Top100 Kufstein 2018
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Juni <strong>2018</strong> | Ausgabe <strong>Kufstein</strong>, Euro 2,–<br />
Österreichische Post AG/Postentgelt bar bezahlt<br />
RM03A035101, 6020 Innsbruck<br />
Jahrbuch der<br />
Wirtschaft<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
<strong>2018</strong><br />
Das Original.<br />
KUFSTEIN<br />
Industrie<br />
Vom Bergbau im Mittelalter<br />
bis zu den Weltmarktführern<br />
von heute<br />
Ranking<br />
Die 100 umsatzstärksten<br />
Unternehmen des Bezirks<br />
und deren Geschäftsführer<br />
Start-ups<br />
Jungunternehmen,<br />
ihre Motive, ihre Ziele,<br />
ihre Herausforderungen
top 100 KUFStEIN | interview<br />
wir bieten Unterstützung<br />
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• bei Änderungen und bei Überprüfungen<br />
• wir beantworten Fragen zu gewerberechtlichen<br />
und wirtschaftsrechtlichen Anliegen der<br />
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Die Bezirksstelle <strong>Kufstein</strong> der Tiroler Wirtschaftskammer ist der erste Ansprechpartner für alle<br />
Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong>, vom Arbeitgeberbetrieb bis zum Einpersonenunternehmen.<br />
Bezirksstelle <strong>Kufstein</strong> | Salurnerstraße 7 | 6330 <strong>Kufstein</strong><br />
T 05 90 90 5-3310 | E kufstein@wktirol.at | W WKO.at/tirol/kufstein
top 100 kufstein | editorial<br />
IMPRESSUM<br />
museumstraSSe 11<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Österreich<br />
Telefon: 0512/34 21 70<br />
Fax: 0512/34 21 70-20<br />
ECHO Wirtschaft<br />
Ausgabe 02/<strong>2018</strong> | Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
Herausgeber und Medieninhaber:<br />
ECHO Zeitschriften- und Verlags-GmbH<br />
Redaktion: Maria Witting, MA, Mag. Karolina<br />
Putz MSc., Verena Kopp, Amata Steinlechner<br />
Layout/Bildbearbeitung: Daniela Steixner-<br />
Winkler<br />
Anzeigen: Manuela Gabl, Mag. Birgit Steinlechner<br />
E-Mail: anzeigen@echotirol.at<br />
Geschäftsführung: Mag. Birgit Steinlechner<br />
Redaktions-, Verwaltungs adresse:<br />
ECHO Zeitschriften- und Verlags-GmbH<br />
A-6020 Innsbruck, Museumstraße 11<br />
Tel.: 0512/34 21 70; Fax: DW -20<br />
Bezirk im Aufschwung<br />
Dder Bezirk <strong>Kufstein</strong> profitiert<br />
von seiner guten geografischen<br />
Lage und der<br />
Vielfalt an Unternehmen aus den verschiedenen<br />
Sparten. Die Wirtschaft hat<br />
sich im vergangenen Jahr branchenübergreifend<br />
stark entwickelt und die<br />
Prognosen für das kommende Jahr<br />
sind ebenso positiv. Die Stadt <strong>Kufstein</strong><br />
hat sich außerdem zu einem attraktiven<br />
Standort im Convention-Bereich entwickelt.<br />
Und die Maßnahmen der neuen<br />
Regierung zur Entbürokratisierung<br />
haben für positive Stimmung bei den<br />
Unternehmen gesort.<br />
Gleichzeitig sehen sich die Unternehmen<br />
mit alten und neuen Herausforderungen<br />
konfrontiert. Durch die<br />
Datenschutz-Grundverordnung ist<br />
zusätzlicher Verwaltungsaufwand entstanden.<br />
Ebenso werden nach wie vor<br />
Lösungen für den Fachkräftemangel<br />
gesucht. Auch die Verkehrssituation<br />
konnte nicht entschärft werden.<br />
Was – nicht nur – Unternehmen im<br />
Bezirk aktuell beschäftigt und was die<br />
Zukunft für <strong>Kufstein</strong> bringt, erfahren<br />
Sie auf den nachfolgenden Seiten. Wir<br />
wünschen eine anregende und interessante<br />
Lektüre.<br />
Foto: adsfasdf<br />
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Dr. Herbert Marschitz – Dr. Peter Petzer<br />
Mag. Hannes Bodner – Dr. Clemens telser<br />
unterer stadtplatz 24, 6330 kufstein<br />
telefon: 05372 64553 | telefax: 05372 64553-18<br />
email: kanzlei@anwalt-kufstein.at
Inhalt<br />
06 Verkehrsbelastung<br />
Bürgermeister Martin Krumschnabel<br />
spricht über die extreme Verkehrssituation<br />
in der Stadt <strong>Kufstein</strong>.<br />
08 Fachkräftemangel<br />
WK-Obmann Martin Hirner und Peter Wachter geben<br />
einen Überblick über die Wirtschaft im Bezirk.<br />
12 Es gibt viel zu tun<br />
Georg Ritzer, Leiter der AK <strong>Kufstein</strong>, erzählt, was den<br />
<strong>Kufstein</strong>er Arbeitsmarkt bewegt.<br />
20 Die Konjunktur blüht<br />
Hermann Lindner, Obmann der Sparte Industrie der<br />
WK, freut sich über die florierende Wirtschaft.<br />
22 Pioniergeist in <strong>Kufstein</strong><br />
Die Industrie leistet seit Langem einen großen Beitrag<br />
zur Wertschöpfung im Bezirk.<br />
36 KUFSTEIN IN ZAHLEN<br />
38 DIE TOP 100 UNTERNEHMEN<br />
48 DIE GESCHÄFTSFÜHRER DER TOP<br />
100 IM BEZIRK KUFSTEIN<br />
54 Start-ups: Zahlen, Daten, Fakten<br />
Auch in Schwaz werden immer mehr Start-ups gegründet.<br />
56 „Es geht darum, den<br />
Kunden glücklich zu machen“<br />
Johannes Kirchmair und Thomas Wurm schließen<br />
eine Marktlücke im biopharmazeutischen Produktionsprozess.<br />
60 „Oberstes Ziel ist es,<br />
alle zu begeistern“<br />
Philipp Zimmermann und Richard Hirschhuber führen das<br />
prämierte Start-up Greenstorm Mobility.<br />
62 „Werde die beste<br />
Version deiner selbst“<br />
TiRoller ist das neueste Projekt von AnCo Engineering.<br />
64 Tourismus anders gedacht<br />
Unternehmer Simon Hermann Huber spricht im<br />
Interview über alternative Tourismuskonzepte für die<br />
Region.<br />
74 Einfach weniger Steuern<br />
Klaus Hilber, Präsident der Kammer der Steuerberater<br />
und Wirtschaftsprüfer, wirft einen Blick auf die<br />
Pläne der neuen Bundesregierung und plädiert für<br />
Vereinfachungen.<br />
80 „Regionalität ist modern“<br />
Raiffeisendirektor Michael Misslinger über die hohe<br />
Investitionstätigkeit im Bezirk.<br />
82 Wirtschaftsstandort<br />
Die Rechtsanwälte Herbert Marschitz, Peter Petzer,<br />
Hannes Bodner und Clemens Telser sprechen über den<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong> als Wirtschaftsstandort.<br />
84 Keine Panik<br />
Rechtsanwalt Philip Paumgarten rät Unternehmen,<br />
die DSGVO nicht als Schreckgespenst zu sehen.<br />
86 Entbürokratisierung<br />
Steuerberater Alexander Gessler spricht über die Pläne der<br />
Regierung, den Verwaltungsaufwand für Unternehmer zu<br />
reduzieren, und neue Maßnahmen zur Geldwäscheprävention.<br />
88 Intelligentes Steuern<br />
Rechtsanwalt Herbert Schöpf, Experte für Immobilienund<br />
Baurecht, macht Vorschläge zu leistbarem Wohnen.<br />
90 Papier war gestern<br />
Die Steuerberater Markus Bartl und Markus Geisler erzählen<br />
von ihrem neuen System BILLUP.
92 Notwendige Vereinfachungen<br />
Rechtsanwalt Martin Thaler blickt in die digitale<br />
Zukunft der Kanzleien und Vereinfachungen durch<br />
die Steuerreform.<br />
94 Investitionen in die Zukunft<br />
Wolfgang Schauer spricht über konkrete Zukunftspläne<br />
der Firma Pirlo und die führende Position am Markt.<br />
96 Kreativität & Engagement<br />
Aeoon-Geschäftsführer Angelo Schiestl gibt einen<br />
Einblick in aktuelle Projekte und grundlegende Firmenkonzepte.<br />
98 Zukunftsbranche Automobil<br />
Die international aufgestellte Firma 3CON gehört zu<br />
den weltweit führenden Produzenten im Bereich Automobil-Innenausstattung.<br />
102 Kongresszentrum<br />
<strong>Kufstein</strong> entwickelt sich immer mehr zur Veranstaltungs-<br />
und Kongresshochburg. Das neue Kultur<br />
Quartier eröffnet im Convention-Bereich neue Möglichkeiten,<br />
erzählen Thomas Ebner und Karin Pfeiffer<br />
vom Standortmarketing <strong>Kufstein</strong>.<br />
106 „Das Glas sieht halbvoll<br />
oder halbleer aus“<br />
Andrea Krumschnabel, Spitzenkandidatin von<br />
„Family“, spricht über Politik, Wirtschaft, Bildung<br />
und Familie.<br />
110 Wild im Trend<br />
Ager-Geschäftsführer Josef Ager spricht über die<br />
steigende Nachfrage nach Wildprodukten und die<br />
Entwicklung des Unternehmens.<br />
114 E-Mobilität<br />
Die Stadtwerke Wörgl haben mit ihrem System flo ein<br />
attraktives E-Car-Sharing ins Leben gerufen.<br />
118 Zuzug in die Ballungsräume<br />
Der Immobilienmarkt im Bezirk entwickelt sich<br />
rasant. Vor allem der Zuzug in die Ballungszentren<br />
ist ungebrochen. Experte Peter Berger gibt einen<br />
Überblick über die Entwicklung des Markts in den<br />
vergangenen Jahren.<br />
122 Unrealistische Preise<br />
Stefan Esterhammer von Raiffeisen Immobilien<br />
informiert darüber, was beim Immobilienverkauf<br />
beachtet werden sollte.<br />
Die Geschäftsführer<br />
Top 100<br />
Unternehmen im<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
Die Top<br />
100<br />
Unternehmen<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
Seite 38<br />
Seite 48
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Verkehrsbelastung<br />
<strong>Kufstein</strong>. <strong>Kufstein</strong>s Bürgermeister Martin Krumschnabel spricht über die<br />
Belastung, die die Verkehrssituation für die Stadt <strong>Kufstein</strong> darstellt, und die<br />
Möglichkeiten zur Lösung des Problems.<br />
ECHO: Wie wirkt sich die Vignettenpflicht<br />
und die damit verbundene<br />
Vignettenflucht auf den Verkehr in<br />
der Stadt <strong>Kufstein</strong> aus?<br />
Martin Krumschnabel: Wir<br />
wissen aus verschiedenen Untersuchungen<br />
und Messungen, dass es an<br />
den stärksten Skiwochenenden am<br />
Jahresbeginn zwischen Jänner und<br />
März zu einem Ausweichverkehr<br />
von mehreren tausend Fahrzeugen<br />
am Tag kommt, die die Autobahn<br />
wegen der Vignette verlassen. Dazu<br />
kommen noch jene, die die Autobahn<br />
aufgrund der Grenzkontrollen<br />
auf deutscher Seite schon deshalb<br />
nicht nutzen, weil diese Grenzkontrollen<br />
gerade bei der Rückfahrt zu<br />
erheblichen Staus führen. Der Stau<br />
durch <strong>Kufstein</strong> ist dann schneller zu<br />
bewältigen als der Stau auf der Autobahn.<br />
Das führt dazu, dass an einigen<br />
Freitagen und Samstagen des Jahres<br />
aufgrund des Durchzugsverkehrs in<br />
Richtung Skigebiete bzw. aufgrund<br />
des Rückreiseverkehrs der Verkehr<br />
in <strong>Kufstein</strong> extrem erschwert wird,<br />
insbesondere in der Salurner Straße<br />
und durch den Ortsteil Zell. Das bedeutet<br />
natürlich, dass die <strong>Kufstein</strong>er<br />
Bevölkerung sich mit dem Auto in<br />
der Stadt ganz schlecht und mit großen<br />
Behinderungen bewegen kann.<br />
ECHO: Welche Lösungen wären<br />
hier aus Ihrer Sicht möglich?<br />
Krumschnabel: Einerseits ist klar,<br />
dass es den Verkehr in Richtung Skigebiete<br />
auch in Zukunft geben wird<br />
und letztlich ja auch geben soll, weil<br />
für diese Nachbargemeinden erhebliche<br />
wirtschaftliche Interessen auf<br />
dem Spiel stehen. Umso ärgerlicher<br />
ist aber, dass dieser Verkehr, der mit<br />
<strong>Kufstein</strong> an sich gar nichts zu tun hat,<br />
gerade die <strong>Kufstein</strong>er Bevölkerung<br />
so massiv trifft. Die Autobahn ist aus<br />
meiner Sicht ganz klar die Umfahrungsstraße<br />
für <strong>Kufstein</strong> und dies<br />
wurde beim Bau der Autobahn auch<br />
so kommuniziert. Jetzt ist die Autobahn<br />
aufgrund der Vignette für jene<br />
Personen, die nur von der Grenze<br />
bis zur Eiberstraße fahren, offenbar<br />
keine taugliche Alternative, um auf<br />
eine Fahrt auf dem untergeordneten<br />
Straßennetz zu verzichten. Die Autofahrer<br />
wollen Geld sparen und nehmen<br />
den Stau auf den Landesstraßen<br />
und durch die Stadt <strong>Kufstein</strong> daher<br />
in Kauf.<br />
ECHO: Wie könnte die Bundespolitik<br />
dazu beitragen, die Situation zu<br />
entschärfen?<br />
Krumschnabel: Der Bund kann<br />
hier etwas tun, nämlich entsprechende<br />
Ausnahmen von der Mautpflicht<br />
gesetzlich festlegen und ich<br />
wundere mich über die Aussagen<br />
des jetzt von der FPÖ geleiteten<br />
Verkehrsministeriums, dass dies zu<br />
kompliziert und damit nicht möglich<br />
sei, weil gleich mehrere Stellen in Österreich<br />
von einer ähnlichen Problematik<br />
betroffen sind. Es hat sich hier<br />
nämlich an der Problematik nichts<br />
geändert. Diese Situation bestand<br />
bereits seit Jahren und es waren Po-<br />
Fotos: Witting<br />
6 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
litiker von FPÖ und ÖVP, die <strong>Kufstein</strong><br />
noch vor der Nationalratswahl<br />
eindeutig versprochen haben, dieses<br />
Problem zu lösen. Heute will man<br />
davon nichts mehr wissen.<br />
ECHO: Wäre es aus Ihrer Sicht<br />
außerdem wünschenswert, dass die<br />
Grenzkontrollen auf deutscher Seite<br />
wieder aufgehoben werden?<br />
Krumschnabel: Deutschland<br />
verursacht das Verkehrschaos natürlich<br />
mit, denn die Grenzkontrollen<br />
führen, selbst wenn sie sehr<br />
schonend durchgeführt werden, zu<br />
kilometerlangen Rückstaus, sodass<br />
der Ausweichverkehr in Richtung<br />
Deutschland mittlerweile größer<br />
ist als der Ausweichverkehr, der aus<br />
Deutschland kommt. Die Vignettenbefreiung<br />
einerseits und die Abschaffung<br />
der Grenzkontrollen und deren<br />
Ersatz durch einer Schleierfahndung<br />
in Deutschland andererseits wären<br />
eine große Hilfe für <strong>Kufstein</strong> und seine<br />
Nachbargemeinden und letztlich<br />
auch für Kiefersfelden.<br />
ECHO: Wie wird die lokale Wirtschaft<br />
durch die Verkehrssituation<br />
und die anhaltenden Grenzkontrollen<br />
beeinflusst?<br />
Krumschnabel: Die lokale Wirtschaft<br />
ist von diesen Grenzkontrollen<br />
und Staus am Wochenende sowohl<br />
auf deutscher als auch auf österreichischer<br />
Seite beeinflusst. Viele <strong>Kufstein</strong>er<br />
fahren gerne nach Kiefersfelden,<br />
aber auch viele Kiefersfeldener und<br />
Rosenheimer kommen gerne nach<br />
<strong>Kufstein</strong> zum Einkauf. Das ist durch<br />
die Staus natürlich entsprechend eingeschränkt.<br />
Ebenso können Bürger<br />
aus Schwoich und aus Bad Häring<br />
am Wochenende nur mehr schwierig<br />
nach <strong>Kufstein</strong> fahren, wenn die<br />
Skifahrer die Straßen verstopfen.<br />
ECHO: Wirkt sich die Situation<br />
auch auf die Pendler aus?<br />
Krumschnabel: Die Pendler sind<br />
„Die Vignettenbefreiung<br />
einerseits und die<br />
Abschaffung der Grenzkontrollen<br />
andererseits<br />
wären eine große Hilfe<br />
für <strong>Kufstein</strong> und seine<br />
Nachbargemeinden.“<br />
aus meiner Sicht weniger betroffen,<br />
weil die Staus ja hauptsächlich am<br />
Wochenende stattfinden. Sehr wohl<br />
aber ist der kleine Grenzverkehr zwischen<br />
<strong>Kufstein</strong> und Kiefersfelden<br />
an vielen Tagen erschwert und wir<br />
möchten dem jetzt auch als Stadt<br />
<strong>Kufstein</strong> Maßnahmen entgegensetzen.<br />
ECHO: Welche Maßnahmen will<br />
die Kommunalpolitik treffen?<br />
Krumschnabel: Es ist klar, dass die<br />
Gemeindepolitik nicht so gravierend<br />
in den Verkehr eingreifen kann, wie<br />
dies der Bund oder die deutschen<br />
Behörden könnten. Wir können<br />
daher nur begrenzt dafür sorgen,<br />
dass die Verkehrsabwicklung besser<br />
erfolgt. Einerseits planen wir derzeit,<br />
gerade den Durchfluss bei den<br />
Kreisverkehren zu erhöhen und den<br />
Verkehr flüssiger zu machen, womit<br />
wenigstens jene Fahrzeuge die Staus<br />
schneller verlassen können, die<br />
nicht die gleiche Strecke fahren wie<br />
die Urlauber. Weiters möchten wir<br />
vom Land eine weitere Dosierampel<br />
einfordern, nämlich auf der Eibergstraße<br />
noch vor der Schwoicher<br />
Kreuzung, damit die Schwoicher<br />
und Bad Häringer an den betroffenen<br />
Samstagen wieder leichter<br />
nach <strong>Kufstein</strong> kommen. Die bereits<br />
bestehende Dosierampel in Zell bewirkt<br />
immerhin, dass der stündliche<br />
Durchfluss verringert wurde, sodass<br />
die Zeller Bevölkerung wieder die<br />
Möglichkeit hat, sich in den Verkehr<br />
einzugliedern. Ich musste zur Kenntnis<br />
nehmen, dass große Verkehrslösungen,<br />
wie etwa ein Tunnel noch<br />
vor <strong>Kufstein</strong> direkt in die Skigebiete,<br />
nicht infrage kommen bzw. weder<br />
von der Bevölkerung noch von der<br />
Politik angenommen werden, sodass<br />
wir letztlich mit dem Problem in irgendeiner<br />
Form so lange werden<br />
leben müssen, bis sich die Mobilität<br />
insgesamt verändert. Das wird man<br />
wahrscheinlich in zehn Jahren schon<br />
deutlich merken. In der Zwischenzeit<br />
werden die Verbesserungen nur gradueller<br />
Art sein. Weder zusätzliche<br />
Straßen noch Fahrverbote in den<br />
Wohngebieten können die Situation<br />
entscheidend beeinflussen.<br />
Interview: Maria Witting<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong> 7
top 100 kufstein | interview<br />
Fachkräftemangel<br />
Wirtschaft. WK-Obmann Martin Hirner und Geschäftsführer Peter Wachter<br />
sprechen über die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk und erklären, welche<br />
Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel getroffen werden.<br />
Fotos: Kröll<br />
ECHO: Wie hat sich die Wirtschaft<br />
im Bezirk <strong>Kufstein</strong> im vergangenen<br />
Jahr entwickelt?<br />
Martin Hirner: Die wirtschaftliche<br />
Entwicklung war durchwegs<br />
positiv, und zwar branchenübergreifend.<br />
Die Auftragsbücher sind voll.<br />
Peter Wachter: Diese positive<br />
Entwicklung hat sich letztes Jahr<br />
schon abgezeichnet und der Trend<br />
hat sich dieses Jahr fortgesetzt.<br />
Wir haben im Bezirk einen tollen<br />
Mix aus Unternehmen und sind<br />
ein starker Standort. Auch im Bezirksvergleich<br />
schneidet <strong>Kufstein</strong><br />
sehr gut ab. Wir profitieren vom<br />
boomenden Tourismus und vom<br />
starken Export. Der Branchenmix<br />
zeichnet unseren Bezirk aus und alle<br />
profitieren davon.<br />
Hirner: Das hat auch mit der generell<br />
sehr guten Wirtschaftslage<br />
zu tun. Man merkt auch allgemein<br />
eine gewisse Aufbruchsstimmung,<br />
da die neue Bundesregierung sehr<br />
wirtschaftsfreundlich ist. Dadurch<br />
ist die Laune bei den Unternehmern<br />
gut, es werden gerne Investitionen<br />
getätigt. Der Erwartungsdruck, dass<br />
sich nun auch im Bereich der Entbürokratisierung<br />
etwas tut, ist jetzt<br />
natürlich groß. Denn im Moment<br />
gibt es zu viele Auflagen, die bürokratischen<br />
Hürden sind für Unternehmer<br />
sehr hoch.<br />
ECHO: Welche Maßnahmen erhoffen<br />
Sie sich?<br />
Wachter: Die Gesetzgebung muss<br />
vor allem im Bereich der Auflagen<br />
für Betriebe mehr differenzieren.<br />
Ein weiterer Vorschlag wäre es<br />
zum Beispiel, ähnlich wie bei den<br />
bisherigen landwirtschaftlichen<br />
Vorsorgeflächen auch betriebliche<br />
Vorsorgeflächen zu schaffen, denn<br />
diese Flächen werden vonseiten der<br />
Wirtschaft dringend benötigt.<br />
ECHO: Die Wirtschaftslage ist also<br />
insgesamt sehr gut. Dennoch gibt<br />
es auch große Herausforderungen<br />
wie den Fachkräftemangel. Wie<br />
groß ist dieses Problem im Bezirk<br />
<strong>Kufstein</strong>?<br />
Hirner: Im Bezirk haben wir im<br />
Moment beinahe Vollbeschäftigung,<br />
die Arbeitslosigkeit liegt nur<br />
bei knapp vier Prozent. Das führt<br />
Geschäftsführer Peter Wachter und Obmann Martin Hirner geben einen Überblick<br />
über die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk.<br />
jedoch dazu, dass so gut wie jedes<br />
Unternehmen im Bezirk Mitarbeiter<br />
sucht. Es tut den Unternehmen<br />
sehr weh, wenn sie Aufträge nicht<br />
annehmen können, weil sie zu<br />
wenige ausgebildete Mitarbeiter<br />
haben.<br />
8<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
Wachter: Immer mehr Betriebe,<br />
vor allem im handwerklichen Bereich,<br />
sind dadurch gezwungen, andere<br />
Lösungen zu suchen, und zum<br />
Beispiel auf die Industrie 4.0 auszuweichen.<br />
Das heißt, sie investieren<br />
in neue Technologien, die die Fachkräfte<br />
ersetzen. Das ist mit hohen<br />
Investitionen verbunden, die sich<br />
jedoch auf Dauer rentieren, wenn<br />
keine Fachkräfte in greifbarer Nähe<br />
sind. Automatisierung ist gerade in<br />
einem investitionsfreudigen Klima<br />
der Weg, den die Unternehmen gezwungenermaßen<br />
gehen.<br />
Hirner: Viele Betriebe versuchen<br />
auch, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken<br />
und selbst Lehrlinge<br />
auszubilden. Der Zuzug in<br />
die höheren Schulen ist jedoch ungebrochen.<br />
Es ist nicht so einfach,<br />
Lehrlinge zu finden. Die geburtenschwachen<br />
Jahrgänge führen dazu,<br />
dass der Konkurrenzkampf um die<br />
Schüler groß ist. Der Weg in die<br />
Lehre ist aber im Moment sicherlich<br />
nicht der schlechtere Weg. Man<br />
hat eine sichere Stelle und auch die<br />
neuen Möglichkeiten wie Lehre mit<br />
Matura sind sehr attraktiv. Seit dem<br />
letzten Jahr haben wir auch in ganz<br />
Tirol wieder ein Plus bei den Lehrlingen.<br />
Ich denke, der Trend in diese<br />
Richtung wird in den kommenden<br />
Jahren auch wieder stärker. Die<br />
Menschen erkennen, dass ein Lehrberuf<br />
ein guter Karriereweg ist.<br />
ECHO: Was unternehmen Sie<br />
vonseiten der Wirtschaftskammer,<br />
um die Unternehmen bei der Suche<br />
nach Lehrlingen zu unterstützen?<br />
Wachter: Die Wirtschaftskammer<br />
ist in diesem Bereich sehr aktiv. Wir<br />
gehen regelmäßig in die Schulen<br />
und halten dort Informationsveranstaltungen<br />
ab. Außerdem gibt es<br />
einige Projekte wie das Berufsfestival<br />
oder den Berufsshuttle, wo wir<br />
versuchen, den Kontakt zwischen<br />
Schülern und Unternehmen herzustellen.<br />
Wir betreiben außerdem ein<br />
Portal und setzen im Berufsorientierungsunterricht<br />
auf die Vernetzung<br />
von Unternehmen, Schülern und<br />
Lehrern.<br />
„Viele Betriebe versuchen<br />
auch, dem Fachkräftemangel<br />
entgegenzuwirken<br />
und selbst<br />
Lehrlinge auszubilden.“<br />
Martin Hirner,<br />
WK-Obmann<br />
ECHO: Wirkt sich der Fachkräftemangel<br />
auf die verschiedenen<br />
Branchen unterschiedlich aus?<br />
Hirner: Natürlich sind manche<br />
Branchen stärker betroffen als andere.<br />
Ganz eklatant ist der Fachkräftemangel<br />
aktuell im Tourismus. Das<br />
ist schon seit Jahren so. Die gute<br />
wirtschaftliche Lage hat diese Situation<br />
jetzt allerdings noch verschärft.<br />
Es gibt zusätzlich immer weniger<br />
Fachkräfte aus dem Ausland, da diese<br />
auch zu Hause immer öfter attraktive<br />
Jobs bekommen.<br />
ECHO: Bayern führt nach wie vor<br />
Grenzkontrollen an der deutschösterreichischen<br />
Grenze durch. Wie<br />
stark treffen diese Kontrollen die<br />
Betriebe hier im Bezirk?<br />
Wachter: Es gibt keine konkreten<br />
Zahlen, die beschreiben, wie groß<br />
die Einbußen für die lokale Wirtschaft<br />
sind. Klar ist, die Grenzkontrollen<br />
sind aus Sicht der Wirtschaft<br />
vollkommen sinnlos. Auf der Autobahn<br />
wird kontrolliert, auf der<br />
Bundesstraße nicht. Diese Kontrollen<br />
sind ein politischer Akt, um ein<br />
Signal zu senden. Ich denke jedoch,<br />
dass diese Kontrollen nichts bringen.<br />
Es ist an der Zeit, dass diese<br />
Kontrollen wieder aufgehoben werden.<br />
Sie verstärken zusätzlich unser<br />
Verkehrsproblem, das den ganzen<br />
Bezirk ohnehin schon belastet.<br />
ECHO: Wie problematisch ist die<br />
Verkehrssituation im Bezirk?<br />
Hirner: Die Verkehrsbelastung im<br />
Bezirk ist extrem. Viele fahren durch<br />
die Stadt, weil sie so keine Vignette<br />
kaufen müssen. Es besteht dringender<br />
Handlungsbedarf vonseiten der Politik,<br />
und zwar der Bundespolitik.<br />
ECHO: Was wären aus Ihrer Sicht<br />
sinnvolle Lösungsansätze, die die<br />
Bundespolitik verfolgen sollte?<br />
Wachter: Wir haben lange Zeit<br />
darauf gewartet, dass etwas passiert,<br />
doch es ist gar nichts geschehen, das<br />
Problem wurde bislang ignoriert. Es<br />
gibt nicht einmal einen Diskurs.<br />
Hirner: Die sinnvollste Lösung wäre,<br />
wenn man die Autobahn vignettenfrei<br />
als Umfahrungsstraße nutzen<br />
könnte. Es wäre ein Irrsinn, extra für<br />
<strong>Kufstein</strong> eine Umfahrungsstraße<br />
zu bauen, denn eine solche ist die<br />
Autobahn bereits. Man sollte hier<br />
einfach eine Ausnahme machen,<br />
dass man diese Strecke vignettenfrei<br />
nutzen kann. Es scheint so, als ob<br />
die Bundespolitik Angst hat, hier ein<br />
Beispiel zu setzen, weil dann weitere<br />
Orte dazukommen, die auch eine<br />
solche Ausnahme wollen. In Vorarlberg<br />
und Graz gibt es Regionen<br />
mit ähnlichen Problemen, deshalb<br />
schreckt man davor zurück, einen<br />
Präzedenzfall zu schaffen.<br />
Wachter: Die Idee, die Vignettenpflicht<br />
für alle Straßen einzuführen,<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong> 9
Vor allem der Fachkräftemangel stellt die Betriebe im Bezirk vor große Herausforderungen. Die Wirtschaftskammer versucht mit<br />
verschiedenen Projekten, diesem Problem entgegenzuwirken.<br />
wurde glücklicherweise wieder<br />
verworfen. Das würde den gewerblichen<br />
Nahverkehr in der Region<br />
sehr belasten. Für den regionalen<br />
Güterverkehr würden extreme<br />
Mehrkosten entstehen. Die einzige<br />
Lösung ist aus unserer Sicht, stark<br />
belastete Gebiete wie <strong>Kufstein</strong> von<br />
der Vignettenpflicht auszunehmen.<br />
Das wäre auch leicht umzusetzen.<br />
ECHO: Wie wird sich die Wirtschaftslage<br />
im Bezirk im kommenden<br />
Jahr weiterentwickeln? Wie<br />
sind die Prognosen?<br />
Hirner: Die Prognosen für den<br />
Bezirk sind auch für das aktuelle<br />
Jahr durchwegs positiv. Es wird in<br />
„Die einzige Lösung ist<br />
aus unserer Sicht, stark<br />
belastete Gebiete wie<br />
<strong>Kufstein</strong> von der Vignettenpflicht<br />
auszunehmen.“<br />
<br />
Peter Wachter,<br />
WK-Geschäftsführer<br />
den nächsten zwei Jahren weiter<br />
Wachstum geben, unser Bezirk<br />
zählt zu den zukunftsträchtigsten<br />
Regionen in ganz Österreich. Man<br />
spürt auch die positive Stimmung<br />
im Bezirk und ganz besonders in<br />
der Stadt <strong>Kufstein</strong>. Viele Betriebe<br />
siedeln sich an, <strong>Kufstein</strong> profitiert<br />
zusätzlich von der Fachhochschule.<br />
Immer mehr junge Menschen<br />
kommen in die Region. Wenn man<br />
investieren möchte, dann ist man<br />
bei uns im Bezirk gut aufgehoben.<br />
Ein kleines Problem sind wohl die<br />
Immobilienpreise, sei es gewerblich<br />
oder privat.<br />
Wachter: Das ist natürlich die<br />
Schattenseite der ausgezeichneten<br />
Wirtschaftslage. Die steigenden<br />
Immobilienpreise sind ein Indikator<br />
für eine starke Wirtschaft. Viele<br />
Betriebe würden aber gerne hier<br />
in <strong>Kufstein</strong> bauen. Leider gibt es<br />
nicht viele Grundstücke, die zur<br />
Verfügung stehen. Das Problem<br />
trifft aber nicht nur uns, sondern<br />
auch das restliche Inntal.<br />
ECHO: Sie haben letztes Jahr zusammen<br />
mit Partnern aus <strong>Kufstein</strong><br />
die Innovationsplattform <strong>Kufstein</strong><br />
gegründet. Wie hat sich die Plattform<br />
entwickelt?<br />
Hirner: Ziel der Plattform war es,<br />
ein Netzwerk aus Unternehmen<br />
und Ausbildungseinrichtungen<br />
zu schaffen, und wir sind bisher<br />
sehr erfolgreich. Wir haben die<br />
Zusammenarbeit zwischen den<br />
lokalen Unternehmen und der FH<br />
<strong>Kufstein</strong> verstärkt, Professoren,<br />
Studenten und Unternehmer arbeiten<br />
verstärkt zusammen. Es ist<br />
uns gelungen, auch ein Leuchtturmprojekt<br />
zu initiieren. Es geht<br />
bei diesem Projekt um Connected<br />
Learning zwischen der FH <strong>Kufstein</strong>,<br />
der Berufsschule für Mechatronik<br />
und der Firma VIKING.<br />
Diese Vernetzung von Berufsschülern,<br />
Studenten und Mitarbeitern<br />
ist einzigartig in ganz Österreich.<br />
Initiator Heinz Lechner hat es sogar<br />
geschafft, dafür eine sechsstellige<br />
Förderung des Landes nach<br />
<strong>Kufstein</strong> zu bringen.Wir wollen<br />
Wirtschaft und Menschen zusammenbringen.<br />
Von diesem Projekt<br />
profitieren alle Beteiligten. <br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
10<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
Starke<br />
Fachkräfte<br />
gesucht.<br />
S<br />
F<br />
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Inf<br />
B<br />
B<br />
Ak
top 100 kufstein | interview<br />
Es gibt viel zu tun<br />
Arbeitnehmer. Georg Ritzer, Leiter der Arbeiterkammer <strong>Kufstein</strong>, erzählt, was<br />
den <strong>Kufstein</strong>er Arbeitsmarkt bewegt.<br />
ECHO: Die Unternehmen suchen<br />
Mitarbeiter. Dennoch gibt es immer<br />
noch Arbeitslose im Bezirk. Wie erleben<br />
Sie diesen Widerspruch?<br />
Georg Ritzer: Das muss man differenziert<br />
betrachten. Im Bezirk Kuf stein<br />
gab es im März <strong>2018</strong> ca. 2.000 Arbeitslose.<br />
Das entspricht einer Arbeitslosenquote<br />
von 4,1 Prozent, was unter dem<br />
Tiroler Durchschnitt von 4,3 Prozent<br />
liegt. Die arbeitslosen Personen sind<br />
vielfach gesundheitlich beeinträchtigt,<br />
über 50 Jahre oder Langzeitarbeitslose.<br />
Für sie gibt es immer wieder Wiedereingliederungsprojekte,<br />
die auch fruchten.<br />
Leider wurden vor Kurzem AMS-<br />
Gelder für Wiedereingliederungsprojekte<br />
für Menschen ab 50 Jahre gekürzt<br />
und einige Projekte gestrichen. Wie sich<br />
diese Kürzungen auf den Arbeitsmarkt<br />
auswirken, bleibt noch abzuwarten.<br />
Zudem wurde in den letzten Jahren der<br />
Zugang zur Pension erschwert. Viele<br />
dieser arbeitslosen Menschen wären<br />
vor einigen Jahren schon in der Frühpension<br />
gewesen. Die Zahl der Arbeitslosen<br />
im Bezirk sank im März <strong>2018</strong> im<br />
Vergleich zum Vorjahr trotzdem um 28<br />
Prozent, das sind gut 800 Personen. Das<br />
zeugt von einer erfolgreichen Wiedereingliederung<br />
sowie von einer weiterhin<br />
starken Konjunktur.<br />
ECHO: Im Tourismus scheint es<br />
sehr viele offene Stellen zu geben. Wie<br />
zeigt sich das im Bezirk?<br />
Ritzer: Neben einem Fachkräftemangel<br />
in den meisten technischen Berufen<br />
werden besonders im Tourismus<br />
Arbeitskräfte gesucht. Dass Arbeitnehmer<br />
diese Stellen weniger nachfragen,<br />
hat mehrere Ursachen. Einerseits sind<br />
es die Löhne, die meist niedrig sind.<br />
Andererseits die erschwerten Arbeitsbedingungen.<br />
Dazu kommen Arbeitszeiten<br />
von meist mehr als 40 Stunden,<br />
oftmals eine Sechs-Tage-Woche sowie<br />
Wochenendarbeit ohne gesonderte<br />
Vergütung. Zwar bestreiten viele Vertreter<br />
des Hotel- und Gastgewerbes<br />
diese Gegebenheiten, doch sehen wir<br />
in unseren Beratungen immer wieder,<br />
dass es in diesem Bereich noch vieles<br />
„Im Bezirk <strong>Kufstein</strong> gab<br />
es im März <strong>2018</strong> ca.<br />
2.000 Arbeitslose. Das<br />
entspricht einer Arbeitslosenquote<br />
von 4,1<br />
Prozent, was unter dem<br />
Tiroler Durchschnitt von<br />
4,3 Prozent liegt.“<br />
<br />
Georg Ritzer,<br />
Leiter AK Bezirkskammer <strong>Kufstein</strong><br />
zu verbessern gibt.<br />
Starke Bezirkskammer: AK-Jurist Georg Ritzer kümmert sich mit seinem Team um<br />
die Anliegen der Beschäftigten im Bezirk.<br />
ECHO: Wie sieht die Bilanz der Arbeiterkammer<br />
zu den Arbeitsverhältnissen<br />
im Bezirk <strong>Kufstein</strong> aus?<br />
Ritzer: Richtig zufrieden wäre ich<br />
erst, wenn sich die Menschen, die<br />
in unsere Beratungen kommen, nur<br />
noch informieren müssten, zum Bei-<br />
Fotos:Putz, AK Tirol<br />
12<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
top 100 KUFstein| interview<br />
„In der AK Bezirkskammer gibt<br />
es Beratung und Service vor Ort.<br />
Denn rasche Hilfe ist die beste<br />
Hilfe.“<br />
Erwin Zangerl,<br />
AK Tirol<br />
spiel über Kollektivlöhne oder Kündigungsfristen.<br />
Doch solange noch<br />
Hilfestellung unsererseits nötig ist,<br />
um ungesetzliche Verhaltensweisen<br />
oder nicht rechtmäßige Behandlung<br />
der Mitarbeiter in den Betrieben zu<br />
beheben, gibt es für uns genug zu<br />
tun. Wir verfassen jährlich über 500<br />
Interventionsschreiben an Arbeitsgeber,<br />
die sich nicht an gesetzliche<br />
Vorgaben halten. Trotzdem ist der<br />
Wirtschaftsstandort <strong>Kufstein</strong> und<br />
sein Arbeitsmarkt gut unterwegs. Die<br />
gute Verkehrsanbindung, die wirtschaftliche<br />
Struktur des Bezirks mit<br />
Industrie, Handwerk, Dienstleistung<br />
und Tourismus sowie die Nähe zu<br />
Deutschland stärken die Wirtschaft<br />
im Bezirk nachhaltig. Der Arbeitsmarkt<br />
ist auch konstanter, da es nicht<br />
so starke saisonale Schwankungen<br />
gibt wie in Bezirken, in denen der<br />
Tourismus weiter verbreitet ist.<br />
ECHO: Wo liegen die aktuellen Herausforderungen<br />
für die AK <strong>Kufstein</strong>?<br />
Ritzer: Die Herausforderung für<br />
die Arbeiterkammer <strong>Kufstein</strong> liegt<br />
in der Menge an Beratungen, die<br />
sich aus der großen Zahl von 50.000<br />
Arbeitnehmern im Bezirk ergibt. So<br />
wurden 2017 in der Bezirkskammer<br />
<strong>Kufstein</strong> mehr als 5.500 persönliche<br />
Beratungen durchgeführt. Die Anliegen<br />
sind breit gestreut und beziehen<br />
sich neben Miet- und Konsumentenrecht<br />
vor allem auf das Arbeitsrecht.<br />
Wir unterstützen in Themen wie<br />
verspätete Lohnzahlungen, unbezahlte<br />
Überstunden, nicht eingehaltene<br />
Kündigungsfristen, ungerechtfertigte<br />
Entlassungen oder nicht korrekte Anmeldungen<br />
zur Sozialversicherung.<br />
Wenn nötig, werden Forderungen<br />
auch gerichtlich eingeklagt. Im letzten<br />
Jahr bearbeiteten wir an die 100<br />
Rechtsschutzfälle. Ein Spezifikum der<br />
Beratung in <strong>Kufstein</strong> ist auch durch<br />
die Grenznähe gegeben, da es viele<br />
Arbeitnehmer gibt, die entweder in<br />
Bayern wohnen und im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
arbeiten oder umgekehrt. Für<br />
diese Grenzgänger sind einige arbeits-,<br />
sozial- und steuerrechtliche Besonderheiten<br />
zu beachten.<br />
ECHO: Welche Spezifika hat der<br />
Arbeitsmarkt in <strong>Kufstein</strong>?<br />
Ritzer: Der <strong>Kufstein</strong>er Arbeitsmarkt<br />
zeichnet sich durch seinen guten<br />
Branchenmix aus. Wir haben viele<br />
große Betriebe, die sich aufgrund der<br />
positiven Standortfaktoren im Bezirk<br />
angesiedelt haben. Auch die Nähe zu<br />
Bayern spielt eine gewisse Rolle. Der<br />
Bezirk hat sich erfreulicherweise auch<br />
zu einem Schul- und Ausbildungsstandort<br />
entwickelt. Es gibt eine<br />
Fachhochschule, Gymnasien, eine<br />
Handelsakademie, die Fachberufsschule<br />
für Wirtschaft und Technik<br />
(Mechatronik), Höhere Bundeslehranstalten<br />
und Bundesfachschulen für<br />
wirtschaftliche Berufe, eine HTL und<br />
die International School <strong>Kufstein</strong>.<br />
Trotzem kann der Facharbeitermangel<br />
durch die derzeitigen Berufsschulabgänger<br />
nicht abgedeckt werden. Die<br />
Unternehmen sind deshalb weiterhin<br />
aufgefordert, mehr Lehrlinge auszubilden.<br />
ECHO: Wie erleben Sie den Umgang<br />
der MitarbeiterInnen mit der<br />
Digitalisierung in den Unternehmen?<br />
Ritzer: Digitalisierung ist wichtig,<br />
um national und international wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Doch in Bezug<br />
auf die Menschen habe ich einige<br />
Bedenken. Digitalisierung bedeutet<br />
nämlich auch eine Beschleunigung<br />
der Abläufe und viele tun sich schwer<br />
dabei mitzuhalten, insbesondere ältere<br />
Menschen. Der Druck auf die<br />
Beschäftigten steigt und ich befürchte,<br />
dass auch die Anzahl an psychischen<br />
Erkrankungen dadurch steigen wird.<br />
ECHO: Wie beurteilen Sie die<br />
Gleichstellung von Mann und Frau<br />
im Arbeitsmarkt im Bezirk?<br />
Ritzer: Grundsätzlich ist die<br />
Gleichstellung von Mann und Frau<br />
in Österreich, in Tirol und auch im<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong> noch nicht gegeben.<br />
Das hat unterschiedliche Ursachen:<br />
Viele Frauen arbeiten in Branchen,<br />
die schlechter bezahlt sind, wie im<br />
14<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
VIKING | PROMOTION<br />
VIKING – innovativ, familiär, international<br />
Die VIKING GmbH zählt nicht nur zu den umsatzstärksten Unternehmen im<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong>, sondern gilt auch als attraktiver Arbeitgeber in der Region<br />
Foto: VIKING<br />
Der Grundstein für den Erfolg<br />
des Gartengeräte-Herstellers<br />
VIKING wurde 1981<br />
in <strong>Kufstein</strong> gelegt. Das erste Produkt<br />
war damals der Garten-Häcksler.<br />
Heute produziert VIKING in Langkampfen<br />
Rasenmäher, Mähroboter,<br />
Aufsitzmäher, Vertikutierer, Garten-<br />
Häcksler und Motorhacken. 2017<br />
wurde ein Umsatz von € 381,8<br />
Mio erzielt. Seit 1992 gehört das<br />
Unternehmen zur deutschen STIHL<br />
Gruppe. Für die Marke STIHL werden<br />
in Langkampfen auch zahlreiche<br />
Akku- und Elektrogeräte gefertigt.<br />
Innerhalb der STIHL Gruppe ist VI-<br />
KING das Unternehmen mit Rasen-<br />
Kompetenz, setzt auf Premium-Qualität<br />
sowie auf Beratung und Service<br />
der ca. 11.000 Fachhändler. Von der<br />
Produktqualität zeugen zahlreiche<br />
Auszeichnungen, die alljährlich von<br />
unabhängigen Testern und Fachjuries<br />
an das Unternehmen verliehen<br />
werden.<br />
Das VIKING Werk in Langkampfen wird gerade wieder stark ausgebaut. 22,8 Mio.<br />
Euro werden investiert.<br />
INNOVATIONEN <strong>2018</strong> -<br />
AUS FREUDE AM RASEN<br />
Pünktlich zum Anpfi ff der Gartensaison<br />
präsentierte VIKING sein attraktives<br />
Gartengeräte-Sortiment <strong>2018</strong><br />
mit zahlreichen Neuheiten. Ein Highlight<br />
für die neue Gartensaison ist der<br />
Mähroboter MI 422 PC. Der neue<br />
iMow der VIKING Baureihe MI 4 arbeitet<br />
fl ink und eignet sich für kleinere<br />
und mittelgroße Flächen bis ca. 1.000<br />
m². Dabei fi ndet er sich dank seiner<br />
kompakten Maße und Wendigkeit<br />
selbst in engen, verwinkelten Gärten<br />
bestens zurecht. Der Mähroboter<br />
erklimmt Steigungen bis 40 Prozent<br />
und schenkt viel entspannte Gartenund<br />
Freizeit – ganz nach dem Motto<br />
„It´s time to chill“. Dank der VIKING<br />
iMow App lässt sich auch aus der<br />
Ferne auf das neue Modell zugreifen.<br />
Kernmarkt von VIKING ist Europa. In<br />
Langkampfen arbeiten insgesamt 480<br />
MitarbeiterInnen (2017) gemeinsam<br />
daran, neue und innovative Produkte<br />
zu entwickeln und erfolgreich auf den<br />
Markt zu bringen. Dafür braucht es<br />
nicht nur technisch versierte, sondern<br />
auch engagierte Mitarbeiter aus<br />
allen Bereichen.<br />
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Eine der attraktiven VIKING Innovationen <strong>2018</strong> – der iMow Mähroboter MI 422 PC.<br />
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top 100 kufstein | interview<br />
Setzen sich für die Belange der Arbeitnehmer<br />
im Bezirk ein: Die AK Kammerräte Werner<br />
Salzburger (AK-Vorstand), Thomas Keusch, Gerhard<br />
Margreiter, Hannes Urban, Barbara Nerad,<br />
Florian Tauber und Franz Ebster (v. li.).<br />
Handel oder im Dienstleistungssektor,<br />
beispielsweise als Friseurin.<br />
Zudem sind viele Mütter in Teilzeit<br />
tätig, da sie zusätzlich die Kinder betreuen.<br />
Im Jahr 2016 waren in Tirol<br />
54 Prozent der Frauen, aber nur neun<br />
Prozent der Männer teilzeitbeschäftigt.<br />
Zudem haben Frauen, unter<br />
anderem auch durch die drohende<br />
Absenz durch die Kinderbetreuung,<br />
einen erschwerten Zugang zu Führungspositionen.<br />
Und noch immer<br />
bekommen sie für die gleiche Tätigkeit<br />
weniger bezahlt als Männer. Um<br />
eine Gleichstellung voranzutreiben,<br />
müsste sich in der Wertehaltung der<br />
Gesellschaft und in der Organisation<br />
der Kinderbetreuung einiges ändern.<br />
Kinderbetreuung müsste auch für<br />
Männer möglich sein, ohne dass sie<br />
ihre Position im Unternehmen verlieren<br />
und somit das Familieneinkommen<br />
gefährdet wäre. Hier müsste<br />
auch die Politik regulierend eingreifen.<br />
Doch hier sehe ich derzeit wenig<br />
Bewegung.<br />
ECHO: Welche Unternehmen fallen<br />
im Bezirk durch besonders gute<br />
Arbeitsbedingungen auf ?<br />
Ritzer: Mit der Mehrheit der Unternehmen<br />
haben wir erfreulicherweise<br />
nicht viel zu tun. Wir gehen davon<br />
aus, dass in diesen auf die Einhaltung<br />
der gesetzlichen Bestimmungen einfach<br />
mehr geachtet wird. In einigen<br />
Bereichen besteht jedoch, wie schon<br />
angesprochen, erheblicher Verbesserungsbedarf.<br />
Das betrifft vor allem die<br />
Hotellerie und die Gastronomie, aber<br />
auch Branchen wie Arbeitskräfteüberlasser,<br />
Gebäudereiniger oder Güterbeförderer.<br />
Hier waren unsererseits vermehrt<br />
korrigierende Interventionen<br />
notwendig. Interview: Karolina Putz<br />
fb.com/fordschuler<br />
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Bestens beraten, wenn‘s ums Bauen geht.
