz auf der Insel Nøtterøy am Skagerrak: Beim Fräsen dieses schmalen Streifens war das perfekte Zusammenspiel zwischen Neigungssensor<br />
und Nivellierautomatik Level Pro Plus gefragt.<br />
Auch auf dem Weg vom Transportfahrzeug zum Einsatzort<br />
überzeugt die Kleinfräse. Sie absolviert ihn mit bis zu 12 km/h<br />
(4-Rad-Ausführung) bzw. 8 km/h (3-Rad-Version). Flott geht es<br />
auch beim Zurücksetzen zwischen den Fräsbahnen zu, denn diese<br />
Kleinfräse kann mit aktivierter Fräswalze rückwärtsfahren.<br />
Beim Manövrieren erleichtern die versetzt angeordneten Vorderräder<br />
das Auffahren auf Hindernisse oder Kanten. Zusätzlich<br />
hat Wirtgen die Vorderräder besonders großzügig dimensioniert.<br />
Sie verschleißen entsprechend weniger und reduzieren die auf<br />
den Untergrund wirkende Flächenlast.<br />
Die Lenkung erfolgt bei allen Manövern wahlweise über den<br />
Joystick an der Multifunktionsarmlehne oder – wenn der Lenkeinschlag<br />
besonders groß sein soll – über das Lenkrad. Ist das Hinterrad<br />
eingeschwenkt, wird es automatisch mitgelenkt. Diese Konstruktion<br />
reduziert den Wenderadius. Da die Kleinfräsen oft auf<br />
engstem Raum wenden müssen, beschleunigt auch dieser Aspekt<br />
die Abwicklung und sorgt für hohe Wirtschaftlichkeit. „Die einfache<br />
Verladung und die große Flexibilität beim Rangieren sind einfach<br />
spitze. Das hilft mir jeden Tag, mein Pensum an kleinen Baustellen<br />
zu erfüllen“, fasst Jon Anders Fjeld seine Erfahrung mit der<br />
W 60 Ri zusammen.<br />
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Nivellierautomatik<br />
Eine wichtige Voraussetzung für die Präzision beim Fräsen ist die<br />
exakte Nivellierung. Level Pro Plus, die Nivellierautomatik von<br />
Wirtgen, lässt sich intuitiv bedienen und ermöglicht einen äußerst<br />
hohen Automatisierungsgrad. „Letzten Endes sorgt das für präzise<br />
Fräsergebnisse und führt zu hoher Qualität“, sagt Juniorchef und<br />
Disponent Eyvind Brynildsen. Er ist nach der ersten Saison hoch-<br />
5|20<strong>18</strong><br />
www.langendorf.de/individualitaet
44<br />
Technik<br />
Eyvind Brynildsen: „Komfort trägt auch dazu bei, dass die Fahrer sich konzentrieren<br />
und Qualitätsarbeit leisten können.“<br />
zufrieden mit seinen neuen Kleinfräsen: „Die W 60 Ri ist eine echte<br />
Premium-Maschine und sie ist äußerst wirtschaftlich. Zum einen, weil<br />
wir damit unsere Baustellen zügig abwickeln können. Zum anderen,<br />
weil wir eine riesige Bandbreite an Aufgaben mit ein und derselben<br />
Kleinfräse erledigen können.“<br />
Auch im Großfräsen-Segment schafft Wirtgen einen Mehrwert.<br />
Ein Beispiel aus dem Portfolio der Norweger ist die schallisolierte<br />
Kabine, die in Skandinavien sehr gefragt ist. Ihr Herzstück ist das<br />
„Operator Comfort System“ OCS. Weil die Kabine hydraulisch verfahrund<br />
drehbar ist, kann sich der Maschinenbediener in die jeweils optimale<br />
Sichtposition begeben. Selbst das Rückwärtsfahren gelingt im<br />
Jon Anders Fjeld, Fräsenfahrer bei Asfalt Remix, und Andreas Gulli von der<br />
norwegischen Wirtgen-Group-Niederlassung während eines Baustellenbesuchs<br />
nahe Nøtterøy.<br />
Sitzen, denn die Kabine lässt sich in jeder Position um 110° in beide<br />
Richtungen drehen. „Wir haben zwei unserer neuen Großfräsen mit<br />
dieser Kabine ausgestattet“, erklärt Eyvind Brynildsen. Kameraübertragung,<br />
Joystick-Steuerung und Klimaautomatik mit Heiz-, Kühl- und<br />
Lüfterfunktion schaffen bei jedem Wetter angenehme Arbeitsbedingungen<br />
mit Witterungsschutz und Rundumsicht. „Dieser Komfort<br />
