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Poster zur Bachelorarbeit 2 des Jahrgangs 2015-2018

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Bild: Pixabay.com<br />

Universal Design for Learning<br />

„ Welche Parameter <strong>des</strong> Konzeptes Universal Design for Learning finden sich<br />

im Projekt „Schulkind leicht gemacht – Ergotherapie in Schulen“ wieder?“<br />

Hintergrund<br />

Ergebnisse<br />

Die Schule ist ein Sammelzentrum für Kinder, Eltern, Lehrer und Lehrerinnen und Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen und bildet einen wichtigen Ort der Gesundheitsförderung. Einen Großteil<br />

ihrer Zeit verbringen Kinder in der Schule, in der sie vielfältige Lernmöglichkeiten erfahren und<br />

Erfahrungen sammeln [1]. Im Schuljahr 2016/2017 waren ca. 11 % der österreichischen<br />

Bevölkerung (1.130.523 Schüler/Schülerinnen) in Primär- und Sekundärschulen eingeschrieben<br />

[2]. Laut der Ottawa Charta ist die Gesundheitsförderung „ein Prozess, der allen Menschen ein<br />

höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen und sie damit <strong>zur</strong><br />

Stärkung ihrer Gesundheit befähigen soll [1].<br />

Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Schule ist jedoch nicht nur eine Steigerung der<br />

Gesundheitskompetenz. Vielmehr ist es ein umfassender Prozess, der sich auf das Lernen und<br />

Lehren, auf die Schulumgebung, auf die Pausengestaltung und weitere Komponenten auswirkt.<br />

Aufgrund <strong>des</strong> demographischen Wandels erscheint es umso wichtiger, so früh als möglich mit<br />

gesundheitsförderliche Maßnahmen zu beginnen. Der DACHS - Verband erwähnt hierbei die<br />

Kompetenzen von Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen als wichtige Berufsgruppe im<br />

Bereich der Gesundheitsförderung [3].<br />

Mit dem gesundheitsförderlichen Pilotprojekt „Schulkind leicht gemacht - Ergotherapie in<br />

Schulen“ der Fachhochschule Kärnten, zielt man darauf ab, das Betätigungsverhalten eines<br />

Schulkin<strong>des</strong> der ersten Klasse Volksschule zu fördern, um das Kind in seiner Rolle als<br />

Schulkind zu stärken, um damit die Anforderungen erfolgreich bewältigen zu können [4].<br />

Das pädagogische Konzept <strong>des</strong> „Universal Design for Learning“ bietet eine Möglichkeit, allen<br />

Kindern individuelle Lernmethoden und Erfahrungen zu ermöglichen [5]. Von drei wesentlichen<br />

Prinzipien sollen die Schüler und Schülerinnen dort abgeholt und unterstützt werden, wo sie<br />

stehen. Die drei Prinzipien lauten:<br />

Die 25 Interventionen sowie weitere Elemente und Maßnahmen <strong>des</strong> Pilotprojektes „Schulkind<br />

leicht gemacht – Ergotherapie in Schulen“ wurden in die Prinzipien <strong>des</strong> „Universal Design for<br />

Learning“ eingeordnet. Hierbei ist ersichtlich, dass es Übereinstimmungen in allen Bereichen<br />

<strong>des</strong> „Universal Design for Learning“ gibt, wobei die Zielsetzung und der Hintergrund der<br />

Interventionen in den einzelnen Bereichen teilweise ein anderer ist. In der folgenden Abbildung<br />

sind die Ergebnisse ersichtlich:<br />

1. Provide Multiple Means of Representation<br />

2. Provide Multiple Means of Action and Expression<br />

3. Provide Multiple Means of Engagement<br />

Abbildung 1: Einordnung der Einheiten <strong>des</strong> Projektes „Schulkind leichtgemacht – Ergotherapie in<br />

Schulen“ in die drei Prinzipien <strong>des</strong> „Universal Design for Learning“. Rauter, <strong>2018</strong>. Unveröffentlicht.<br />

Durch die Einbeziehung dieser drei Prinzipien sollen Schüler und Schülerinnen am Weg zu<br />

einfallsreichen, zielstrebigen, strategischen, zielorientierten und motivierten Schülern und<br />

Schülerinnen unterstützt werden [6].<br />

Methodik<br />

Anhand einer systematischen Literaturrecherche in den Datenbanken EbscoHost, Google<br />

Scholar und Schulz Kirchner wurden Studien und Fachartikel ermittelt.<br />

Zur Bearbeitung <strong>des</strong> empirischen Teiles dieser Arbeit fiel die Wahl auf ein qualitatives<br />

Forschungs<strong>des</strong>ign. Hierbei wurde eine qualitative Inhaltsanalyse <strong>zur</strong> Beantwortung der<br />

Forschungsfrage herangezogen, in der die Daten <strong>des</strong> Pilotprojektes „Schulkind leicht gemacht-<br />

Ergotherapie in Schulen“ mit dem Konzept <strong>des</strong> „Universal Design for Learning“<br />

gegenübergestellt wurden. Um die Effekte der Interventionen zu untermauern, wurden sechs<br />

