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TITELTHEMA<br />

DIE MÜNZE ÖSTERREICH<br />

MÜNZ-TRÄUME „MADE IN AUSTRIA“.<br />

Die Münze Österreich verewigt nicht nur die Geschichte der Alpenrepublik in Gold und Silber, sie selbst<br />

schrieb bereits in den ersten Jahren ihres Bestehens Weltgeschichte: Gegen ein hohes Lösegeld soll Herzog<br />

Leopold V. den König Richard I. Löwenherz aus der Haft freigelassen und aus dem Erlös Silbermünzen<br />

hergestellt haben. Für die Masse von zwölf Tonnen Silber war eine leistungsfähige Produktionsstätte<br />

nötig. Seitdem wechselte die Münzfabrik in Wien mehrfach ihren Standort. Seit dem 19. Jahrhundert<br />

residiert die Münze Österreich in einem prachtvollen Gebäude am Heumarkt und gilt als die Traumfabrik<br />

für Münzliebhaber in aller Welt.<br />

Die Münze Österreich verewigt nicht nur die Geschichte der<br />

Alpenrepublik in Gold und Silber, sie selbst schrieb bereits in<br />

den ersten Jahren ihres Bestehens Weltgeschichte: Gegen ein<br />

hohes Lösegeld soll Herzog Leopold V. den König Richard I.<br />

Löwenherz aus der Haft freigelassen und aus dem Erlös<br />

Silbermünzen hergestellt haben. Für die Masse von zwölf Tonnen<br />

Silber war eine leistungsfähige Produktionsstätte nötig.<br />

Seitdem wechselte die Münzfabrik in Wien mehrfach ihren<br />

Standort. Seit dem 19. Jahrhundert residiert die Münze Österreich<br />

in einem prachtvollen Gebäude am Heumarkt und gilt als<br />

die Traumfabrik für Münzliebhaber in aller Welt.<br />

Dass sich ausgerechnet eine Prägestätte aus dem Herzen Europas<br />

zum Innovationstreiber entwickeln würde, war noch vor<br />

40 Jahren nicht abzusehen. Mit der Entstehung der Republik<br />

Österreich im Jahr 1918 wurde das „Wiener Hauptmünzamt“<br />

eingerichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte<br />

Österreich ein Prägeprogramm mit silbernen Gedenkmünzen<br />

zu 25, 50, 100 und 500 Schilling etabliert, welches zwar einen<br />

Spiegel der österreichischen Kultur und Geschichte darstellte,<br />

aber nicht unbedingt als modern daherkam. Andere Prägestätten,<br />

vor allem aus Amerika und China, machten den Europäern<br />

vor, wie die Münzen der Zukunft aussehen.<br />

Die Münze Österreich hat nicht nur die Numismatik ins nächste<br />

Jahrtausend katapultiert, sie hat auch einen entscheidenden<br />

Anteil an der Entwicklung von Gold zu einer echten Investment-Alternative<br />

für Privatanleger in aller Welt. Denn bereits<br />

ein paar Jahre nachdem die Rand Refinery mit dem Krügerrand<br />

eine neue Zeitrechnung in der Welt des Edelmetall-Investments<br />

einführte, machte die Münze Österreich die Wertanlage<br />

mit modernen Anlagemünzen in Europa salonfähig: Nach der<br />

Freigabe des Goldpreises infolge des Zusammenbruchs des<br />

Bretton-Woods-Systems wollten viele Österreicher auch etwas<br />

Gold besitzen, doch es gab allenfalls Nachprägungen von historischen<br />

Handelsgoldmünzen wie Dukaten, Kronen und Florin<br />

für Privatanleger. Im Jahr 1976 gab die Münze Österreich,<br />

damals noch als Österreichisches Hauptmünzamt, erstmals in<br />

der Zweiten Republik eine Goldmünze aus. Diese hatte einen<br />

Nennwert von 1.000 Schilling und war dem 1.000. Jahrestag<br />

der Einsetzung der Babenberger gewidmet. In den Alpen setzte<br />

daraufhin ein regelrechter Goldrausch ein, denn der Umtauschwert<br />

von 1.000 österreichischen Schilling lag nur knapp<br />

oberhalb des aktuellen Goldpreises.<br />

AUS DEM AMT WURDE EINE AKTIENGESELLSCHAFT<br />

Ein Namenswechsel läutete im Jahr 1989 endgültig eine neue<br />

Zeitrechnung ein: Aus dem Amt wurde eine Aktiengesellschaft<br />

und als „Münze Österreich AG“ neu erfunden – als wirtschaftlich<br />

geführtes Tochterunternehmen der Österreichischen<br />

Nationalbank mussten die Wiener Münzmeister künftig Erfolge<br />

liefern. Und das taten sie: Erstmals wurde im Oktober 1989 der<br />

„Wiener Philharmoniker“ als moderne Anlagemünze an-<br />

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