MarkusAchleitneristdasneueGesichtinderOö.Landesregierung.ÜberseinePläne, seineZieleunddiegrößtenHerausforderungenfürdenStandortOÖsprichtderneue <strong>Wirtschaft</strong>slandesratimInterview. EntscheidendfürStandortOÖ: FachkräfteundDigitalisierung FehlendeFachkräftesindmittlerweileeinerdergrößtenHemmschuhefürunsereUnternehmen. Herr<strong>Wirtschaft</strong>slandesrat, schonandieneueAnrede gewöhnt? Wennichehrlichbin,noch nichtganz.Aberwichtigerals dieAnredesindjadieAufgaben,dieichalsRegierungsmitgliedübernommenhabeund hierkonnteichdieÜbergangsphasedervergangenenMonatenutzen,umvieleGespräche mitMenschenausdenunterschiedlichstenBereichenzu führen,diemeinRessortbetreffen.Sokonnteicheinenguten Überblickgewinnenundstarte jetztvolleingearbeitet. <strong>Oberösterreich</strong>stehtwirtschaftlichgutda.Sindalso dieHausaufgabenerledigt? Esstimmt,<strong>Oberösterreich</strong>steht sehrgutda.Aberdasisteine Momentaufnahme.Natürlich kannichaufeinemhervorragendenFundamentaufbauen. AberdassunserBundesland derzeiteinüberdurchschnittliches<strong>Wirtschaft</strong>swachstumund eineniedrigeArbeitslosigkeit aufweist,dasistkeineSelbstverständlichkeit.Dennwirstehenineinemimmerhärteren Standortwettbewerb.Undwir habenunsauchzumZielgesetzt,zudenSpitzenregionen inEuropaaufzuschließen. WoliegenalsoausIhrerSicht dieHerausforderungen? EsgibtinsbesonderezweigroßeHerausforderungen,dieich fürexistenziellfürdenStandort <strong>Oberösterreich</strong>halte.Dasist einerseitsderFachkräftemangel,denichbeidenEurothermensozusagenam eigenenLeibmassivgespürt habe.Undzumanderenwollen wirdieDigitalisierungzum <strong>Wirtschaft</strong>smotorinunserem Bundeslandmachen. WaskönnenSietun,damit unsereBetriebediebenötigten Fachkräftebekommen? FehlendeFachkräftesind mittlerweileeinerdergrößten HemmschuhefürunsereUnternehmen.Wennesunsnicht gelingt,hierwirksamgegenzusteuern,dannriskierenwir, dassunsereBetriebenicht mehrwachsenkönnen,weil ihnendieMitarbeiterinnenund Mitarbeiterfehlen.Hierwerden wirmiteinemFachkräfte- Powerprogrammansetzen, dasQualifizierungenaufallen Ebenenumfassenwird.Hierist mirdiedigitaleKompetenz besonderswichtig.Auchdie Lehremüssenwirnochstärker aufwerten:Eskanndochnicht sein,dasswirumdasduale SystemunsererLehrausbildunginternationalbeneidet werden,aberhierzulandedie LehreimagemäßigeinSchattendaseinfristet,obwohlsie besteAusbildungs-undJob- Chancenbietet. WowollenSiebeider Digitalisierungansetzen? SowieInvestitioneninStraße undSchieneein„Muss“sind, istesauchderBreitband-Ausbau.DasistauchderGrund, warumderBundeineMilliarde EuroindenBreitband-Ausbau investiertund<strong>Oberösterreich</strong> dainnerhalbvon5Jahrennoch einmal100Millionendraufsetzt –weilwirindiesemBereichkeineZeitverlierendürfen.Die Glasfaser-InfrastrukturalsAnschlussandiedigitaleWelt müssenwirinallenRegionen unseresBundeslandesvorantreiben,dasdarfnichtnurein ThemafürdieStädtesein. Wirwollenhier<strong>Oberösterreich</strong> flächendeckendzukunftsfit machen,dasbrauchtnicht nurunsere<strong>Wirtschaft</strong>,sondern letztlichjederHaushalt. InIhrRessortfallenauch WissenschaftundForschung. WomöchtenSieindiesem BereichenSchwerpunkte setzen? WissenschaftundForschung sinddieKeimzellefürInnovationunddasistwiederumder Turbofürunsere<strong>Wirtschaft</strong>. Wennmanführende<strong>Wirtschaft</strong>sregionenanalysiert, dannerkenntmanrasch,dass vorallemjeneStandorteerfolgreichsind,dieauchübereine starkeSpitzenuniversitätverfügen.Deshalbwaresauchso wichtig,dassunsereJohannes KeplerUniversitätdurchden BundentsprechendefinanzielleMittelerhält.Dasgiltnatürlich auchfürunsereFachhochschulensowiefüralleanderen Forschungseinrichtungenin <strong>Oberösterreich</strong>.HierüberallfindendieInnovationenstatt,die denStandort<strong>Oberösterreich</strong> besserundvorallemschneller alsanderemachen. Siekommenausder<strong>Wirtschaft</strong>.WasistIhnenvor diesemHintergrundnun einbesonderesAnliegen inderPolitik? AlsMannder<strong>Wirtschaft</strong>kann ichmeineErfahrungenausder PraxisindiePolitikeinbringen. Ichweiß,woderSchuhdrückt, unddazuzähltvorallemdie ÜberregulierungdurchVerordnungen,NormenundGesetze, dieunsereBetriebeimmer mehrbremst.Hierwillich „Durchlüften“,umdenUnternehmenwiederLuftzum Atmenundzum<strong>Wirtschaft</strong>en zuverschaffen.Dort,wodas LandEinflusshat,möchteichin SachenDeregulierungweiterbohrenundallesumsetzen,wo wirDingekonkretverbessern können–vonderkürzerenVerfahrensdauerübereineeinfachereFörderabwicklungbishin zudigitalenBehördengängen. WosehenSiediegrößten Unterschiedezwischen Politikund<strong>Wirtschaft</strong>? <strong>Wirtschaft</strong>undPolitiksindnicht dasselbe,ganzklar.Aberaus meinerSichtistderrichtige Ansatz,diegutenMechanismenausbeidenBereichen zukombinieren.Esgeht darum,dieDingeaufdenTisch zulegen,ehrlichzubewerten undwoesVeränderungsbedarfgibt,tätigzuwerden. DerspringendePunktaus meinerSichtistdabei,dieMenschenmitzunehmen–ihnenzu erklären,warumdieVeränderungnotwendigist.Dabeisind natürlichauchdieÄngsteund WiderständederMenschen ernstzunehmen.Aberam EndedesTagesmussman letztlichauchkonsequent entscheidenundumsetzen. WasistIhnenindenersten WochenundMonatenals <strong>Wirtschaft</strong>slandesratganz besonderswichtig? IchwerdeimJännereineTour durchalleBezirkestarten,um mitmöglichstvielenMenschen –nichtnur,abernatürlichinsbesondereausder<strong>Wirtschaft</strong>– insGesprächzukommenund umzuerfahren,wodiegrößten HerausforderungenindeneinzelnenBezirkenliegen.Dabei sollendieMenschenauchdie Gelegenheitbekommen,den „Neuen“inderOÖ.Landesregierungkennenzulernen. „Für<strong>Oberösterreich</strong>gibtes zweigroßeHerausforderungen,diefürdieStandortsicherungvonenormerBedeutung sind:Dasistzumeinender Fachkräftemangelundzum anderendieDigitalisierung“, erklärtderneue<strong>Wirtschaft</strong>slandesratMarkusAchleitner. 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