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Dezember 2018 | Bürgerspiegel

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Seite 32<br />

Sonderthema<br />

Pflegeeinrichtung St. Elisabeth Barßel<br />

Caritas, Barßel – Saterland gGmbH • Pflegeeinrichtung St. Elisabeth<br />

Lange Str. 38, 26676 Barßel • Telefon (04499) 83-312 • Telefax (04499) 83-311<br />

E-Mail: eilers@caritas-barssel-saterland.de<br />

Karin Buschhardt (49) ist der größte Fan von Bayern München!<br />

Es ist ein kleines Wort, aber es<br />

kann eine ungeheure Bedeutung<br />

entfalten als Ausdruck<br />

von Wertschätzung und Respekt:<br />

Sie! Diese höfliche Ansprache<br />

gehört im manierlichen<br />

Umgang miteinander<br />

zum Alltag, und dennoch gilt<br />

sie nicht für alle. Denn Menschen<br />

mit Behinderung werden<br />

oft einfach geduzt. Karin<br />

Buschhardt kennt das. Sie ist<br />

aber selbstbewusst genug und<br />

sieht darüber hinweg. Ich kenne<br />

die Frau im Elektro-Rollstuhl.<br />

Sie ist mir in den vergangen<br />

Jahren immer wieder<br />

mal in Barßel begegnet, winkte<br />

mir zu und freute sich jedes<br />

Mal. In der Pflegeeinrichtung<br />

St. Elisabeth habe ich sie und<br />

ihr Schicksal zum ersten Male<br />

kennengelernt. Sie ist eine jener<br />

Menschen, die vom Schicksal<br />

gezeichnet sind, aber sich<br />

trotzdem nie unterkriegen lassen.<br />

Karin ist seit ihrem 3. Lebensjahr<br />

spastisch gelähmt. Ihre<br />

Eltern sind schon vor Jahren<br />

verstorben. Seit 13 Jahren lebt<br />

sie im Pflegeheim St. Elisabeth<br />

und ist dort die Vorsitzende der<br />

Bewohnervertretung. Heimleiter<br />

Olaf Eilers, der ebenfalls im<br />

Rollstuhl sitzt, schätzt das Engagement<br />

der 49-Jährigen. Er<br />

ist ihr Ansprechpartner, wenn<br />

die Heimbewohner sich an Karin<br />

mit Wünschen oder auch<br />

Kritik wenden. „Karin macht<br />

das wunderbar. Sie ist für die<br />

Heimbewohner eine absolute<br />

Vertrauensperson.“<br />

Als ich Karin gegenübersitze<br />

und sie mir aus ihrem Leben<br />

erzählt, schäme ich mich innerlich.<br />

Weil ich feststellen muss,<br />

wie klein und nichtig manche<br />

meiner Probleme sind. Das ist<br />

nichts, aber auch gar nichts<br />

gegenüber einem behinderten<br />

Menschen, der seinen Alltag<br />

meistert und sich sogar um<br />

die Sorgen der Nichtbehinderten<br />

kümmert.<br />

Karins größte Leidenschaft<br />

aber ist der FC Bayern München.<br />

In ihrem Zimmer im St.<br />

Elisabethstift deutet alles darauf<br />

hin, dass hier einer der<br />

größten Bayern-Fans lebt. Mit<br />

5 Jahren, so erzählt sie, habe<br />

sie mit ihrem Vater zum ersten<br />

Male Sportschau gesehen<br />

und war von Bayern München<br />

fasziniert. Das ist bis heute so<br />

geblieben. „Ich verpasse kein<br />

Spiel von Bayern München,<br />

wenn sie in Bremen gegen<br />

Werder spielen.“ Dann wird<br />

das Bayern-Trikot angezogen,<br />

die Bayern-Mütze aufgesetzt,<br />

der Bayern-Schal umgehängt<br />

und das Bayern-München-Kissen<br />

im Schoß mitgenommen.<br />

Wer ihre Lieblingsspieler sind,<br />

möchte ich wissen. Da braucht<br />

