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Poster zur Bachelorarbeit 2 des Jahrgangs 2015-2018

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ALTERSFREUNDLICHE UMGEBUNG<br />

Wie können ErgotherapeutInnen dazu beitragen, altersfreundliche<br />

Umgebungen zu schaffen, um bedeutungsvolle Betätigungen<br />

und Partizipation zu ermöglichen?<br />

Hintergrund<br />

Methodik<br />

Das Älterwerden, sowie die Urbanisierung sind zwei globale Trends, die gemeinsam das 21. Jahrhundert<br />

prägen [1]. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl der Menschen ab 60 Jahren mit 962 Millionen im Jahr<br />

2017 bis 2050 mehr als verdoppeln [2]. In Anbetracht der drastisch ansteigenden Zahl älterer Menschen<br />

ergeben sich Herausforderungen, die sowohl Maßnahmen <strong>zur</strong> Unterstützung von Gesundheit und das<br />

Wohlbefinden älterer Menschen betreffen, als auch das soziale Engagement. Die Bereitstellung von<br />

Interventionen in Hinblick auf die gleichzeitig zunehmenden Krankheiten und Beeinträchtigungen, die mit<br />

dem Alter einhergehen, ist eine weitere erforderliche Aufgabe [3]. Das Ziel <strong>des</strong> ergotherapeutischen Tuns<br />

ist sinnvolle Aktivität in der Lebensumgebung <strong>des</strong> Einzelnen zu ermöglichen [4].<br />

Aus diesem ergotherapeutischen Handlungsfeld heraus, erschließt sich die Möglichkeit altersfreundliche,<br />

zugängliche Lösungen zu finden, damit ältere Menschen an einem Ort ihrer Wahl altern können, indem<br />

sie sozial integriert sind und ihren Interessen in einer Gemeinschaft nachgehen können.<br />

Um die Forschungsfrage zu beantworten wurde die Arbeit literarisch und empirisch aufbereitet. Die<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> empirischen Teils sollen <strong>zur</strong> Ergänzung und zum Vergleichen der Informationen aus der<br />

gefundenen Literatur beitragen.<br />

Literarischer Teil: Mittels einer systematischen Literaturrecherche wurde das Internet, sowie medizinische<br />

Datenbanken EBSCO HOST, PubMed, Schulz-Kirchner Verlag und Sage up und einschlägige Fachliteratur<br />

durchsucht. Insgesamt wurden elf verwertbare Studien für diese Arbeit ausgewählt.<br />

Empirischer Teil: Eine qualitative Forschungsmethode wurde herangezogen. Zwei halbstandardisierte<br />

Interviews, bestehend aus offenen Fragen, wurden mit insgesamt drei Expertinnen durchgeführt. Ein<br />

Interview fand mit zwei Ergotherapeutinnen statt, die beide in der Gestaltung von demenzfreundlichen<br />

Bezirken engagiert sind. Das zweite Interview wurde mit einer Expertin geführt, die bereits einiges im<br />

Bereich der gesundheitsförderlichen Angebote für ältere Menschen umsetzen konnte.<br />

Ergebnis<br />

Fazit<br />

Um die Rolle von ErgotherapeutInnen auf kommunaler Ebene hervorzuheben, ist es wichtig als<br />

ErgotherapeutIn Diplomatie zu zeigen. Die Aufgabe liegt darin, Ressourcen zu erkennen und diese<br />

wertzuschätzen [5]. Die InterviewpartnerInnen erwähnen ihre Tätigkeiten unter anderem im Bereich<br />

demenzfreundlicher Bezirk und generationsübergreifende Wohnmöglichkeiten [5, 6].<br />

Ergotherapeutische, gesundheitsförderliche Angebote reduzieren den Bedarf an informeller Pflege [7, 8].<br />

Durch die Verbesserung <strong>des</strong> Gesundheitszustan<strong>des</strong> und der Lebensqualität von PatientInnen [9, 10] wird<br />

eine Kostenreduktion in Hinblick auf Pflegegeld, Krankenhauskosten und anderen Fachdisziplinen<br />

veranlasst [11, 12]. Meist sind ErgotherapeutInnen jedoch in nachgeschalteten sekundären oder tertiären<br />

Präventionsrollen tätig [5, 13]. Die Übernahme von Tätigkeiten im Bereich Gesundheitsförderung in die<br />

allgemeine Bevölkerung führt zweifellos zu einer erweiterten Aufgabe für die Ergotherapie [13].<br />

Die Feststellung, dass ErgotherapeutInnen in der Form von gesundheitsförderlicher Tätigkeit in anderen<br />

Ländern bereits fest verankert sind [6,14], lässt daraus schließen, dass es notwendig ist, auch in Österreich<br />

vermehrt das ergotherapeutische Augenmerk in gesundheitsförderliche Projekte und Angebote für die<br />

