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asphalt 05/18

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34<br />

Technik<br />

Tabelle 1: Grenzwerte für beim Fräsen von Asphalt auftretende Stoffe<br />

Stoff<br />

Alveolengängiger Staub (A-Staub)<br />

Einatembarer Staub (E-Staub)<br />

Quarzstaub<br />

Asbest<br />

Dieselmotoremission (DME)<br />

Benzo(a)pyren<br />

Neuerungen in der Maschinentechnik aktualisiert<br />

werden.<br />

Grenzwerte für Stoffe beim<br />

Fräsen von Asphalt<br />

Beim Fräsen von Asphaltflächen sind A- und<br />

E-Staub, quarzhaltige Stäube und Dieselmotoremissionen<br />

(DME) zu beachten. Zudem<br />

können auch Asbestfasern auftreten. Tabelle<br />

1 gibt die Grenzwerte für diese Stoffe an.<br />

Tätigkeiten mit einer Exposition gegenüber<br />

Quarzstaub und Dieselmotoremissionen<br />

(DME) sind als krebserzeugend eingestuft<br />

(TRGS 906).<br />

Aktuelle Grenzwerte<br />

1,25 mg/m³ (Arbeitsplatzgrenzwert)<br />

10 mg/m³ (Arbeitsplatzgrenzwert)<br />

0,<strong>05</strong> mg/m³ (50 µg/m³; Beurteilungsmaßstab)<br />

10 000 Fasern/m³ (Akzeptanzkonzentration)<br />

0,<strong>05</strong> mg/m³ (50 µg/m³; Arbeitsplatzgrenzwert)<br />

0,07 µg/m³ (Akzeptanzkonzentration)<br />

Tabelle 2: Ergebnisse der Staubmessungen beim Betrieb von Asphalt-Kleinfräsen (mg/m³)<br />

Messwerte Min 50 % 95%-Wert Max<br />

A-Staub 19 < 0,14 0,28 1,53 1,9<br />

E-Staub 16 < 0,25 0,95 2,7 3,14<br />

Quarzstaub 16 0,0025 0,019 0,2 0,37<br />

DME 16 Alle Messwerte unter der Nachweisgrenze (NWG)<br />

Asbest 5 2 x < NWG; 2.600, 5.900 und 17.200 Fasern/m³<br />

Quarzstaub* 15 0,0025 0,019 0,11 0,14<br />

*ohne die Messung, bei der in den Beton unter der Asphaltdecke gefräst wurde<br />

Der Arbeitsplatzgrenzwert für A-Staub<br />

wurde 2014 von 3 auf 1,25 mg/m³ abgesenkt.<br />

Für den krebserzeugenden Quarzstaub wurde<br />

nach langen Diskussionen 2016 ein Beurteilungsmaßstab<br />

von 50 µg/m³ festgelegt, nachdem<br />

20<strong>05</strong> der damalige Luftgrenzwert von<br />

150 µg/m³ zurückgezogen worden war.<br />

Expositionen beim Einsatz von<br />

Asphalt-Kleinfräsen<br />

2011 und 2017 wurden Messungen beim Einsatz<br />

von Kleinfräsen im Freien durchgeführt<br />

(Tabelle 2), gemessen wurde in der Regel nur<br />

bei den Fräsarbeiten. Ausführlich und immer<br />

aktualisiert werden diese sowie die Daten zu<br />

den Großfräsen in Expositionsbeschreibungen<br />

erläutert (www.bgbau.de/praev/fachinformationen/gefahrstoffe/kaltfraesen).<br />

Zwölf der sechzehn Werte für Quarzstaub<br />

liegen unter 0,<strong>05</strong> mg/m³ (darunter alle Messungen<br />

aus 2017), die anderen mit 0,072, 0,1,<br />

0,14 und 0,37 mg/m³ z. T. deutlich darüber.<br />

Bei 0,37 mg/m³ wurde nicht nur eine 3 cm<br />

starke Asphaltschicht abgetragen, sondern<br />

auch in die darunterliegende Betondecke<br />

gefräst. Daher erfolgte eine weitere Auswertung<br />

ohne diesen durch das Fräsen in eine<br />

Betondecke bestimmten Wert (Tabelle 2,<br />

letzte Zeile).<br />

Bei drei Messungen wurde Amphibolasbest<br />

gefunden: 17.200, 5.900 und 2.600<br />

Faser/m³. Bei zwei weiteren Messungen 2017<br />

war Amphibolasbest im Fräsgut, in der Luft<br />

am Fahrerstand wurden keine Asbestfasern<br />

gefunden. Die Konzentration an Dieselmotoremissionen<br />

(DME) lag bei allen 16 Messungen<br />

unter der Nachweisgrenze.<br />

Beim Fräsen einer teerhaltigen Decke wurden<br />

16 polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

(PAK) gemessen. Bei 12 PAK (auch<br />

Naphthalin) lag die Konzentration unter der<br />

Nachweisgrenze, gefunden wurden Anthracen<br />

(0,03 µg/m³), Benzo(a)anthracen (0,<strong>05</strong> µg/<br />

m³), Benzo(a)pyren (0,04 µg/m³), Chrysen<br />

(0,<strong>05</strong> µg/m³) und Phenanthren (0,25 µg/m³).<br />

Expositionen beim Einsatz<br />

von Asphalt-Großfräsen<br />

2010, 2013 und 2017 hat die BG BAU Messungen<br />

beim Einsatz von Großfräsen mit Absaugung<br />

durchgeführt (Tabelle 3). Bei einer Messung<br />

lag „eine starke Beeinflussung der<br />

Staubwerte durch den Straßenverkehr vor,<br />

der durch den abgefrästen Bereich der<br />

Straße fuhr und den Staub aufwirbelte“<br />

(Maximalwert beim A-Staub in Tab. 2: 1,38<br />

mg/m³).<br />

An fünf der sechs Messungen waren<br />

Asbestfasern im Fräsgut (max. 22.213 Fasern/<br />

mg). Dabei wurden lediglich bei zwei Messungen<br />

Asbestfasern in der Luft gefunden<br />

(1.800 und 10.600 F/m³).<br />

Bewertung der Messergebnisse<br />

Bei den Großfräsen lagen alle gemessenen Expositionen der Mitarbeiter – auf der Fräse sowie am<br />

Boden – unterhalb der aktuellen Arbeitsplatzgrenzwerte für A-Staub und E-Staub bzw. unterhalb<br />

des Beurteilungsmaßstabes für Quarzstaub. (Quelle: VESF)<br />

Kleinfräsen<br />

Bei der Beurteilung der Exposition beim Einsatz<br />

von Kleinfräsen ist zu berücksichtigen,<br />

dass die reinen Fräszeiten meist unter zwei<br />

Stunden pro Tag liegen. In der restlichen<br />

Schicht werden staubarme Arbeiten mit den<br />

Fräsen sowie Verlade- und Fahrtätigkeiten<br />

ausgeführt. Somit müssen die in der Tabelle 2<br />

unter 95%-Wert aufgeführten Expositionen<br />

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