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SportArt_Ausgabe_8_Online

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Masken. Er ist zwar kein professioneller<br />

Schnitzer, hat sich diese beeindruckende<br />

Fertigkeit im Laufe der Zeit als Hobby immer<br />

besser angeeignet. Seine Larven können<br />

sich mittlerweile tatsächlich schon ganz gut<br />

sehen lassen! Die zunehmend modernen,<br />

orkähnlichen Horrorvisagen sucht man bei<br />

uns vergeblich. Seit letztem Jahr verzichten<br />

wir sogar auf jeglichen Fellteufel, der wegen<br />

seiner Erscheinung meist von Kindern gefürchtet<br />

wird. Wir haben die Dicke unserer<br />

Gewänder soweit reduziert, um uns auch<br />

ohne der notwendigen Hand eines Fellteufels<br />

an- und wieder ausziehen zu können.<br />

Perchten sind keine sogenannten „Bestrafer“<br />

für irgendwelche Vergehen oder Sünden<br />

im Diesseits, sondern durch und durch positiv,<br />

bringen ausschließlich Glück und vertreiben<br />

mit ihrer zugegeben etwas schroffen,<br />

manchmal auch etwas fragwürdigen Art, in<br />

Verbindung mit der gruseligen Aufmachung,<br />

alles erdenklich Schlechte aus dem Ort.<br />

Mit lautem Tampern, dem rhythmischen<br />

Trommeln auf Metallkästen, ohrenbetäubendem<br />

Hornblasen und wiederholendem<br />

Glockengeläut, rücken wir den bösen Wintergeistern<br />

anständig zu Leibe. Die Hexe,<br />

welche den Perchtenzug anführt, kehrt<br />

zudem mit Ihrem Besen alles Negative<br />

beiseite. Früher wurden in den Häusern<br />

zusätzlich die vorhandenen Feuerstellen<br />

gekehrt, daher kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

auch der schwarze Ruß an<br />

den Händen und in unseren Gesichtern.<br />

Das Berußen der „Zivilisten“ hält den<br />

Glücklichen offensichtlich<br />

auch die schlechten Wintergeister<br />

vom Hals. Man<br />

wurde von den Perchten<br />

als eine/n der ihren markiert<br />

und das Böse oder<br />

Schlechte macht künftig<br />

einen sehr weiten Bogen<br />

darum. Eh klar, wer, bei<br />

halbwegs klaren Verstand,<br />

will sich schon mit diesen<br />

martialischen, unberechenbaren,<br />

lauten und manchmal<br />

etwas intensiv müffelnden<br />

Gestalten ernsthaft anlegen?<br />

Diese logische These ist<br />

damnach absolut nachvollziehbar!<br />

:o)<br />

Die Hexe stellt also den unangefochtenen<br />

Anführer an der direkten Spitze des<br />

Perchtenzuges dar. Sie bestimmt quasi<br />

als „Dirigent“, wann was getampert oder<br />

wieder geläutet wird und muss allerdings<br />

auch körperlich eindeutig die bei weitem<br />

größte Herausforderung bzw. recht liebevoll<br />

„Arschkarte“ stemmen. Während sich<br />

„Tamperer“ die Oberarme mit den massiven,<br />

gedrechselten Schlägeln regelrecht<br />

taubklopfen, „Glockinger“ im Springen mit<br />

den immens schweren umgebundenen<br />

Glocken das Kreuz malträtieren, muss die<br />

meist gut gepolsterte Hexe während den<br />

Aufführungen laufend am Boden rollen,<br />

herumspringen und ständig in Bewegung<br />

sein. Die Frage, welche Körperteile nach<br />

23<br />

den zwei intensiven Tagen nicht schmerzen,<br />

muss wahrscheinlich umgekehrt werden.<br />

Bis auf den linken kleinen Zeh, tut vermutlich<br />

alles weh! :o)<br />

Der Sprunghöhe von Glockingern, wird übrigens<br />

die Höhe des Graswuchses und somit<br />

vermutlich die Fruchtbarkeit des kommenden<br />

Jahres angedichtet. Speziell nach besonders<br />

obstreichen Jahren ist die simple<br />

Kommunikation mit Perchten erfahrungsgemäß<br />

äußerst schwierig oder später sogar<br />

beinahe unmöglich. Was dieser unlogische<br />

Zusammenhang konkret zu bedeuten hat,<br />

kann leider niemand genau erklären bzw.<br />

wurde noch in keinem der unzähligen Völkerkundearchiven<br />

gefunden.“<br />

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Danke für das zahlreiche Vertrauen in<br />

uns und alles Gute bei den Auftritten!<br />

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