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Technik<br />
Tabelle 1: Grenzwerte für beim Fräsen von Asphalt auftretende Stoffe<br />
Stoff<br />
Alveolengängiger Staub (A-Staub)<br />
Einatembarer Staub (E-Staub)<br />
Quarzstaub<br />
Asbest<br />
Dieselmotoremission (DME)<br />
Benzo(a)pyren<br />
Neuerungen in der Maschinentechnik aktualisiert<br />
werden.<br />
Grenzwerte für Stoffe beim<br />
Fräsen von Asphalt<br />
Beim Fräsen von Asphaltflächen sind A- und<br />
E-Staub, quarzhaltige Stäube und Dieselmotoremissionen<br />
(DME) zu beachten. Zudem<br />
können auch Asbestfasern auftreten. Tabelle<br />
1 gibt die Grenzwerte für diese Stoffe an.<br />
Tätigkeiten mit einer Exposition gegenüber<br />
Quarzstaub und Dieselmotoremissionen<br />
(DME) sind als krebserzeugend eingestuft<br />
(TRGS 906).<br />
Aktuelle Grenzwerte<br />
1,25 mg/m³ (Arbeitsplatzgrenzwert)<br />
10 mg/m³ (Arbeitsplatzgrenzwert)<br />
0,<strong>05</strong> mg/m³ (50 µg/m³; Beurteilungsmaßstab)<br />
10 000 Fasern/m³ (Akzeptanzkonzentration)<br />
0,<strong>05</strong> mg/m³ (50 µg/m³; Arbeitsplatzgrenzwert)<br />
0,07 µg/m³ (Akzeptanzkonzentration)<br />
Tabelle 2: Ergebnisse der Staubmessungen beim Betrieb von Asphalt-Kleinfräsen (mg/m³)<br />
Messwerte Min 50 % 95%-Wert Max<br />
A-Staub 19 < 0,14 0,28 1,53 1,9<br />
E-Staub 16 < 0,25 0,95 2,7 3,14<br />
Quarzstaub 16 0,0025 0,019 0,2 0,37<br />
DME 16 Alle Messwerte unter der Nachweisgrenze (NWG)<br />
Asbest 5 2 x < NWG; 2.600, 5.900 und 17.200 Fasern/m³<br />
Quarzstaub* 15 0,0025 0,019 0,11 0,14<br />
*ohne die Messung, bei der in den Beton unter der Asphaltdecke gefräst wurde<br />
Der Arbeitsplatzgrenzwert für A-Staub<br />
wurde 2014 von 3 auf 1,25 mg/m³ abgesenkt.<br />
Für den krebserzeugenden Quarzstaub wurde<br />
nach langen Diskussionen 2016 ein Beurteilungsmaßstab<br />
von 50 µg/m³ festgelegt, nachdem<br />
20<strong>05</strong> der damalige Luftgrenzwert von<br />
150 µg/m³ zurückgezogen worden war.<br />
Expositionen beim Einsatz von<br />
Asphalt-Kleinfräsen<br />
2011 und 2017 wurden Messungen beim Einsatz<br />
von Kleinfräsen im Freien durchgeführt<br />
(Tabelle 2), gemessen wurde in der Regel nur<br />
bei den Fräsarbeiten. Ausführlich und immer<br />
aktualisiert werden diese sowie die Daten zu<br />
den Großfräsen in Expositionsbeschreibungen<br />
erläutert (www.bgbau.de/praev/fachinformationen/gefahrstoffe/kaltfraesen).<br />
Zwölf der sechzehn Werte für Quarzstaub<br />
liegen unter 0,<strong>05</strong> mg/m³ (darunter alle Messungen<br />
aus 2017), die anderen mit 0,072, 0,1,<br />
0,14 und 0,37 mg/m³ z. T. deutlich darüber.<br />
Bei 0,37 mg/m³ wurde nicht nur eine 3 cm<br />
starke Asphaltschicht abgetragen, sondern<br />
auch in die darunterliegende Betondecke<br />
gefräst. Daher erfolgte eine weitere Auswertung<br />
ohne diesen durch das Fräsen in eine<br />
Betondecke bestimmten Wert (Tabelle 2,<br />
letzte Zeile).<br />
Bei drei Messungen wurde Amphibolasbest<br />
gefunden: 17.200, 5.900 und 2.600<br />
Faser/m³. Bei zwei weiteren Messungen 2017<br />
war Amphibolasbest im Fräsgut, in der Luft<br />
am Fahrerstand wurden keine Asbestfasern<br />
gefunden. Die Konzentration an Dieselmotoremissionen<br />
(DME) lag bei allen 16 Messungen<br />
unter der Nachweisgrenze.<br />
Beim Fräsen einer teerhaltigen Decke wurden<br />
16 polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />
(PAK) gemessen. Bei 12 PAK (auch<br />
Naphthalin) lag die Konzentration unter der<br />
Nachweisgrenze, gefunden wurden Anthracen<br />
(0,03 µg/m³), Benzo(a)anthracen (0,<strong>05</strong> µg/<br />
m³), Benzo(a)pyren (0,04 µg/m³), Chrysen<br />
(0,<strong>05</strong> µg/m³) und Phenanthren (0,25 µg/m³).<br />
Expositionen beim Einsatz<br />
von Asphalt-Großfräsen<br />
2010, 2013 und 2017 hat die BG BAU Messungen<br />
beim Einsatz von Großfräsen mit Absaugung<br />
durchgeführt (Tabelle 3). Bei einer Messung<br />
lag „eine starke Beeinflussung der<br />
Staubwerte durch den Straßenverkehr vor,<br />
der durch den abgefrästen Bereich der<br />
Straße fuhr und den Staub aufwirbelte“<br />
(Maximalwert beim A-Staub in Tab. 2: 1,38<br />
mg/m³).<br />
An fünf der sechs Messungen waren<br />
Asbestfasern im Fräsgut (max. 22.213 Fasern/<br />
mg). Dabei wurden lediglich bei zwei Messungen<br />
Asbestfasern in der Luft gefunden<br />
(1.800 und 10.600 F/m³).<br />
Bewertung der Messergebnisse<br />
Bei den Großfräsen lagen alle gemessenen Expositionen der Mitarbeiter – auf der Fräse sowie am<br />
Boden – unterhalb der aktuellen Arbeitsplatzgrenzwerte für A-Staub und E-Staub bzw. unterhalb<br />
des Beurteilungsmaßstabes für Quarzstaub. (Quelle: VESF)<br />
Kleinfräsen<br />
Bei der Beurteilung der Exposition beim Einsatz<br />
von Kleinfräsen ist zu berücksichtigen,<br />
dass die reinen Fräszeiten meist unter zwei<br />
Stunden pro Tag liegen. In der restlichen<br />
Schicht werden staubarme Arbeiten mit den<br />
Fräsen sowie Verlade- und Fahrtätigkeiten<br />
ausgeführt. Somit müssen die in der Tabelle 2<br />
unter 95%-Wert aufgeführten Expositionen<br />
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