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VSAO JOURNAL Nr. 6 - Dezember 2018

Wunder - Kardiologie Bluthochdruck Massnahmen zur Kostendämpfung

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Bluthochdruck
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WEITERBILDUNG / ARBEITSBEDINGUNGEN<br />

Hausärztin oder Herzchirurg? Ein interessiertes Publikum hörte zu, fragte<br />

nach und diskutierte mit.<br />

In einem witzigen Vortrag erzählte sie, wie<br />

sie als Kind der 68er-Generation aufwuchs<br />

und den gesellschaftlichen und<br />

politischen Umbruch jener Zeit miterlebte.<br />

Als durchsetzungsstarke und kommunikative<br />

Persönlichkeit hat sie später ihren<br />

Weg von der Assistenzärztin zur Chefärztin<br />

der Frauenklinik am Bürgerspital<br />

Solothurn gemacht. Bis es so weit war,<br />

musste die frühere Chefärztin in Grenchen<br />

aber erst noch die beiden Frauenkliniken<br />

und damit zwei Kulturen zusammenführen.<br />

Es sei nicht immer einfach gewesen, resümierte<br />

Maurer Marti ohne Nostalgie. Als<br />

Oberärztin habe sie «gelitten, geheult und<br />

geflucht, aber auch viel gelernt», zum<br />

Beispiel Verantwortung zu übernehmen.<br />

Und später, in der Chefetage, habe sie «das<br />

Schwimmen im Haifischbecken gelernt».<br />

Was ist ihr Fazit? Man müsse sich im Beruf<br />

entscheiden, denn «alles geht nicht». Ihre<br />

Schwerpunkte sind die Klinikführung,<br />

eine qualitativ hochstehende Medizin für<br />

die Patientinnen – und das eigene Familienleben.<br />

«Für Forschung bleibt da keine<br />

Zeit», sagte die Gynäkologin.<br />

alle es von mir erwarten?» Er wollte es<br />

selber. Inzwischen hat er die väterliche<br />

Praxis zu einer Gemeinschaftspraxis umgebaut.<br />

An seiner Tätigkeit schätzt er nicht<br />

nur das breite medizinische Spektrum,<br />

das für Abwechslung sorge. Er ist auch<br />

gerne die Vertrauensperson für seine Patienten.<br />

Im Gegensatz zu den Spitalärzten<br />

habe er auch mehr Zeit für die Patienten,<br />

da der administrative Aufwand in der Praxis<br />

geringer sei. Und Negativpunkte? Als<br />

Hausarzt fühle er sich gelegentlich «aussen<br />

vor», weil viele wichtige Entscheide für<br />

die Patienten im Spital gefällt würden.<br />

Um Einfluss ging es auch im Referat von<br />

Marcel Marti, stellvertretender <strong>VSAO</strong>-Geschäftsführer,<br />

und Nationalrat Angelo<br />

Barrile, Co-Vizepräsident <strong>VSAO</strong>. Sie sprachen<br />

davon, wie man <strong>VSAO</strong>-Themen wie<br />

ärztliche Weiterbildung, Arbeitsbedingungen<br />

oder Gesundheitspolitik in die Bundespolitik<br />

einbringt. Aktuell läuft zum<br />

Beispiel die Kampagne «Medizin statt<br />

Bürokratie». Damit soll der Entwicklung<br />

begegnet werden, dass Assistenzärzte heute<br />

nur noch ein Drittel ihrer Arbeitszeit für<br />

den Patienten einsetzen können.<br />

Barrile sprach auch über die «Grosswetterlage»<br />

unter der Bundeshauskuppel.<br />

Viele Politiker hätten zwar Sympathien für<br />

die jungen Ärzte, sagte er. Doch es dominiere<br />

derzeit «die andere Seite». Damit<br />

<strong>Nr</strong>. 6 <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Breite statt Tiefe<br />

Wer als Kongressteilnehmer nicht die<br />

fachliche Spezialisierung, sondern die<br />

medizinische Breite suchte, fand im Sempacher<br />

Hausarzt Cyrill Bühlmann ein<br />

passendes Beispiel. Aus einer Ärztefamilie<br />

stammend – schon der Vater war Hausarzt<br />

in Sempach –, habe er seit Kindertagen<br />

zu hören bekommen, er werde Arzt. Sogar<br />

seine Lehrerin in der Primarschule habe<br />

gesagt: «Du bist noch nicht Arzt, also<br />

schreib bitte schöner!»<br />

Bühlmann fragte sich: «Will ich wirklich<br />

Medizin studieren, oder mache ich es, weil<br />

<strong>VSAO</strong> <strong>JOURNAL</strong> ASMAC<br />

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