Bei Tirolia in Ebbs gehören Spaß und Freude in einem von Freundschaft und Dynamik geprägten Team zum Arbeitsalltag.<br />
Bewegung ins Leben<br />
Die Tirolia ist eine internationale Spedition mit Sitz in Ebbs, die Transportleistungen<br />
in ganz Europa abwickelt. Den Kunden stehen dabei Transportberater<br />
zur Seite, die in über zehn Sprachen ihre Projekte zügig und verlässlich<br />
abwickeln. Besonders für junge, motivierte Menschen hat das Unternehmen<br />
eine ganze Menge zu bieten.<br />
Was machen Transportmanager<br />
bei Tirolia konkret?<br />
Ganz einfach, sie sind für<br />
bestimmte Transportverbindungen in<br />
Europa verantwortlich, beispielsweise<br />
von Portugal nach Skandinavien. Dafür<br />
kaufen sie bei Frachtunternehmen<br />
Raum auf deren LKW ein und suchen<br />
in diesen Regionen Kunden, denen<br />
sie diese Transportmöglichkeiten weiterverkaufen.<br />
Anschließend betreuen<br />
Transportmanager auch den gesamten<br />
Transport – von der Abholung bis<br />
zur Zustellung. Was auf den ersten<br />
Blick recht banal klingt, ist einer der<br />
abwechslungsreichsten Berufe überhaupt.<br />
Man telefoniert jeden Tag mit<br />
ganz unterschiedlichen Menschen<br />
und steht ständig vor neuen Herausforderungen.<br />
Logisch: Ein Kunde, der<br />
Stahlträger verschickt, hat ganz andere<br />
Anforderungen als einer, der Dessous<br />
transportieren möchte. Langeweile ist<br />
in der Transport- und Logistikbranche<br />
ein Fremdwort. Und zudem tun wir<br />
das mit innovativen Tools, die uns von<br />
unseren Mitbewerbern abheben und<br />
uns zur Zeitsparmaschine für unsere<br />
Kunden machen.<br />
BERUFSEINSTIEG MIT BISS<br />
Um im Beruf aufgehen zu können, sind<br />
einige Eigenschaften notwendig. Dazu<br />
gehört etwa kaufmännisches Geschick,<br />
denn ein Transportmanager verhandelt<br />
auf den von ihm betreuten Routen die<br />
Preise im Einkauf wie im Verkauf und<br />
schließt mit den Kunden Verträge ab.<br />
Kontaktfreude ist eine weitere Eigenschaft,<br />
die in diesem Beruf unerlässlich<br />
ist. Die Akquise neuer Kunden ist einer<br />
der wichtigsten Aspekte im Beruf. „Aber<br />
keine Angst, wir haben ein sehr klares<br />
System und wir trainieren die Verkaufsfähigkeiten<br />
laufend. Das hat nichts mit<br />
Keilen zu tun, sondern mit einem guten<br />
Gefühl für die Bedürfnisse unserer Kunden.<br />
Wer bei uns anfängt, lernt die Kunst<br />
des Verkaufens von Grund auf“, sagt Geschäftsführer<br />
Michael Lukasser.<br />
In einer Branche, wo länderübergreifend<br />
Waren von A nach B transportiert<br />
werden müssen, ist die Kenntnis mindestens<br />
einer Fremdsprache ein weiteres<br />
Kriterium. „In unserem Büro erklingt<br />
ein bunter Sprachenmix. Die eine Kollegin<br />
verhandelt gerade auf Italienisch,<br />
am Tisch daneben hört man Ungarisch,<br />
dort Französisch und hier Englisch. Aber<br />
keine Angst, es müssen keine hochtrabenden<br />
Gedichte in einer Fremdsprache<br />
interpretiert werden, sondern mit ganz<br />
normalen Leuten der Transportalltag or-<br />
Foto: Tirolia
TIROLIA SPEDITION | PROMOTION<br />
ganisiert. Wer Grundkenntnisse in einer<br />
Sprache hat und sich was traut, ist in der<br />
Regel sehr gut unterwegs“, weiß Lukasser.<br />
Darüber hinaus sind Eigeninitiative<br />
und Neugier weitere Charaktereigenschaften,<br />
auf die ein Transportmanager<br />
nicht verzichten kann. Biss, Kontaktfreude,<br />
kaufmännisches Geschick, Teamplay<br />
und Kenntnis einer zweiten Sprache –<br />
diese Eigenschaften muss man mitbringen,<br />
um bei Tirolia erfolgreich arbeiten<br />
zu können. Alle weiteren Fertigkeiten<br />
werden einem vor ort beigebracht. So<br />
können unsere Mitarbeiter ihre Kunden<br />
dabei unterstützen, Zeit zu sparen.<br />
Das entspricht unserem Konzept einer<br />
„Speedition“.<br />
LANGEWEILE ALS<br />
FREMDWORT<br />
Im schönen Ebbs – auf halber Strecke<br />
zwischen Innsbruck und München –<br />
gelegen, lässt es sich bei der Tirolia, die<br />
auf ein hocheffi zientes Transportmanagement-System<br />
setzt, bestens arbeiten.<br />
Es gibt einerseits klare Regeln und<br />
Abläufe, andererseits wird in diesem<br />
Rahmen zu 100 Prozent selbstständig<br />
gearbeitet. „Wir sind so erfolgreich, weil<br />
bei uns wirklich alle perfekt zusammenspielen“,<br />
sagt der 33-jährige Geschäftsführer,<br />
der nur eines nicht mag: schlampige<br />
Bewerbungen.<br />
Berufsbilder, Perspektiven und Benefits<br />
Gesuchte Qualifikationen:<br />
kaufmännisches Know-how und/oder höhere kaufmännische Ausbildung, perfektes<br />
Deutsch und eine weitere europäische Sprache, Talent und Kenntnisse im Verkauf,<br />
Zielstrebigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen<br />
Gesuchte Mitarbeiter: Transportmanager, Verkaufsdisponent<br />
Benefits: Kantine mit Slow-Down-Lounge, Mitarbeiterküche, freies W-LAN, Getränke<br />
(Kaffee, Tee) zur freien Entnahme, Gesundheitsmaßnahmen (Yoga, Pilates, Nichtraucherbüro),<br />
Betriebsarzt, Fitnessangebote nach Absprache, Firmenwagen (funktionsabhängig),<br />
Barrierefreiheit, Paten- & Mentoren-Programm, Gratis-Parken, gute<br />
Anbindung an die Öffi s, Aus- und Weiterbildung (Training, Workshops, Seminare,<br />
In-House-Schulungen), Kinderbetreuung im Tirolia-Kids-Club, Mitarbeiter-Events,<br />
betriebliche Altersvorsorge, Mitarbeiterwohnungen, Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmenserfolg<br />
In den meisten Berufen heißt es für<br />
Neueinsteiger: Geduld haben und sich<br />
hocharbeiten. Erst einmal die simplen<br />
Aufgaben und ein bescheidenes Gehalt.<br />
Weiter kommt man erst mit den Jahren,<br />
mit einem netten Titel auf der Visitenkarte<br />
und ein klein wenig mehr Gehalt.<br />
Bei den Transportmanagern von Tirolia<br />
läuft das grundlegend anders: Alle, die<br />
im Unternehmen anfangen, lernen in<br />
den ersten zwei Monaten das Arbeitssystem<br />
kennen, das die Spedition in über<br />
30 Jahren entwickelt hat. Neben diesem<br />
intensiven Basistraining arbeiten neue<br />
Mitarbeiter jeden Tag schon ein paar<br />
Stunden in der Praxis mit. Daraus resultiert<br />
eine erstaunlich rasche Entwicklung.<br />
Nach der Einschulung übernehmen die<br />
Mitarbeiter erste Verkehrslinien und<br />
managen diese selbstständig. Sie kaufen<br />
Transportvolumen ein, suchen dafür<br />
Kunden und organisieren dann den<br />
Transport. Ein Coach und Kolleginnen<br />
und Kollegen stehen bei diesen Aufgaben<br />
hilfreich zur Seite und zeigen ihren<br />
neuen Kollegen, wie sie als Transportmanager<br />
immer besser werden können.<br />
Neue Mitarbeiter übernehmen im<br />
Unternehmen schnell Verantwortung.<br />
Wer sich bewährt, spürt das auch am<br />
eigenen Konto. Deshalb ist die Spedition<br />
für Berufseinsteiger, die sich rasch<br />
entfalten wollen, ein überaus attraktiver<br />
Arbeitgeber. In der Logistikbranche hat<br />
traditionell gute Karten, wer eine wirtschaftliche<br />
Ausbildung à la HAK, Tourismusschule<br />
oder HLW oder ein Wirtschafts-<br />
und Logistik-Studium absolviert<br />
hat. Wer einen völlig anderen Lebenslauf<br />
hinter sich hat, sollte sich aber keinesfalls<br />
entmutigen lassen. „Wer denkt, dass er<br />
das Zeug zum Transportmanager hat,<br />
nur zu! Den Mutigen gehört die Welt.<br />
Und bei uns zählt Leistung statt Schulnoten“,<br />
versichert Geschäftsführer Michael<br />
Lukasser.<br />
INFoRMATIoNEN<br />
www.tirolia.at<br />
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top 100 kufstein | interview<br />
Die Konjunktur blüht<br />
Industrie. Hermann Lindner, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer<br />
Tirol, im Gespräch zur aktuellen Lage der Tiroler Industrie.<br />
ECHO: Herr Lindner, wie sieht es<br />
mit der Konjunktur im Land aus?<br />
Hermann Lindner: Sehr gut. Aktuelle<br />
Umfragen der Wirtschaftskammer<br />
in den Mitgliedsbetrieben zeigen, dass<br />
84 Prozent aller Betriebe über eine<br />
aktuell gute Geschäftslage berichten.<br />
Die Auftragsbücher sind gut gefüllt<br />
und der Geschäftsklimawert steht bei<br />
77 Punkten. Nur zwei Prozent sind mit<br />
ihrer Wirtschaftslage unzufrieden.<br />
ECHO: Handelt es sich dabei um<br />
ein kurzzeitiges Hoch?<br />
Lindner: Ich rechne damit, dass die<br />
Konjunktur im laufenden Jahr <strong>2018</strong><br />
stabil hoch bleibt. Das bestätigen<br />
auch 74 Prozent der Befragten, die<br />
einen anhaltend guten Geschäftsverlauf<br />
in diesem Jahr erwarten.<br />
ECHO: Worauf greifen die Unternehmen<br />
in dieser Phase der Hochproduktion<br />
zurück?<br />
Lindner: Es ist immer wieder erfreulich<br />
zu sehen, dass sich die Unternehmen<br />
auf das Engagement ihrer<br />
gut ausgebildeten Mitarbeiter und die<br />
Qualität ihrer Produkte verlassen können.<br />
Gleichzeitig halten die Entscheidungsträger<br />
Augen und Ohren offen<br />
und sind sich der aktuellen Herausforderungen<br />
bewusst. Gemeinsam<br />
mit ihren Mitarbeitern tun sie das<br />
Nötige, um stets am Ball und somit<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
ECHO: Worin liegen die aktuellen<br />
Herausforderungen?<br />
Lindner: Sie liegen beispielsweise in<br />
drohenden Handelshemmnissen wie<br />
zusätzliche Zollvergaben oder Logistik-<br />
und Transporterschwernisse, die<br />
durch Grenzkontrollen oder Fahrverbote<br />
entstehen. Speziell für Just-in-Time-Lieferungen<br />
ist das problematisch.<br />
Ein zweiter Punkt ist die mangelnde<br />
Verfügbarkeit von Fachkräften. Es ist<br />
zwar erfreulich, dass viele Unternehmen<br />
aufgrund der guten Auftragslage<br />
weiter expandieren, doch aufgrund<br />
der mangelnden Verfügbarkeit von<br />
Fachkräften stoßen sie dabei immer<br />
wieder an ihre Grenzen. Der Arbeitsmarkt<br />
wurde in den letzten Jahren<br />
stark in Anspruch genommen. Darum<br />
ist es ein großes Anliegen der<br />
Wirtschaftskammer-Sparte Industrie,<br />
dem Fachkräftemangel in Tirol mit<br />
verstärkten Maßnahmen gewinnbringend<br />
entgegenzuwirken.<br />
ECHO: Welche Berufsbilder sind<br />
zurzeit besonders gefragt?<br />
Lindner: Jeder Betrieb ist heute mit<br />
der Digitalisierung konfrontiert. Es<br />
werden vor allem Mitarbeiter im IT-<br />
Bereich, Programmierer, Netzwerktechniker<br />
oder Telematiker gesucht.<br />
Es geht darum, die Vernetzung zu<br />
steigern und die Digitalisierung voranzutreiben.<br />
Um die Fachkräfte von<br />
morgen richtig auszubilden, braucht<br />
es neue Ausbildungsformen. Darum<br />
wurden in den letzten Jahren sehr<br />
viele Ressourcen in die Ausbildung<br />
junger Menschen gesteckt. Es gibt<br />
nun beispielsweise eine durchgehende<br />
Mechatronik-Ausbildung, die<br />
von der Lehre bis zum Universitätsstudium<br />
reicht. Zudem wurden die<br />
Ausbildungen in der Programmierung<br />
sowie der Bereich der Informations-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
angepasst.<br />
ECHO: Dadurch bleiben Tiroler<br />
Unternehmen national und international<br />
wettbewerbsfähig. Was ist dafür<br />
noch wichtig?<br />
Lindner: Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
in Tirol halten zu können, ist<br />
es wichtig, neue Produkte zu erzeugen<br />
sowie die Produktivität durch<br />
Rationalisierungsmaßnahmen zu<br />
steigern und entsprechend anzupassen.<br />
Es geht darum, vernetzt,<br />
automatisiert und arbeitsteilig zu<br />
arbeiten sowie die Digitalisierung<br />
ernst zu nehmen. Es ist wichtig, in<br />
den verschiedenen Unternehmensbereichen<br />
am letzten Stand zu sein.<br />
Foto: Dietrich<br />
20<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
„84 Prozent aller Mitgliedsbetriebe<br />
der Wirtschaftskammer<br />
berichten<br />
über eine gute Geschäftslage.“<br />
ECHO: Tiroler Wirtschaftsleistungen<br />
sind weltweit gefragt. Worin<br />
liegen die Chancen der heimischen<br />
Wirtschaft?<br />
Lindner: Eine große Chance ist sicher<br />
die Internationalisierung. Zurzeit<br />
werden zwei Drittel aller Waren-<br />
und Dienstleistungen exportiert.<br />
Unsere zentrale geografische<br />
Lage im Herzen Europas und der<br />
gute Branchenmix innerhalb der<br />
Industrie unterstützen uns dabei.<br />
Tirol verfügt über große, mittlere<br />
und kleine Unternehmen in der<br />
Pharmaindustrie, der Lebensmittelindustrie,<br />
der Fahrzeugindustrie,<br />
im Maschinenbau oder der Gasindustrie.<br />
Gerade diese Vielseitigkeit<br />
punktet. Vielen Unternehmen<br />
kommt es dabei weniger auf<br />
Massenproduktion, sondern umso<br />
mehr auf hochwertige Spezialprodukte<br />
an. Diese Entwicklung ist<br />
wiederum der geo grafischen Lage<br />
Tirols geschuldet, da weite Ausdehnungsmöglichkeiten<br />
für Unternehmen<br />
mit Massenproduktion, wie<br />
im Flachland, widmungsmäßig gar<br />
nicht möglich sind. Die 445 Mitgliedsbetriebe<br />
der Sparte Industrie<br />
beschäftigen derzeit über 41.000<br />
Mitarbeiter. Die Menschen genießen<br />
den Standortvorteil, sie schätzen<br />
die schöne Umgebung und das<br />
bemerkenswerte Freizeitangebot.<br />
Auch Gäste und Kunden besuchen<br />
uns immer wieder gern. Weitere<br />
Chancen der Tiroler Wirtschaft liegen<br />
im Bereich Forschung und Entwicklung.<br />
Hier gilt es jedoch, einen<br />
noch stärkeren Schwerpunkt zu legen.<br />
Nur so kann Tirol mit internationalen<br />
Industriezentren mithalten.<br />
Dazu benötigen wir Spezialisten,<br />
Techniker und Naturwissenschaftler<br />
und noch mehr Unterstützung<br />
aus der Politik. Nur mithilfe von<br />
F&E-Förderungen kann ein fruchtbares<br />
Umfeld für die Zusammenarbeit<br />
von Unternehmen, Universitäten<br />
und Forschungseinrichtungen<br />
geschaffen werden. Darum freut es<br />
mich sehr, dass sich die Fraunhofer<br />
Austria Research GmbH in Wattens<br />
neu angesiedelt hat und mit ihr die<br />
Entwicklung neuer Technologie<br />
nach Tirol gebracht werden konnte.<br />
ECHO: Sie sagten, eine der größten<br />
Herausforderungen ist die Suche<br />
nach Fachkräften. Welche Maßnahmen<br />
gilt es hier zu setzen?<br />
Lindner: Viele Familien brauchen<br />
die Unterstützung vom Land und<br />
den Gemeinden. Nur mit einer<br />
guten und an den Arbeitsmarkt angepassten<br />
Kinderbetreuung ist es<br />
beiden Elternteilen möglich, wieder<br />
ins Berufsleben zurückzukehren. Es<br />
müssen genügend Kinderbetreuungsplätze<br />
und die Möglichkeit einer<br />
Ganztagesbetreuung geschaffen<br />
werden. Die Großbetriebe sorgen<br />
hier vor und bieten oftmals eigene<br />
Kinderbetreuungsstätten an, die auch<br />
Ferienzeiten abdecken. Doch kleine<br />
und mittlere Betriebe sind meist auf<br />
die örtlichen Kindergärten angewiesen.<br />
Weiters geht es darum, die jungen<br />
Menschen gut und richtig auszubilden.<br />
Und das beginnt schon in der<br />
Grundschule. Es gilt allgemein, die<br />
Lehrpläne effizient anzupassen. Auf<br />
diesem Gebiet ist erfreulicherweise<br />
schon sehr viel geschehen. Auch die<br />
Lehrberufe dürfen nicht übersehen<br />
werden. Sie sind eine wichtige Basis<br />
für die berufliche Entwicklung eines<br />
jungen Menschen. Es ist schön, dass<br />
es in der Tiroler Industrie derzeit<br />
genügend Lehrlinge gibt. Das liegt<br />
unter anderem daran, dass diese Ausbildungsform<br />
sehr gut aufgenommen<br />
wird, die Möglichkeit der Lehre mit<br />
Matura zusätzliche Türen öffnet und<br />
viele die guten Aufstiegsmöglichkeiten<br />
erkannt haben.<br />
„Unsere hohe Exportquote von 70 Prozent wird<br />
durch unsere zentrale geografische Lage im Herzen<br />
Europas und den guten Branchenmix innerhalb der<br />
Industrie unterstützt.“<br />
ECHO: Noch eine letzte Frage<br />
zum europäischen Energiemarkt. Da<br />
tut sich ja einiges. Inwiefern betreffen<br />
diese Entwicklungen die heimische<br />
Industrie?<br />
Lindner: Für Tirol geht es dabei vor<br />
allem darum, für eine wettbewerbsfähige<br />
Strom- und Gasversorgung zu<br />
sorgen. Die Netzgebühren und die<br />
Stromkosten steigen zunehmend, immer<br />
wieder gibt es neue Auflagen. In<br />
Tirol haben wir die Möglichkeit, unsere<br />
Wasserkraft zu nützen und somit<br />
unabhängiger zu werden und wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Der Sparte<br />
Industrie ist die rasche Umsetzung<br />
der Verwendung der Wasserkraft<br />
darum ein großes Anliegen. Es gibt<br />
auch schon viele passende Projekte<br />
von Unternehmen wie der TIWAG,<br />
doch Umweltauflagen und notwendige<br />
Bürokratie bremsen noch deren<br />
Umsetzung. <br />
<br />
Interview: Karolina Putz<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong><br />
21
Pioniergeist in <strong>Kufstein</strong><br />
Industrie. Fast unbemerkt liefert die Industrie den größten Beitrag zur<br />
Wertschöpfung in Tirol. Grund genug, sich ihre historische Entwicklung<br />
einmal genauer anzusehen.<br />
22<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
In der Pionierzeit der Tiroler Zementindustrie waren die Schachtöfen Baukörper,<br />
deren Form lediglich durch die Funktion bestimmt war. Hier die Zementmühlen und<br />
Speicheranlagen des Saullich-Werks der Perlmooser Zement Fabrik AG in Kirchbichl.<br />
Tirol wurde schon früh als<br />
„Land im Gebirge“ bezeichnet.<br />
Als Passland zwischen<br />
dem Europa nördlich und südlich des<br />
Alpenbogens lebt es seit dem Mittelalter<br />
in einem befruchtenden Spannungsverhältnis<br />
zwischen der bäuerlichen<br />
Welt der alpinen Landwirtschaft<br />
und der Weltoffenheit eines schon sehr<br />
früh von internationalen Verbindungen<br />
geprägten Handels.<br />
Speziell die Stadt <strong>Kufstein</strong> profitierte<br />
von ihrer Position als Grenz- und Zollposten.<br />
Doch war der Bezirk auch jeher<br />
Gegenstand von Grenzstreitigkeiten<br />
zwischen Bayern, Tirol und dem Habsburger-Reich<br />
Österreich. Lange Zeit<br />
war der Bezirk Teil des bayerischen<br />
Herzogtums. 1342 kam er erstmals als<br />
Brautgeschenk an Tirol, als Gräfin Margarete<br />
von Tirol den bayerischen Herzogssohn<br />
Ludwig den Brandenburger<br />
ehelichte. Schon 27 Jahre später musste<br />
es im Frieden von Schärding wieder an<br />
Bayern zurückgegeben werden. Erst<br />
1505 sicherte sich der Habsburger<br />
Maximilian I. das Gebiet <strong>Kufstein</strong> erneut,<br />
als er auf dem Reichstag zu Köln<br />
den Landshuter Erbfolgekrieg für sich<br />
entschied.<br />
Dank des lebhaften Fuhrwerksverkehrs<br />
und der Innschifffahrt war <strong>Kufstein</strong><br />
im 16. und im 17. Jahrhundert<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong><br />
23
top 100 KUFSTEIN | INDUSTRIE<br />
eine wichtige Transit- und Mautstelle.<br />
Auch der Handel und das Gewerbe<br />
erblühten in dieser politisch relativ ruhigen<br />
Zeit. Das änderte sich mit dem<br />
Besonders gewinnbringend für die<br />
Region in <strong>Kufstein</strong> erwies sich die<br />
Ansiedlung der Biochemie GmbH<br />
in Kundl. Sie wurde 1946 von einer<br />
Brauerei, der Österreichischen Brau<br />
AG Linz, in Innsbruck gegründet. Ihr<br />
Unternehmensziel war es, Penicillin<br />
eigenständig herzustellen. Penicillin<br />
wurde 1928 in London entdeckt und<br />
seit dem Zweiten Weltkrieg in den<br />
USA industriell hergestellt. Man wollte<br />
also eine notwendige sowie schwer zu<br />
erwerbende Mangelware produzieren.<br />
der start<br />
Die Ausgangsbedingungen dafür waren<br />
katastrophal: 500.000 Schilling<br />
Stammkapital, ein aus Frankreich<br />
importierter und wenig leistungsfähiger<br />
Pilzstamm zur Herstellung<br />
des Penicillins und ein dürftig ausgestattetes<br />
Entwicklungslabor in<br />
Innsbruck. Darum übersiedelte<br />
man bald in eine stillgelegte Brauerei<br />
in Kundl. Dabei wurde selbst<br />
das Braupersonal übernommen, da<br />
das verwandte Braugewerbe ja auch<br />
jene hygienische Arbeitsweise erforderte,<br />
die im biochemischen Erzeugungsvorgang<br />
des Antibiotikums<br />
entscheidend ist. Außerdem hatten<br />
die Mitarbeiter Übung im Umgang<br />
mit technischen Einrichtungen. Zu<br />
Beginn wurden sogar aus Frankreich<br />
importierte Behälter für V2-Raketen<br />
der deutschen Wehrmacht, die in<br />
Beginn des Spanischen Erbfolgekriegs,<br />
als 1703 Kurfürst Max Emanuel von<br />
Bayern als Bundesgenosse Frankreichs<br />
in Tirol eindrang. Doch bereits ein<br />
Das Wunder von Kundl<br />
Biochemie: Die Entdeckung von oral einnehmbarem Penicillin ermöglichte die rasante<br />
Entwicklung der Biochemie Kundl GmbH zu einem Tiroler Musterbetrieb mit Weltformat<br />
– die Sandoz GmbH im Rahmen der Novartis Unternehmensgruppe.<br />
„Das kleine, bisher kaum<br />
beachtete Penicillinwerk in<br />
Kundl wurde zum Mittelpunkt<br />
internationalen<br />
wissenschaftlichen Interesses<br />
auf dem Gebiet der<br />
Penicillinforschung und ist<br />
es bis heute geblieben.“<br />
Jahr später zogen die Bayern wieder ab.<br />
Kuf stein wurde durch den Ilbesheimer<br />
Vertrag Österreich zuerkannt. Noch ein<br />
letztes Mal wurde es 1805 im Zuge des<br />
einem Bergwerkstollen in Schwaz<br />
gefunden wurden, als Rührgefäße<br />
verwendet. Penicillin wurde damals<br />
noch fast ausschließlich injiziert oder<br />
als Pilz oberflächenkultur mit einer<br />
infizierten Wunde in Berührung gebracht.<br />
Ein säurestabiles Penicillin,<br />
das in Form von Tabletten durch<br />
den Magen aufgenommen werden<br />
konnte, kannte man damals nicht.<br />
Das flüssige, gelbfärbige Penicillin<br />
war jedoch aufgrund der schlechten<br />
Produktionsbedingungen sehr infektionsanfällig.<br />
Dem Chemiker Dr.<br />
Hans Magreiter und dem Biologen<br />
Dr. Ernst Brandl gelang es jedoch<br />
tatsächlich, säurestabiles Penicillin<br />
zu entwickeln, das erstmals eine<br />
Einnahme in Tablettenform ermöglichte.<br />
Das war bisher selbst Industriegiganten<br />
nicht gelungen. Eine<br />
Weltsensation! Das Präparat wurde<br />
Penicillin-V nach Brandls Bezeichnung<br />
„V für vertraulich“ genannt.<br />
Später wurde dieses „V“ für „Victory“<br />
gelesen. Nach dem Abschluss der<br />
Entwicklungsarbeiten erfolgte die<br />
Anmeldung zum Patent, in Österreich<br />
und in 26 anderen Ländern.<br />
„Das kleine, bisher kaum beachtete<br />
Penicillinwerk in Kundl wurde zum<br />
Mittelpunkt internationalen wissenschaftlichen<br />
Interesses auf dem Gebiet<br />
der Penicillinforschung und ist es<br />
bis heute geblieben.“ Das Unternehmen<br />
expandierte rasch, sowohl im<br />
Bereich der Produktion als auch in<br />
der Zahl der Beschäftigten. Die Brau<br />
AG gab die Führung und Kapitalmehrheit<br />
an dem branchenfremden<br />
Unternehmen im Jahre 1964 an die<br />
Sandoz AG in Basel ab, die als Alleineigentümerin<br />
die Biochemie Kundl<br />
zu einem selbstständigen Tiroler Musterbetrieb<br />
von Weltformat führte.<br />
2003 wurde die Biochemie GmbH<br />
in Sandoz GmbH umbenannt. Kundl<br />
ist heute ein zentraler Entwicklungsund<br />
Produktionsstandort der Novartis-Gruppe<br />
und Sitz der Sandoz<br />
GmbH. Es beschäftigt 4.300 Mitarbeiter,<br />
das Firmengelände umfasst<br />
heute 28,3 Hektar und ihr Schwerpunkt<br />
liegt immer noch in der Herstellung<br />
von Antibiotika-Wirkstoffen<br />
und Antibiotika-Fertigformen.<br />
5<br />
König, Biochemie Kundl, in: Helmut Alexander,<br />
Geschichte der Tiroler Industrie. Aspekte einer wechselvollen<br />
Entwicklung, 1992, S. 201ff.<br />
24<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
© VANMEY PHOTOGRAPHY<br />
Dritten Koalitionskriegs gegen Napoleon<br />
nach kampfloser Kapitulation von<br />
den Bayern eingenommen. Erst als die<br />
Bayern das Bündnis mit Napoleon verließen<br />
und auf die Seite der Alliierten<br />
wechselten, vereinbarten Bayern und<br />
Österreich im Rieder Vertrag die Rückgabe<br />
Tirols, und damit auch <strong>Kufstein</strong>s,<br />
an Österreich.<br />
Zement und Eisenindustrie<br />
Während im 18. Jahrhundert im Tiroler<br />
Oberland die Textilwirtschaft dominierte,<br />
entwickelte sich in <strong>Kufstein</strong><br />
ein breiteres wirtschaftliches Feld. Im<br />
19. Jahrhundert wurde in Bad Häring<br />
Braunkohle abgebaut. In Jochberg, Brixlegg<br />
und Kitzbühel fanden sich Bergbaubetriebe,<br />
die auch später, in der Zeit<br />
nach dem Ersten Weltkrieg, wichtige<br />
Brennstofflieferanten für Spitäler und<br />
Schulen waren. Sie waren in staatlicher<br />
Mit Wachstum des Produktionspotenzials der Fabriken am Ende des 19. Jahrhunderts<br />
erhielten die Fabriken in vielen Fällen auch eine angemessene äußere Hülle. Hier<br />
sieht man die Betriebsanlage des Zementwerks Kraft in Häring um 1864. 2<br />
Hand. Aufgrund der teilweise geringen<br />
Rentabilität wäre eine Fortführung in<br />
privater Hand für die meisten Werke<br />
nicht rentabel gewesen.<br />
In <strong>Kufstein</strong> war ein Unternehmertypus<br />
zu finden, der Pioniergeist sowie<br />
unternehmerisches Risiko in sich vereinigte.<br />
Ein Beispiel dafür ist der in Bozen<br />
geborene Franz Kink. Er war seit 1820<br />
Straßenmeister in <strong>Kufstein</strong>. Kink entdeckte<br />
die besonderen Qualitäten des<br />
Steins aus einem Mergelbruch in der<br />
Nähe von Schwoich und verwirklichte<br />
in zahllosen Versuchen über Jahre die<br />
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top 100 KUFSTEIN | INDUSTRIE<br />
INDUSTRIEPRODUKTION 1947 und 2016<br />
1947 2016<br />
Industrieproduktion (nicht bereinigt) 315 Mio. ÖS ca. 10 Mrd. €<br />
Industrieexporte 80 Mio. ÖS ca. 6 Mrd. €<br />
Stundenlohn 3,10 ÖS ca. 10,30 €<br />
Die Industrie hat in den letzten 70 Jahren eine beachtliche Entwicklung an den Tag<br />
gelegt. <br />
Quellen: Industriellenvereinigung Tirol, AK Innsbruck<br />
„Die Kriegsgesetze schnitten<br />
im Ersten Weltkrieg<br />
auch tief in die Unternehmensprozesse<br />
der Tiroler<br />
Industriebetriebe.“<br />
Dr. Gerhard Siegl, www.diehistoriker.at<br />
Herstellung eines hydraulischen Kalks,<br />
der nahezu bessere Eigenschaften hatte<br />
als der Portlandzement. 1842 eröffnete<br />
der Pionier ein Werk, verbesserte die<br />
Herstellung seines Romanzements und<br />
begründete damit die Zementindustrie<br />
in Österreich. Jahre später ging der Betrieb,<br />
wie einige andere Zementwerke<br />
des Tiroler Unterlands auch, in die<br />
Perlmooser Zementwerke AG über, die<br />
1872 als österreichweites Unternehmen<br />
gegründet wurde. Die Bedeutung Kinks<br />
liegt auch darin, dass sein Erfolg zahlreiche<br />
andere Unternehmer dazu bewog,<br />
ebenfalls in die Zementproduktion<br />
einzusteigen, zumal die Gesteinsvorkommen<br />
beste Voraussetzungen dafür<br />
boten. Die steigende Nachfrage durch<br />
den Bauboom in der zweiten Jahrhunderthälfte<br />
führte zu mehreren Betriebsgründungen<br />
im Tiroler Unterland.<br />
Auch die Eisenindustrie war lange<br />
Zeit ein traditioneller Erwerbszweig in<br />
<strong>Kufstein</strong>. Sie kämpfte, wie viele andere<br />
Produktionsbereiche, mit der Verteuerung<br />
der Rohstoffe und dem Brennstoffmangel.<br />
Dieser belastete die Industrie<br />
schon seit 1900. Als Gegenmaßnahmen<br />
wurden beispielsweise der Wald des<br />
Zillertals gerodet und schließlich der<br />
Bau des Achenseekraftwerks initiiert.<br />
Es verkörpert als Wiege der TIWAG<br />
den Grundstein der späteren Landesgesellschaft.<br />
Als das Kraftwerk schließlich<br />
1927 in Betrieb genommen wurde, war<br />
es das größte Speicherkraftwerk Österreichs.<br />
Um 1850 war die Wirtschaftlichkeit<br />
diverser Eisenbetriebe vielfach<br />
nicht mehr gegeben. Darum musste<br />
der Staat als Unternehmer zahlreicher<br />
Eisenwerke und Hüttenbetriebe diese<br />
verkaufen bzw. schließen. Darunter war<br />
auch das Eisenwerk Kössen, das in den<br />
1860er Jahren noch etwas mehr als 50<br />
Arbeiter beschäftigte. Die Gemeindevertretung<br />
Kössen reichte daraufhin,<br />
über den Landtag, ein Majestätsgesuch<br />
ein, mit der Bitte, „den Fortbestand des<br />
Eisenwerkes in Kössen anzuordnen“.<br />
Dieses Gesuch macht deutlich, wie sehr<br />
eine überwiegend agrarisch geprägte<br />
Gemeinde auf einen, wenn auch relativ<br />
kleinen, Industriebetrieb angewiesen<br />
war. Das Werk wurde dennoch aufgelassen.<br />
Doch kurze Zeit später erwarb es<br />
ein privater Unternehmer und wandelte<br />
es zu einer Draht- und Nageleisenproduktion<br />
für seine Drahtstiftfabrik in<br />
Jenbach um.<br />
In die Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs<br />
im letzten Drittel des vorvergangenen<br />
Jahrhunderts fiel auch die<br />
Gründung der Zellulosefabrik in Wörgl.<br />
Die unruhige Geschichte dieser Fabrik<br />
zeigt die Komplexität eines Unternehmens,<br />
das im Wechsel der politischen<br />
und wirtschaftlichen Verhältnisse vor,<br />
in und nach den Weltkriegen stark hinund<br />
hergeschüttelt wurde. 1966 wurde<br />
die Fabrik an den St. Johanner Industriellen<br />
Fritz Egger verkauft, der seither in<br />
dem Werk Spannplatten produziert.<br />
Aus den vielen hemmenden, aber<br />
auch fördernden Faktoren der Geschichte<br />
der Tiroler Industrie ging eine<br />
bodenständige Industrie hervor, die mit<br />
Wirtschaftszweigen wie der Landwirtschaft,<br />
dem Handel und dem Fremdenverkehr<br />
die wirtschaftliche Substanz<br />
des Landes stärkte. 1908 wurde der<br />
Tiroler Industriellenverband mit Unternehmern<br />
wie Rauch, Köllensberger<br />
und Innerebner gegründet. Sie setzten<br />
sich von Beginn an für das Wachstum<br />
der Industrie in Tirol ein.<br />
Die Weltkriege<br />
verändern das Land<br />
Als der Erste Weltkrieg über Tirol<br />
hereinbrach, änderten sich die Verhältnisse<br />
im Land zusehends. Relativ<br />
rasch wurden die weitreichenden und<br />
einschneidenden Kriegsgesetze angewandt.<br />
Der Krieg war ein gewaltiger<br />
Konsument, der die Unternehmen auf<br />
Kriegsbedarf umstellen ließ. Der Bedarf<br />
hatte im Großen und Ganzen nicht abgenommen,<br />
nur die Richtung hatte sich<br />
geändert: Zielgebend war die Verwendbarkeit<br />
der Erzeugnisse für kriegerische<br />
Zwecke. Zwei große Erwerbsgruppen<br />
kamen tirolweit infolge des Ersten Weltkriegs<br />
in besondere Not: das auf die<br />
Anfänge des Fremdenverkehrs angewiesene<br />
Gast- und Hotelgewerbe sowie das<br />
Baugewerbe. Als die Transportwege ins<br />
Ausland unterbrochen bzw. nur mehr<br />
für Militärtransporte verwendet wurden,<br />
machte sich die Rohstoffabhängigkeit<br />
26<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
Berufstätige nach<br />
Wirtschaftssektoren<br />
Wirtschaft<br />
Anteil der Berufstätigen in Prozent<br />
b<br />
100<br />
> 100%<br />
90<br />
von ausländischen Versorgungsmärkten<br />
in fataler Weise bemerkbar und die<br />
anfänglichen positiven Auswirkungen<br />
auf die Tiroler Industrie wurden zunichte<br />
gemacht. Der Erste Weltkrieg und die<br />
Folgen der Weltwirtschaftskrise in den<br />
1930er Jahren sorgten für Betriebsschließungen<br />
und Massenarbeitslosigkeit.<br />
Nicht nur die schlechte wirtschaftliche<br />
Lage, sondern auch das großdeutsche<br />
Gedankengut verstärkte den Ruf nach<br />
einem wirtschaftlichen und politischen<br />
Anschluss an Deutschland. Als der „Anschluss“<br />
dann 1938 tatsächlich Realität<br />
wurde, wenn auch mit zweifelhafter<br />
Ambivalenz, setzte der erwünschte<br />
wirtschaftliche Aufschwung ein. Um<br />
einen gewaltsamen Anschluss mit einer<br />
breiten Zustimmung durch die österreichische<br />
Bevölkerung im Nachhinein<br />
zu legitimieren, wurden in den ersten<br />
Märzwochen 1938 Sofortprogramme<br />
zur Beseitigung von Arbeitslosigkeit angekurbelt<br />
und Notstandsmaßnahmen in<br />
die Wege geleitet, die die wirtschaftliche<br />
Situation verbessern sollten. In Tirol<br />
reduzierten Strukturverbesserungen<br />
in der Landwirtschaft und im gewerblich-industriellen<br />
Sektor durch Güterwegebau<br />
oder im Wohnungsbau die<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
56,0 55,0<br />
23,0 23,5<br />
21,0 21,5<br />
26,0 26,6<br />
25,0<br />
37,0<br />
26,4 26,5<br />
1910 1923 1934 1939 1951 1961 1971 1981 1991 2001<br />
Quelle: Nussbaumer eigene Zusammenstellung<br />
49,0<br />
47,0<br />
36,5<br />
42,9<br />
32,2<br />
24,9<br />
48,9<br />
41,0<br />
10,1<br />
Dienstleistungssektor<br />
57,7<br />
36,0<br />
6,3<br />
63,1<br />
32,8<br />
4,1<br />
70,0<br />
Industrie/Gewerbe<br />
27,2<br />
> 66%<br />
> absolute<br />
Mehrheit (50%)<br />
Das Land Tirol ist ein „Dienstleisterland“, in 23dem der Tourismus eine tragende Rolle<br />
spielt. Das industrielle Gewerbe folgt dahinter. Immer weniger Menschen beschäftigt<br />
die Land- und Forstwirtschaft.<br />
Quelle: Josef Nussbaumer, Stefan Neuner, „Die Graphen von Tirol.<br />
Ein Bilderbuch für Neugierige“, Studia Universitätsverlag, Innsbruck 2012<br />
Jahr<br />
Arbeitslosen. Somit wurde ein hohes<br />
Maß an Vertrauen in die nationalsozialistische<br />
Beschäftigungspolitik erreicht.<br />
„Die Kalk-, Zement- und Ziegelindustrie<br />
konnte trotz Produktionssteigerungen<br />
den Bedarf nicht decken. Innerhalb<br />
eines Jahres vermochte die Natursteinund<br />
Kalkindustrie ihre Belegschaft zu<br />
verdreifachen und eine Einfuhr aus<br />
Deutschland wurde notwendig.“ 3 Die<br />
„Aufbruchstimmung der neuen Zeit“<br />
machte sich vielerorts bemerkbar und<br />
zahlreiche Fabriken wurden in die Wirtschaftsplanung<br />
der Nationalsozialisten<br />
einbezogen. Das Ausmaß und der Umfang<br />
von Wehrmachtsaufträgen boten<br />
den in Tirol ansässigen Industriebetrieben<br />
Arbeitsmöglichkeiten in einem<br />
vorher nie gekannten Ausmaß. Vielfach<br />
herrschte sogar ein Mangel an Facharbeitskräften.<br />
Ein Verzeichnis von 1944 4<br />
zeigt 35 Tiroler Unternehmen, die im<br />
Zweiten Weltkrieg über volle Auftragsbücher<br />
verfügten und Produkte wie<br />
Geschütze, Luftfahrtsausrüstung, Mäntel,<br />
Uniformen und andere Textilwaren,<br />
feinmechanisches Kriegsgerät, Tiroler<br />
Loden, Möbel und Innenausstattung,<br />
Glasschmucksteine und optisches<br />
Kriegsgerät, Scheinwerfergeräte und<br />
2,8<br />
> 33%<br />
> 10%<br />
GESSLER & CO<br />
WIRTSCHAFTSTREUHAND KG<br />
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top 100 KUFSTEIN | INDUSTRIE<br />
Bruttowertschöpfung in Tirol<br />
Teile für Wehrmachtsfahrzeuge lieferten.<br />
Nach Kriegsende mussten einige Industriebetriebe<br />
wieder an ihre vormaligen<br />
„nicht-arischen“ Besitzer zurückgeben<br />
werden und Inhaber wurden aus amerikanischer<br />
Gefangenschaft entlassen<br />
und übernahmen wieder die Leitung<br />
ihrer Unternehmen. Die gesicherte Auftragslage,<br />
die Produktionssteigerungen<br />
und nicht zuletzt auch die Exporterlöse<br />
bedingten, dass viele Tiroler Betriebe<br />
aus dem Krieg und der NS-Zeit gestärkt<br />
hervorgingen. Die Produktion war diversifizierter<br />
und wettbewerbsfähiger<br />
geworden. Es machte sich ein Aufholprozess<br />
gegenüber Ostösterreich bemerkbar.<br />
Bei Kriegsende, am 13. April 1945,<br />
glich das Land Tirol einem Trümmerhaufen.<br />
Das vordringlichste Problem<br />
war die katastrophale Ernährungslage<br />
der Tiroler Bevölkerung. Die Wirtschaft<br />
lag darnieder. Neben den verheerenden<br />
Bombenschäden wurden der Tiroler<br />
Industrie durch den Abbau von Industrieanlagen<br />
mehr als 2.000 Werksmaschinen<br />
entzogen.<br />
Die Gäste kommen<br />
Der für ganz Tirol und auch für <strong>Kufstein</strong><br />
wichtige Fremdenverkehr begann am<br />
Beginn des 19. Jahrhunderts zeitgleich<br />
mit dem Aufkommen des Bergsteigens<br />
in der heimischen Bevölkerung. 1858<br />
eröffnete die Eisenbahnlinie <strong>Kufstein</strong>-<br />
Josef Nussbaumer, ehem. Professor an<br />
der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik<br />
der Leopold-Franzens-Universität<br />
Innsbruck. Heute: www.teamglobo.net<br />
Innsbruck den Zugang <strong>Kufstein</strong>s zum<br />
Tourismus. 1894 wurde die erste Wasserleitung<br />
aus dem Kaisertal errichtet<br />
und 1898 leuchtete in <strong>Kufstein</strong> das<br />
erste elektrische Licht. Mehrere Eisenbahnprojekte<br />
waren zu Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts geplant, wie die Strecken<br />
Kuf stein-Kössen-Reit im Winkl-Traunstein,<br />
<strong>Kufstein</strong>-Thiersee-Bayrischzell<br />
und zwei Projekte im Kaisergebirge. Zu<br />
deren Umsetzung kam es aber nie in<br />
vollem Umfang. Sie scheiterte an den<br />
Kosten bzw. an den Wirren des Ersten<br />
Weltkriegs.<br />
Die frisch eintrudelnden Gäste waren<br />
in der „Sommerfrische“ von den<br />
beeindruckenden Wanderungen sehr<br />
angetan und wollten die Berge nun auch<br />
im Winter kennenlernen. Der Skisport<br />
war darum auch schon vor dem Ersten<br />
Weltkrieg bekannt. Im Ersten Weltkrieg<br />
wurde der Skisport dann technisch<br />
weiterentwickelt. Vor allem Kriegsveteranen,<br />
die in ihrem Kriegsdienst Skifahren<br />
erlernten, schufen sich danach<br />
als Skiführer bzw. -lehrer eine Existenz.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte der<br />
