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Dezember 2018 | Bürgerspiegel

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Unter uns<br />

Seite 17<br />

Seine neuestes Werk: Eine zusammenklappbare Lichterpyramide. Sie kann wie ein Regenschirm zusammengeklappt<br />

werden und kann so in jeder kleinen Ecke verstaut werden.<br />

an die Karl-Heinz-Böhm-Stiftung.<br />

„Das ist das Mindeste,<br />

was ich tun kann.“ Der 71-Jährige<br />

ist in Klauhörn geboren,<br />

seine Eltern hatten einen<br />

landwirtschaftlichen Betrieb,<br />

so wurde er Landwirtschaftsgehilfe,<br />

später arbeitete er als<br />

Baumaschinenschlosser, hat<br />

unter anderem große Kräne<br />

auf Baustellen überall im Norden<br />

repariert. Das ging ihm<br />

über die Jahre hinweg auf die<br />

Knochen. „Ich habe drei Bandscheibenvorfälle<br />

gehabt, hatte<br />

unsägliche Schmerzen, wurde<br />

mehrfach operiert, bekam<br />

neue Knie. Früher habe ich<br />

immer Krippen angeschaut<br />

und habe mir gesagt, das und<br />

jenes hätte man perfekter machen<br />

können. So begann das<br />

mit meinen ersten Krippen.“<br />

Und als er in seiner kleinen<br />

Werkstatt saß und anfing, seine<br />

Ideen im Kopf zu realisieren,<br />

da stellte er plötzlich fest, dass<br />

seine Schmerzen veschwunden<br />

waren. „Wenn ich in meiner<br />

Werkstatt arbeite, dann<br />

ist das so, als ob ich in einem<br />

anderen Universum bin. Ich<br />

vergesse alles rund um mich<br />

und konzentriere mich nur<br />

auf meine Arbeit. Das ist wie<br />

eine Therapie und macht auch<br />

noch Spaß.“ Gläubig, so sagt<br />

er in Richtung seines bayerischen<br />

Kollegen, müsse er dafür<br />

nicht sein - nur handwerklich<br />

perfekt und voller Liebe<br />

für das, was er tue. Selbstverständlich<br />

sind auch in seinen<br />

Krippen alle Figuren vertreten,<br />

die in eine Weihnachtskrippe<br />

gehören: Jesuskind, Maria<br />

und Josef, Ochs und Esel, die<br />

drei Weisen aus dem Morgenland,<br />

der Stall und alles, was<br />

dazugehört. Es gibt aber einen<br />

wesentlichen Unterschied zu<br />

vielen anderen Krippenbauern.<br />

„Bei mir ist nichts dazugekauft.<br />

Ich stelle alles selbst<br />

her. Die Figuren, den Stall, alle<br />

Seitenteile sind aus Ästen, die<br />

ich gesammelt habe. Jede Figur,<br />

jede Schubkarre, jeder Sägebock,<br />

jede Sense, jede Axt ist<br />

von mir selbst hergestellt. Dafür<br />

benutze ich teilweise medizinische<br />

Bohrer, weil ich nur so<br />

die kleinen Holzteilchen fertigen<br />

kann. Bei meinen Krippen<br />

muss jedes Detail stimmen.“<br />

Wer aber sagt ihm, ob ein Werk<br />

gelungen ist oder nicht? „Das<br />

ist meine Ehefrau Magrete, sie<br />

ist meine größte Kritikerin und<br />

sie hat auch meistens recht. Es<br />

kommt auch vor, dass ich eine<br />

Krippe baue, mit der ich dann<br />

nicht zufrieden bin und denke,<br />

die bekommst du nie los.<br />

Und dann geht gerade die als<br />

erste weg.“ Mehr als 50 Krippen<br />

hat er schon gebaut und er<br />

verkauft sie ab 80 Euro. Weshalb<br />

aber, um Gottes Willen,<br />

hat er denn nicht schon früher<br />

seiner Kreativität freien Lauf<br />

gelassen? „Mein Traum war<br />

immer, Musiker zu werden.<br />

Ich bin ein alter Rock`n Roller.<br />

Buddy Holly, Chuck Berry, Elvis<br />

- das waren meine Vorbilder.<br />

Ich konnte das aber nie<br />

ausleben hier auf dem Lande.<br />

Ich musste etwas Anständiges<br />

lernen.“ Musik hat er nebenbei<br />

trotzdem gemacht, baute sich<br />

eine Teufelsgeige, spielt Schifferklavier.<br />

Aber nicht vor Publikum.<br />

Nur im Familien- oder<br />

Freundeskreis. Und jetzt hat<br />

er sich wieder etwas Neues<br />

ausgedacht. „Ich habe eine zusammenklappbare<br />

Lichterpyramide<br />

gebaut, weil ich mich<br />

immer geärgert habe, dass<br />

man die nach den Feiertagen<br />

so schlecht verstauen kann.“<br />

Wilhelm Duhm: Handwerker,<br />

Künstler, Erfindergeist!<br />

(Text: Henrie Laib)<br />

Wilhelm Duhm verschenkt eine Ammerländer Krippe an unsere Leser<br />

In über 40 Arbeitsstunden hat Wilhelm Duhm diese einzigartige<br />

Krippe mit viel Liebe zum Detail gebaut. Alles - selbst die<br />

kleinen Sensen, die Schubkarre, den Brunnen und viele andere<br />

filigrane Gegenstände - hat der 71-Jährige von Hand hergestellt.<br />

Jede seiner Ammerländer Krippen sind Unikate.<br />

Jetzt trennt er sich von einer seiner Krippen und möchte sie im<br />

BÜRGERSPIEGEL verlosen. Wer das Gesamtkunstwerk gewinnen<br />

möchte, der sollte uns schnellstens eine E-Mail schreiben<br />

an: medienlaib@t-online.de. Oder eine Postkarte an: BÜRGER-<br />

SPIEGEL, Nelkenstraße 1, 26676 Barßel. Einsendeschluss ist<br />

Freitag, der 21. <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong>.<br />

Wir ermitteln dann unter allen Einsendungen den Gewinner und informieren ihn, damit er noch vor Heilig<br />

Abend die Krippe bei Wilhelm Duhm abholen kann. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!)

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