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Einspruch zur Gletscherehe<br />
Zusammenschluss Pitztal-Ötztal: Ernst „Schmatz“ Eiter möchte Alternativplan bei TVB-Jahreshauptversammlung vorstellen<br />
Nicht nur im Pitztal kennt man Ernst Eiter zumeist unter seinem<br />
Rufnamen „Schmatz“: Bekannt unter anderem für seine federführende<br />
Initiative bei der Errichtung des Glasfasernetzes und der Idee<br />
für das Floß am Rifflsee, möchte der Skilehrer und Bergführer erneut<br />
kreativer Stein des Anstoßes sein – betreffend der Zukunft im<br />
Tal, im Besonderen aber auch hinsichtlich des geplanten Zusammenschlusses<br />
zwischen Pitztaler Gletscher und dem Skigebiet Sölden.<br />
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Wie wahrscheinlich viele im<br />
Tal scheint auch Ernst Eiter von<br />
der Sinnhaftigkeit des Zusammenschlusses<br />
zwischen Ötztal<br />
und Pitztal überzeugt. Nur in der<br />
Durchführung unterscheiden sich<br />
Eiters Visionen von den bekannten<br />
Plänen. Seine Vorschläge präsentieren<br />
möchte Eiter per Vortrag<br />
bei der Jahreshauptversammlung<br />
des Tourismusverbandes Pitztal<br />
am 12. Dezember (nach Redaktionsschluss,<br />
teilweise nach Erscheinen<br />
dieser Ausgabe). Verständlich<br />
veranschaulicht werden sollen die<br />
Unterschiede zudem auch anhand<br />
einer aufgestellen Skulptur. Interessierte<br />
haben dann laut Eiter die<br />
Möglichkeit, ihre Meinung dazu<br />
per Stimmzettel kundzutun, die<br />
anschließend der TVB-Geschäftsführung<br />
übergeben werden sollen.<br />
Der Vortrag werde nach der Versammlung<br />
auch im Internet abrufbar<br />
sein, kündigt „Schmatz“ an.<br />
„NATURSÜNDE“. Bekanntlich<br />
ist der Skiweg am Pitztaler<br />
Gletscher im Bereich des Brunnenkogels<br />
seit mehreren Wochen<br />
gesperrt, da Arbeiten ohne naturschutzrechtliche<br />
Genehmigungen<br />
durchgeführt wurden. Das Vorgehen<br />
beim Skiweg sei in seinen<br />
Augen eine „Natursünde“, so Eiter,<br />
habe für „Negativschlagzeilen“ in<br />
zahlreichen Medien und auch für<br />
einen „Riesenschaden“ im Pitztal<br />
gesorgt. Wie lange die Sperre des<br />
Skiweges noch andauern wird, ist<br />
noch nicht klar, jedenfalls würden<br />
laut Eiter die finanziellen<br />
Einbußen durch Stornierungen<br />
bereits mehrere hunderttausend<br />
Euro betragen. Die Stimmung sei<br />
jedenfalls schlecht im Pitztal, besonders<br />
im hinteren Bereich. Die<br />
Bergbahnen würden aus seiner<br />
„Rosenberger“ ist insolvent<br />
70 Beschäftigte an vier Standorten in Tirol sind betroffen<br />
Der Raststättenbetreiber „Rosenberger“, der auch neben der<br />
A12 bei Pettnau ein Rasthaus betreibt, ist insolvent. Montag beantragte<br />
die „Rosenberger Restaurant GmbH“ bei Gericht ein<br />
Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. In Tirol gibt es vier<br />
„Rosenberger“-Raststätten mit insgesamt 70 Beschäftigten. Die<br />
AK-Tirol sagte den Betroffenen bereits Hilfe zu.<br />
Von Gebi G. Schnöll<br />
