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asphalt 05/18

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Schwerpunkt: Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />

31<br />

Die Taktung der Lkw vom Asphaltmischwerk zur Baustelle<br />

sorgt für einen kontinuierlichen Einbauprozess.<br />

Mischmeister und Bauleiter vor Ort sehen immer, wo<br />

sich die Lkw gerade befinden und ob sie irgendwo<br />

gegensteuern müssen. Dann geht es weiter. Anhand<br />

der elektronischen Lieferscheine lässt sich über Jahre<br />

hinweg nachfassen, welche Lkw-Fuhre an welcher<br />

Stelle eingebaut wurde. Das kann sich beispielsweise<br />

wichtig für die anstehenden Instandhaltungsintervalle<br />

erweisen.<br />

Die Überwachung des Einbauprozesses, wie es die<br />

Digitalisierung ermöglicht, vom Mischen über die<br />

Anlieferung bis hin zum Einbau, ergänzt mit den Laborund<br />

In-situ-Prüfungen, bringt uns dem Ziel einer<br />

gleichmäßig hohen Qualität ein gutes Stück näher.<br />

Dabei müssen wir aber auch abstimmen, wie wir bauvertraglich<br />

mit dem immensen Datenvolumen umgehen.<br />

Maßgebend ist dann nicht mehr der Elfmeterpunkt<br />

für das ganze Fußballfeld, das entspricht bildlich<br />

der aktuellen Regelung einer Kontrollprüfungsstelle<br />

alle 6000 m², sondern wir können – etwas überspitzt<br />

formuliert – jeden Quadratzentimeter bewerten.<br />

Erwarten Sie Änderungen, auch im Hinblick auf die<br />

bewährte Form der Erarbeitung des Technischen<br />

Regelwerks, wenn der Bund ab 2021 mit der „In -<br />

frastrukturgesellschaft für Autobahnen und<br />

andere Bundesfernstraßen“ alleine für Planung,<br />

Bau, Betrieb, Erhalt und Finanzierung des höchst<br />

beanspruchten Straßennetzes verantwortlich ist?<br />

Nolle: Sie haben bei Ihrer Frage bereits das Wort<br />

„bewährt“ verwendet. Die Erarbeitung und Fortschreibung<br />

des Technischen Regelwerkes in den paritätisch<br />

besetzten Gremien der FGSV hat sich tatsächlich<br />

seit Jahrzehnten bewährt. Durch die Einbindung<br />

aller an der Planung und am Bau Beteiligten hat unser<br />

Technisches Regelwerk eine hohe Akzeptanz.<br />

Ich gehe daher nicht davon aus, dass sich mit der IGA<br />

daran etwas ändern wird. Es wäre fatal, wenn hier ein<br />

Paradigmenwechsel stattfinden würde und die Beteiligten<br />

bei der Projektabwicklung nicht mehr „Vertragspartner“<br />

im eigentlichen Sinne des Wortes wären.<br />

Hat der Asphalt die richtigen Konzepte für Klimawandel,<br />

steigende Verkehrsbeanspruchung und<br />

E-Mobilität?<br />

Nolle: Natürlich hat das der Asphalt. Klar aber ist, dass<br />

die Straßen in Deutschland für die Zukunft gerüstet<br />

sein müssen: Güterverkehrszunahme, Klimawandel,<br />

Energiewende und Rohstoffknappheit sind zu bewältigen.<br />

Dafür wurde ja beispielsweise auch das dura-<br />

BASt-Gelände, von dem ich schon sprach, initiiert.<br />

Diese weltweit einzigartige Versuchseinrichtung<br />

ermöglicht durch die Erstellung von Untersuchungsfeldern<br />

und Demonstratoren realitätsnahe Erprobungen<br />

im Maßstab 1:1, bei denen neue Baustoffgemische,<br />

Bauweisen oder Bauverfahren zeitraffend belastet<br />

und auf ihre Dauerhaftigkeit hin geprüft werden.<br />

Somit kann die Zeitspanne zwischen Forschung und<br />

Regeleinsatz von Innovationen deutlich verkürzt werden.<br />

Denn Innovationen deutlich schneller als bisher<br />

in die Baupraxis überführen zu können, das muss doch<br />

das Ziel sein – das darf natürlich nicht bedeuten, dass<br />

Straßenbau jetzt hoppla-hopp erledigt wird und die<br />

Qualität und Dauerhaftigkeit unserer Infrastruktur<br />

bleibt im wahrsten Sinne auf der Strecke. Damit erreichen<br />

wir einerseits eine nachhaltige Anpassung der<br />

Straßeninfrastruktur an zukünftige Herausforderungen<br />

und andererseits leisten wir einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Qualitätssicherung im Straßenbau.<br />

Vielen Dank, Herr Nolle, für das Gespräch!<br />

INFO<br />

10 Jahre Gütegemeinschaft<br />

Die RAL-Gütegemeinschaft Halbstarre Deckschichten<br />

kann mittlerweile auf zehn Jahre aktives<br />

Wirken für diese innovative Bauweise zurückblicken.<br />

Grund genug, mit einem Stand an der Fachausstellung<br />

teilzunehmen und die jährliche Vollversammlung<br />

im Rahmen des Straßen- und Verkehrskongresses<br />

durchzuführen. Ein kleiner<br />

Arbeitskreis entwickelte ab 2006 zusammen mit<br />

RAL ein Regelwerk, das sowohl die Vorprodukte<br />

(Spezialfließmörtel) als auch die Herstellung von<br />

halbstarren Deckschichten umfasst. Mittlerweile<br />

haben sich 30 Unternehmen der RAL-Gütegemeinschaft<br />

angeschlossen und bieten diese Spezialbauweise<br />

güte-gesichert an. Die RAL-Gütegemeinschaft<br />

mit ihrer Gütesicherung hat einen großen<br />

Anteil an der Erfolgsgeschichte dieser Bauweise.<br />

Das zu deren Bau zwingend erforderliche Spezialwissen<br />

vermittelt die RAL-Gütegemeinschaft im<br />

Rahmen ihrer Praxisseminare, die auf den Grundlagen<br />

der Güte- und Prüfbestimmungen basieren.<br />

Die Gütegemeinschaft hat eine ganz klare Bestimmung.<br />

Das Gütezeichen wird ausschließlich samt<br />

der dazugehörigen Nutzungsrechte seitens der<br />

Gütegemeinschaft an Unternehmen verliehen,<br />

welche die Forderungen der Gütesicherung erfüllt<br />

haben. Gütezeichenträger unterliegen einer Überwachung<br />

seitens des Güteausschusses, die Prüfinstitute<br />

kümmern sich um die regelmäßig dokumentierte<br />

Fremdüberwachung. Im Allgemeinen<br />

wird die Einhaltung der Gütesicherung überwacht.<br />

Die Leistungen werden somit durch verschiedene<br />

Instanzen kontrolliert und gesichert.<br />

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