11.09.2018 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 04 / 2018

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Geld & Geschäft |<br />

RISIKO UND KOMFORT<br />

Dr. Christoph Siemons, Mitglied des Vorstands der Sparkasse <strong>Köln</strong>Bonn, spricht mit<br />

w über die Betreuung vermögender Privatkunden<br />

Der Aktienanteil am liquiden Gesamtvermögen sollte individuell ausfallen.<br />

Durch die niedrigen Zinsen ist es schwer, einen Weg zu finden, Geld gewinnbringend<br />

anzulegen. Vermögende Privatkunden gehen zunehmend mehr Risiko bei der Geldanlage<br />

ein – am Komfort bei der Betreuung und voller Kostenkontrolle wollen sie<br />

aber nicht sparen.<br />

w: Herr Dr. Siemons,<br />

welche Bedeutung hat das Private-Banking-Geschäft<br />

für Ihr Institut?<br />

Siemons: <strong>Die</strong> Sparkasse <strong>Köln</strong>Bonn ist im<br />

Privatkundengeschäft Marktführer in <strong>Köln</strong><br />

und Bonn. Wesentlicher Bestandteil ist unser<br />

Private Banking – die Betreuung vermögender<br />

Bürger, unabhängig davon, ob<br />

Immobilien, unternehmerisches Kapital<br />

oder Wertpapiere ihre Vermögensschwerpunkte<br />

bilden. <strong>Die</strong> kontinuierlich hochwertige<br />

und sehr persönliche Betreuung<br />

wird geschätzt und führt zu nennenswerten<br />

Vermögensverlagerungen von Wettbewerbern<br />

zu uns. Inzwischen begleiten wir<br />

mehr als 5.000 Private-Banking-Kunden<br />

als Hausbank in allen finanziellen Fragen.<br />

Dazu zählen auch die Übertragung von<br />

Vermögen zu Lebzeiten, Stiftungsgründungen,<br />

Vollmachten und Patientenverfügungen<br />

sowie die Testamentsvollstreckung.<br />

w: Was sind aktuelle<br />

Trends bei Ihren Kundendepots?<br />

Siemons: Zwei Trends sind für uns erkennbar.<br />

Erstens: Durch die anhaltende Niedrigzinsphase<br />

steigt substanziell die Bereitschaft,<br />

dem Vermögensverwalter ein<br />

höheres Risikobudget zur Verfügung zu<br />

stellen. Hier sehen wir eine wichtige Aufgabe<br />

auch darin, unsere Kunden darauf<br />

vorzubereiten, dass ein Mehr an Aktien &<br />

Co. signifikantere Kursrückgänge im eigenen<br />

Depot nach sich ziehen wird, wenn<br />

die Börsen irgendwann den Rückwärtsgang<br />

einlegen. Ist der Anleger darauf vorbereitet,<br />

kann er viel professioneller und<br />

entspannter damit umgehen. Investiert zu<br />

bleiben, war ja in den schwierigen Kapitalmarktsituationen<br />

der Vergangenheit oft<br />

gar keine so falsche Entscheidung.<br />

w: Und der zweite<br />

Aspekt?<br />

Siemons: Neukunden greifen immer häufiger<br />

auf unser KomfortDepot zurück.<br />

Und zwar dann, wenn sie die Einzelentscheidungen<br />

zu ihren Kapitalanlagen<br />

nicht delegieren, sondern mit uns im Dialog<br />

treffen wollen. Das KomfortDepot bietet<br />

neben zahlreichen Mehrwertleistungen<br />

einen transparenten Pauschalpreis<br />

(All-in-Fee). Der Kunde kann somit Anlageentscheidungen<br />

ohne weitere Gebührenüberlegungen<br />

treffen; es fallen keine<br />

Foto: Christian Altengarten/Sparkasse <strong>Köln</strong>Bonn<br />

Transaktionskosten, <strong>Ausgabe</strong>aufschläge<br />

oder Depotgebühren an. <strong>Die</strong> damit verbundene<br />

Flexibilität und Kostenkontrolle werden<br />

sehr geschätzt.<br />

w: <strong>Die</strong> deutschen Anleger<br />

sind immer noch besonders zinsaffin.<br />

Wann erwarten Sie eine Zinswende?<br />

Siemons: Wir erwarten, dass der seit Jahrzehnten<br />

anhaltende Trend sinkender Zinsen<br />

langsam an sein Ende kommt. <strong>Die</strong><br />

EZB will ihre milliardenschweren Anleihenkäufe<br />

zum Jahresende <strong>2018</strong> auslaufen<br />

lassen. Mit einem höheren Leitzins im<br />

Euroraum rechnen wir erst in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2019. Folgendes Szenario<br />

sehen wir: <strong>Die</strong> Renditen in den USA<br />

werden auf Jahressicht graduell zulegen.<br />

Dem dürften sich die Renditen im Euroraum<br />

kaum entziehen können, allerdings<br />

begrenzt. Steigende Renditen wiederum<br />

machen aktives Management und die Absicherung<br />

von Zinsrisiken in der Vermögensverwaltung<br />

wichtiger. Wir bevorzugen<br />

bei Anleihe-Investments im aktuellen Umfeld<br />

Spread- vor Zinsrisiken. Außerdem legen<br />

wir großen Wert auf ein breit diversifiziertes<br />

Anleihenportfolio.<br />

w: Bleiben Aktien die<br />

bevorzugte Anlage der Wahl auch in<br />

schwierigem Marktumfeld – Stichwort<br />

Brexit, Zollschranken?<br />

Siemons: Pauschal kann man das nicht beantworten.<br />

Einerseits haben Aktien langfristig<br />

deutliche höhere Renditechancen<br />

als verzinsliche Anlagen mit guter Bonität.<br />

Demgegenüber sind bei Aktien insbesondere<br />

über kürzere Zeiträume empfindliche<br />

Preisschwankungen möglich. Der<br />

Aktienanteil am liquiden Gesamtvermögen<br />

sollte daher individuell je nach Anlegermentalität,<br />

persönlicher und finanzieller<br />

Situation, Anlagehorizont sowie künftiger<br />

Ertragserwartung ausfallen. <strong>Die</strong> passende<br />

Asset Allocation zu finden, d. h. die Aufteilung<br />

des Vermögens auf Aktien und andere<br />

Anlageklassen, wird den Kunden durch die<br />

kompetente Unterstützung unserer Berater<br />

in der Sparkasse erleichtert. W<br />

Christian Esser<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 41

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