Seite 22 Unter uns Als Opa Johanns Koffer in den Matsch fiel Theodor Hündling (wird am 20. <strong>Dezember</strong> 70 Jahre alt) aus Apen ist im Ammerland und in Ostfriesland kein Unbekannter. Nicht nur als Versicherungskaufmann, nein, viele kennen seine musikalische Familie von verschiedenen Auftritten. Beim Schlagernachmittag im Oktober sang Tochter Astrid mit dem Kinderchor des Kindergartens „Regenbogen“ das Lied „Weiße Tauben werden fliegen“. Geschrieben hat es Weihnachten bei uns zu Hause Von Theodor Hündling Weihnachten war für mich als Kind in den 50er Jahren immer ein besonderes Fest. Im Kreise der Familie auf unserem Bauernhof zu sein, war für mich immer ein Gefühl der Geborgenheit. Was zum täglichen Leben benötigt wurde, war vorhanden. Vieles davon wurde auf unserem Hof selbst erzeugt. Fleisch, Wurst, Obst, Gemüse, Kartoffeln und Milch waren immer vorrätig. Im Spätherbst, wenn geschlachtet wurde, wählte mein Vater dann schon den Weihnachtsbraten aus. Dieser bestand aus einem Stück Schweinenacken, der zuerst gepökelt und dann luftgetrocknet wurde. An Heilig Abend dann wurde dieses Fleisch in heißem Wasser gegart. Dazu gab es rote Beete Theodor Hündling aus Apen erinnert sich an Weihnachten 1958 Theodor Hündling, arrangiert hat es Sohn Carsten. Die Besucher im Zelt waren begeistert. 2019 soll das Lied auf CD herausgebracht werden. Was allerdings viele nicht wissen, Theodor Hündling schreibt gerne Geschichten aus seiner Kindheit und Gedichte. Wir werden im kommenden Jahr noch mehr von ihm hören. Hier seine Kindheitserinnerungen an Weihnachten 1958. Damals war er zehn Jahre alt. und Salzkartoffeln. Doch in diesem Jahr war alles anders. Die Großeltern, die immer den heiligen Abend mit uns zusammen feierten, hatten sich vor dem Fest erkältet und ihr Kommen abgesagt. Das war für mich eine ganz neue Situation. War es doch bislang immer spannend gewesen. Die Großeltern, die damals kein Auto hatten, packten ihre Geschenke stets in einen Koffer, der dann auf dem Gepäckträger vom Fahrrad festgebunden wurde. Da dem Opa aber das Fahren mit dem Koffer schwer fiel, gingen sie stets zu Fuß. Opa schob dann das Rad neben sich her, so zirka fünf Kilometer durch Sandwege, die manchmal schon glatt durch Eis und Schnee, manchmal aber auch aufgeweicht vom Regen waren. Der heilige Abend kam und nachdem die Tiere versorgt Theodor Hündling mit Ehefrau Engeline. waren, saßen wir alle um den Tisch, aber es wollte keine rechte Weihnachtsfreude aufkommen. Die Eltern hatten sogar, da kein Besuch kam, das obligatorische Weihnachtsessen verschoben. Es war mittlerweile 20 Uhr, als Mutter meinte, es sollte mit dem Singen der Weihnachtslieder begonnen werden, es wäre schon reichlich spät. In diesem Moment schaute Vater zum Fenster hinaus zur Straße und entdeckte ein Licht auf der anderen Straßenseite. Ich glaube, sagte er, Oma und Opa kommen doch noch. Sollten sie doch gekommen sein? Aber die waren doch krank. Mit einem Satz war ich vom Stuhl, durch den Flur zur Haustür gerannt. Und tatsächlich: Da waren Oma und Opa mit dem Fahrrad und natürlich dem Koffer. Aber was war denn das? Der Koffer sah so dreckig aus. Opa sagte, der Koffer sei ihm unterwegs vom Fahrrad gefallen und im Matsch gelandet. Aber Vater wußte Rat. Er nahm den Koffer, legte ihn kurzerhand in der Waschküche auf den Fußboden und schrubbte ihn sauber. Unterdessen wurden in Windeseile die Kartoffeln geschält, das Gemüse gegart und der Braten wieder hervorgeholt. Nun fand doch noch das Festessen statt. Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich mich fühlte, dass nun doch noch alles wie sonst gekommen war. Die Bescherung fand in diesem Jahr jedoch erst kurz vor Mitternacht statt. Trotz aller Widrigkeiten waren die Geschenke im sauber geschrubbten Koffer trocken geblieben. Ich kann heute, wenn ich zurückdenke, mit Fug und Recht behaupten, dass dies der schönste und längste Heiligabend in meiner Kindheit war. Anita Pastoor, Leiterin der Theatergruppe Elisabethfehn, stellt ihr neues Stück vor! Von Anita Pastoor Region - Für die nächste Theatersaison 2019 habe ich wieder ein eigenes Theaterstück geschrieben. Die Ideen kommen bei mir spontan. Es ist wieder mal ein Lustspiel mit dem Titel: „Oma flippt ut“. Hier eine kurze Beschreibung: Oma lebt bei ihrer Tochter, Schwiegersohn und Enkeltochter. Die Tochter betreibt die Gaststätte mit dem Namen: „Gaststätte taun wilden Hengst“. Oma ist noch sehr fit aber äußerst frech. Und nun soll die Oma in ein Heim kommen. Das haben die Tochter und der Schwiegersohn beschlossen. Die Frage ist nur: Ob das bei dieser Oma auch wirklich klappt? Lasst euch überraschen- mehr wird hier noch nicht verraten. Unsere Aufführungen finden statt: Samstag, 30.3.2019 (19.30 Uhr). Sonntag, 31.03.2019 (15:00 Uhr mit Kaffee und Kuchen). Mittwoch, 3.4.2019 (19.30 Uhr). Freitag, 5.4.2019 (19:30 Uhr). Samstag, 6.4.2019 (19:30 Uhr). Ort: Mehrzweckhalle in Reekenfeld. Karten im Vorverkauf gibt es ab dem 15.12.<strong>2018</strong> im „Lüttje Laden“ in Kamperfehn. Telefonnr. 04497-8218.
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