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ZU FAUL ZUM EINKAUFEN?<br />
Und wieder eine neue Studie: Die Deutschen kaufen in Supermärkten und bei<br />
Discountern weniger ein – geben aber mehr Geld aus. Wie das? Auch bei uns?<br />
Ganze 232 Mal im Jahr 2013 packten die Deutschen den<br />
Einkaufswagen und gingen in den Verbraucher- oder<br />
Discountermärkten shoppen: Brot, Milch, Kaffee, Fleisch,<br />
Shampoo – Dinge des täglichen Bedarfs. Doch vier Jahre später<br />
waren es nur noch 207 Einkaufstrips. Weniger – bei höherem<br />
Umsatz: Waren es vor vier Jahren 166,5 Milliarden Euro, sind es<br />
vier Jahre später 187,5 Milliarden. So fasst die Marktforschungsagentur<br />
Nielsen zusammen, was auf die Region allerdings –<br />
einmal mehr beim Vergleich von Bundestrends und regionalen<br />
Entwicklungen – nicht ohne weiteres übertragbar ist.<br />
Otto Christoph Spodat, Inhaber des REWE-Marktes Spodat zwischen Jünkerath<br />
und Stadtkyll, sieht kein geändertes Kaufverhalten bei gestandenen<br />
Eifeler Hausfrauen: „Die packen nach wie vor an ihrem festen Tag den Einkaufswagen<br />
für den Großeinkauf voll. Darauf kann man sich verlassen“.<br />
seiner Kunden nicht. Eine besondere Klientel verhält sich ebenfalls<br />
gegen den Bundestrend: „Wir haben zwischen Mai und<br />
September viele Touristen. Die kommen nach wie vor häufig<br />
zum Einkauf vorbei“.<br />
Spodat weiß, dass an den besonders umsatzstarken Tagen wie<br />
Montag oder Samstag sein Markt voll und die Warteschlange an<br />
der Kasse entsprechend lang sind. Er empfiehlt den „Abendeinkauf“:<br />
Bis 20 Uhr haben die Servicetheken geöffnet. „Dann ist<br />
das Einkaufen viel entspannter.“<br />
Da stimmt ihm Björn Thömmes, Geschäftsführer von Edeka<br />
Thömmes an der Sarresdorfer Straße in Gerolstein, zu. „Der<br />
Abendeinkauf zwischen 17 und 19 Uhr hat sich gerade bei Berufstätigen<br />
etabliert“. Und der Bundestrend: Weniger Einkaufen,<br />
dafür aber mehr ausgeben? Auch Thömmes kann das aus seiner<br />
Erfahrung so pauschal nicht bestätigen. Die Zahl der Wochen—<br />
Großeinkäufe für die Familie seien zwar tendenziell zurück gegangen,<br />
aber man müsse da die Kundengruppen unterscheiden.<br />
Bei den jüngeren Kunden zwischen 25 und 40 Jahren ist es<br />
eher umgekehrt. „Wir haben viele in dieser Altersgruppe, die<br />
Otto Christoph Spodat, Inhaber des REWE-Marktes Spodat<br />
zwischen Jünkerath und Stadtkyll, kennt die Statistik, stimmt ihr<br />
aber nur teilweise zu. „Es wird tendenziell weniger eingekauft,<br />
obwohl der Umsatz steigt, das kann ich bestätigen“. Schaue<br />
man genauer hin, müsse man aber unterscheiden: „Unsere<br />
Stammkunden, 80 Prozent aller Kunden, packen nach wie vor<br />
an ihrem festen Tag den Wagen für den Großeinkauf voll.“ Nicht<br />
häufiger oder seltener als zuvor: Vorher wird ein Einkaufszettel<br />
geschrieben, und dann geht’s möglichst effektiv durch die<br />
Regalreihen.<br />
„Retail-Shopping“, bei dem die Angebotspreise für Waren zwischen<br />
Discountern gezielt ausgesucht und Einkäufe über Tage<br />
verteilt werden, kennt Spodat so jedenfalls von den meisten<br />
Gegen den Bundestrend sieht Björn Thömmes vom Edeka Markt in Gerolstein<br />
das Kaufverhalten der jüngeren Kundengruppen: „Die 25- bis 40-Jährigen<br />
kaufen eher häufiger ein. Manche kommen täglich.“<br />
fast täglich einkaufen. Es wird ja auch kaum noch bevorratet“.<br />
Zunehmend strategisches Einkaufen, wie es die Marktforscher<br />
bundesweit beobachtet haben, sieht bei jüngeren Käufergruppen<br />
definitiv anders aus.<br />
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