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Dezember 2018 | Bürgerspiegel

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Seite 30<br />

Sonderthema<br />

Pflegeeinrichtung St. Elisabeth Barßel<br />

Caritas, Barßel – Saterland gGmbH • Pflegeeinrichtung St. Elisabeth<br />

Lange Str. 38, 26676 Barßel • Telefon (04499) 83-312 • Telefax (04499) 83-311<br />

E-Mail: eilers@caritas-barssel-saterland.de<br />

Liesel Weyland (83): „Ich wollte unbedingt in meinem geliebten Barßel bleiben”<br />

Elisabeth Weyland aus Barßel<br />

– die von allen nur Liesel genannt<br />

wird - ist 83 Jahre alt und<br />

noch voller Tatendrang. Gerne<br />

würde sie noch Bosseln gehen<br />

oder Boccia spielen – aber das<br />

machen ihre Beine nicht mehr<br />

mit. Sie ist auf ihren Rollstuhl<br />

angewiesen. „Früher machten<br />

wir immer regelmässig Urlaub<br />

auf Borkum und spielten Boccia.<br />

Das war eine wunderbare<br />

Zeit.” Auch Bosseln gehörte zu<br />

ihrer Leidenschaft. Das, so bedauert<br />

sie, sei aber längst vorbei.<br />

Als die gehbehinderte Seniorin<br />

sich nicht mehr alleine<br />

versorgen konnte und nach einem<br />

Krankenhausaufenthalt<br />

vor drei Jahren im St. Marienstift<br />

in Friesoythe von den<br />

Ärzten gefragt wurde, in welche<br />

Pflegeinrichtung sie gerne<br />

gehen möchte, da musste sie<br />

nicht lange nachdenken. Denn<br />

für Liesel Weyland stand von<br />

Anfang an fest: Es kommt nur<br />

eine Pflegeeinrichtung in Frage<br />

– und das war die Caritas-<br />

Einrichtung St. Elisabeth in<br />

Barßel im ehemaligen Krankenhaus.<br />

Liesel Weyland: “Es<br />

war mein Wunsch, auf jeden<br />

Fall im Dorf zu bleiben, in meinem<br />

geliebten Barßel. Und als<br />

gläubige Katholikin ist es für<br />

mich wichtig, regelmäßig die<br />

Heilige Messe besuchen zu<br />

können mit unserem Pfarrer<br />

Ludger Becker, der sich immer<br />

aufopferungsvoll um uns Senioren<br />

kümmert. Hier in St. Elisabeth<br />

gibt es eine wundervolle<br />

Kapelle, die ich - dank der<br />

behindertengerechten Aufzüge<br />

- auch immer mal mit dem<br />

Rollstuhl aufsuchen kann,<br />

wenn ich alleine sein möchte.”<br />

Wer Liesel Weyland in der Pflegeeinrichtung<br />

St. Elisabeth besucht,<br />

trifft auf eine lebenslustige<br />

Seniorin, der man sofort<br />

ansieht, dass sie sich in St. Elisabeth<br />

richtig wohl fühlt. Trotz<br />

ihrer Sprach- und Hörbehinderung,<br />

liebt und genießt sie den<br />

Dialog mit dem Besucher und<br />

erzählt aus ihrem Leben. 37<br />

Jahre und 9 Monate, so erzählt<br />

sie, habe sie den Haushalt des<br />

Allgemeinarztes Dr. Völling in<br />

Barßel geführt. Dass weiß sie<br />

noch ganz genau. Insgesamt<br />

13778 Tage – und so steht es<br />

auch auf einer Urkunde, die<br />

sie von Dr. Völling an ihrem<br />

letzten Arbeitstag bekommen<br />

hat. Die Urkunde hat sie stolz<br />

an die Wand in ihrem Zimmer<br />

in St. Elisabeth aufgehängt.<br />

„Es ist eine schöne Erinnerung<br />

an diese Zeit..”<br />

Daneben stehen in einem<br />

Schrank zahlreiche Pokale ihrer<br />

Boccia-Spiele auf Borkum<br />

und ihrer Bossel-Erfolge. Ganz<br />

aktuell ist aber eine Urkunde,<br />

die sie im vergangenen Jahr<br />

vom Pflegeteam der Caritas erhalten<br />

hat. Liesel ist die aktuelle<br />

