Eine kurze Geschichte der Zeit
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netischen Feld auf, so daß sie sich alle in gleicher Richtung drehten<br />
und zeigte, daß die Elektronen häufiger in die eine als in die<br />
an<strong>der</strong>e Richtung abgegeben wurden. Im folgenden Jahr erhielten<br />
Lee und Yang für ihre Idee den Nobelpreis. Es stellte sich außerdem<br />
heraus, daß die schwache Kraft auch <strong>der</strong> Symmetrie C nicht<br />
gehorcht, das heißt, unter ihrem Einfluß verhielte sich ein Universum<br />
aus Antiteilchen an<strong>der</strong>s als unser Universum. Trotzdem<br />
schien es, als folgte die schwache Kraft <strong>der</strong> kombinierten Symmetrie<br />
CP. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Das Universum würde sich genauso<br />
entwickeln wie sein Spiegelbild, wenn zusätzlich jedes Teilchen<br />
mit seinem Antiteilchen ausgetauscht würde! Doch 1964 entdeckten<br />
die Amerikaner J.W. Cronin und Val Fitch, daß auch die Symmetrie<br />
CP beim Zerfall bestimmter Teilchen, <strong>der</strong> sogenannten<br />
K-Mesonen, nicht gilt. Erst 1980 erhielten Cronin und Fitch den<br />
Nobelpreis für diese Entdeckung. (Viele Preise sind für den Nachweis<br />
verliehen worden, daß das Universum nicht so einfach ist,<br />
wie wir es uns einst gedacht haben!)<br />
Nach einem mathematischen Theorem muß jede Theorie, die<br />
<strong>der</strong> Quantenmechanik und <strong>der</strong> Relativität gehorcht, immer auch<br />
<strong>der</strong> kombinierten Symmetrie CPT gehorchen. Das Verhalten des<br />
Universums bliebe also gleich, wenn man die Teilchen durch Antiteilchen<br />
ersetzte, das Spiegelbild nähme und überdies die <strong>Zeit</strong>richtung<br />
umkehrte. Cronin und Fitch haben aber gezeigt, daß sich das<br />
Universum nicht gleich verhält, wenn man Teilchen durch Antiteilchen<br />
ersetzt und das Spiegelbild nimmt, die <strong>Zeit</strong>richtung hingegen<br />
beibehält. Die physikalischen Gesetze müssen sich also verän<strong>der</strong>n,<br />
wenn man die <strong>Zeit</strong>richtung umkehrt – sie gehorchen <strong>der</strong><br />
Symmetrie T nicht.<br />
Mit Sicherheit hat das frühe Universum nicht <strong>der</strong> Symmetrie T<br />
gehorcht: Mit fortschreiten<strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> expandiert das Universum –<br />
liefe die <strong>Zeit</strong> rückwärts, zöge sich das Universum zusammen. Und<br />
aus <strong>der</strong> Tatsache, daß es Kräfte gibt, die nicht <strong>der</strong> Symmetrie T<br />
gehorchen, folgt, daß diese Kräfte bei Ausdehnung des Universums<br />
mehr Antielektronen veranlassen könnten, sich in Quarks