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Eine kurze Geschichte der Zeit

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längen fehlen im reflektierten Licht, das aus diesem Grunde farbig<br />

erscheint.<br />

Infolge <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Quantenmechanik eingeführten Dualität<br />

kann Interferenz auch bei Teilchen auftreten. Ein berühmtes Beispiel<br />

ist das sogenannte «Doppelspalt-Experiment» (Abb. 16).<br />

Stellen wir uns eine Trennwand mit zwei schmalen, parallelen<br />

Schlitzen vor. Auf <strong>der</strong> einen Seite steht eine Lampe, die Licht von<br />

bestimmter Farbe (das heißt von einer bestimmten Wellenlänge)<br />

ausstrahlt. Der größte Teil des Lichtes trifft auf die Trennwand,<br />

doch eine geringe Menge dringt durch die Schlitze. Hinter <strong>der</strong><br />

Trennwand steht ein Sichtschirm. Auf jeden Punkt des Sichtschirms<br />

treffen Wellen aus beiden Schlitzen. Doch muß das Licht<br />

im allgemeinen auf dem Weg von <strong>der</strong> Quelle durch die Schlitze<br />

zum Sichtschirm unterschiedliche Entfernungen zurücklegen. Das<br />

heißt, die Wellen kommen nicht phasengleich beim Schirm an. An<br />

einigen Stellen heben sie sich auf, an an<strong>der</strong>en verstärken sie sich.<br />

Das Ergebnis ist ein charakteristisches Muster von hellen und<br />

dunklen Interferenzstreifen.<br />

Bemerkenswert ist, daß man haargenau die gleichen Interferenzstreifen<br />

erhält, wenn man die Lichtquelle durch eine Teilchenquelle<br />

ersetzt, die etwa Elektronen mit einer bestimmten Geschwindigkeit<br />

aussendet (das heißt, die entsprechenden Wellen<br />

haben eine bestimmte Länge). Dies erscheint um so merkwürdiger,<br />

als man bei nur einem Schlitz ein ziemlich gleichförmiges Bild<br />

auf dem Schirm erhält. Man könnte deshalb annehmen, daß sich<br />

die Zahl <strong>der</strong> auf jeden Punkt des Sichtschirms treffenden Elektronen<br />

einfach erhöht, wenn man einen weiteren Schlitz öffnet; tatsächlich<br />

aber wird ihre Zahl durch die Interferenz an einigen Stellen<br />

verringert. Wenn die Elektronen einzeln hintereinan<strong>der</strong> durch<br />

die Schlitze gesendet werden, sollte man erwarten, daß jedes<br />

durch den einen o<strong>der</strong> den an<strong>der</strong>en Schlitz dringe und sich so verhielte,<br />

als sei <strong>der</strong> passierte Schlitz <strong>der</strong> einzig vorhandene, was zu<br />

einer gleichförmigen Verteilung auf dem Schirm führen würde.<br />

Tatsächlich aber erscheinen die Interferenzstreifen auch, wenn die

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