trägt auch dazu bei, dass die Fahrer sich konzentrieren und Qualitätsarbeit<br />
leisten können“, untermauert Brynildsen seine Kaufentscheidung.<br />
Kontakt: www.wirtgen.com<br />
Fräsenfahrer Jon Anders<br />
Fjeld hat die Kleinfräse auf<br />
den Namen „Junior“ getauft.<br />
(Quelle: Wirtgen)<br />
5|20<strong>18</strong>
Technik<br />
45<br />
Moerschen<br />
Prallbrecher mit Führungsqualitäten<br />
Die raupenmobilen Prallbrecher der Remax-Baureihe von SBM<br />
Mineral Processing wurden kürzlich neu aufgestellt – die SBM<br />
Remax 400 steht jetzt für die Mittelklasse in Steinbruch und Baustoffrecycling.<br />
Gegenüber dem Vorgänger Remax 1212 wurde das<br />
neue Modell bei Brecher, Antrieb und Transporteigenschaften<br />
weiterentwickelt.<br />
Das Herzstück der mobilen Prallbrecher von SBM liegt in ihrem<br />
speziellen Antriebskonzept. Die Remax 400 lässt sich wahlweise<br />
dieselelektrisch oder optional rein elektrisch betreiben. Unter Verzicht<br />
auf eine Kupplung treibt ein Elektromotor den Rotor an. Die<br />
damit verbundene vollelektronische Steuerung der Brechkammer<br />
ermöglicht Reaktionszeiten im Millisekunden-Bereich, etwa bei der<br />
erforderlichen lastabhängigen Regelung des Materialflusses und der<br />
Aufgabemenge. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf die Produktionsleistung.<br />
Ein derart unmittelbarer Einfluss auf den Brecherbetrieb<br />
lässt sich durch dieselhydraulische sowie über Kupplung direkt<br />
betriebene Antriebe systembedingt nicht realisieren.<br />
Zur stufenlosen Herstellung jedes gewünschten Endproduktes<br />
verfügt der Brecher über zwei Prallschwingen und eine verstellbare<br />
Rotorumfangsgeschwindigkeit. Die vier Schlagleisten des Rotors in<br />
der Remax 400 können zudem in unterschiedlichen Höhen eingesetzt<br />
werden. Die Schlagleisten lassen sich zum Austausch entfernen<br />
sowie in ihren Halterungen zusätzlich drehen und wenden. Dadurch<br />
wird der Ausnutzungsgrad der Schlagleisten erweitert und beträgt<br />
jetzt bis zu 60 %. In Verbindung mit einer Einlauföffnung von 1260 x<br />
800 mm kombinieren sich die Merkmale der Remax 400 zu einer<br />
Durchsatzleistung von bis zu 400 t/h.<br />
In der Grundausstattung ohne Nachsieb kommt die Prallbrechermittelklasse<br />
von SBM auf ein Gesamtgewicht von nicht mehr als 40 t.<br />
Die Transporthöhe beträgt 3,60 m bei einer Breite von maximal 3 m.<br />
Kontakt: www.sbm-mp.at<br />
Der Prallbrecher Remax 400 hat kompakte Abmessungen. (Quelle: SBM)<br />
Fliegl<br />
Erste Wahl bei Kommunen<br />
Eine neue Autobahn wird durch einen Tunnel gebaut, der Belag<br />
einer mit Bäumen eingesäumten Landstraße muss ausgewechselt<br />
werden. Eine Aufgabe für den Fliegl-Asphaltprofi Thermo.<br />
Die Funktionalität seiner Kombination aus thermoisolierter<br />
Mulde und Abschiebetechnik wurde durch mehrere Studien<br />
bestätigt. Zahlreiche Städte wie Berlin, München, Essen, Karlsruhe<br />
und Heidelberg haben bereits bei vielen Ausschreiben ihre<br />
Anforderungen für die Asphaltanlieferung an diesen Standard<br />
angepasst.<br />
Immer mehr Kommunen schreiben nach Angaben von Fliegl Abschiebetechnik<br />
aus. (Quelle: Fliegl)<br />
Ideale Bedingungen für den Straßenbau wie ein sonniger, windstiller<br />
Sommertag mit Temperaturen zwischen 25 und 30 °C und eine<br />
maximale Entfernung zwischen Mischanlage und Baustelle von 30<br />
Minuten sind selten. Asphaltarbeiten müssen aber auch unter weniger<br />
günstigen Umständen vorgenommen werden. Und hier können<br />
Qualitätseinbußen folgen.<br />