Skisport seinen Durchbruch zum Massensport.<br />
Die positive Entwicklung des<br />
Tourismus in den Tälern Tirols wurde<br />
durch folgende Faktoren unterstützt:<br />
das wachsende Eisenbahnnetz, dern-<br />
Quelle: IV Tirol<br />
Ausbau des Arlbergs und nicht zuletzt<br />
die Gelder des Marshallplans nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg. Der Marshallplan,<br />
offiziell European Recovery Program<br />
(kurz ERP) genannt, war ein großes<br />
Wirtschaftswiederaufbauprogramm<br />
der USA, das nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
dem an den Folgen des Krieges<br />
leidenden Westeuropa zugutekam. Es<br />
bestand aus Krediten, Rohstoffen, Lebensmitteln<br />
und Waren. Ein Teil der<br />
österreichischen Gelder flossen in den<br />
Aufbau der Tiroler Tourismuswirtschaft,<br />
denn mit ihr ließen sich kurzfristig viele<br />
Devisen ins Land holen. Die Gäste kamen<br />
aus England, Frankreich und den<br />
USA. In der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
von Imst zeigt sich zum Beispiel,<br />
dass der primäre Sektor, die Landwirtschaft,<br />
gleich in den tertiären Sektor,<br />
die Dienstleistung, übergeht und den<br />
sekundären Sektor, die Industrie- und<br />
Gewerbetriebe, großteils auslässt.<br />
Das Wachstum des Tourismus wirkte<br />
sich auch förderlich auf die Bauindustrie<br />
aus, zumal nun zahlreiche Hotelbauprojekte<br />
verwirklicht wurden. Auch<br />
die Bevölkerungsentwicklung in den<br />
Städten und den Industrieorten führten<br />
zu einem verstärkten Wohnbau und<br />
zur Errichtung zahlreicher öffentlicher<br />
Gebäude für die staatliche Verwaltung.<br />
28<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
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top 100 KUFSTEIN | INDUSTRIE<br />
Verteilung der Industriebeschäftigten<br />
2017 nach den Bezirken<br />
Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Kufstein</strong> heute<br />
Heute ist der Bezirk <strong>Kufstein</strong> Sitz zahlreicher<br />
großer Firmen. Die Stadt <strong>Kufstein</strong><br />
ist zwar nicht mehr Sitz des größten<br />
österreichischen Privatunternehmens<br />
SPAR Österreich, jedoch dessen Gründungsstadt.<br />
Das Unternehmen wurde<br />
1954 vor Ort von Hans Reisch mit einer<br />
ersten Filiale am Unteren Stadtplatz<br />
gegründet. Diese existiert noch immer.<br />
In den Nachbargemeinden finden sich<br />
Unternehmen wie Viking, Coveris Flexibles<br />
Austria GmbH (frühere Britton<br />
Unterland GmbH), SPZ Zementwerke<br />
und Moguntia.<br />
<br />
Karolina Putz<br />
1<br />
Quelle: Swarovski, Aus meinem Leben, S. 523 in Helmut<br />
Alexander, Geschichte der Tiroler Industrie. Aspekte einer<br />
wechselvollen Entwicklung, 1992, S. 110<br />
2<br />
Helmut Alexander, Geschichte der Tiroler Industrie.<br />
Aspekte einer wechselvollen Entwicklung, 1992, S. 111<br />
3<br />
Schreiber, vom Anschluß, 458/59 in Helmut Alexander,<br />
Geschichte der Tiroler Industrie. Aspekte einer wechselvollen<br />
Entwicklung, 1992, S. 174<br />
4<br />
Helmut Alexander, Geschichte der Tiroler Industrie.<br />
Aspekte einer wechselvollen Entwicklung, 1992, S. 176<br />
Auch Zweckbauten für den anwachsenden<br />
Dienstleistungsbereich und<br />
Fabriksbauten sorgten für die verstärkte<br />
Nachfrage im Bauwesen.<br />
„Die Tiroler Industrie ist<br />
heute mit einem Anteil<br />
von über 20 Prozent an<br />
der Wertschöpfung der<br />
stärkste Wirtschaftszweig<br />
des Landes.“<br />
<br />
<br />
<br />
Dr. Christoph Swarovski,<br />
Präsident der<br />
Industriellenvereinigung Tirol<br />
Vereinigung<br />
Österreichischer<br />
Industrieller<br />
Am 18. November 1946 wurde in Wien<br />
die Vereinigung Österreichischer Industrieller<br />
gegründet. Im März 1947 wurde<br />
schließlich die Landesgruppe Tirol<br />
konstituiert. In den 50 Jahren der Neugründung<br />
der Landesgruppe hat sich<br />
die Struktur der Tiroler Industrie stark<br />
geändert. Der Anteil der im Bergbau<br />
und in der Textilindustrie Beschäftigten<br />
hat abgenommen. Heute bestimmt eine<br />
breite und gesunde Mischung von<br />
Betrieben das Erscheinungsbild der<br />
produzierenden Tiroler Wirtschaft. Es<br />
gibt die Bau-, die Nahrungsmittel- und<br />
Genussindustrie, die Energieproduktion,<br />
Unternehmen mit Weltruf in der<br />
Metall- und Bekleidungsindustrie, die<br />
Glas- und die chemische Industrie sowie<br />
unzählige Tourismusbetriebe.<br />
Tirols Industrie<br />
heute<br />
Ganzjähriger Arbeitgeber für mehr<br />
als 41.000 Frauen und Männer in<br />
über 400 Betrieben. Das sichert<br />
Einkommen, Existenz und Wohlstand<br />
für mind. 100.000 Menschen.<br />
Zukunftsorientiert: 1.200 Lehrlinge,<br />
96 Industrie-Lehrbetriebe, mehr als<br />
60 verschiedene Lehrberufe<br />
Umsatz: 10 Milliarden Euro<br />
70 Prozent der Industrieproduktion<br />
gehen in den Export.<br />
Steuerleistung für den Staatshaushalt:<br />
950 Millionen Euro – ein Plus<br />
von 8,9 Prozent – aus Körperschaftssteuer<br />
und Einkommenssteuer<br />
Überwiegend klein- und mittelbetriebliche<br />
Unternehmensstruktur:<br />
- 373 Betriebe beschäftigen bis zu<br />
100 Mitarbeiter<br />
- 38 bis zu 250 Mitarbeiter<br />
- 21 bis zu 500 Mitarbeiter<br />
- 9 bis zu 1.000 Mitarbeiter<br />
- 8 über 1.000 Mitarbeiter<br />
Viele Unternehmen sind zudem<br />
Vorreiter in Sachen „praktizierter<br />
Umweltschutz“. <br />
Quelle: IV<br />
30<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
PIRLO | PROMOTION<br />
Pirlo – der Tiroler<br />
Verpackungsexperte<br />
Sie sind vermeintlich alltäglich<br />
und stehen oftmals in<br />
der Kritik – Verpackungen.<br />
Dabei sind durchdachte Verpackungen<br />
nicht aus unserem Leben<br />
wegzudenken. Sie sorgen nicht<br />
nur für eine ansprechende Präsentation<br />
von Produkten, sie schützen<br />
diese auch vor äußeren Einfl üssen<br />
und – gerade bei gefährlichen Füllgütern<br />
– die Umwelt vor dem Verpackungsinhalt.<br />
Der Tiroler Verpackungsexperte<br />
Pirlo weiß genau um<br />
diese wichtigen Aufgaben: Schon<br />
seit 110 Jahren ist er erfolgreich in<br />
der Branche tätig.<br />
„If anyone CAN – we CAN!“ – so<br />
lautet das Pirlo-Firmenmotto. Die<br />
Pirlo Gruppe mit Hauptsitz in <strong>Kufstein</strong><br />
zählt zu den führenden Verpackungsherstellern<br />
in Europa mit<br />
Standorten in Österreich und Polen.<br />
Als Spezialist für hochwertige Metallverpackungen<br />
und Laminattuben<br />
steht Pirlo für innovative Lösungen<br />
und beliefert Kunden verschiedener<br />
Branchen in über 40 Ländern.<br />
Der Standort <strong>Kufstein</strong>, an dem derzeit rund 330 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird<br />
maßgeblich vom Investitionspaket profi tieren.<br />
INNOVATIONSGEIST<br />
AUS TIROL<br />
Mit seinen zahlreichen Innovationen<br />
hat sich die Pirlo Gruppe international<br />
einen Namen gemacht.<br />
Verpackungslösungen abseits des<br />
Alltäglichen, direkt angepasst an die<br />
Bedürfnisse der Konsumenten, das<br />
ist die Stärke der Gruppe.<br />
Um dieser Rolle auch in Zukunft<br />
gerecht zu bleiben, setzt man bei<br />
Pirlo maßgebliche Investitionsimpulse:<br />
Nach der Neuanschaffung einer<br />
Sechs-Farben-Druckmaschine,<br />
die in dieser Form weltweit erstmalig<br />
in <strong>Kufstein</strong> zum Einsatz kam und<br />
dem Neubau einer Druckhalle im<br />
vergangenen Jahr werden in den<br />
Jahren <strong>2018</strong> und 2019 rund 15 Millionen<br />
Euro in den Ausbau der Pirlo-<br />
Standorte investiert.<br />
MASSGEBLICHES INVESTI-<br />
TIONSPAKET<br />
Am Stammsitz in <strong>Kufstein</strong> wird durch<br />
diesen Investitionsschritt eine zusätzliche<br />
Produktionsfl äche von ca. 4.000<br />
Quadratmetern erschlossen. Ein<br />
weiterer Schritt ist der Ausbau einer<br />
bestehenden Lagerhalle. Darüber<br />
hinaus werden ein zentraler Sozialraum<br />
für die etwa 330 Mitarbeiter am<br />
Standort sowie asphaltierte Parkmöglichkeiten<br />
geschaffen. Auch am Standort<br />
in Pionki (Polen) ist eine große<br />
Erweiterung geplant. Dort wird eine<br />
Verdoppelung der Produktions- und<br />
Lagerfl ächen vorgenommen.<br />
GEBALLTES KNOW-HOW<br />
Mit diesen Investitionen und einem<br />
bestens ausgebildeten, fachkundigen<br />
Team ist Pirlo bestens gewappnet, um<br />
die Herausforderungen der Zukunft<br />
zu meistern. Seine Mitarbeiter sieht<br />
das Unternehmen unter der Führung<br />
von Wolfgang Schauer und Rainer<br />
Carqueville als wertvollstes Kapital<br />
an. „Damit Innovation langfristig zu<br />
Erfolg führt, braucht es Mitarbeiter,<br />
die bereit sind, Weiterentwicklungen<br />
mitzutragen und mitzugestalten. Wir<br />
haben das Glück, mit einem starken<br />
Team zusammenarbeiten zu können“,<br />
betont Rainer Carqueville.<br />
Aus diesem Grund setzt man bei<br />
Pirlo auch stark auf die Lehrlingsausbildung.<br />
Dem Standort in <strong>Kufstein</strong><br />
wurde das Prädikat „Ausgezeichneter<br />
Tiroler Lehrbetrieb“ des Landes<br />
Tirol verliehen. Im Zuge des Umbaus<br />
soll die Lehrlingsausbildung mit<br />
eigenen Schulungs- und Lernräumlichkeiten<br />
zusätzlich forciert und<br />
ausgebaut werden.<br />
Mehr Informationen zum Unternehmen<br />
und zu Karriere- sowie<br />
Ausbildungsmöglichkeiten bei Pirlo<br />
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www.pirlo.com<br />
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top 100 KUFSTEIN | INDUSTRIE<br />
MONTANWERKE BRIXLEGG AG<br />
Der Kupfer- und Edelmetallproduzent gilt als die älteste noch in Betrieb<br />
befindliche Kupferhütte Mitteleuropas und besteht seit 555 Jahren. Ein<br />
richtiger Zeitzeuge sozusagen.<br />
Die Montanwerke Brixlegg<br />
AG recycelt heute Kupferschrotte<br />
zu hochreinen<br />
Kupferkathoden und -bolzen. Als<br />
Nebenprodukte entstehen dabei<br />
Edelmetalle und Fungizide. Jedes Jahr<br />
verlassen mindestens 100.000 Tonnen<br />
Kupferkathoden, 85.000 Tonnen<br />
Kupferbolzen, 40.000 Kilo Silber und<br />
500 Kilo Gold die Produktionshallen<br />
in Brixlegg. Das Werk wird von der<br />
Tochtergesellschaft Kovohuty a.s. in<br />
der Slowakei mit Vorprodukten unterstützt.<br />
Das Kupfer und die Edelmetalle<br />
werden in der Elektro- und Automobilindustrie<br />
nachgefragt und weiterverarbeitet,<br />
die Fungizide werden in Form<br />
von patentierten Pflanzenschutzmittel<br />
im biologischen Wein- und Gemüseanbau<br />
verwendet. Um sich auch<br />
weiterhin erfolgreich am umkämpften<br />
Markt zu positionieren, legt die Montanwerke<br />
Brixlegg AG ihren Fokus<br />
zukünftig vermehrt auf hochwertige<br />
Speziallegierungen für die Elektro- und<br />
Automobilbranche.<br />
Schon seit der ersten urkundlichen<br />
Erwähnung als Hüttenwerk Rattenberg<br />
im Jahre 1463 beschäftigt sich<br />
das Unternehmen mit den Schätzen<br />
der Erde. Alles begann damit, als um<br />
1400 bei Rattenberg, das damals zu<br />
Bayern gehörte, Erze gefunden wurden.<br />
Findige bayrische Unternehmer<br />
gründeten daraufhin das Hüttenwerk<br />
Rattenberg. Der Standort war ideal<br />
und der Alpbach bot ausreichend<br />
Wasserressourcen, um die Wasserräder<br />
für Pochwerke und Blasebälge<br />
anzutreiben. Auch Kaiser Maximilian<br />
hatte ein Auge auf die Region geworfen<br />
und schaffte es schließlich 1504,<br />
den Bezirk <strong>Kufstein</strong> für Tirol zu gewinnen.<br />
So zählte nun auch das Hüttenwerk<br />
Rattenberg zu Tirol und es<br />
ging in die Tiroler Montanlandschaft<br />
über. Für das Werk begann nun ein<br />
jahrhundertelanger Boom, der durch<br />
die Nähe zum Schwazer Bergbau,<br />
dem ertragreichsten Bergbaurevier<br />
seiner Zeit, unterstützt wurde. Dieser<br />
entscheidende strategische Vorteil sicherte<br />
den wirtschaftlichen Stellenwert<br />
des Schmelzwerks über Jahrhunderte<br />
hinweg. Trotzdem galt es, am Ball zu<br />
bleiben. Über 300 Jahre lang wurden<br />
die Erze mit bewährten, teilweise aus<br />
der Antike stammenden Techniken<br />
gewonnen und verarbeitet. Im Jahre<br />
1884 setzte schließlich eine technische<br />
Revolution ein, indem ein rein pyrometallurgischer<br />
Prozess um eine hydrometallurgische<br />
Raffination ergänzt<br />
wurde. Hohe Reinheitsanforderungen<br />
durch die zunehmende Elektrifizierung<br />
von Industrie und Gesellschaft<br />
machten diesen Schritt notwendig. So<br />
konnte ein erfolgreiches Fortbestehen<br />
des Unternehmens gesichert werden.<br />
Der Bergbau in Schwaz wurde noch<br />
bis in die 1990er Jahre betrieben. Es<br />
wurden vor Ort jedoch weder Kupfer<br />
noch Edelmetalle abgebaut, sondern<br />
ausschließlich hochwertiger Dolomit<br />
für den Straßenbau. Die Erzvorkommen<br />
waren erschöpft. Darum<br />
erfolgte ein Strategiewechsel, der sich<br />
bis heute bezahlt macht. 1928 stellte<br />
die Montanwerke Brixlegg AG auf<br />
die Rückgewinnung von Kupfer aus<br />
Sekundär-Rohstoffen um. Als einziges<br />
Unternehmen in Österreich schließen<br />
die Montanwerke Brixlegg AG<br />
die Wertschöpfungskette bei Kupfer.<br />
Hier wird „Kreislaufwirtschaft“ gelebt.<br />
Kupferhaltige Abfälle und Schrotte<br />
stehen am Ende der Kette und sind<br />
wertvoller Rohstoff. Die daraus gewonnenen<br />
Kupferkathoden stehen am<br />
Anfang der Wertschöpfungskette und<br />
werden wieder für die Herstellung von<br />
kupferhaltigen Produkten, wie Kabel,<br />
Rohre und Steckkontakte, verwendet.<br />
Nebenprodukte wie Gold und Silber<br />
können zudem bis heute gewinnbringend<br />
verarbeitet und weltweit vertrieben<br />
werden. Zur Deckung des Energiebedarfs<br />
wurden drei Kleinkraftwerke<br />
am Alpbach in Betrieb genommen.<br />
Noch heute sichern sie 25 Prozent des<br />
Stromeigenbedarfs.<br />
Die Montanwerke Brixlegg AG<br />
produziert Kupferkathoden und<br />
-bolzen sowie Edelmetalle für die<br />
Elektro- und Autoindustrie. Als<br />
Nebenprodukt entstehenden Fungizide,<br />
die als Pflanzenschutzmittel<br />
im Weinbau verwendet werden.<br />
Umsatz 2017: 778 Mio. Euro€<br />
Mitarbeiter: insgesamt 470 Mitarbeiter,<br />
davon 320 in Brixlegg und<br />
150 in Krompachy, Slowakei<br />
Produktionsstandorte: Brixlegg und<br />
Krompachy, Slowakei<br />
Unterstützende Kraftwerke: drei<br />
Kleinwasserkraftwerke decken 25<br />
Prozent des Energieeigenbedarfs<br />
Innovative Produkte sichern die<br />
Wettbewerbsfähigkeit:<br />
Fokus auf die zukünftige Produktion<br />
von Speziallegierungen für die Elektro-<br />
und Autoindustrie
.<br />
Gut, wenn man sich auf seine Bank verlassen kann.<br />
Raiffeisen – die Nummer 1<br />
bei Firmenkunden.<br />
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Anlagenbau und Beratung für<br />
hoch regulierte Industriebereiche<br />
Das Beratungs- und Engineering-Unternehmen Chemgineering ist ein hochmoderner<br />
Betrieb am Standort Kirchbichl-Kundl mit über 20 Jahren Erfahrung.<br />
etwas Neues, Ungewöhnliches, Spannendes<br />
auf einen zu, wo man sich etwas<br />
Neues einfallen lassen muss. Das macht<br />
die Arbeit für Chemgineering einzigartig.“<br />
Bei der Herstellung von Arzneiund<br />
Lebensmitteln, Kosmetik<br />
und vielen anderen Erzeugnissen<br />
der sogenannten hoch regulierten<br />
Industrien müssen besonders strenge<br />
behördliche Anforderungen an Hygiene<br />
und Dokumentation erfüllt werden. Das<br />
ist wichtig, denn die strenge Regulierung<br />
führt zu sicheren Produkten und dient<br />
so dem Erhalt unserer Gesundheit.<br />
Schon bei der Planung der Arbeitsprozesse<br />
und dem Bau von Produktionsanlagen<br />
sind deshalb Fachwissen und viel<br />
Erfahrung gefragt. Das Beratungs- und<br />
Engineering-Unternehmen Chemgineering<br />
am Standort Kirchbichl-Kundl<br />
hat sich auf diesen Bereich spezialisiert.<br />
Konsequent und erfolgreich seit über 20<br />
Jahren.<br />
hochqualifiziertes team<br />
„Unser Kapital ist das Wissen unserer<br />
Leute“, erklärt Geschäftsführerin Christine<br />
Schaupp. „Wir setzen daher auf einen<br />
Mix aus erfahrenen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern und jungen Talenten,<br />
die direkt aus den verschiedenen Ausbildungsstätten<br />
kommen.“ Dabei werden<br />
Menschen mit den unterschiedlichsten<br />
Ausbildungshintergründen gesucht, von<br />
der HTL bis zur Universität. Die Tätigkeit<br />
für Chemgineering ist vielfältig, die<br />
Projekte abwechslungsreich. „Langweilig<br />
wird es bei uns eigentlich nie“, erklärt<br />
die Geschäftsführerin. Und sie vergleicht<br />
jeden neuen Auftrag mit einem Überraschungsei:<br />
„Manchmal bekommt man<br />
etwas, was man schon öfter hatte und<br />
gut kennt. Und manchmal kommt ganz<br />
international tätig<br />
Als internationales Unternehmen,<br />
mit Hauptsitz in der Schweiz, betreut<br />
Chemgineering seine Kunden in vielen<br />
Teilen der Welt. An insgesamt zwölf<br />
Standorten in sechs Ländern arbeiten<br />
über 300 Spezialistinnen und Spezialisten<br />
aus unterschiedlichen Fachgebieten.<br />
Von der Managementberatung<br />
über Pharma Compliance bis hin zu<br />
IT deckt das Unternehmen alle beratungsrelevanten<br />
Bereiche in Unternehmen<br />
der hoch regulierten Industrie ab.<br />
Je nach Bedarf des Kunden plant das<br />
Engineering-Team einzelne Projektabschnitte<br />
oder als Generalplaner ganze<br />
Produktionsstandorte mit allen Fachgewerken<br />
und sorgt für eine erfolgreiche<br />
Inbetriebnahme sowie die qualifizierte<br />
Instandhaltung über den gesamten Lebenszyklus<br />
der Anlage.<br />
kontakt<br />
Europastraße 8<br />
6322 Kirchbichl/Tirol<br />
05332 701 7700<br />
info@chemgineering.com<br />
www.chemgineering.com
CHEMGINEERING | PROMOTION<br />
„Bei Chemgineering wurde ich Teil<br />
eines jungen, ehrgeizigen Teams.“<br />
„Chemgineering ist ein fl exibler und<br />
familienfreundlicher Arbeitgeber.“<br />
MCI-Absolventin Gabriele<br />
Göbl ist seit anderthalb<br />
Jahren Teil des Teams.<br />
echo: Welche Ausbildung<br />
haben Sie gemacht, bevor<br />
Sie bei Chemgineering begonnen<br />
haben?<br />
gabriele göbl: Bevor ich die<br />
Stelle bei Chemgineering angetreten<br />
habe, habe ich am<br />
MCI den Masterabschluss<br />
in Biotechnologie gemacht.<br />
Während des Studiums habe<br />
ich Erfahrung in einem Labor<br />
gesammelt, doch ich kam<br />
relativ schnell drauf, dass das<br />
nichts für mich ist. Deshalb<br />
entschied ich mich für eine<br />
Karriere beim Beratungsunternehmen<br />
Chemgineering.<br />
echo: Ist es schwer, sich in<br />
einem so technischen Umfeld<br />
als Frau durchzusetzen?<br />
göbl: Es ist wahr, dass der<br />
Frauenanteil in technischen<br />
Berufen leider immer noch<br />
sehr niedrig ist. Doch bei<br />
Chemgineering ist das nicht<br />
der Fall, zwei meiner Vorgesetzten<br />
sind Frauen. Sogar<br />
unsere Geschäftsführerin ist<br />
eine Frau. Das war einer der<br />
Gründe, warum ich mich für<br />
Chemgineering entschieden<br />
habe, und ich fühle mich hier<br />
nach wie vor sehr wohl. Bei<br />
uns macht es keinen Unterschied,<br />
ob man ein Mann ist<br />
oder eine Frau. Was zählt, ist<br />
das Know-how, das man in<br />
unser junges und ehrgeiziges<br />
Team mitbringt.<br />
echo: Chemgineering legt<br />
auch großen Wert darauf,<br />
dass die Mitarbeiter sich weiterbilden.<br />
Konnten Sie dieses<br />
Angebot bereits nutzen?<br />
göbl: Ja, ich habe selbst<br />
schon an mehreren internen<br />
„Es ist schön, dass<br />
es auch in diesem<br />
technischen Umfeld<br />
einen Betrieb mit<br />
so hohem Frauenanteil<br />
gibt.“<br />
sowie externen Schulungen<br />
teilgenommen. Einerseits<br />
erhalten wir interne Soft-<br />
Skill- und Leadership-Ausbildungen,<br />
andererseits dürfen<br />
wir auch Schulungen externer<br />
Anbieter besuchen. Das<br />
tolle daran ist, dass man sich<br />
selbst aussuchen kann, auf<br />
was man sich gern spezialisieren<br />
möchte und welche<br />
Kurse man besucht. Ich habe<br />
zum Beispiel schon an einer<br />
mehrtägigen Schulung in<br />
Rom teilgenommen, bei der<br />
ich sehr viel gelernt habe.<br />
echo: Wie lange arbeiten<br />
Sie schon bei Chemgineering?<br />
martin Pümpel: Ich bin inzwischen<br />
schon im siebten<br />
Jahr bei Chemgineering angestellt<br />
und bin hauptsächlich<br />
für Projektmanagement und<br />
Anlagenbau zuständig.<br />
echo: Was gefällt Ihnen am<br />
besten an Ihrem Job?<br />
Pümpel: Was mir wirklich<br />
sehr gut gefällt, ist, dass wir<br />
immer im Team arbeiten.<br />
Jeder hat natürlich seine<br />
Spezialisierung und Projekte,<br />
für die er selbst zuständig ist.<br />
Aber die meisten Aufträge<br />
bearbeiten wir gemeinsam in<br />
interdisziplinären Gruppen.<br />
Dadurch bekommt man immer<br />
auch einen Einblick in die<br />
Arbeit der Kollegen und lernt<br />
ständig etwas Neues dazu.<br />
echo: Wie würden Sie Ihr<br />
Arbeitsumfeld bei Chemgineering<br />
beschreiben?<br />
Pümpel: Das Arbeitsumfeld<br />
ist wirklich sehr angenehm.<br />
Einerseits verstehen sich<br />
alle Kollegen sehr gut untereinander.<br />
Wir treffen uns<br />
auch privat, gehen zum Beispiel<br />
auf ein Konzert oder im<br />
Winter rodeln. Das macht<br />
großen Spaß. Andererseits<br />
ist auch die Atmosphäre im<br />
Betrieb locker und die Arbeitsbedingungen<br />
sind angenehm.<br />
Man kann sich einen<br />
Teil seiner Arbeit selbst einteilen,<br />
wenn ich zum Beispiel<br />
Martin Pümpel hat direkt nach<br />
der HTL seine Arbeit bei<br />
Chemgineering begeonnen.<br />
einmal früher gehen oder<br />
später kommen möchte,<br />
spreche ich das einfach im<br />
Team ab und es ist nie ein<br />
Problem. Chemgineering<br />
ist ein fl exibler und familienfreundlicher<br />
Arbeitgeber.<br />
„Der Zusammenhalt<br />
im Team ist<br />
toll. Wir treffen uns<br />
auch regelmäßg<br />
privat und unternehmen<br />
etwas<br />
zusammen.“<br />
echo: Haben Sie auch<br />
Kontakt zu Mitarbeitern an<br />
den anderen Standorten?<br />
Pümpel: Ja, es gibt jedes<br />
Jahr ein sogenanntes „Come<br />
Together“ mit den Mitarbeitern<br />
der anderen Standorte<br />
und wir haben auch eine<br />
gemeinsame Weihnachtsfeier.<br />
Letztes Jahr haben<br />
wir alle zusammen in Basel<br />
gefeiert.<br />
Bezahlte Anzeige
TOP 100 KUFSTEIN | BEZIRK KUFSTEIN IN ZAHLEN<br />
41 Volksschulen 2017<br />
59 Kindergärten 2017<br />
42 Kinderkrippen<br />
2017<br />
107.233 Einwohner<br />
BABY COLLECTION<br />
1.175<br />
Geburten 2016<br />
30 Gemeinden<br />
838 Sterbefälle 2016<br />
601 Eheschließungen<br />
2016<br />
155 Ehescheidungen 2016<br />
4.535.349<br />
Nächtigungen im Tourismusjahr 2017<br />
Die drei Nächtigungsstärksten<br />
Gemeinden 2016<br />
Ellmau: 775.402 Nächtigungen<br />
Wildschönau: 732.437 Nächtigungen<br />
Söll: 568.073 Nächtigungen<br />
30.001<br />
Gebäude 2017
91 Nahversorger 2017<br />
20 Metzger 2017<br />
65 Bäcker 2017<br />
DATEN NACH WIRTSCHAFTSKAMMERSYSTEMATIK<br />
LEHRLINGSDATEN TIROL<br />
Lehrlinge und Lehrbetriebe in Tirol nach Sparten 2016<br />
Sparte, Bereich<br />
1.698 Lehrlinge<br />
Lehrbetriebe Lehrlinge Lehrlinge pro<br />
absolut in % absolut in Betrieb<br />
%<br />
Gewerbe und Handwerk 2.022 58,7 5.281 49,3 2,6<br />
Industrie 96 2,8 1.224 11,4 12,8<br />
Handel 534 15,5 1.678 15,7 3,1<br />
575<br />
Bank und Versicherung 32 0,9 87 0,8 2,7<br />
Lehrbetriebe<br />
Transport und Verkehr 69 2,0 235 2,2 3,4<br />
Tourismus und Freizeitw. 453 13,2 1.188 11,1 2,6<br />
Information und Consulting 130 3,8 192 1,8 1,5<br />
Gewerbliche Wirtschaft 3.336 96,9 9.885 92,3 3,0<br />
Nichtkammerbetriebe 242 7,0 648 6,1 2,7<br />
Selbst. Ausbildungseinr. 4 0,1 175 1,6 43,8<br />
Insgesamt 3.443 100,0 10.708 100,0 3,1<br />
Quelle: Lehrlingsstatistik WK Tirol<br />
Lehrlinge nach Sparten 2016 in %<br />
Lehrlinge nach Sparten 2016 in %<br />
Gewerbe und<br />
Handwerk<br />
49%<br />
Handel<br />
16%<br />
Industrie<br />
11%<br />
Tourismus<br />
u. Freizeitw.<br />
11%<br />
DATEN NACH WIRTSCHAFTSKAMMERSYSTEMATIK<br />
34<br />
403 Unternehmensneugründungen<br />
BETRIEBSGRÖSSENSTRUKTUR 2016<br />
€<br />
Größenstruktur der Betriebe in der gewerblichen Wirtschaft<br />
Umsatz<br />
1)<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
Betriebe<br />
Größenstruktur<br />
Gewerbl. Wirtschaft 5.918 100,0% 34.634 100,0%<br />
1) Stand: 1.8.2016<br />
Quelle: Beschäftigtenstatistik der WKT<br />
unselbst.Beschäftigte<br />
Zahl in % % kum. Zahl in % kum.<br />
<strong>Top100</strong> Unternehmen in <strong>Kufstein</strong> 2017<br />
EPU 0 Beschäftigte 3.166 53,5% 53,5%<br />
KS 1 - 5 Beschäftigte 1.764 29,8% 83,3% 4.080 11,8% 11,8%<br />
KS 6 - 9 Beschäftigte 373 6,3% 89,6% 2.700 7,8% 19,6%<br />
8.249.529.425<br />
KB 10 - 24 Beschäftigte 412 7,0% 96,6% 6.124 17,7% 37,3%<br />
KB 25 - 49 Beschäftigte 120 2,0% 98,6% 4.097 11,8% 49,1%<br />
MB 50 - 99 Beschäftigte 43 0,7% 99,3% 2.851 8,2% 57,3%<br />
MB 100 - 249 Beschäft. 29 0,5% 99,8% 4.640 13,4% 70,7%<br />
Mitarbeiter<br />
GB 250 u. mehr Besch. 11 0,2% 100,0% 10.142 29,3% 100,0%<br />
<strong>Top100</strong> Unternehmen in <strong>Kufstein</strong> 2017<br />
20.830<br />
Transport<br />
u.V. 2%<br />
Inform.u.<br />
Cons.2%<br />
Bank u.<br />
Vers.1%<br />
Landesstraßennetz<br />
rund 240 km<br />
Örtliches Straßennetz<br />
rund 1.545 km<br />
Betriebsgrößenstruktur Bezirk <strong>Kufstein</strong> 2016<br />
MB = Mittelbetriebe (50-249 B.)<br />
1,2 %<br />
KB = Kleinbetriebe (10 - 49 B.)<br />
9,0 %<br />
KS = Kleinstbetriebe<br />
(1- 9 B.); 36,1 %<br />
Größenstruktur Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
34.634<br />
Beschäftigte<br />
5.918<br />
Betriebe<br />
GB = Großbetriebe (ab 250 B)<br />
0,2 %<br />
EPU = Ein-Personen-<br />
Untern.; 53,5 %
Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
1<br />
2<br />
3<br />
5<br />
4<br />
7<br />
6<br />
9<br />
10<br />
34<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
19<br />
32<br />
17<br />
29<br />
24<br />
Sandoz GmbH (5)<br />
Herstellung von pharmazeutischen und biotechnischen Produkten<br />
MONTANWERKE BRIXLEGG AG (1)<br />
Gewinnung bzw. Erzeugung von metallurgischen und chemischen Produkten;<br />
Exportanteil: 77 %<br />
BODNER HANS ING BAUGMBH & Co KG (1)<br />
Sonstiger Hoch- und Tiefbau, Projetkentwicklung, Betonfertigteilproduktion,<br />
Beton-, Asphaltlieferant; Umsatz Firmengruppe; Exportanteil: 25 %<br />
VIKING GmbH (1)<br />
Herstellung von motorbetriebenen Gartengeräten wie Rasenmäher, Robotermäher,<br />
Garten-Häcksler unter der Marke VIKING und handgeführte Akku- und<br />
Elektro-Geräte für die Marke STIHL; STIHL Gruppe; Exportanteil: 98 %<br />
Unterberger Gruppe (1)<br />
Automobile, Beteiligungen, Immobilien; Fritz Unterberger – Wolfgang Denzel<br />
GmbH & Co KG, Innsbruck (EUR 38.500.000) Denzel & Unterberger GmbH & Co<br />
KG, Innsbruck (EUR 46.500.000)<br />
Unterer Gruppe (1)<br />
Spedition, Gütertransport im Straßenverkehr, Energiehandel<br />
Riedel Glas Gruppe (4)<br />
Erzeugung von mundgeblasenen Trinkgläsern sowie Produktion von Decantern,<br />
Vasen, Tellern und Accessoires aus Glas; konsolidierter Umsatz; Gesamtkonzern<br />
mit den Marken Riedel-Nachtmann-Spiegelau; Exportanteil: 97 %<br />
Transped Europe GmbH (1)<br />
Güterbeförderung im Straßenverkehr<br />
Berger Logistik GmbH (1)<br />
Logistikdienstleistungen<br />
Besi Austria GmbH (1)<br />
Maschinenbau, Entwicklung und Produktion von Präzisionsmaschinen für die<br />
Halbleiterindustrie; MA Stand 31. 12. 2017<br />
TTC Trade and Consulting GmbH Niederlassung Österreich (3)<br />
Großhandel mit IT-Komponenten und Zubehör, wie Chips, Speichermodule,<br />
USB-Sticks etc., sowie Notebooks<br />
Coveris Flexibles Austria GmbH (1)<br />
Herstellung von Kunststoffverpackung; Coveris Group; Exportanteil: 80 %<br />
Wegscheider Unternehmensgruppe (3)<br />
Groß- und Einzelhandel mit Baustoffen und Sanitär, Keramik, Holz sowie<br />
Bauelementen; konsolidierter Umsatz<br />
Hochstaffl Holding AG (1)<br />
Nutzfahrzeuge (Handel, Finanzierung und Leasing), Immobilien, Land- und<br />
Forstwirtschaft; kons. Umsatz; Exportanteil: 72 %<br />
Morandell International GmbH (1)<br />
Großhandel mit Wein und Bier; Exportanteil: 3 %<br />
VERTEX GmbH (1)<br />
Erbringen von Dienstleistungen für den Verkehr; Exportanteil: 80 %<br />
Aqipa Holding GmbH (4)<br />
Lifestyle-Zubehörprodukte, bereitgestellt durch Spezialisten auf den Gebieten<br />
Computer, Mp3, Foto/Video, Navigation und Mobilfunk; kons. Umsatz; Aqipa<br />
Holding GmbH mit Niederlassungen in Österreich, Deutschland, Spanien, Italien,<br />
Vereinigtes Königreich, Schweiz<br />
ACHLEITNER FRANZ Fahrzeugbau und Reifenzentrum GmbH (1)<br />
Fahrzeugbau, Reifenzentrum; konsolidierter Umsatz; Exportanteil: FZB ca. 90<br />
%, RH ca. 5 %<br />
INNTALER LOGISTIK PARK GMBH (1)<br />
Tankstellenbetrieb, Mineralölhandel, Vermietung & Verpachtung, vollautomatische<br />
LKW-Kontrolle – Truck Checkpoint (Reifendruck, Reifen-Profiltiefe,<br />
LKW-Waage); Dettendorfer-Logistik-Gruppe Deutschland<br />
Fercam Austria GmbH (1)<br />
Spedition; Exportanteil: 90 %<br />
Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />
Kundl<br />
1.582.391.307 1.651.362.161 4721 349.791<br />
Brixlegg<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Langkampfen<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kundl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Wörgl<br />
Wörgl<br />
Radfeld<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Langkamfen<br />
Wörgl<br />
Wörgl<br />
Wörgl<br />
Kirchbichl<br />
Kundl<br />
Wörgl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kundl<br />
559.183.775<br />
470.000.000<br />
266.995.000<br />
286.500.000<br />
224.000.000<br />
240.000.000<br />
173.365.429<br />
151.483.000<br />
57.953.000<br />
132.000.000<br />
124.268.624<br />
125.000.000<br />
115.000.000<br />
100.436.000<br />
82.500.000<br />
97.000.000<br />
89.000.000<br />
71.000.000<br />
77.498.000<br />
776.973.872<br />
515.000.000<br />
381.871.000<br />
305.600.000<br />
265.000.000<br />
240.000.000<br />
189.100.223<br />
154.979.765<br />
147.055.000<br />
132.000.000<br />
130.000.000<br />
125.000.000<br />
121.000.000<br />
104.477.100<br />
98.500.000<br />
97.000.000<br />
95.000.000<br />
89.000.000<br />
86.492.841<br />
2.670.013<br />
gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />
bzw. des Rankings von 2017 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />
Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.<br />
291<br />
2550<br />
480<br />
609<br />
505<br />
240<br />
188<br />
265<br />
225<br />
4<br />
322<br />
329<br />
174<br />
234<br />
66<br />
232<br />
420<br />
5<br />
110<br />
RANG 1–20<br />
201.961<br />
795.565<br />
501.806<br />
524.752<br />
1.000.000<br />
1.005.852<br />
584.829<br />
653.578<br />
33.000.000<br />
403.727<br />
379.939<br />
695.402<br />
446.483<br />
1.492.424<br />
418.103<br />
226.190<br />
17.800.000<br />
786.299<br />
Seite 11<br />
Seite 15<br />
Seite 46<br />
Seite 63
ADVOKATUR<br />
DR. HERBERT SCHÖPF LL.M.<br />
Rechtsanwalt-GmbH<br />
Europarechtsexperte<br />
Größe durch Spezialisierung<br />
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Verfügung, um Ihre rechtlichen Anliegen zu besprechen und zu bewältigen!<br />
Fachkanzlei für Immobilien- und Baurecht<br />
Projektentwicklung für Wohn- und Wirtschaftsbau<br />
Raum- und Liegenschaftswidmungen<br />
Grundverkehr<br />
Bauträger-, Baurechts- und Wohnungseigentumsverträge<br />
Kauf-, Schenkungs- und Übergabeverträge<br />
Architekten- und Bauwerksverträge<br />
Bauverhandlungen, Baumängel- und Werklohnprozesse<br />
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Gewerbe- und Betriebsanlagenrecht<br />
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Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
RANG 21–42<br />
<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />
21 20<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
36<br />
37<br />
38<br />
39<br />
40<br />
41<br />
42<br />
18<br />
21<br />
23<br />
22<br />
27<br />
25<br />
26<br />
30<br />
28<br />
33<br />
37<br />
31<br />
35<br />
36<br />
38<br />
39<br />
42<br />
43<br />
41<br />
11<br />
40<br />
Top Logistik GmbH (1)<br />
Logistikunternehmen<br />
Künig GmbH (1)<br />
Errichter und Betreiber von neun VIVEA-Gesundheitshotels sowie das Gesundheitsresorts<br />
DAS SIEBEN in Bad Häring; konsolidierter Umsatz<br />
TIROLIA SPEDITION GMBH (1)<br />
Transportorganisationen<br />
RISSBACHER WALTER GMBH (2)<br />
Mineralölhandel<br />
Travel Partner Group (1)<br />
Reisebüros, Incoming ; Travel Partner, Profitours, Travel Partner Deutschland<br />
Pirlo GmbH & Co KG (1)<br />
Herstellung und Handel von Verpackungen aus Weißblech und Kunststoff;<br />
Österreichische Blechwarenfabrik Pirlo GmbH & Co KG, Pirlo Industrial GmbH &<br />
Co OG, Pirlo Tubes GmbH, Pirlo Poland Sp. z o.o., Gebrüder Reichsfeld GmbH<br />
A.ö. Bezirkskrankenhaus <strong>Kufstein</strong> (2)<br />
Krankenhäuser<br />
Traktorenwerk Lindner GmbH (4)<br />
Traktoren und Transporter für die alpine Grünlandwirtschaft, die Kulturlandwirtschaft<br />
und den Kommunalbereich; Exportanteil: 20 %; Kalenderjahr 2016<br />
Anita Dr. Helbig GmbH (4)<br />
Herstellung von Damenwäsche und Bademoden<br />
TOM TAILOR Gruppe (1)<br />
Groß- und Einzelhandel von Textilien; Tom Tailor GmbH, Tom Tailor Retail GmbH<br />
Freudenberg Sealing Technologies Austria Gmbh & Co KG (1)<br />
Entwicklung und Produktion von Spezialdichtungsprodukten;<br />
Exportanteil: 98 %<br />
3con Anlagenbau GmbH (1)<br />
Sonderanlagenbau für Maschinen und Werkzeuge in der Automobilindustrie;<br />
3CON Anlagenbau GmbH (Ebbs), 3CON GmbH (Oberaudorf), 3CON Corporation<br />
(Wixom/USA), 3CON China (Chengdu/China), 3CON Mexico (San Luis Potosi/<br />
Mexico); Exportanteil: 100 %; Exportländer: Deutschland, USA, China, Mexiko,<br />
Südafrika, Tschechien, Polen, Rumänien, Japan<br />
METRON HANDEL GMBH (2)<br />
Groß- und Einzelhandel mit medizinischen Bedarfsartikeln<br />
Haya International Trading OG (2)<br />
Handel mit Lebensmitteln<br />
Wilhelm Gronbach GmbH & Co KG (1)<br />
Herstellung und Handel von mechanischen Komponenten, Sicht- und Dekorteilen,<br />
Systembaugruppen und Komplett-Geräten für die Hausgeräteindustrie und<br />
professionelle Küchenindustrie; Exportanteil: 70 %<br />
RIEDHART Handels-GmbH (4)<br />
Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Nonfood<br />
Kathrein Mobilcom Austria GmbH (1)<br />
Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Antennensystemen, Filtern, PIM-<br />
Messfiltern, Weichen und Baugruppen für Produkte der Hochfrequenztechnik<br />
STS Transport GmbH (1)<br />
Transportunternehmen<br />
Rieder Baugesellschaft mbH & Co KG (1)<br />
Hoch- und Tiefbau, Bauträger, Planung; konsolidierter Umsatz; Exportanteil: 8 %<br />
STARK INTERNATIONALE TRANSPORTE GMBH (1)<br />
Güterbeförderung im int. Straßenverkehr<br />
MWS Industrieholding (1)<br />
Produktion und Bearbeitung von hochwertigen Aluminium-Gussteilen; MWS<br />
Gruppe, konsolidierter Umsatz<br />
INTERCHIM AUSTRIA GMBH (2)<br />
Großhandel mit chemischen Erzeugnissen<br />
Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
80.164.000 86.260.000 90 958.444<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Ebbs<br />
Brixlegg<br />
Ellmau<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kundl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Wörgl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Ebbs<br />
Langkampfen<br />
Kirchbichl<br />
Niederndorf<br />
Wörgl<br />
Niederndorf<br />
Wörgl<br />
Schwoich<br />
Radfeld<br />
Schwoich<br />
Wörgl<br />
83.100.000<br />
80.000.000<br />
77.500.000<br />
77.573.533<br />
69.000.000<br />
75.000.000<br />
72.000.000<br />
66.900.000<br />
67.809.000<br />
59.000.000<br />
47.237.851<br />
60.000.000<br />
53.400.000<br />
48.500.000<br />
47.000.000<br />
41.069.000<br />
37.432.000<br />
35.000.000<br />
38.500.000<br />
120.600.000<br />
39.100.000<br />
84.700.000<br />
80.000.000<br />
77.500.000<br />
76.100.000<br />
75.496.000<br />
75.000.000<br />
72.000.000<br />
66.900.000<br />
66.123.000<br />
65.880.000<br />
65.125.783<br />
60.000.000<br />
53.400.000<br />
49.000.000<br />
47.000.000<br />
43.687.000<br />
42.641.152<br />
40.000.000<br />
39.900.000<br />
39.300.000<br />
39.100.000<br />
29<br />
68<br />
15<br />
131<br />
437<br />
1200<br />
220<br />
212<br />
415<br />
340<br />
350<br />
30<br />
3<br />
145<br />
150<br />
224<br />
65<br />
140<br />
42<br />
410<br />
12<br />
2.920.690<br />
1.176.471<br />
5.166.667<br />
580.916<br />
172.760<br />
62.500<br />
327.273<br />
315.566<br />
159.333<br />
193.765<br />
186.074<br />
2.000.000<br />
17.800.000<br />
337.931<br />
313.333<br />
195.031<br />
656.018<br />
285.714<br />
950.000<br />
95.854<br />
3.258.333<br />
Seite<br />
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116<br />
gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />
bzw. des Rankings von 2017 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />
Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.
