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Made in Bern Herbst 2018 D

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<strong>Made</strong> <strong>in</strong> <strong>Bern</strong><br />

SonntagsZeitung — Nr. 5 — 25. November <strong>2018</strong><br />

W<strong>in</strong>terträume<br />

im <strong>Bern</strong>er Oberland<br />

Auf leisen Sohlen durch die weisse Landschaft:<br />

Die schönsten Schneeschuh-Wanderungen<br />

Gian Simmen<br />

Der Snowboard-Weltmeister sagt, wo es<br />

die perfekten Snowparks gibt<br />

666 Pistenkilometer<br />

Freie Fahrt. Der Top4-Skipass gilt für alle Anlagen<br />

<strong>in</strong> den vier grössten <strong>Bern</strong>er Skigebieten<br />

E<strong>in</strong>e Zusammenarbeit der<br />

BE! Tourismus AG<br />

mit der SonntagsZeitung


JAGUAR F-PACE<br />

BEAUTIFUL FAST CARS.<br />

Der JAGUAR F-PACE komb<strong>in</strong>iert präzises Handl<strong>in</strong>g und elegantes<br />

Design mit Alltagstauglichkeit und Effizienz. Moderne Motoren,<br />

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und e<strong>in</strong>zigartigen Fahrspass.<br />

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THE ART OF PERFORMANCE


EDITORIAL<br />

«Es ist die Vielfalt, die den<br />

Kanton <strong>Bern</strong> auszeichnet»<br />

Titelfoto: David Birri<br />

«Die Digitalisierung<br />

wird auch <strong>in</strong> der<br />

Verwaltung für e<strong>in</strong>en<br />

Umbruch sorgen»<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen, liebe Leser<br />

Wir <strong>Bern</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Bern</strong>er mögen nicht die<br />

Schnellsten se<strong>in</strong>. <strong>Bern</strong> ist auch nicht der reichste<br />

Kanton der Schweiz. Und flächenmässig<br />

liegt er h<strong>in</strong>ter dem Kanton Graubünden bloss<br />

auf Rang zwei. Ne<strong>in</strong>, es s<strong>in</strong>d nicht Superlative,<br />

die den Kanton <strong>Bern</strong> auszeichnen. Aber<br />

dafür e<strong>in</strong> anderer Wert: die Vielfalt. Wenn<br />

man die regionalen Unterschiede als Massstab<br />

nimmt, deckt der Kanton <strong>Bern</strong> vom <strong>Bern</strong>er<br />

Oberland bis zum <strong>Bern</strong>er Jura und vom<br />

Seeland bis <strong>in</strong>s Mittelland ziemlich alle <strong>in</strong> der<br />

Schweiz möglichen Landschaftsformen ab.<br />

Die Diversität beschränkt sich aber nicht<br />

auf natürliche Gegebenheiten, sie gilt auch<br />

für Wirtschaft und Beschäftigung. Die Job-<br />

Chancen s<strong>in</strong>d im Kanton <strong>Bern</strong> genauso <strong>in</strong>takt<br />

wie <strong>in</strong> anderen Regionen der Schweiz. Und<br />

darauf b<strong>in</strong> ich stolz, denn me<strong>in</strong> Ziel als Bundesrat<br />

war es von allem Anfang an, dass <strong>in</strong><br />

unserem Land möglichst alle Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohner e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz f<strong>in</strong>den. Die<br />

Tatsache, dass die Schweizer Arbeitslosenzahl<br />

nach wie vor sehr niedrig ist, und dass der<br />

Kanton <strong>Bern</strong> deutlich unter dem Durchschnitt<br />

liegt, erfüllt mich mit Genugtuung.<br />

Dabei spielt auch unser Bildungssystem<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Der Kanton <strong>Bern</strong> ist mit<br />

e<strong>in</strong>em umfassenden Bildungsangebot gut aufgestellt<br />

und sorgt dafür, dass alle jungen Leute<br />

e<strong>in</strong>e Chance erhalten, sich entsprechend<br />

ihren Fähigkeiten aus- und weiterzubilden.<br />

Dass unser vielseitiges Angebot gut genutzt<br />

wird, das haben wir <strong>in</strong> diesem <strong>Herbst</strong> erneut<br />

an den Swiss Skills, den nationalen Berufsmeisterschaften,<br />

erleben dürfen, die zum zweiten<br />

Mal <strong>in</strong> <strong>Bern</strong> ausgetragen wurden. Dabei<br />

haben sich die <strong>Bern</strong>er Teilnehmer<strong>in</strong>nen und<br />

Teilnehmer besonders angestrengt und entsprechend<br />

viele Podestplätze belegt.<br />

Überhaupt hat sich der Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Bern</strong> trotz Versuchen aus dem In- und Ausland,<br />

hiesige Unternehmen «abzuwerben»,<br />

gut verteidigt. <strong>Bern</strong> liegt für die umliegenden<br />

europäischen Länder sehr zentral und ist zusammen<br />

mit Zürich der grösste Industriekanton<br />

der Schweiz. Biel und der <strong>Bern</strong>er Jura<br />

geniessen e<strong>in</strong>en ausgezeichneten Ruf als Heimat<br />

der Uhren<strong>in</strong>dustrie. Vom dort gewachsenen<br />

Know-how profitieren heute nicht zuletzt<br />

die Präzisions<strong>in</strong>dustrie und die Mediz<strong>in</strong>altechnik.<br />

Auch die Stadt <strong>Bern</strong> bemüht sich<br />

seit e<strong>in</strong> paar Jahren, den Mediz<strong>in</strong>cluster rund<br />

um das Inselspital weiter auszubauen.<br />

Gerne streiche ich die positiven Seiten von<br />

Stadt und Kanton <strong>Bern</strong> hervor, aber me<strong>in</strong><br />

Blickw<strong>in</strong>kel umfasst auch e<strong>in</strong> paar wenige<br />

dunklere Punkte. Insbesondere missfällt mir<br />

die Tendenz, dass vor allem die Verwaltung<br />

wächst. Sicher handelt es sich hier um Arbeitsplätze,<br />

die nicht besonders konjunktursensibel<br />

s<strong>in</strong>d. Aber die Digitalisierung wird zweifellos<br />

auch <strong>in</strong> diesem Bereich für e<strong>in</strong>en Um-<br />

bruch sorgen. Wir werden die Herausforderung<br />

aber meistern, wenn wir <strong>in</strong>novativ bleiben,<br />

uns rasch anpassen und auch Bildung<br />

und Weiterbildung aktualisieren.<br />

Aber zurück zum Kanton <strong>Bern</strong>. E<strong>in</strong><br />

Aspekt, der bisher ausgeklammert wurde, ist<br />

mir doch sehr wichtig: die Natur. Die Vielfalt<br />

der Landschaften ist sowohl für die E<strong>in</strong>heimischen<br />

als auch für Tourist<strong>in</strong>nen und Touristen<br />

e<strong>in</strong> Atout. Wanderer, Bergsteiger und Skifahrer<br />

kommen hier ebenso auf ihre Rechnung<br />

wie Leute, die gerne mühelos Weitblick<br />

und Aussicht geniessen. Noch gibt es im Kanton<br />

<strong>Bern</strong> zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe.<br />

Es sche<strong>in</strong>t mir wichtig, dass diese Nutzfläche<br />

nicht weiter reduziert wird. Hier liegt e<strong>in</strong>e<br />

weitere grosse Herausforderung für die Zukunft:<br />

Wir müssen e<strong>in</strong> ausgewogenes Verhältnis<br />

zwischen den urbanen und den landwirtschaftlich<br />

genutzten Gebieten anstreben,<br />

wenn wir die <strong>Bern</strong>er Vielfalt erhalten wollen.<br />

Johann N. Schneider-Ammann,<br />

Bundesrat<br />

E<strong>in</strong> echter <strong>Bern</strong>er:<br />

Johann N. Schneider-<br />

Ammann wuchs im<br />

Emmental auf. Seit 2010<br />

ist er im Bundesrat<br />

IMPRESSUM MADE IN BERN E<strong>in</strong>e Zusammenarbeit der BE! Tourismus AG mit der SonntagsZeitung Leitung Dom<strong>in</strong>ic Geisseler Redaktion Erik Brühlmann, Markus Ganz, Marius<br />

Leutenegger, Isabel Leder, Cél<strong>in</strong>e Tapis, Lukas Tobler Produktion Dom<strong>in</strong>ic Geisseler Art Direktion Fabienne Boesch Fotoredaktion Suse He<strong>in</strong>z Übersetzungen (engl.) Rosemarie<br />

Graffagn<strong>in</strong>i Leitung Verlag Marcel Tappe<strong>in</strong>er Tamedia Advertis<strong>in</strong>g Philipp Mankowski (Chief Sales Officer), Adriano Valeri (Head of Advertis<strong>in</strong>g) PRINTED IN SWITZERLAND<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

3


INHALT<br />

Bei Vollmond durch den Schnee<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Erlebnis: bei Nacht mit den<br />

Schneeschuhen durch die weisse W<strong>in</strong>terlandschaft<br />

wandern. Die schönsten Touren <strong>in</strong> der <strong>Bern</strong>er Bergwelt<br />

Seite 12<br />

Die Tipps vom Weltmeister<br />

Der ehemalige Snowboard-Profi Gian Simmen verrät,<br />

welches se<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gspisten s<strong>in</strong>d. Und sagt,<br />

wo Anfänger und Freestyler auf ihre Kosten kommen<br />

Seite 20<br />

Von der Piste direkt <strong>in</strong> die Sauna<br />

«Ski <strong>in</strong> Ski out» heisst der neue Trend. Auch<br />

das <strong>Bern</strong>er Oberland bietet zahlreiche Hotels, die<br />

traumhaft und unmittelbar an der Piste liegen<br />

Seite 24<br />

Das Museumsquartier von <strong>Bern</strong><br />

Vom Zentrum Paul Klee bis zum Kunstmuseum mit<br />

4000 Gemälden. Die Hauptstadt lockt mit zahlreichen,<br />

<strong>in</strong>ternational renommierten Kunstausstellungen<br />

Seite 28<br />

Eldorado für Langläufer<br />

Niemand kennt das Saanenland so gut wie die Langläufer<strong>in</strong><br />

Nathalie von Siebenthal. Die Profi-Sportler<strong>in</strong> und<br />

Hobby-Bäuer<strong>in</strong> sagt, wo es die besten Loipen gibt<br />

Seite 34<br />

Mit dem Elektroauto <strong>in</strong> die Berge<br />

Grand Tour der anderen Art: e<strong>in</strong>e Fahrt durchs Oberland mit<br />

dem brandneuen I-Pace von Jaguar. Wie sich das E-Mobile<br />

im W<strong>in</strong>ter macht – und wo man es wieder aufladen kann<br />

Seite 36<br />

666 Kilometer für 666 Franken<br />

E<strong>in</strong> Abo für die vier grössten <strong>Bern</strong>er Skigebiete. Der<br />

Top4-Skipass bietet nicht nur freie Fahrt auf allen Pisten,<br />

sondern be<strong>in</strong>haltet auch tolle Rabatte <strong>in</strong> vielen Hotels<br />

Seite 40<br />

Der längste Silvester<br />

In Interlaken wird der Jahreswechsel gleich drei Tage lang<br />

gefeiert. Mit Feuerwerk, Open-Air-Konzert und dem<br />

traditionellen Maskenumzug Potschete. Die Reportage<br />

Seite 46<br />

FOTO: HOLGER SALACH, ZVG<br />

4<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


40<br />

12<br />

46<br />

34<br />

20<br />

24<br />

36<br />

28<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

5


HIGHLIGHTS<br />

ERLEBEN<br />

RUND<br />

UM<br />

Ob Disco auf dem Eisfeld oder<br />

Fondue im schwimmenden<br />

Wohnwagen – der Kanton <strong>Bern</strong><br />

lockt diesen W<strong>in</strong>ter mit ganz<br />

besonderen Attraktionen<br />

DIE UHR<br />

ISABEL LEDER UND MARIUS LEUTENEGGER<br />

6<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


Die grösste<br />

mobile Eisfläche<br />

der Schweiz:<br />

Am 1. Dezember<br />

startet <strong>in</strong> Biel das<br />

W<strong>in</strong>termärchen<br />

1<br />

Biel


HIGHLIGHTS<br />

XXXXX<br />

TschentenAlp<br />

2<br />

4<br />

<strong>Bern</strong><br />

8


XXXXX<br />

1<br />

BIEL<br />

3<br />

Gstaad<br />

EISIGES WINTERMÄRCHEN<br />

Die Eisplanade macht die Uhrenstadt Biel vom<br />

1. Dezember <strong>2018</strong> bis zum 15. Februar 2019 zur<br />

W<strong>in</strong>termärchenstadt, handelt es sich doch um die<br />

grösste mobile Eisfläche der Schweiz. Besonders<br />

sympathisch ist, dass der E<strong>in</strong>tritt gratis ist. Und es<br />

locken unzählige Events und Attraktionen. Nach der<br />

Eröffnungsparty gibt es e<strong>in</strong>en Disco-Abend, gefolgt<br />

von Curl<strong>in</strong>g und Eisstockschiessen und e<strong>in</strong>em<br />

fulm<strong>in</strong>anten Weihnachts- und Neujahrsspektakel.<br />

eisplanade.ch<br />

2<br />

TSCHENTEN ALP<br />

QUAL DER WAHL FÜR SCHLITTLER<br />

So viele Schlittelpisten wie im Adelbodner Schlittelpark<br />

auf der Tschenten Alp f<strong>in</strong>det man kaum<br />

woanders: Sechs Strecken garantieren 14 Kilometer<br />

Schlittelspass. Wer gern auf Kufen über den Schnee<br />

jagt, hat hier aber nicht nur bezüglich der Strecke<br />

die Qual der Wahl, sondern auch h<strong>in</strong>sichtlich des<br />

Gefährts: Mieten kann man neben klassischen<br />

Holzschlitten etwa auch den traditionellen<br />

Skigibel, moderne Airboards oder stylische Snoocs.<br />

tschentenalp.ch<br />

3<br />

GSTAAD<br />

Meir<strong>in</strong>gen-<br />

Hasliberg<br />

5<br />

FUNKELNDE WELTNEUHEIT<br />

Das Warten hat e<strong>in</strong> Ende: Am 15. Dezember wird die<br />

neue 10er-Gondelbahn auf dem Saanerslochgrat<br />

eröffnet. Die Gebiete Saanerslochgrat und Hornberg<br />

bilden das Zentrum der grössten Skiarena der<br />

Dest<strong>in</strong>ation. 105 Pistenkilometer verb<strong>in</strong>den Saanenmöser<br />

mit Zweisimmen, St. Stephan und Schönried.<br />

Das Teilgebiet Hornberg begeistert Familien und<br />

Geniesser durch e<strong>in</strong>e grosse Auswahl an Pisten und<br />

verfügt über viele Restaurants, Hütten und Skibars.<br />

gstaad.ch<br />

4<br />

STADT BERN<br />

FONDUE-PLAUSCH AUF DREI RÄDERN<br />

«Fondükscha nennt sich die ganz besondere <strong>Bern</strong>er<br />

Stadtrundfahrt für Geniesser, bei der das Fondue mit<br />

dem Rikscha-Taxi verschmilzt. Während der Fahrer an<br />

den schönsten Sehenswürdigkeiten vorbeifährt und<br />

Anekdoten und Wissenswertes über <strong>Bern</strong> erzählt,<br />

stossen die Gäste mit e<strong>in</strong>em Glas Weisswe<strong>in</strong> an und<br />

tunken Brotwürfel <strong>in</strong> den heissen Käse. Serviert wird<br />

e<strong>in</strong> traditionelles Käsefondue, dazu gibts e<strong>in</strong>e Flasche<br />

Weisswe<strong>in</strong>, Kirsch und Tee, der von Innen wärmt.<br />

bern.com<br />

5<br />

MEIRINGEN-HASLIBERG<br />

NÄCHTLICHES RUNDUMPROGRAMM<br />

In der Nacht hat die verschneite W<strong>in</strong>terlandschaft<br />

e<strong>in</strong>en ganz eigenen Reiz. E<strong>in</strong>e besonders schöne<br />

Gelegenheit zum Nachtskifahren bietet sich im Skigebiet<br />

Meir<strong>in</strong>gen-Hasliberg: Am Freitag, 4. Januar,<br />

sowie jeden Freitag vom 25. Januar bis 15. März 2019<br />

ist die Skipiste von der Mägisalp nach Reuti beleuchtet<br />

und bis 22 Uhr befahrbar. Oben lockt das Bergrestaurant<br />

Mägisalp den ganzen Abend mit<br />

Käsefondue, Raclette und musikalischer Unterhaltung. <br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

meir<strong>in</strong>gen-hasliberg.ch<br />

9


6<br />

BETELBERG<br />

VIELSEITIGES FAMILIENPARADIES<br />

Der Betelberg Lenk ist die ideale W<strong>in</strong>terdest<strong>in</strong>ation für<br />

die ganze Familie. «Dies liegt vor allem daran, dass er<br />

auf kle<strong>in</strong>stem Raum so viele verschiedene Aktivitäten<br />

bietet», sagt Matthias Werren, Leiter Market<strong>in</strong>g und<br />

Verkauf. Die e<strong>in</strong>en erkunden hier wandernd die<br />

traumhafte Berglandschaft, die anderen nehmen<br />

e<strong>in</strong>e der Schlittenpisten unter die Kufen. Und Skifahrer<br />

bekommen am Lenker Hausberg auf <strong>in</strong>sgesamt<br />

42 Pistenkilometern sowieso das Gesamtpaket.<br />

lenk-bergbahnen.ch<br />

XXXXX<br />

6<br />

Betelberg<br />

7<br />

THUNERSEE<br />

UNTERWEGS IM WUNDERMOBIL<br />

Der Traum jedes Buben ist e<strong>in</strong> Fahrzeug, das alles <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em ist: Auto, Boot und Flugzeug. Der Sealander<br />

erfüllt diesen Traum – zum<strong>in</strong>dest zum Teil. Auf der<br />

Strasse ist er e<strong>in</strong> normaler Wohnwagen mit kle<strong>in</strong>er<br />