ältere Gesellschaft auszulegen. Im Sinne der Betätigungsgerechtigkeit („Occupational Justice“) ist es<br />

unumgänglich älteren Personen dahingehend zu unterstützen, ihr Recht auf Betätigung zu wahren und<br />

einen wesentlichen Beitrag für eine Gemeinschaft beizutragen. Die Rolle der Ergotherapie in der<br />

Gestaltung von gesundheitsförderlichen Lebenswelten ist konzeptionell gut eingegliedert [15] und hat das<br />

Potenzial sich auszubreiten. Gesundheitsförderung sollte mit höchster Priorität betrachtet werden, um<br />

gesun<strong>des</strong> Altern zu ermöglichen.<br />

Bild:<br />

Ng, Viola (<strong>2018</strong>). Older people. Abgerufen am 29.8.<strong>2018</strong> unter https://flic.kr/p/c9J3yw<br />

Literatur:<br />

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[2] United Nations Department of Economic and Soial Affairs (<strong>2018</strong>). World Profiles of Aging 2017. Zugriff am 07.07.<strong>2018</strong>. Verfügbar unter https://population.un.org/ProfilesOfAgeing2017/index.html<br />

[3] World Health Organization (2011). Globl Health and Aging. Zugriff am 08.06.<strong>2018</strong>. Verfügbar unter http://www.who.int/ageing/publications/global_health/en/<br />

[4] Turcotte, Pier-Luc, Carrier, Annie, Desrosiers, Johanne & Levasseur, Mélanie (<strong>2015</strong>). Are health promotion and prevention interventions integrated into occupational therapy practice with older adults<br />

having disabilities? Insights from six community health settings in Québec, Canada. Australian occupational therapy journal, 62 (1), 56–67. https://doi.org/10.1111/1440-1630.12174<br />

[5] B1 (<strong>2018</strong>). Unveröffentlicht. Ergebnisse eines Interviews.<br />

[6] B2 (<strong>2018</strong>). Unveröffentlicht. Ergebnisse eines Interviews.<br />

[7] Gitlin, Laura N., Hodgson, Nancy, Jutkowitz, Eric & Pizzi, Laura (2010). The cost-effectiveness of a nonpharmacologic intervention for individuals with dementia and family caregivers. The tailored<br />

activity program. The American journal of geriatric psychiatry : official journal of the American Association for Geriatric Psychiatry, 18 (6), 510–519. https://doi.org/10.1097/JGP.0b013e3181c37d13<br />

[8] Knapp, Martin, Iemmi, Valentina & Romeo, Renee (2013). Dementia care costs and outcomes. A systematic review. International journal of geriatric psychiatry, 28 (6), 551–561.<br />

https://doi.org/10.1002/gps.3864<br />

[9] Clark, Florence, Jackson, Jeanne, Carlson, Mike, Chou, Chih-Ping, Cherry, Barbara J., Jordan-Marsh, Maryalice et al. (2012). Effectiveness of a lifestyle intervention in promoting the well-being of<br />

independently living older people. Results of the Well Elderly 2 Randomised Controlled Trial. Journal of epidemiology and community health, 66 (9), 782–790. https://doi.org/10.1136/jech.2009.099754<br />

[10] Menec, V., Means, R. H., Keating, N., Parkhurst, G. & Eales, J. (2011). Conceptualizing age- friendly communities. Canadian Journal on Aging, 30, 479–493.<br />

[11] Hay, Joel, LaBree, Laurie, Luo, Roger, Clark, Florence, Carlson, Mike, Mandel, Deborah et al. (2002). Cost-Effectiveness of Preventive Occupational Therapy for Independent-Living Older Adults. Journal<br />

of the American Geriatrics Society, 50 (8), 1381–1388. https://doi.org/10.1046/j.1532-5415.2002.50359.x<br />

[12] Graff, Maud J. L., Adang, Eddy M. M., Vernooij-Dassen, Myrra J. M., Dekker, Joost, Jönsson, L., Thijssen, Marjolein et al. (2008). Community occupational<br />

therapy for older patients with dementia and their care givers. Cost effectiveness study. BMJ (Clinical research ed.), 336 (7636), 134–138.<br />

https://doi.org/10.1136/bmj.39408.481898.BE.<br />

[13] Scriven, Angela & Atwal, Anita (2016). Occupational Therapists as Primary Health Promoters. Opportunities and Barriers.<br />

British Journal of Occupational Therapy, 67 (10), 424–429. https://doi.org/10.1177/030802260406701002<br />

[14] DACHS (<strong>2018</strong>). Das Kerngeschäft der Ergotherapie. Abgerufen am 11.09.<strong>2018</strong> unter http://www.dachs.it/de/kap-3.php<br />

[15] Wilcock, Ann A. (1998). Occupation for Health. British Journal of Occupational Therapy, 61 (8), 340–345.<br />

https://doi.org/10.1177/030802269806100801<br />

Kontakt:<br />

Lisa Gradnitzer, BSc Kandidatin<br />

lisa.gradnitzer@edu.fh-kaernten.ac.at<br />

Fachhochschule Kärnten, Studiengang Ergotherapie

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