Karin Buschhardt sitzt seit ihrem 3. Lebensjahr im Rollstuhl.<br />

Karin gar nicht lange überlegen:<br />

„Thomas Müller und Robert<br />

Lewandowski. Aber auch<br />

Philipp Lahm, der spielt aber<br />

leider nicht mehr für Bayern.“<br />

Früher sei sie ein großer Fan<br />

von Uli Hoeneß gewesen, als<br />

er noch Spieler war. Den verehre<br />

sie aber noch heute. „Was<br />

mir an ihm gefällt ist, dass er<br />

ein Top-Präsident ist. Er ist ein<br />

Mensch mit rauer Schale und<br />

einem ganz weichen Kern. Er<br />

ist sehr sensibel und hat ein<br />

großes Einfühlungsvermögen.“<br />

Dass sie im WERDER-<br />

Land wahrscheinlich einer<br />

der größten Bayern-Fans ist,<br />

das macht sie stolz. „Ich bin<br />

im Werder-Stadion noch nie<br />

dumm angeschwatzt worden.<br />

Ich stehe zu meinen Bayern.<br />

Gerne würde ich mal Thomas<br />

Müller oder Robert Lewandowski<br />

treffen, aber zumindest<br />

ein Autogramm von ihnen<br />

bekommen.“<br />

Karin arbeitet tagsüber in der<br />

Behinderten-Werkstatt in Altenoythe<br />

in der Phasen-Prüfungsabteilung.<br />

Sie hätte auch<br />

in Altenoythe wohnen können.<br />

Doch das wollte sie nicht.<br />

„Ich habe mich bewusst für<br />

Barßel entschieden. Ich wollte<br />

nicht mit denselben Leuten im<br />

Wohnheim sein, mit denen ich<br />

zusammenarbeite. Hier in St.<br />

Elisabeth werde ich hervorragend<br />

betreut. Hier bin ich Zuhause.<br />

Ich kann kommen und<br />

gehen wie ich möchte. Alles<br />

ist perfekt behindertengerecht<br />

gebaut. Die Pflegekräfte sind<br />

nett und respektieren mich.<br />

Ich habe hier meine Freiheiten<br />

– wenn ich mal nach draußen<br />

möchte, dann melde ich mich<br />

ab und kann rausfahren. Es ist<br />

gut, so wie es ist.“<br />

Was noch wichtig für Sie ist!<br />

Wussten Sie schon?<br />

Jeder Pflegebedürftige ab Pflegegrad<br />

2 hat Anspruch auf bis<br />

56 Tage Kurzzeit- und Verhinderungspflege.<br />

Die Kurzzeitpflege<br />

ist auf eine Dauer von<br />

56 Tage im Jahr beschränkt,<br />

für diese Zeit übernehmen die<br />

Pflegekassen die Kosten einer<br />

stationären Unterbringung.<br />

Die Kurzzeitpflege kann zusätzlich<br />

mit der Verhinderungspflege<br />

kombiniert werden.<br />

Was ist der Unterschied<br />

zwischen Kurzzeitpflege und<br />

Verhinderungspflege? Im Gegensatz<br />

zur Verhinderungspflege<br />

ist eine Kurzzeitpflege<br />

zu Hause nicht möglich. Kurzzeitpflege<br />

kann laut Definition<br />

nur in einer entsprechenden<br />

Pflegeeinrichtung wie einem<br />

Pflegeheim durchgeführt werden<br />

und ist zu Hause nicht<br />

möglich.<br />

Dabei übernimmt die Pflegekasse<br />

die Kosten der Pflege<br />

und zahlt das Pflegegeld zur<br />

Hälfte weiter. Der Eigenanteil<br />

für Unterkunft und Verpflegung<br />

und Investitionskosten<br />

kann, sofern die Entlastungsleistung<br />

noch nicht aufgebraucht<br />

sind, von der Pflegekasse<br />

erstattet werden. So<br />

könnte die Kurzzeit oder Verhinderungspflege<br />

komplett<br />

kostenfrei sein. Gerne beraten<br />

wir Sie Telefon 04499-83312<br />

Olaf Eilers.

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