Küche, <strong>in</strong> der man auch e<strong>in</strong> Fondue zubereiten kann.<br />

Das Besondere am Sealander aber ist, dass er auch<br />

e<strong>in</strong> Elektroboot ist: Man kann ihn e<strong>in</strong>fach vom Auto<br />

abhängen und <strong>in</strong>s Wasser schieben. Im Tourismusbüro<br />

Faulensee kann das Wundermobil gemietet werden.<br />

spiez.ch<br />

8<br />

GSTAAD<br />

DREI NEUE SCHLITTELPISTEN<br />

Schlittelfans kommen <strong>in</strong> der Dest<strong>in</strong>ation Gstaad mit<br />

abwechslungsreichen Schlittelbahnen auf ihre Kosten.<br />

Die Auswahl reicht vom Familienschlittelweg Sparenmoos<br />

bis zum Vollmondschlitteln am Eggli. In dieser<br />

Saison werden zudem weitere Schlittelpisten rund um<br />

die neue Gondelbahn am Saanerslochgrat eröffnet.<br />

Mehrere Bergrestaurants und Schneebars bieten sich<br />

zum Pausieren und Geniessen an. Die Tageskarte<br />

ermöglicht die Fahrt aller Schlittelpisten <strong>in</strong> Gstaad.<br />

gstaad.ch<br />

9<br />

WENGEN UND ADELBODEN<br />

DIE KLASSIKER IM BERNER OBERLAND<br />

Die Weltcuprennen <strong>in</strong> Wengen und Adelboden<br />

gehören zu den Fixsternen im Skirennsport und<br />

versetzen die beiden Dörfer Jahr für Jahr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Ausnahmezustand. Die Lauberhorn-Strecke lockt<br />

jedes Jahr 60 000 Zuschauer <strong>in</strong>s <strong>Bern</strong>er Oberland.<br />

Aber auch die Rennen am steilen Chuenisbärgli <strong>in</strong><br />

Adelboden s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Zuschauermagnet. Diesen<br />

W<strong>in</strong>ter steigen die Partys vom 12. bis 13. Januar <strong>in</strong><br />

Adelboden und vom 18. bis 20. Januar <strong>in</strong> Wengen.<br />

lauberhorn.ch; weltcup-adelboden.ch<br />

Wengen und<br />

Adelboden<br />

9<br />

10<br />

GRINDELWALD<br />

GEWALTSPRÜNGE UND LIVEMUSIK<br />

Wer abends <strong>in</strong> Gr<strong>in</strong>delwald noch etwas erleben will,<br />

landet früher oder später <strong>in</strong> der Avocado Bar. Barney<br />

von «How I Met Your Mother» würde sie jedenfalls<br />

schlicht «legendär» nennen. Diese Bezeichnung<br />

verdient sie sich seit Jahren – ganz besonders dank<br />

der Avocado Deck Session. Ingredienzien: e<strong>in</strong> riesiger<br />

Sprung, e<strong>in</strong>e Quarterpipe, rockige Livemusik, DJs, Pro<br />

Riders und 2000 begeisterte Besucher. Das garantiert<br />

für Partystimmung vom 15. bis 17. Februar 2019.<br />

gr<strong>in</strong>delwald.ch<br />

10<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


HIGHLIGHTS<br />

XXXXX<br />

8<br />

Gstaad<br />

Thunersee<br />

7<br />

10<br />

Gr<strong>in</strong>delwald<br />

11


WINTERWANDERN<br />

XXXXX<br />

Leise<br />

knistert<br />

der<br />

Schnee<br />

Die Weite der <strong>Bern</strong>er Bergwelt ist an e<strong>in</strong>em klaren W<strong>in</strong>tertag<br />

atemberaubend. Es lohnt sich aber auch, das Gebiet nachts zu<br />

erkunden. Die Touren der <strong>Bern</strong>er Wanderwege und der Alp<strong>in</strong>schule<br />

Adelboden bieten e<strong>in</strong>zigartige Erlebnisse im Mondsche<strong>in</strong><br />

LUKAS TOBLER (TEXT) UND DAVID BIRRI (FOTOS)<br />

12


XXXXX<br />

Wandern <strong>in</strong> die Nacht<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Die Tour führt<br />

durch das idyllische<br />

Gadmental<br />

13


WINTERWANDERN<br />

XXXXX<br />

Wandern verb<strong>in</strong>det. Nach<br />

der zweistündigen Tour<br />

durch die W<strong>in</strong>ternacht<br />

wird angestossen<br />

14<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


XXXXX<br />

Nach der Wanderung<br />

tauschen sich die Teilnehmer<br />

am Feuer bei Glühwe<strong>in</strong><br />

und Käse aus<br />

Die Sonne ist längst untergegangen. Adelboden liegt im<br />

Dunkeln. Wo sich vor wenigen Stunden noch Schneesportler<br />

vergnügten, drehen Pistenfahrzeuge ihre Kurven.<br />

Zu sehen s<strong>in</strong>d nur ihre Sche<strong>in</strong>werfer. Gleichzeitig treffen<br />

immer mehr Leute im «Magaz<strong>in</strong>» e<strong>in</strong>, dem Clubhaus der<br />

Alp<strong>in</strong>schule Adelboden. Sie haben sich angemeldet für<br />

die Schneeschuhwanderung bei Nacht. Seit mehreren Jahren<br />

bietet die lokale Alp<strong>in</strong>schule die Tour an. «Seither hat<br />

das Interesse kont<strong>in</strong>uierlich zugenommen», sagt Bergführer<br />

Michael Zurbrügg. Alle zwei Wochen wird die Nachtwanderung<br />

durchgeführt, wenn sich m<strong>in</strong>destens sechs<br />

Teilnehmer anmelden.<br />

Beatenberg bei Interlaken. E<strong>in</strong> Clubhaus steht Otto<br />

Steffen nicht zur Verfügung, der Wanderleiter trifft se<strong>in</strong>e<br />

Gruppe bei der Postautostation. Seit über zehn Jahren<br />

führt er e<strong>in</strong>mal im Jahr für den Vere<strong>in</strong> <strong>Bern</strong>er Wanderwege<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>en nächtlichen Schneeschuhanlass<br />

durch. Die Mondsche<strong>in</strong>wanderung f<strong>in</strong>det immer im Januar<br />

statt, am Wochenende direkt vor oder nach Vollmond.<br />

Bis jetzt ist sie stets ausgebucht, zwanzig Personen<br />

s<strong>in</strong>d jeweils dabei. Geme<strong>in</strong>sam geht die Gruppe<br />

zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Alphotel<br />

Eiger. Dort tr<strong>in</strong>ken die Teilnehmenden e<strong>in</strong>en Kaffee zur<br />

Stärkung, dann montieren sie ihre Schneeschuhe.<br />

Fast alle s<strong>in</strong>d Mitglieder von <strong>Bern</strong>er Wanderwege und<br />

sich das Wandern gewohnt. «Wir hatten aber auch schon<br />

Teilnehmende, die noch nie auf Schneeschuhen standen»,<br />

sagt Otto Steffen. Das sei ke<strong>in</strong> Problem: «Die Wanderung<br />

eignet sich auch für Anfänger.»<br />

Vielfältige Touren durch e<strong>in</strong>e vielfältige Landschaft<br />

In Adelboden erwartet die Wanderlustigen zunächst e<strong>in</strong><br />

Willkommensdr<strong>in</strong>k. Es bleibt Zeit, e<strong>in</strong>ander kennen zu<br />

lernen. Auch der Bergführer ist schon anwesend. Er kenne<br />

alle Wanderrouten der Umgebung, «bei Tag und bei<br />

Nacht», sagt Michael Zurbrügg. Mit der Gruppe bespricht<br />

er die heutige Route. Die Witterung spielt bei der Wahl<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. «Bei Vollmond gehen wir eher nicht<br />

durch den Wald, damit wir den Himmel besser sehen können»,<br />

sagt Zurbrügg. Genau umgekehrt sei es bei Schneefall:<br />

«Dann legen wir längere Strecken im Wald zurück.<br />

Er bietet e<strong>in</strong> wenig Schutz – und e<strong>in</strong>e atemberaubende<br />

W<strong>in</strong>terstimmung.» Ist der Kaffee ausgetrunken und<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

15<br />


XXXXX<br />

alles Nötige geklärt, beg<strong>in</strong>nt die Tour. Die Schneeschuhe<br />

sowie Stirnlampen werden von der Alp<strong>in</strong>schule bereitgestellt<br />

und s<strong>in</strong>d im Preis <strong>in</strong>begriffen. Vorkenntnisse werden<br />

auch hier nicht vorausgesetzt. «Schneeschuhwandern<br />

funktioniert <strong>in</strong>tuitiv», sagt Michael Zurbrügg.<br />

Sowohl bei Beatenberg als auch <strong>in</strong> Adelboden schreitet<br />

der Wanderleiter voran <strong>in</strong> die Dunkelheit. Die Wanderung<br />

durch die mächtige Berglandschaft könnte unheimlich<br />

se<strong>in</strong>. Ist sie aber nicht, denn der Tritt <strong>in</strong> den<br />

Schneeschuhen ist sicher, und die Stimmung ist gut.<br />

Aber sobald man sich vom Ausgangspunkt entfernt, verstummen<br />

die Teilnehmenden – und Stille setzt e<strong>in</strong>. «Die<br />

Stille ist der Höhepunkt jeder Nachtwanderung», sagt<br />

Otto Steffen, «diese Ruhe ist e<strong>in</strong>zigartig.» Und Michael<br />

Zurbrügg bestätigt: «Man hört wirklich gar nichts ausser<br />

dem leisen Knistern des Schnees unter den Füssen.» Die<br />

Mondsche<strong>in</strong>wanderung ist zeitlich auf den Mondaufgang<br />

ausgerichtet. «Steht der Mond noch nicht am Himmel,<br />

sieht man e<strong>in</strong>en unglaublichen Sternenhimmel»,<br />

sagt Otto Steffen. Sche<strong>in</strong>e der Vollmond dann aber, sei es<br />

«fast taghell». In Adelboden ist man der Zivilisation näher.<br />

Man sieht die Lichter des Dorfs, der Bergbahnen<br />

und eben der Pistenfahrzeuge an den Steilhängen. In der<br />

Dunkelheit, wenn die Zivilisation verstummt und auf<br />

e<strong>in</strong>zelne Lichtpunkte reduziert ist, fühle sich das Wandern<br />

noch ursprünglicher an als tagsüber, sagt Michael<br />

Zurbrügg. «Wandert man <strong>in</strong> der Nacht, ist der Fokus e<strong>in</strong><br />

anderer. Die Natur ist unmittelbarer.»<br />

E<strong>in</strong> Erlebnis, das nachhallt<br />

Beide Wanderungen dauern rund zwei Stunden. Dann<br />

treffen die Gruppen wieder bei ihrem Ausgangspunkt e<strong>in</strong>.<br />

Im «Magaz<strong>in</strong>» tauscht sich die Gruppe noch kurz aus, bevor<br />

sie sich auflöst. An manchen Abenden bietet die<br />

Alp<strong>in</strong>schule Adelboden zudem Raclette oder Fondue an.<br />

Die Stimmung ist immer gut, egal bei welcher Witterung<br />

die Wanderung stattf<strong>in</strong>det. Denn das Nachtwandern hat<br />

immer se<strong>in</strong>en Reiz. Bei klarem Sternenhimmel, aber auch<br />

im Schneegestöber, wo man eigentlich nur den Lichtkegel<br />

der Stirnlampe sieht.<br />

Auch Otto Steffen vom Beatenberg hat noch nie e<strong>in</strong>e<br />

negative Rückmeldung erhalten. Er tauscht sich mit den<br />

Teilnehmenden nach dem Ausflug jeweils draussen bei<br />

Feuer, Glühwe<strong>in</strong>, Käse und Zopf über das Erlebte aus.<br />

Nach dem kle<strong>in</strong>en Abendessen treten auch <strong>in</strong> Beatenberg<br />

die Teilnehmenden den Heimweg an. Manche von ihnen<br />

reisen jeweils extra von weither an. Mit Recht: Das Schneeschuhwandern<br />

bei Nacht ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges Erlebnis.<br />

Und auch wenn man wieder zurück <strong>in</strong> der hell beleuchteten<br />

Zivilisation ist, hallt die Stille noch nach. ■<br />

alp<strong>in</strong>schule-adelboden.ch<br />

bernerwanderwege.ch<br />

IN A NUTSHELL<br />

Snowshoe<strong>in</strong>g with stars<br />

The <strong>Bern</strong>ese Oberland is the perfect place<br />

for snowshoe<strong>in</strong>g. Particularly memorable are<br />

the night-time tours that <strong>Bern</strong>er Wanderwege<br />

and Alp<strong>in</strong>schule Adelboden organize several<br />

times a month. Snowshoes and headlamps<br />

are <strong>in</strong>cluded <strong>in</strong> the price. Prior experience<br />

is not required: «Snowshoe<strong>in</strong>g is <strong>in</strong>tuitive,»<br />

says guide Michael Zurbrügg. «And on<br />

the night tour, it’s all about the silence.<br />

You don’t hear a th<strong>in</strong>g except for the snow<br />

gently crunch<strong>in</strong>g underfoot.»


WINTERWANDERN<br />

XXXXX<br />

Ziel erreicht. Im<br />

Restaurant Alpenrose<br />

h<strong>in</strong>ten im Gadmental<br />

wartet e<strong>in</strong>e warme Stube<br />

auf die W<strong>in</strong>terwanderer<br />

Auch wenn man zurück<br />

<strong>in</strong> der Zivilisation ist,<br />

hallt die Stille nach<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

17


XXXXX<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

18<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


OUTDOOR-ABENTEUER<br />

EISZEIT<br />

Frieren die Gewässer im Kanton <strong>Bern</strong> zu, können sich W<strong>in</strong>terfans freuen<br />

1<br />

TRÄUMEN IM ROMANTISCHEN<br />

IGLU-DORF GSTAAD<br />

Übernachten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus aus Schnee! Das<br />

Iglu-Dorf Gstaad, gelegen auf knapp 2000 Meter<br />

über Meer, bietet neben se<strong>in</strong>er atemberaubenden<br />

Aussicht auf die verschneiten Alpen auch e<strong>in</strong>en<br />

Wellnessbereich mit Sauna und Whirlpool sowie<br />

e<strong>in</strong>e geheizte Grillhütte, <strong>in</strong> der e<strong>in</strong> gemütliches<br />

Kam<strong>in</strong>feuer prasselt und Fondue serviert wird. Zur<br />

Verfügung steht e<strong>in</strong>e Vielfalt an romantischen Iglus:<br />

Vom Familien-Iglu bis zur grosszügigen, luxuriösen<br />

Iglu-Suite mit privatem Jacuzzi oder dem grossen<br />

Gruppen-Iglu für bis zu sechs Personen. Diesen<br />

W<strong>in</strong>ter entführt das Iglu-Dorf Gstaad <strong>in</strong> das Alte<br />