sparkasse.at/kufstein<br />
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Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
RANG 43–63<br />
<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />
43 47<br />
44<br />
45<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
55<br />
56<br />
57<br />
58<br />
59<br />
60<br />
61<br />
62<br />
63<br />
51<br />
46<br />
44<br />
45<br />
60<br />
48<br />
49<br />
56<br />
54<br />
50<br />
52<br />
58<br />
53<br />
55<br />
57<br />
64<br />
59<br />
61<br />
63<br />
71<br />
Finanz Invest Holding GmbH (1)<br />
Frachten-Brokerage, Finanzdienstleistungen, Immobilien, Beteiligungen<br />
Cargoways Logistik & Transport GmbH (1)<br />
Logistik und Transport<br />
Kleen-Tex Industries in Europa GmbH (1)<br />
Erzeugung von Logo- und Schmutzfangmatten; Europa-Gruppe<br />
Berger Fahrzeugtechnik GmbH (1)<br />
Fahrzeugbau: Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern;<br />
Einzelhandel mit Kraftwagenteilen und -zubehör, Konzern: Berger Beteiligungs-GmbH<br />
Zimmer Austria J. Zimmer Maschinenbau GmbH (4)<br />
Herstellung von digitalen Druckanlagen für die Textil- und Teppichveredelung<br />
SPG Prints Austria GmbH (1)<br />
Herstellung von Digitaldruck- und Lasergravursystemen für die Textil-, Teppichsowie<br />
Verpackungsindustrie, Produktion von Druckschablonen für u. a. Textil-,<br />
Teppich- und Hygieneartikelindustrie; Exportanteil: 99 %<br />
Heavyteam-Spezialtransport GmbH (1)<br />
Güterbeförderung, Spzeialtransporte und Spedition<br />
NUTZFAHRZEUGE LEASING AG (2)<br />
Leasing von PKW und LKW<br />
Hager Transportgesellschaft mbH (1)<br />
Transportunternehmen; Exportanteil: 90 %<br />
Purzelbaum Handels-GmbH Zillertaler Trachtenwelt (1)<br />
Einzelhandel mit Textilien<br />
RECON Europe GmbH (1)<br />
Handel - und Vermietung von modularen Raumlösungen; konsolidierter Umsatz;<br />
REGROUP Holding GmbH (= Mutter), RECON Germany GmbH (= Tochter);<br />
Exportanteil: 70 %<br />
Reisebüro Idealtours GmbH (4)<br />
Reiseveranstalter und Reisebüro mit Filialen in Nord- und Südtirol<br />
Firmengruppe Innotec Österreich (1)<br />
Groß- und Einzelhandel mit besonders hochwertigen chemisch-technischen<br />
Produkten für gewerbliche Endverbraucher; Generalvertretung der Marke Innotec;<br />
Technikbedarf Hubert Obermayr e. U. Innotec Automotive VertriebsgmbH<br />
Innotec Industries Vertriebsgmbh; Exportanteil: 1 %<br />
SPZ ZEMENTWERK EIBERG GMBH & CO KG (2)<br />
Zementprodukte<br />
Kurz Fertigteilbau GmbH (4)<br />
Betonfertigteile; inkl. Tochterunternehmen SFW Salzburger Fertigteilwerk<br />
GmbH; Exportanteil: 25 %<br />
STADTWERKE KUFSTEIN GMBH (2)<br />
Vesorgung/Entsorgung, Strom, Wärme, Wasser,Abwasser, Kabel-TV, Internet,<br />
E-Installation, Abfallwirtschaft<br />
ALPEWA Metallproduktion GmbH (4)<br />
Herstellung und Vertrieb von Spenglerartikeln, Vertrieb von Spezialfassaden aus<br />
Lochblech und Streckmetall; konsolidierter Umsatz; Alpewa inkl. Tochterunternehmen<br />
im Deutschland; Exportanteil: 50 %; inkl. Tochter in Deutschland 59 MA<br />
MOGUNTIA FOOD GmbH (2)<br />
Mahlen und Mischen von Gewürzen und Herstellung von technologischen<br />
Hilfsmitteln für das Fleischerhandwerk und die Fleischindustrie<br />
Moguntia Werke Gewürzindustrie GmbH (2)<br />
Gewürzindustrie<br />
Nothegger Systemlogistik GmbH (2)<br />
Transport- und Logistikdienstleistungen aller Art<br />
Inntaler Transporte GmbH (1)<br />
Güterbeförderung im Straßenverkehr, Betrieb von Tankstelle „Inntank“ in<br />
Thiersee; MA ohne Lehrlinge und Teilzeitkräfte<br />
Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
30.000.000 38.000.000 50 760.000<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Radfeld<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Langkampfen<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Wörgl<br />
Wörgl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Ebbs<br />
Brixlegg<br />
Kirchbichl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Langkampfen<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kirchbichl<br />
Kirchbichl<br />
Kirchbichl<br />
Radfeld<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
27.200.000<br />
30.815.050<br />
31.000.000<br />
31.000.000<br />
28.000.000<br />
30.000.000<br />
30.000.000<br />
25.000.000<br />
25.624.000<br />
28.149.000<br />
26.300.000<br />
24.022.468<br />
26.000.000<br />
25.300.000<br />
24.860.000<br />
24.800.000<br />
23.928.692<br />
22.625.115<br />
22.500.000<br />
19.735.510<br />
34.950.000<br />
34.363.112<br />
32.000.000<br />
31.000.000<br />
30.000.000<br />
30.000.000<br />
30.000.000<br />
28.711.599<br />
27.855.000<br />
27.475.000<br />
26.300.000<br />
26.244.322<br />
26.000.000<br />
25.300.000<br />
24.860.000<br />
24.800.000<br />
23.928.692<br />
22.625.115<br />
22.500.000<br />
22.176.871<br />
30<br />
410<br />
76<br />
150<br />
120<br />
52<br />
11<br />
26<br />
142<br />
37<br />
55<br />
96<br />
55<br />
140<br />
110<br />
24<br />
90<br />
9<br />
115<br />
13<br />
1.165.000<br />
83.812<br />
421.053<br />
206.667<br />
250.000<br />
576.923<br />
2.727.273<br />
1.104.292<br />
196.162<br />
742.568<br />
478.182<br />
273.378<br />
472.727<br />
180.714<br />
226.000<br />
1.033.333<br />
265.874<br />
2.513.902<br />
195.652<br />
1.705.913<br />
Seite<br />
113<br />
gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />
bzw. des Rankings von 2017 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />
Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.
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Wissenschaftsstandort Tirol<br />
Standortagentur Tirol
Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
RANG 64–86<br />
<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />
64 66<br />
65<br />
66<br />
67<br />
68<br />
69<br />
70<br />
71<br />
72<br />
73<br />
74<br />
75<br />
76<br />
77<br />
78<br />
79<br />
80<br />
81<br />
82<br />
83<br />
84<br />
85<br />
86<br />
73<br />
65<br />
67<br />
69<br />
62<br />
68<br />
70<br />
74<br />
75<br />
72<br />
80<br />
78<br />
77<br />
79<br />
96<br />
83<br />
-<br />
89<br />
94<br />
81<br />
82<br />
76<br />
PRIMAGAZ GMBH (2)<br />
Handel mit Flüssiggas in Flaschen und Tanks, Gasinstallationen, Handel und<br />
Installation von Wärmepumpen, Energycabins, Solaranlagen und Blockheizkraftwerken<br />
DIETRICH LUFT+ KLIMA GmbH (1)<br />
Planung, Herstellung und Montage von Lüftungs- und Klimaanlagen, Exportanteil:<br />
10 %<br />
Anthentic Logistik GmbH (1)<br />
Erbringung von Dienstleistungen für den Verkehr; Exportanteil: 98 %<br />
Alpha Transport & Logistik GmbH (4)<br />
Speditionsunternehmen<br />
AGER GMBH (1)<br />
Produktion Fleisch, Speck und Wildspezialitäten<br />
Geisler & Trimmel General Contractor GmbH (1)<br />
Generalunternehmen für Hochbau, insbesondere für Hotelbau<br />
Willi Betz Güterfernverkehr GmbH (2)<br />
Güterbeförderung im Straßenverkehr<br />
STRASSER AUTOHAUS GMBH (2)<br />
Einzelhandel mit Kraftwagen und Reparaturwerkstätte<br />
GKI Sanitär-VertriebsgmbH (1)<br />
Herstellung und Vertrieb von Sanitärprodukten (Bade-, Dusch- und Whirlwannen,<br />
Sanitärkeramik); Exportanteil: 72 %<br />
Privatquelle Gruber GmbH & Co KG (1)<br />
Gewinnung und Abfüllung natürlicher Mineralwässer, Fruchtsaftgetränke sowie<br />
Limonaden<br />
Alpina Food & Dairy Products GmbH (4)<br />
Milchtechnologie in Form eines Industriebetriebs; Exportanteil: 50 %<br />
Kufgem GmbH (1)<br />
IT-Dienstleistung (Hard- u. Software)<br />
Bergbahnen Ellmau Going GmbH & Co Hartkaiserbahn KG (1)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr, Gastronomie<br />
Reha Zentrum Münster BetriebsGmbH (2)<br />
Reha-Zentrum<br />
GIESSWEIN WALKWAREN AG (2)<br />
Herstellung von gestrickten und gewalkten Stoffen für Bekleidung und Hausschuhe;<br />
Herstellung von Damen-, Herren- und Kinderoberbekleidung, Giesswein<br />
Home Collection<br />
VIVEA Gesundheit Bad Häring GmbH (1)<br />
Kur-Hotellerie; MA inkl. DAS SIEBEN<br />
TIRLOG Transport GmbH (1)<br />
Dienstleistungen im Verkehr; Exportanteil: 20 %<br />
VENTOTRANS GmbH (1)<br />
Transportvermittlung<br />
STADTWERKE WOERGL GMBH (1)<br />
Elektrizitätserzeugung, Stromverteilnetzbetrieb, Stromhandel, Wasserversorgung,<br />
Abwasserentsorgung, Abfallwirtschaft, Wärmecontracting, Stadtwärme<br />
Wörgl, IT (LWL, Serverhousing, Internet), Mobilität<br />
Transped Immofinanz GmbH (1)<br />
Immobilien, Finazierung, LKW-Tankstelle<br />
Alpin Spedition GmbH (4)<br />
Spedition<br />
RIEDERS QUELLENBETRIEBE GMBH (1)<br />
Gewinnung und Abfüllung natürlicher Mineralwässer; Exportanteil: 30 %<br />
Machines Highest Mechatronic GmbH (1)<br />
Herstellung von Siebdruckmaschinen; Exportanteil: 99,9 %<br />
Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />
Kirchbichl 21.410.745 21.410.745 59 362.894<br />
Kirchbichl<br />
Langkampfen<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Söll<br />
Brixlegg<br />
Kundl<br />
Reith<br />
Ebbs<br />
Brixlegg<br />
Wörgl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Ellmau<br />
Münster<br />
Brixlegg<br />
Bad Häring<br />
Kirchbichl<br />
Kirchbichl<br />
Wörgl<br />
Wörgl<br />
Kirchbichl<br />
Münster<br />
Erl<br />
18.479.000<br />
21.500.000<br />
20.634.884<br />
19.800.000<br />
22.500.000<br />
20.000.000<br />
19.790.145<br />
17.600.000<br />
17.500.000<br />
19.000.000<br />
16.500.000<br />
16.852.570<br />
17.000.000<br />
16.842.000<br />
12.500.000<br />
15.845.212<br />
9.765.000<br />
13.755.000<br />
13.173.000<br />
15.902.000<br />
15.900.000<br />
17.050.000<br />
21.298.870<br />
21.000.000<br />
20.634.884<br />
20.600.000<br />
20.000.000<br />
20.000.000<br />
19.790.145<br />
19.100.000<br />
19.100.000<br />
19.000.000<br />
17.500.000<br />
17.124.160<br />
17.000.000<br />
16.842.000<br />
16.600.000<br />
16.500.000<br />
16.200.000<br />
16.158.000<br />
15.909.623<br />
15.902.000<br />
15.900.000<br />
15.700.000<br />
gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />
bzw. des Rankings von 2017 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />
Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.<br />
106<br />
19<br />
k.A.<br />
100<br />
6<br />
20<br />
74<br />
30<br />
85<br />
11<br />
101<br />
172<br />
173<br />
110<br />
255<br />
20<br />
25<br />
58<br />
6<br />
31<br />
31<br />
70<br />
200.933<br />
1.105.263<br />
-<br />
206.000<br />
3.333.333<br />
1.000.000<br />
267.434<br />
636.667<br />
224.706<br />
1.727.273<br />
173.267<br />
99.559<br />
98.266<br />
153.109<br />
65.098<br />
825.000<br />
648.000<br />
278.586<br />
2.651.604<br />
512.968<br />
512.903<br />
224.286<br />
Seite<br />
13/61<br />
Seite 78<br />
Seite 25
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Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
RANG 87–100<br />
<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />
87 95 Fachhochschule <strong>Kufstein</strong> Tirol BildungsGmbH (1)<br />
Bildung; FH <strong>Kufstein</strong> Tirol Privatstiftung; MA Stichtag: 31. 10. 2017<br />
88 85 VS HOHLDIELEN WEST GMBH (2)<br />
Herstellung von Betonfertigteilen<br />
89 84 Media Markt Wörgl TV-Hifi-Elektro GmbH (5)<br />
Einzelhandel mit elektronischen Geräten, Firmenbuch 2016<br />
90 86 BERG- & SKILIFT HOCHSÖLL Gmbh & Co KG (1)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />
91 97 Logsystems GmbH (1)<br />
Spedition und Vermietung; Exportanteil: 90 bis 95 %<br />
92 88 STOLL REISEN INT GMBH & CO KG (2)<br />
Reisebüros, Busbetrieb<br />
93 87 Bernhard E. GmbH & Co KG (2)<br />
Einzelhandel mit KFZ<br />
94 91 Hans Brunner GmbH (4)<br />
Einzelhandel mit Kraftwagen, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen<br />
95 93 PROFIPAC VERPACKUNG GMBH (2)<br />
Produktion und Handel von flexibler Verpackung aus Kunststoff und Papier und<br />
technischen Produkten<br />
96 92 Bergbahn Scheffau GmbH & Co KG (3)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />
97 - Heliotherm Wärmepumpentechnik GmbH (4)<br />
Entwicklung, Produktion, Vertrieb Wärmepumpen und Zubehör<br />
98 98 Bioenergie <strong>Kufstein</strong> GmbH (3)<br />
Energieversorger; Leihpersonal von Stadtwerke <strong>Kufstein</strong><br />
99 - BUCHAUER U. STRASSER GMBH (4)<br />
Wohnungs- und Siedlungsbau<br />
100 100 SPONTEX Logistics GmbH (4)<br />
Transportunternehmen<br />
Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
13.400.000 14.800.000 124 119.355<br />
Radfeld<br />
Wörgl<br />
Söll<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Söll<br />
Langkampfen<br />
Kirchbichl<br />
Kirchbichl<br />
Scheffau<br />
Langkampfen<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Wörgl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
14.800.000<br />
14.761.224<br />
14.500.000<br />
12.360.055<br />
14.000.000<br />
14.000.000<br />
13.280.000<br />
13.200.000<br />
13.200.000<br />
13.000.000<br />
12.300.000<br />
12.262.502<br />
12.045.907<br />
14.800.000<br />
14.761.224<br />
14.500.000<br />
14.494.758<br />
14.000.000<br />
14.000.000<br />
13.280.000<br />
13.200.000<br />
13.200.000<br />
13.000.000<br />
12.300.000<br />
12.262.502<br />
12.045.907<br />
65<br />
28<br />
102<br />
6<br />
10<br />
26<br />
44<br />
12<br />
140<br />
70<br />
k.A.<br />
120<br />
12<br />
227.692<br />
527.187<br />
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Die Geschäftsführer<br />
der <strong>Top100</strong> Unternehmen<br />
im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
1. Sandoz GmbH ard van der Meij, Andrea Rothmaler,<br />
Konrad Schaefer, Franz Stumpf<br />
2. MONTANWERKE BRIXLEGG AG Gabriele Punz-Praxmarer, Dietmar<br />
Leitlmeier<br />
3. BODNER HANS ING. BAUGMBH & CO KG Thomas Bodner, Helmut Bodner,<br />
Hans Bodner<br />
4. VIKING GmbH Clemens Schaller<br />
5. Unterberger Gruppe Fritz Unterberger, Gerald Unterberger,<br />
D<br />
dieter Unterberger, Fritz Unterberger<br />
jun., Josef Gruber<br />
6. Unterer Gruppe Josef Unterer<br />
04<br />
Clemens Schaller<br />
VIKING, Langkampfen<br />
05<br />
V. li. hinten: Josef Feichtner, Fritz Unterberger, Josef Gruber<br />
vorn: Gerald Unterberger, Dieter Unterberger, Fritz Unterberger<br />
jun. <br />
Unterberger Gruppe, <strong>Kufstein</strong><br />
7. Riedel Glas Gruppe maximilian Riedel, Georg Riedel<br />
8. Transped Europe GmbH Reinhard Winkler, Hans-Peter Hager<br />
9. Berger Logistik GmbH makrus Ley, Christoph Hackl,<br />
Klaus Bichler<br />
10. Besi Austria GmbH Gottfried Mühlegger<br />
11. TTC Trade and Consulting GmbH Bernd Mair, Viktor Nevedrov<br />
12. Coveris Flexibles Austria GmbH Jaap Mendel, Dirk Joswig<br />
13. Wegscheider Unternehmensgruppe Alois Wegscheider, Nicole Wegscheider<br />
14. Hochstaffl Holding AG Johann Hochstaffl<br />
15. Morandell International GmbH Rudolf Morandell, Peter Morandell<br />
16. VERTEX GMBH markus Rauscher, Matthias Wallmann<br />
17. Aqipa Holding GmbH Christian Trapl<br />
18. ACHLEITNER FRANZ Fahrzeugbau Franz Achleitner, Helmut Achleitner<br />
und Reifenzentrum GmbH<br />
15<br />
Rudolf Morandell und Peter<br />
Morandell<br />
Morandell International, Wörgl<br />
19. INNTALER LOGISTIK PARK GMBH Thomas Rinnhofer<br />
20. Fercam Austria GmbH Christian Jarnig, Hannes Baumgartner<br />
21. Top Logistik GmbH Toni Huter<br />
22. Künig GmbH Engelbert Künig, Romana Künig<br />
23. TIROLIA SPEDITION GMBH michael Lukasser<br />
24. RISSBACHER WALTER GMBH Walter Rissbacher, Beate Rissbacher<br />
25. Travel Partner Group michael Poot, Norbert Witting<br />
26. Pirlo GmbH & Co KG Rainer Carqueville, Wolfgang Schauer<br />
27. A.ö. Bezirkskrankenhaus <strong>Kufstein</strong> Wolfgang Schoner, Carl Miller,<br />
A<br />
alexandra Lambauer<br />
28. Traktorenwerk Lindner GmbH Hermann Lindner<br />
29. Anita Helbig GmbH Weber-Unger Georg sen., Weber-<br />
Unger jun., Johannes Weber-<br />
Unger<br />
30. TOM TAILOR Gruppe Christian Schreder,<br />
Thomas Dressendörfer<br />
31. Freudenberg Sealing Wolfgang Schachermayr, Anton<br />
Technologies Austria Gmbh & Co KG Haidacher<br />
20<br />
Christian Jarnig<br />
Fercam Austria, Kundl<br />
18<br />
Helmut Achleitner<br />
Achleitner Franz Fahrzeugbau<br />
und Reifenzentrum, Wörgl<br />
21<br />
Toni Huter<br />
Top Logistik, <strong>Kufstein</strong><br />
19<br />
Thomas Rinnhofer<br />
Inntaler Logistik Park,<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
22<br />
Engelbert Künig<br />
Künig, <strong>Kufstein</strong><br />
48 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
32. 3con Anlagenbau GmbH Hannes Auer<br />
33. METRON HANDEL GMBH doris Mitterer<br />
34. Haya International Trading OG Raphael Leebmann<br />
35. Wilhelm Gronbach GmbH & Co KG Alexander Weweck, Wilfried Gronbach<br />
36. RIEDHART HandelsGmbH armin Riedhart<br />
37. Kathrein Mobilcom Austria GmbH Arno Baumgartner, Ingo Mayr<br />
38. STS Transport GmbH markus Auer, Thomas Schnaiter<br />
39. Rieder Baugesellschaft mbH & Co KG Anton Rieder<br />
40. STARK INTERNATIONALE TRANSPORTE GMBH Ewald Stark<br />
23<br />
Michael Lukasser<br />
Tirolia Spedition, Ebbs<br />
25<br />
Michael Poot<br />
Travel Partner, Ellmau<br />
26<br />
Rainer Carqueville, Wolfgang Schauer<br />
Pirlo, <strong>Kufstein</strong><br />
41. MWS Industrieholding Josef Stiegler, Detlef Buchmann<br />
42. INTERCHIM AUSTRIA GMBH Joseg Höger<br />
43. Finanz Invest Holding GmbH Johann Kirchmair, Nikolaus Seitz<br />
44. Cargoways Logistik & Transport GmbH Michael Duben, Stefan Fragner<br />
45. Kleen-Tex Industries in Europa GmbH Markus Schmid<br />
46. Berger Fahrzeugtechnik GmbH Bastian Litterscheid<br />
47. Zimmer Austria J.<br />
Zimmer Maschinenbau GmbH<br />
Anton Naschberger<br />
48. SPG Prints Austria GmbH Arnoldus Bouwmeester<br />
49. Heavyteam-Spezialtransport GmbH Martin Gruber<br />
50. NUTZFAHRZEUGE LEASING AG Michael Hochstaffl, Herbert<br />
Kendlbacher, Hanspeter Riedmann<br />
51. Hager Transportgesellschaft mbH David Hager, Sebstian Hager<br />
52. Purzelbaum HandelsGmbH<br />
Zillertaler Trachtenwelt<br />
Thomas Dims<br />
53. RECON Europe GmbH René Wurzer<br />
54. Reisebüro Idealtours GmbH Susanne Neuhauser, Christof Neuhauser<br />
55. Firmengruppe Innotec Österreich Hubert Obermayr<br />
56. SPZ ZEMENTWERK EIBERG GMBH & CO KG Gerhard Godl , Anton Bartinger,<br />
M<br />
mike Edelmann<br />
36<br />
Armin Riedhart<br />
RIEDHART Handel, Wörgl<br />
39<br />
Anton Rieder<br />
Rieder Bau, Schwoich<br />
57. Kurz Fertigteilbau GmbH Thomas Bodner<br />
58. STADTWERKE KUFSTEIN GMBH Markus Atzl, Wolfgang Gschwentner<br />
59. ALPEWA Metallproduktion GmbH Johannes Gassner, Walter<br />
N<br />
niederfriniger<br />
60. MOGUNTIA FOOD GmbH Raphael Leebmann, Marc Buchholz,<br />
Wolfgang Luithlen, Johannes Tonauer<br />
61. Moguntia Werke Robert Huber, Ralph Buchholz,<br />
Gewürzindustrie GmbH<br />
Johannes Tonauer<br />
62. Nothegger Systemlogistik GmbH Thomas Scheiring<br />
63. Inntaler Transporte GmbH Markus Stegmayr<br />
64. PRIMAGAZ GMBH Kerstin Büdel<br />
65. DIETRICH LUFT+ KLIMA GMBH Anton Wörgötter<br />
66. Anthentic Logistik GmbH Markus Bellinger<br />
67. Alpha Transport & Logstik GmbH Harald Greiderer<br />
43 44<br />
Johann Kirchmair Michael Duben, Stefan Fragner<br />
Finanzinvest Holding, <strong>Kufstein</strong> Cargoways Logistik & Transport, <strong>Kufstein</strong><br />
48<br />
Arnoldus Bouwmeester<br />
SPG Prints Austria, Langkampfen<br />
68. AGER GMBH Josef Ager<br />
69. Geisler & Trimmel Erich Geisler<br />
General Contractor GmbH<br />
70. Willi Betz Güterfernverkehr GmbH Thomas Willi Betz,<br />
Hubert Spitzenstätter<br />
71. STRASSER AUTOHAUS GESMBH Wolfgang Wurm, Martin Ungericht<br />
31<br />
Wolfgang Schachermayr<br />
Freudenberg Sealing Technologies<br />
Austria, <strong>Kufstein</strong><br />
32<br />
Hannes Auer<br />
3CON Anlagenbau, Ebbs<br />
35<br />
Alexander Weweck<br />
Wilhelm Gronbach, Niederdorf<br />
47<br />
Anton Naschberger<br />
Zimmer Austria J. Zimmer<br />
Maschinenbau, <strong>Kufstein</strong><br />
49<br />
Martin Gruber<br />
Heavyteam-Spezialtransport,<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
51<br />
David Hager und Sebastian Hager<br />
Hager Transport, Wörgl<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong><br />
49
top 100 KUFSTEIN | geschäftsführer<br />
72. GKI Sanitär-VertriebsgmbH Georg Kantor<br />
73. Privatquelle Gruber GmbH & Co KG Günther Gruber, Hermann Gruber<br />
74. Alpina Food & Dairy Products GmbH Sebastian Wimmer<br />
75. Kufgem GmbH Christian Mayer<br />
76. Bergbahnen Ellmau<br />
Going GmbH & Co Hartkaiserbahn KG Klaus Exenberger<br />
53<br />
René Wurzer<br />
RECON Europe, Ebbs<br />
63<br />
Markus Stegmayr<br />
Inntaler Transporte, <strong>Kufstein</strong><br />
77. Reha Zentrum Münster BetriebsGmbH Berndt Martetschläger,<br />
Stefan Günther<br />
78. GIESSWEIN WALKWAREN AG Johannes Giesswein<br />
79. VIVEA Gesundheit Bad Häring GmbH Engelbert Künig, Martin Reitberger<br />
(VIVEA Gesundheitshotel), Kurt<br />
Hummel (DAS SIEBEN)<br />
80. TIRLOG Transport GmbH Robert Wohleb, Michael Wohleb<br />
81. VENTOTRANS GmbH Paolo Gruber<br />
82. STADTWERKE WOERGL GMBH Reinhard Jennewein<br />
83. Transped Immofinanz GmbH Hans-Peter Hager, Reinhard Winkler<br />
66<br />
Markus Bellinger<br />
Anthentic Logistik,<br />
Langkampfen<br />
55<br />
Hubert Obermayr<br />
Innotec Österreich, Kirchbichl<br />
67<br />
Harald Greiderer<br />
Alpha Transport & Logstik,<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
68<br />
Josef Ager<br />
Ager, Söll<br />
72<br />
Georg Kantor<br />
GKI Sanitär, Ebbs<br />
75<br />
Christian Mayer<br />
Kufgem, <strong>Kufstein</strong><br />
76<br />
Klaus Exenberger<br />
Bergbahnen Ellmau Going,<br />
Hartkaiserbahn, Ellmau<br />
84. Alpin Spedition GmbH Christian Schoner<br />
85. RIEDERS QUELLENBETRIEBE GMBH Alois Rieder, Robert Schausberger<br />
86. Machines Highest Mechatronic GmbH Thomas Fröhlich, Ulrich Loser<br />
87. Fachhochschule <strong>Kufstein</strong> Thomas Madritsch<br />
Tirol Bildungs GmbH<br />
88. VS HOHLDIELEN WEST GMBH Hannes Kronthaler,<br />
Helmut Oberndorfer<br />
89. Media Markt Wörgl Jäger Simon<br />
TV-Hifi-Elektro GmbH<br />
90. BERG- & SKILIFT HOCHSÖLL Gmbh & Co KG Walter Eisenmann<br />
91. Logsystems GmbH Carsten Branscheid, Rainer Lanzinger<br />
92. STOLL REISEN INT GMBH & CO KG Clemens Stoll<br />
93. Bernhard E. GmbH & Co KG Erwin Bernhard<br />
94. Hans Brunner GmbH Hans-Peter Brunner<br />
95. PROFIPAC VERPACKUNG GMBH Peter Mayer<br />
96. Bergbahn Scheffau GmbH & Co KG Haselsberger Christine, Johann<br />
Haselsberger<br />
97. Heliotherm<br />
Wärmepumpentechnik GmbH<br />
Andreas Bangheri<br />
98. Bioenergie <strong>Kufstein</strong> GmbH Markus Atzl, Hermann Unsinn<br />
99. BUCHAUER U STRASSER GMBH Klaus Buchauer, Martin Strasser<br />
100. SPONTEX LOGISTICS GMBH Christoph Gruber<br />
80 84<br />
87<br />
Michael Wohleb<br />
Christian Schoner<br />
Tirlog, Kirchbichl<br />
Alpin Spedition, Kirchbichl<br />
Thomas Madritsch<br />
FH <strong>Kufstein</strong> Tirol, <strong>Kufstein</strong><br />
91<br />
Carsten Branscheid<br />
Logsystems, <strong>Kufstein</strong><br />
50 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
AMS | PROMOTION<br />
Qualifi zierung nach Maß:<br />
Maßgeschneiderte Qualifi zierung.<br />
AMS und amg-tirol fördern Menschen und Potenziale.<br />
betriebsinternen und/oder –externen<br />
Qualifi zierungen umgesetzt werden.<br />
„Eine berufl iche Ausbildung und ein<br />
anerkannter Berufsabschluss sind wesentliche<br />
Voraussetzungen für eine<br />
dauerhafte Integration ins Arbeitsleben.<br />
Qualifi zierte Arbeitskräfte wiederum<br />
sind ein wesentlicher Faktor für die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />
auf den internationalen und heimischen<br />
Märkten,“ betont Dr. Bernhard<br />
Pichler vom AMS Tirol.<br />
Fotocredit: DoRo<br />
Die berufl iche Aus- und Weiterbildung<br />
erfolgreich zu planen,<br />
zu organisieren und durchzuführen,<br />
ist heute vor dem Hintergrund<br />
eines wachsenden Fachkräftebedarfs<br />
wichtiger denn je. Vor diesem Hintergrund<br />
entwickelten AMS und amg-tirol<br />
das Konzept der „Qualifi zierung nach<br />
Maß“, interessant insbesondere für<br />
KMU’s.<br />
Angesichts der demographischen Entwicklung<br />
kommt der Sicherung des<br />
Fachkräftebedarfs eine besondere Bedeutung<br />
zu. Etliche Arbeitsplätze können<br />
in bestimmten Branchen bereits<br />
heute nicht besetzt werden, weil Bewerber<br />
nicht über passende Qualifi kationen<br />
verfügen.<br />
FACHKRÄFTE NACH MASS<br />
Gemeinsam mit der amg-tirol und dem<br />
Land Tirol entwickelte das AMS daher<br />
die Implacementstiftung „Qualifi zierung<br />
nach Maß“. Zielgruppen sind Unternehmen,<br />
die qualifi zierte Mitarbeiter<br />
benötigen und beim AMS Tirol gemeldete<br />
Personen. Für die beim AMS Tirol<br />
gemeldete freie Stelle trifft die amg-tirol<br />
gemeinsam mit dem Unternehmen<br />
und dem AMS eine Vorauswahl, im<br />
Teamwork werden individuelle Bildungspläne<br />
entwickelt, die dann mit<br />
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Für die theoretische Ausbildung<br />
teilen sich Unternehmen und Land Tirol<br />
die Kosten. Das heißt, die Kosten der<br />
theoretischen Ausbildung trägt das Unternehmen,<br />
bei Ausbildungskosten ab<br />
€ 1.000.-- beteiligt sich das Land Tirol<br />
mit 50 % für den Betrag, der die<br />
€ 1.000.-- übersteigt, dies jedoch bis<br />
max. € 1.000.-- pro StiftungsteilnehmerIn.<br />
Die auszubildenden Personen<br />
erhalten vom AMS Arbeitslosengeld<br />
weiterbezahlt, sie bekommen zusätzlich<br />
die ausbildungsbedingte Zuschussleistung<br />
von € 300.--. Die Kontaktnahme ist sowohl<br />
über die Geschäftsstellen des AMS<br />
Tirol, als auch über die amg-tirol möglich.<br />
Infos erteilt das Service für Unternehmen<br />
beim AMS Tirol oder die<br />
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1% 1% 3% 3%<br />
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Berechnung auf Basis auf Basis Rechnungsabschluss 2017 2017<br />
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TOP 100 KUFSTEIN | START UP<br />
START-UP:<br />
Zahlen<br />
Daten<br />
Fakten<br />
Das Start-up ist modern, populär,<br />
ein Hype. Tatsächlich ist<br />
die eindeutige Unterscheidung<br />
zwischen Jungunternehmen und<br />
Start-up aber oft schwer. Der Begriff bedeutet<br />
übersetzt nur „neu gegründetes<br />
Unternehmen“, das Verb „to start up“<br />
steht für „gründen“. Nicht jedes Start-up<br />
erfüllt alle Merkmale, die tendenziell Eigenschaften<br />
von Start-ups beschreiben.<br />
Statistische Erhebungen differenzieren<br />
oft nicht zwischen Unternehmen und<br />
Start-up. Hier eine Zusammenfassung<br />
des Wissens über die österreichische<br />
Start-up-Landschaft.<br />
WIE VIELE START-UPS GIBT ES?<br />
2017 wurden in<br />
Österreich 39.965<br />
Unternehmen<br />
gegründet.<br />
(2016: 40.828,<br />
2015: 38.636)<br />
Ca. 500–1.000<br />
der jährlichen<br />
Neugründungen<br />
sind Start-ups. Das<br />
entspricht 1,5–3 %.<br />
In Tirol<br />
werden jährlich<br />
ca. 50–100<br />
Start-ups gegründet.<br />
In Österreich<br />
gibt es aktuell<br />
ca. 2.000 bis<br />
4.000<br />
Start-ups.<br />
50 % der<br />
österreichischen<br />
Start-ups entstehen<br />
in Wien.<br />
54 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
UNTERNEHMENSNEU-<br />
GRÜNDUNGEN IN TIROL<br />
249<br />
159<br />
131<br />
403<br />
WKO Statistik Österreich, Unternehmensneugründungen 1993-2017, Jänner <strong>2018</strong><br />
WER SIND DIE GRÜNDERINNEN VON START-UPS?<br />
Start-ups haben bei<br />
der Gründung im<br />
