First Ride 2018

DIE TRAIL-WUNDERTÜTE
DEr GrifF in die Trail-WUndErTüte
Welche Mountainbikerin taucht nicht gerne
ein in den Sog eines unbekannten Singletrails,
der einen vom höchsten Punkt des Berges
über flowige Waldböden, hier und da gespickt
mit Wurzeln und Steinen, über Kurven und
Spitzkehren hinunter ins Tal bringt? Oder gibt
es etwa jemanden, der sich gegen ein frisches
Trailerlebnis auf bisher noch unbekannten
Pfaden sträuben würde? Ich kenne niemanden.
Zumindest keinen, der ein Mountainbike
besitzt. Aber wie sucht und vor
Was? Wie? Wo?
Bevor man sich mit der Recherche befasst,
sollte einigermaßen klar sein, was man finden
will. Wer sich auf extra gebauten Flowtrails,
Northshores oder auf anspruchsvollen
Downhillstrecken wohl fühlt, der ist in Bikeund
Trailparks gut aufgehoben. Die Suche
nach guten Singletrails in unbekannten
Landstrichen, die nicht im Minutentakt
befahren werden, ist schon etwas komplizierter.
Für die Einschätzung der Trails und
des eigenen Könnens sollte einem die Singletrail-Skala
eine Hilfe sein. Aber auch andere
Eigenschaften eines Mountainbiketrails
sind für ein unvergessliches Erlebnis wichtig:
Ausdauer, Länge, Höhenmeter, Abkürzungsmöglichkeiten
oder andere Risiken in den
Bergen wie Exponiertheit, Absturzgefahr
u. v. m.
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Außer der guten, alten topographischen Landkarte
gibt es mittlerweile viele weitere Möglichkeiten
an Trailinfos zu kommen: spezielle
Singletrail-Karten, Foren inklusive GPS-Tracks,
Toureninfos von Urlaubsregionen... Dieser Input
ist jedoch mit Vorsicht zu genießen und sollte
hinterfragt werden: Wie alt ist die gedruckte
Trailkarte? Gab es seitdem Veränderungen im
Gelände (Murenabgänge, Forstarbeiten)? Wer
genau ist denn dieser Forumsteilnehmer und
ist unser Trailgeschmack ähnlich? Liebt er steile,
ausgesetzte Wege oder ist er eher der XCoder
gemütliche Touren-Fahrer? Ist der Trail
überhaupt legal? Wie ist die Schwierigkeit der
Trails eingestuft? Gibt es verlässliche Angaben
zu Distanz oder Höhenmetern? ...
Je genauer man diese Fragen stellt und
klärt, desto höher ist die Chance, einen passenden
Singletrail zu entdecken und den Berg
nicht umsonst zu erklimmen. Du ahnst schon,
die Recherche nach den unbekannten Bike-Highlights
kann sehr zeitintensiv sein. Aber
für das große Trailglück lohnt sich das.
Nicht jeder Griff ein Gewinn
Mit Vorfreude auf die vor einem liegende Abfahrt
kurbelt man sich mühsam Höhenmeter
für Höhenmeter nach oben. Der Schweiß läuft,
der Wassernachschub schwindet und die
Müsliriegel verbrennen schon beim Runter-
world of mtb Nº5.18
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