Rom. Zwischen Säulen und antiken Statuen aus<br />

Schnee und Eis begrüsst Julius Cäsar mit se<strong>in</strong>em<br />

Schnee-Lorbeerkranz persönlich die Iglu-Gäste.<br />

Das Bergerlebnis par excellence gibts vom<br />

22. Dezember <strong>2018</strong> bis zum 30. März 2019.<br />

Aber nicht nur Gstaad, auch Schangnau, das<br />

Schilthorn oder das Stockhorn locken mit<br />

Iglu-Dörfern aus Schnee und Eis.<br />

made<strong>in</strong>bern.com/iglu<br />

3<br />

EIN HAUCH VON ALASKA<br />

AUF DEM OESCHINENSEE<br />

Oberhalb von Kandersteg liegt der pittoreske<br />

Oesch<strong>in</strong>ensee. Im Sommer ist der Bergsee e<strong>in</strong><br />

beliebter Badeplatz. Im W<strong>in</strong>ter gefriert die Eisfläche<br />

– und wird zum Pilgerort von Eisfischern. Durch<br />

gebohrte Löcher h<strong>in</strong>durch kann man Forellen,<br />

Saibl<strong>in</strong>ge und Eglis fangen. «Alles, was es dafür<br />

braucht, s<strong>in</strong>d warme Kleidung und e<strong>in</strong> Patent, das<br />

man gleich beim See erhält», sagt Christoph<br />

Wandfluh, der Market<strong>in</strong>gverantwortliche der<br />

Oesch<strong>in</strong>ensee-Gondelbahn. Die richtige Fischerausrüstung<br />

gibt es <strong>in</strong> Kandersteg zur Miete. Der<br />

Oesch<strong>in</strong>ensee zieht aber nicht nur bestens<br />

ausgerüstete Hobbyfischer an, sondern auch<br />

blutige Anfänger. «Erfahrung ist von Vorteil, aber es<br />

braucht vor allem auch viel Glück», sagt Christoph<br />

Wandfluh. Wer dennoch Bedenken hat, engagiert<br />

e<strong>in</strong>en erfahrenen Instruktor. Eigentlich stehe aber<br />

ohneh<strong>in</strong> das Erlebnis im Vordergrund. Christoph<br />

Wandfluh: «Das Eisfischen auf dem Oesch<strong>in</strong>ensee<br />

bietet e<strong>in</strong>en Hauch von Alaska.»<br />

oesch<strong>in</strong>ensee.ch<br />

2<br />

CURLING IM SCHATTEN VON<br />

EIGER, MÖNCH UND JUNGFRAU<br />

E<strong>in</strong>st machte James Bond am Schilthorn Jagd auf<br />

se<strong>in</strong>en Liebl<strong>in</strong>gsfe<strong>in</strong>d Blofeld. Am Fuss des<br />

spektakulären Gipfels, <strong>in</strong> Mürren, liegt die vielleicht<br />

schönste Curl<strong>in</strong>ganlage der Welt. Unter freiem<br />

Himmel kann hier auf neun Bahnen Curl<strong>in</strong>g gespielt<br />

werden – gegenüber e<strong>in</strong>em spektakulären Panorama<br />

mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Im Sportzentrum<br />

Mürren Curl<strong>in</strong>g zu spielen, lohnt sich aber nicht nur<br />

wegen der Aussicht. Das «Schach auf dem Eis» ist<br />

viel attraktiver, als se<strong>in</strong> Status als Randsportart<br />

verspricht. Das Gefühl, den schweren Ste<strong>in</strong> sanft<br />

über das Eis gleiten zu lassen, muss man erlebt<br />

haben. «Curl<strong>in</strong>g verlangt viel Konzentration,<br />

taktisches Geschick und gute Teamarbeit», sagt<br />

N<strong>in</strong>a Pfändler, Mitarbeiter<strong>in</strong> im Sportzentrum.<br />

Dieses stellt den Anfängern Instruktoren zur Seite,<br />

die ihnen das Spiel erklären. Und am Bahnrand gibts<br />

Glühwe<strong>in</strong>. Curl<strong>in</strong>g wird im Team gespielt, man sollte<br />

daher m<strong>in</strong>destens zu acht se<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong>e Bahn für<br />

sich beanspruchen zu können.<br />

sportzentrum-muerren.ch<br />

4<br />

EISKLETTERN IN DEN<br />

THUNER BERGEN<br />

Manche suchen <strong>in</strong> verschneiten Landschaften die<br />

Ruhe, andere das Abenteuer. Letztere f<strong>in</strong>den alles,<br />

was ihr Herz begehrt, beim Eisklettern. Etwa <strong>in</strong> der<br />

Region Thun. Dort bietet die Alp<strong>in</strong>schule Bergfalke<br />

Eisklettertouren für alle an, vom Anfänger bis zum<br />

Kletterexperten. Besonders beliebt s<strong>in</strong>d die<br />

Schnupperkurse. In e<strong>in</strong>em abgesicherten<br />

Klettergarten mit bis zu zwanzig Meter hohen<br />

Eiswänden führen Profis ans Eisklettern heran.<br />

«Die Teilnehmenden werden <strong>in</strong>struiert, ausgerüstet<br />

– und schon hängen sie an den Eiswänden», sagt<br />

Bergführer Tom Zwahlen. Dann wird den ganzen<br />

Tag lang gut gesichert geklettert. «Natürlich gibt es<br />

immer wieder Pausen, aber am Abend wissen alle,<br />

wo die Muskeln ihrer Arme s<strong>in</strong>d.» Ist Eisklettern<br />

nicht gefährlich? «Es ist alles gefährlich, was nicht<br />

seriös betrieben wird», sagt der Experte.<br />

«Wir prüfen das Eis, stellen sicher, dass es ke<strong>in</strong>e<br />

Law<strong>in</strong>engefahr gibt, und unsere Bergführer<br />

überwachen die Teilnehmenden ununterbrochen.»<br />

bergfalke.ch<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

19


INTERVIEW XXXXX<br />

«Die<br />

Halfpipe<br />

ist etwas<br />

für<br />

Anfänger»<br />

ERIK BRÜHLMANN (TEXT) UND DAVID BIRRI (FOTOS)<br />

20<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


XXXXX<br />

GIAN<br />

SIMMEN<br />

Gian Simmen wurde 1977 <strong>in</strong> Chur<br />

geboren. Se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheit und<br />

Jugend verbrachte er <strong>in</strong> Davos<br />

und Arosa. 1995 belegte er den<br />

5. Platz <strong>in</strong> der Halfpipe an den<br />

Juniorenweltmeisterschaften <strong>in</strong><br />

Slowenien, e<strong>in</strong> Jahr später wurde<br />

er Schweizermeister. 1998<br />

gewann er an den Olympischen<br />

Spielen <strong>in</strong> Nagano völlig<br />

überraschend die Goldmedaille<br />

– die erste, die je <strong>in</strong> dieser<br />

Diszipl<strong>in</strong> vergeben wurde. Es<br />

folgten die Weltmeistertitel 2001<br />

und 2002. Daneben arbeitete er<br />

als Tra<strong>in</strong>er für Swiss Snowboard.<br />

Er machte die Ausbildung zum<br />

Market<strong>in</strong>g- und Verkaufsfachmann<br />

und kommt bis heute als<br />

Experte bei SRF zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Gian Simmen lebt mit se<strong>in</strong>er Frau<br />

und vier Söhnen <strong>in</strong> Krattigen BE.


INTERVIEW<br />

Gian Simmen beweist: E<strong>in</strong> Bündner kann das <strong>Bern</strong>er Oberland würdig vertreten<br />

Wie kommt e<strong>in</strong> Bündner Snowboardstar<br />

<strong>in</strong>s <strong>Bern</strong>er Oberland?<br />

Er folgt der Liebe! Ich lernte me<strong>in</strong>e Frau, e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Bern</strong>er Oberländer<strong>in</strong>, noch zu me<strong>in</strong>er aktiven<br />

Zeit im Wallis kennen. Als uns klar wurde,<br />

dass wir zusammenleben wollten, zogen wir<br />

zuerst nach <strong>Bern</strong>. Dann eröffnete sich uns die<br />

Gelegenheit, <strong>in</strong> Krattigen e<strong>in</strong> Haus zu kaufen<br />

– mit Seesicht und <strong>in</strong> kurzer Distanz zu me<strong>in</strong>em<br />

heutigen Arbeitgeber. Somit habe ich<br />

den Fünfer und das Weggli!<br />

Und e<strong>in</strong> tolles Skigebiet gleich<br />

vor der Haustür!<br />

Genau, selbst im Sommer muss ich nur <strong>in</strong><br />

Richtung Jungfrau schauen, um Schnee zu sehen.<br />

Ich b<strong>in</strong> ja e<strong>in</strong> richtiger W<strong>in</strong>termensch.<br />

Ihr Arbeitgeber s<strong>in</strong>d die Jungfraubahnen,<br />

für die Sie auch Markenbotschafter<br />

s<strong>in</strong>d – wie kam es dazu?<br />

Bei der Neueröffnung der Halfpipe auf Gr<strong>in</strong>delwald-First<br />

im Februar 2016 traf ich Urs<br />

Kessler, den CEO der Jungfraubahnen. Im<br />

Anschluss tauschten wir uns aus, und er kam<br />

mit e<strong>in</strong>em Jobangebot auf mich zu. Jetzt b<strong>in</strong><br />

ich für die Jungfraubahnen als Ambassador<br />

und als Verantwortlicher für den Bereich Snow<br />

Parks und Projektleiter bei Events tätig.<br />

Welche Aufgaben umfasst das?<br />

Beim Snow Park auf dem Jungfraujoch, der<br />

den ganzen Sommer über geöffnet ist, b<strong>in</strong> ich<br />

beim Auf- und Abbau, der Vermarktung und<br />

der Implementierung neuer Attraktionen <strong>in</strong>volviert.<br />

Im W<strong>in</strong>ter b<strong>in</strong> ich die Schnittstelle<br />

zwischen den Pistenbully-Fahrern, der Bergbahn,<br />

den Shapern und den Events. Zudem<br />

b<strong>in</strong> ich für die Vermarktung des Snow Park<br />

Gr<strong>in</strong>delwald-First zuständig.<br />

S<strong>in</strong>d Sie noch direkt <strong>in</strong> die Snow Parks<br />

<strong>in</strong>volviert, oder kümmern Sie sich nur<br />

noch um strategische Belange?<br />

Beides. E<strong>in</strong>fach gesagt, gebe ich die Stossrichtung<br />

vor, unsere Shaper bauen dann den Park,<br />

und ich teste ihn schliesslich auch persönlich.<br />

Wir legen grossen Wert darauf, dass für jedes<br />

Niveau die Sicherheit gewährleistet ist. Die<br />

Elemente werden jedes Jahr neu aufgebaut<br />

und variieren je nach Schneemenge.<br />

Ihre Erfahrung als Spitzensportler<br />

kommt wohl vor allem den<br />

Halfpipe-Könnern zugute ...<br />

Die Halfpipe ist für mich auch e<strong>in</strong> Anfängerelement.<br />

Anders als bei e<strong>in</strong>em Sprung muss<br />

man <strong>in</strong> der Halfpipe ke<strong>in</strong>e Distanzen überw<strong>in</strong>den,<br />

um bis <strong>in</strong> die Landung zu spr<strong>in</strong>gen.<br />

Man kann unten anfangen, Kurven zu fahren,<br />

und sich dann die Wand hocharbeiten.<br />

Dann s<strong>in</strong>d die Snow Parks auch<br />

etwas für Anfänger?<br />

Sicher! Der Snow Park Gr<strong>in</strong>delwald-First besteht<br />

eigentlich sogar aus zwei Parks, e<strong>in</strong>em<br />

für Anfänger an der Oberjoch-Sesselbahn mit<br />

kle<strong>in</strong>en bis mittelgrossen Freestyle-Elementen<br />

und e<strong>in</strong>em für Fortgeschrittene an der Bärgelegg,<br />

wo auch die Halfpipe steht. Aber auch<br />

an der Bärgelegg gibt es Elemente, die von allen<br />

Könnerstufen befahren werden können.<br />

Wir möchten möglichst viele Menschen <strong>in</strong> die<br />

«Wir<br />

bieten e<strong>in</strong>e<br />

Kulisse,<br />

die es sonst<br />

nirgendwo<br />

gibt»<br />

Berge locken und ihnen tolle Schnee-Erlebnisse<br />

bieten, damit sie nach Hause gehen, davon<br />

schwärmen und uns weiterempfehlen.<br />

Oder e<strong>in</strong> Selfie machen und es <strong>in</strong>s<br />

Internet stellen!<br />

Das natürlich auch. Ich kann ohne zu übertreiben<br />

sagen, dass wir e<strong>in</strong>e Kulisse bieten,<br />

die es sonst nirgendwo gibt. Die Wände von<br />

Wetterhorn und Eigernordwand im H<strong>in</strong>tergrund<br />

e<strong>in</strong>es Sprungs – e<strong>in</strong>fach grossartig!<br />

Was bietet der Snow Park<br />

Gr<strong>in</strong>delwald-First neben dem<br />

Bilderbuchpanorama?<br />

Neben der Halfpipe gibt es Sprünge, Boxen,<br />

Wellen und viele weitere Freestyle-Elemente.<br />

Jedes Jahr sieht der Snow Park anders aus,<br />

denn wir haben ausser der Halfpipe ke<strong>in</strong>e fest<br />

verbauten Strukturen, die nur noch mit Kunstund<br />

Naturschnee überzogen werden. So ergeben<br />

sich jedes Jahr andere Fahrerlebnisse.<br />

Weshalb der feste Unterbau bei<br />

der Halfpipe?<br />

E<strong>in</strong>e Halfpipe besteht aus zwei 120 Meter langen,<br />

6,5 bis 7 Meter hohen Wänden. Würde<br />

man diese Konstruktion ohne Unterbau aufbauen,<br />

bräuchte man rund 100 000 Kubikmeter<br />

Schnee, wenn man auf europäischem<br />

Niveau baut. Auf Weltcupniveau wären die<br />

Dimensionen noch gewaltiger. Dieser Aufwand<br />

würde jeden zeitlichen und wirtschaftlichen<br />

Rahmen sprengen.<br />

Gab es zu Ihrer aktiven Zeit<br />

eigentlich schon Snow Parks?<br />

Ja, wir griffen aber häufig selbst zur Schaufel<br />

und bauten kle<strong>in</strong>e Sprünge oder Quarterpipes.<br />

An Wettkämpfe fuhren wir <strong>in</strong> den Anfängen<br />

nur, weil wir dort e<strong>in</strong>e tolle Infrastruktur<br />

vorfanden. Aber auch das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g hat sich<br />

seither total verändert.<br />

Inwiefern?<br />

Heute bieten wir <strong>in</strong> den Snow Parks zum Beispiel<br />

Luftkissen, dank denen man gefahrlos<br />

neue Tricks üben kann. Zu me<strong>in</strong>er Zeit warteten<br />

wir auf Pulverschnee, bauten Sprünge<br />

und übten dann neue Tricks im weichen<br />

Schnee. Natürlich ist die Professionalisierung<br />

des Snowboardens e<strong>in</strong>e tolle Entwicklung.<br />

Andererseits fuhren wir früher viel bewusster.<br />

E<strong>in</strong>en Trick wie etwa den «Backside Double<br />

Cork 1080» schlüsselt heute e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong>er<br />

auf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en doppelten Salto und drei Drehungen<br />

um die eigene Achse. Dann wird alles<br />

e<strong>in</strong>zeln auf die Luftkissen geübt und<br />

schliesslich zusammengesetzt. Zu me<strong>in</strong>er Zeit<br />

mussten wir selber überlegen, wie wir <strong>in</strong> die<br />

nötigen Bewegungen kommen – und wie man<br />

das übt, ohne sich dabei zu verletzen.<br />

Kennt man Sie noch? Werden Sie<br />

angesprochen, wenn Sie im<br />

Snow Park fahren?<br />

Ab und zu schon. Lustiger s<strong>in</strong>d aber die Begegnungen<br />

mit der jüngeren Generation, die<br />

mich nie hat fahren sehen. Me<strong>in</strong>e Söhne fordern<br />

mich manchmal auf, <strong>in</strong> der Halfpipe e<strong>in</strong><br />

paar Sprünge zu zeigen. Da gibt es dann<br />

manchmal schon staunende Gesichter, wenn<br />

der alte Knacker der ist, der am höchsten<br />

spr<strong>in</strong>gt. Besser b<strong>in</strong> ich zwar seit me<strong>in</strong>em Karriereende<br />

nicht geworden – schlechter aber<br />

auch nicht!<br />

■<br />

IN A NUTSHELL<br />

Snowboard<strong>in</strong>g<br />

like a champ<br />

Gian Simmen, multiple<br />

snowboard<strong>in</strong>g world champion and<br />

the sport’s first Olympic gold<br />

medallist, now acts as the<br />

ambassador of the Jungfrau ski<br />

region. The tra<strong>in</strong>ed market<strong>in</strong>g expert<br />

is also responsible for the snow<br />

parks. The Kle<strong>in</strong>e Scheidegg ranks<br />

among his favourite ski regions:<br />

«Here you can ride all the way to<br />

Wengen – and on the legendary<br />

Lauberhorn downhill course, no less.<br />

It’s a fabulous experience.»<br />

22<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


DIE TIPPS VON XXXXX GIAN SIMMEN<br />

Die schönsten<br />

Snowboard-Pisten<br />

im Kanton <strong>Bern</strong><br />

Grandiose Bergkulisse, tolle Schneeverhältnisse, hervorragende Anlagen und erstklassige Erreichbarkeit.<br />

Das s<strong>in</strong>d für Gian Simmen die Gründe, warum man im Kanton <strong>Bern</strong> snowboarden sollte.<br />

«Und dann natürlich die sprichwörtliche <strong>Bern</strong>er Gemütlichkeit – die gibt es nämlich wirklich», sagt der Bündner<br />