Durchschnitt<br />
2,3 Mitarbeiter.<br />
(später 8 inkl. Gründer)<br />
297<br />
201<br />
631<br />
201<br />
293<br />
Innsbruck Stadt Imst Innsbruck Land<br />
Kitzbühel <strong>Kufstein</strong> Landeck<br />
Lienz Reutte Schwaz<br />
GründerInnen<br />
sind im<br />
Durchschnitt<br />
30,8 Jahre<br />
alt.<br />
Start-ups haben positive Effekte auf die<br />
Gesamtwirtschaft (bezüglich Umsatz- und<br />
Beschäftigungswachstum, Innovationsimpulse<br />
für Industrie 4.0, Know-how-<br />
Transfer, Erneuerung der Wirtschaft).<br />
Übernahmen kleiner Start-ups durch<br />
Großkonzerne erregen Aufmerksamkeit<br />
und fachen die fi nanziellen Fantasien von<br />
Investoren und Gründern an.<br />
60 % würden erneut<br />
ein Unternehmen gründen,<br />
wenn sie mit ihrem<br />
Projekt scheitern würden.<br />
Gründerservice Tirol, Start-up-Factsheet 2017,<br />
11 % wünschen<br />
sich bessere<br />
Kommunikation &<br />
Zusammenarbeit<br />
mit Politik und<br />
Investoren.<br />
45 % der<br />
Start-ups wünschen<br />
sich mehr fi nanzielle<br />
Unterstützung durch<br />
die Politik.<br />
92 % Männer und<br />
8 % Frauen<br />
gründen Start-ups.<br />
(Durchschnitt EU: 14,8 %<br />
Gründerinnen)<br />
Über 1/3 der<br />
GründerInnen<br />
gründet mehr<br />
als ein Unternehmen.<br />
Start-ups sind<br />
im Durchschnitt<br />
2,3 Jahre alt.<br />
European Startup Monitor, Country Report Austria 2016<br />
t-ups ist ein echter Hype ausgebrochen. Spektakuläre Übernahmen von<br />
efeuern auch finanzielle Phantasien von Investoren und Gründern. Starte<br />
Gründung ist gleich ein<br />
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Start-up.<br />
tum anstrebt bzw. aufweist und<br />
inem innovativen Geschäftsmodell operiert<br />
85 % der österreichischen<br />
Start-ups investieren<br />
eigene Geldmittel.<br />
WAS BRinGen START-UPS FüR Die GeSAMTWiRTSchAFT?<br />
WAS TREIBT START-UPS AN?<br />
Von Start-ups als spezifischen Unternehmensgründungen ausgehend, werden potenziell positive Effekte auf die Gesamtwirtschaft wie<br />
Umsatz- und Beschäftigungswachstum, Innovationsimpulse für Industrie 4.0, Know-how-Transfer und generell eine Erneuerung der<br />
Im Wirtschaft Vergleich erwartet. zur Gesamtheit der<br />
Jungunternehmer machen sich<br />
WAS TReiBT START-UPS An?<br />
Start-up-GründerInnen häufiger<br />
selbstständig, weil sie eine Idee umsetzen<br />
wollen oder eine Marktchance<br />
sehen. Mangelnde berufliche Aufstiegsmöglichkeiten<br />
im bisherigen<br />
Job oder die bessere Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf sind hingegen<br />
weniger bedeutsame Motive.<br />
Quelle: KMU Forschung Austria, Startup Report Österreich 20<br />
Im Vergleich zur Gesamtheit der Jungunternehmer machen sich Gründer von Start-ups deutlich häufiger selbstständig, weil sie eine<br />
Idee umsetzen wollen oder eine Marktchance sehen. Mangelnde berufliche Aufstiegsmöglichkeiten im bisherigen Job oder die<br />
bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind hingegen weniger bedeutsame Motive.<br />
55 % der Start-up-Geldmittel<br />
Beschäftigungswachstum stammen Skalierbarkeit aus<br />
staatlichen Förderungen.<br />
rt-ups jünger als 10 Jahre<br />
intensität<br />
innovation 30 / innovatives % der Geldmitel Geschäftsmodell der<br />
österreischischen Start-Ups<br />
machen Förderprogramme wie<br />
eich? Incubatoren, Coaching, Wettbewerbe<br />
1.000 Start-ups aus. Österreich jährlich zwischen 500 und gegründet.<br />
rblichen Wirtschaft pro Jahr Start-ups. Die Experten der KMU<br />
ischen 2.000 und 4.000 Start-ups laut obiger Definition gibt.<br />
20 % suchen sich einen<br />
Quelle: KMU Forschung Austria, Startup Report Österreich 2016<br />
Business Angel.<br />
Selbstverwirklichung<br />
78 %<br />
Umsetzung einer Idee<br />
75 %<br />
55 %<br />
Erreichung flexiblerer Zeiteinteilung, Unabhängigkeit<br />
63 %<br />
71 %<br />
Erkennen einer Marktchance<br />
61 %<br />
43 %<br />
Unzufriedenheit am ehemaligen Arbeitsplatz<br />
39 %<br />
32 %<br />
Keine weiteren beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten im vorherigen Job<br />
34 %<br />
24 %<br />
89 %<br />
Start-ups<br />
(nach Selbstzuordnung)<br />
alle Unternehmer<br />
Quelle: KMU Forschung Austria<br />
FinAnZieRUnG<br />
Laut European Startup Monitor 2016 / Coun-<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong><br />
try Report Austria 2016 werden rund 24 % der<br />
europäischen Start-ups durch Business Angels<br />
unterstützt. Rund 18 % der Start-ups nützen<br />
inTeRnATiOnAliSieRUnG<br />
55<br />
Gerade die österreichischen Start-ups konzentrieren<br />
sich laut European Startup Monitor<br />
2016 aufgrund des begrenzten nationalen Marktes<br />
auf europäische (41 %) und internationale (11
top 100 kufstein | START-UP<br />
Nahaufnahme einer Single Use Bag, um die sich alle Technologien drehen.<br />
„Es geht darum, den Kunden<br />
glücklich zu machen“<br />
Start-up. Johannes Kirchmair und Thomas Wurm schließen eine Marktlücke<br />
im biopharmazeutischen Produktionsprozess.<br />
Im Jahr 2016 gründeten die Unternehmer<br />
das Start-up Single<br />
Use Support. Beide verfügen<br />
über langjährige internationale Arbeitserfahrung.<br />
Sie studierten am<br />
MCI Wirtschaft und Management.<br />
Ihrer Studienfreundschaft entsprang<br />
die Idee zur gemeinsamen Gründung.<br />
INTERMEDIATE – IN-<br />
MITTEN DES PRO-<br />
ZESSES<br />
„Die Pharmawelt spricht von einem<br />
überschrittenen Plateau. Vorher gab<br />
es chemische Massen- und breit<br />
einsetzbare Medikamente, jetzt zielgerichtete<br />
biotechnologische Medikamente<br />
gegen spezifische Krankheiten,<br />
wie Krebs, neurodegenerative<br />
Erkrankungen und Rare Diseases“,<br />
erklären die Gründer. Ein wesentlicher<br />
Prozessschritt betrifft den<br />
Transport dieser Medikamente. „Oft<br />
muss die gereinigte und aufbereitete<br />
Wirkstofflösung eingefroren und<br />
von A nach B transportiert werden.<br />
Wir bemerkten Lücken in diesem<br />
Fotos: Single Use Support<br />
56 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
www.hoertnagl.at<br />
Qualität für Besser-Esser!<br />
Prozess bezüglich Sauberkeit,<br />
Sicherheit, Nachvollziehbarkeit<br />
und Skalierbarkeit.<br />
Diese Lücken<br />
zu schließen, war und ist<br />
unsere Unternehmensvision.<br />
Wir wollen die besten,<br />
sichersten und effizientesten<br />
Technologien anbieten.<br />
Für den Kunden, den<br />
Pharmakonzern, ist es sehr<br />
wichtig, dass selbst kleine<br />
Mengen der Wirkstofflösung<br />
unbeschadet bleiben,<br />
denn bereits wenige Liter<br />
können mehrere Millionen<br />
Euro wert sein“, erläutert<br />
Johannes Kirchmair. Ziel<br />
ist es, die Prozesse der biopharmazeutischen<br />
Industrie<br />
robuster zu gestalten,<br />
wodurch die Patientensicherheit<br />
erhöht, der Produktverlust<br />
reduziert und<br />
letztlich Kosten gesenkt<br />
werden können.<br />
SINGLE USE<br />
„Es handelt sich um Single-<br />
Use-Technologie, das bedeutet,<br />
die Berührungsflächen<br />
zwischen Wirkstoff<br />
und Medium sind Einwegmaterialien.<br />
Dadurch entfallen<br />
Reinigungs- und Validierungsprobleme,<br />
jedoch<br />
tauchen neue Probleme im<br />
Gefrierprozess auf. Multi-<br />
Use-Produkte, häufig aus<br />
Edelstahl, verursachen<br />
enorme Reinigungs- und<br />
Rückführungskosten und<br />
verbrauchen große Mengen<br />
an Wasser und Chemikalien.<br />
Aus ökologischer Sicht<br />
ist Single Use besser“, analysieren<br />
die Unternehmer.<br />
INTERNATIO-<br />
NALISIERUNG<br />
& SKALIERBAR-<br />
KEIT<br />
Die Single Use Support ist<br />
bereits in Europa, Nordamerika<br />
und Asien präsent.<br />
„Die Industrie ist stark vernetzt<br />
und unsere Produkte<br />
zirkulieren stark. Es gibt<br />
viele große Pharma- und<br />
Biotech-Unternehmen, die<br />
für und miteinander arbeiten.<br />
Wenn es eine robuste<br />
Lösung gibt, spricht sich<br />
das herum. So wird auch<br />
unser Produkt bekannt“,<br />
erläutern die Gründer.<br />
EINZIGARTIG-<br />
KEIT<br />
Wurm und Kirchmair wissen,<br />
was ihr Unternehmen<br />
auszeichnet: „Das typische<br />
Start-up ist eher produkt-,<br />
wir sind prozessfokussiert.<br />
Die Zusammenarbeit mit<br />
dem Kunden ist enorm<br />
wichtig, damit unsere Lösungen<br />
tatsächlich einen<br />
wesentlichen Fortschritt<br />
bringen. Wir konzentrie-<br />
x rawurst<br />
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Gluten- und lactosefrei<br />
15 Filialen in Tirol und<br />
im gut sortierten Fachhandel<br />
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Ob Familienauto, Sportfl itzer oder Firmenfahrzeug<br />
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Thema Auto geht, ist das SCHULER Team<br />
ihr kompetenter Ansprechpartner! Besonderen<br />
Wert legen wir auf eine schnelle<br />
und unkomplizierte Reparaturabwicklung.<br />
Ford-Neuwagenverkauf, An- und Verkauf<br />
von Gebrauchtwagen, Reparaturen aller<br />
Marken und auch Ford-Versicherungsund<br />
Leasingdienste gehören zu unseren<br />
Stärken. Speziell für Firmen bieten wir<br />
auch die attraktiven Ford-Lease-Lösungen<br />
an. Dadurch mieten Sie ihre Firmenfahrzeuge,<br />
statt sie zu kaufen – Service- und<br />
Reparaturkosten inklusive! Ein ideales<br />
Modell, um die fi xen monatlichen Ausgaben<br />
für Ihren Fuhrpark zu kalkulieren. Im<br />
Falle einer Reparatur bieten wir auch die<br />
passenden Ersatzfahrzeuge, während wir<br />
uns rasch um Ihre Firmenautos kümmern.<br />
So kommt es in Ihrem Fuhrpark nicht zu<br />
langen Stehzeiten und Ihre Fahrzeuge<br />
sind auch schnell wieder einsatzbereit.<br />
Mit der Ford-Lease-Lösung nehmen wir<br />
Ihnen das komplette Thema Auto ab. Ob<br />
Fahrzeugauswahl, Finanzierung, Technik-<br />
Service, Reifen, Versicherung und auch<br />
Unfallabwicklung – wir kümmern uns um<br />
diese zeitraubenden Angelegenheiten,<br />
damit Sie sich um die wirklich wichtigen<br />
Dinge kümmern können: Ihr Kerngeschäft<br />
– und Ihren Erfolg.<br />
Ein Anruf (05372-58119) oder ein E-Mail<br />
(ford@schuler.at) genügt – das Team von<br />
SCHULERauto steht für Sie bereit!<br />
Thomas Wurm (links) und Johannes Kirchmair<br />
ren uns auf die Problemlösung eines<br />
ganzen Produktionsschrittes. Wir<br />
haben viele Ideen. Typischerweise<br />
sprechen wir mit dem Kunden und<br />
entwickeln so gemeinsam mit ihm<br />
den Lösungsprozess weiter. So entstehen<br />
auch andere Produkte, wie<br />
Abfüll- und Gefrieranlagen, Shipping-<br />
Tracking- oder Cloud-Lösungen. Außerdem<br />
versuchen wir, trotz Druck<br />
und Hektik jede Woche ein Teammeeting<br />
abzuhalten, denn Kommunikation<br />
funktioniert immer nur in<br />
beide Richtungen.“<br />
GRÜNDUNGS-<br />
MOTIVATION<br />
„Wir waren immer umtriebig auf<br />
der Suche nach Selbstständigkeit.<br />
Die Frage war nur, wo sich die beste<br />
Möglichkeit ergeben würde“, erzählt<br />
Thomas Wurm. Wichtige Motive für<br />
die beiden seien vor allem „das selbstbestimmte<br />
Umsetzen von Ideen, niemanden<br />
fragen zu müssen, die Geschwindigkeit<br />
selbst vorzugeben“ gewesen.<br />
„Konzerne sind wichtig, aber<br />
haben oft monströse Strukturen, die<br />
sie träge werden lassen. Wenn man<br />
in kurzer Zeit viel bewegen möchte,<br />
dem Kunden sofort helfen möchte,<br />
steht man schnell an“, berichten die<br />
Unternehmer.<br />
MEILENSTEINE: D-DAY<br />
„Wir nennen diese Meilensteine D-<br />
Days. Und wir haben jede Woche<br />
mindestens einen. Anfangs ging es da<br />
ums Überleben. Mittlerweile darum,<br />
wie erfolgreich wir bei einem Kunden<br />
sind. D-Days sind nicht mehr so dramatisch<br />
wie zu Beginn. Jetzt entscheiden<br />
sie über Auftragsmengen, nicht<br />
darüber, ob wir Aufträge lukrieren.<br />
Obwohl wir ein kleines Unternehmen<br />
sind, sind wir seit Oktober 2017<br />
ISO9001 zertifiziert. Wir konnten<br />
schon mehrere Patente offiziell platzieren,<br />
auch global. Das sind große<br />
Meilensteine“, erzählen Kirchmair<br />
und Wurm.<br />
DIE ZUKUNFT<br />
Die Unternehmer haben klare Entwicklungsperspektiven:<br />
„In Zukunft<br />
soll die biopharmazeutische Industrie,<br />
wenn es um gefrorene Transportprozesse<br />
geht, zuallererst an<br />
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zu Ende denken. Wir<br />
haben einen finanziellen<br />
Mehrjahresplan. Wir haben<br />
eine klare Vision, wohin wir<br />
uns entwickeln wollen. Wir<br />
setzen alles daran, um diese<br />
Ziele zu erreichen. Wir<br />
sind zudem immer auf der<br />
Suche nach guten Mitarbeitern,<br />
nach Technikern,<br />
Ingenieuren, Mechatronikern,<br />
Experten im Bereich<br />
Automatisierung, Elektrotechnik,<br />
Thermodynamik.<br />
Wir arbeiten in einem sehr<br />
vielfältigen, international<br />
sehr spannenden und modernen<br />
Berufsfeld.“<br />
TIPPS FÜR NEU-<br />
GRÜNDERINNEN<br />
„Business-Plan klingt abgedroschen,<br />
aber letztlich<br />
ist er notwendig. Der Business-Plan<br />
ist der Rahmen,<br />
der die Themen absteckt,<br />
über die nachgedacht werden<br />
muss. Dadurch erhält<br />
man die Chance auf eine<br />
gute Feedbackschleife, die<br />
sehr wichtig ist. Gleichzeitig<br />
ist es auch wichtig, nicht<br />
aufzugeben, wenn es negatives<br />
Feedback gibt. Das<br />
gehört dazu“, betonen die<br />
Gründer.<br />
Amata Steinlechner<br />
ZAHLEN, DATEN, FAKTEN<br />
Rechtsform:<br />
Single Use Support GmbH, gegründet: 2016<br />
Geschäftsführung:<br />
Johannes Kirchmair, Thomas Wurm<br />
MitarbeiterInnen:<br />
9<br />
Adresse:<br />
Endach 36, 6330 <strong>Kufstein</strong><br />
office@susupport.com<br />
www.susupport.com<br />
www.dieanwälte.tirol<br />
www.dieanwälte.tirol
top 100 kufstein | START-UP<br />
„Oberstes Ziel ist es, alle<br />
zu begeistern“<br />
Start-up. Philipp Zimmermann und Richard Hirschhuber führen das<br />
prämierte Start-up Greenstorm Mobility, bei dem sich alles um grüne<br />
Mobilität und volle Hotelbetten dreht.<br />
Das Start-up verfolgt ein innovatives<br />
Konzept. „Jährlich<br />
stellt das Start-up Hotels kostenlos<br />
die neuesten top E-Bikes und<br />
E-Car-Modelle sowie E-Tankstellen<br />
zur Verfügung“, erklären die Unternehmer.<br />
Die GmbH erhält im Gegenzug<br />
Hotel-Übernachtungsgutscheine, die<br />
über diverse Portale weiterverkauft<br />
werden. Das Konzept richtet sich an<br />
Hoteliers, die über E-Technologie neue<br />
Gästeklassen ansprechen und leere<br />
Zimmer vermieten möchten, sowie an<br />
den Hotelgast, der E-Mobilität erleben<br />
möchte. Auch spricht Greenstorm<br />
Fahrradhändler und E-Bike-Fahrer<br />
ZAHLEN, DATEN,<br />
FAKTEN<br />
Rechtsform:<br />
Greenstorm Mobility GmbH,<br />
gegründet: 2016<br />
Geschäftsführung:<br />
Philipp Zimmermann,<br />
Richard Hirschhuber<br />
MitarbeiterInnen:<br />
52 MitarbeiterInnen an 5 Standorten<br />
Adresse:<br />
Stockach 100, 6306 Söll bei <strong>Kufstein</strong><br />
office@greenstorm.eu<br />
www.greenstorm.eu<br />
an, die zu günstigen Konditionen gute<br />
Gebrauchtmodelle erwerben können.<br />
INTERNATIONALI-<br />
SIERUNG<br />
Heute ist das Unternehmen europaweit<br />
tätig. „Wir haben 650 Hotelpartner<br />
in vielen Ländern Europas und<br />
ebenso registrierte Fahrradhändler<br />
und E-Bike-Kunden“, berichtet Richard<br />
Hirschhuber. Derzeit gibt es Standorte<br />
in Söll, Palma, Luzern, München und<br />
Bozen. Zwei weitere in Kroatien und<br />
Slowenien befinden sich in der Gründungsphase.<br />
WIN-WIN-<br />
WIN-SITUATION<br />
„Im Greenstorm-Geschäftsmodell ist<br />
verankert, dass jeder in der Geschäftskette<br />
gewinnen muss! Wir versuchen<br />
weiterzudenken. Wem könnte ein bestimmtes<br />
Produkt, das jemand hergeben<br />
möchte, etwas nutzen. Wir betreiben<br />
Ideenrecycling und achten darauf,<br />
dass alle Seiten profitieren. Denn wir<br />
haben bemerkt, dass eine echte Winwin-win-Situation<br />
allen Parteien etwas<br />
bringt. Es bereitet uns Freude, die E-<br />
Mobilität voranzutreiben und gleichzeitig<br />
die Hotellerie zu unterstützen,<br />
ihre Nächtigungszahlen zu verbessern“,<br />
erläutern Thomas Zimmermann und<br />
Richard Hirschhuber. <br />
Thomas Zimmermann (links) und<br />
Richard Hirschhuber<br />
BESONDERE MOMENTE<br />
Greenstorm ist das erfolgreichste Projekt<br />
der Crowdfunding-Plattform Conda.<br />
at und konnte über eine Million Euro<br />
lukrieren. 2017 wurde es mit dem Tiroler<br />
Dienstleistungs-Innovationspreis<br />
in Silber prämiert. Zudem belegt das<br />
Start-up Spitzenpositionen in den<br />
Wachstumsrankings von Profil/Statist,<br />
inc.com und den Financial Times. Letztere<br />
kürten Greenstorm sogar zum am<br />
stärksten wachsenden Unternehmen<br />
Westösterreichs. „Wir haben gerade eine<br />
weitere Firma im Bereich E-Mobilität<br />
gegründet, um E-Mobile-Sharing so<br />
interessant und spannend wie möglich<br />
zu gestalten. Weitere Projekte haben wir<br />
in der Schublade“, erzählt Hirschhuber.<br />
<br />
Amata Steinlechner<br />
Foto: Greenstorm<br />
60 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
top 100 kufstein | START-UP<br />
„Werde die beste Version<br />
deiner selbst“<br />
(K)Ein Start-up? TiRoller ist das neueste Projekt von AnCo Engineering.<br />
2017 wurde das Start-up-Projekt mit dem dritten Platz des i.ku. Fit4Business<br />
Wettbewerbs für besonders innovative Geschäftsideen ausgezeichnet.<br />
Daniel Andrei (links) und Serban Andrei<br />
mit dem TiRoller PRO.<br />
Daniel und Serban Andrei haben<br />
im Alleingang ein innovatives<br />
Sportgerät entwickelt.<br />
Es funktioniert wie ein umgekehrtes Yo-<br />
Yo: „Der TiRoller ist ein Schwungradtrainer.<br />
Durch Zugbewegungen werden<br />
die Schwungscheiben zum Drehen<br />
gebracht und Rotationsenergie gespeichert.<br />
Letztere steigt dabei exponentiell<br />
mit der Rotationsgeschwindigkeit. Die<br />
entstehenden Trägheitsmomente bewirken,<br />
dass die Schwungräder immer<br />
mit derselben Energie angestoßen wie<br />
abgebremst werden müssen. Die aufgewendete<br />
Körperspannung ist komplex,<br />
weil Energie gegen die Trägheit und für<br />
die Körperstabilität eingesetzt wird. Das<br />
Konzept ermöglicht ein ganzheitliches<br />
und körperschonendes Training mit<br />
stufenloser, fast beliebiger Kraftintensität.<br />
Jede Muskelpartie kann gezielt trainiert<br />
werden. Das Training ist deshalb für jeden<br />
geeignet, unabhängig von der körperlichen<br />
Kondition. Außerdem macht<br />
es auch Spaß“, erklärt Daniel Andrei.<br />
Der TiRoller ist platzsparend und wiegt<br />
insgesamt nur knapp vier Kilogramm,<br />
die Schwungräder weniger als 2,5 Kilogramm.<br />
Mittels Adapter kann das Gerät<br />
überall, draußen wie drinnen, angebracht<br />
und genutzt werden. Andere Schwungradtrainer<br />
sind im Vergleich um ein Vielfaches<br />
schwerer, unflexibler und teurer.<br />
„Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit<br />
sind uns wichtig“, betont Andrei.<br />
Vorerst konzentrieren sich die Unternehmer<br />
auf Kunden wie Physiotherapeuten,<br />
Fitness- und Personaltrainer,<br />
Sportwissenschaftler und Profisportler,<br />
weil das Schwungradtraining in diesen<br />
Sparten bereits bekannt ist. Durch Größe,<br />
Gewicht und Preis des Geräts sollen<br />
aber auch neue Zielgruppen erschlossen<br />
werden. Das Projekt hat bereits internationalen<br />
Anspruch. „Letzte Woche waren<br />
wir auf der größten Fitnessmesse der<br />
Welt, der FIBO in Köln, wo wir großen<br />
Erfolg hatten. Interessenten kamen aus<br />
Korea, Japan, Südafrika, der USA, Spanien,<br />
Deutschland, Österreich, Holland,<br />
England usw. Zudem ist das Konzept<br />
zum Patent angemeldet. Das ermöglicht<br />
Internationalisierung“, erläutert Andrei.<br />
TRAININGS-<br />
PHILOSOPHIE<br />
„Der TiRoller ist ein modernes Fitnessgerät,<br />
für Workouts im Büro wie in der<br />
freien Natur geeignet. Wir möchten die<br />
Menschen dazu animieren, aus Alltag<br />
und Komfortzone auszubrechen, um<br />
an sich selbst zu arbeiten und geistig wie<br />
körperlich zur besten Version ihrer selbst<br />
zu werden. Dazu braucht es dank des<br />
TiRoller nicht mehr viel Platz, Zeit oder<br />
Geld. Zu unseren Kunden zählen auch<br />
Unternehmen, die das Gerät für ihre<br />
Mitarbeiter nutzen möchten. Gerade in<br />
puncto Gesundheit ist Vorsorge besonders<br />
wichtig“, analysiert Andrei.<br />
<br />
Amata Steinlechner<br />
ZAHLEN, DATEN,<br />
FAKTEN<br />
Rechtsform:<br />
AnCo Engineering, Personengesellschaft,<br />
gegründet: 1998, Markteinführung<br />
des TiRoller: April <strong>2018</strong><br />
(der TiRoller ist ein Soloprojekt von<br />
Daniel und Serban Andrei)<br />
Geschäftsführung: Daniel Andrei<br />
Mitarbeiterinnen: 2<br />
Adresse:<br />
Münchner Straße 21, 6330 <strong>Kufstein</strong><br />
tiroller@kufnet.at<br />
www.susupport.com<br />
Foto: Steinlechner<br />
62 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
ACHLEITNER | PROMOTION<br />
Ein beständiges Qualitätsversprechen<br />
Achleitner. Aus der Huf- und Wagenschmiede von 1932 entwickelte sich<br />
ein international tätiges Unternehmen im Reifenhandel und Fahrzeugbau.<br />
Dieses Jahr feiert es sein 85-jähriges Bestehen.<br />
Die vierte Generation, die<br />
Kinder von Bruder Franz<br />
und mir, stehen schon in<br />
den Startlöchern“, freut sich Helmut<br />
Achleitner, Geschäftsführer in dritter<br />
Generation. „Zusammen mit unseren<br />
260 Mitarbeitern, die wir sehr<br />
schätzen, arbeiten wir seit 85 Jahren<br />
daran, selbst höchste Ansprüche zu<br />
erfüllen: mit fl exiblem Service, hochwertigen<br />
Produkten und solidem<br />
Know-how.“ Das Erfolgsgeheimnis<br />
für die Unternehmensführung über<br />
Generationen hinweg liegt für Helmut<br />
Achleitner darin, dass die Kinder<br />
schon früh in das Unternehmen<br />
hineingewachsen sind und sich die<br />
Liebe zu Fahrzeugen, Technik und<br />
Innovationen durch die Familie zieht.<br />
Diese Leidenschaft teilen auch viele<br />
Mitarbeiter. Sie sind oftmals dreißig<br />
und vierzig Jahre lang dabei.<br />
REIFEN UND FELGEN<br />
SIND SEIN METIER<br />
In Tirol ist Achleitner Marktführer<br />
für qualitativ hochwertige Reifen<br />
und Felgen. Für viele ist er zudem<br />
der Händler ihres Vertrauens. Sie<br />
schätzen die individuelle Beratung<br />
und das Sachverständnis der Mitarbeiter.<br />
Denn die wissen: Reifen sind<br />
ein wichtiger Baustein sicheren Fahrens<br />
und gewährleisten eine optimale<br />
Kraftübertragung. Regelmäßiges<br />
Warten erhöht die Lebensdauer.<br />
Zudem kooperieren renommierte<br />
Unternehmen aus aller Welt schon<br />
lange mit dem Generalimporteur.<br />
Hier punktet Achleitner mit modernstem<br />
technischem Equipment,<br />
einer breiten Auswahl an Consumer-<br />
und LKW-Reifen und mit einer<br />
zeitgemäßen Lagerhaltung, die<br />
hundertprozentige Lieferbereitschaft<br />
garantiert. In eigenen LKW-Monta-<br />
LOKAL – INTER NATIONAL<br />
In zehn Filialen in Tirol und einer<br />
in Salzburg bietet Achleitner seinen<br />
Kunden modernste Top-Markenprodukte<br />
Maschinenausstattung,<br />
Die neue Filiale in Pfaffenhofen begeistert durch<br />
ein weitläufi ges Lager und die LKW-Montagehalle. und einen umfassenden Service –<br />
von der Montage über Reparatur<br />
gehallen genießen alle Modelle und Salzburg. bis hin zu Standorte, Lagerung. Zudem die in die ist der Jahre<br />
Reifen- kommen, und Felgenprofi werden modernisiert auch Ge-<br />
selbst LKW-Flotten eine sorgfältige<br />
Wartung und Rundumerneuerung oder neralimporteur ersetzt. So für auch weltbekannte die Filiale in<br />
der Reifen und Felgen. Nötige Reparaturen<br />
werden vorgenommen, beitsreichen<br />
Telfs. Spitzen-Marken Sie entsprach wie nach Gislaved, vierzig GT ar-<br />
Radial, Brock<br />
Jahren<br />
und Fondmetall.<br />
nicht mehr dem<br />
Neben dem flächendeckenden<br />
Reifen für die nächste Saison eingelagert<br />
und Altreifen sorgfältig entsorgt. Geschäftstätigkeit war sie zu klein ge-<br />
Stand der Technik. Für die tägliche<br />
Angebot für seine Kunden in Tirol<br />
bietet die Firma Achleitner über<br />
„Unsere Kunden können sich darauf worden. Darum eröffnete Achleitner<br />
die österreichweite Firmenpartnerschaft<br />
verlassen, dass an alles gedacht wird 2016 eine<br />
„TOP<br />
brandneue<br />
REIFEN<br />
Filiale,<br />
TEAM“-<br />
gleich<br />
FIRMENSITZ. Neben der Zentrale in Wörgl – ihre hat Sicherheit, Achleitner weitere beste elf Qualität Filialen. und daneben, Kooperation in Pfaffenhofen. auch einen Diese umfas-issenden<br />
moderner Service, Betrieb der besonders mit einem<br />
die Kosten“, garantiert der Firmenchef.<br />
ein<br />
Leichtmetall &<br />
offenen, für das Flottenmanagement hellen Kundenbereich, von<br />
modernster Firmen, aber Maschinenausstattung,<br />
auch Einzelkunden,<br />
WACHSTUM ÜBER einem enorme weitläufi Vorteile gen bietet. Lager und einer<br />
JAHRZEHNTE großen Durch LKW-Montagehalle. qualitativ hochwertige Großvater<br />
Produkte, Franz individuelle hat sich wahrscheinlich Lösungen,<br />
Leidenschaft<br />
Besonders stolz sind die Familie Achleitner<br />
und ihre Mitarbeiter auf ihr nicht Flexibilität erträumen in der lassen, Durchführung wie sich seine<br />
von Huf- Aufträgen, und Wagenschmiede sowie über 83 einmal Jah-<br />
stetes Wachstum und die laufende<br />
Expansion. Die Produktions- und entwickeln re erarbeitetem würde. Know-how Er wäre hat sicherlich<br />
Verkaufsfl ächen wurden in den letzten<br />
Jahrzehnten kontinuierlich er-<br />
Jubiläum zu feiern und den Erfolg des<br />
stolz.<br />
Achleitner<br />
Ein Grund<br />
heute<br />
mehr<br />
einen<br />
das<br />
auch<br />
85-jährige<br />
international<br />
hoch angesehenen Namen<br />
ACHLEITNER. Das Tiroler Familienunternehmen<br />
Achleitner ist heute Tirols erarbeitet.<br />
weitert.<br />
größter<br />
Das Filialnetz<br />
Reifenwuchs<br />
und Fel-<br />
auf elf Unternehmens zu würdigen.<br />
Standorte – zehn in Tirol, eines in<br />
genhändler und steht für Qualität, Innovation und<br />
neueste Trends.<br />
Reifen sind absolute High- gl ist Westösterreichs Marktführer<br />
Tech-Produkte. Sie sind nicht für qualitativ hochwertige Reifen<br />
nur für eine sichere Fahrt verantwortlich,<br />
sondern müssen auch nehmen steht seit vielen Jahren für<br />
und Felgen. Das Familienunter-<br />
eine optimale Kraft übertragung Qualität, Innovation, Trends und<br />
gewährleisten. Um so wichtiger ist Franz Highlights. Achleitner Als sorgte Generalimporteur<br />
schon 1932 für<br />
die Wahl des Händlers seines Ver-ditrauens. Und hier ist die Firma Ach-gungsler und Transportmitteln Kooperationen mit – damals Firmen<br />
international beste Ausstattung angesehener von Fortbewe-<br />
Herstelleitner<br />
der Ansprechpartner in Tirol. für aus Pferde der und ganzen Wagen. Welt ist Achleitner<br />
Das Familienunternehmen aus Wör-<br />
immer am technischen Puls der Zeit.<br />
ACHLEITNER | PROMOTION<br />
KONTAKT<br />
Achleitner Reifenzentrum GmbH<br />
Innsbrucker Straße Strasse 94, 6300 Wörgl<br />
Tel.: 05332/7811-0<br />
0 E-Mail: reifenhandel@achleitner.com<br />
Web: www.achleitner.com<br />
Mitarbeiter: 240<br />
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Tourismus<br />
anders gedacht<br />
Tourismus. Simon Hermann Huber, CEO Hotel Stadt <strong>Kufstein</strong> und<br />
Unternehmer, spricht über alternative Tourismuskonzepte und darüber,<br />
wie die Verständigung zwischen Gästen und Einheimischen<br />
wieder verbessert werden könnte.
