moebel-kultur-0119

KÜCHE
Foto: Koelnmesse
Warum
nach Köln?
Rund 175 Unternehmen hat die LivingKitchen auf ihrer Ausstellerliste stehen. Immerhin.
Aber wer diese mit den vergangenen Messeveranstaltungen vergleicht, wird viele Namen
vermissen. Das Problem ist bekannt: Bei der Vielzahl der Messeschauplätze hieß es, sich
zu entscheiden, welche Bühne das bessere Publikum verspricht. Das mag, nicht nur mit
Blick auf das Budget, verständlich und nachvollziehbar sein. Doch gerade Besucher aus
dem Ausland oder auch Endkunden werden sich fragen, warum denn solch große Marken
wie Bosch, Siemens, Miele und andere „Leuchttürme“ bei solch einem immer noch
großen Event nicht dabei sind. Auch das Grundgefühl, warum denn eine Branche mit
Weltbedeutung so sparsam mit der heimischen Plattform umgeht, bleibt schwer zu
vermitteln.
All diese Überlegungen wurden schon tausendmal diskutiert. Interessanter ist jetzt
vielmehr, warum der Weg nach Köln weiterhin lohnt. Schließlich gibt es ja noch die 175
Aussteller, die offensichtlich ihre Beteiligung für sinnvoll erachten.
Jetzt ist es also das bunte Erlebnis, das anstelle von nur „Made in Germany“ zum
Anziehungspunkt für das Kölner Event wird. Denn viele kleinere Spezialfirmen und
Erstteilnehmer aus dem Ausland belegen jetzt die frei gewordenen Plätze und bauen
Brücken im globalen Spektrum. Dazu spannen diverse Zukunftsbühnen den Bogen
zwischen heute und morgen.
So könnte schon die pure Neugier in die Domstadt treiben. Aber es gibt noch andere
Motive. Klassisch ist der Wunsch, auf konzentriertem Terrain – quasi auf einem Teller –
das ganze Menü der Küchenbranche serviert zu bekommen. Dieser effiziente Marktüberblick
ist bislang noch konkurrenzlos. Gleichfalls bietet die Dichte der Anbieter die
einzigartige Chance, Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Dies übrigens nicht nur
zu kommerziellen Zwecken, sondern auch zur Suche nach dringend benötigtem Personal
bzw. Karrierechancen. Und manch einem mag es auch einfach genügen, sich umzuschauen,
das Bad in der Menge zu genießen, sich zu freuen, bekannte Gesichter wiederzutreffen
und sich über den neuesten Stand auszutauschen. Wo sonst, wenn nicht in
Köln, sollte dies möglich sein?
HEIKE LORENZ
TITEL: Ergänzt durch das
„Fusion“-Kochfeld und
Weinkühler gelingt der
Premiummarke V-Zug ein
stimmiges Gesamtbild,
s. Seite 106.
1/2019 möbel kultur 89