AESCHIRIED<br />

«Für mich e<strong>in</strong> perfektes Gebiet, denn bei<br />

genügend Schnee kann ich praktisch bis vor<br />

me<strong>in</strong>e Haustür fahren. H<strong>in</strong>zu kommt der<br />

grandiose Blick auf den Thunersee.»<br />

ELSIGEN-METSCH<br />

«E<strong>in</strong> sehr familienfreundliches<br />

Gebiet, <strong>in</strong> dem man auch schon bei<br />

wenig Schnee fahren kann.»<br />

KLEINE<br />

SCHEIDEGG /<br />

MÄNNLICHEN<br />

«E<strong>in</strong> grosses Skigebiet, wo man bis<br />

h<strong>in</strong>unter nach Wengen fahren kann –<br />

nach dem Weltcup-Rennen sogar auf<br />

der Lauberhorn-Abfahrtsstrecke.<br />

E<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende Erfahrung, ob<br />

auf Skis oder dem Snowboard.»<br />

GRINDELWALD-FIRST<br />

«Hier gibt es die e<strong>in</strong>zige Halfpipe zwischen dem<br />

Bündnerland und dem Wallis. Das Gebiet ist sonnig,<br />

es gibt für die ganze Familie etwas zu fahren und zu<br />

erleben, und auch das Gastro-Angebot überzeugt.»<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

23


IN A NUTSHELL<br />

XXXXX<br />

Give it a whirl<br />

People are warm<strong>in</strong>g to the idea<br />

of spend<strong>in</strong>g the night alongside<br />

a ski slope. «Ski <strong>in</strong> ski out» is the<br />

new trend. One of the most<br />

beautiful and most comfortable<br />

hotels for this type of fun is the<br />

Aspen Alp<strong>in</strong> Lifestyle Hotel <strong>in</strong><br />

Gr<strong>in</strong>delwald. Just m<strong>in</strong>utes after<br />

your last downhill run you f<strong>in</strong>d<br />

yourself luxuriat<strong>in</strong>g <strong>in</strong> the<br />

fabulously styled sauna with its<br />

«Alp<strong>in</strong>e chic» feel<strong>in</strong>g. Another<br />

highlight of the generous<br />

wellness area is the whirlpool,<br />

which sits right next to the ski<br />

slope and offers a dreamy view<br />

of the Eiger north face.<br />

Traumhafte Lage<br />

und edles Design:<br />

Das Aspen Alp<strong>in</strong><br />

Lifestyle Hotel<br />

<strong>in</strong> Gr<strong>in</strong>delwald<br />

Ski abschnallen –<br />

und re<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

die heisse Sauna<br />

24<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


HOTELS<br />

Auf der Piste<br />

zu Hause<br />

Vom Hotel direkt auf die Piste – und von der Piste direkt <strong>in</strong>s<br />

Hotel. Ski <strong>in</strong> Ski out heisst der neue Trend. Zu erleben etwa<br />

im e<strong>in</strong>zigartigen Aspen Alp<strong>in</strong> Lifestyle Hotel <strong>in</strong> Gr<strong>in</strong>delwald<br />

MARIUS LEUTENEGGER<br />

«Als wir das Hotel Aspen übernahmen, hörten<br />

wir: Ihr sp<strong>in</strong>nt doch, das ist viel zu weit<br />

weg von Gr<strong>in</strong>delwalds Zentrum.» Stefan<br />

Grossniklaus lehnt sich zurück und lässt se<strong>in</strong>er<br />

Erzählung gleich noch e<strong>in</strong> herzliches Lachen<br />

folgen. Das kann er sich leisten, denn<br />

die Geschichte hat ihm recht gegeben. Das<br />

Hotel Aspen liegt zwar tatsächlich etwas<br />

ausserhalb des Ortskerns, das ist aber auch<br />

se<strong>in</strong> grosses Potenzial. Denn viele suchen genau<br />

jene Ruhe, jenes authentische Naturerlebnis<br />

<strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>er spektakulären Berglandschaft,<br />

die das Viersternhaus bietet. Abgesehen<br />

davon ist die Abgeschiedenheit des Hotels<br />

Aspen sowieso relativ, denn rund ums<br />

Jahr ist man von hier aus <strong>in</strong> wenigen M<strong>in</strong>uten<br />

im Zentrum Gr<strong>in</strong>delwalds.<br />

Der Whirlpool steht gleich neben der Piste<br />

Im W<strong>in</strong>ter bietet das Aspen zudem e<strong>in</strong>en grossen<br />

Pluspunkt: Ke<strong>in</strong>e drei Meter neben dem<br />

Hotel verläuft die beliebte Tschuggenpiste,<br />

auf der man sich vom Männlichen oder von<br />

der Kle<strong>in</strong>en Scheidegg h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong>s Tal<br />

schw<strong>in</strong>gt. Stefan Grossniklaus führt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>es<br />

der Zimmer, das wie das ganze Haus im Alp<strong>in</strong>-Chic-Stil<br />

ausgestattet ist. «Wer hier se<strong>in</strong>e<br />

Ferien verbr<strong>in</strong>gt, kann direkt aus dem Zimmer<br />

losfahren», sagt er. «Aber natürlich gehen<br />

die meisten lieber zuerst <strong>in</strong> den Skiraum,<br />

wo die gewärmten Schuhe auf sie warten.»<br />

Das Hotel Aspen spricht e<strong>in</strong> Publikum an,<br />

das Komfort ke<strong>in</strong>eswegs abgeneigt ist. Zu diesem<br />

Komfort gehört auch der hochkarätige<br />

Wellnessbereich; der grosszügige Whirlpool<br />

mit Blick auf die Eigernordwand steht<br />

draussen, gleich neben der Piste, und es gibt<br />

wohl ke<strong>in</strong>en Skifahrer im Gebiet, dem diese<br />

Exklusivität noch nie aufgefallen wäre.<br />

«Manchmal gehe ich mit Gästen Ski fahren,<br />

und vor der letzten Kurve sage ich ihnen:<br />

Jetzt s<strong>in</strong>d wir dann gleich daheim», erzählt<br />

Stefan Grossniklaus. «Viele können das nicht<br />

glauben, weil sie sich noch mitten im Skigebiet<br />

wähnen.» Sogenannte «Ski <strong>in</strong> Ski out»-<br />

Hotels direkt an der Piste s<strong>in</strong>d ja auch viel weniger<br />

selbstverständlich, als man me<strong>in</strong>en<br />

könnte. In Gr<strong>in</strong>delwald gibt es nur wenige<br />

Hotels mit ähnlich günstigem Zugang zur Piste.<br />

«Wir s<strong>in</strong>d privilegiert», bestätigt Stefan<br />

Grossniklaus. «Aber die Situation ist auch<br />

nicht e<strong>in</strong>fach naturgegeben. Wir profitieren<br />

von e<strong>in</strong>er guten Zusammenarbeit mit den Bahnen.»<br />

Denn Talabfahrten, an denen Hotels<br />

liegen, müssen gut unterhalten werden. Es<br />

braucht Investitionen <strong>in</strong> Beschneiungsanlagen<br />

– und oft den Willen der Bahnbetreiber,<br />

e<strong>in</strong>e Piste so zu bauen, dass auch Anfänger<br />

ohne Mühe zu den Liften kommen.<br />

Es ist aber e<strong>in</strong> Geben und Nehmen – denn<br />

e<strong>in</strong> Hotel an der Piste ist immer auch e<strong>in</strong>e Pistenbeiz,<br />

die e<strong>in</strong> Gebiet aufwertet. Stefan<br />

Grossniklaus will diesen Bereich <strong>in</strong> nächster<br />

Zeit noch zusätzlich aufwerten. Die an schönen<br />

W<strong>in</strong>tertagen bis zum Bersten volle Terrasse<br />

möchte er mit e<strong>in</strong>em neuen Chalet für<br />

Après-Ski ergänzen. Serviert würden dort<br />

hochwertige Schweizer Gerichte – um das authentische<br />

Erlebnis für die Gäste am Fuss der<br />

Eigernordwand noch e<strong>in</strong>mal zu vertiefen. ■<br />

MADE IN BERN 25


«Wichtig ist,<br />

dass wir <strong>in</strong>novativ<br />

bleiben»<br />

Stefan Grossniklaus ist<br />

Direktor des Hotel Aspen<br />

und Präsident des Hotelier-<br />

Vere<strong>in</strong>s <strong>Bern</strong>er Oberland<br />

Ihr Hotel steht <strong>in</strong> Gr<strong>in</strong>delwald. Was<br />

zeichnet diese Dest<strong>in</strong>ation aus?<br />

Die Lage. Wir bef<strong>in</strong>den uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kessel,<br />

der von imposanten Bergen gebildet<br />

wird. Ich höre immer wieder von Gästen,<br />

wie sehr es sie bee<strong>in</strong>druckt, derart nah an<br />

diesen hochalp<strong>in</strong>en Landschaften zu se<strong>in</strong>.<br />

Das Panorama ist atemberaubend,<br />

die Jungfrau zum Greifen nah. Ist<br />

Gr<strong>in</strong>delwald e<strong>in</strong> Selbstläufer?<br />

Na ja, e<strong>in</strong> so gutes Umfeld kann auch zum<br />

Problem werden. Tatsächlich läuft es uns<br />

derzeit gut, aber genau dann muss man<br />

die Ärmel nach h<strong>in</strong>ten krempeln und die<br />

Basis dafür legen, dass es auch <strong>in</strong> Zukunft<br />

weiterh<strong>in</strong> gut läuft.<br />

Gr<strong>in</strong>delwald hat zahlreiche Hotels,<br />

die es seit Generationen gibt. Wie<br />

bleibt das Angebot zeitgemäss?<br />

Zum e<strong>in</strong>en gibt es viele Projekte für neue<br />

Hotels. Kürzlich durften wir zum Beispiel<br />

mit dem Glacier e<strong>in</strong> neues Vierstern-Boutique-Hotel<br />

eröffnen. Zum anderen bef<strong>in</strong>den<br />

wir uns immer noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Phase der Strukturbere<strong>in</strong>igung. Gewisse<br />

Betriebe haben e<strong>in</strong>fach nicht mehr die<br />

Substanz, um <strong>in</strong> die Zukunft zu gehen. In<br />

der Hotellandschaft gibt es viel Bewegung,<br />

und dadurch bleiben wir à jour. Wichtig<br />

ist, dass alle <strong>in</strong>novativ bleiben und dass,<br />

wenn immer möglich, <strong>in</strong>vestiert wird.<br />

Gegenwärtig entsteht die neue<br />

V-Bahn. Braucht es solche Projekte?<br />

Ja, vor allem im W<strong>in</strong>ter wird die V-Bahn<br />

für die Skifahrer e<strong>in</strong> grosser Pluspunkt<br />

se<strong>in</strong>. Bei der Wahl e<strong>in</strong>es Skigebiets gew<strong>in</strong>nt<br />

der Aspekt, wie schnell man die<br />

Pisten erreicht, an Bedeutung – der Faktor<br />

Zeit wird immer wichtiger.<br />

Welche Entwicklung wünschen<br />

Sie sich für Gr<strong>in</strong>delwald?<br />

Ich wünsche mir e<strong>in</strong>e qualitative Steigerung<br />

aller Leistungsträger. Gr<strong>in</strong>delwald<br />

soll <strong>in</strong> der Jungfrauregion das Premiumprodukt<br />

se<strong>in</strong> und schweizweit zu den zehn<br />

Topdest<strong>in</strong>ationen gehören. Städtetourismus<br />

und Kreuzfahrten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>, aber jeder<br />

Trend löst auch e<strong>in</strong>en Gegentrend aus.<br />

Schweiz Tourismus arbeitet dieses Jahr<br />

mit e<strong>in</strong>em Slogan, der gut zu uns passt:<br />

«Nature wants you back». Viele wollen<br />

e<strong>in</strong>e Pause vom urbanen Leben, sie suchen<br />

Entschleunigung und möchten <strong>in</strong> der<br />

Natur auftanken. Gleichzeitig wollen sie<br />

nicht auf Annehmlichkeiten verzichten –<br />

diesen Bedürfnissen müssen und können<br />

wir entsprechen.<br />

■<br />

Charmante Gastgeber:<br />

Mit viel Herzblut führen<br />

Stefan Grossniklaus,<br />

se<strong>in</strong>e Frau Suzanne und<br />

Tochter Mara das Hotel<br />

Aspen <strong>in</strong> Gr<strong>in</strong>delwald<br />

26 MADE IN BERN<br />

5/<strong>2018</strong>


HOTELS<br />

Vom Zimmer<br />

direkt <strong>in</strong> den Schnee<br />

Die schönsten «Ski <strong>in</strong> Ski out»-Hotels im <strong>Bern</strong>er Oberland<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

BERGHOTEL<br />

LEITERLI<br />

Lenk<br />

Noch näher an der Piste<br />

geht nicht: Das familienfreundliche<br />

Hotel mit<br />

70 Betten liegt direkt an der<br />

Bergstation der Gondelbahn<br />

Lenk-Betelberg. Nach deren<br />

Betriebsschluss bleibt man<br />

halt e<strong>in</strong>fach oben, was<br />

angesichts der vielfältigen<br />

Küche des Hauses sowieso<br />

das Klügste ist.<br />

BERGHOTEL<br />

HAHNENMOOS<br />

Adelboden-Lenk<br />

Auf der anderen Seite des<br />

Tals, im Skigebiet<br />

Adelboden-Lenk, f<strong>in</strong>det<br />

man fast dieselbe Situation<br />

noch e<strong>in</strong>mal: E<strong>in</strong> Hotel auf<br />

2000 Meter über Meer, das<br />

direkt an der Bergstation<br />

liegt. Viele der komfortablen<br />

Zimmer mit wunderbarer<br />

Fernsicht s<strong>in</strong>d gerade<br />

renoviert worden.<br />

RINDERBERG<br />

SWISS ALPINE<br />

LODGE<br />

Zweisimmen bei Gstaad<br />

Das 2012 eröffnete Hotel<br />

mit 23 trendig e<strong>in</strong>gerichteten<br />

Zimmern liegt idyllisch<br />

an der Mittelstation der<br />

R<strong>in</strong>derbergbahn. Von hier<br />

aus kann man das Skigebiet<br />

von Gstaad erobern –<br />

ohne vor der ersten Fahrt<br />

auch nur e<strong>in</strong>e Sekunde<br />

anstehen zu müssen.<br />

ROMANTIKHOTEL<br />

HORNBERG<br />

Saanenmöser bei Gstaad<br />

Romantisch s<strong>in</strong>d natürlich<br />

alle hier vorgestellten Hotels<br />

– das Hornberg legt die<br />

Latte mit se<strong>in</strong>em<br />

traditionellen, aber modern<br />

<strong>in</strong>terpretierten Chaletstil<br />

aber noch e<strong>in</strong>mal etwas<br />

höher. Das Hotel liegt gleich<br />

neben der Talstation, man<br />

ist also mittendr<strong>in</strong> und doch<br />

sofort im Schnee.<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

BERGHAUS<br />

NIEDERHORN<br />

Beatenberg<br />

Beatenberg bietet e<strong>in</strong>e<br />

traumhaft schöne Aussicht<br />

– aber vom Niederhorn ist<br />

der Ausblick gar noch etwas<br />

grossartiger. Das Berghaus<br />

liegt direkt bei der<br />

Bergstation. Hier will man<br />

an e<strong>in</strong>em schönen Abend<br />

nie <strong>in</strong>s Bett gehen, sondern<br />

nur h<strong>in</strong>unterschauen auf<br />

die Lichter rund um den<br />

Thunersee.<br />

CHEMIHÜTTLI<br />

Axalp ob Brienz<br />

Die Axalp ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es,<br />

familienfreundliches<br />

Skigebiet hoch über dem<br />

Brienzersee. Und wer mit<br />

K<strong>in</strong>dern unterwegs ist,<br />

schätzt ganz besonders,<br />

dass man gleich vor dem<br />

Hotel die Skis anschnallen<br />

und lossausen kann.<br />

Abends fährt man wieder<br />

bis vors Haus. Gäste loben<br />

vor allem die sehr netten<br />

Gastgeber.<br />

BERGHOTEL<br />

WIRIEHORN<br />

Diemtigtal<br />

Und gleich noch e<strong>in</strong> Hotel,<br />

das Familien gefallen dürfte<br />

– auch wegen der durchaus<br />

moderaten Preise. Das<br />

Berghotel Wiriehorn<br />

bef<strong>in</strong>det sich bei der<br />

Bergstation des kle<strong>in</strong>en,<br />

aber fe<strong>in</strong>en Skigebiets. Das<br />

Diemtigtal ist neben all den<br />

berühmten Dest<strong>in</strong>ationen<br />

im <strong>Bern</strong>er Oberland e<strong>in</strong><br />

echter Geheimtipp.<br />

HOTEL REUTI<br />

Hasliberg<br />

Das 2015 eröffnete Hotel<br />

– es liegt <strong>in</strong> Hasliberg gleich<br />

neben der Talstation der<br />

Gondelbahn Reuti-Mägisalp<br />

– besticht durch alp<strong>in</strong>en<br />

Chic, grosszügige Zimmer<br />

und e<strong>in</strong>en tollen We<strong>in</strong>keller.<br />

Wer e<strong>in</strong>e w<strong>in</strong>terliche<br />

Genusswoche braucht, ist<br />

hier am richtigen Ort.<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

27


XXXXX<br />

DIE<br />

KULTURELLE<br />

BERNER<br />

PLATTE<br />

CÉLINE TAPIS UND MARIUS LEUTENEGGER<br />

E<strong>in</strong>es von Dutzenden<br />

renommierter Museen <strong>in</strong><br />

der 28 Hauptstadt: Das<br />

Kunstmuseum <strong>Bern</strong><br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


