11.09.2018 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 04 / 2018

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Branchen & Betriebe | Sonderthema: Mobilität & Logistik<br />

AUTONOMER LKW<br />

<strong>Köln</strong>er Spedition tüftelt am autonomen Fahren<br />

Foto: chesky - Fotolia.com<br />

<strong>Die</strong> Technologie "Autonomes Fahren" nimmt die Umgebung wahr und steuert das Fahrzeug selbstständig um Hindernisse.<br />

Das sogenannte autonome Fahren ist eine der Zukunftstechnologien des 21. Jahrhunderts.<br />

Längst sind in vielen Bereichen des täglichen Lebens wie auch im Arbeitsalltag<br />

viele Prozesse automatisiert. Pkw-Fahrer nutzen seit Jahren Parkassistenzsysteme,<br />

die auf Knopfdruck das Auto einparken. Auch in der Logistik wird das<br />

autonome Fahren immer wichtiger.<br />

Betriebsgelände von Firmen oder allgemein<br />

räumlich abgegrenzte Gebiete sind<br />

optimale Testfelder, um das autonome<br />

Fahren zu erproben. Auf diesen Flächen<br />

benötigen die Fahrzeuge keine Straßenzulassung.<br />

Darüber hinaus können die Faktoren<br />

drängelnde Pkw, abbiegende Fahrradfahrer<br />

oder kreuzende Fußgänger bei<br />

diesen Tests ausgeklammert werden. Denn<br />

Unbefugte haben dort keinen Zutritt. Zurzeit<br />

entwickelt das Fraunhofer-Institut für<br />

Verkehrs- und Infrastruktursysteme zusammen<br />

mit der Industrie Technologien<br />

für autonom fahrende Lkw in Logistikzentren.<br />

Daran beteiligt ist die <strong>Köln</strong>er Spedition<br />

Emons. Dort wird das Verbundprojekt<br />

„AutoTruck“ getestet. <strong>Die</strong> Forschungsergebnisse<br />

zu den selbstfahrenden Fahrzeugen<br />

sollen auch hilfreich für den normalen<br />

Straßenverkehr sein.<br />

Auf dem Betriebshof<br />

fährt Lkw ohne Fahrer<br />

Für die Branche wäre es ein revolutionärer<br />

Schritt. Der Lkw-Fahrer, der nach langer<br />

Tour mit seinem Truck endlich am Betriebshof<br />

eingetroffen ist, kann sofort am<br />

Eingangstor Feierabend machen. Aktuell<br />

ist das noch ganz anders. Seit jeher fahren<br />

die Lkw-Fahrer ihre Trucks zur Beladerampe,<br />

warten dort, bis das Fahrzeug vollständig<br />

entladen (und beladen) ist, und fahren<br />

es dann auf einen nahe gelegenen Parkplatz.<br />

Das soll sich nun ändern. Bei der Spedition<br />

Emons aus <strong>Köln</strong> können Lkw-Fahrer<br />

wohl bald bereits am Tor zum Betriebshof<br />

aussteigen und direkt Feierabend machen.<br />

Den Rest macht der Lkw alleine: die selbstständige<br />

Anfahrt zur Laderampe, warten<br />

und anschließend parken.<br />

Speziell eingerichtete<br />

Automatisierungszonen<br />

Das soll die Forschung des Fraunhofer-Instituts<br />

für Verkehrs- und Infrastruktursysteme<br />

beim Projekt „AutoTruck“ erreichen.<br />

Dabei setzen die Forscher insbesondere<br />

auf sogenannte Automatisierungszonen:<br />

Dazu gehören Häfen, Betriebsgelände von<br />

Firmen oder Lkw-Betriebshöfe. Dort ist<br />

eine bessere Kontrolle der Fahrzeuge als<br />

im öffentlichen Straßenverkehr möglich.<br />

<strong>Die</strong> Menschen, die auf den Testgeländen<br />

verkehren, werden entsprechend eingewiesen.<br />

Auch sind im Vergleich zu Tests<br />

mit autonom fahrenden Pkw, die zurzeit<br />

bis zu 130 Stundenkilometer schaffen,<br />

die Geschwindigkeiten auf einem Lkw-Betriebshof<br />

mit maximal 20 Stundenkilometern<br />

deutlich geringer. „Gegenüber<br />

dem Straßenverkehr haben speziell eingerichtete<br />

Automatisierungszonen einen<br />

entscheidenden Vorteil: Dort können zulassungsfähige,<br />

autonom fahrende Fahrzeuge<br />

schon in naher Zukunft eingesetzt<br />

werden“, erklärt Dr. Sebastian Wagner,<br />

Gruppenleiter am Fraunhofer IVI. „In diesen<br />

räumlich abgegrenzten Gebieten herrschen<br />

zwar kontrollierte Bedingungen.<br />

Dennoch müssen auch hier wesentliche<br />

Herausforderungen gelöst werden, die für<br />

den öffentlichen Straßenverkehr relevant<br />

und übertragbar sind.“<br />

Kostensparende<br />

Zukunftstechnik<br />

Doch das ist nicht der einzige Grund, warum<br />

gerade Speditionsunternehmen an<br />

diesen Testergebnissen und dieser Technologie<br />

Interesse zeigen. In Zukunft können<br />

gerade diese Unternehmen von autonomen<br />

und automatisierten Prozessen profitieren.<br />

Zum einen wirken autonom fahrende Fahrzeuge<br />

dem Fachkräftemangel entgegen.<br />

Denn die Firmen tun sich schwer, auch vor<br />

dem Hintergrund des demografischen Wandels<br />

Personal zu finden. Darüber hinaus<br />

müssen autonome Fahrzeuge keine Lenkund<br />

Ruhezeiten beachten. Sie können Tag<br />

und Nacht eingesetzt werden. Darüber hi-<br />

24 www.diewirtschaft-koeln.de

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