Grund dafür ist die sogenannte „thermische Entmischung“. Auch<br />
in den isolierten Mulden bildet sich im oberen Bereich eine Kaltschicht.<br />
Ausgerechnet diese Kaltschicht rutscht als Erstes in den Fertiger.<br />
Der Fliegl-Asphaltprofi Thermo löst dieses Problem. Durch die<br />
permanente Durchmischung des Asphalts wird die Konsistenz des<br />
Asphalts gleichmäßig temperiert. Bei der Übergabe des Mischguts<br />
in den Asphaltfertiger beginnt sofort nach dem Andocken die scheibchenweise,<br />
jederzeit dosierte Übergabe des Mischguts in den Fertiger.<br />
Das Abschieben bewirkt außerdem eine perfekte Durchmischung<br />
des Asphalts während des Abladens und damit die kontinuierliche<br />
Homogenität des Mischguts. Denn die Temperaturschwankungen<br />
hinter der Bohle sind wesentlich geringer. Dadurch ist der Asphalt<br />
gut verdichtbar und kann gleichmäßig eingebaut werden.<br />
Die Abschiebetechnik ist zudem eine Lösung bei schwierigen Einbausituationen.<br />
Bäume, Oberleitungen, Brücken und Tunnel stellen<br />
für ihn kein Problem dar.<br />
Kontakt: www.fliegl-baukom.de<br />
5|20<strong>18</strong>
46<br />
Technik<br />
Ammann<br />
Neuer Großfertiger ausgeliefert<br />
Anfang April hat Ammann den ersten<br />
Asphaltfertiger AFT 700-3 einer neuen<br />
Serie von 17 Asphaltstraßenfertigern an<br />
das Bauunternehmen Imboden ausgeliefert.<br />
Der erste Einsatz – ein Großparkplatz<br />
im Kanton Wallis – war für Maschine und<br />
Service von Ammann ein Erfolg. Der Einbau<br />
mit dem Fertiger und seinen technologischen<br />
Feinheiten verlief schnell und<br />
effizient.<br />
Mit der Erstauslieferung des neuen großen<br />
Kettenfertigers AFT 700-3 an das<br />
Bauunternehmen Imboden will Ammann<br />
Bewusstsein für die Bedürfnisse im Straßenbau<br />
beweisen. Bei der Vorführung auf der<br />
InfraSuisse-Tagung ließ sich die Mannschaft<br />
von technologischen Vorzügen und der<br />
smarten Maschinensteuerung PaveManager<br />
2.0 überzeugen. „Die Größenklasse erfüllt<br />
exakt unsere Wünsche an einen Fertiger. Das<br />
ist die hohe Produktionsleistung, die wir<br />
brauchen. Kombiniert mit langer Lebensdauer<br />
und neuen Features wie dem Lkw-Andocksystem<br />
TruckAssist“, äußert sich Felix<br />
Böni, Polier der Einbaumannschaft von<br />
Imboden, die im April die erste Maschine<br />
entgegennahm. Das Bauunternehmen hat<br />
mit dem AFT 700-3 nun zwei komplette Einbaukolonnen<br />
mit zwei Großfertigern – fit für<br />
alle Aufgaben im Verkehrswegebau.<br />
Einweisung und Ersteinsatz der neuen<br />
Maschine fanden gleichzeitig statt: Schauplatz<br />
der Jungfernfahrt des Ammann-Fertigers<br />
war der groß angelegte Parkplatz für<br />
den Firmensitz eines Pharmakonzerns im<br />
Schweizer Kanton Wallis. Zwei Tage benötigte<br />
die Maschine für den Einbau eines wasserdurchlässigen<br />
Asphaltes. Der Auftraggeber<br />
entschied sich für diesen Asphaltbelag,<br />
da der gesamte Parkplatz ohne zusätzliche<br />
Kanalisation auskommen soll. Der Asphalt<br />
kam von einer nahe gelegenen Ammann-Asphaltmischanlage,<br />
ebenfalls im Betrieb der<br />
Firma Imboden.<br />
Weniger als einen Tag brauchte das Team<br />
für die Asphalttragschicht, einen weiteren<br />
Tag für die Asphaltdeckschicht. Der 5.400 m²<br />
große Parkplatz wurde bei einer Einbaubreite<br />
von 4 bis 5 m und einer Einbaustärke<br />
von 8,5 cm <strong>asphalt</strong>iert. Theoretisch möglich<br />
sind mit dem AFT 700-3 bis zu 10 m Einbaubreite.<br />
Dank der Schulung durch Ammann<br />