KULTURSTADT XXXXX BERN<br />

Viele Metropolen behaupten, e<strong>in</strong>e «Kulturstadt»<br />

zu se<strong>in</strong>. Doch <strong>Bern</strong> hat tatsächlich<br />

allen Grund dazu. Neben den Museen <strong>in</strong> der<br />

Hauptstadt f<strong>in</strong>den sich aber auch auf dem<br />

Lande zahlreiche kulturelle Institutionen<br />

Das Kulturzentrum des Kantons ist zweifellos <strong>Bern</strong>. Jenseits<br />

der Kirchenfeldbrücke stehen gleich sechs Museen<br />

nah beie<strong>in</strong>ander: das Alp<strong>in</strong>e Museum, das <strong>Bern</strong>ische<br />

Historische Museum, die Kunsthalle, das Museum für<br />

Kommunikation, das Naturhistorische Museum der<br />

Burgergeme<strong>in</strong>de <strong>Bern</strong> und das Schweizer Schützenmuseum.<br />

Diese Anhäufung ist ke<strong>in</strong> Zufall. Mitte des<br />

19. Jahrhunderts g<strong>in</strong>g das brachliegende Kirchenfeld <strong>in</strong><br />

den Besitz der <strong>Bern</strong>er Burgergeme<strong>in</strong>de über, die darauf<br />

e<strong>in</strong> Quartier für Vermögende errichtete. Und mit der reichen<br />

Bevölkerung zogen auch die Museen her.<br />

Die Tatsache, dass sie nahe beisammenstehen, nutzten<br />

die Institutionen bisher allerd<strong>in</strong>gs kaum. Das soll sich<br />

nun ändern. Kanton, Stadt und Burgergeme<strong>in</strong>de haben<br />

geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Studie für die Entwicklung e<strong>in</strong>es «Museumsquartier<br />

Kirchenfeld» <strong>in</strong> Auftrag gegeben. Ziel ist<br />

es, Synergien zu nutzen und das Quartier zu e<strong>in</strong>em kulturell,<br />

touristisch und städtebaulich attraktiven Areal zu<br />

machen. Der Helvetiaplatz soll dabei zum e<strong>in</strong>ladenden<br />

Tor des Museumsquartiers werden. Doch auch ohne neues<br />

Konzept haben die Museen <strong>in</strong> dieser W<strong>in</strong>tersaison viel<br />

zu bieten. Das neu gestaltete Museum für Kommunikation<br />

etwa br<strong>in</strong>gt mit «Sounds of Silence» e<strong>in</strong>e Ausstellung,<br />

die zum Innehalten e<strong>in</strong>lädt. Im Fokus steht dabei das Phänomen<br />

der Stille. Weit weniger ruhig geht es im Historischen<br />

Museum zu. Die aktuelle Wechselausstellung<br />

«Grand Prix Suisse 1934 –54. <strong>Bern</strong> im Rennfieber» widmet<br />

sich jenem Sportanlass, der auf dem legendären Rundkurs<br />

im Bremgartenwald stattfand.<br />

4000 Gemälde und Skulpturen im Kunstmuseum <strong>Bern</strong><br />

Gleich vis-à-vis zeigt das Alp<strong>in</strong>e Museum noch bis September<br />

2019 <strong>in</strong> der Ausstellung «Schöne Berge. E<strong>in</strong>e Ansichtssache»<br />

Bergbilder aus der Gemäldesammlung des<br />

Hauses. Und während die renommierte Kunsthalle ihr<br />

100-jähriges Bestehen feiert, beleuchtet das Schützenmuseum<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sonderausstellung die 200-jährige Geschichte<br />

der Stadtschützen <strong>Bern</strong>. Es muss aber nicht immer<br />

das Kirchenfeldquartier se<strong>in</strong>. Ganz <strong>in</strong> der Nähe des<br />

Bahnhofs steht das Kunstmuseum <strong>Bern</strong> mit e<strong>in</strong>er Sammlung<br />

von über 4000 Gemälden und Skulpturen sowie<br />

rund 48 000 Handzeichnungen, Druckgrafiken,<br />

Fotografien, Videos und Filmen. Die aktuelle<br />

Ausstellung ist Ferd<strong>in</strong>and Hodler gewidmet.<br />

Hodler, dessen Todestag sich heuer<br />

zum hundertsten Mal jährt, wird aus e<strong>in</strong>em<br />

neuen Blickw<strong>in</strong>kel beleuchtet. «Die Stadtberner<br />

Bevölkerung ist auffallend kultur-<br />

▼<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

29


Interaktive<br />

Erlebnisstationen:<br />

Das neue Museum für<br />

Kommunikation <strong>in</strong> <strong>Bern</strong><br />

XXXXX<br />

Das Kirchenfeld<br />

soll zu e<strong>in</strong>er Art<br />

Museumsquartier werden<br />

aff<strong>in</strong>», weiss Hans Ulrich Glarner, Vorsteher<br />

des Amts für Kultur des Kantons <strong>Bern</strong>. Die<br />

Stadt verfüge über e<strong>in</strong> sehr vielfältiges Kulturangebot.<br />

Das Interesse sei auch für Ausgefallenes<br />

oder Anspruchsvolles gross. So<br />

zeige die K<strong>in</strong>emathek «Lichtspiel» im Marzili<br />

jeweils sonntags e<strong>in</strong> Kurzfilmprogramm,<br />

und auch anspruchsvolle Chorkonzerte würden<br />

problemlos ganze Kirchen füllen.<br />

Dass <strong>Bern</strong> e<strong>in</strong> Kulturzentrum ist, ist spätestens<br />

seit den 60er-Jahren klar. Die Zähr<strong>in</strong>gerstadt<br />

erlebte damals e<strong>in</strong>e kulturelle<br />

Blütezeit: In den Kellertheatern wurden<br />

zeitgenössische Werke aufgeführt, die<br />

Mundart wurde mit Kurt Marti und Mani<br />

Matter neu belebt, und die «<strong>Bern</strong>er Troubadours»<br />

legten e<strong>in</strong>en wichtigen Grundste<strong>in</strong><br />

für die <strong>Bern</strong>er Musikszene. Was <strong>in</strong> der <strong>Bern</strong>er<br />

Altstadt begann, prägte die Kle<strong>in</strong>kunstszene<br />

<strong>in</strong> der ganzen Schweiz. «Noch heute<br />

ist <strong>Bern</strong> e<strong>in</strong> hervorragender Ort, um Neues<br />

zu entdecken», sagt Hans Ulrich Glarner.<br />

Biel ist e<strong>in</strong> weiterer kultureller Hotspot<br />

In den letzten 15 Jahren sei zudem viel passiert:<br />

«Wie bereits <strong>in</strong> den 50er- und 60er-<br />

Jahren hat die Kultur oft e<strong>in</strong>en improvisierten<br />

Charakter, und es kommt vermehrt zu<br />

Zwischennutzungen und Pop-up-Aktivitäten.»<br />

Noch deutlicher sei das <strong>in</strong> Biel der Fall.<br />

Die zweisprachige Stadt im Nordwesten von<br />

<strong>Bern</strong> ist für Glarner denn auch e<strong>in</strong> weiterer<br />

kultureller Hotspot des Kantons. Überhaupt:<br />

Die <strong>Bern</strong>er Kultur f<strong>in</strong>det ke<strong>in</strong>eswegs<br />

nur <strong>in</strong> der Hauptstadt statt. Im Gegenteil:<br />

<strong>Bern</strong> ist e<strong>in</strong> eigentlicher Kultur-Kanton.<br />

Hans Ulrich Glarner sieht den Humus<br />

dieser Situation im <strong>Bern</strong>deutschen. Die<br />

Sprache sei voller Musik. «Diese Kreativität<br />

und e<strong>in</strong>e gewisse Leichtigkeit spr<strong>in</strong>gen auch<br />

auf andere Lebensbereiche über. Und die<br />

Zweisprachigkeit, die sich den Sprachgren-<br />

IN A NUTSHELL<br />

Art capital <strong>Bern</strong><br />

The capital of Switzerland boasts an<br />

impressive array of museums.<br />

Besides the world-famous Zentrum<br />

Paul Klee, designed by lead<strong>in</strong>g Italian<br />

architect Renzo Piano, the Museum<br />

of F<strong>in</strong>e Arts <strong>Bern</strong> with its collection<br />

of 4,000 pa<strong>in</strong>t<strong>in</strong>gs and sculptures is<br />

def<strong>in</strong>itely worth a visit, as is the<br />

Museum of Communication with its<br />

<strong>in</strong>teractive displays. The Helvetiaplatz<br />

is the gateway to what could be called<br />

«Museumstown» – six museums <strong>in</strong><br />

walk<strong>in</strong>g distance of each other.<br />

zen entlangzieht, stimuliert die <strong>Bern</strong>er Kultur<br />

zusätzlich.» Zudem begünstige das typische<br />

Understatement der <strong>Bern</strong>er<strong>in</strong>nen und<br />

<strong>Bern</strong>er die Begegnung. «Diese ist Grundlage<br />

e<strong>in</strong>es lebendigen Kulturlebens.»<br />

Man reist für Konzerte auch aufs Land<br />

Die weiten Distanzen im Grosskanton <strong>Bern</strong><br />

führen zu e<strong>in</strong>er Dualität von Stadt und Land.<br />

Von e<strong>in</strong>em Stadt-Land-Graben könne aber<br />

nicht die Rede se<strong>in</strong>, der Austausch sei rege<br />

und fruchtbar, me<strong>in</strong>t Hans Ulrich Glarner.<br />

«Die Stadtberner Kultur kann auch nur deshalb<br />

existieren, weil der halbe Kanton für<br />

Kulturbesuche <strong>in</strong> die Stadt strömt.» Zunehmend<br />

kommt es aber auch zu Gegenverkehr:<br />

Man reist für klassische Konzerte auch mal<br />

aufs Land, nach Meir<strong>in</strong>gen, Saanen oder <strong>in</strong><br />

die Kirche Blumenste<strong>in</strong>, und besucht etwa<br />

das Kunstmuseum <strong>in</strong> Thun oder Moutier.<br />

Da Kooperationen über weite Distanzen<br />

nicht immer e<strong>in</strong>fach umzusetzen s<strong>in</strong>d, f<strong>in</strong>det<br />

man im Kanton <strong>Bern</strong> aber auch viel Eigenständiges.<br />

Die Dörfer liegen weit ause<strong>in</strong>ander,<br />

verspüren aber das Bedürfnis, sich kulturell<br />

zu positionieren. «Das Kulturschaffen<br />

von Laien ist im Kanton <strong>Bern</strong> bemerkenswert<br />

weitverbreitet», sagt Hans Ulrich Glarner.<br />

Die Weitläufigkeit des Kantons ist zudem<br />

verantwortlich für die grosse Zahl an<br />

Freilichtspielen und Laienbühnen. ■<br />

30<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


KULTURSTADT BERN<br />

Musik, Theater und Museen<br />

TOP FIVE<br />

Die Tipps von Hans Ulrich Glarner, Vorsteher des Amts für Kultur<br />

3<br />

1<br />

4<br />

5<br />

2<br />

1 KUNSTMUSEUM<br />

BERN<br />

«Das Kunstmuseum hat mit<br />

der letzten Ausstellung<br />

‹Bestandsaufnahme Gurlitt›,<br />

die <strong>in</strong> der Nazizeit<br />

beschlagnahmte Werke<br />

zeigte, e<strong>in</strong>es der<br />

<strong>in</strong>teressantesten Projekte<br />

realisiert. Die E<strong>in</strong>bettung der<br />

Kunst <strong>in</strong> den historischen<br />

Kontext war exemplarisch<br />

und hat mich begeistert. Hier<br />

wurde wirklich das Maximum<br />

herausgeholt, und die<br />

Ausstellung fand weltweit<br />

Resonanz.»<br />

kunstmuseumbern.ch<br />

2 VIDMARHALLEN<br />

«Die Umnutzung der<br />

Vidmarhallen ist für mich das<br />

Wunder von <strong>Bern</strong>: Das<br />

Stadttheater, das damals <strong>in</strong><br />

die Krise geraten und<br />

f<strong>in</strong>anziell nicht ausreichend<br />

ausstaffiert war, nutzte 2007<br />

e<strong>in</strong>e Fabrikhalle um; und die<br />

neue Spielstätte wurde zum<br />

Publikumsrenner. Der Raum<br />

eignet sich hervorragend fürs<br />

zeitgenössische Theater, und<br />

die Veranstaltungen s<strong>in</strong>d trotz<br />

der Entfernung zum<br />

Stadtzentrum sehr gut<br />

besucht.»<br />

vidmarhallen.ch<br />

3 ALPINES<br />

MUSEUM DER<br />

SCHWEIZ<br />

«Das Alp<strong>in</strong>e Museum ist<br />

unkonventionell und hat sich<br />

zu e<strong>in</strong>em Ort des Diskurses<br />

und neuer Museumsformate<br />

entwickelt. Hier wird über<br />

Bergthemen gesprochen, die<br />

für die ganze Schweiz wichtig<br />

s<strong>in</strong>d. Das Museum wird zum<br />

gesellschaftlichen<br />

Verhandlungsort. Ich gehe da<br />

auch mit Freunden gern und<br />

regelmässig h<strong>in</strong>.»<br />

alp<strong>in</strong>esmuseum.ch<br />

4 KINDERMUSEUM<br />

CREAVIVA /<br />

KIDSWEST<br />

«Dass auch für K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendliche e<strong>in</strong><br />

Kulturangebot bestehen<br />

muss, ist für mich<br />

selbstverständlich. Zwei<br />

herausragende Beispiele s<strong>in</strong>d<br />

das K<strong>in</strong>dermuseum Creaviva<br />

im Zentrum Paul Klee und die<br />

offene Kunstwerkstatt<br />

Kidswest <strong>in</strong> Bümpliz. Im<br />

K<strong>in</strong>dermuseum erhalten<br />

Buben und Mädchen über die<br />

eigene schöpferische<br />

Tätigkeit e<strong>in</strong>en Zugang zu<br />

Kunst und Kultur. Im Westen<br />

von <strong>Bern</strong> treffen sich K<strong>in</strong>der<br />

und Jugendliche zwischen<br />

5 und 17 Jahren wöchentlich<br />

zum Gestalten und Erleben.<br />

Sie s<strong>in</strong>d künstlerisch tätig,<br />

machen Texte und Filme. Ich<br />

war kürzlich zu Besuch: Diese<br />

K<strong>in</strong>der, die meisten mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, haben<br />

e<strong>in</strong>e unbändige Begeisterung<br />

für Kunst.»<br />

creaviva-zpk.org<br />

kidswest.ch<br />

5 CAMERATA<br />

BERN<br />

«Das Kammerorchester wird<br />

künstlerisch neu von Patricia<br />

Kopatch<strong>in</strong>skaja geleitet, und<br />

ich b<strong>in</strong> gespannt, was wir von<br />

diesem Ensemble noch alles<br />

erwarten dürfen.<br />

Kopatch<strong>in</strong>skaja ist e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>ternational bekannte<br />

Geiger<strong>in</strong> und <strong>in</strong>novative<br />

Musiker<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> der<br />

Länggasse wohnt und <strong>in</strong> der<br />

Migros e<strong>in</strong>kauft. Das ist auch<br />

wieder typisch für <strong>Bern</strong>:<br />

Jemand, der hier die<br />

Hochschule besuchte, bleibt<br />

hängen, weil er oder sie die<br />

Lebensqualität schätzt, und<br />

macht <strong>Bern</strong> zum Schaffensort,<br />

um hier etwas zu bewirken.»<br />

cameratabern.ch<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

31


ADELBODEN<br />

Sonnenbaden:<br />

Die Chumihütte<br />

an der Piste<br />

Luegli-Geils<br />

DER MIT DER<br />

MISTGABEL UND<br />

HÜTTENKAFFEE<br />

TANZT<br />

Im W<strong>in</strong>ter serviert Hansueli Hari den Skifahrern se<strong>in</strong>e<br />

legendären Highland-Burger, im Sommer zieht er mit<br />

se<strong>in</strong>en Hochlandr<strong>in</strong>dern auf die Chumihütte<br />

Wer an e<strong>in</strong>em Skitag e<strong>in</strong> charmantes Plätzchen für se<strong>in</strong>e<br />

wohlverdiente Pause sucht, ist mit der Chumihütte bestens<br />

bedient. Land- und Hüttenwirt Hansueli Hari verwöhnt<br />

se<strong>in</strong>e Gäste <strong>in</strong> entspannter Atmosphäre. Wummernde<br />

Bässe? Pommes? Selbstbedienung? Fehlanzeige! Auf der<br />

Chumihütte werden Gemütlichkeit und Service zelebriert.<br />

Die Sonnenterrasse ist mit pat<strong>in</strong>abehafteten Holzmöbeln<br />

und altehrwürdigen Sofas bestückt – ke<strong>in</strong> Teil gleicht dem<br />

anderen, und doch ist das Gesamtbild wunderbar stimmig.<br />

Alle<strong>in</strong> schon deshalb käme achtloses Vorbeifahren e<strong>in</strong>er<br />

