Liebeserklärung

MULTITALENT / Startplatz
90
Zum Hauptplatz benötigt man knappe
zwölf Gehminuten. Neben einheimischen
Kletterfreunden werden sich
Gruppen aus dem benachbarten Ausland
ebenso auf die Suche nach der
schnellsten, schönsten und schwersten
Route begeben. Für alle wird was dabei
sein: für Anfänger genauso wie für Profis.
Leistungskletterer werden gar in einem
eigenen Bereich trainieren können.
Damals im Dezember starteten
gerade die Bauarbeiten. Mittlerweile
nimmt das Großprojekt (rund drei Millionen
Euro) Formen an. Eröffnet wird
im Herbst 2017. Mit allem was dazugehört.
Einem beheizten Büro für den
Chef inklusive.
sie mit dem ausverkauften Abend. Zusammen
mit Amrei Baumgartl hat sich
das Trio ein Ziel gesetzt: „Kulturschaffenden
in Kärnten eine Plattform für
Musik, Theater, Tanz und Film bieten.“
Das funktioniert. Nicht nur lokale
Künstlerinnen und Künstler kommen
gerne: Mit Voodoo Jürgens trat
jüngst ein Star der österreichischen
Musikszene auf. Solche Konzerte sind
das Salz in der Suppe, gewissermaßen
der Powerchord am Hals der Gitarre.
„Wenn es machbar ist, holen wir diese
Kaliber“, erklärt Thaler. Ein Muss ist es
nicht. Gerne wird unbekannten Künstlerinnen
und Künstlern die Möglichkeit
LIEDER ÜBER DIE LIEBE
Ein Lokalaugenschein im Kleinod der
Villacher Kulturszene: dem Kulturhofkeller.
geboten, sich vor Live-Publikum
zu präsentieren. Selbst wenn der Saal
dann leerer ist. Egal. Im Kulturhofkel-
Voll ist es im Kulturhofkeller in
ler zählt der Idealismus.
JUNGES VILLACH
der Lederergasse. Kein Wunder, hat
sich mit „Fuzzman“ doch eine nationale
Größe des Indiepop angesagt. Frontman
Herwig Zamernik, der selbst einige
Zeit in Villach wohnte und einst mit
seiner Hauptband „Naked Lunch“ als
Vorgruppe von Nirvana werkte, betritt
die Bühne und fragt die Menge: „Wie
SPORTLICHE BETÄTI-
GUNG AB 2017 AUCH IN
DER NEUEN KLETTER-
HALLE
SEXY SKATER
Die Villacher Skate-Szene boomt. Sowohl
Jungs als auch Mädels wagen
tollkühne Flips im Skatepark Wasenboden.
Es war einmal ein Boden. Beim
Europark. Dort wo jetzt das Holiday
steht‘s beim VSV?“ Doch heute, an diesem Ort, um diese Zeit,
ist der Spielstand des Villacher Vorzeigeklubs eher eine
Randnotiz. Das Publikum will mitsingen, mitfühlen, mitleiden.
„Hörst du den Klang unserer Triebe, spürst du die Lust,
wie sie lacht.“ Subversionschlager nennen Eingeweihte Fuzzmans-Musik.
Die Melancholie, sie passt zu den altehrwürdigen
Gemäuern des Kulturhofkellers.
„Ich will in einer Stadt leben, in der es ein breites Angebot
an Kultur gibt“, sagt mir Andreas Thaler, Obmann des
Vereins kult:villach, der den Kulturhofkeller als Veranstaltungszentrum
trägt. Während Fuzzman Strophen à la „wenn
uns die Sonne nicht mehr scheint, Cherie, wenn unsere Liebe
tausend Tränen wiegt“ intoniert, haben er und Kassier Gerhard
Fillei ein wenig Zeit zum Durchatmen. Glücklich sind
Inn steht. Dieser rote Boden war, fragt man die Villacher Skatecomunity,
„ganz was Besonderes“. So besonders, dass es im
Jahre 1994, im ersten Skaterpark am sogenannten Wasenboden
an der Drau, genau die gleiche Bodenbeschichtung sein
musste. Wenn schon, denn schon. Seit zwei Jahren steht an
besagtem Ort eine neue Anlage. Der rote Boden wich einem
noch spezielleren Betonbelag. Zudem lassen Ledges, Rails,
Stairs und Hips Skaterherzen höher schlagen. Deutsche Eigennamen
für diese Parcours-Hindernisse existieren derweil
nicht. Skaten kommt eben aus den Staaten.
Eine Villacher Skaterlegende ist Thomas Steinwender
(33). Der Sportwissenschaftler gründete den Carinthian
Skateboarders Club (CSC). Seit seinem 13. Lebensjahr ist er
auf rollenden Brettern unterwegs. Selbst Töchterchen Luisa (1)