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Burgblatt 2018-09

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34<br />

Sttun ulutrelle Erneuerun<br />

Hoffart - von Meinhard Miegel<br />

Noch bis in die 1960er Jahre hinein fand<br />

es sich nicht nur in den Beichtspiegeln der<br />

katholischen Kirche, zugleich galt es als die<br />

erste und schlimmste der sieben Hauptsünden<br />

das Laster der Hoffart. Inzwischen<br />

ist nicht nur der Begriff aus der Mode gekommen.<br />

Auch das, wofür er stand, hat<br />

an Verwerflichkeit eingebüt Hochmut<br />

Anmaßung, Überheblichkeit, Eitelkeit,<br />

Selbstgerechtigkeit arzissmus<br />

Wie selbstverständlich und gesellschaftlich<br />

akzeptiert das alles geworden ist wird<br />

deutlich wenn dem Laster der Hoffart die<br />

kontrastierenden Tugenden gegenübergestellt<br />

werden: Demut und Bescheidenheit.<br />

Wer will in der Welt von heute noch demütig<br />

und bescheiden sein Dann lieber<br />

anmaßend, überheblich und eitel.<br />

Ganze Erwerbszweige haben sich aufgemacht<br />

ust solche ttribute zu fördern. Ihr<br />

Daseinszweck ist es, alles und jedes zum<br />

Strahlen zu bringen und sei es bei Licht besehen<br />

auch noch so kümmerlich. Ihr Wirkungsbereich<br />

ist beinahe grenzenlos und<br />

ihre Erfolge sind beträchtlich.<br />

Das beginnt mit dem zur Manie gesteigerten<br />

Selfie- und Facebook-uftritten und<br />

endet bei den vielen Gröenwahnsinnigen,<br />

die im Lauf der Geschichte geglaubt<br />

haben, ihr Volk oder besser noch die ganze<br />

Welt beherrschen zu können und zu müssen.<br />

Dazwischen liegt ein weites Feld auf<br />

dem edweder gesellschaftliche Bereich<br />

angesiedelt ist sei es die Wissenschaft<br />

die unst die Wirtschaft und ganz besonders<br />

die olitik. Sie alle sind vollgepfropft<br />

mit Hochmut und Anmaßung, Überheblichkeit<br />

und itelkeit Selbstgerechtigkeit<br />

und Narzissmus.<br />

Welchem Wissenschaftler welcher Wissenschaftlerin<br />

kommt es schon leicht über<br />

die Lippen dass ihr Wissens- und önnensschatz<br />

in Wahrheit äußerst begrenzt<br />

ist und große Lücken aufweist? Welcher<br />

ünstler tritt schon bescheiden hinter sein<br />

Werk zurück und räumt ein, dass nicht nur<br />

er, sondern eine ganze Epoche es geschaffen<br />

hat? Was wären die Berühmtheiten<br />

ihrer Zeit, die Musiker, Maler, Bildhauer,<br />

Dichter und Architekten ohne die Heerscharen<br />

derer, die im Dunkeln oder Halbdunkeln<br />

das Material bereitstellen, das sie<br />

verarbeiten?<br />

nd dann die Wirtschaft. Da gibt es Männer<br />

und Frauen die mit groer Selbstverständlichkeit<br />

für sich das Hundert- oder<br />

weihunderache dessen beanspruchen<br />

was sie ihren Mitarbeitern zugestehen,<br />

obwohl sie ohne diese keinen Tag überdauern<br />

würden – hochmütig anmaend<br />

überheblich.<br />

Schlielich die olitik. icht wenigen ihrer<br />

Repräsentanten fällt es offenkundig äußerst<br />

schwer, sich und anderen einzugestehen,<br />

dass sie, wie alle, fehlsame, von<br />

Vorurteilen und Launen gebeutelte Menschen<br />

sind die viel weniger vermögen<br />

als sie auf offener Bühne vorgaukeln. Die<br />

Tragik Die Hoffart von olitikern reit oft<br />

mehr mit als sie selbst. Sie hat schon ganze<br />

Reiche zum Einsturz gebracht.<br />

Vielleicht lagen die Altvorderen gar nicht<br />

so verkehrt, als sie schon vor über 1500<br />

Jahren das Laster der Hoffart der nmaßung<br />

und Überheblichkeit zur ersten der<br />

Hauptsünden erklärten, einer Sünde also,<br />

in der zahlreiche weitere Sünden wurzeln.<br />

Vielleicht waren wir Nachgeborenen etwas<br />

zu voreilig, dieses Laster zunächst<br />

zu bagatellisieren und ihm allmählich<br />

das Mäntelchen einer Tugend umzuhängen.<br />

Große Veränderungen beginnen im<br />

opf. Wie wäre es mit dieser Demut statt<br />

Hoffart in allen Bereichen gesellschaftlichen<br />

Miteinanders. Das klingt wie ein<br />

Echo aus längst vergangener Zeit und ist<br />

doch brennend aktuell.<br />

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