Kohlkönigin in St. Elisabeth.<br />

Stolz zeigt sie dem Reporter<br />

die Urkunde, auf der steht: „In<br />

Anerkennung der hervorragenden<br />

Leistungen beim Kohl<br />

und Pinkelessen der Pflegeeinrichtung<br />

St. Elisabeth verleihen<br />

wir Frau Elisabeth<br />

Weyland den Schwineorden<br />

1. Klasse. Datum 27. Februar<br />

<strong>2018</strong>.”<br />

Es ist schon einiges los in St.<br />

Elisabeth und es wird den Seniorinnen<br />

und Senioren einiges<br />

geboten. Liesel Weyland,<br />

das sieht man in ihren Augen,<br />

ist glücklich und froh in St. Elisabeth.<br />

Und was hält sie von<br />

dem Heimleiter, Olaf Eilers,<br />

der ebenfalls im Rollstuhl sitzt,<br />

will ich wissen. Da freut sie<br />

sich, lacht und sagt: “Mit Olaf<br />

komme ich sehr gut aus. Mit<br />

Liesel Weyland mit ihren Geschwistern Heino (li.), Gesine und Bruder<br />

Ernst (re.).<br />

dem habe ich einen guten Fang<br />

gemacht. Ein prima Kerl.” Das<br />

sagt eigentlich schon alles aus.<br />

Sie ist mit ihrer Lebensqualität<br />

in St. Elisabeth sichtlich zufrieden.<br />

Was sich übrigens auch<br />

in der Einrichtung ihres Zimmers<br />

widerspiegelt. Liesel hat<br />

es mit allerlei Erinnerungsstücken<br />

aus ihrem Leben ausgestattet:<br />

Bücher, Bilder, Fotoalben<br />

– aber auch Möbelstücke,<br />

die ihre Erinnerung an frühere<br />

Zeiten am Leben erhalten.<br />

Aufgewachsen ist Liesel in der<br />

Mühleneschstraße in Barßel.<br />

Vater Clemens war Schneidermeister,<br />

Mutter Maria Hausfrau.<br />

Ihre drei Geschwister,<br />

Gesine, Heino und Ernst, besuchen<br />

sie regelmäßig in der<br />

Caritas-Einrichtung St. Elisabeth.<br />

Schwester Gesine ist<br />

87 Jahre alt und war früher<br />

Lehrassistentin an der medizinisch-technischen<br />

Hochschule<br />

in Stuttgart. Bruder Ernst ist 85<br />

Jahre alt und ein begnadeter<br />

Tischtennisspieler. Bruder Heino,<br />

79 Jahre alt, war lange Jahre<br />

stellvertretender Gemeindedirektor<br />

und 1. Gemeinderat<br />

im Seemannsort Barßel. Die<br />

Weyland-Geschwister sind<br />

dem Seemannsort Barßel immer<br />

treu geblieben. Liesel: „Es<br />

ist beruhigend, dass ich meine<br />

Geschwister und ihre Familien<br />

alle um mich habe. Ich hatte<br />

noch nie das Gefühl, alleine<br />

zu sein. Das liegt aber auch an<br />

der guten Betreuung hier. Alle<br />

sind sehr nett und lesen mir<br />

jeden Wunsch von den Augen<br />

ab. Die Schwestern helfen mir<br />

beim Aufstehen, das Essen<br />

schmeckt gut, ich habe mein<br />

eigenes Zimmer, auf das ich<br />

mich zurückziehen kann und<br />

wenn ich Lust auf den Kontakt<br />

mit den anderen Senioren<br />

habe und gerne ein wenig<br />

nach draußen möchte, dann<br />

tue ich das. Mir schreibt niemand<br />

etwas vor. Und das Personal<br />

klopft an, bevor es zu<br />

mir ins Zimmer kommt. Hier<br />

geht jeder mit jedem respektvoll<br />

um.”<br />

Zum Abschluss nimmt Liesel<br />

Weyland den Reporter in<br />

den Arm und flüstert ihm leise<br />

ins Ohr: „Sie dürfen ruhig<br />

mal wiederkommen, auch mit<br />

einer Schachtel Pralinen. Ich<br />

habe mich sehr über ihren Besuch<br />

gefreut.” Danke, Liesel,<br />

das freut mich. Ich komme<br />

wieder – mit einer Schachtel<br />

Pralinen. Versprochen!

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