Zu Besuch in der RUNDSCHAU, um von seinen Ideen und Vorstellungen zu erzählen:<br />
Ernst „Schmatz“ Eiter, Skilehrer, Bergführer und Pitztaler Urgestein RS-Foto: Matt<br />
Sicht zu wenig für das Tal tun, sagt<br />
Eiter – besonders im Vergleich zu<br />
Sölden, wo die Bergbahnen etwa<br />
an der „Aquadome“-Therme beteiligt<br />
sind, oder auch Ischgl, wo um<br />
60 Millionen Euro eine „Silvretta-<br />
Therme“ geplant ist. „Wenn sich<br />
ein Skigebiet nicht auch abseits des<br />
Skifahrens für die Zukunft rüstet,<br />
wird’s für die Unternehmer vor Ort<br />
sehr schwierig“, so Eiter. Die Liftkarten<br />
würden zwar im Preis nicht<br />
sinken, könnten aber mehr Angebote<br />
inkludieren und übertragbar<br />
sein, was besonders attraktiv für Familien<br />
sei. Bloßes Jammern bringe<br />
jedenfalls nichts und würde das<br />
Pitztal nicht nur Gäste, sondern<br />
In Österreich betreibt die „Rosenberger<br />
Restaurant GmbH“ 17 Raststätten.<br />
Je nach Saison sind 600 bis<br />
800 Mitarbeiter beschäftigt. Die Gesellschaft<br />
hat seit 2003 mehrheitlich<br />
chinesische Eigentümer, die nach der<br />
Übernahme viel Geld in das Unternehmen<br />
gesteckt haben sollen. Heuer<br />
im Juli wurde die Geschäftsführung<br />
neu besetzt und konsequent daran<br />
gearbeitet, das Unternehmen zu stabilisieren<br />
und mit Weitblick in die<br />
Zukunft zu führen. Die „Rosenberger<br />
Restaurant GmbH“ teilte nun allerdings<br />
in einer Aussendung mit, dass<br />
trotz intensiver Verhandlungen mit<br />
der Bank benötigte Kreditlinien nicht<br />
freigegeben worden sind. Montag<br />
musste deshalb die Geschäftsführung<br />
beim Konkursgericht den Antrag auf<br />
Eröffnung eines Sanierungsverfahrens<br />
ohne Eigenverwaltung stellen. In Tirol<br />
sind an den Standorten Vomp, Ampass,<br />
Pettnau und am Brenner rund 70<br />
auch Einheimische, besonders die<br />
Jugend verlieren lassen, die sich<br />
nach einer stärkeren „Event-Politik“<br />
sehnen würden, kritisiert Eiter.<br />
Auch deswegen möchte er bei<br />
der Jahreshauptversammlung eine<br />
„Ideenbörse für die Zukunft“ anregen,<br />
wobei eine App ermöglichen<br />
soll, Anregungen, Wünsche, Beschwerden<br />
oder eben auch Ideen<br />
zu deponieren, die vom Tourismusbüro<br />
in Wenns bearbeitet und<br />
den jeweiligen Abteilungen zugeordnet<br />
werden sollen. Das würde<br />
vielen Menschen im Tal wieder<br />
Mut machen, hofft „Schmatz“, der<br />
übrigens auch ein Buch schreiben<br />
möchte.<br />
Von der Insolvenz ist auch die Raststätte<br />
an der A 12 bei Pettnau betroffen.<br />
„Rosenberger“ betreibt österreichweit<br />
Rasthäuser.<br />
Foto: zeitungsfoto.at<br />
Beschäftigte von der Insolvenz betroffen.<br />
Die AK-Tirol hat bereits angekündigt,<br />
ihnen beratend zur Seite zu stehen.<br />
Da der Firmensitz in Loosdorf ist,<br />
wird die Arbeiterkammer Niederösterreich<br />
federführend die Betreuung der<br />
betroffenen Beschäftigten übernehmen<br />
und Ansprüche geltend machen.<br />
RUNDSCHAU Seite 30 12./13. Dezember 2018