In zwei Tagen <strong>asphalt</strong>iert der Fertiger einen Großparkplatz für eine Firmenzentrale im Kanton Wallis.<br />
waren ab Start nur leichte Anpassungen an<br />
der Maschine nötig, um die Asphaltierung<br />
der gesamten Fläche durchzuführen. Der<br />
AFT 700-3 zeigte hier seine Leistungsfähigkeit,<br />
die bei bis zu 800 t Einbauleistung pro<br />
Stunde liegt.<br />
Der fertige wasserdurchlässige Asphalt auf dem<br />
Parkplatz in Visp. (Quelle: Ammann)<br />
Lieferbar ist der Kettenfertiger AFT 700-3<br />
mit kombinierter Stampfer-Vibrationsbohle,<br />
Hochverdichtungsbohle oder einer starren<br />
Bohle. Die schnelle Einflechtung in den<br />
Arbeitsprozess des Bauunternehmens ist ein<br />
Beispiel für die Priorisierung Ammanns in<br />
punkto Kundendienst. „Support und Service<br />
sind bei Ammann sehr wichtig“, so Bauführer<br />
Mario Truffer.<br />
Bei der Übergabe und dem ersten<br />
Asphalteinbau in Visp brachten ein<br />
Ammann-Mitarbeiter und ein weiterer Servicemitarbeiter<br />
der Einbaumannschaft die<br />
letzten Kniffe bei. Die Einweisung in die<br />
Maschinensteuerung PaveManager 2.0<br />
gestaltete sich leicht. Das moderne System<br />
überwacht den gesamten Einbauprozess<br />
und gibt präzise Rückmeldungen. Sämtliche<br />
Einbaufunktionen werden hier überwacht<br />
und gesteuert.<br />
Selbsterklärend war auch die zusätzliche<br />
Option Truckassist, ein System, das die Kommunikation<br />
zwischen Maschinenführer und<br />
Lkw-Fahrer vereinfacht und ein reibungsloses<br />
Andocken und Befüllen ermöglicht. Das<br />
serienmäßige Safe Impact System des neuen<br />
Kettenfertigers – ein hydraulisch gedämpftes<br />
Anfahrsystem zur Schonung des Straßenbelags<br />
– brachte bei der Einbaukolonne<br />
noch mal Zufriedenheit. Hiermit können alle<br />
gängigen Lastwagenmodelle zum Befüllen<br />
eingesetzt werden. Für die Fahrer der Lkw<br />
gehören bei Ammann auch Schulungsunterlagen<br />
zum Serviceumfang.<br />
Der Großfertiger AFT 700-3 gehört zur<br />
neuen Linie von Premium-Fertigern, die<br />
Ammanns Engagement im Straßenbau auf<br />
hoher technologischer Stufe mit dem umfassenden<br />
Serviceanspruch des Baumaschinenherstellers<br />
verbinden. Die Serie besteht aus<br />
17 Rad- und Kettenfertigern mit einer Bandbreite<br />
bei den Einbaubreiten von 250 mm bis<br />
14 m. Die Fertiger erweitern das bestehende<br />
Portfolio bei Ammann – auf das branchengrößte<br />
Sortiment. Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />
werden von Ammann-Vertragshändlern<br />
durchgeführt.<br />
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RUTHMANN GmbH<br />
Breite Straße 92<br />
D-4<strong>18</strong>36 Hückelhoven<br />
Tel. +49 2433 9049-0<br />
Fax +49 2433 9049-19<br />
info@ruthmann.info<br />
www.ruthmann.info<br />
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INNODUR Spezialadditive<br />
QUALITÄTSSICHERUNG,<br />
PRÜFUNG<br />
Messgeräte, Zubehör,<br />
Service<br />
MIT Mess- und Prüftechnik GmbH<br />
Gostritzer Straße 63<br />
01217 Dresden<br />
Tel. +49 (0)351 871 8125<br />
Fax +49 (0)351 871 8127<br />
info@mit-dresden.de<br />
www.mit-dresden.de<br />
MIT bietet zerstörungsfreie<br />
Messgeräte (Schichtdickenmessgerät<br />
MIT-SCAN-T3, Dübellagenmessgeräte,<br />
Kabelsucher), Verbrauchsmaterial<br />
(Reflektoren für<br />
die elektromagnetische Schichtdickenmessung<br />
lt. TP D-StB 12),<br />
Ersatzteile, Kalibrierservice,<br />
Reparaturen & Schulungen.<br />
Adressmaterial<br />
mit aktuellen Kontaktdaten von Baustoff-Betrieben<br />
der Steine- und Erden-Industrie für folgende Branchen<br />
