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Kulturfenster Nr. 01|2018 - Februar 2018

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Das Thema<br />

Die Aufführung der „Mass of the children“ durch den Bezirk Pustertal begeisterte Beteiligte wie Publikum.<br />

Die Herausforderung an den Kinderchor in<br />

diesem Werk ist sehr groß, weshalb der Part<br />

des Kinderchores nicht zwingend von Kindern<br />

bzw. einem Kinderchor gesungen werden<br />

muss, sondern durchaus auch von Jugendlichen<br />

übernommen werden kann. Als<br />

Kindermesse im eigentlichen Sinne würde<br />

ich die Messe aber nicht bezeichnen, zumal<br />

durch die Verflechtung des Kinderchores<br />

und Erwachsenenchores auch rhythmische<br />

Hürden zu bewältigen sind, die einer Kindermesse<br />

nicht unbedingt zugeschrieben<br />

werden können.<br />

KF: Welche Aufgabe hat der Kinderchor?<br />

M. Federer: Die Aufgabe des Kinderchores<br />

ist es, der traditionellen lateinischen Messe,<br />

die vom Erwachsenenchor gesungen wird,<br />

eine weitere Dimension hinzuzufügen. Die<br />

Messe selbst (eine Missa Brevis, also eine<br />

Messe ohne Credo) wird hauptsächlich vom<br />

Erwachsenenchor oder den Solisten gesungen.<br />

Die Mädchen und die beiden Solisten<br />

singen speziell ausgewählte englische<br />

Texte. Der erste und letzte Text stammt von<br />

Bischof Thomas Kens bekannten Morgenund<br />

Abendlobliedern für die Scholaren des<br />

Winchester College. Diese verleihen der<br />

„Mass of the Children“ den Rahmen eines<br />

Tages, vom Erwachen bis zum Einschlafen,<br />

zwischen denen andere Texte von William<br />

Blake und Lancelot Andrews wie Ereignisse<br />

eines Tages oder Orientierungspunkte in<br />

einem Leben erscheinen.<br />

KF: Wie waren Sie mit der Probenarbeit<br />

zufrieden?<br />

M. Federer: Bei den Proben habe ich versucht,<br />

so effizient wie möglich zu arbeiten.<br />

Alle Beteiligten – an die 80 Sängerinnen<br />

und Sänger aus 30 verschiedenen<br />

Chören des Bezirks – singen schließlich in<br />

einem Chor, sodass eine intensive zusätzliche<br />

Probentätigkeit nicht möglich gewesen<br />

wäre. In vier gemeinsamen Proben im<br />

Oktober und November 2017 haben wir die<br />

gesamte Messe erlernt, eine Auffrischungsbzw.<br />

Erinnerungsprobe fand im Dezember<br />

statt. Im Jänner folgte verständlicherweise<br />

eine intensive Zeit mit zwei Proben für den<br />

Chor alleine und zwei Tuttiproben, bei welchen<br />

alle Beteiligten dabei waren.<br />

KF: Können Sie sich vorstellen, weitere solche<br />

Projekte durchzuführen?<br />

M. Federer: Ob die Umsetzung dieses Projektes<br />

ein einmaliges Ereignis war, weiß ich<br />

heute noch nicht. Ich kann nur sagen, dass<br />

es mir trotz der intensiven Arbeit und Mühen,<br />

die es zweifelsohne gegeben hat, sehr<br />

große Freude bereitet hat. Dies liegt natürlich<br />

auch an den gewinnbringenden und<br />

positiven Rückmeldungen der Beteiligten.<br />

KF: Der Bezirkschor und alle Beteiligten waren<br />

also voller Einsatz dabei.<br />

M. Federer: Ein großes Lob und Dankeschön<br />

muss ich an alle Beteiligten aussprechen.<br />

Durch ihre disziplinierte Einstellung und gewissenhafte<br />

Mitarbeit war es möglich, diese<br />

Aufführungen zu einem unvergesslichen Erlebnis<br />

für alle werden zu lassen. Ein Vergelt’s<br />

Gott von Herzen darf ich auch der Musikschule<br />

Bruneck und ihrem Direktor Sigisbert<br />

Mutschlechner aussprechen. Alle Proben<br />

konnten in den neuen Räumlichkeiten<br />

der Musikschule abgehalten werden. Auf<br />

sehr herzliche und entgegenkommende Art<br />

und Weise hat mich Sigisbert Mutschlechner<br />

unterstützt, das gesamte Schlagwerk sowie<br />

die Harfe wurden von der Musikschule<br />

zur Verfügung gestellt. Kirchenmusik bzw.<br />

das Singen in Chören ist nichts Verstaubtes<br />

und nicht nur etwas für Junggebliebene.<br />

Wer weiß: Vielleicht gelingt es ja, den einen<br />

oder anderen Chor im Bezirk durch dieses<br />

Projekt etwas zu verjüngen.<br />

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KulturFenster

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