Eine kurze Geschichte der Zeit
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gen zwischen Erde und Jupiter nicht sehr genau gemessen; so kam<br />
er auf eine Lichtgeschwindigkeit von 224 000 Kilometern pro Sekunde,<br />
während man heute von 300 000 Kilometern pro Sekunde<br />
ausgeht. Doch dies soll die bemerkenswerte Leistung Rømers, <strong>der</strong><br />
nicht nur bewies, daß sich das Licht mit endlicher Geschwindigkeit<br />
bewegt, son<strong>der</strong>n diese Geschwindigkeit auch maß, keineswegs<br />
schmälern – veröffentlichte er doch seine Ergebnisse elf<br />
Jahre vor Newtons «Principia mathematica».<br />
<strong>Eine</strong> eigentliche Theorie über die Ausbreitung des Lichts schlug<br />
erst 1865 <strong>der</strong> englische Physiker James Clerk Maxwell vor, dem es<br />
gelang, die Teiltheorien zu vereinigen, mit denen man bis dahin<br />
die Kräfte <strong>der</strong> Elektrizität und des Magnetismus beschrieben<br />
hatte. Maxwells Gleichungen sagten voraus, daß es zu wellenartigen<br />
Störungen im zusammengesetzten elektromagnetischen Feld<br />
kommen könne und daß diese sich mit einer konstanten Geschwindigkeit<br />
wie Wellen in einem Teich bewegen würden. Wenn<br />
die Länge dieser Wellen (<strong>der</strong> Abstand zwischen zwei Wellenkämmen)<br />
einen Meter o<strong>der</strong> mehr beträgt, so handelt es sich um Radiowellen,<br />
wie wir heute sagen. Kürzere Wellen werden als Mikrowellen<br />
(ein paar Zentimeter lang) o<strong>der</strong> Infrarot (länger als ein<br />
zehntausendstel Zentimeter) bezeichnet. Sichtbares Licht hat eine<br />
Wellenlänge zwischen vierzig und achtzig millionstel Zentimeter.<br />
Und es sind noch kürzere Wellenlängen bekannt, zum Beispiel<br />
Ultraviolett, Röntgen- und Gammastrahlen.<br />
Aus Maxwells Theorie folgt, daß sich Radio- o<strong>der</strong> Lichtwellen<br />
mit einer bestimmten konstanten Geschwindigkeit bewegen.<br />
Aber Newtons Theorie ließ die Vorstellung von einem absoluten<br />
Ruhepunkt nicht mehr zu. Wenn man also annahm, daß das Licht<br />
sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit fortbewege, so mußte<br />
man angeben, in bezug worauf diese Geschwindigkeit zu messen<br />
sei. Deshalb kam man auf die Idee, es gäbe eine Substanz, « Äther»<br />
genannt, die allgegenwärtig sei, auch im «leeren» Raum. Die<br />
Lichtwellen, so glaubte man, bewegten sich durch den Äther wie<br />
die Schallwellen durch die Luft, und ihre Geschwindigkeit sei in-