Industrielle Automation 4/2018
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KOMPONENTEN UND SOFTWARE I INTERVIEW<br />
Leoni macht Kabellösungen intelligent<br />
Ob in der Automobilindustrie, der<br />
Fabrikautomation oder der Halbleiter<br />
Industrie – Leoni ist in fast jeder Branche<br />
zuhause. Mit seiner Expertise im Bereich<br />
Energie- und Datenmanagement bringt<br />
der Global Player nun LeoniQ auf den<br />
Markt und damit Intelligenz in die<br />
Vernetzung. Wir sprechen mit Bruno<br />
Fankhauser über eine komplett neue<br />
Kabeltechnologie, über Strategien und<br />
wagen einen Blick in die Zukunft.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke, Chefredakteurin,<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION<br />
Drähte, optische Fasern, Standard-Leitungen, Spezialkabel, konfektionierte<br />
Systeme sowie intelligente Produkte und mehr –<br />
das Portfolio von Leoni lässt kaum Wünsche offen. Mit mehr als<br />
87 000 Mitarbeitern in 31 Ländern und einem Konzernumsatz von<br />
4,9 Mrd. EUR (2017), zählt der Lösungsanbieter daher weltweit zu<br />
einem der führenden Unternehmen im Bereich Energie- und Datenmanagement.<br />
Dass alleine die Herstellung von Produkten nicht<br />
mehr ausreicht, um wettbewerbsfähig zu bleiben, hat Leoni schon<br />
vor ein paar Jahren realisiert und sich daher von einem erfahrenen<br />
Kabelproduzenten zum umfassenden Technologiepartner seiner<br />
Kunden entwickelt. So ergänzen zunehmend sogenannte intelligente<br />
Systeme das Leistungsspektrum, die der Digitalisierung und<br />
des Aufbaus ausfallsicherer Systeme mit hohem Vernetzungsniveau<br />
Rechnung tragen. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leistet die<br />
Schlüsseltechnologie LeoniQ. Was diese Entwicklung auszeichnet,<br />
welche Vorteile sie in der Anwendung zeigt und was den Erfolg von<br />
Leoni ausmacht, dazu sprechen wir mit Bruno Fankhauser, Vorstandsmitglied<br />
der Leoni AG. Er verantwortet den Unternehmensbereich<br />
Wire & Cable Solutions und gewährt uns einen Einblick in<br />
ein erfolgreiches Unternehmenskonzept.<br />
Herr Fankhauser, in den Bereichen Energieverteilung und Datenmanagement<br />
ist Leoni bereits etabliert. Mit Ihrer neuen Entwicklung<br />
folgen Sie nun dem Trend der Digitalisierung. Wie bringen<br />
Sie Intelligenz in das Kabel und was ist das Besondere daran?<br />
Die Schlüsseltechnologie von der Sie sprechen, nennen wir LeoniQ.<br />
Eine derartige Entwicklung gibt es so noch nicht auf dem Markt.<br />
Wir sind damit in der Lage mehrere Eigenschaften eines Kabels<br />
parallel zu überwachen. Bisherige Lösungen können in der Regel<br />
nur eine physikalische Größe überwachen, zum Beispiel die Temperatur.<br />
Unsere Entwicklung erlaubt es dagegen die Funktionalität und<br />
damit die Zuverlässigkeit von Energie- oder Datenverbindungen<br />
sicherzustellen – und das nahezu unabhängig vom Kabeldesign.<br />
Mit unserer Technologie sind wir heute in der<br />
Lage verschiedene Parameter wie Temperatur,<br />
Dichtigkeit und mechanische Belastungen<br />
zu messen. An einer Reihe weiterer systemrelevanter<br />
Messgrößen arbeiten wir bereits.<br />
Entscheidend ist, dass wir diese Technologie<br />
kommerziell für eine Vielzahl an Applikationen<br />
verfügbar machen und zudem kontinuierlich<br />
über die gesamte Kabellänge messen können.<br />
Dadurch lässt sich exakt lokalisieren, an welcher<br />
Stelle ein Fehler auftritt. Und dies ist unabdingbar,<br />
um Maßnahmen zielgerichtet zu ergreifen.<br />
Welchen Vorteil bietet Ihre Entwicklung<br />
im Vergleich zu alternativen<br />
Kabel lösungen? In welcher<br />
Weise profitieren Anwender?<br />
Fällt ein Nervensystem aus,<br />
kommt es schnell zu einem<br />
Kollaps. Glücklicherweise<br />
fallen Energie- und Datennetze<br />
selten plötzlich aus<br />
und zudem helfen<br />
Redundanzen um Fehler<br />
zu überbrücken. In der<br />
Regel baut sich ein<br />
bevorstehender technischer<br />
Ausfall, z. B. ein<br />
Kabelbrand, langsam auf.<br />
Mit unserer Technologie<br />
kann dies frühzeitig erkannt<br />
Bruno Fankhauser,<br />
Wire & Cable Solutions, Leoni AG<br />
32 INDUSTRIELLE AUTOMATION 4/<strong>2018</strong>