Sünde gleich.<br />

Bodenständig:<br />

Seit 1994 wirtet<br />

Hansueli Hari auf<br />

der Chumihütte<br />

An stürmischen Abenden dreht sich alles um Käse<br />

Handgeschriebene Schiefertafeln, herzliches Personal und<br />

e<strong>in</strong> währschafter Hüttenhit: Der Highland-Burger mit<br />

Folien-Kartoffel gehört zu e<strong>in</strong>em Skitag wie das Chuenisbärgli<br />

zu Adelboden. Bei nicht terrassentauglichen Wetterverhältnissen<br />

bietet der rustikale Stall Platz für siebzig Gäste.<br />

An stürmischen W<strong>in</strong>terabenden dreht sich alles um<br />

flüssigen Käse, im Sommer freuen sich die Alpkühe über<br />

e<strong>in</strong> trockenes Plätzchen.<br />

Die relaxte Atmosphäre auf der Chumihütte kommt<br />

nicht von ungefähr – Wirt und Bauer Hansueli Hari gibt<br />

diesen Takt auch auf se<strong>in</strong>em Hof vor. Als Freund des natürlichen<br />

Erwachens startet er so oft wie möglich ohne Wecker<br />

32<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


XXXXX<br />

Zottelig: Im<br />

Sommer ziehen<br />

die Hochlandr<strong>in</strong>der<br />

auf die Alp<br />

Währschaft:<br />

Der Highland-<br />

Burger mit<br />

Folien-Kartoffel<br />

<strong>in</strong> den neuen Tag. Dank der Umstellung von Milchkühe auf<br />

schottische Hochlandr<strong>in</strong>der muss er nicht mehr jeden Morgen<br />

zur selben Zeit auf der Matte stehen. Und doch – kreuzt<br />

er um die Hausecke, wird er jeweils sehnsüchtig muhend<br />

von den orig<strong>in</strong>ellen R<strong>in</strong>dviechern erwartet. Auf Hansuelis<br />

Hof tummeln sich Highland Cattles jeglicher Couleur. Ob<br />

schwarz, braun, weiss, rot oder grau – ihre enormen Hörner<br />

verhelfen ihnen zu e<strong>in</strong>em imposanten Auftritt. Bei e<strong>in</strong>er<br />

Spannweite von bis zu 1,40 Metern ist der Respekt unweigerlich<br />

vorhanden. Hansueli Hari schwärmt: «Ihre Ersche<strong>in</strong>ung<br />

ist respekte<strong>in</strong>flössend, aber sie haben e<strong>in</strong>en gutmütigen,<br />

liebenswürdigen Charakter.»<br />

Adelboden ist wie geschaffen für die robusten R<strong>in</strong>der<br />

Die Futtergrundlage sowie die landschaftlichen Gegebenheiten<br />

<strong>in</strong> Adelboden s<strong>in</strong>d wie geschaffen für die robusten<br />

R<strong>in</strong>der. Drei Jahre lang ziehen sie Sommer für Sommer auf<br />

die Alp, im <strong>Herbst</strong> gehts dann zurück auf den Hof. Wanderer<br />

staunen oft nicht schlecht, wenn ihnen die zottligen<br />

Vierbe<strong>in</strong>er auf den satten Wiesen begegnen. S<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e R<strong>in</strong>der<br />

versorgt, braust Hansueli mit Auto und Schneetöff zur<br />

Chumihütte. Wann immer er Zeit f<strong>in</strong>det, dreht er e<strong>in</strong>e Runde<br />

mit den Skis – am liebsten bevor der offizielle Liftbetrieb<br />

beg<strong>in</strong>nt. Dann saust er mutterseelenalle<strong>in</strong> über die Pisten.<br />

Und geniesst die Ruhe und den Moment.<br />

■<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

33


LANGLAUF<br />

GUT<br />

GEERDET<br />

DIE SCHÖNSTEN<br />

LOIPEN IM<br />

SAANENLAND<br />

Nathalie von Siebenthal kennt das Saanenland so gut wie<br />

nur wenige. Die Spitzenlangläufer<strong>in</strong> aus Lauenen tra<strong>in</strong>iert<br />

denn auch lieber <strong>in</strong> der freien Natur als auf dem Laufband<br />

MARKUS GANZ<br />

Man sieht ihr die Spitzensportler<strong>in</strong> nicht gleich<br />

an. Nathalie von Siebenthal ist von zierlicher<br />

Gestalt. Erst wenn sie sich bewegt, kann man<br />

ihre Fitness erahnen. Und <strong>in</strong> ihrem Blick zeigt<br />

sich sowohl Gelassenheit wie auch Beharrlichkeit<br />

und Konzentration – alles unabd<strong>in</strong>gbare<br />

Voraussetzungen für Wettkämpfe. Bereits<br />

zum 25. Mal hat die Langläufer<strong>in</strong> mit Jahrgang<br />

1993 den Sommer auf der Alp ihres Vaters<br />

verbracht. «Dort arbeite ich von früh bis spät,<br />

das ist Basistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g genug», erklärt die Landwirt<strong>in</strong><br />

mit leuchtenden Augen. «Ausdauer ist<br />

jedenfalls nicht me<strong>in</strong> Problem, zumal ich<br />

zwischendurch auch e<strong>in</strong> wenig zu Fuss oder<br />

auf Rollskis <strong>in</strong> der Gegend tra<strong>in</strong>iere, vielleicht<br />

acht Stunden pro Woche.» Wichtig sei als<br />

Ergänzung das hoch<strong>in</strong>tensive Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit<br />

dem Sportteam, e<strong>in</strong>e Woche pro Monat.<br />

Ansonsten wohnt und arbeitet Nathalie<br />

von Siebenthal auf dem elterlichen Hof <strong>in</strong><br />

Lauenen, e<strong>in</strong>em beschaulichen Dorf nicht<br />

weit weg vom mondänen Gstaad. Zum Langlauf<br />

ist sie ganz natürlich gekommen. Ihr<br />

Vater wirkte als Jugendtra<strong>in</strong>er von Langlauf<br />

Saanenland. «Schon me<strong>in</strong>e älteste Schwester<br />

g<strong>in</strong>g zu ihm <strong>in</strong>s Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, dann wurden wir<br />

Jüngeren nach und nach mitgezogen und<br />

nahmen schon bald an regionalen, später<br />

auch an Schweizer Rennen teil.» Es sei aber<br />

nicht so, dass der Vater sie zur Spitzensportler<strong>in</strong><br />

gedrillt habe.<br />

«Ich lasse mich nicht unter Druck setzen»<br />

«Langlauf machte ich stets aus Plausch. Und<br />

im Vergleich zu anderen Sportlern tra<strong>in</strong>ierte<br />

ich wenig.» Das wurde vorübergehend zum<br />

Problem, bis sie das dritte Lehrjahr zu Hause<br />

auf dem Hof des Vaters absolvierte. «Da<br />

konnte ich tra<strong>in</strong>ieren, wie und wann ich<br />

wollte.» Dadurch wurden auch die Resultate<br />

wieder besser, sodass sie sich 2013 für den<br />

Weltcup qualifizieren konnte. Von da an sei<br />

klar gewesen, dass sie diesen Sport professionell<br />

ausüben wolle.<br />

Nathalie von Siebenthal hat auch an der Weltspitze<br />

ihre Gelassenheit bewahren können.<br />

«Ich lasse mich nicht von anderen Leuten unter<br />

Druck setzen. Denn ich b<strong>in</strong> es, die läuft, und<br />

ich kann mich selbst e<strong>in</strong>schätzen.» Wenn<br />

schon, dann setze sie sich selber unter Druck,<br />

etwa im letzten Februar an den Olympischen<br />

Spielen <strong>in</strong> Pyeongchang. Sie ergatterte drei<br />

olympische Diplome. E<strong>in</strong>e sehr gute Leistung,<br />

aber zugleich auch e<strong>in</strong>e Enttäuschung. War<br />

sie vielleicht doch etwas aufgeregt wegen der<br />

Olympischen Spiele? «Die Eröffnungs- und<br />

Abschlussfeier waren schon speziell. Aber auf<br />

den Loipen waren es ganz normale Rennen.<br />

Ich konnte mich gut konzentrieren und habe<br />

mich wie bei irgende<strong>in</strong>em Rennen verhalten<br />

– ich b<strong>in</strong> möglichst gut gelaufen.»<br />

Heimzukommen ist stets das Schönste<br />

Der Profisport hat auch se<strong>in</strong>e Schattenseiten,<br />

das gibt Nathalie von Siebenthal unumwunden<br />

zu. «Das viele Herumreisen und die<br />

Sommertra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d nicht gerade Tätigkeiten,<br />

die ich liebe. Aber wenn ich noch<br />

weiter vorrücken will, muss ich seriös tra<strong>in</strong>ieren,<br />

gerade so, dass ich es noch gern mache.»<br />

Und an Rennen hat sie immer noch sehr viel<br />

Freude. Diese lässt sie sich auch nicht durch<br />

Regeln nehmen, die für andere Spitzensportler<br />

zw<strong>in</strong>gend s<strong>in</strong>d, etwa die Ernährung betreffend.<br />

«Ich hatte noch nie e<strong>in</strong>en Ernährungsberater.<br />

Me<strong>in</strong> Körper sagt mir, was und<br />

wie viel ich brauche. Ich b<strong>in</strong> seit Jahren gesund<br />

und gleich schwer, und sehe ke<strong>in</strong>en Anlass,<br />

etwas an der Ernährung zu ändern.»<br />

Und noch etwas anderes bereitet Nathalie<br />

von Siebenthal immer wieder viel Freude.<br />

«Egal woh<strong>in</strong> mich die vielen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs und<br />

Wettkämpfe führen – heimzukommen ist<br />

stets das Schönste», sagt sie. «Ich geniesse es<br />

immer wieder, <strong>in</strong> den eigenen vier Wänden<br />

zu se<strong>in</strong> und aus dem Fenster zu schauen. Ich<br />

habe von hier aus e<strong>in</strong>e grossartige Aussicht<br />

auf das ganze Bergpanorama vom Wildhorn<br />

über das Gältehore und die Mutthore bis h<strong>in</strong><br />

zur Wispile.»<br />

■<br />

Lauenensee<br />

Am nächsten vom elterlichen<br />

Hof entfernt liegt die Langlaufloipe,<br />

die von Lauenen zum<br />

Lauenensee führt. Nathalie von<br />

Siebenthal: «Sie ist etwas flach,<br />

aber wunderschön.»<br />

W<strong>in</strong>termatte<br />

Für ihr Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g nutzt die<br />

Spitzenlangläufer<strong>in</strong> gern die<br />

Langlaufloipe vom kle<strong>in</strong>en<br />

Dorf Turbach <strong>in</strong> der Nähe von<br />

Gstaad h<strong>in</strong>auf <strong>in</strong> das idyllische<br />

Tal zur W<strong>in</strong>termatte.<br />

Sparenmoos<br />

Auch die Loipen auf dem<br />

Hochplateau vom Sparenmoos<br />

kann Nathalie von Siebenthal<br />

empfehlen. Etwa jene von<br />

Zweisimmen nach Lenk oder<br />

von Gstaad nach Gsteig.<br />

gstaad.ch<br />

34<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


«Auf dem Hof me<strong>in</strong>es<br />

Vaters kann ich tra<strong>in</strong>ieren,<br />

wie und wann ich will»


GRAND TOUR OF SWITZERLAND<br />

ELEKTRISCH<br />

UBER<br />

STOCK UND<br />

STEIN<br />

E<strong>in</strong> Höhepunkt der Grand Tour of Switzerland ist die Fahrt durchs <strong>Bern</strong>er<br />

Oberland – erst recht im brandneuen Jaguar I-Pace, dem gegenwärtig<br />

wohl e<strong>in</strong>drücklichsten Elektrofahrzeug<br />

MARIUS LEUTENEGGER (TEXT) UND HOLGER SALACH (FOTOS)<br />

36<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


XXXXX<br />

Kraftpaket: Mit se<strong>in</strong>en<br />

400 PS s<strong>in</strong>d auch<br />

Fahrten im Gelände<br />

für den Jaguar I-Pace<br />

ke<strong>in</strong> Problem


GRAND TOUR OF SWITZERLAND<br />

In der Renaissance begaben sich junge Adlige<br />

auf e<strong>in</strong>e luxuriöse «Grand Tour» durch<br />

Europa. Auf ihrer Reise sammelten sie wertvolle<br />

E<strong>in</strong>drücke und erweiterten ihren Horizont.<br />

Vor e<strong>in</strong> paar Jahren er<strong>in</strong>nerte man sich<br />

bei Schweiz Tourismus an den schönen Brauch<br />

und rief die «Grand Tour of Switzerland» <strong>in</strong>s<br />

Leben. Die Rundfahrt, die man im Auto oder<br />

auf dem Motorrad zurücklegen kann, ist 1643<br />

Kilometer lang und führt vorbei an 44 Sehenswürdigkeiten<br />

und durch alle Landesteile.<br />

E<strong>in</strong>ige der allerschönsten und beliebtesten<br />

Abschnitte der Grand Tour liegen im Kanton<br />

<strong>Bern</strong>. Bei Trubschachen – wo Kambly se<strong>in</strong>e<br />

weltberühmten «Güetzi» herstellt – fährt<br />

man erstmals auf <strong>Bern</strong>er Boden; von dort führt<br />

die Strecke durchs Emmental, vorbei an der<br />

Schaukäserei <strong>in</strong> Affoltern im Emmental und<br />

weiter nach <strong>Bern</strong>, Thun und Interlaken bis h<strong>in</strong>auf<br />

<strong>in</strong>s mondäne Gstaad. Die Strecke ist<br />

atemberaubend – und im W<strong>in</strong>ter erst recht<br />

e<strong>in</strong> märchenhafter Hochgenuss. An vielen Orten<br />

zieht die Landschaft als blau-weiss-blaues<br />

Band an e<strong>in</strong>em vorbei: oben e<strong>in</strong> strahlend<br />

blauer Himmel, <strong>in</strong> der Mitte verschneite, glitzernde<br />

Berghänge, unten e<strong>in</strong> tiefblauer See.<br />

E<strong>in</strong>e Postkartenidylle löst die andere ab.<br />

E<strong>in</strong> Wunder der Ausstattung<br />

Besonders schön ist die Reise natürlich <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em besonderen Auto. Wir haben für unsere<br />

Testfahrt e<strong>in</strong>en brandneuen Jaguar I-Pace<br />

genutzt, den ersten elektrischen Performance-<br />

SUV des britischen Autobauers. Präsentiert<br />

wurde das Oberklasse-Modell erstmals am<br />

Autosalon <strong>2018</strong>, bestellbar ist es seit März.<br />

Und die Nachfrage ist bereits riesig. «Die Wartefrist<br />

beträgt momentan e<strong>in</strong> halbes Jahr», sagt<br />

Patric Horisberger. Der PR-Assistent von<br />

Jaguar Land Rover Schweiz begleitet uns auf<br />

der Grand Tour durchs Oberland – und kommt<br />

aus dem Schwärmen kaum mehr heraus. Die<br />

Frage, warum man denn e<strong>in</strong>en Jaguar I-Pace<br />

kaufen soll und ke<strong>in</strong> Modell S von Tesla,<br />

wischt er mit e<strong>in</strong>em Lächeln weg. «Die Konzepte<br />

s<strong>in</strong>d ganz anders: Jaguar ist e<strong>in</strong> Sportwagenbauer,<br />

