Top50_Landeck2018
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positiv ist. Die Betriebe sind mit<br />
der Standortentwicklung zufrieden.<br />
75 Prozent der zirka 100 befragten<br />
Unternehmen gaben an, dass die<br />
Branchenentwicklung „eher gut“<br />
bis „sehr gut“ ist, im Bereich Handwerk<br />
und Gewerbe lagen die Zufriedenheitswerte<br />
sogar bei 96 Prozent.<br />
Auch sind einige Investitionen geplant.<br />
Gleichzeitig kam aber auch<br />
heraus, dass die Betriebe im Talkessel,<br />
wie auch im Rest des Bundeslands,<br />
unter dem Fachkräftemangel<br />
leiden und Probleme bei der Suche<br />
nach Lehrlingen haben. Knapp 40<br />
Prozent der Betriebe im Talkessel<br />
haben Bedarf an zusätzlichen<br />
Fachkräften, in den nächsten zwei<br />
Jahren werden über 120 Fachkräfte<br />
gesucht. Die Suche nach Lehrlingen<br />
ist ebenso schwierig, hier haben 67<br />
Prozent der Betriebe Probleme, geeignete<br />
Interessenten zu finden.<br />
ECHO: Wo liegen aus Sicht der<br />
Betriebe die Ursachen für diese<br />
Probleme?<br />
Fehr: Beim Fachkräftemangel geben<br />
zirka 34 Prozent der Betriebe an,<br />
dass es zu wenige Absolventen mit<br />
einer einschlägigen Ausbildung gibt.<br />
Um dem entgegenzuwirken, geben<br />
fast 55 Prozent an, dass es wichtig<br />
ist, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
zu schaffen. Außerdem<br />
befürworten 32 Prozent eine Flexibilisierung<br />
der Arbeitszeiten.<br />
Bei den Lehrlingen ist die größte<br />
Schwierigkeit für die Betriebe, dass<br />
die erforderlichen Qualifikationen<br />
seitens der Lehrstellensuchenden<br />
oft nicht vorhanden sind. Außerdem<br />
ist es ein Problem, dass es zu wenig<br />
Interesse seitens der Lehrstellensuchenden<br />
gibt. Abgesehen von diesen<br />
Problemen, die ja nicht nur hier<br />
im Talkessel herrschen, sondern im<br />
ganzen Land, ist die Stimmung aber<br />
sehr positiv. So zeigte beispielsweise<br />
unser Stimmungsbarometer, dass<br />
75 Prozent der Betriebe mit der<br />
Entwicklung in ihrer eigenen Branche<br />
zufrieden sind. Die Auftragslage<br />
sehen sogar 87 Prozent der Unternehmen<br />
positiv. Hier stechen vor<br />
allem Gastronomie und Tourismus<br />
hervor, wo 100 Prozent die Auftragslage<br />
„sehr gut“ oder „eher gut“ einstufen<br />
und die Branche Handwerk<br />
und Gewerbe, wo dieser Wert bei<br />
95 Prozent liegt.<br />
ECHO: Die Auftragsbücher sind<br />
also gefüllt. Wie wirkt sich diese positive<br />
Lage auf die Investitionsfreude<br />
der Unternehmen im Talkessel<br />
aus?<br />
Fehr: Bei den Investitionen sieht die<br />
Zukunft ebenfalls positiv aus. Allein jene<br />
100 Unternehmen, die an der Umfrage<br />
teilnahmen, planen Investitionen<br />
im Wert von über 13 Millionen Euro.<br />
Außerdem planen 27 Prozent der Betriebe<br />
die Schaffung neuer Arbeitsplätze.<br />
Hier rechnen wir mit über hundert<br />
Stellen, die geschaffen werden.<br />
ECHO: Welche Maßnahmen werden<br />
aus der Umfrage für die weitere<br />
Entwicklung des Standorts abgeleitet?<br />
Fehr: Das Wichtigste ist, dass wir<br />
jetzt bereits die Weichen für die<br />
Zukunft stellen. Das heißt einerseits,<br />
dass wir weiter nachhaltiges<br />
und aktives Flächenmanagement<br />
betreiben müssen. Nachhaltigkeit<br />
bedeutet in diesem Sinne auch, dass<br />
die Ergebnisse teilweise erst nach<br />
Jahren sichtbar werden. Wir müssen<br />
langfristig dafür sorgen, dass<br />
Betriebe Gewerbeflächen zu einem<br />
vernünftigen Preis erwerben können,<br />
da Grund und Boden für die<br />
Standortentwicklung unerlässlich<br />
sind. Ein weiteres wichtiges Thema<br />
für die Zukunft ist auch die Weichenstellung<br />
für Infrastruktur und<br />
Breitbandausbau. Wir brauchen leistungsstarke<br />
Netze, um attraktiv zu<br />
bleiben. Interview: Maria Witting<br />
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2018<br />
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