top 100 KUFSTEIN | Tourismus<br />
ECHO: Einerseits profitiert die<br />
Wirtschaft im Bezirk <strong>Kufstein</strong> von den<br />
steigenden Gästezahlen, andererseits<br />
ist zum Beispiel die Verkehrssituation<br />
an den Wochenenden, die dadurch<br />
entsteht, ein Problem für die einheimische<br />
Bevölkerung. Wie soll sich aus Ihrer<br />
Sicht der Tourismus in der Region<br />
weiterentwickeln?<br />
Simon Hermann Huber: Wenn<br />
man die Zahlen der Wintersaison<br />
2016/17 mit ca. sechs Millionen Anreisen<br />
in ganz Tirol auf den Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
herunterbricht, sieht man, dass<br />
auch wir in der Region jede Saison<br />
viele hunderttausend An- und Abreisen<br />
verzeichnen. Es wird also schnell<br />
klar, dass das Verkehrsproblem nicht<br />
nur durch den Transit bedingt ist, auf<br />
den es oft geschoben wird. Die Frequenz,<br />
die wir selbst allein durch den<br />
Tagestourismus generieren, ist enorm<br />
hoch. Natürlich kommen dazu noch<br />
knapp 20.000 LKW, die ebenfalls<br />
durch den Bezirk <strong>Kufstein</strong> fahren.<br />
Dass der Unmut in der Bevölkerung in<br />
Bezug auf den Verkehr groß ist, ist aus<br />
meiner Sicht absolut nachvollziehbar.<br />
ECHO: Wie lange kann dieses Tourismussystem<br />
noch funktionieren?<br />
Müssen für die Zukunft neue Konzepte<br />
entwickelt werden?<br />
Huber: Es besteht die Gefahr, dass<br />
der Verkehr in der Region irgendwann<br />
kollabiert, wenn sich an dem<br />
Konzept nichts ändert. Außerdem<br />
denke ich generell, dass der Weg weg<br />
von Billigangeboten hin zu echtem<br />
Qualitätstourismus führen muss. Für<br />
einen funktionierenden Tourismus<br />
in der Region braucht es immer auch<br />
eine gewisse Sensibilität in der Bevölkerung.<br />
Im Moment arbeiten in Tirol<br />
30.000 Menschen im Tourismus.<br />
Diese wenigen Menschen haben auch<br />
direkt eine Bindung zum Tourismus.<br />
Das Verständnis im Rest der Bevölkerung<br />
schwindet jedoch, obwohl wir in<br />
Wahrheit alle ständig vom Tourismus<br />
profitieren. Wenn diese Sensibilität<br />
verloren geht, verlieren wir einerseits<br />
im Tourismus an Attraktivität und<br />
andererseits in den touristischen Regionen<br />
auch Lebensqualität. Es ist also<br />
wichtig, dass die Sensibilität für den<br />
Tourismus in der Bevölkerung wieder<br />
gestärkt wird.<br />
ECHO: Wie beeinflusst diese Sensibilität<br />
die Attraktivität des Tourismusstandorts?<br />
Huber: Nur wenn die Sensibilität<br />
vorhanden ist, kann der Urlaubsort<br />
auch authentisch sein. Wir plakatieren<br />
mit LED-Leuchten an der Grenze<br />
nicht „Herzlich Willkommen“, sondern<br />
„IGL Luftschutzgebiet“. Die Luftwerte<br />
in Tirol sind inzwischen katastrophal,<br />
auf der anderen Seite werben wir mit<br />
„Der Weg muss in<br />
Zukunft weg von<br />
Billigangeboten hin zu<br />
echtem Qualitätstourismus<br />
führen.“<br />
„Natur pur“. Diese Aussagen stehen im<br />
Widerspruch zueinander. Die Gäste<br />
kommen zu uns, weil sie eine authentische<br />
Erfahrung wollen, sie möchten<br />
unser Lebensgefühl mitbekommen.<br />
Langsam passt jedoch unser tatsächliches<br />
Lebensgefühl mit der in der<br />
Werbung kommunizierten Aussage<br />
nicht mehr zusammen. Immer weniger<br />
Einheimische gehen Ski fahren,<br />
weil sie es sich nicht leisten können.<br />
Gleichzeitig werden in Deutschland<br />
billige Kombipakete angeboten, die die<br />
Gäste busseweise nach Tirol bringen.<br />
Es ist also nicht verwunderlich, dass<br />
das Verständnis in der Bevölkerung<br />
immer geringer wird.<br />
Simon Hermann Huber teilt seine Ideen, wie das Verständnis für den Tourismus in<br />
der Bevölkerung gestärkt werden kann.<br />
ECHO: Ist es aus Ihrer Sicht notwendig,<br />
den Tagestourismus einzudämmen?<br />
Huber: Beim Tagestourismus muss<br />
man unterscheiden. Die Städte leben<br />
natürlich vom Tagestourismus, die<br />
Rede ist dabei jedoch vom Tageseinkaufstourismus<br />
aus der näheren Umgebung.<br />
Den soll es natürlich auch<br />
weiterhin geben. Der Tagestourismus<br />
in die Skigebiete, der durch diverse<br />
Billigangebote entsteht, wirkt sich da-<br />
66<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
gegen negativ auf die Region und die<br />
Verkehrssituation aus.<br />
ECHO: Welche Maßnahmen<br />
könnten ergriffen werden, um dieses<br />
Problem zu lösen?<br />
Huber: Ein Lösungsansatz wäre zum<br />
Beispiel eine Reglementierung der<br />
Skigebiete. Jedes Skigebiet hat eine gewisse<br />
Fläche und eine sich daraus ergebende<br />
Kapazität. Moderne Skier haben<br />
laut Hersteller etwa einen Drehradius<br />
von zwölf Metern. Dadurch könnte<br />
man errechnen, wie viele Menschen<br />
optimalerweise gleichzeitig auf der Piste<br />
sein sollten, um zu gewährleisten,<br />
dass jeder genug Platz auf der Piste hat,<br />
um so zu fahren, wie es vom Hersteller<br />
vorgesehen ist. Die Qualität für die Skifahrer<br />
würde dadurch extrem gesteigert<br />
und sie wären bereit, für diesen qualitativ<br />
hochwertigen Urlaub entsprechend<br />
mehr Geld auszugeben. Somit steigt<br />
die Wertschöpfung, gleichzeitig wird<br />
aber gegen den Massentourismus vorgegangen.<br />
Durch die Mehreinnahmen<br />
könnte man wieder um die Ticketpreise<br />
für die Einheimischen senken<br />
oder es den Schulen ermöglichen,<br />
gratis mit den Kindern Ski fahren zu<br />
gehen. Wenn man der Bevölkerung<br />
dann entsprechend kommuniziert,<br />
dass der Tourismus neben der hervorragenden<br />
Infrastruktur auch diese Vergünstigungen<br />
ermöglicht, steigt auch<br />
die Sensibilität und damit die Authentizität<br />
wieder. Der Urlauber bekommt
ICARUS<br />
»Preislich<br />
schießen sie<br />
gerne übers Ziel.<br />
Werblich treffen<br />
sie immer ins<br />
Schwarze.«<br />
SAnDRA BoDneR<br />
Die Marketingchefin der Bodner Gruppe baut in Sachen Werbung<br />
seit vielen Jahren auf die Treffsicherheit von ICARUS.<br />
ICARUS-CReATIve.CoM
„Solange eine komfortable<br />
und unkomplizierte<br />
Anreise mit den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln<br />
nicht möglich ist, bleibt<br />
es trotz der langen<br />
Stauzeit noch attraktiver,<br />
mit dem eigenen PKW<br />
anzureisen.“<br />
also ein hochwertigeres Angebot mit<br />
authentischem Lebensgefühl und die<br />
Wertschätzung in der Bevölkerung gegenüber<br />
dem Tourismus steigt. Zusätzlich<br />
würden diese Maßnahmen auch<br />
die Verkehrssituation entlasten.<br />
ECHO: Gibt es noch weitere Möglichkeiten,<br />
den Verkehr in der Region<br />
zu entlasten, zum Beispiel durch den<br />
Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel<br />
auch für die Urlauber?<br />
Huber: Wenn man sich ansieht,<br />
wie der öffentliche Verkehr in europäischen<br />
Großstädten geregelt ist,<br />
kann man sich daraus ein Konzept für<br />
Tirol ableiten. Es gibt in Tirol schon<br />
einige interessante Konzepte im öffentlichen<br />
Verkehr, doch was fehlt, ist<br />
ein einheitliches Gesamtkonzept. Ich<br />
denke, es wäre sinnvoll, Tirol in Bezug<br />
auf den öffentlichen Verkehr wie eine<br />
einzige große Stadt zu betrachten und<br />
dann ein Schienenkonzept für diese<br />
sogenannte Stadt zu entwickeln. Der<br />
öffentliche Verkehr ist für Gäste nicht<br />
interessant, wenn sie mehrmals umsteigen<br />
und zwischen verschiedenen<br />
Verkehrsmitteln wechseln müssen. Es<br />
muss möglich sein, die Urlaubsdestinationen<br />
direkt mit der Bahn erreichbar<br />
zu machen, und das ohne Umsteigen.<br />
Gleichzeitig müsste man in den Zügen<br />
genügend Stauraum für Skier und andere<br />
Sportgeräte und Gepäck schaffen.<br />
Auch die Urlauber stehen nicht gern<br />
im Stau. Doch solange eine komfortable<br />
und unkomplizierte Anreise mit<br />
den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht<br />
möglich ist, bleibt es trotz der langen<br />
Stauzeit noch attraktiver, mit dem eigenen<br />
PKW anzureisen. Auch für die<br />
Einheimischen wäre ein solches Verkehrskonzept<br />
attraktiv und könnte sich<br />
positiv auf die Arbeitsmobilität auswirken.<br />
Wenn man einfach aus den Tälern<br />
in die Städte und umgekehrt kommt,<br />
ohne lange Staus in Kauf nehmen zu<br />
müssen, nimmt man vielleicht auch<br />
eher eine Stelle an, die weiter weg vom<br />
Heimatort gelegen ist.<br />
ECHO: In Tirol gibt es rund 22.000<br />
Tourismusbetriebe. Viele Gastronomen<br />
gehen auf das Pensionsalter zu<br />
und stehen vor dem Problem, dass die<br />
nächste Generation den Betrieb nicht<br />
übernehmen möchte. Wie könnte<br />
man diesem Problem aus Ihrer Sicht<br />
begegnen?<br />
Huber: Viele Betriebe sind überaltert<br />
oder die Gastronomen finden oft niemanden,<br />
der den Betrieb übernehmen<br />
möchte. Meiner Meinung nach sollte<br />
das Land an dieser Stelle mit einer<br />
Subvention für diese Unternehmen<br />
einspringen. Es gibt viele Familienbetriebe,<br />
die durch die Reiseunternehmen<br />
Preise bekommen, von denen sie<br />
nicht leben können. Trotzdem kaufen<br />
sie, solange es sie gibt, lokal ein und<br />
sind die größten Förderer der Wirtschaft<br />
in der Region. Am Schluss sind<br />
sie aber dennoch oft hoch verschuldet<br />
und die Betreiber können es sich nicht<br />
leisten, den Betrieb einzustellen. Das<br />
Land hat die Möglichkeit, diesen Unternehmern<br />
mit einer Förderung unter<br />
die Arme zu greifen, damit sie ihren Betrieb<br />
zusperren können, ohne alles zu<br />
verlieren. Dadurch wäre vielen Familienbetrieben<br />
geholfen. So könnte man<br />
die Bettenzahlen reduzieren. Gleichzeitig<br />
sollte das Land auch junge Menschen<br />
unterstützen, die gern einen Gastronomiebetrieb<br />
eröffnen würden. Die<br />
Hürden dafür sind heutzutage so hoch,<br />
dass fast niemand, der es gerne möchte,<br />
mehr die Gelegenheit dazu bekommt,<br />
in die Gastronomie einzusteigen.<br />
Interview: Maria Witting<br />
Hier<br />
beginnt<br />
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50 Jahre LKW WALTER<br />
in <strong>Kufstein</strong><br />
In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich LKW WALTER in <strong>Kufstein</strong> nicht<br />
nur zu einem der bedeutendsten Unternehmen Tirols entwickelt, seit Langem<br />
ist man auch einer der attraktivsten Arbeitgeber in der Region. Ein internationales<br />
Arbeitsumfeld und individuelle Aufstiegs- bzw. Entwicklungsmöglichkeiten<br />
sind nur zwei Gründe dafür.<br />
Bereits in den 1960er Jahren erkannte<br />
man in der damaligen<br />
Spedition F. WALTER in Wien<br />
das Potenzial von <strong>Kufstein</strong> als Knotenpunkt<br />
für den internationalen Nord-Süd-<br />
Güterverkehr. Weshalb LKW WALTER<br />
im Jahr 1968 eine logische Entscheidung<br />
traf: die Gründung des Standorts <strong>Kufstein</strong>,<br />
damals noch in einer kleinen Wohnung<br />
im <strong>Kufstein</strong>er Ortsteil Zell. Mit wenigen<br />
Mitarbeitern wurde eifrig disponiert, telefoniert<br />
und organisiert. Unter anderem<br />
mit Kommunikationsmitteln, die heute<br />
kaum vorstellbar sind. Dennoch hat es<br />
das WALTER-Team in <strong>Kufstein</strong> schnell geschafft,<br />
sich als eine fixe Größe am Markt<br />
Historischer LKW beim Grenzübergang.<br />
1983: Das erste Bürogebäude in<br />
<strong>Kufstein</strong>.<br />
für Transporte zwischen Westösterreich,<br />
Deutschland und Italien zu etablieren.<br />
Spannend bis zum<br />
heutigen Tag<br />
Mutig, aber nicht übermütig machte sich<br />
das mittlerweile vielsprachige und international<br />
aufgestellte LKW-WALTER-Team<br />
in den 70er und 80er Jahren daran, weitere<br />
Routen aufzubauen. In die Benelux-<br />
Länder, nach Frankreich und Skandinavien<br />
sowie in das Vereinigte Königreich.<br />
In den 90er Jahren wurden Transportlösungen<br />
auf die iberische Halbinsel und<br />
später auch nach Nordafrika entwickelt.<br />
<strong>2018</strong>: Visualisierung der Bürohauserweiterung.<br />
Der Wegfall der Zollgrenzen innerhalb<br />
der EU schuf neue Voraussetzungen<br />
und Chancen, die LKW WALTER zu<br />
nutzen wusste. Dabei wurde echte Pionierarbeit<br />
geleistet. Zum Beispiel beim<br />
Lichtdurchflutete Büroräume sorgen für<br />
ein optimales Arbeitsumfeld.
CONTAINEX – mobile Raumlösungen: Bundesschulzentrum Feldbach.<br />
länderübergreifenden Flotteneinsatz zur<br />
Vermeidung von Leerfahrten. Oder der<br />
Entwicklung einer umweltschonenden<br />
Strategie für den Kombinierten Verkehr<br />
mit Bahn und Schiff. Kurz gesagt war es<br />
eine spannende und aufregende Zeit für<br />
alle Mitarbeiter.<br />
Inzwischen war man auch längst der<br />
kleinen Wohnung entwachsen und 1983<br />
in ein eigenes Bürogebäude übersiedelt.<br />
1993 und 2004 erfolgten umfassende<br />
Gebäudeerweiterungen. Für diese dynamische<br />
Entwicklung musste Platz geschaffen<br />
werden. Derzeit wird an einer<br />
weiteren Ausbaustufe gearbeitet, die<br />
im Herbst <strong>2018</strong> fertiggestellt wird. Mit<br />
lichtdurchfluteten Büroräumen, einem<br />
Parkhaus für alle Mitarbeiter, freundlichen<br />
Meeting Points und modernster Technik<br />
bietet das Haus den mittlerweile mehr<br />
als 550 Beschäftigten aus 30 Ländern von<br />
LKW WALTER und auch CONTAINEX<br />
optimale Arbeitsbedingungen. Aber wer<br />
ist CONTAINEX?<br />
WALTER GROUP<br />
feiert auch 25 Jahre<br />
CONTAINEX<br />
Wie LKW WALTER ist auch CON-<br />
TAINEX ein Teil der erfolgreichen WAL-<br />
TER GROUP und seit 1992 in <strong>Kufstein</strong><br />
vertreten. Ein weiteres Jubiläum also!<br />
Angeboten werden mobile Raumlösungen<br />
mit Containern für Westösterreich,<br />
Schweiz und Italien. Wahlweise zur Miete<br />
oder zum Kauf.<br />
Die derzeit rund 30 Mitarbeiter finden<br />
auch hier äußerst spannende Aufgaben<br />
mit internationalem Flair, viel<br />
Eigenverantwortung und individuellen<br />
Karrieremöglichkeiten. Weshalb auch<br />
CONTAINEX in der Region <strong>Kufstein</strong> ein<br />
echtes Vorzeigeunternehmen geworden<br />
ist und attraktive berufliche Möglichkeiten<br />
bietet. Apropos Beruf & Karriere …<br />
Für alle, die<br />
mehr als nur einen<br />
„Job“ wollen<br />
LKW WALTER hat sich im Großraum<br />
<strong>Kufstein</strong> nicht nur als bedeutender<br />
Wirtschaftsbetrieb etabliert. Man ist<br />
auch einer der größten Arbeitgeber.<br />
Womit sich folgende Frage geradezu<br />
aufdrängt: Wer sollte in der Zeller<br />
Straße 1 in Kuf stein vorbeischauen<br />
und sich über das Trainee-Programm<br />
für Einsteiger informieren? Man kann<br />
die Antwort mit einem Satz formulieren:<br />
Alle, die nicht nur einen Job,<br />
sondern eine spannende Aufgabe mit<br />
individuellen Entfaltungsmöglichkeiten<br />
in einem multikulturellen Umfeld su-<br />
Besprechungen finden oft in den<br />
Meeting-Points statt.<br />
Teamarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Meilensteine<br />
in <strong>Kufstein</strong><br />
1968 Gründung des Betriebs<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
1975 Streckennetzwerk LKW-<br />
Verkehre Italien – Deutschland,<br />
Westösterreich, Schweiz,<br />
Skandinavien<br />
1980 Weitere Länderverbindungen<br />
wurden aufgebaut: Italien – Benelux,<br />
Frankreich und Großbritannien<br />
1985 Start der ersten Strecken im<br />
Kombinierten Verkehr, um eine<br />
umweltfreundliche Alternative<br />
zum alpenüberquerenden<br />
Straßentransport zu bieten<br />
1990 Weiterer Ausbau des Netzwerks<br />
mit Strecken von/nach Spanien,<br />
Portugal, Frankreich, Großbritannien<br />
und Skandinavien<br />
1995 Start eines betrieblichen<br />
Umweltmanagement-Systems<br />
2000 IT-Modernisierung im Konzern.<br />
Weiterer Ausbau der<br />
Intermodalverkehre; erstes<br />
„Sommerfest“ als Beispiel für<br />
viele Aktivitäten für und mit<br />
den Mitarbeitern der WALTER<br />
GROUP in <strong>Kufstein</strong><br />
2005 Europaweites Netzwerk an<br />
„Company-Trains“<br />
2010 Weiterer Ausbau umweltfreundlicher<br />
Transportlösungen auf<br />
neuen Short-Sea-Verbindungen<br />
in Süd- und Westeuropa<br />
2017 Unternehmensweit konnten<br />
über 350.000 Straßentransporte<br />
auf Bahn- bzw. Short-Sea-<br />
Verbindungen verlagert werden.<br />
Dadurch wurden CO 2<br />
-Emissionen<br />
um rund 300.000 to (im<br />
Jahr) vermieden.<br />
Heute: Führend in der Branche bei<br />
der Umsetzung von Industrie<br />
4.0: Weiterentwicklung<br />
aller Unternehmensbereiche,<br />
Digitalisierung der Geschäftsprozesse,<br />
Nutzung modernster<br />
Software und neuer<br />
Technologien in der Kommunikation<br />
und beim eingesetzten<br />
Equipment
LKW Walter | promotion<br />
chen, sind bei der WALTER GROUP<br />
goldrichtig. Einige persönliche Eigenschaften<br />
und Fähigkeiten sollte man<br />
darüber hinaus noch mitbringen. Vor<br />
allem den Wunsch, Verantwortung<br />
zu übernehmen. Aber auch so wichtige<br />
Skills wie Teamgeist, Belastbarkeit<br />
und Flexibilität. Nicht zu vergessen die<br />
Bereitschaft, durch Weiterbildung stets<br />
am Puls der Zeit zu bleiben. Am besten<br />
in eine Richtung, die den eigenen<br />
Begabungen und persönlichen Interessen<br />
entspricht.<br />
Familiäres<br />
Miteinander<br />
Umgekehrt galt bei LKW WALTER und<br />
CONTAINEX immer schon die Devise:<br />
Wer so viel mitbringt, bekommt<br />
auch sehr viel zurück! Konkret sind es<br />
erstklassige Aufstiegschancen, umfangreiche<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
ein topmodernes Arbeitsumfeld, überdurchschnittliche<br />
Bezahlung und natürlich<br />
das so typische familiäre Miteinander<br />
in der WALTER GROUP.<br />
Der Familiengedanke war auch jenem<br />
großartigen Mann immer ein besonderes<br />
Anliegen, der über Jahrzehnte<br />
hinweg den österreichischen Privatkonzern,<br />
allen voran LKW WALTER<br />
und CONTAINEX, an die europäische<br />
Spitze führte und 2009 im 88. Lebensjahr<br />
verstarb. Dkfm. Franz Krauter: „Wir<br />
haben als kleiner Familienbetrieb begonnen.<br />
Heute sind wir eine große Familie,<br />
deren Aufgabe es ist, in der Gesellschaft<br />
einen nachhaltigen Beitrag zu wirtschaftlichem<br />
Wohlstand und sozialem Zusammenhalt<br />
im Einklang mit unserer Natur<br />
und Umwelt zu leisten.“<br />
Die Zukunft ist sicher<br />
Ganz im Sinne der Worte von Franz<br />
Krauter arbeiten die Unternehmen der<br />
WALTER GROUP in <strong>Kufstein</strong> auch in<br />
Zukunft an einer kontinuierlichen und<br />
zugleich verantwortungsvollen Weiterentwicklung.<br />
Wobei das Wachstum immer<br />
ausschließlich mit Eigenkapital finanziert<br />
wird. Denn es war schon immer<br />
Die Weihnachtsfeier findet in der Wiener<br />
Hofburg statt.<br />
die Philosophie des Unternehmens, allen<br />
Mitarbeitern nicht nur einen internationalen,<br />
sondern auch einen sicheren<br />
Arbeitsplatz zu bieten.<br />
Apropos Arbeitsplatz<br />
Die Zufriedenheit der Geschäftspartner<br />
und der Mitarbeiter ist der WALTER<br />
GROUP gleichermaßen ein großes Anliegen.<br />
Der Fokus auf die Menschen im<br />
Unternehmen findet seinen Ausdruck<br />
DIE WALTER GROUP<br />
LKW WALTER<br />
Internationale Transportorganisation<br />
AG<br />
www.lkw-walter.com<br />
Führende europäische<br />
Transportorganisation<br />
für Komplettladungen<br />
im LKW-Straßentransport<br />
und im Kombinierten<br />
Verkehr.<br />
CONTAINEX<br />
Container-<br />
HandelsgmbH<br />
www.containex.com<br />
Beim jährlichen Sommerfest steht neben der<br />
sportlichen Aktivität auch der Spaß im Mittelpunkt<br />
Europäischer Marktführer<br />
für mobile Raumsysteme.<br />
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Produktionswerke und<br />
mehr als 150 Depots<br />
in 33 Ländern.<br />
auch in der Gestaltung eines optimalen<br />
Arbeitsumfelds. Sehr geschätzt werden<br />
die Mitarbeiter-Lounge, Unterstützung<br />
für Mittagessen, das Angebot eines<br />
Betriebsarzts und die Förderung unterschiedlichster<br />
Sportaktivitäten und<br />
Mitarbeiter-Events. Legendär ist z. B.<br />
die Weihnachtsfeier für alle Mitarbeiter<br />
in der Wiener Hofburg sowie das Sommerfest<br />
mit Beachvolleyball-Turnier und<br />
Abend-Gala.<br />
Die WALTER GROUP<br />
Standort <strong>Kufstein</strong><br />
Zeller Straße 1<br />
jobs.walter-group.at<br />
Die WALTER GROUP<br />
beschäftigt am Standort<br />
<strong>Kufstein</strong> rund 550 MitarbeiterInnen<br />
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top 100 kufstein | interview<br />
Einfach weniger Steuern<br />
Wirtschaft & Steuern. Klaus Hilber, Präsident der Kammer der Steuerberater<br />
und Wirtschaftsprüfer, wirft einen Blick auf die Pläne der neuen Bundesregierung<br />
und plädiert für Vereinfachung.<br />
ECHO: Im Nationalratswahlkampf<br />
wurden uns von allen Parteien Steuergeschenke<br />
versprochen. Was wird<br />
nun Wirklichkeit?<br />
Klaus Hilber: Die Regierung kündigt<br />
eine Tarifreform und eine Senkung<br />
der Steuersätze in zwei Etappen<br />
an. Der kleinere Teil, wie z. B. der<br />
Familienbonus, wird mit 1. 1. 2019<br />
wirksam, die große Steuerrefom soll<br />
mit 1. 1. 2020 kommen.<br />
ECHO: Welche Änderungen erwarten<br />
Sie?<br />
Hilber: Angekündigt ist zum Beispiel<br />
eine Senkung der Steuersätze<br />
im unteren Bereich. Die erste Stufe,<br />
bis 11.000 Euro, soll weiterhin<br />
steuerfrei sein, die zweite Stufe, bis<br />
derzeit 18.000 Euro, soll angeblich<br />
gesenkt werden. Das ist jedenfalls<br />
eine gute Sache, weil das jener Bevölkerungsgruppe<br />
zugute kommt, die<br />
jeden Euro gut brauchen kann. Diese<br />
Ersparnis wird zu großen Teilen wieder<br />
in den Konsum gehen und damit<br />
bekommt der Finanzminister sie weitestgehend<br />
über die Mehrwertssteuer<br />
zurück.<br />
ECHO: Wie ist die Einkommensteuer<br />
in Österreich im internationalen<br />
Bereich zu bewerten?<br />
Hilber: Wir liegen mit der Einkommensteuer<br />
im internationalen<br />
Vergleich zu hoch, auch wenn es aufgrund<br />
der Vielfalt und der Komplexität<br />
der Steuersysteme schwierig ist,<br />
das genau zu vergleichen.<br />
ECHO: Es soll auch Veränderungen<br />
bei der Körperschaftsteuer für Unternehmen<br />
geben?<br />
Hilber: Ja, auch da liegen wir mittlerweile<br />
zu hoch. Wir haben diese<br />
Steuer ja schon vor rund zehn Jahren<br />
gesenkt, aber mittlerweile haben unsere<br />
Nachbarn nachgezogen und wir<br />
sind mit unserern 25 Prozent wieder<br />
zu teuer. Deutschland hat derzeit<br />
nur 20 Prozent. Die Ideen gehen da<br />
in Richtung Halbierung des Steuersatzes,<br />
wenn die Gewinne nicht entnommen<br />
werden.<br />
ECHO: Welche weiteren Änderungen<br />
erwarten Sie?<br />
Hilber: Das Thema „kalte Progression“<br />
hält sich beharrlich und soll nun<br />
ab 2020 geregelt werden. Ich hoffe<br />
Foto: Kröll<br />
74<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
„Ich wünsche mir eine deutliche<br />
Senkung der Steuerlast und eine<br />
Vereinfachung der Gesetze und<br />
Abläufe.“<br />
<br />
Klaus Hilber,<br />
Präsident der Kammer der Steuerberater<br />
undWirtschaftsprüfer<br />
allerdings, dass eine Änderung nicht<br />
zu einem noch komplizierteren System<br />
führt.<br />
ECHO: Was kommt heuer noch?<br />
Hilber: Vorgezogen wurde die<br />
Rücknahme der Mehrwertsteuer von<br />
dreizehn auf zehn Prozent bei Beherbergungsbetrieben<br />
und Campingplätzen.<br />
Diese Rücknahme gilt allerdings<br />
nur für diese beiden Branchen.<br />
Bei allen anderen bleibt die Erhöhung<br />
in Kraft, das sind z. B. Freizeitbetriebe<br />
wie Theater, Kino, Sportveranstaltungen<br />
oder auch Künstler, Tierärzte<br />
und einige mehr.<br />
ECHO: Mit Jänner kommt ja auch<br />
der Familienbonus. Wie genau wird<br />
der funktionieren?<br />
Hilber: Es liegt ein Gesetzesentwurf<br />
vor, das 1.500 Euro Bonus bis zum<br />
18. Lebensjahr vorsieht, danach 500<br />
Euro z. B. für Studenten. Gleichzeitig<br />
fallen die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten<br />
(2.300 Euro pro<br />
Jahr bis zum zehnten Lebensjahr)<br />
und der Kinderfreibetrag weg. Während<br />
die Absetzbeträge bisher die<br />
Bemessungsgrundlage reduzierten,<br />
ist der Bonus jetzt direkt steuermindernd.<br />
ECHO: Stellen Sie sich vor, Sie hätten<br />
die Möglichkeit, ein Jahr lang als<br />
Finanzminister tätig zu sein. Welche<br />
Änderungen würden Sie angehen?<br />
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Ansprechpartner immer zur Stelle<br />
Martin Schermer und Werner Fill betreiben mit druckvorteil.at den ersten großen Online-Druckshop in Tirol.<br />
Die beiden Geschäftsführer sprechen über die Vorteile eines lokalen Online-Druckanbieters.<br />
Werner Fill und Martin Schermer<br />
haben mit druckvorteil.at den ersten<br />
großen Online-Druckshop in Tirol.<br />
ECHO: Sie haben den Online-<br />
Druckshop druckvorteil.at letztes<br />
Jahr ins Leben gerufen und sind<br />
damit seitdem sehr erfolgreich. Wodurch<br />
unterscheidet sich Ihr Angebot<br />
von anderen Online-Druckanbietern?<br />
Martin Schermer: Das Angebot<br />
von druckvorteil.at kann mit dem<br />
der größeren Anbieter locker mithalten.<br />
Zusätzlich haben wir gegenüber<br />
anderen Online-Druckshops einen<br />
großen Vorteil: Wir sind persönlich<br />
erreichbar und können unsere Kunden<br />
so optimal unterstützen.<br />
Werner Fill: Bei den meisten Online-Anbietern<br />
landet man mit seinen<br />
Fragen in irgendeinem Call-Center.<br />
Wir sind vor Ort und können auch<br />
persönlich vorbeischauen, wenn es<br />
Fragen zu unseren Produkten gibt.<br />
ECHO: Sie bieten auf Ihrer Seite ein<br />
großes Spektrum an Produkten an.<br />
Was, wenn ein Kunde einen speziellen<br />
Wunsch hat und das gewünschte Produkt<br />
nicht auf der Website zu finden ist?<br />
Fill: Selbstverständlich erfüllen wir<br />
unseren Kunden auch gern speziellere<br />
Wünsche. Wenn man etwas<br />
nicht auf der Seite findet, einfach<br />
mailen oder anrufen. Wir werden<br />
uns dann darum kümmern und dem<br />
Kunden unverzüglich ein Angebot<br />
erstellen.<br />
ECHO: Sie betreiben außerdem<br />
auch eine eigene Werbeagentur …<br />
Schermer: Genau. Das heißt,<br />
wenn unsere Kunden selbst noch<br />
keine Druckvorlage haben, können<br />
wir diese natürlich erstellen und ein<br />
komplettes Paket, vom Entwurf bis<br />
zum Druck, anbieten.<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 kufstein | interview<br />
Hilber: Ich muss natürlich zu bedenken<br />
geben, dass viele Vorschläge<br />
am Finanzrahmen scheitern würden.<br />
Aber dennoch bin ich davon<br />
überzeugt, dass vieles möglich wäre.<br />
Zuerst würde ich die Gesamtsteuerlast<br />
deutlich und signifikant senken,<br />
am besten unter den EU-Schnitt auf<br />
38 Prozent. Das würde eine enorme<br />
Dynamik auslösen. Zum einen bei<br />
Unternehmern, die wieder spüren<br />
würden, wenn sie sich einsetzen, viel<br />
leisten und viel arbeiten. Aber auch<br />
bei den Arbeitnehmern. Wer soll<br />
momentan Lust auf Überstunden<br />
haben, wenn jede Überstunde mit<br />
50 Prozent besteuert ist. Eine solche<br />
UNIVERSITÄTSLEHRGANG<br />
Steuerrecht, Rechnungslegung und<br />
Rechnungswesen<br />
Umfang: 4 Semester/75 ECTS-AP<br />
Kosten: EUR 2.500 pro Semester<br />
Veranstaltungsort: Universität<br />
Innsbruck<br />
Nächster Beginn: Wintersemester<br />
<strong>2018</strong>/2019<br />
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Kontakt: Mag. Thomas Krieglsteiner,<br />
Tel. 0512-507-96128<br />
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Technik des Rechnungswesens<br />
inklusive Umsatzsteuerrecht<br />
Umfang: 12 ECTS-AP<br />
Kosten: EUR 1.375<br />
Veranstaltungsort: Universität<br />
Innsbruck<br />
Nächster Beginn: 3. September<br />
<strong>2018</strong><br />
Steuersenkung würde tatsächlich Leistung<br />
belohnen.<br />
ECHO: Wie würde eine Gegenfinanzierung<br />
aussehen können?<br />
Hilber: Um dies finanziell möglich<br />
zu machen, würde ich eine tatsächliche<br />
Vereinfachung des gesamten Systems<br />
veranlassen.<br />
ECHO: Können Sie hier ein Beispiel<br />
nennen?<br />
Hilber: Nehmen wir die Registrierkassenpflicht.<br />
Die bringt dem Finanzminister<br />
viel weniger als erwartet, ist<br />
aber – gerade für kleine Unternehmen<br />
– mit riesigem Aufwand ver-<br />
FORTBILDUNGEN<br />
DER KAMMER DER<br />
STEUERBERATER UND WIRTSCHAFTSPRÜFER<br />
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rechtswissenschaftliche/universitaetskurs-rechnungswesen<br />
Kontakt: Mag. Thomas Krieglsteiner,<br />
Tel. 0512-507-96128<br />
studiendekanat-rewi@uibk.ac.at<br />
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Lohnverrechnungnscamp<br />
Termin: 2. bis 12. Juli <strong>2018</strong><br />
Basiscamp: neun Tage praxisbezogenes<br />
Grundlagenwissen<br />
Praxiscamp: praktische Umsetzung in<br />
einer Steuerberatungskanzlei Ihrer Wahl<br />
Prüfungscamp: Prüfung absolvieren<br />
und Zeugnis der Kammer erhalten<br />
Info-Veranstaltung zu allen Fortbildungen<br />
am Dienstag, 15. Mai <strong>2018</strong>,<br />
um 17.00 Uhr, in der Aula der<br />
Rechtswissenschaftlichen Fakultät<br />
Kontakt: Kammer der Steuerberater<br />
und Wirtschaftsprüfer, Frau Martina<br />
Braunegger, Tel. 0512-589012<br />
E-Mail: tirol@ksw.or.at<br />
bunden. Ein anderes Beispiel ist die<br />
Lohnverrechnung, die aufgrund der<br />
Ausnahmen und Ausnahmen von<br />
den Ausnahmen und Sonderbestimmungen<br />
so kompliziert geworden ist,<br />
dass sie auf allen Seiten nur Kosten<br />
verursacht. Und was ich auch noch<br />
sehr wichtig fände, ist eine Änderung<br />
in der Haltung. Derzeit wird Unternehmern<br />
mit einem Generalverdacht<br />
begegnet. Auch die Strafen wurden in<br />
den letzten Jahren drastisch erhöht.<br />
Da vergeht so manchem Selbstständigen<br />
die Lust am Unternehmertum.<br />
Was ich sofort einstellen würde,<br />
wenn ich Finanzminister wäre, sind<br />
die ganzseitigen Inserate in Tageszeitungen<br />
zu diversen Themen wie zum<br />
Beispiel dem Jahresausgleich. Die<br />
Finanzbehörden haben von jedem<br />
Steuerpflichtigen die E-Mailadresse<br />
und können diesem portofrei die<br />
Information zuschicken. Das würde<br />
auch Geld sparen.<br />
ECHO: Reformminister Moser hat<br />
angekündigt, die Gesetze drastisch<br />
zu entrümpeln, indem Gesetze, die<br />
älter als ein bestimmter Stichtag sind,<br />
einfach für ungültig erklärt werden.<br />
Was halten Sie davon? Ist das so eine<br />
Vereinfachung?<br />
Hilber: Das klingt gut, aber würde<br />
man das ernst nehmen, würde es<br />
bedeuten, dass z. B. das Einkommensteuergesetz<br />
aus dem Jahr 1988 oder<br />
das Körperschaftsgesetz aus dem Jahr<br />
1988 ungültig wären. Das wird wohl<br />
nicht so sein. Stattdessen wird es wiederum<br />
Ausnahmen und noch mehr<br />
Ausnahmen geben. Und am Ende<br />
wird das nichts ändern. Vielleicht fallen<br />
ein paar Gesetze weg, die sowieso<br />
nicht mehr angewendet werden und<br />
von daher auch niemanden stören.<br />
Ich denke, diese Aktion klingt gut, ist<br />
aber mehr Marketing als ein echter<br />
Beitrag zur Vereinfachung.<br />
76<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
Ein neues Zuhause<br />
für Kultur & Kongress.<br />
Willkommen im Kultur Quartier.<br />
• Saal für bis zu 500 Personen<br />
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Familienbetrieb<br />
mit Zukunftsblick<br />
In einem hochkompetititiven Marktumfeld hat sich die<br />
TirLog Transport GmbH als Spezialist für Sondertransporte einen Namen gemacht.<br />
Das Familienunternehmen feierte 2017 seinen zehnten Geburtstag.<br />
Michael Wohleb kommt<br />
gern mit Leuten ins Gespräch.<br />
Trotzdem sei er<br />
kein großer Geschichtenerzähler,<br />
sagt er über sich selbst. Für den jungen<br />
Geschäftsführer des Transportunternehmens<br />
TirLog in Kirchbichl zählen<br />
Fakten nämlich mehr als Geschichten.<br />
Der Job sei naturgemäß hart und nur<br />
was für starke Nerven, aber der gebürtige<br />
Ebbser hat alles in Griff. Er wirkt<br />
freundlich und unkompliziert, reagiert<br />
aber sofort, falls Probleme auftauchen.<br />
Diese zu lösen, gehöre eben zum<br />
Geschäft. Der gelernte Speditionskaufmann<br />
macht seinen Job sehr gern, er<br />
ist auch in den Fachgruppen der Spediteure<br />
und Frachtführer der Wirtschaftskammer<br />
tätig sowie im <strong>Kufstein</strong>er Bezirksausschuss<br />
für Verkehr. Am meisten<br />
störe ihn die medial oftmals einseitige<br />
Darstellung seiner Branche: Moderne<br />
LKW seien rein technisch längst nicht<br />
mehr die klischeehaften Dreckmacher.<br />
Ein eingespieltes Team: Christian (links) ist Prokurist und leitet die Charterabteilung,<br />
Robert (Mitte) und Michael Wohleb führen das Familienunternehmen.<br />
Und wie wäre es um die kapillare Nahversorgung<br />
ohne LKW bestellt?<br />
Die Begeisterung für das Transportwesen<br />
wurde Michael Wohleb, der mit<br />
seinem Vater Robert das Unternehmen<br />
seit dessen Gründung 2007 führt, quasi<br />
in die Wiege gelegt. Der Vater Robert<br />
Wohleb war 18 Jahre lang selbst im<br />
LKW unterwegs und weiß deshalb ganz<br />
genau, wonach der Markt verlangt. Er<br />
ist der Mann für die praktischen Angelegenheiten<br />
rund um die Spezial-<br />
2<br />
ECHO TOP 55 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ 2014
TIRLOG | PROMOTION<br />
transporte, während Michael sich ums<br />
allgemeine Management, ums Personal<br />
und um die Buchhaltung kümmert. Sein<br />
Bruder Christian kümmert sich um die<br />
Ladungsvermittlung, Mama Gerlinde ist<br />
für die angenehme und wohnliche Optik<br />
im Firmensitz zuständig. Darum gilt<br />
der persönliche Kontakt zum Kunden<br />
und das Eingehen auf dessen Bedürfnisse,<br />
wie man es nur in einem Familienbetrieb<br />
fi ndet, als eines der großen<br />
TirLog-Erfolgsgeheimnisse. Den Anfang<br />
machte man noch mit „einfacher“ Ladungsvermittlung.<br />
2008 wurden aber<br />
bereits die ersten eigenen LKW angekauft<br />
und die ersten Mitarbeiter eingestellt.<br />
„Wir haben in diesem Marktumfeld<br />
den riesigen Vorteil, dass wir auch<br />
Spezialtransporte machen“, benennt<br />
Michael Wohleb eine wesentliche Zutat<br />
im Erfolgsrezept von TirLog. So stellen<br />
weder drei Meter breite oder hohe<br />
Maschinen, Fahrzeuge oder Fluggeräte<br />
ein Problem dar. Man verfügt bei TirLog<br />
über das Know-how und die Erfahrung,<br />
um heik le Sondertransporte im In- und<br />
Ausland durchführen zu können, die für<br />
die Konkurrenz zu schwierig sind.<br />
Beim Firmenjubiläum wurde Geld für eine alleinerziehende Mutter aus Kirchbichl<br />
gesammelt. Auch Bürgermeister Herbert Rieder war bei der Übergabe dabei.<br />
ZEHN JAHRE<br />
FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
Am 9. September 2017 feierte der<br />
Familienbetrieb sein zehnjähriges Jubiläum.<br />
Und zwar mit einem Festzelt<br />
am Firmengelände, Freigetränken, Essen<br />
und Livemusik. „Wir hatten eine<br />
Hüpfburg für die Kleinen, ein Feuerwehrauto<br />
und eine große Tombola<br />
für einen wohltätigen Zweck. Dabei<br />
sammelten wir Geld für eine alleinerziehende<br />
Mutter, die uns von der<br />
Gemeinde vermittelt wurde. Insgesamt<br />
konnten 2.712 Euro übergeben<br />
werden“, freut sich Michael Wohleb.<br />
Außerdem bedankt er sich bei allen<br />
Unterstützern und den rund 150 Gästen<br />
der Feier. „Ich möchte mich bei<br />
der Feuerwehr Kirchbichl bedanken,<br />
die uns bei der Organisation und der<br />
Durchführung unseres Fests unterstützt<br />
hat. Danke an alle, die uns bei<br />
unserer Jubiläumsfeier für den guten<br />
Zweck unterstützt haben und sie zu<br />
einem solchen Erfolg gemacht haben“,<br />
zeigt sich Michael Wohleb erkenntlich.<br />
Die Feier war ein großer Erfolg und<br />
Michael Wohleb freut sich schon darauf,<br />
wenn die Firma TirLog ihr nächstes<br />
Jubiläum feiert.<br />
FAKTEN<br />
TirLog Transport GmbH<br />
Gründungsjahr: 2007<br />
Geschäftsführer:<br />
Robert und Michael Wohleb<br />
Leistungen: Ladungsvermittlung<br />
und Spezialtransporte im In- und<br />
Ausland<br />
Seit dem Jahr 2014 sitzt das Unternehmen<br />
in Kirchbichl, wo es neben<br />
einer hauseigenen Waschstraße und<br />
einer Werkstatt auch einen Gabelstapler<br />
zum schnellen und unkomplizierten<br />
Umladen gibt. „Gutes Personal setzt<br />
sich mit der Firma im vorhinein auseinander<br />
und kommt von sich aus auf uns<br />
zu“, sagt Michael Wohleb, der derzeit<br />
19 Angestellte beschäftigt.<br />
A-6322 Kirchbichl • Perlmooserstraße 17 • Tel. +43 / (0)5332 / 20899-0 Fax +43 / (0)5332 / 20899-99<br />
office@tirlog.at • www.tirlog.at<br />
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top 100 KUFSTEIN | interview<br />
„Regionalität ist modern“<br />
Wirtschaft. Raiffeisendirektor Michael Misslinger über die hohe<br />
Investitionstätigkeit im Bezirk, die gute Stimmung trotz hoher Bürokratie und<br />
die Notwendigkeit von Konzepten für die Digitalisierung.<br />
ECHO: Macht sich die gute Konjunktur<br />
auch bei Ihren Kunden bemerkbar?<br />
Und wenn ja, spüren Sie<br />
verstärkt, dass von den Unternehmen<br />
investiert wird?<br />
Michael Misslinger: Vor allem in<br />
unserem Genossenschaftsgebiet (von<br />
Brandenberg bis Walchsee) ist eine<br />
außerordentlich starke Investitionstätigkeit<br />
der Betriebe zu verzeichnen.<br />
Die Auftragsbücher sind voll, der<br />
Wohnbau floriert und damit auch alle<br />
damit verbundenen Gewerke. Für die<br />
Tourismusbetriebe war es eine sehr<br />
gute Saison, die Gästezahlen sind auf<br />
Rekordhöhe. Das historisch niedrige<br />
Zinsniveau begünstigt zusätzlich die<br />
Investitionstätigkeit in den Unternehmen.<br />
ECHO: Wie ist die Stimmung in der<br />
Wirtschaft im Bezirk?<br />
Misslinger: Die Stimmung ist sehr<br />
gut, die Beschäftigungszahlen sind<br />
hoch. Allerdings besteht auch eine<br />
große Nachfrage nach Fachkräften,<br />
die schwer zu finden sind. Junge Leute<br />
strömen verstärkt auf höhere Schulen.<br />
Fach- und Handwerksbetriebe haben<br />
Mühe, junge Mitarbeiter zu finden.<br />
Diesen Trend können wir auch im<br />
Bankenbereich bestätigen.<br />
Vorstandsvorsitzender Dir. Dr. Michael<br />
Misslinger, Raiffeisen Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />
ECHO: In welchen Bereichen sehen<br />
Sie im Bezirk wirtschaftlich die größten<br />
Potenziale?<br />
Misslinger: Bereits stark ausgeprägt<br />
sind die Bereiche Gewerbe und Industrie<br />
sowie Handel und Transportwirtschaft.<br />
Insgesamt ist ein sehr guter<br />
Branchenmix vorhanden. Das größte<br />
Potenzial sehen wir im Bereich der<br />
Digitalisierung, wo es höchste Zeit ist,<br />
Konzepte zu erarbeiten und Maßnahmen<br />
zu ergreifen. Handlungsbedarf<br />
sehen wir auch bei Unternehmen, die<br />
vor der Betriebsweitergabe stehen. In<br />
45 Prozent dieser Fälle ist die Nachfolge<br />
oft noch ungeklärt – ein für die<br />
Zukunft ganz wesentlicher Faktor, um<br />
das hohe Niveau zu halten.<br />
ECHO: Viele Unternehmen klagen<br />
über hohen Bürokratieaufwand, die<br />
neue Datenschutzgrundverordnung<br />
wird vielerorts als ein weiterer bürokratischer<br />
Aufwand gesehen. Viele<br />
Unternehmer finden, dass sich das<br />
negativ auf ihre Ertragslage und damit<br />
auch auf ihre Motivation auswirkt. Beobachten<br />
Sie diesen Trend auch bei Ihren<br />
Kunden? Wie soll und kann man<br />
gegensteuern?<br />
Misslinger: Neue gesetzliche Bestimmungen<br />
erzeugen Unsicherheit<br />
und sind für den Unternehmenserfolg<br />
nicht förderlich. Viele Klein- und Mittelbetriebe<br />
werden damit ganz einfach<br />
unnötig überfordert. Es ist oft schwer,<br />
die Kompetenz im eigenen Unternehmen<br />
aufzubauen. Häufig muss sie teuer<br />
zugekauft werden. Um im Wettbewerb<br />
standhalten zu können, sind verstärkt<br />
auch digitale Medien gefordert, um<br />
Kunden zu erreichen. Es führt kein<br />
Weg mehr am Internet vorbei. Aber<br />
auch hier fehlen häufig Kompetenz<br />
und Know-how. Die gestiegene Regulierungsdichte<br />
macht das Wirtschaften<br />
nicht leichter, im Bankgeschäft sind<br />
es z. B. Beraterhaftung, Dokumentationspflichten,<br />
Basel-III-Erfordernisse<br />
und vieles mehr. Wir können ein Lied<br />
davon singen. Und allen anderen Unternehmern<br />
geht es ähnlich. Alle Branchen<br />
sind von der Überregulierung<br />
betroffen.<br />
ECHO: Wie sehen Sie den Bezirk<br />
<strong>Kufstein</strong> wirtschaftlich aufgestellt?<br />
Misslinger: Der Bezirk <strong>Kufstein</strong> weist<br />
einen sehr guten Branchenmix auf. Die<br />
beiden Städte <strong>Kufstein</strong> und Wörgl zählen<br />
zu den am stärksten wachsenden<br />
Städten Österreichs. Zahlreiche Unternehmensneugründungen<br />
und Betriebsansiedlungen<br />
sind zu verzeichnen<br />
– neben dem Ballungsraum Innsbruck<br />
und Umgebung haben wir in unserem<br />
Bezirk das stärkste Wachstum in Tirol.<br />
Fotos: Christoph Ascher (1), Raiffeisen (1)<br />
80<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
ECHO: Wo liegen die Standortvorteile<br />
bzw. -nachteile des Bezirks?<br />
Misslinger: Ein ganz wesentlicher<br />
Vorteil liegt in der geografischen Lage<br />
– im Herzen Europas. Wir haben eine<br />
sehr gute Verkehrsanbindung. Für Arbeitskräfte<br />
bietet sich ein sehr positives<br />
Umfeld, das Freizeitangebot ist äußerst<br />
attraktiv. Von Nachteil ist sicherlich der<br />
begrenzte Raum und damit verbunden<br />
die hohen Preise für Grundstücke und<br />
für das Thema Wohnen.<br />
ECHO: In den letzten Jahren ist viel<br />
in den Tourismus im Bezirk investiert<br />
worden. Wie sehen Sie die touristische<br />
Entwicklung im Bezirk?<br />
Misslinger: Ich sehe die touristische<br />
Entwicklung grundsätzlich positiv.<br />
Tourismus spielt sich vor allem in den<br />
Seitentälern ab. Leider hat sich das<br />
Thema Verkehr zu einem Problem<br />
entwickelt, wie man am Beispiel <strong>Kufstein</strong><br />
sehen kann. Die Stadt <strong>Kufstein</strong><br />
entwickelt sich neben dem Tourismus<br />
auch immer mehr in Richtung Kulturstadt.<br />
Hier wird eine sehr gute Arbeit<br />
gemacht. Die Rad-WM im Sommer<br />
wird zusätzliche Akzente setzen.<br />
ECHO: Banken sind ja selbst auch<br />
Wirtschaftsunternehmen. Wie schätzen<br />
Sie die Rolle der Regionalbanken<br />
für den <strong>Kufstein</strong>er Wirtschaftsstandort<br />
ein. Auch im Hinblick auf Arbeitsplätze,<br />
Wertschöpfung usw.<br />
Misslinger: Das Bewusstsein für<br />
Regionalität nimmt in allen Bereichen<br />
zu. Wir leben das Prinzip Raiffeisen<br />
„aus der Region für die Region“ seit<br />
jeher und investieren die bei uns veranlagten<br />
Kundengelder ausschließlich<br />
für Projekte in unserer Region. Die<br />
Raiffeisengruppe feiert heuer den<br />
200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm<br />
Raiffeisen. Seine Idee „Hilfe zur<br />
Selbsthilfe – was einer nicht vermag,<br />
das vermögen viele“ ist moderner<br />
denn je. Raiffeisen übernimmt Verantwortung<br />
für die Gesellschaft und<br />
für die Region. Regionalbanken, wie<br />
auch unsere Raiffeisen Bezirksbank<br />
<strong>Kufstein</strong>, sind ein wichtiger Arbeitgeber.<br />
In nahezu allen Orten gibt es noch<br />
eine Bankstelle und damit Menschen,<br />
die für unsere Kunden da sind. Die<br />
Digitalisierung macht aber auch vor<br />
der Tür der Banken keinen Halt, in Zukunft<br />
wird es massive Veränderungen<br />
geben. Raiffeisen geht den Weg der<br />
„Digitalen Regionalbank“ und bietet<br />
seinen Kunden ein umfassendes<br />
Online-Angebot, setzt aber vor Ort<br />
nach wie vor auf die Kompetenz und<br />
persönliche Beratung eines Beraters.<br />
Vor allem im Firmenkundengeschäft<br />
Das Firmenkundenberatungsteam der Raiffeisen Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />
mit Vorstand Dir. Mag. Peter Hechenblaickner (rechts außen).<br />
dreht sich alles um die persönliche Beziehung<br />
zwischen Berater und Unternehmer<br />
– das Firmenkundengeschäft<br />
ist ein Individualgeschäft. Kompetenz,<br />
Kundennähe und -vernetzung werden<br />
die zentralen Erfolgsfaktoren sein. Die<br />
Herausforderung für Regionalbanken<br />
liegt in der Effizienzsteigerung gerade<br />
in den Organisationsstrukturen, in den<br />
Geschäftsprozessen sowie im Einsatz<br />
der IT. Natürlich profitieren Regionalbanken<br />
vom starken wirtschaftlichen<br />
Wachstum, mit dem Trend der Digitalisierung<br />
gilt es aber, Schritt zu halten.<br />
ECHO: Regionalbanken übernehmen<br />
in den Regionen oft die Funktion<br />
wichtiger Sponsoren in Sport, Kultur<br />
und im Sozialbereich. Welche Bedeutung<br />
haben diese Tätigkeitsbereiche im<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong>?<br />
Misslinger: Aus unserer Sicht eine<br />
ganz wesentliche. Als Genossenschaftsbank<br />
sehen wir die Förderung und Unterstützung<br />
der Vereine in den Orten<br />
sogar als unsere Verpflichtung. Vereine<br />
fördern das soziale Miteinander, stellen<br />
eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung<br />
nicht nur für junge Menschen dar und<br />
sind für unsere Gesellschaft ganz wesentlich.<br />
In Tirol und auch im Bezirk<br />
<strong>Kufstein</strong> haben Vereine eine große<br />
Tradition. Im vergangenen Jahr wurden<br />
allein von unserer Raiffeisenbank<br />
rund 400 Projekte aus den Bereichen<br />
Gemeinschaft und Soziales, Kunst und<br />
Kultur, Schule und Bildung, Umwelt<br />
sowie Sport und Freizeit unterstützt.<br />
Sehr namhafte Beträge fließen jährlich<br />
in diese Unterstützungen. Sponsoring<br />
bei Raiffeisen ist mehr als nur Geldverteilen.<br />
Allerorts hört man, wie schwer<br />
es ist, noch Unterstützer zu finden.<br />
Natürlich gehen auch wir sehr bewusst<br />
und sparsam mit dem eigenen Geld<br />
um, doch die Förderung der Region<br />
lassen wir uns als Regionalbank nicht<br />
nehmen.