Studien herangezogen, die ähnliche Maßnahmen und Methoden bei der Arbeit mit Kindern<br />

anwendeten.<br />

Schlüsselwörter: Universal <strong>des</strong>ign for learning, Occupational therapy, school, children, learning<br />

Fazit<br />

Bei der Gegenüberstellung der beiden Konzepte wurde ersichtlich, dass es gewisse Parallelen,<br />

die man in den Bereich der Gesundheitsförderung einordnen kann, gibt. Vorwiegend werden<br />

hier gezielte Interventionen im Bereich der Wahrnehmung, Feedback/Reflexion und<br />

Zielformulierung gefunden.<br />

Unterscheidungen zwischen den Konzepten gibt es vor allem in der Fokussierung. Hierbei legt<br />

das Konzept <strong>des</strong> „Universal Design for learning“ vorwiegend den Fokus auf die Gestaltung <strong>des</strong><br />

Curriculums und <strong>des</strong>sen Flexibilität und Barrierefreiheit, um somit Kindern mit und ohne<br />

Beeinträchtigung den Schulalltag zu erleichtern. Beim Projekt „Schulkind leicht gemacht –<br />

Ergotherapie in Schulen“ liegt dahingehend der Fokus auf bedeutungsvollen,<br />

gesundheitsfördernden Betätigungen im Alltag, die das Kind in seiner Rolle als Schulkind<br />

unterstützen und die Partizipation <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> fördern.<br />

Weiters wurde herausgefunden, dass Ergotherapie in Österreich vorwiegend im kurativen<br />

Bereich tätig ist und die Durchführung von ergotherapeutischen Interventionen in der Schule<br />

meist mit einer Beeinträchtigung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> in Verbindung gebracht wird [7]. Auch der Mehrwert<br />

eines interprofessionellen Teams in der Schule wurde in mehreren Studien und Artikeln<br />

hervorgehoben [8,9,10]. Hierbei bedarf es weiteren Studien und Good Practice Beispielen, um<br />

die Profession der Ergotherapie und die interprofessionelle Zusammenarbeit in dem Bereich der<br />

Gesundheitsförderung zu etablieren.<br />

Literatur:<br />

[1] Öffentliches Gesundheitsportal Österreich. (2017, 10. Oktober). Gesundheitsförderung in der Schule. Zugriff am 03.04.<strong>2018</strong>. Verfügbar unter<br />

https://www.gesundheit.gv.at/leben/lebenswelt/schule/in-der-schule<br />

[2] Statistik Austria. (<strong>2018</strong>, 30. März). Schule, Schulbesuch. Zugriff am 03.04.<strong>2018</strong>. Verfügbar unter https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bildung_und_kultur/index.html<br />

[3] DACHS. (2007). Das Kerngeschäft der Ergotherapie, Claudiana. Verfüg-bar unter http://www.dachs.it/de/impressum.php<br />

[4] Bolg, Elisabeth & Mitterbacher, Angelika. (2017). Gesundheitsförderung für SchulanfängerInnen - ein Pilotprojekt der Fachhochschule Kärnten. Ergotherapie Austria (3),<br />

32–33.<br />

[5] National Center of Universal Design for Learning. (2012). What is UDL? Zugriff am 01.05.<strong>2018</strong>. Verfügbar unter www.udlcen-ter.org/aboutudl/whatisudl<br />

[6] CAST. (2011). Universal Design for Learning (UDL) Guidelines: Full-Text Representation. Version 2.0, Wakefield, MA.<br />

[7] Hülsken, F., Nowak, S. & Weber, B. (2010). Ein Weg <strong>zur</strong> Lebenskompetenz. Präventives ergotherapeutisches Handeln an der Regelschule. ergoscience, 5 (03), 99–<br />

107. https://doi.org/10.1055/s-0029-1245543<br />

[8] Blum, Anja & Wirth, Petra. (2016a). Kinder partnerschaftlich Partizipation ermöglichen. Ergotherapie in der inklusiven Schule. Et Reha, 55 (10), 28–31.<br />

[9] Wendel E., Schulc, E. & Them, C. (2010). Die Handlungsqualifikation der Ergotherapie im Rahmen der Gesundheitsförderung in Österreich. ergoscience (5), 16–24.<br />

[10] Wirth, Petra, Schweiger, Barbara, Zillhardt, Cornelie & Hasselbusch, Andrea. (2014). Abenteuer Schule. Ergotherapie in der schulischen Inklusion. Et Reha, 53 (1),<br />

25–31.<br />

Bild: Mihail_fotodeti. (2017). Kinder Schule Emotionen Globus. Abgerufen am 09.09.<strong>2018</strong> von https://pixabay.com/de/kinder-schule-emotionen-globus-2835430/.<br />

Kontakt:<br />

Katharina Maria Rauter<br />

Fachhochschule Kärnten | Studiengang Ergotherapie<br />

KatharinaMaria.Rauter@edu.fh-kaernten.ac.at

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