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LÜBECKER WEG 210

Nachrichtenblatt des Deutschen Alpenverein Sektion Lübeck e.V. Ausgabe Dezember 2018

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Ausgabe Dezember 2018

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tenwirt und seinem Team war es aufrichtig<br />

gegönnt, denn die Hütte war doch<br />

ziemlich gut belegt !<br />

Gletschermasse, Akkumulation / Ablation,<br />

hydrologisches Jahr, Massenbilanz<br />

und Gleichgewichtslinie: Was verbirgt<br />

sich eigentlich dahinter ?<br />

Mit Gletschermasse ist hier der Körper<br />

aus Schnee, Firn (alter Schnee) und Eis<br />

(gefrorenes Süßwasser) gemeint. Mit Ablauf<br />

des hydrologischen Jahres werden<br />

Akkumulation (Eintrag von Schnee auf<br />

den Gletscher durch Niederschlag, Wind,<br />

Lawinen) und Ablation (Verluste durch<br />

u.a. Schmelzen, Sublimation / Übergang<br />

von fest zu gasförmig) erfasst. Mit dem<br />

hydrologischen Jahr ist der Zeitraum Oktober<br />

- März (Winter) und April - September<br />

(Sommer) gemeint. Diese Festlegung<br />

berücksichtigt das frühere Einsetzen<br />

der Wasserbindung durch Schnee und Eis<br />

in den Alpen. So kann dann die Gletscherentwicklung<br />

über die Masse bilanziert<br />

werden. Die Differenz aus Akkumulation<br />

und Ablation zeigt, ob der Gletscher<br />

Masse gewonnen oder verloren hat,<br />

ob er aufbaut oder schwindet, ob er im<br />

Gleichgewicht ist. Der Massenhaushalt<br />

kann mit verschiedenen Methoden gemessen<br />

werden, um Aussagen über Gewinn<br />

oder Verluste zu bekommen. Es gibt<br />

direkte (Gletscherkontakt), indirekte Methoden<br />

(von außen messen) oder die<br />

Kombination aus beiden. Die Gleichgewichtslinie<br />

(ELA) ist die Linie, an der<br />

sich Akkumulation (Nährgebiet, höher<br />

gelegen) und Ablation (Zehrgebiet, tiefer<br />

liegend) im Rahmen eines Gletscherjahres<br />

im Gleichgewicht befinden sollten.<br />

Zur Zeit ist lt. Uni Innsbruck, Institut für<br />

Meteorologie u. Geophysik, die Massenbilanz<br />

fast aller Gletscher im Alpenraum<br />

negativ.<br />

Der 01.07. war nicht nur ein Sonntag,<br />

es war auch der Tag des Abschieds von<br />

der Hütte und der Gegend. Aufbruch mit<br />

dem ganzen Gepäck, das Ziel allerdings<br />

heißt nicht Vent, sondern die hintere und<br />

mittlere Guslarspitze (~ 3.1oo m).<br />

Der Guslarferner - Blick vom Hin<br />

Foto: Norbert Sollner<br />

Weil einige Teilnehmer sich sputen<br />

mussten, gingen doch nicht alle mit hoch<br />

und weiter, sie trieb es nach Vent, wo die<br />

Autos warteten. Auf dem Weg hoch<br />

machten wir noch Halt mit Sicht auf Kesselwandferner,<br />

den Resten des Guslarferner<br />

und später der Vernagt-Hütte so-<br />

12 <strong>LÜBECKER</strong> <strong>WEG</strong> - Ausgabe <strong>210</strong> - Dezember 2018

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