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Wirtschaftsstandort<br />
Wirtschaft. Die Rechtsanwälte Herbert Marschitz, Peter Petzer, Hannes<br />
Bodner und Clemens Telser sprechen über den Bezirk <strong>Kufstein</strong> als Wirtschaftsstandort<br />
und die Entbürokratisierungsmaßnahmen der Regierung.<br />
ECHO: Wie lässt sich die wirtschaftliche<br />
Struktur im Bezirk <strong>Kufstein</strong> charakterisieren?<br />
Herbert Marschitz: Der Bezirk<br />
<strong>Kufstein</strong> zeichnet sich durch eine vielfältige<br />
Gewerbestruktur, einen guten<br />
Branchenmix, der von gut strukturierten<br />
landwirtschaftlichen Betrieben,<br />
Tourismusbetrieben über klein- und<br />
mittelständige Unternehmen bis hin zu<br />
international agierenden Unternehmen<br />
reicht. Dieser sehr gute Branchenmix,<br />
in dem auch die Industrie eine zentrale<br />
Rolle spielt, ist für den Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
von immenser Bedeutung. Gerade die<br />
Industrie bzw. die sogenannten „Big<br />
Player“ sind für das internationale,<br />
vernetzte Denken wichtig und die im<br />
Bezirk ansässigen Unternehmen sind<br />
in Bayern seit Langem wettbewerbsfähig<br />
und haben gezeigt, dass sie über<br />
den Tellerrand hinausschauen. Gerade<br />
dieser optimale Mix aus großen Leitbetrieben<br />
und zahlreichen kleinen und<br />
mittleren Unternehmen ist die Stärke<br />
unseres Bezirks. Das gewährleistet<br />
wirtschaftliche Stabilität. Hand in Hand<br />
mit dem Tourismus als bedeutendem<br />
Wirtschaftsfaktor ist der Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
überaus breit aufgestellt.<br />
ECHO: Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
in <strong>Kufstein</strong> im vergangenen<br />
Jahr war durchaus positiv. Welche<br />
Branchen haben besonders profitiert?<br />
Wird sich dieser Trend im aktuellen<br />
Jahr fortsetzen?<br />
Von links: Rechtsanwälte Herbert Marschitz, Peter Petzer, Eva-Elisabeth Marschitz,<br />
Hannes Bodner und Clemens Telser.<br />
Peter Petzer: Aufgrund der äußerst<br />
positiven Auftragslage war die wirtschaftliche<br />
Entwicklung im Bezirk im<br />
vergangenen Jahr sehr positiv. Dies<br />
spiegelt sich in allen Branchen wider,<br />
sodass alle hievon profitiert haben.<br />
Wir stehen in einem ständigen Wettstreit<br />
mit anderen Regionen. Gerade<br />
die niedrige Arbeitslosenquote und<br />
der Umstand, dass fast alle Bereiche<br />
über volle Auftragsbücher verfügen,<br />
zeigen, dass unsere Unternehmen<br />
hervorragend wirtschaften. Noch einmal:<br />
Der Mix aus großen, mittleren<br />
und kleinen Betrieben trägt zu einer<br />
gegenseitigen Befruchtung bei. Auch<br />
die Nähe zu Bayern spielt dabei eine<br />
nicht unwesentliche Rolle. Vom dortigen<br />
aktuellen Investitionsschub profitieren<br />
zahlreiche Betriebe aus dem<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong>. Dieser Trend wird<br />
sich auch im nächsten Jahr fortsetzen.<br />
Gerade die Zahlen im Tourismusbereich<br />
– Sommer wie Winter – zeigen,<br />
dass hier der Trend noch einmal nach<br />
oben gegangen ist. Von diesem Umstand<br />
profitieren auch alle anderen<br />
Branchen, sodass sich für den Bezirk<br />
eine positive Entwicklung auch im<br />
nächsten Jahr abzeichnet.<br />
ECHO: Die Grenzregion <strong>Kufstein</strong><br />
leidet unter den Grenzkontrollen. Ist<br />
eine Besserung in Aussicht? Soll die<br />
EU aus Ihrer Sicht etwas dagegen unternehmen?<br />
Foto: Privat<br />
82 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
Hannes Bodner: Nicht nur die<br />
Grenzkontrollen bereiten der Stadt<br />
<strong>Kufstein</strong> und dem Umfeld Schwierigkeiten.<br />
In den Wintermonaten ist<br />
die Vignettenflucht und der damit<br />
verbundene Ausweichverkehr eine<br />
unzumutbare Belastung für die<br />
Grenzregion. Eine Besserung scheint<br />
hier nicht in Sicht. Dies belastet nicht<br />
nur die Bevölkerung sondern auch<br />
die Umwelt. Stundenlage Staus sind<br />
gerade kein Ausrufezeichen für den<br />
so starken Tourismus im Bezirk.<br />
Bei starkem Verkehr bzw. Urlauberschichtwechsel<br />
im Winterreiseverkehr<br />
reichte der Rückstau von der<br />
Grenze bis über die Autobahnanschlussstelle<br />
Wörgl-Ost hinaus. Es gab<br />
Wartezeiten von bis zu 70 Minuten<br />
und gerade in den Monaten Jänner,<br />
Februar und März besonders viele<br />
Stautage. Dass dies kontraproduktiv<br />
ist, ist klar. Bei den Grenzkontrollen<br />
wird es eine Unterstützung durch die<br />
EU nicht geben. Es handelt sich hier<br />
„Ziel muss ein entbürokratisierter,<br />
effizienter<br />
und starker Wirtschaftsstandort<br />
Österreich<br />
sein.“<br />
Clemens Telser<br />
leider um nationale Angelegenheiten.<br />
Bei der Vignettenflucht ist der<br />
Nationalrat gefordert und hier insbesondere<br />
die Regierungsparteien. Eine<br />
Unterstützung vor der Wahl wurde<br />
mehrfach angekündigt, leider fehlt es<br />
noch an der Umsetzung. Wie so oft in<br />
der Politik wird offensichtlich das, was<br />
vor der Wahl versprochen wurde, im<br />
Nachhinein nicht eingehalten. Darunter<br />
leidet nicht nur die Grenzregion<br />
<strong>Kufstein</strong>, sondern der gesamte Bezirk<br />
und somit auch die Wirtschaft.<br />
ECHO: Die neue Bundesregierung<br />
verspricht, Maßnahmen zur Entbürokratisierung,<br />
vor allem für Unternehmer,<br />
vorzunehmen. Merkt man davon<br />
bereits etwas? Welche Maßnahmen<br />
sind aus Ihrer Sicht notwendig und<br />
umsetzbar? Was erwarten Sie sich für<br />
die kommenden Jahre?<br />
Clemens Telser: Die Entbürokratisierung<br />
ist tatsächlich schon seit<br />
Jahren ein Wunsch der Wirtschaft.<br />
Nachdem die Regierungen der vergangenen<br />
Jahre hier über eine Ankündigungspolitik<br />
nicht hinausgekommen<br />
sind, scheint die jetzige Bundesregierung<br />
tatsächlich Maßnahmen<br />
hierzu zu setzen. Ziel muss ein endbürokratisierter,<br />
effizienter und starker<br />
Wirtschaftsstandort Österreich sein.<br />
Wir sprechen immer davon, dass wir<br />
mit unseren Unternehmen in einem<br />
ständigen internationalen Wettstreit<br />
stehen. Damit Österreich weiterhin<br />
europaweit in einer anerkannt guten<br />
Position steht, müssen angekündigte<br />
Reformvorhaben zügig umgesetzt<br />
werden. Österreich hat bis dato keine<br />
Maßnahmen gesetzt, um seinen<br />
Verwaltungsapparat adäquat zu reduzieren.<br />
Dies spürt der Unternehmer<br />
und Bürger im täglichen Leben. Aus<br />
Unternehmersicht ist dringend eine<br />
Vereinfachung und Harmonisierung<br />
der Bemessungsgrundlagen für die<br />
Lohnabgaben und Sozialversicherungsbeiträge<br />
notwendig. Das derzeitige<br />
Arbeitsrecht ist unpraktikabel<br />
und schikanös. Das Fördersystem ist<br />
zudem viel zu komplex. Weiters sollte<br />
der Fokus auf die Beseitigung von<br />
Doppelgleisigkeiten in den Strukturen<br />
gelegt werden. Auch ist die musterknabenhafte<br />
Übererfüllung von<br />
EU- und sonstigen internationalen<br />
Verpflichtungen, die in Österreich<br />
eine ebenso lange wie teure Tradition<br />
hat, zu vermeiden. Wichtig ist es, die<br />
Unternehmen von statistischen Meldepflichten<br />
zu entlasten. Das Verwaltungsstrafrecht<br />
soll reformiert, die öffentliche<br />
Auftragsvergabe entrümpelt<br />
und weiterentwickelt werden. Mit den<br />
Maßnahmen der neu beschlossenen<br />
Standortoffensive hat die Regierung<br />
eine wesentliche Forderung der Wirtschaft<br />
umgesetzt. Das Lehrlingspaket,<br />
mit wesentlichen Adaptierungen im<br />
Sinne einer modernen Lehre und ihrer<br />
Inhalte, sowie die Erweiterungen<br />
bei der Genehmigungsfreistellungsverordnung<br />
sind richtungsweisende<br />
Maßnahmen für einen modernen<br />
Wirtschaftsstandort. Auch die bereits<br />
beschlossene Abschaffung des Kumulationsprinzips<br />
(Mehrfachbestrafung)<br />
und die Umsetzung des Prinzips „beraten<br />
statt strafen“ waren erste Schritte<br />
in die richtige Richtung, um den<br />
Wirtschaftsstandort Österreich zu<br />
stärken. Dass in Zukunft noch weitere<br />
Maßnahmen zu setzen sind, ist gerade<br />
für die heimische Wirtschaft ein<br />
notwendiges Muss. Wir erwarten uns<br />
für die kommenden Jahre, dass seitens<br />
der Bundesregierung eben noch<br />
weitere Maßnahmen für die Stärkung<br />
des Wirtschaftsstandorts Österreich<br />
gesetzt werden. Eine unternehmerfreundliche<br />
und effiziente Bürokratie<br />
stützt unsere Unternehmen und<br />
macht sie auch wettbewerbsfähig.<br />
Interview: Maria Witting<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong> 83
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Keine Panik<br />
Datenschutz. Rechtsanwalt Philip Paumgarten (die anwälte – Waldbauer<br />
Paumgarten, Naschberger und Partner) erklärt, warum Klein- und Mittelbetriebe<br />
keine Panik vor der neuen Datenschutzgrundverordnung haben<br />
müssen und wie man am besten mit den neuen Richtlinien umgeht.<br />
ECHO: Seit 25. Mai ist die neue EU-<br />
Datenschutzgrundverordnung (DS-<br />
GVO) in Kraft. Worum geht es dabei<br />
grundsätzlich?<br />
Philip Paumgarten: Mit der DS-<br />
GVO möchte die EU einheitliche<br />
Bestimmungen im Datenschutz<br />
schaffen. Bisher bestanden in den<br />
einzelnen Mitgliedstaaten erhebliche<br />
Unterschiede in diesem Bereich. Die<br />
Verwertung von Daten wurde mittlerweile<br />
zum lukrativen Geschäft, bei<br />
dem das Interesse des Einzelnen am<br />
Schutz seiner Daten wenig berücksichtigt<br />
wird. Mit der neuen DSGVO<br />
wird den Unternehmen ein sorgfältigerer<br />
Umgang mit diesen Daten<br />
vorgeschrieben und den Betroffenen<br />
weitreichendere Rechte eingeräumt.<br />
Rechtsanwalt Philip Paumgarten spricht<br />
über die Datenschutzgrundverordnung.<br />
Die Verordnung existiert bereits seit<br />
einem Jahr, sodass wir schon längere<br />
Zeit wissen, was auf uns zukommt.<br />
Wirksam wurde die DSGVO nun<br />
Ende Mai.<br />
ECHO: Wie haben sich die Unternehmen<br />
in der Praxis auf die DSGVO<br />
vorbereitet?<br />
Paumgarten: Von vielen Unternehmen<br />
wurde dieses Thema lange Zeit<br />
eher stiefmütterlich behandelt, was<br />
wenig verwundert. Schließlich bestehen<br />
weite Teile der Vorgaben laut DS-<br />
GVO schon seit vielen Jahren in Form<br />
des österreichischen Datenschutzgesetzes<br />
(DSG 2000). Dennoch ist in<br />
der Praxis ein sehr freizügiger Umgang<br />
mit personenbezogenen Daten<br />
zu beobachten, sowohl aufseiten der<br />
Unternehmer wie auch aufseiten der<br />
Betroffenen. Die Rechte der Verbraucher<br />
werden durch die DSGVO zwar<br />
nochmals klar und deutlich festgehalten.<br />
Weitreichende Veränderungen<br />
bringt die DSGVO im Ergebnis aber<br />
nicht.<br />
ECHO: Ein Unterschied sind jedoch<br />
die höheren Strafandrohungen in der<br />
DSGVO …<br />
Paumgarten: Das trifft zu. Die DS-<br />
GVO soll vor allem diejenigen Unternehmen<br />
erfassen, die mittlerweile<br />
erhebliche Gewinne mit der Verarbeitung<br />
personenbezogener Daten machen.<br />
Die Strafe für eine Missachtung<br />
des Datenschutzes soll sich an der<br />
wirtschaftlichen Leistung dieser Unternehmen<br />
orientieren. In Österreich<br />
sind Strafen dieser Größenordnung<br />
in den meisten Bereichen des Verwaltungsrechts<br />
hingegen nicht üblich.<br />
Allerdings wurden die aus österreichischer<br />
Sicht enormen Strafdrohungen<br />
der DSGVO oft zu stark in den Vordergrund<br />
gerückt.<br />
ECHO: Brauchen sich österreichische<br />
Unternehmer also nicht vor<br />
diesen höheren Strafen zu fürchten?<br />
Paumgarten: Kleine und mittelständige<br />
Unternehmen, deren Geschäftsmodell<br />
nicht in der systematischen<br />
Auswertung personenbezogener<br />
Daten besteht, sind nicht der typische<br />
Anwendungsfall der DSGVO. Der<br />
österreichische Gesetzgeber hat die<br />
strengen Strafregelungen im Rahmen<br />
eines Anpassungsgesetzes auch bereits<br />
erheblich entschärft. Es besteht für die<br />
meisten Unternehmen daher kein<br />
Grund, sie zu fürchten.<br />
ECHO: Wie beurteilen Sie die Ausnahmen,<br />
die vom österreichischen<br />
Gesetzgeber für die öffentliche Hand<br />
gemacht werden? In der Verwaltung<br />
soll bei Verstößen immerhin auch<br />
nicht gestraft werden.<br />
Paumgarten: Diese Ausnahme<br />
erachte ich für bedenklich. Die Verwaltungsbehörden<br />
werden de facto<br />
von der DSGVO ausgenommen. Aus<br />
Fotos: die anwälte<br />
84 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
meiner Sicht besteht für diese weitreichende<br />
Ausnahme keine sachliche<br />
Rechtfertigung. Schließlich soll die<br />
DSGVO dem Einzelnen die Chance<br />
geben, Einfluss darauf zu nehmen,<br />
was mit seinen Daten passiert, an wen<br />
diese weitergegeben und wie sie verarbeitet<br />
werden. Ich halte es für einen<br />
mutigen Schritt, die Behörden weitreichend<br />
auszunehmen, zumal gerade<br />
dort eine große Menge personenbezogener<br />
Daten, mitunter auch sensibler<br />
Daten, verarbeitet wird. Warum in diesem<br />
Fall das Recht des Bürgers nicht<br />
anwendbar sein soll, darüber Auskunft<br />
zu verlangen, unrichtige Daten berichtigen<br />
oder – wenn keine Verwendung<br />
mehr dafür besteht – auch löschen zu<br />
lassen, ist nicht ersichtlich.<br />
ECHO: Welche Maßnahmen sollten<br />
von kleineren Firmen jetzt getroffen<br />
werden, um der DSGVO entsprechen<br />
zu können?<br />
Paumgarten: Zu allererst möchte<br />
ich dazu raten, die DSGVO nicht<br />
als Schreckgespenst zu betrachten.<br />
Man sollte die DSGVO zum Anlass<br />
nehmen, sich mit dem Thema<br />
Datenschutz auseinanderzusetzen.<br />
Dazu muss man in einem ersten<br />
Schritt erheben, an welchen Stellen<br />
im Unternehmen Daten erfasst oder<br />
verarbeitet werden, die sich direkt<br />
oder indirekt auf eine natürliche<br />
Person beziehen. Oftmals stellt man<br />
fest, dass dies in vielen Bereichen<br />
des Unternehmens geschieht. Meist<br />
ist dies aber zulässig. Die DSGVO<br />
sieht zahlreiche Gründe vor, wonach<br />
das Speichern und Verarbeiten<br />
von Daten ausdrücklich erlaubt ist.<br />
Beispielsweise dürfen Daten für die<br />
Bearbeitung und Abrechnung von<br />
die anwälte - Waldbauer, Paumgarten, Naschberger und Partner<br />
„Ich sehe keinen sachlichen<br />
Rechtfertigungsgrund<br />
für diesen Vertrauensvorschuss,<br />
der<br />
den Behörden entgegengebracht<br />
wird.“<br />
Aufträgen und die Erfüllung öffentlich-rechtlicher<br />
Pflichten etwa aus<br />
der Bundesabgabenordnung oder<br />
den Sozialversicherungsgesetzen verarbeitet<br />
werden. Oftmals ist die Verwendung<br />
von Daten auch aufgrund<br />
einer Interessensabwägung zulässig,<br />
weil das Interesse des Unternehmers,<br />
die Daten weiterhin behalten<br />
und verarbeiten zu dürfen, größer<br />
ausfällt als das Interesse des Betroffenen,<br />
diese Daten löschen zu lassen.<br />
All diese Gründe rechtfertigen aber<br />
nur die notwendige Verarbeitung der<br />
Daten zu ebendiesem Zweck. Für<br />
jede darüber hinausgehende Verarbeitung<br />
braucht es eine Einwilligung<br />
des Betroffenen. Im Allgemeinen<br />
soll das Einholen einer Einwilligung<br />
nur Ultima Ratio sein, wenn es keinen<br />
anderen Grund gibt, warum die<br />
Daten verarbeitet werden dürfen.<br />
Schließlich ist die Einwilligung ein<br />
sehr fragiler Grund, da sie vom Betroffenen<br />
jederzeit zurückgezogen<br />
werden kann.<br />
ECHO: Wie sollte man als Unternehmer<br />
damit umgehen, wenn Auskunftsanfragen<br />
zu Daten eintreffen?<br />
Paumgarten: Anfragen müssen<br />
binnen einem Monat beantwortet<br />
werden. Diese Frist kann bei besonderen<br />
Gründen auf bis zu drei Monate<br />
erstreckt werden. Wichtig ist vorerst,<br />
dass das Recht auf Auskunft und auch<br />
die anderen Rechte des Betroffenen jeweils<br />
höchstpersönliche Rechte sind.<br />
Das heißt, der Betroffene kann nur<br />
persönlich Auskunft über seine Daten<br />
erhalten. Wenn eine solche Anfrage im<br />
Unternehmen eintrifft, muss deshalb<br />
vorerst die Identität des Anfragenstellers<br />
überprüft werden, um nicht einer<br />
fremden Person Auskunft zu erteilen.<br />
Viele Anfragen erfolgen über E-Mails<br />
oder Anrufe. Hier muss der Unternehmer<br />
den Anfragenden zuerst auffordern,<br />
sich auszuweisen, zum Beispiel<br />
durch einen Lichtbildausweis. Wenn<br />
sich die Person nicht ausweist, muss<br />
und darf keine Auskunft erteilt werden.<br />
Jedenfalls sollte man den Anfragesteller<br />
aber binnen einem Monat informieren,<br />
dass man seine Anfrage nicht bearbeiten<br />
darf und muss, solange seine<br />
Identität nicht zweifelsfrei feststeht. Im<br />
Allgemeinen sollte man auf Anfragen<br />
nur schriftlich (nicht mittels E-Mail)<br />
reagieren. Interview: Maria Witting<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong><br />
85
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Entbürokratisierung<br />
Verwaltungsreform. Steuerberater Alexander Gessler spricht über die Pläne<br />
der Regierung, den Verwaltungsaufwand für Unternehmer zu reduzieren,<br />
und neue Maßnahmen zur Geldwäscheprävention.<br />
ECHO: Die Regierung ist dabei,<br />
eine groß angelegte Verwaltungsreform<br />
durchzuführen. Welche Änderungen<br />
entstehen dadurch? Was ist<br />
das Ziel dieser Reform?<br />
Alexander Gessler: Ziel der Reform<br />
ist eine Vereinfachung in der<br />
Verwaltung. Es gibt im Moment<br />
sehr viele Auflagen für Unternehmen,<br />
angefangen bei Betriebsbewilligungen<br />
über Betriebsanlagengenehmigungen,<br />
Konzessionen und<br />
Gewerbeberechtigungen. Diese<br />
Hürden sollen abgebaut werden,<br />
damit Unternehmensgründungen<br />
einfacher und günstiger werden.<br />
Der bürokratische Aufwand soll<br />
abgebaut werden und sogenannte<br />
Überregulierungen sollen durch<br />
die Reform wegfallen. Vor allem für<br />
Klein- und Mittelbetriebe ist dies<br />
sehr wichtig.<br />
ECHO: Wie wird sich das auf den<br />
Wirtschaftsstandort Österreich auswirken?<br />
Gessler: Durch die Reform wird<br />
versucht, Österreich als Standort<br />
für Unternehmen wieder attraktiver<br />
zu machen. Durch die Überregulierung<br />
waren die Hürden für Neugründungen<br />
und Unternehmensansiedlungen<br />
bis jetzt sehr hoch.<br />
ECHO: Im Zuge der Verwaltungsreform<br />
soll es auch eine Aufgabenreform<br />
geben. Wie werden die Aufgaben<br />
der Behörden reformiert?<br />
Gessler: Im Moment haben wir<br />
das Problem, dass teilweise mehrere<br />
Behörden mit einer Aufgabe<br />
betraut sind. Bis jetzt wurde zum<br />
Beispiel die GPLA-Prüfung, also<br />
die gemeinsame Prüfung aller<br />
lohnabhängigen Abgaben, von den<br />
Sozialversicherungen und vom Finanzamt<br />
durchgeführt. Dadurch,<br />
dass oft mehrere Behörden für eine<br />
Aufgabe zuständig waren, kam<br />
es vor, dass unterschiedliche Behörden<br />
den Unternehmen widersprüchliche<br />
Auflagen erteilten. Es<br />
ist durchaus sinnvoll, dass die Aufgaben<br />
nun klarer einer einzigen Behörde<br />
zugewiesen werden. Dieser<br />
Prozess wird sicherlich langwierig<br />
und kompliziert, weil keine Stelle<br />
gerne Kompetenzen abgeben wird,<br />
aber schlussendlich wird dadurch<br />
für die Unternehmen der Verwaltungsaufwand<br />
vereinfacht.<br />
ECHO: Auch bei den Sozialversicherungen<br />
soll es zu einigen Änderungen<br />
kommen. Wie schätzen Sie<br />
diese Reform ein, die teilweise auf<br />
heftigen Gegenwind stößt?<br />
Gessler: Aus den bis jetzt 21 Sozialversicherungen<br />
sollen durch<br />
Zusammenlegungen fünf Versicherungen<br />
werden. Außerdem<br />
sollen die Leistungen innerhalb<br />
einer Versicherung harmonisiert<br />
werden. Ob das Ziel, eine Milliarde<br />
Fotos: Witting<br />
86 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
Euro dadurch einzusparen, erreicht<br />
werden kann, wird sich zeigen. Die<br />
Reform stößt auf Widerstand, weil<br />
die Funktionäre der bestehenden<br />
Struktur sich gegen diese Einsparungen<br />
stemmen. Die Reform<br />
der Sozialversicherungen ist aber<br />
auf jeden Fall eine sinnvolle Maßnahme<br />
und es können dadurch<br />
Kosten eingespart werden. Es ist<br />
nicht nachvollziehbar, warum es<br />
so viele Funktionärs- und Verwaltungsposten<br />
braucht, und die Sozialversicherungen<br />
sind nicht dazu<br />
da, Versorgerposten für ehemalige<br />
Politiker zu schaffen. Ohne eine<br />
Reform ist das System, das wir haben,<br />
à la longue auch nicht mehr<br />
finanzierbar.<br />
ECHO: Ursprünglich war auch<br />
eine Zerschlagung der Allgemeinen<br />
Unfallversicherungsanstalt (AUVA)<br />
geplant. Nun ist deren Schicksal<br />
wieder ungewiss. Was wäre hier aus<br />
Ihrer Sicht sinnvoll?<br />
Gessler: Ich denke, dass es durchaus<br />
möglich und wahrscheinlich<br />
auch sinnvoll wäre, wenn man die<br />
AUVA einfach in die österreichische<br />
Sozialversicherung eingliedert. Der<br />
Widerstand ist hier groß, weil die<br />
AUVA auch Krankenhäuser betreibt.<br />
Ich denke jedoch, dass diese<br />
Krankenhäuser ohne Weiteres von<br />
der österreichischen Sozialversicherung<br />
weitergeführt werden könnten.<br />
Es spricht nichts gegen eine solche<br />
Eingliederung.<br />
„Die Maßnahmen zur<br />
Geldwäscheprävention<br />
führen zu neuen bürokratischen<br />
Auflagen.“<br />
ECHO: Ein weiteres wichtiges<br />
Thema im Moment sind die neuen<br />
Maßnahmen zur Geldwäscheprävention.<br />
Inwiefern sind die Unternehmen<br />
von den Änderungen<br />
betroffen?<br />
Gessler: Vor allem der Berufsstand<br />
der Steuerberater und Rechtsanwälte<br />
ist hier von weiteren Auflagen betroffen.<br />
Im Konkreten müssen wir<br />
Geldflüsse beobachten und, wenn<br />
etwas verdächtig ist, diese Geldflüsse<br />
der Geldwäschemeldestelle melden,<br />
ohne den Klienten darüber zu<br />
informieren. Diese Auflage sehe ich<br />
als sehr problematisch an. Ein Steuerberater<br />
steht eigentlich in einem<br />
sehr engen Vertrauensverhältnis zu<br />
seinen Klienten.<br />
ECHO: Bisher erfolgten solche<br />
Meldungen durch die Banken. Warum<br />
werden nun die Steuerberater<br />
dazu verpflichtet?<br />
Gessler: Natürlich erhofft sich der<br />
Gesetzgeber so, Geldwäsche noch<br />
mehr zu unterbinden. Für den Berufsstand<br />
der Steuerberater bedeuten<br />
diese Auflagen einen Vertrauensverlust.<br />
Das Verhältnis zwischen<br />
Steuerberatern und Klienten basiert<br />
auf Vertrauen, ähnlich dem eines<br />
Rechtsanwalts mit seinem Klienten.<br />
Niemand würde von einem Rechtsanwalt<br />
verlangen, vertrauliche Informationen<br />
herauszugeben oder<br />
seinen Klienten anzuschwärzen. Es<br />
ist sehr problematisch, dass das jetzt<br />
von Steuerberatern verlangt wird,<br />
und es zusätzlich verboten ist, die<br />
Klienten darüber zu informieren.<br />
Zusätzlich ist diese neue Auflage<br />
wieder mit bürokratischem Aufwand<br />
verbunden. Jeder Klient muss befragt<br />
werden und es müssen aufwändig<br />
Kundenprofile erstellt werden, anhand<br />
derer dann eingeschätzt wird,<br />
wie risikobehaftet die einzelnen<br />
Klienten sind. Bei neuen Kunden ist<br />
das vielleicht noch verständlich, bei<br />
Klienten, die man schon viele Jahre<br />
betreut und gut kennt, finde ich es<br />
nicht nachvollziehbar.<br />
ECHO: Wie sind die Strafandrohungen,<br />
wenn ein verdächtiger<br />
Geldfluss nicht gemeldet wird?<br />
Gessler: Wenn die Meldung nicht<br />
gemacht wird, gibt es sehr hohe<br />
Strafen, die bis zu einem Entzug der<br />
Berufsbefugnis führen können. Es<br />
hängt natürlich davon ab, wie verdächtig<br />
die Transaktion tatsächlich<br />
war, und es ist schwer einzustufen,<br />
was auffallen müsste und was nicht.<br />
Darüber werden dann die Gerichte<br />
entscheiden müssen.<br />
Interview: Maria Witting<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong><br />
87
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Intelligent steuern<br />
Leistbares Wohnen. Herbert Schöpf ist Experte für Immobilien- und<br />
Baurecht. ECHO sprach mit ihm über das politische Top-Thema<br />
leistbares Wohnen, die Idee 50/30/20 und die Leerstandserhebung.<br />
ECHO: In Sachen leistbares Wohnen<br />
gibt es derzeit unterschiedliche Ideen,<br />
eine davon ist die Vertragsraumordnung.<br />
Was halten Sie als Jurist davon?<br />
Herbert Schöpf: Prinzipiell ist hier<br />
festzuhalten, dass bei der Vertragsraumordnung<br />
die öffentliche Hand<br />
zivilrechtlich tätig wird und dass die<br />
Vertragsraumordnung im Spannungsverhältnis<br />
zwischen hoheitlichem<br />
Handeln und privatrechtlichen Vereinbarungen<br />
steht. Jedem hoheitlichen<br />
Handeln, z.B. im Rahmen einer Umwidmung<br />
oder bei Erlass eines Bebauungsplans,<br />
muss ein Gesetz zugrunde<br />
liegen, das nennen wir das Legalitätsprinzip.<br />
An einem Beispiel gezeigt, bedeutet<br />
dies Folgendes. Wenn eine Gemeinde<br />
sagt: Ich widme den Freilandgrund<br />
nur dann in Bauland um, wenn<br />
du maximal 1.000 Euro beim Verkauf<br />
des Grundes ver langst, dann ist das<br />
derzeit vom Tiroler Raumordnungsgesetz<br />
nicht gedeckt. Dieses Gesetz sieht<br />
keinen Preisdeckel vor. Folglich bedeutet<br />
das, dass man mit dem Instrument<br />
Vertragsraumordnung sehr sorgsam<br />
und sehr überlegt umgehen muss, damit<br />
man nicht in der Sittenwidrigkeit<br />
landet. Generalisierende Vorgaben<br />
lässt die Raumordnung per se nicht<br />
zu, weil eine Vorgabe jeweils sachlich<br />
gerechtfertigt werden muss. Und noch<br />
eines ist klar: Vertragsraumordnung<br />
greift im Wesentlichen nur bei Umwidmungen<br />
und bei Bebauungsplänen<br />
und nicht im Rahmen des allgemeinen<br />
Baurechts.<br />
ECHO: Was kann man mit den derzeitigen<br />
Vorgaben machen?<br />
Schöpf: Es gibt viele Möglichkeiten,<br />
steuernd einzugreifen. Ich nenne hier<br />
zum Beispiel die Möglichkeit, Infrastrukturkosten<br />
an den Widmungswerber<br />
weiterzugeben. Oft widmen<br />
Gemeinden Bauland und vergessen,<br />
welch hohe Infrastrukturkosten für die<br />
Gemeinde die Folge sind – Kanal, Straßen<br />
oder auch neue Kindergärten und<br />
Schulen, die durch den Zuzug notwendig<br />
werden. Hier kann eine Gemeinde<br />
vom Bauträger Zuschüsse zur Infrastruktur<br />
verlangen und dadurch jene<br />
Grundstücksspekulanten, denen es nur<br />
ums schnelle Geld geht, abschrecken.<br />
Auch die Möglichkeit, in den Baukörper<br />
steuernd einzugreifen, macht die<br />
Raumordnung möglich. So kann eine<br />
Gemeinde vorgeben, dass nicht die beliebten<br />
Zwei-Zimmer-Wohnungen, die<br />
dann an Studenten vermietet werden,<br />
gebaut werden, sondern kann gezielt<br />
Vorgaben für Familienwohnungen<br />
machen.<br />
ECHO: Der neue Bürgermeister<br />
von Innsbruck will bei allen größeren<br />
Bauvorhaben zwingend die Regel<br />
50/30/20 vorgeben, d. h. 50 Prozent<br />
wohnbaugeförderten, 30 Prozent<br />
wohnbauförderungsnahen und 20<br />
Prozent frei finanzierten Wohnbau.<br />
Halten Sie diese Regel für umsetzbar?<br />
Schöpf: Das halte ich schon vom<br />
Prinzip der Wohnbauförderung für<br />
schwer umsetzbar. Derzeit ist die<br />
Fotos: Kröll<br />
88 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
echtliche Lage so, dass gemeinnützige<br />
Wohnbauträger objektgefördert bauen<br />
können, d. h. sie bekommen auf das<br />
gesamte Wohnbauvorhaben Wohnbauförderung,<br />
wenn sie die Richtlinien<br />
einhalten, was an Orten wie Inns bruck<br />
immer schwieriger wird und manches<br />
Mal nicht möglich ist. Private Bauträger<br />
erhalten derzeit keine Objektförderung,<br />
d. h. sie müssten so günstig bauen,<br />
dass sie die geforderten 50% der Flächen<br />
an förderungswürdige Personen<br />
verkaufen können. Das allein schon<br />
ist bei den derzeitigen Grundstückspreisen<br />
nahezu unmöglich. Außerdem<br />
ergäbe sich dadurch oftmals eine sehr<br />
schwierige Situation, weil jene wohnbauförderungsnahen<br />
Wohneinheiten<br />
zwar um 25% über dem Wohnbauförderungssatz<br />
verkauft werden dürften,<br />
aber keine bessere Bauausstattung<br />
erhalten würden. Ganz zu schweigen<br />
von den 20% frei finanzierten Flächen,<br />
die derart teuer werden würden, dass<br />
sie wohl kaum noch Käufer finden<br />
könnten. Ich denke nicht, dass man mit<br />
diesem Modell Wohnen günstiger machen<br />
kann , es wird wohl eher zu einem<br />
Rückzug der Bauträger kommen und<br />
damit der Wohnungsmarkt noch mehr<br />
angeheizt werden..<br />
ECHO: Welche Lösungen sehen Sie?<br />
Schöpf: Man könnte zum Beispiel<br />
Anleihen vom grünen Grundverkehr<br />
nehmen. Dieser bietet einen Preisdeckel<br />
für landwirtschaftliche Flächen,<br />
um der Spekulation entgegenzuwirken.<br />
So könnte man zum Beispiel in den<br />
Städten und Gemeinden mit besonders<br />
hohen Grundkosten Kernzonen<br />
vorgeben, in denen man einen Preisdeckel<br />
einführt. Das wäre rechtlich<br />
machbar und würde zu günstigeren<br />
Wohnungen innerhalb der Kernzonen<br />
führen. Voraussetzung hierfür ist<br />
jedoch eine entsprechende Novelle des<br />
Tiroler Raumordnungsgesetzes. Ein<br />
„Nicht einmal die gemeinnützigen<br />
Wohnbauträger<br />
können derzeit an<br />
allen Orten die Wohnbauförderrichtlinien<br />
einhalten.“<br />
Herbert Schöpf,<br />
Rechtsanwalt<br />
weiterer Punkt, um den wir uns kümmern<br />
müssen, sind die teilweise absurd<br />
ansteigenden Baukosten. Schuld daran<br />
sind zum einen die überbordenden<br />
Bauvorschriften, welche dem Bauträger<br />
Ausführungs- und Ausstattungsvorgaben<br />
auferlegen, welche in vielen Fällen<br />
als überzogen zu beurteilen sind, sich<br />
jedoch erheblich in den Baukosten<br />
niederschlagen. Zum anderen hat<br />
man am heimischen Markt auch lange<br />
genug Protektionismus betrieben, sodass<br />
es mangels offenem Wettbewerb<br />
zu einer erblichen Steigerung der Baukosten<br />
gekommen ist. Speziell in den<br />
Gewerken Elektro und Haustechnik<br />
ist dieses Phänomen zu beobachten.<br />
Angebote haben sich im Vergleich zu<br />
den Vorjahren um bis zu 100% verteuert,<br />
obwohl die Materialkosten nur um<br />
rund 5% und die Personalkosten um<br />
2-3% gestiegen sind. Hier muss man<br />
eine neue Kultur etablieren und breiter<br />
ausschreiben.<br />
ECHO: Die neue Stadtregierung<br />
will auch der Spekulation mit gefördertem<br />
Wohnbau einen Riegel<br />
vorschieben und dafür sorgen, dass<br />
wohnbaugeförderter Wohnraum<br />
auch nach Rückzahlung des Förderdarlehens<br />
preisgebunden und somit<br />
leistbar bleibt.<br />
Schöpf: Bei den derzeitigen Regelungen<br />
sehe ich da wieder das gleiche<br />
Problem. Außer bei den gemeinnützigen<br />
Wohnbauten ist ja nicht der<br />
Wohnraum gefördert, sondern die<br />
Person, deshalb sprechen wir von<br />
Subjektförderung. Wie man in diesem<br />
Fall eine Preisbindung zustande<br />
bekommt, ist mir nicht nachvollziehbar.<br />
Da wird man entweder die<br />
Objekte wohnbaufördern müssen,<br />
was für das Land schwer finanzierbar<br />
sein wird, oder man muss die Wohnbauförderung<br />
gänzlich neu aufstellen.<br />
Ich möchte auch darauf hinweisen,<br />
dass derartige Vorschriften auch die<br />
Schattenwirtschaft befördern würden.<br />
Nachdem die Wohnungsnot sicherlich<br />
größer ist als die Angst vor dem<br />
Steuerbetrug, ist hier gut vorstellbar,<br />
dass die eine Summe im Vertrag steht<br />
und der Aufpreis schwarz den Besitzer<br />
wechselt.<br />
ECHO: Stichwort: Leerstandserhebung.<br />
Wie ist eine solche Erhebung<br />
machbar und was ist davon zu halten?<br />
Schöpf: So wie bei der Freizeitsitzregelung<br />
ist das wohl nur über den<br />
Strom- und Wasserverbrauch machbar,<br />
allerdings finde ich das höchst<br />
problematisch. Eine generelle Erhebung<br />
ist meiner Meinung nach ein<br />
sehr starker Eingriff in die Persönlichkeitsrechte<br />
und die Eigentumsrechte.<br />
Außerdem wird eine Leerstandserhebung<br />
auch durch die neue Datenschutzverordnung<br />
nicht einfacher. Es<br />
sollte vielmehr Anreize geben, leerstehende<br />
Wohnungen zu vermieten.