erhältlich:<br />
• Asphalt (887 St.)<br />
• Baustoff-Recycling (1.303 St.)<br />
• Gips (35 St.)<br />
• Kalksandstein (116 St.)<br />
• Keramische Fliesen (31 St.)<br />
• Sand und Kies (2.199 St.)<br />
• Leichtbauplatten (27 St.)<br />
• Naturstein, Kalkund<br />
Dolomitstein (1.140 St.)<br />
• Naturwerkstein (337 St.)<br />
• Schiefer (10 St.)<br />
• Steinzeug (10 St.)<br />
• Tone/Feuerfeste<br />
Produkte (119 St.)<br />
• Transportbeton/<br />
Mörtel (2.<strong>18</strong>7 St.)<br />
• Zement (65 St.)<br />
• Ziegel (116 St.)<br />
Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de oder infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />
5|20<strong>18</strong>
48<br />
Zu guter Letzt<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Ammann Asphalt GmbH, 4901 Langenthal, SCHWEIZ .................. Umschlagseite 2<br />
Benninghoven GmbH & Co. KG, 54486 Mühlheim/Mosel ............. Titelseite + Seite 2<br />
F.C. Nüdling Betonelemente GmbH & Co. KG, 36037 Fulda ......................Seite 25<br />
Fliegl Bau- und Kommunaltech. GmbH, 84453 Mühldorf a. Inn ..................Seite 35<br />
Hamm AG, 95643 Tirschenreuth .............................................Seite 9<br />
J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG, 73494 Rosenberg .......................Seite 7<br />
Joseph Vögele AG, 67075 Ludwigshafen .....................................Seite 15<br />
Kraton Chemical B.V., 1322 CE Almere, NIEDERLANDE ..........................Seite 21<br />
Langendorf GmbH, 45731 Waltrop ..........................................Seite 43<br />
MOBA Construction Solutions GmbH, 65604 Elz ................................Seite 3<br />
NLMK Clabecq S.A., 1460 Ittre, BELGIEN ......................................Seite 17<br />
Possehl Spezialbau GmbH, 55572 Sprendlingen ...............................Seite 41<br />
Rheinbraun Brennstoff GmbH, 50226 Frechen .........................Umschlagseite 4<br />
Schmitz Cargobull AG, 48612 Horstmar ......................................Seite 39<br />
Tensar International GmbH, 53119 Bonn .....................................Seite 23<br />
Wirtgen GmbH, 53578 Windhagen ..........................................Seite 37<br />
WKSB Isolierungen GmbH, 63571 Gelnhausen-Hailer ...........................Seite 5<br />
Bitte beachten Sie die Beilage der folgenden Firma:<br />
Stein-Verlag GmbH, 76473 Iffezheim<br />
VORSCHAU MAGAZIN 6|20<strong>18</strong><br />
Labelling von Straßen<br />
Ein Bericht aus den Niederlanden, wo<br />
Straßen-Labelling angewendet wird.<br />
(Quelle: Ooms Civiel)<br />
Baustellen<br />
Vom Speicherbecken zum Parkplatz:<br />
Wo war es besonders interessant im<br />
Sommer? (Quelle: DAV/hin)<br />
Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredakteur<br />
Bernd Hinrichs<br />
Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />
Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />
Ennemoserstraße 10<br />
53119 Bonn<br />
Tel.: +49 228 97965-19<br />
hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Herausgeber<br />
Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />
Ennemoserstraße 10<br />
53119 Bonn<br />
Tel.: +49 228 97965-0<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />
Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0<br />
Fax: +49 7229 606-10<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Herstellung/Layout<br />
Ines Merkel, Claudia Chalas<br />
Tel.: +49 72 29 606-23<br />
ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenverkauf<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Fax: +49 8364 9847-32<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@<br />
stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />
Anke Schmale<br />
Tel.: +49 72 29 606-24<br />
Fax: +49 72 29 606-10<br />
anke.schmale@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenpreise<br />
Preisliste Nr. 3 gültig ab 01.01.20<strong>18</strong><br />
Technische Herstellung<br />
Kraft Premium GmbH, Ettlingen<br />
Bezugspreis<br />
Jahresabonnement<br />
Inland: 106,00 €, inkl. Versandkosten<br />
und zzgl. ges. MwSt.;<br />
Ausland: 115,00 €, inkl. Versandkosten.<br />
Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />
erhalten Studenten<br />
50 % Rabatt auf den Zeitungsnettopreis.<br />
Die Mitglieder des<br />
Deutschen Asphaltverbandes<br />
(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />
als Mitglieder-Abonnement. Der<br />
Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten.<br />
Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 20<strong>18</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (April), 3 (Mai),<br />
4 (Juli), 5 (August), 6 (Oktober),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers ge <br />
kennzeichnete Beiträge sind nicht<br />
unbedingt die Meinung der<br />
Re daktion. Die Redaktion über <br />
nimmt keine Haftung für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte.<br />
Sie behält sich die redaktionelle<br />
Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />
und Leserbriefe ausdrücklich<br />
vor. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit Genehmigung<br />
des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag<br />
Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />
20<strong>18</strong> (53. Jahrgang)<br />
ISSN 0945-6228<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
Organ von:<br />
Selektives Fräsen<br />
Vorteile und Notwendigkeit des<br />
selektiven Fräsens. (Quelle: VSEF)<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Nachrichten der European Asphalt Pavement Association<br />
(E.A.P.A.) www.EAPA.org<br />
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Sennebogen 825E_RecyclingAktiv.indd 1 30.<strong>05</strong>.2017 07:21:04<br />
Fachinformationen<br />
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druckfrisch …<br />
E 43690 Ausgabe 4/2017<br />
52. Jahrgang | Nr. 03 | April-Mai 2017<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 3/2017<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
PRODUCTIVITY PARTNERSHIP FOR A LIFETIME<br />
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ZUR SACHE Junge Großdenker<br />
Arbeitgeber der Zukunft begrüßen Fachnachwuchs zur steinexpo<br />
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Initiative für Branchenwahrnehmung – MIRO-Präsenz auf Parteitagen<br />
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Restkiese und -sande aus Lagerstätten zuverlässig gewinnen<br />
PRAXIS Überlegte Investitionen<br />
Praktische Funktionalität entscheidet über neu oder „fast wie neu“<br />
• Ländlicher Wegebau<br />
Neues Regelwerk ist da<br />
• Asphaltstraßentagung<br />
Interview mit Bernd Nolle<br />
• Asphaltseminar 2017<br />
Fachaustausch auf hohem Niveau<br />
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Alle Zeitschriften sind als<br />
E-Paper verfügbar mit Zugang<br />
zum digitalen Heftarchiv.<br />
webkiosk.stein-verlagGmbH.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de
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Deutschen Straßen- und<br />
Verkehrskongress vom<br />
12. bis 14.09.20<strong>18</strong> in Erfurt,<br />
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