Burgblatt 2018-09
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Sttun ulutrelle Erneuerun<br />
Hoffart - von Meinhard Miegel<br />
Noch bis in die 1960er Jahre hinein fand<br />
es sich nicht nur in den Beichtspiegeln der<br />
katholischen Kirche, zugleich galt es als die<br />
erste und schlimmste der sieben Hauptsünden<br />
das Laster der Hoffart. Inzwischen<br />
ist nicht nur der Begriff aus der Mode gekommen.<br />
Auch das, wofür er stand, hat<br />
an Verwerflichkeit eingebüt Hochmut<br />
Anmaßung, Überheblichkeit, Eitelkeit,<br />
Selbstgerechtigkeit arzissmus<br />
Wie selbstverständlich und gesellschaftlich<br />
akzeptiert das alles geworden ist wird<br />
deutlich wenn dem Laster der Hoffart die<br />
kontrastierenden Tugenden gegenübergestellt<br />
werden: Demut und Bescheidenheit.<br />
Wer will in der Welt von heute noch demütig<br />
und bescheiden sein Dann lieber<br />
anmaßend, überheblich und eitel.<br />
Ganze Erwerbszweige haben sich aufgemacht<br />
ust solche ttribute zu fördern. Ihr<br />
Daseinszweck ist es, alles und jedes zum<br />
Strahlen zu bringen und sei es bei Licht besehen<br />
auch noch so kümmerlich. Ihr Wirkungsbereich<br />
ist beinahe grenzenlos und<br />
ihre Erfolge sind beträchtlich.<br />
Das beginnt mit dem zur Manie gesteigerten<br />
Selfie- und Facebook-uftritten und<br />
endet bei den vielen Gröenwahnsinnigen,<br />
die im Lauf der Geschichte geglaubt<br />
haben, ihr Volk oder besser noch die ganze<br />
Welt beherrschen zu können und zu müssen.<br />
Dazwischen liegt ein weites Feld auf<br />
dem edweder gesellschaftliche Bereich<br />
angesiedelt ist sei es die Wissenschaft<br />
die unst die Wirtschaft und ganz besonders<br />
die olitik. Sie alle sind vollgepfropft<br />
mit Hochmut und Anmaßung, Überheblichkeit<br />
und itelkeit Selbstgerechtigkeit<br />
und Narzissmus.<br />
Welchem Wissenschaftler welcher Wissenschaftlerin<br />
kommt es schon leicht über<br />
die Lippen dass ihr Wissens- und önnensschatz<br />
in Wahrheit äußerst begrenzt<br />
ist und große Lücken aufweist? Welcher<br />
ünstler tritt schon bescheiden hinter sein<br />
Werk zurück und räumt ein, dass nicht nur<br />
er, sondern eine ganze Epoche es geschaffen<br />
hat? Was wären die Berühmtheiten<br />
ihrer Zeit, die Musiker, Maler, Bildhauer,<br />
Dichter und Architekten ohne die Heerscharen<br />
derer, die im Dunkeln oder Halbdunkeln<br />
das Material bereitstellen, das sie<br />
verarbeiten?<br />
nd dann die Wirtschaft. Da gibt es Männer<br />
und Frauen die mit groer Selbstverständlichkeit<br />
für sich das Hundert- oder<br />
weihunderache dessen beanspruchen<br />
was sie ihren Mitarbeitern zugestehen,<br />
obwohl sie ohne diese keinen Tag überdauern<br />
würden – hochmütig anmaend<br />
überheblich.<br />
Schlielich die olitik. icht wenigen ihrer<br />
Repräsentanten fällt es offenkundig äußerst<br />
schwer, sich und anderen einzugestehen,<br />
dass sie, wie alle, fehlsame, von<br />
Vorurteilen und Launen gebeutelte Menschen<br />
sind die viel weniger vermögen<br />
als sie auf offener Bühne vorgaukeln. Die<br />
Tragik Die Hoffart von olitikern reit oft<br />
mehr mit als sie selbst. Sie hat schon ganze<br />
Reiche zum Einsturz gebracht.<br />
Vielleicht lagen die Altvorderen gar nicht<br />
so verkehrt, als sie schon vor über 1500<br />
Jahren das Laster der Hoffart der nmaßung<br />
und Überheblichkeit zur ersten der<br />
Hauptsünden erklärten, einer Sünde also,<br />
in der zahlreiche weitere Sünden wurzeln.<br />
Vielleicht waren wir Nachgeborenen etwas<br />
zu voreilig, dieses Laster zunächst<br />
zu bagatellisieren und ihm allmählich<br />
das Mäntelchen einer Tugend umzuhängen.<br />
Große Veränderungen beginnen im<br />
opf. Wie wäre es mit dieser Demut statt<br />
Hoffart in allen Bereichen gesellschaftlichen<br />
Miteinanders. Das klingt wie ein<br />
Echo aus längst vergangener Zeit und ist<br />
doch brennend aktuell.<br />
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