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SC LANGENTHAL<br />

gieren und Verantwortung zu übernehmen.<br />

Ohne Boshaftigkeit dürfen wir sagen:<br />

Im Vergleich zu Bernhard Antener ist<br />

Langenthals Regierungschef Reto Müller<br />

halt derzeit nur eine Karikatur eines modernen<br />

politischen Karrieristen. Wobei<br />

wir uns sogleich für diese boshafte Bemerkung<br />

in aller Form entschuldigen.<br />

GROSSE OBERAARGAUISCHE LÖSUNG<br />

Item, wir wollen sowieso nicht polemisieren.<br />

Es ist wie es ist: Eine mit Bern, Langnau,<br />

Olten oder Biel vergleichbare Verwurzelung<br />

gibt es für den SC Langenthal<br />

nicht und hat es nie gegeben. Was sich ja<br />

auch in der neusten Folge der «Stadion-<br />

Lindenstrasse» zeigt. Die Zuschauerzahlen<br />

sind seit jeher bescheiden. 2227 kamen<br />

letzte Saison im Schnitt. Wir sehen<br />

daraus: Ein Hockeyunternehmen wie der<br />

SC Langenthal ist nicht mehr von einem<br />

Standort abhängig.<br />

Der Sport ist mit der ihm eigenen Dynamik<br />

der Politik oft weit voraus. Ein<br />

schönes Beispiel dafür ist das gemeinsame<br />

Frauen-Eishockeyteam von Nord- und<br />

Südkorea bei den letzten Olympischen<br />

Winterspielen. Nun wollen wir nicht<br />

gleich masslos übertreiben und die Differenzen<br />

zwischen dem oberen und unteren<br />

Tal der Langeten mit Nord- und Südkorea<br />

gleichsetzen. Und doch gibt es in den Köpfen<br />

vieler Entscheidungsträger so etwas<br />

wie eine Demarkationslinie, die ungefähr<br />

auf der Höhe von Madiswil verläuft. Die<br />

obere Hälfte des Tals gruppiert sich um<br />

Huttwil, die untere um Langenthal.<br />

Dabei leben wir in Zeiten der überdörflichen<br />

Zusammenarbeit. Nur so sind<br />

die grossen Herausforderungen der Zukunft<br />

zu meistern. Der SC Langenthal<br />

bietet eine goldene Gelegenheit zu dieser<br />

überdörflichen Kooperation, zu einer<br />

grossen oberaargauischen Lösung, zum<br />

grossen Wurf. Dafür lassen sich auch die<br />

Investoren und Sponsoren des SC Langenthal<br />

begeistern. Und da ist noch etwas:<br />

In den nächsten 25 Jahren wird die<br />

Ausbildung von Eishockeyspielern noch<br />

viel wichtiger werden. Die Zukunft gehört<br />

einerseits den Spitzenklubs, die ihre<br />

Stadien füllen und auf dem nationalen<br />

Der Campus<br />

Perspektiven bietet<br />

alles, was der<br />

SCL braucht.<br />

Werbemarkt ihre Gelder holen, und andererseits<br />

den gut positionierten Ausbildungsclubs.<br />

Der SC Langenthal ist jetzt<br />

schon ein solcher Ausbildungsclub und<br />

hat nur als Ausbildungsclub eine Chance.<br />

Denn ein Spitzenteam mit nationaler Ausstrahlung<br />

in der höchsten Spielklasse<br />

wird der SCL nie.<br />

PERFEKTES AUSBILDUNGSZENTRUM<br />

Der Standort Huttwil ist als Ausbildungszentrum<br />

perfekt. Die SCL Tigers, der SC<br />

Bern und der EHC Biel wollen aus Kostengründen<br />

keine eigenen Farmteams<br />

Sollte sich in Langenthal nicht völlig unerwartet<br />

doch noch eine Wende zum Positiven<br />

ergeben, dürfte Huttwil die letzte und<br />

einzige Chance für den SC Langenthal sein.<br />

aufbauen. Aber sie brauchen für ihre jungen<br />

Spieler Einsatzmöglichkeiten im<br />

Männer eishockey. Der SC Langenthal hat<br />

unter diesen Voraussetzungen beste Aussichten,<br />

seinen Spielbetrieb zu einem<br />

schönen Teil mit einer Zusammenarbeit<br />

im Ausbildungsbereich mit den SCL Tigers,<br />

dem SCB und Biel zu finanzieren.<br />

Und die Pyramide kann mit «Hockey<br />

Huttwil», dem Team von Heinz Krähenbühl<br />

in der «My Sports League», der dritthöchsten<br />

Liga, komplettiert werden.<br />

Sponsoring von Jugendförderung wird in<br />

Zukunft viel einfacher sein als Sponsoring<br />

von Profisport. Auch in diesem Bereich<br />

wird der SC Langenthal mit dem<br />

Standort Huttwil bessere Voraussetzungen<br />

haben. Wie wir es drehen und wenden<br />

– sollte sich in Langenthal durch geschicktes<br />

politisches Lobbying nicht völlig<br />

unerwartet doch noch eine Wende<br />

zum Positiven ergeben, dürfte Huttwil<br />

die letzte und einzige Chance für den SC<br />

Langenthal sein.<br />

36 s’Positive 9 / 2018

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