Tesla e<strong>in</strong> Technologiekonzern.»<br />

Überspitzt lässt sich wohl sagen: Bei Tesla<br />

wurde e<strong>in</strong> Auto um e<strong>in</strong>e Batterie gebaut,<br />

bei Jaguar flossen jahrzehntelange Erfahrungen<br />

<strong>in</strong> die Entwicklung e<strong>in</strong>. Diese Erfahrungen<br />

wirken sich etwa auf das Kurvenverhalten<br />

aus. Es ist bei Jaguar traditionell sehr<br />

dynamisch, beim I-Pace akzentuiert sich diese<br />

Eigenschaft aber noch – denn das Fahrzeug<br />

verfügt über zwei Motoren, deren filigrane<br />

Abstimmung für e<strong>in</strong>e optimale Stabilität sorgt.<br />

Die Kraft des 400 PS starken Elektrofahrzeugs<br />

ist spektakulär. Fährt man e<strong>in</strong>en steilen Pass<br />

hoch, hat man das Gefühl, an e<strong>in</strong>em Gummiband<br />

hochgezogen zu werden. Und e<strong>in</strong> Sportwagen<br />

mit e<strong>in</strong>em Elektromotor verfügt über<br />

e<strong>in</strong>e Beschleunigung, die e<strong>in</strong>en zuweilen wirklich<br />

kurz nach Luft schnappen lässt. Schon<br />

beim ersten Antippen des Gaspedals spürt<br />

man die Kraft von 400 Pferden. Wumm!<br />

Und natürlich ist der I-Pace auch e<strong>in</strong> Wunder<br />

der Ausstattung. Was e<strong>in</strong> Elektrofahrzeug<br />

der Oberklasse nicht alles bietet – e<strong>in</strong>en perfekt<br />

agierenden Lenkassistenten etwa, steuerbare<br />

Innenakustik, sechs Kameras und unzählige<br />

Sensoren, die vielfältige Dienste von der<br />

E<strong>in</strong>parkhilfe bis zur massiven Erhöhung der<br />

Sicherheit verrichten. Und dann ist das Fahrzeug<br />

erst noch e<strong>in</strong>e Augenweide. Wo immer<br />

wir stoppen, um e<strong>in</strong>e Landschaft zu bestaunen,<br />

tauchen Passanten auf, die «heimlich»<br />

das Fahrzeug fotografieren – oder unheimlich<br />

schnell fragen, ob sie sich e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>setzen<br />

dürfen. Ne<strong>in</strong>, dürfen sie nicht. Wir s<strong>in</strong>d<br />

auf Grand Tour, und der nächste, berauschende<br />

Ausblick wartet bereits auf uns.<br />

made<strong>in</strong>bern.com/grandtour<br />

IM ELEKTRO-<br />

AUTO DURCHS<br />

OBERLAND<br />

Die Batterie des Jaguar I-Pace<br />

wiegt gut 600 Kilo und kann<br />

etwa so viel Energie speichern<br />

wie 10 000 iPhones. Das reicht<br />

für e<strong>in</strong>e Reichweite von bis zu<br />

470 Kilometern. Unter guten<br />

Voraussetzungen lädt man den<br />

Jaguar I-Pace während e<strong>in</strong>es<br />

kurzen Mittagessens auf. Und<br />

man kann natürlich auch jede<br />

Kaffeepause dazu nutzen, um<br />

wieder e<strong>in</strong> paar Kilometer<br />

h<strong>in</strong>zuzugew<strong>in</strong>nen. Immer mehr<br />

Restaurants und Hotels im<br />

<strong>Bern</strong>er Oberland verfügen<br />

<strong>in</strong>zwischen denn auch über<br />

effiziente Ladestationen. Und<br />

lassen dadurch auch e<strong>in</strong>e<br />

längere Tour im E-Mobile durch<br />

die traumhafte Landschaft zum<br />

problemlosen Erlebnis werden.<br />

LADESTATIONEN<br />

GIBTS DIREKT<br />

VOR DEM HOTEL<br />

<strong>Bern</strong> Hotel Grauholz / Holiday Inn /<br />

Hotel Bellevue Palace / Hotel<br />

Schweizerhof & The Spa<br />

Interlaken Salzano Hotel-<br />

Spa-Restaurant / Backpackers<br />

Villa Sonnenhof / Grand Hotel<br />

Victoria-Jungfrau / Hotel<br />

Carlton-Europe / L<strong>in</strong>dner Grand Hotel<br />

Beau Rivage / Hotel Bellevue / Hotel<br />

Artos / Hotel Derby<br />

Thun Congress Hotel Seepark<br />

Lenk Spa Resort Lenkerhof<br />

Schönried Wellnesshotel Ermitage<br />

Gstaad The Alp<strong>in</strong>a<br />

Spiez Hotel Eden<br />

Saanenmöser Romantik Hotel<br />

Hornberg<br />

Schangnau Landgasthof<br />

Kemmeriboden-Bad<br />

Frutigen Hotel National<br />

Faulensee Strandhotel Seeblick<br />

Und weitere Hotels<br />

Zwischenhalt im<br />

Hotel Salzano <strong>in</strong><br />

Unterseen: Viele<br />

<strong>Bern</strong>er Hotels<br />

verfügen über<br />

Ladestationen<br />

38<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


Nach e<strong>in</strong>em kurzen<br />

Mittagessen ist<br />

die Batterie wieder geladen<br />

Grosse Reichweite:<br />

Der Jaguar I-Pace<br />

fährt mit e<strong>in</strong>er vollen<br />

Batterie rund<br />

470 Kilometer weit


XXXXX<br />

40<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong><br />

ILLUSTRATION: MUTI - FOLIO ART


TOP4-SKIPASS<br />

XXXXX<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

41


TOP4-SKIPASS<br />

XXXXX<br />

VIER AUF EINEN STREICH<br />

So etwas gab es <strong>in</strong> der Schweiz noch nie. Mit dem Top4-Skipass kann man sämtliche Lifte<br />

und Bergbahnen <strong>in</strong> den vier grössten <strong>Bern</strong>er Skigebieten benutzen. Für mehr<br />

Abwechslung und Vergnügen. Und das zum unschlagbaren Preis von nur 666 Franken<br />

Mehr Pisten, mehr Funparks, mehr Lifte –<br />

und vor allem mehr Spass, und dies für nur<br />

e<strong>in</strong>en Franken pro Pistenkilometer. Nach<br />

dem Grosserfolg vom letzten Jahr br<strong>in</strong>gen<br />

die vier Skigebiete Adelboden-Lenk,<br />

Gstaad, Jungfrau Ski Region und Meir<strong>in</strong>gen-Hasliberg<br />

auch <strong>in</strong> dieser Saison wieder<br />

den Top4-Skipass auf den Markt. Für nur<br />

666 Franken warten 666 traumhafte Pistenkilometer<br />

auf die W<strong>in</strong>tersportler.<br />

Mit dem Skipass gibts<br />

auch Hotel-Rabatte<br />

Von sanften Hängen und steilen Abfahrten über<br />

Freestyle- und Funparks bis h<strong>in</strong> zu endlosem<br />

Pulverschnee: Der Zusammenschluss<br />

der vier grössten <strong>Bern</strong>er Skigebiete bietet<br />

Skifahrern und Snowboardern, Kle<strong>in</strong> und<br />

Gross, Anfängern und Fortgeschrittenen<br />

alles, was das Herz e<strong>in</strong>es jeden W<strong>in</strong>tersportlers<br />

begehrt.<br />

Doch das ist noch nicht alles. Mit dem Top4-<br />

Skipass kann man nicht nur die 666 Pistenkilometer<br />

geniessen, sondern profitiert<br />

zusätzlich von 33 Prozent Rabatt bei der<br />

Hotelübernachtung. Wer im Besitz e<strong>in</strong>es<br />

Top4-Skipasses ist, nächtigt <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

Hotels der Top4-Skigebiete Adelboden-Lenk,<br />

Gstaad, Jungfrau Ski Region und<br />

Meir<strong>in</strong>gen-Hasliberg sowie <strong>in</strong> Interlaken<br />

und Kander steg von Sonntag bis Donnerstag<br />

günstiger.<br />

Zudem gibt es für jedes der e<strong>in</strong>zelnen Skigebiete<br />

attraktive Partnerangebote, zum Beispiel<br />

vergünstigte oder gar Gratise<strong>in</strong>tritte zu<br />

den spektakulären Lauberhornrennen oder<br />

Ermässigungen <strong>in</strong> diversen Ski- und Snowshops.<br />

Der Top4-Skipass ist noch bis zum<br />

16. Dezember <strong>2018</strong> zum sensationellen Vorzugspreis<br />

von 666 Franken erhältlich.<br />

top4.ski<br />

SKIPASS IM VORVERKAUF<br />

SKIPASS Normal Vorverkauf<br />

Erwachsene 950 Fr. 666 Fr.<br />

Jugendliche 710 Fr. 499 Fr.<br />

K<strong>in</strong>der (bis 15 J.) 475 Fr. 333 Fr.<br />

Den Top4-Skipass gibt es zum<br />

Vorzugspreis bis am 16. Dezember.<br />

HOTELS ZUM SKIPASS<br />

Ob Drei-, Vier- oder Fünfsternhotels:<br />

Wer im Besitz e<strong>in</strong>es Top4-Skipasses<br />

ist, nächtigt günstiger. Von Sonntag bis<br />

Donnerstag gibt es 33 Prozent Rabatt <strong>in</strong><br />

ausgewählten Hotels der Top4-Skiregion<br />

sowie <strong>in</strong> Interlaken und Kandersteg.<br />

WETTBEWERB<br />

Beantworten Sie folgenden Fragen und gew<strong>in</strong>nen Sie<br />

zwei Top4-Skipässe im Wert von je 666 Franken.<br />

A. Wie viele Skifahrer bef<strong>in</strong>den sich auf dem<br />

Wimmelbild auf den vorangehenden Seiten?<br />

B. In welchen vier Skigebieten<br />

ist der Top4-Skipass gültig?<br />

So s<strong>in</strong>d Sie dabei: Bis am 12. Dezember die Fragen auf<br />

made<strong>in</strong>bern.com/w<strong>in</strong> beantworten und gew<strong>in</strong>nen!<br />

42 Die Gew<strong>in</strong>ner werden schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb<br />

wird ke<strong>in</strong>e Korrespondenz geführt.<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


XXXXX<br />

10 km Anzahl<br />

LANGSTE<br />

SCHLITTELABFAHRT<br />

Mitarbeiter<br />

1566<br />

92<br />

Skilifte 2<br />

9 7 0<br />

❄ ❄ ❄<br />

Höchster Skilift<br />

PISTENKILOMETER<br />

21<br />

SNOW<br />

PARKS<br />

APRÈS-<br />

SKI- 35<br />

BARS<br />

5157 m LÄNGSTE BAHN (RINDERBERG)<br />

117<br />

PISTEN-<br />

RESTAURANTS<br />

LÄNGSTE ABFAHRT<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

43


DIE SCHÖNSTEN<br />

XXXXX<br />

PISTEN IN DER<br />

TOP4-SKIREGION<br />

Jungfrau Ski Region<br />

TALABFAHRT NR. 22<br />

Von der Kle<strong>in</strong>en Scheidegg nach<br />

Gr<strong>in</strong>delwald. E<strong>in</strong>e wunderbare Talabfahrt<br />

mit rund zehn Kilometer Länge entlang<br />

der spektakulären Eigernordwand.<br />

BLAU<br />

Adelboden-Lenk<br />

ENGSTLIGENALP<br />

E<strong>in</strong>e traumhafte Piste für<br />

herrliche Schwünge. Auf 2300<br />

Meter über Meer und direkt<br />

unter dem Wildstrubel wartet<br />

die blaue Piste Nr. 102 mit<br />

perfekter Neigung für perfekte<br />

Carverschwünge.<br />

Gstaad<br />

SAANERSLOCH-<br />

HORNBERG<br />

Das Gebiet Saanersloch und<br />

Hornberg begeistert Familien<br />

und Geniesser durch e<strong>in</strong>e<br />

grosse Auswahl an blauen<br />

Pisten und verfügt über viele<br />

Hütten und Skibars. Mit der<br />

neuen Gondelbahn wird der<br />

Skitag noch komfortabler.<br />

Meir<strong>in</strong>gen-Hasliberg<br />

MÄGISALP-REUTI<br />

Die Piste Nr. 14/23 startet<br />

beim Bergrestaurant Mägisalp<br />

und verläuft vorbei an den<br />

verschneiten Spychern bis<br />

h<strong>in</strong>unter zur Talstation Reuti.<br />

Dort lockt die Après-Ski-Bar<br />

Mausefalle beim Hotel Reuti<br />

zu e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>kehrschwung.<br />

Gstaad<br />

MIKE-VON-GRÜNIGEN-RUN<br />

Auf dieser 3100 Meter langen roten Piste auf<br />

dem Horneggli <strong>in</strong> Schönried f<strong>in</strong>det der<br />

Schneesportler alles, was Weltmeister Mike<br />

von Grünigen mit se<strong>in</strong>er Riesenslalom-Technik<br />

jeweils perfekt <strong>in</strong>s Ziel brachte: Steilhänge,<br />

Kompressionen, Sprünge und Wellen.<br />

ROT<br />

Adelboden-Lenk<br />

TSCHUGGE-LENK<br />

Die e<strong>in</strong>heimischen Skisportler<br />

s<strong>in</strong>d sich e<strong>in</strong>ig: Die längste<br />

Piste der Skiregion<br />

Adelboden-Lenk ist perfekt<br />

für sportliche Fahrer und<br />

verspricht mitten im<br />

Tschuggenwald e<strong>in</strong>e richtige<br />

Märchenw<strong>in</strong>terlandschaft.<br />

Jungfrau Ski Region<br />

OBERJOCH<br />

Die Piste Nr. 1 bietet e<strong>in</strong>e<br />

Panorama-Aussicht auf<br />

Gr<strong>in</strong>delwald und das Skigebiet<br />

First, die Kle<strong>in</strong>e Scheidegg und<br />

den Männlichen, <strong>in</strong>klusive<br />

e<strong>in</strong>em Fotopo<strong>in</strong>t beim Start<br />

und separater Tempo-30-Zone<br />

für entspanntes Skifahren.<br />

Meir<strong>in</strong>gen-Hasliberg<br />

HOCHSTRÄSS<br />

Die Piste startet auf 2180<br />

Meter Höhe und führt nach<br />

Käserstatt. Breite Passagen<br />

wechseln sich mit technischen<br />

Hängen ab. Die Piste lässt das<br />

Herz jedes Skifans höher<br />

schlagen. Dazu geniesst man<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Panorama.


Adelboden-Lenk<br />

WELTCUP-PISTE CHUENISBÄRGLI<br />

Es ist die weltweit wohl bekannteste Strecke der<br />

Skiregion <strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er Swisscom-Skimovie-<br />

Strecke. Hier fährt man auf den Spuren der<br />

Champions, die vor 41 000 Zuschauern sowie<br />

Millionen vor dem Fernseher zu Tale sausen.<br />

TOP4-SKIPASS<br />

XXXXX<br />

SCHWARZ<br />

Jungfrau Ski Region<br />

LAUBERHORN-ABFAHRT<br />

E<strong>in</strong> wunderschönes Panorama<br />

mit der Kulisse von Eiger,<br />

Mönch und Jungfrau bietet<br />

sich auf der längsten und<br />

traditionsreichsten Abfahrtsstrecke<br />

der Welt. E<strong>in</strong> Spektakel<br />

ist garantiert, auch dank<br />

des Fotostarts und der<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessung.<br />

Gstaad<br />

TIGER RUN<br />

Die steilste und knackigste<br />

Piste von Gstaad und<br />

Umgebung liegt am<br />

Wasserngrat. Der schwarz<br />

markierte Tiger Run ist die<br />

anspruchsvollste Abfahrt<br />

der ganzen Region. Die<br />

Neigung beträgt im<br />

Durchschnitt satte 45 Grad.<br />

Meir<strong>in</strong>gen-Hasliberg<br />

NORDPOL<br />

Beim Panoramarestaurant<br />

Alpen tower startet die<br />

steilste Piste von Meir<strong>in</strong>gen-<br />

Hasliberg. Dank der Lage<br />

gegen Westen bleibt die Piste<br />

bis am Nachmittag griffig.<br />

Meir<strong>in</strong>gen-Hasliberg<br />

NATÜRLICHE COULOIRS<br />

Die zahlreichen Couloirs im Gebiet Alpen<br />

tower bis Mägisalp erfüllen sämtliche<br />

Wünsche von Freeridern. Direkt neben der<br />

Piste lockt der weisse Pulverschnee.<br />

GELB<br />

Adelboden-Lenk<br />

BERGROSE<br />

TSCHENTEN ALP<br />

Die schönste Freeride-Piste<br />

ist die Nr. 96 mit dem Namen<br />

Bergrose. Sie führt durch e<strong>in</strong>e<br />

traumhafte, hochalp<strong>in</strong>e<br />

Naturschneelandschaft<br />

mit herrlichen Ausblicken<br />

über den Thunersee.<br />

Gstaad<br />

RINDERBERG-RONDA<br />

Die Skisafari ist e<strong>in</strong>e<br />

erlebnisreiche Rundfahrt über<br />

drei Berge und Täler. Die<br />

Strecke ist so angelegt, dass<br />

ke<strong>in</strong>e Piste oder Bergbahn<br />

zweimal benutzt werden muss.<br />

Für die Rundtour brauchen<br />

Schneesportfans rund zwei<br />

Stunden – sofern man ke<strong>in</strong>en<br />

Halt e<strong>in</strong>legt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der<br />

unzähligen gemütlichen<br />

Berghütten und Skibars.<br />

Jungfrau Ski Region<br />

GRINDELWALD-FIRST<br />

Die beiden Pisten Nr. 5 und<br />

Nr. 14 auf Gr<strong>in</strong>delwald-First<br />

werden erst zwei Tage nach<br />

Schneefall präpariert.


