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Grundstudium Biologie Grundkurs V

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V. KURS: HEMMUNG DES WACHSTUMS UND ABTÖTUNG<br />

Um eine unkontrollierte Ausbreitung von Mikroorganismen zu verhindern, ist es nötig, entweder<br />

das Wachstum der unerwünschten Organismen zu hemmen oder sie gar abzutöten. Dies geschieht<br />

mit Hilfe von antimikrobiellen Agenzien oder physikalischen Methoden, die geeignet sind, essentielle<br />

Zellfunktionen zu schädigen. Bei einem Einsatz solcher Methoden ist aber immer daran zu<br />

denken, dass durch Mutation zufällig entstandene resistente Formen unter dem herrschenden Selektionsdruck<br />

zur Anreicherung kommen und sich dann ausbreiten können.<br />

Im Falle einer Wachstumshemmung spricht man bei Bakterien von einem bakteriostatischen und<br />

bei Pilzen von einem fungistatischen Effekt, während Abtötung auf bakteriziden oder fungiziden<br />

Effekten beruhen. Vielfach ist der Übergang von der Hemmung des Wachstums zur Abtötung abhängig<br />

von der Konzentration des antimikrobiellen Agens. Im typischen Falle wird Abtötung<br />

durch folgende Exponential-Funktion beschrieben:<br />

N = N 0 e -kt<br />

wobei N die Zahl an Bakterien zum Zeitpunkt t ist und N 0 die Zahl zu Beginn der Behandlung; k<br />

[h -1 ] wird als Absterberate bezeichnet. (Die Ableitung der Funktion entspricht der Ableitung der<br />

Wachstumskinetik).<br />

Beispiele für die Auslösung antimikrobieller Wirkungen:<br />

A) Physikalische Methoden:<br />

• Hitzebehandlung<br />

• Bestrahlung mit UV- oder Röntgen-Strahlen<br />

• Kältebehandlung<br />

• Wasserentzug<br />

B) Chemische Methoden:<br />

• Ansäuern<br />

• Detergentien (amphiphile Moleküle, stören Membranfunktionen)<br />

• Schwermetall-Ionen (können an aktive Zentren von Enzymen binden)<br />

• CN-, CO (hemmen Atmung über Cytochromoxidase)<br />

• Antimetabolite (Strukturanaloge zu normalen Substraten, hemmen Enzymfunktionen)<br />

• Enzymatischer Angriff (Abbau von Zellwänden und Proteinen)<br />

• Antibiotika (Substanzen biologischer Herkunft, die in geringen Mengen das Wachstum<br />

von Mikroorganismen hemmen)<br />

1. Wirkung von UV-Licht<br />

UV-Strahlung mit Wellenlängen um 260 nm wird in erster Linie von Nukleinsäuren absorbiert<br />

und führt damit zu Änderungen im genetischen Material der Zellen. Hierdurch können Mutationen<br />

bis zu letalen Effekten ausgelöst werden.<br />

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