SILVESTER XXXXX<br />

Happy New Year! Mit dem «längsten Silvester der Schweiz» bietet Interlaken e<strong>in</strong><br />

dreitägiges Happen<strong>in</strong>g mit Popkonzerten, Pyro, Party und Potschete<br />

MARIUS LEUTENEGGER (TEXT) UND EPHRAIM BIERI, ERICH HAESLER (FOTOS)<br />

Weltweit gibt es nur e<strong>in</strong>en Ort, der zum Jahreswechsel<br />

e<strong>in</strong> märchenhaftes Eisfeld, Gratiskonzerte<br />

von Top Acts, e<strong>in</strong> überwältigendes<br />

Feuerwerk und Brauchtum bietet: das Bödeli,<br />

die Ebene zwischen Thuner- und Brienzersee.<br />

Hier steigt der «längste Silvester der<br />

Schweiz» – e<strong>in</strong> dreitägiges Happen<strong>in</strong>g.<br />

Dass sich Interlaken heute als w<strong>in</strong>terliches<br />

Vergnügungsparadies präsentiert, war lange<br />

nicht absehbar. Noch <strong>in</strong> den 80er-Jahren waren<br />

nur e<strong>in</strong> paar Restaurants und Hotels geöffnet,<br />

die Touristen genossen die höher gelegenen<br />

Skiorte. Doch dann beschlossen f<strong>in</strong>dige<br />

Touristiker, das Potenzial besser zu nutzen<br />

– und den Ort als W<strong>in</strong>terdest<strong>in</strong>ation zu<br />

positionieren. «Wir nutzen die Naturschönheiten<br />

heute auch im W<strong>in</strong>ter als Magnet – und<br />

ergänzen sie gezielt», sagt Daniel Sulzer,<br />

Direktor von Interlaken Tourismus. Mit Erfolg:<br />

Jedes Jahr steigt die Zahl der Gäste.<br />

Wie aber kam es zum «längsten Silvester der<br />

Schweiz»? Dessen Geschichte begann am Millennium.<br />

Damals spendierte Interlaken se<strong>in</strong>en<br />

Gästen e<strong>in</strong> grosses Feuerwerk, das aber<br />

am Abend des 1. Januar und nicht wie sonst<br />

überall an Silvester gezündet wurde. «An Silvester<br />

f<strong>in</strong>den bei uns viele Bankette statt, und<br />

man wollte die Gäste nicht aus den Restaurants<br />

holen», sagt Daniel Sulzer. «Dafür hoffte<br />

man, mit e<strong>in</strong>em Feuerwerk am Neujahrstag<br />

den e<strong>in</strong>en oder anderen zu motivieren,<br />

se<strong>in</strong>en Aufenthalt noch etwas zu verlängern.»<br />

Heute wird das Veranstaltungsbouquet<br />

zum Jahreswechsel von vier Säulen getragen.<br />

Die Festivitäten starten mit e<strong>in</strong>em Galad<strong>in</strong>ner<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der stilvollen Hotels. An Neujahr<br />

folgen das Openair-Festival «Touch the<br />

Mounta<strong>in</strong>s» und das spektakuläre Feuerwerk.<br />

Am Berchtoldstag f<strong>in</strong>det schliesslich die traditionelle<br />

Harder-Potschete statt.<br />

Begleitet werden diese Hauptelemente von<br />

e<strong>in</strong>em vielfältigen Rahmenprogramm. Dazu<br />

zählt vor allem ICE MAGIC. Die gigantische<br />

Schlittschuhanlage auf der Höhematte ist von<br />

Mitte Dezember bis Ende Februar geöffnet.<br />

Sie umfasst e<strong>in</strong> 750 Quadratmeter grosses<br />

Hauptfeld und vier weitere Eisfelder, die mit<br />

450 Meter langen Eiswegen untere<strong>in</strong>ander<br />

verbunden s<strong>in</strong>d. Am Abend verwandelt sich<br />

die Anlage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Landschaft wie aus dem<br />

Märchenbuch. 110 000 E<strong>in</strong>tritte wurden <strong>in</strong><br />

der letzten W<strong>in</strong>tersaison gezählt. Zwei davon<br />

entfielen auf Silke und Tobias, e<strong>in</strong> junges Paar<br />

aus Olten. Die beiden s<strong>in</strong>d restlos begeistert.<br />

Auch vom wohl ersten Openair-Festival der<br />

Schweiz, das im neuen Jahr über die Bühne<br />

geht. Alle waren sie schon hier, von Trauffer<br />

über 77 Bombay Street bis zu Stress.<br />

Das Programm zieht jeweils bis zu 35 000<br />

Musikfans an. Darunter ist auch Sibylle aus<br />

46<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


XXXXX<br />

Magisches<br />

Eisfeld:TOP OF<br />

EUROPE ICE<br />

MAGIC auf der<br />

Höhematte <strong>in</strong><br />

Interlaken


SILVESTER XXXXX<br />

Das erste Openair<br />

im Jahr: Am<br />

1. Januar steigt <strong>in</strong><br />

Interlaken das<br />

Festival «Touch the<br />

Mounta<strong>in</strong>s» mit<br />

Schweizer Top Acts<br />

und After-Partys<br />

Neujahrskonzert der<br />

anderen Art: Das Openair-<br />

Festival <strong>in</strong> Interlaken<br />

48<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


DIE COOLSTEN<br />

EVENTS IN DER<br />

WINTERSAISON<br />

Freiburg. Sie liebt die Atmosphäre, die von<br />

e<strong>in</strong>er ganz besonderen Fröhlichkeit geprägt<br />

ist. «Mit dem Openair wollen wir auch der<br />

Bevölkerung Danke sagen», me<strong>in</strong>t Tourismusdirektor<br />

Daniel Sulzer. Abgeschlossen wird<br />

«Touch the Mounta<strong>in</strong>s» mit e<strong>in</strong>em gigantischen<br />

Feuerwerk – im vergangenen Jahr zur<br />

Musik von Queen. Und wer dann noch immer<br />

nicht genug hat, feiert an e<strong>in</strong>er der vielen<br />

After-Partys weiter.<br />

Wurzeln <strong>in</strong> der mittelalterlichen Tradition<br />

Allerd<strong>in</strong>gs: Den 2. Januar sollte man nicht<br />

verschlafen. Denn dann f<strong>in</strong>det die Harder-<br />

Potschete statt, das aussergewöhnlichste Element<br />

des «längsten Silvesters der Schweiz».<br />

Sie hat ihre Wurzeln <strong>in</strong> der mittelalterlichen<br />

Tradition des «Chlummlens». Junge Männer<br />

zogen e<strong>in</strong>st jeden 2. Januar maskiert zum Kloster<br />

Interlaken. Dort erhielten sie zwölf Mass<br />

We<strong>in</strong>, zwölf Brote und fünf Churerbatzen –<br />

als Gabe an die Verstorbenen, die von den<br />

Maskierten repräsentiert wurden.<br />

In den 50er-Jahren entwickelten Geschäftsleute<br />

an Interlakens Marktgasse e<strong>in</strong>en raff<strong>in</strong>ierten<br />

Plan: Sie verschmolzen verschiedene<br />

Traditionen der Region zu e<strong>in</strong>em neuen Anlass,<br />

bei dem Saft und Kraft der jungen Leute<br />

gefragt war, und der erst noch Publikum <strong>in</strong><br />

die Gassen locken sollte. Dabei reicherten sie<br />

das althergebrachte Chlummlen um die lokale<br />

Sage über das Hardermannli an.<br />

Im Norden von Interlaken ragt der Harder<br />

auf; e<strong>in</strong>e Stelle des Berges ist nicht bewaldet,<br />

und mit etwas gutem Willen kann man<br />

<strong>in</strong> den nackten Felsen e<strong>in</strong> griesgrämiges Gesicht<br />

erkennen – eben das Hardermannli. Es<br />

soll von den Mächten des Himmels als Mahnmal<br />

<strong>in</strong> den Felsen geformt worden se<strong>in</strong>, weil<br />

dort e<strong>in</strong>st e<strong>in</strong> lüsterner Mönch e<strong>in</strong> Mädchen<br />

<strong>in</strong> den Tod trieb. Die Geschäftsleute der<br />

IN A NUTSHELL<br />

Longest New Year’s Eve<br />

Talk about r<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> the new year –<br />

Interlaken does it over three days!<br />

The festivities beg<strong>in</strong> on New Year’s<br />

Eve with a sumptuous gala d<strong>in</strong>ner at<br />

one of the stylish hotels. New Year’s<br />

Day features the open-air festival<br />

«Touch the Mounta<strong>in</strong>s» with many<br />

top acts and after-parties as well as<br />

gigantic fireworks <strong>in</strong> the even<strong>in</strong>g.<br />

On 2 January, chill out watch<strong>in</strong>g the<br />

traditional «Harder-Potschete»<br />

procession of masked figures.<br />

E<strong>in</strong> Herz für Interlaken: Jürg Boss vom Vere<strong>in</strong><br />

Chance W<strong>in</strong>ter, Tourismus-Direktor Daniel Sulzer (r.)<br />

Marktgasse deuteten die Figur um und stellten<br />

sie <strong>in</strong>s Zentrum ihres neuen Konzepts:<br />

Das Hadermannli führt voll maskierte<br />

W<strong>in</strong>tergeister an, die <strong>in</strong> geordneter Wildheit<br />

und begleitet von Treichlern und Guggenmusiken<br />

durch die Gassen ziehen. Der Name<br />

der Veranstaltung rührt daher, dass die W<strong>in</strong>tergeister<br />

spielerisch mit luftgefüllten Schwe<strong>in</strong>eblasen<br />

auf das Publikum e<strong>in</strong>schlagen –<br />

und lokal nennt man diese Schwe<strong>in</strong>eblasen<br />

eben Potschen.<br />

«Ja, man kann sagen, die Harder-Potschete<br />

wurde 1956 als Market<strong>in</strong>gmassnahme <strong>in</strong>s<br />

Leben gerufen», me<strong>in</strong>t Paul Michel. Der hünenhafte<br />

Spenglermeister aus Interlaken ist<br />

seit vielen Jahren Präsident des Harder-<br />

Potschete-Vere<strong>in</strong>s. Vor allem aber schlüpft er<br />

seit 30 Jahren beim Umzug <strong>in</strong>s Hardermannli-Kostüm.<br />

Vor 20 Jahren öffnete man sich<br />

auch weiblichen Maskenträger<strong>in</strong>nen. Dass<br />

heute auch Frauen als Geister mittun können,<br />

bedeutet aber nicht, dass an der Harder-<br />

Potschete alles möglich ist. «Das ist ke<strong>in</strong>e Fasnacht!»,<br />

hält Paul Michel unmissverständlich<br />

fest. «Wir wehren uns dagegen, dass sich uns<br />

Leute mit billigen Gummimasken anschliessen<br />

– mit Halloween haben wir nichts am<br />

Hut.» Im Zentrum des Umzugs stehen denn<br />

auch rund 45 <strong>in</strong>dividuelle und aufwendig gestaltete<br />

Masken aus Holz.<br />

Asiaten und Amerikaner s<strong>in</strong>d begeistert<br />

Der Plan der Gründerväter der Harder-<br />

Potschete ist voll aufgegangen: Der Anlass<br />

zieht Jahr für Jahr massenhaft Touristen und<br />

E<strong>in</strong>heimische an. Paul Michel sagt, dass je<br />

nach Wetter 5000 bis 8000 Menschen am<br />

Strassenrand stehen. Vor allem Gäste aus<br />

Asien und Amerika können sich am Umzug,<br />

der das Ambiente von authentischem alp<strong>in</strong>em<br />

Brauchtum verströmt, kaum sattfotografieren.<br />

Und s<strong>in</strong>d begeistert. Denn nach dem nachmittäglichen<br />

Umzug geht es weiter mit den<br />

Partys <strong>in</strong> den Restaurants. Die Maskierten<br />

26. November<br />

<strong>Bern</strong>er Zibelemärit<br />

Zum traditionellen Volksfest br<strong>in</strong>gen die<br />

Bauern aus der Umgebung über fünfzig<br />

Tonnen Zwiebeln <strong>in</strong> die <strong>Bern</strong>er Altstadt.<br />

bern.com/zibelemaerit<br />

November und Dezember<br />

<strong>Bern</strong>er Weihnachtsmärkte<br />

Der grösste Weihnachtsmarkt gibts <strong>in</strong><br />

der Stadt <strong>Bern</strong>. Aber auch Huttwil und<br />

Trubschachen locken mit Märkten.<br />

bern.com/weihnachtsmarkt<br />

November und Dezember<br />

Weihnachtsmärkte bei Interlaken<br />

Den ersten Event gibt es im Schloss<br />

Hünegg (1. Dez.). Es folgen die Märkte<br />

<strong>in</strong> Brienz (1. und 2. Dez.), Interlaken (8.<br />

bis 16. Dez.) und Thun (12. bis 23. Dez.).<br />

<strong>in</strong>terlaken.ch<br />

6. und 22. Dezember<br />

Weihnachtsmarkt <strong>in</strong> Saanen<br />

E<strong>in</strong>e bes<strong>in</strong>nliche Atmosphäre mit<br />

Lämpchen und Lichtern bietet<br />

der Weihnachtsmarkt <strong>in</strong> Saanen.<br />

gstaad.ch<br />

6. bis 24. Dezember<br />

Weihnachtsmarkt <strong>in</strong> Biel<br />

Kunsthandwerk, Glühwe<strong>in</strong> und Punsch<br />

gibts am Weihnachtsmarkt <strong>in</strong> Biel.<br />

biel-seeland.ch<br />

28. Dezember und 15. Februar<br />

Disco auf dem Eis<br />

Die coole Party «Bar on Ice» f<strong>in</strong>det auf<br />

der Eisbahn mitten <strong>in</strong> Gstaad statt. <br />

gstaad.ch<br />

31. Dezember<br />

Silvester-Pool-Party<br />

In Kandersteg steigt am 31. Dezember<br />

die grosse Pool-Party im Wellnessbereich<br />

des Waldhotel Doldenhorn.<br />

kandersteg.ch<br />

10. Februar<br />

Velogemel-Meisterschaft<br />

E<strong>in</strong> humorvolles Rennen durch<br />

Gr<strong>in</strong>delwald mit dem Kult-Gefährt.<br />

velogemelgr<strong>in</strong>delwald.com<br />

6. April<br />

Snowpen-Air Gr<strong>in</strong>delwald<br />

begeben sich auf die traditionelle «Beizencher»<br />

und feiern bis tief <strong>in</strong> die Nacht. ■<br />

Bereits zum 22. Mal f<strong>in</strong>det das auf<br />

2067 Meter hoch gelegene Openair<br />

mit <strong>in</strong>ternationalen Top-Acts statt.<br />

5/<strong>2018</strong> MADE IN BERN<br />

snowpenair.ch<br />

49


SOUVENIRS<br />

Fe<strong>in</strong>stes Fondue<br />

Die chüschtige<br />

Fertigmischung mit<br />

Gletscherbachkäse<br />

aus Lenker Milch<br />

gibts bei der Lenk<br />

Milch AG.<br />

Edelbrand<br />

Beim Dry G<strong>in</strong> von<br />

der <strong>Bern</strong>er Matte<br />

Brauerei ist alles<br />

Handarbeit: vom<br />

Verarbeiten<br />

der Pflanzen bis<br />

zum Brennen.<br />

Haslital Bier<br />

Seit diesem Sommer wird<br />

das neue Bier gebraut,<br />

mit bestem Hopfen und<br />

Malz – und frischem<br />

Wasser aus dem Haslital.<br />

Bio-Sirup<br />

H<strong>in</strong>ter «1001 fleurs» steht<br />

Marlène Stalder. Seit<br />

dreissig Jahren produziert<br />

sie <strong>in</strong> ihrer Siruperie <strong>in</strong> Biel<br />

ungefilterte Bio-Fruchtsäfte.<br />

Vogellisi-Buch<br />

Die gebürtige Adelbodner<strong>in</strong><br />

Annemarie Stähli erzählt<br />

im illustrierten Märchenbuch<br />

die Sage der Kräuterfrau.<br />

Geschenkidee<br />

Das Set von ICE MAGIC<br />

enthält neben dem E<strong>in</strong>tritt<br />

e<strong>in</strong>e Tasche, e<strong>in</strong>e Fleecedecke,<br />

Handwärmer und<br />

10 ICE-MAGIC-Franken.<br />

Tête de Mo<strong>in</strong>e<br />

Bereits 1790 wurde der<br />

berühmte Käse erstmals<br />

erwähnt. Bis heute<br />

wird er <strong>in</strong> Bellely im <strong>Bern</strong>er<br />

Jura hergestellt.<br />

DAS BESTE<br />

AUS BERN<br />

<strong>Bern</strong>er Seife<br />

«Bblubb» heisst die<br />

Manufaktur <strong>in</strong> der Stadt<br />

<strong>Bern</strong>. Seifen gibts<br />

<strong>in</strong> vielen Sujets – etwa<br />

als Saane-Geiss aus<br />

Gstaad.<br />

Bieler Sirup und Haslitaler Bier: Der Kanton <strong>Bern</strong><br />

verführt mit vielen orig<strong>in</strong>ellen Produkten<br />

50<br />

MADE IN BERN 5/<strong>2018</strong>


SonntagsZeit<br />

für Veganer<br />

Mit dem Kriegsbeil zum<br />

politisch korrekten Essen.


4 Top-Skigebiete<br />

666 Pistenkilometer<br />

1 Skipass:<br />

nur<br />

666.–<br />

www.top4.ski<br />

33 % Rabatt <strong>in</strong> Hotels<br />

Mit dem Top4-Skipass fahren Sie günstiger: mit allen Bergbahnen und auf den<br />

666 Pistenkilometern von Adelboden-Lenk, Gstaad, Jungfrau Ski Region und<br />

Meir<strong>in</strong>gen-Hasliberg. Dazu bekommen Sie 33 % Rabatt <strong>in</strong> ausgewählten Hotels<br />

sowie 66 Gutsche<strong>in</strong>e und Vergünstigungen. Den Top4-Skipass für 666 Franken<br />

gibt es bis zum 16. Dezember <strong>2018</strong>.* Jetzt kaufen: www.top4.ski<br />

* Ab 17.12.<strong>2018</strong> kostet der Top4-Skipass für Erwachsene 950 Franken.<br />

Mehr Zeit. Mehr W<strong>in</strong>ter.

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