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Papier war gestern<br />
Steuerberater. Wer kennt das nicht? Belege abheften, Kontoauszüge einordnen,<br />
Ordner zum Steuerberater schleppen und wieder abholen – mit dem<br />
BILLUP-Steuerberater Geisler & Hirschberger gehört dies der Vergangenheit<br />
an. Markus Bartl und Markus Geisler haben BILLUP entwickelt und<br />
erzählen davon.<br />
ECHO: Warum haben Sie BILLUP<br />
entwickelt?<br />
Markus Bartl: Wir sind insgesamt<br />
sieben junge Steuerberater,<br />
die sich die Frage gestellt haben, ob<br />
Buchhaltung nicht moderner und<br />
unter Einsatz der heute zur Verfügung<br />
stehenden technischen Mittel<br />
gestaltet werden kann. Unser<br />
Zugang zu unserem Beruf ist geprägt<br />
vom Gedanken der Kundenfreundlichkeit<br />
und wir haben die<br />
Vorteile moderner EDV und ihrer<br />
Möglichkeiten schon in unserer<br />
Ausbildung als selbstverständlich<br />
angesehen.<br />
Markus Geisler: Also haben<br />
wir in einem intensiven Prozess<br />
BILLUP entwickelt und im wahrsten<br />
Sinne des Wortes mehrere Jahre<br />
daran gearbeitet.<br />
ECHO: BILLUP ermöglicht eine<br />
papierlose Buchhaltung. Was heißt<br />
das für Ihre Klienten konkret?<br />
Geisler: Das bedeutet für unsere<br />
Klienten, dass sie nie mehr Rechnungen,<br />
Belege und Kontoauszüge<br />
lochen, ablegen, ordnen und zum<br />
Steuerberater bringen bzw. wieder<br />
abholen müssen. Sie müssen auch<br />
nie mehr zeitaufwendig nach einem<br />
bestimmten Beleg suchen.<br />
Von links: Markus Bartl, Geschäftsführer der BILLUP Österreich, Michael Hirschberger<br />
und Markus Geisler von der BILLUP Tirol.<br />
ECHO: Das klingt verführerisch,<br />
aber wie kommen Sie zu den relevanten<br />
Unterlagen Ihrer Klienten?<br />
Geisler: BILLUP-Klienten scannen<br />
oder fotografieren ihre Belege<br />
mit dem Handy und diese werden<br />
automatisiert an den BILLUP-Steuerberater<br />
übermittelt. Eine enorme<br />
Arbeitszeitersparnis. Von den Nerven<br />
ganz abgesehen!<br />
ECHO: Was passiert mit den eingescannten<br />
Daten?<br />
Geisler: Die Daten werden in die<br />
BILLUP-Cloud hochgeladen, die<br />
Software analysiert die Belege und<br />
es werden vom System automatisch<br />
Buchungsvorschläge erzeugt. Das<br />
Abtippen von Rechnungen durch<br />
den Buchhalter gehört endgültig der<br />
Vergangenheit an.<br />
Foto: Kux<br />
90<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
Bartl: BILLUP setzt modernste<br />
Texterkennungs- und Schnittstellentechnologien<br />
ein. Damit<br />
garantieren wir, dass die Klientendaten<br />
präzise, revisionssicher und<br />
nach den geltenden Datenschutzvorschriften<br />
verarbeitet werden.<br />
Schneller und sicherer im Zeitalter<br />
der Digitalisierung ist Buchhaltung<br />
nicht möglich.<br />
ECHO: Wie garantieren Sie die<br />
Sicherheit der Klientendaten?<br />
Hirschberger: Die Daten werden<br />
an ein zertifiziertes Hochsicherheitsrechenzentrum<br />
übermittelt<br />
und gespeichert. BILLUP-Klienten<br />
können die allerhöchsten Sicherheitsstandards<br />
ihrer Daten betreffend<br />
erwarten.<br />
ECHO: Welche Vorteile haben<br />
BILLUP-Klienten noch?<br />
Geisler: Ein enormer Vorteil ist,<br />
dass die Online-Buchhaltung tagesaktuell<br />
geführt werden kann.<br />
Wir führen regelmäßige Buchhaltungs-Checks<br />
vor Ort bei unseren<br />
BILLUP-Klienten durch und erstellen<br />
zeitnahe mit dem BILLUP-<br />
Klienten definierte Reports. Böse<br />
Überraschungen gehören mit<br />
BILLUP der Vergangenheit an.<br />
Voraussetzung dafür ist natürlich,<br />
dass der Kunde seine Belege auch<br />
zeitnah scannt oder fotografiert<br />
und damit eine Automatisierung<br />
ermöglicht.<br />
Bartl: Da die Buchhaltung so<br />
tagesaktuell ist, sind auch die Forderungen<br />
und Verbindlichkeiten<br />
jederzeit aktuell. Die BILLUP-<br />
Steuerberater übernehmen auch<br />
gerne das Mahnwesen und den<br />
Zahlungsverkehr. So ist der Unternehmer<br />
zeitlich entlastet, er kann<br />
seine Außenstände schneller minimieren<br />
und die eigenen Zahlungsverpflichtungen<br />
termingerecht bedienen,<br />
ohne weitere Arbeitsschritte<br />
setzen zu müssen.<br />
ECHO: Wer und wie kann man<br />
BILLUP-Klient werden?<br />
Geisler: BILLUP ist für jeden geeignet,<br />
der eine Finanzbuchhaltung<br />
führt. Der Kleinbetrieb profitiert<br />
genauso wie ein Großunternehmen.<br />
Zunächst besprechen wir<br />
mit dem interessierten Klienten<br />
die Erwartungen, analysieren gemeinsam<br />
und erstellen mit dem<br />
Klienten eine Verfahrensdokumentation,<br />
wie BILLUP im konkreten<br />
Fall eingesetzt werden kann. Wir<br />
begleiten mit unserem Team die<br />
Implementierung von BILLUP<br />
intensiv direkt beim Klienten und<br />
stehen natürlich laufend für Fragen<br />
zur Verfügung.<br />
Hirschberger: Natürlich bleibt<br />
der Steuerberater der erste Ansprechpartner.<br />
BILLUP bietet<br />
Unterstützung beim Umstieg in<br />
die papierlose und automatisierte<br />
Buchhaltung. Bei Fragen steht<br />
Ihnen unsere BILLUP-Hotline<br />
für schnelle und unbürokratische<br />
Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung.<br />
ECHO: Kann man sich online<br />
über BILLUP informieren?<br />
Bartl: Unsere Homepage<br />
www.BILLUP.at ist vor Kurzem<br />
online gegangen. Neben dem<br />
BILLUP-Video, welches alles in<br />
Kürze erklärt, stehen weitere zahlreiche<br />
Informationen zur Verfügung.<br />
Es lohnt sich für jeden Unternehmer,<br />
einen Blick darauf zu<br />
werfen. Interview: Sissi König<br />
BEIM KAFFEE VOM SCAN BIS<br />
ZUR AUSWERTUNG ALLES LIVE<br />
VERFOLGEN:<br />
1. Belege einscannen<br />
und hochladen<br />
Sie legen Ihre Rechnungen<br />
in den Scanner und drücken<br />
auf „Scannen“. Die Belege werden<br />
gescannt und als digitales Dokument<br />
in die BILLUP-Cloud hochgeladen.<br />
Was Sie sonst noch tun müssen?<br />
Gar nichts. Wie möchten Sie Ihren<br />
Kaffee?<br />
2. Auslesen der Daten<br />
Unsere Software liest<br />
die Daten Ihrer Rechnungen<br />
aus und erstellt automatisch<br />
Buchungsvorschläge.<br />
3. Kontrollieren der<br />
Daten<br />
Die ausgelesenen<br />
Daten werden kontrolliert. Aufgrund<br />
der hohen Texterkennungsrate reduziert<br />
sich das manuelle Eingreifen auf<br />
ein Minimum. Schneller geht’s nicht.<br />
4. Automatisches<br />
Buchen<br />
Die Buchungsvorschläge<br />
werden mittels Mausklick<br />
freigegeben. Das teure Abschreiben<br />
von Rechnungen gehört endgültig<br />
der Vergangenheit an!<br />
5. Automatisches<br />
Erstellen Ihrer<br />
individuellen Auswertung<br />
Wir führen routinemäßige Buchhaltungs-Checks<br />
durch und erstellen<br />
abschließend Ihre Auswertung.<br />
Möchten Sie noch einen Kaffee?<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong><br />
91
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Notwendige<br />
Vereinfachungen<br />
Steuerberater. Mag. Martin Thaler von der Kanzlei Adelsberger & Thaler<br />
äußert sich zur wirtschaftlichen Situation im Bezirk, zu Änderungen der<br />
Steuerreform und blickt in die digitale Zukunft der Steuerkanzlei.<br />
ECHO: Österreich befindet sich in<br />
einer Hochkunjunkturphase. Wie<br />
schlägt sich das bei Ihren Klienten nieder?<br />
Martin Thaler: Es schlägt sich insgesamt<br />
sehr positiv nieder. Die Geschäftsauslastung<br />
ist sehr gut, vor allem<br />
im Baugewerbe. Es ist jedoch schwierig<br />
für die Firmen, die große Nachfrage zu<br />
bedienen. Zudem stehen viele Firmen<br />
vor der großen Herausforderung, Mitarbeiter<br />
mit entsprechender Qualifikation<br />
zu finden – sei es im Facharbeiter-,<br />
Handwerker- oder im administrativen<br />
Bereich. Durch den Mangel an Facharbeitern<br />
wird man in der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung gehemmt. Es<br />
werden grundsätzlich immer höher<br />
qualifizierte Arbeitskräfte gesucht. Der<br />
Fachkräftemangel ist insgesamt eine<br />
große Herausforderung, die es zu lösen<br />
gilt.<br />
ECHO: Wie schätzen Sie die konjunkturellen<br />
Entwicklungen für Ihre<br />
Region ein?<br />
Thaler: Der Bezirk <strong>Kufstein</strong> ist eine<br />
sehr florierende Gegend, die durch<br />
einen guten Branchenmix und durch<br />
die Grenznähe zwischen Italien und<br />
Deutschland gekennzeichnet ist. Aufgrund<br />
der starken, wirtschaftlichen Lage<br />
ist jedoch auch die Problematik des<br />
Fachkräftemangels in dieser Region<br />
deutlich stärker zu spüren.<br />
ECHO: Der „Familienbonus“ soll Familien<br />
ab 2019 bis zu 1.500 Euro pro<br />
Kind bringen. Wie schätzen Sie diese<br />
Neuerung ein?<br />
Thaler: Grundsätzlich sehe ich jede<br />
Steuererleichterung positiv, da die<br />
Abgabenquote meiner Meinung nach<br />
deutlich zu hoch ist. Steuerliche Erleichterungen<br />
für Familien sind absolut<br />
zu begrüßen, weil man wirtschaftlich<br />
einen relativ starken Rückfluss der<br />
Gelder in den Wirtschaftskreislauf<br />
erwarten darf. Denn Familien tendieren<br />
dazu, eine kleinere Sparquote zu<br />
haben. Die Familienförderung ist als<br />
Maßnahme durchaus wichtig. Diese<br />
Neuerung hat natürlich auch ihre<br />
Stärken und Schwächen. Fakt ist, dass<br />
im Falle einer Steuererleichterung<br />
nur diejenigen davon profitieren, die<br />
auch Steuern zahlen. Denn Anspruch<br />
auf den neuen Familienbonus haben<br />
Eltern, die Lohnsteuer zahlen und<br />
mehr als 1.200 Euro brutto monatlich<br />
verdienen. Der Steuerbonus steigt<br />
dann mit der Höhe des Einkommens.<br />
Wenn man keine Lohnsteuer zahlt, da<br />
der Verdienst zu gering ist, so erhält<br />
man auch keinen Familienbonus. Es<br />
geht meiner Meinung nach aber in die<br />
richtige Richtung. Trotzdem würde<br />
ich ein System mit einem „Familiensplitting“<br />
bevorzugen, das aber einen<br />
deutlich stärkeren Eingriff in das System<br />
darstellt.<br />
ECHO: Welche Änderungen erwarten<br />
Sie in Bezug auf die Steuerreform<br />
und welche Änderungen wären Ihrer<br />
Meinung nach notwendig?<br />
Fotos: Kopp<br />
92 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
Thaler: Das erste Ziel sollte sein, die<br />
Abgabenquote deutlich zu senken.<br />
Deutschland hat beispielsweise eine<br />
niedrigere Abgabenquote von 40,7 Prozent<br />
und produziert sogar Budgetüberschüsse,<br />
während Österreich nach wie<br />
vor keinen ausgeglichenen Haushalt<br />
hat und eine Abgabenquote von 42,5<br />
Prozent. Hätte Österreich auch die Abgabenquote<br />
Deutschlands, wären das<br />
ca. 6,6 Milliarden Euro mehr für die Bevölkerung!<br />
Politik tendiert immer dazu,<br />
mehr auszugeben, als eingenommen<br />
wurde. Man sollte sich auch überlegen,<br />
wie das Budget ausgeglichen werden<br />
kann. Gegenfinanzierung bedeutet für<br />
mich, Ausgaben im öffentlichen Bereich<br />
zu senken. Der Staat Österreich<br />
übernimmt zu viele Aufgaben und es<br />
wird teilweise auch ineffizient gearbeitet.<br />
Unser Steuersystem ist an Komplexität<br />
kaum zu übertreffen. Es gibt viele<br />
Gesetze, die selbst für Spezialisten immer<br />
wieder zu Auslegungsproblemen<br />
führen. Aus meiner Sicht ist es negativ,<br />
Gesetze zu erlassen, die von der Allgemeinheit<br />
nicht verstanden werden.<br />
Zudem ist die Qualität der Gesetze<br />
mangelhaft. Es gibt immer mehr Erlässe,<br />
immer mehr Verordnungen, wodurch<br />
es un übersichtlich wird und dazu<br />
führt, dass eine permanente Rechtsunsicherheit<br />
in der Anwendung herrscht.<br />
Vor allem im Beitragsrecht wird viel<br />
diskutiert, ob gewisse Zuschläge zahlungspflichtig<br />
wären oder nicht. Das<br />
macht die Lohnverrechnung unheimlich<br />
kompliziert. Die Gesetze gehören<br />
massiv vereinfacht.<br />
„Die Zukunft der Buchhaltung<br />
geht dahin, dass<br />
Daten auf Rechnungen<br />
automatisch erfasst und<br />
übertragen werden.“<br />
ECHO: Welche geschäftlichen Herausforderungen<br />
beschäftigen die<br />
wirtschaftstreibenden Unternehmen<br />
aktuell am meisten?<br />
Thaler: Die Unternehmer beklagen<br />
vor allem den Mangel an geeigneten<br />
Arbeitskräften, kritisieren aber auch<br />
die Höhe der Steuern bzw. der Sozialversicherung.<br />
Ein aktuelles Thema ist<br />
auch die Bewältigung administrativer<br />
Aufgaben, wie beispielsweise die Datenschutz-Grundverordnung.<br />
Diese gilt für<br />
jedes Unternehmen, das in irgendeiner<br />
Weise personenbezogene Daten verarbeitet,<br />
wie beispielsweise eine Kundendatei<br />
führt, Rechnungen ausstellt oder<br />
Lieferantendaten speichert. Aus meiner<br />
Sicht wurde sie ohne vernünftige Richtlinien<br />
eingeführt und ist grundsätzlich<br />
für Großbetriebe konzipiert, weshalb sie<br />
für kleinere Betriebe eine große Herausforderung<br />
darstellt. Es gibt mittlerweile<br />
eine unglaubliche Datenmenge, die wir<br />
den öffentlichen Stellen zur Verfügung<br />
stellen müssen. Diese administrativen<br />
Aufgaben hindern teilweise auch am<br />
operativen Arbeiten.<br />
ECHO: Steuerberatung 4.0: Welche<br />
Erfahrungen machen Sie beim Thema<br />
Digitalisierung? Wie schätzen Sie diese<br />
Entwicklung ein?<br />
Thaler: Digitalisierung ist auch in der<br />
Steuerberatung ein großes Thema. Es<br />
steigert die Qualität unserer Arbeit, da<br />
die Dokumentation präziser und einfacher<br />
erfolgt. Die reine Digitalisierung,<br />
also der Austausch der analogen durch<br />
digitale Belege, bringt aber nicht den<br />
entscheidenden Vorteil. Im Gegenteil,<br />
oft ist die reine Bearbeitungszeit für<br />
den digitalen Beleg länger. Der Nutzen<br />
der reinen Digitalisierung entsteht erst<br />
durch die Verknüpfung des Belegs,<br />
das leichtere und schnellere Wiederauffinden.<br />
Fakt ist, dass wir durch die<br />
Digitalisierung einen riesigen Qualitätsgewinn<br />
haben und die Systeme<br />
integrierter werden. Es ist uns dadurch<br />
möglich, Standardarbeiten schneller<br />
zu erledigen. Digitalisierung bedeutet<br />
aber auch, dass gewisse Kontrollnotwendigkeiten<br />
erhöht werden müssen.<br />
Zudem hat man die Möglichkeit, dem<br />
Mandanten mehr Informationen zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
ECHO: Wird es in Zukunft die papierlose<br />
Steuerkanzlei geben?<br />
Thaler: Eine Steuerkanzlei komplett<br />
ohne Papier wird es wahrscheinlich<br />
nicht geben. Wir werden aber auf jeden<br />
Fall weniger Papier produzieren.<br />
Das Endprodukt, beispielsweise die<br />
fertige Bilanz, braucht man nicht auf<br />
Papier. Positiv an der Digitalisierung ist<br />
auch, dass das Suchen nach Belegen in<br />
Aktenordnern wegfällt. Aber gewisse<br />
Dokumente oder auch Rechen- und<br />
Gedankenschritte sind für mich persönlich<br />
auf Papier einfacher.<br />
ECHO: Wie sieht für Sie die Buchhaltung<br />
der Zukunft aus?<br />
Thaler: Die Buchhaltung wird zunehmend<br />
automatisiert. Im Fokus steht der<br />
Übergang von Dokumenten zur Aufbewahrung,<br />
bei der ein elektronisches<br />
Format das Papier ablöst. Die Daten<br />
auf der Rechnung werden in Zukunft<br />
automatisch erfasst und übertragen. In<br />
kleinen und mittleren Unternehmen ist<br />
das aber noch zu wenig verbreitet, da es<br />
auch von der Kooperation zwischen<br />
den Geschäftspartnern abhängig ist.<br />
Grundsätzlich sehe ich die Buchhaltung<br />
aber im großen Wandel.<br />
<br />
Interview: Verena Kopp<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong> 93
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Investitionen in die<br />
Zukunft<br />
<strong>Kufstein</strong>. Seit 1908 entwickelt und produziert Pirlo überlegene<br />
Verpackungslösungen. Mag. Wolfgang Schauer im Interview über das<br />
solide Wachstum des Unternehmens, die führende Position am Markt und<br />
konkrete Zukunftspläne.<br />
ECHO: Welche Erfahrungen haben<br />
Sie nach dem ersten Jahr als Geschäftsführer<br />
bei Pirlo in Bezug auf<br />
das Wachstum des Unternehmens<br />
gemacht? Welche Ziele und Strategien<br />
werden Sie weiterhin verfolgen?<br />
Mag. Wolfgang Schauer: Pirlo ist<br />
eine gesunde Firma und es ist natürlich<br />
immer schön, wenn man mit beiden<br />
Händen ins Volle greift und beim<br />
Wachstum mit dabei sein kann. Pirlo<br />
gibt es seit 110 Jahren. Die Strategie<br />
des Unternehmens war immer organisch<br />
zu wachsen. Das bedeutet, aus<br />
eigner Kraft heraus zu wachsen. Bei<br />
dieser Strategie werden wir bleiben.<br />
Wir haben keinen gefährlichen Wachstumsdrang,<br />
wir wollen mit den Mitteln<br />
wachsen, die wir selbst finanzieren können.<br />
Wir investieren also in Maschinen<br />
und neue Gebäude. Es ist eine gesunde<br />
Strategie, der wir weiterhin treu bleiben,<br />
da sie die Basis für Stabilität und<br />
Sicherheit seit 110 Jahren ist.<br />
ECHO: Wo liegt das Alleinstellungsmerkmal<br />
von Pirlo?<br />
Schauer: Unsere Dosen und Tuben<br />
werden im Wesentlichen für<br />
Kunden der Branchen Chemie/<br />
Technik, Nischen bei Nahrungsund<br />
Genussmitteln sowie Kosmetik<br />
und Pharma hergestellt. Wir sind der<br />
Spezialist und der Nischenplayer am<br />
Markt. Wir machen das, was andere<br />
nicht können oder nicht wollen, weil<br />
beispielsweise die Auftragsmenge<br />
zu gering ist. Die Strategie hat sich<br />
erfolgreich bewährt. Wir sind derjenige<br />
am Markt, der ein offenes<br />
Ohr für den Kunden hat, der sich<br />
um Kundenanliegen kümmert, der<br />
„Das große Plus von Pirlo<br />
ist es, kundenindividuelle<br />
Lösungen zu schnitzen. Wir<br />
schöpfen nicht aus dem<br />
Standardrepertoire. Wir<br />
bauen eine Lösung um das<br />
Produkt herum.“<br />
Probleme löst, der flexibel ist. Die<br />
Mitbewerber haben zum Teil den<br />
Außendienst schon stark reduziert<br />
und verweisen ihre Kunden auf<br />
Internetbestellungen. Wir haben<br />
immer noch einen Außendienst, fahren<br />
weiterhin zum Kunden, hören<br />
uns die Probleme an und versuchen<br />
eine Lösung zu finden. Das große<br />
Plus von Pirlo ist es, kundenindividuelle<br />
Lösungen zu schnitzen. Wir<br />
schöpfen nicht aus dem Standardrepertoire.<br />
Wir bauen eine Lösung um<br />
das Produkt herum.<br />
ECHO: Welche Bedeutung hat die<br />
Verpackung bei der Kaufentscheidung<br />
eines Kunden?<br />
Schauer: Die Verpackung ist ein<br />
wesentliches Momentum bei der<br />
Kaufentscheidung eines Kunden und<br />
hierbei hat die Dose viele Vorteile. Es<br />
gab eine Phase, in der die Dose vermehrt<br />
durch Kunststoffverpackungen<br />
verdrängt wurde. Das hat sich aber<br />
stabilisiert, diese starke Verdrängung<br />
spüren wir zurzeit nicht mehr. Fakt ist,<br />
dass Verpackungen eine wichtige Rolle<br />
spielen. Beispielsweise wurde unsere<br />
innovative „Shaped Can“ aufgrund<br />
ihres außergewöhnlichen Designs<br />
2016 mit dem österreichischen Staatspreis<br />
ausgezeichnet. Sie wurde für<br />
hochwertige Speiseöle konzipiert. Die<br />
Pirlo<br />
Unternehmensgruppe<br />
• Pirlo Cans, <strong>Kufstein</strong><br />
• Pirlo Tubes, <strong>Kufstein</strong><br />
• Pirlo Industrial, Korneuburg<br />
• Pirlo Poland, Pionki<br />
Umsatz 2017: 75.496.000 Euro<br />
Mitarbeiter Gruppe: 437<br />
Leitung der Unternehmensgruppe:<br />
Rainer Carqueville &<br />
Wolfgang Schauer<br />
office@pirlo.com<br />
Fotos: Kopp<br />
94 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
„Wir bleiben der Strategie<br />
des Unternehmens<br />
treu, da sie die Basis für<br />
Stabilität und Sicherheit<br />
seit 110 Jahren ist.“<br />
taillierte, ergonomische Formgebung<br />
ermöglicht eine besonders einfache<br />
Benutzung, da die Dose perfekt in der<br />
Hand liegt. Die Herstellung der Dose<br />
aus Weißblech ist kein einfaches Unterfangen.<br />
Deshalb sind wir in diesem<br />
Bereich Spezialist und Nischenplayer.<br />
ECHO: Welche Trends gibt es <strong>2018</strong><br />
im Verpackungsdesign?<br />
Schauer: Die Branche steht vor der<br />
großen Herausforderung von kleineren<br />
Losgrößen. Die Kunden versuchen,<br />
individueller zu werden. Kleinere<br />
Losgrößen bedeuten, dass Maschinen<br />
umgestellt werden müssen. Wir haben<br />
darauf reagiert, indem wir in eine neue<br />
Druckmaschine investiert haben, die<br />
sechs Farben in einem Druckvorgang<br />
druckt. Des Weiteren sind Kunststofftuben<br />
stark im Trend, wobei wir bereits<br />
Laminattuben herstellen. Denn<br />
mit der Gründung der Pirlo Tubes<br />
im Jahr 2010 haben wir als erster Hersteller<br />
von Kunststofftuben auf digital<br />
bedruckbare Tuben gesetzt. Die Laminattube<br />
kehrt in den ursprünglichen<br />
Zustand zurück, wenn man sie drückt.<br />
Gleichzeitig weist die Laminattube<br />
eine sehr dünne Wandstärke auf und<br />
trägt somit maßgeblich zu Rohstoffersparnis<br />
und Nachhaltigkeit bei.<br />
ECHO: Welche konkreten Pläne<br />
haben Sie für die Zukunft des Unternehmens?<br />
Schauer: Im Sinne des organischen<br />
Wachstums werden wir unseren<br />
Standort und damit auch die Produktion<br />
erweitern. Es ist ein Quantensprung<br />
für unser Unternehmen und eine sehr<br />
große Investition. Der Zubau erfolgt<br />
auf ungefähr 24.000 Kubikmetern.<br />
Wir werden wachsen und die Strukturen<br />
nachziehen, die noch nicht zur<br />
heutigen Unternehmensgröße passen.<br />
Das bedeutet, dass wir mehr Platz für<br />
Maschinen und Mitarbeiter schaffen,<br />
damit die innerbetrieblichen Verkehrswege<br />
optimal gestaltet werden können.<br />
Mit der Umsetzung dieses Projekts<br />
werden wir voraussichtlich noch dieses<br />
Jahr im Herbst beginnen.<br />
ECHO: In Bezug auf Ihre Expansionsziele:<br />
Werden auch neue Mitarbeiter<br />
gesucht?<br />
Schauer: Aufgrund der hohen Auslastung<br />
haben wir bereits mehr Leute<br />
eingestellt. Wir gehen davon aus, dass<br />
wir weiterhin auf der Suche nach neuen<br />
Mitarbeitern sein werden, wenn<br />
die Auftragslage so bleibt. Mitarbeiter<br />
werden vorwiegend in der Produktion<br />
benötigt. Wir haben auch eine eigene<br />
Entwicklungsabteilung, die sogenannte<br />
Industrial Engineering. Dort sitzen<br />
die Techniker, die zentrale Ansprechpartner<br />
für die Weiterentwicklung unserer<br />
Produkte sind.<br />
ECHO: 2017 haben Sie sieben<br />
Millionen Euro in eine Sechs-Farben-<br />
Druckmaschine investiert. Wird es<br />
weitere Investitionen dieser Art geben?<br />
Schauer: Mit dieser Investition können<br />
wir eine erhebliche Produktionssteigerung<br />
vermerken. Für uns ist es die<br />
größte Einzelinvestition der Firmengeschichte.<br />
Wenn man einen Engpass<br />
aufbohrt, indem man investiert, dann<br />
passiert woanders dann wieder ein Engpass.<br />
Durch die Sechs-Farben-Druckmaschine<br />
haben wir im Druck eine<br />
hohe Kapazität erreicht, dadurch haben<br />
wir bei den Lackieranlagen einen Engpass.<br />
Fakt ist, dass wir weiterhin kräftig<br />
investieren werden. Es ist aber noch<br />
nicht entschieden, in welchen Bereich<br />
wir die Investitionen umsetzen. Den<br />
Bereich des Drucks haben wir mit der<br />
neuen Maschine abgedeckt. Der nächste<br />
Bereich, in den wir investieren, wird<br />
voraussichtlich der Lackierbereich sein.<br />
Wenn wir diesen Engpass in Zukunft<br />
aufbohren, gibt es dann woanders wieder<br />
einen. Es geht immer so weiter …<br />
ECHO: Sie haben im Februar mit<br />
der Übernahme von Nicklaus Ihr Produktspektrum<br />
erweitert. Wird es wieder<br />
Erweiterungen geben?<br />
Schauer: Nicklaus war ein deutsches<br />
Unternehmen, das vor allem auf Spezialverpackungslösungen<br />
aus Weißblech<br />
für die Bauchemie sowie den Straßenbau<br />
spezialisiert war. Aufgrund von<br />
Nachfolgeproblemen stand es zum<br />
Verkauf. Mit der Übernahme haben<br />
wir im sogenannten General-Line-<br />
Bereich unser Produktspektrum um<br />
Produkte für den Straßenbau erweitert.<br />
Wir haben somit nun eine führende<br />
Position für dieses Marktsegment.<br />
Wenn es aufgrund einer Nachfolgethematik<br />
oder sonstigen strategischen<br />
Überlegungen am Markt Mitbewerber<br />
gibt, dann haben wir durchaus<br />
Interesse, uns diese näher anzusehen.<br />
Aber auch im Sinne von keinem übertriebenen<br />
Wachstum und das Produkt<br />
muss natürlich zu uns passen.<br />
<br />
Interview: Verena Kopp<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong> 95
Kreativität & Engagement<br />
Wirtschaft. Aeoon konstruiert die schnellsten und hochauflösendsten<br />
digitalen Textildruckmaschinen mit den geringsten Verbrauchsmaterialien –<br />
weltweit. Geschäftsführer Angelo Schiestl sprach mit ECHO über<br />
aktuelle Projekte und grundlegende Firmenkonzepte.<br />
Wir verkaufen nicht nur Drucker.<br />
Wir verkaufen die<br />
ganze Druckerei“, erklärt<br />
Angelo Schiestl. Aeoon interessiert sich<br />
für die Wünsche seiner Kunden und bietet<br />
diesen alles, was für den Druckprozess<br />
nötig ist. Auch weiß Aeoon, wie dieser<br />
Prozess aussehen könnte. „Wenn Kunden<br />
wenig Erfahrung besitzen, zeigen wir ihnen<br />
die Maschinen und analysieren, wie<br />
viele Mitarbeiter sie für ihre Ziele benötigen.<br />
Dann trainieren wir diese Mitarbeiter.<br />
Wenn es gefragt ist, stellen wir auch<br />
eigenes Personal zur Verfügung und<br />
trainieren unsere Leute, die meist aus<br />
der jeweiligen Region stammen. Das<br />
machen wir kostenlos. Zu unseren<br />
96<br />
Kunden zählen kleine Firmen, aber auch<br />
große und ganz große“, erläutert Schiestl.<br />
Aeoon bietet seinen Kunden viermal<br />
jährlich kostenlose Schulungen an. „Egal<br />
wie lange jemand schon Kunde ist, egal<br />
wie oft er schon bei einer Schulung war,<br />
wir wollen, dass die Leute, die die Maschinen<br />
bedienen, optimal ausgebildet<br />
sind“, betont Schiestl. Das Unternehmen<br />
arbeitet mit wasserbasierten Systemen<br />
und ist öko-tex- und GOTS-zertifiziert.<br />
„Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema,<br />
das vielleicht heute noch nicht so interessant<br />
ist, aber morgen umso interessanter<br />
sein wird“,<br />
so Schiestl.<br />
<br />
AKTUELLE PROJEKTE –<br />
EINE NEUE MASCHINE<br />
„Jährlich verwirklichen wir zwei neue<br />
Projekte. Manche sind für den gesamten<br />
Markt, andere für bestimmte Kunden<br />
konstruiert. Als kleine österreichische<br />
Firma muss man sich nach der Decke<br />
strecken. Wir bemühen uns um individuelle<br />
Lösungen. Kundenzufriedenheit<br />
ist uns sehr wichtig“, meint Schiestl. <strong>2018</strong><br />
wurde die neueste Druckmaschine, die<br />
Kyo Hybrid Serie, eingeführt. Die Neuheit<br />
besteht in der besonderen Kombination<br />
von Siebdruck und Digitaldruck.<br />
Aeoon ist das erste Unternehmen, das<br />
diese Kombination in einer Digitaldruckmaschine<br />
umsetzt. Im Siebdruckverfahren<br />
lassen sich Ungenauigkeiten<br />
auch mit adaptivem Digitalkopf nicht<br />
umgehen. Aeoon gelingt genau das. Die<br />
Siebpositionierung der Siebdruckstation<br />
ist genauso exakt wie jene der Maschine,<br />
nämlich ein My. Der Output mag im<br />
klassischen Siebdruck höher sein, das<br />
Hybrid-Modell beansprucht jedoch<br />
Kyo Hybrid – Präzise Druckkunst durch<br />
die neuartige Kombination von Sieb- &<br />
Digitaldruck .<br />
Fotos: Aeoon
weniger Platz und bietet deutlich höhere<br />
Präzision. Das Verfahren ermöglicht das<br />
digitale und zugleich günstige Drucken<br />
von hohen Stückzahlen. Die Idee entsprang<br />
nicht zuletzt den Anregungen<br />
von Kunden aus Pakistan, Indien, Bangladesch,<br />
Ägypten und der Türkei, die sich<br />
eine solche Technologie gewünscht hatten.<br />
Auf der Fespa Messe in Berlin (15.<br />
bis 18. Mai <strong>2018</strong>) wurde die Kyo Hybrid<br />
ausgestellt. „Der Zuspruch war sehr positiv,<br />
wobei man erwähnen muss, dass<br />
die Technologie für den europäischen<br />
und amerikanischen Markt nicht so<br />
notwendig ist, während sie für den asiatischen<br />
und afrikanischen Raum sehr<br />
interessant ist“, erklärt Schiestl. Alle Geräte<br />
von Aeoon durchlaufen eine intensive<br />
Testphase, ehe sie seriell produziert<br />
werden. Sechs Monate lang werden die<br />
Maschinen von Kunden getestet, bevor<br />
das Feedback zusammengefasst und<br />
umgesetzt wird. „Unser Weg ist immer<br />
langfristig gedacht. Wir hören auf unsere<br />
Kunden, denn wir als Hersteller können<br />
nie so viel Erfahrung haben wie jemand,<br />
der täglich damit zu tun hat“, erläutert<br />
Schiestl.<br />
AEOON WÄCHST ÜBER<br />
SICH HINAUS<br />
Der Hauptsitz in Kramsach soll in diesem<br />
und im folgenden Jahr eine großzügige<br />
Erweiterung erfahren. Durch<br />
den Ausbau gewinnt das Unternehmen<br />
Angelo Schiestl, Geschäftsführer von<br />
Aeoon Technologies<br />
2.500 Quadratmeter an Fläche, allein<br />
800 Quadratmeter sind für den R&D-<br />
Bereich (Research & Development) vorgesehen,<br />
der Platz für bis zu sieben große<br />
Maschinen bieten wird. Dort sollen Anlagen<br />
aufgebaut, getestet und verpackt<br />
werden können. Schiestl erklärt: „Der<br />
geplante Ausbau entspricht dem, was<br />
wir brauchen, damit wir Abläufe akkurat<br />
nachstellen und optimieren können.“<br />
INTERNATIONALITÄT –<br />
EIN NEUER FIRMENSITZ<br />
IN CALI<br />
Bei Aeoon Technologies wird Internationalität<br />
großgeschrieben. Klar wird dies<br />
spätestens beim Klick auf die Website<br />
des Unternehmens, die erst seit wenigen<br />
Wochen in deutscher Version angeboten<br />
wird. Von Europa bis zur Elfenbeinküste<br />
ist Aeoon weltweit in über 113 Ländern<br />
präsent. Vor Kurzem entstand in<br />
Cali, südwestlich von Bogotá, ein neuer<br />
Standort. „Wir haben in Südamerika viele<br />
Kunden und Maschinen. Diese zu servicieren<br />
ist aber schwierig, nicht zuletzt<br />
aufgrund der großen Zeitdifferenzen.<br />
Die Lage Kolumbiens ist gut, alles ist gut<br />
erreichbar, auch die Infrastrukturen sind<br />
gut. Unsere Händler können uns nun<br />
direkt in Südamerika besuchen, ohne zu<br />
uns oder in die USA fliegen zu müssen.<br />
Letzteres ist für viele ohnehin schwierig.<br />
Jetzt können Maschinen und Systeme<br />
direkt vor Ort getestet werden. Das ist<br />
ein wichtiger Schritt, der auch den Kunden<br />
mehr Sicherheit bietet. Maschinen<br />
vom anderen Ende der Welt zu kaufen,<br />
ist schließlich nicht sehr vertrauenerweckend.<br />
Unsere vier Mitarbeiter in Cali<br />
sind zudem Native Speaker“, erläutert<br />
Schiestl. Cali verfügt über einen Showroom,<br />
ist zuständig für Technical Support<br />
und Verkauf und besitzt Lager für Verbrauchsmaterialien.<br />
Auch Print Trainings<br />
werden angeboten. Für Aeoon spielt der<br />
Austausch von Wissen und Know-how<br />
eine wichtige Rolle. Schiestl erklärt: „Wir<br />
haben ein Austauschprogramm. Unsere<br />
Außenstellen schicken Mitarbeiter für<br />
ein bis zwei Wochen zu uns. Wir schicken<br />
Leute zu ihnen. So teilen wir unser<br />
Wissen und alle bleiben auf dem neuesten<br />
Stand. Das ist sehr hilfreich, für uns<br />
und unsere Kunden.“<br />
WERTSCHÄTZUNG FÜR<br />
DEN KUNDEN<br />
Aeoon steht für Modularität und Individualität.<br />
Zu jeder Serie gibt es spezifische<br />
Add-Ons, mit denen die Geräte erweitert<br />
werden können. Jede Erweiterung, die<br />
Aeoon entwickelt, kann auch in schon<br />
bestehende Systeme eingebaut werden.<br />
Zwar gibt es auch für Aeoon Einschränkungen.<br />
„Bis jetzt haben wir aber immer<br />
einen Weg gefunden, es trotzdem zu<br />
machen. Wir sind findig und sehr gut<br />
vernetzt. Wir machen viel, binden aber<br />
auch unsere Partner mit ein, die direkt<br />
mit den Kunden zusammenarbeiten.<br />
Wir sind lösungsorientiert und nicht gierig.<br />
Wir sind überzeugt davon, als Team<br />
stärker zu sein, und glauben, dass es nicht<br />
hilfreich ist, nur einfache Lösungen zu<br />
versprechen. Der Beruf ist sehr zeit- und<br />
arbeitsintensiv sowie mit vielen Reisen<br />
verbunden, aber auch sehr befriedigend“,<br />
so Schiestl. Auf der Fespa in Berlin erfuhr<br />
Aeoon große Wertschätzung. Schiestl<br />
erzählt: „Ein griechischer Kunde hat uns<br />
ein großartiges Kompliment gemacht.<br />
Er sagte, dass die Maschine sein Leben<br />
verändert hat und seine Träume wahr<br />
geworden sind. Das war wunderschön.“<br />
Trotz aller Wertschätzung hat Aeoon<br />
klare Leitlinien: „Wir machen gerne Geschäfte<br />
mit Leuten, die uns direkt sympathisch<br />
sind und vorbildlich handeln.<br />
Auch wenn wir als Hersteller verkaufen<br />
müssen, haben wir bereits Kunden abgelehnt,<br />
weil ihre Vorgehensweise ethisch<br />
nicht vertretbar war. Man muss einen<br />
gewissen Anstand haben, sonst hat man<br />
in dem Geschäft nichts verloren“, betont<br />
Schiestl. <br />
Amata Steinlechner<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong><br />
97
top 100 kufstein | arbeit<br />
Zukunftsbranche<br />
Automobil<br />
3CON. Der international aufgestellte Hersteller von Werkzeug- und Anlagentechnologien<br />
gehört zu den weltweit führenden Produzenten im Bereich<br />
Automobil-Innenausstattung. Dem innovationsfreudigen jungen Team wird<br />
im Headquarter in Ebbs ein sicherer Arbeitsplatz geboten.<br />
Die Lehrlinge arbeiten aktiv bei der Assemblierung von Maschinen und Werkzeugen mit.<br />
In Autos der Premium-Marken findet<br />
man eine perfekt verarbeitete<br />
Innenausstattung vor, hochwertige<br />
Ledersitze, glänzende Armaturen<br />
und exakt verarbeitete Materialien.<br />
Das Interieur sorgt mit seiner hohen<br />
Qualität für edle Anmutung. Mit zukunftsweisenden<br />
Technologien werden<br />
bei 3CON kundenindividuell<br />
gefertigte, automatisierte Anlagen zur<br />
Produktion hochwertiger Automobilinnenausstattungen<br />
hergestellt. 3CON<br />
bietet ein umfangreiches Lösungs- und<br />
Leistungsspektrum – von der Konzeption<br />
über die Fertigung bis zur Inbetriebnahme<br />
vor Ort beim Kunden.<br />
Für die Verarbeitung von Echtleder,<br />
Kunstleder, Textilien und Formhäuten<br />
bietet 3CON Presskaschieren, Nutkaschieren<br />
sowie das neue, von 3CON<br />
entwickelte, Exact-Shape-Laminating<br />
(ESL) an. Prozesssicherheit, kurze<br />
Zykluszeiten und effiziente Abläufe<br />
zeichnen die Press- und Kaschieranlagen<br />
des Unternehmens aus. Gegründet<br />
wurde die auf Anlagenbau und Werkzeugbau<br />
spezialisierte 3CON GmbH<br />
von Ing. Hannes Auer im Jahr 1998<br />
in Oberaudorf in Deutschland. Die<br />
österreichische Niederlassung in Ebbs<br />
folgte drei Jahre später. Dieser Hauptstandort<br />
in Ebbs umfasst die Bereiche<br />
Projektierung, Konstruktion, Fertigung,<br />
Montage, Programmierung und<br />
Inbetriebnahme. Auch die Abteilungen<br />
für Prototypenbau, Forschung und<br />
Entwicklung sind dort ansässig. 3CON<br />
hat mittlerweile auch Niederlassungen<br />
in den USA, China und Mexiko eröffnet.<br />
„Wir setzen uns international als Tiroler<br />
Konzern durch und fördern diese<br />
Entwicklung auch,“ erzählt Prokurist<br />
Ing. Daniel Schöpf. Aktuell zählt der<br />
Standort in Ebbs 370 Mitarbeiter.<br />
Ausgezeichnete Lehrlingsausbildung<br />
Jedes Jahr stellt 3CON etwa zehn neue<br />
Lehrlinge an. Dabei werden die drei<br />
Lehrberufe Maschinenbautechniker,<br />
Elektrotechniker und Mechatroniker<br />
ausgebildet. „Lehrlinge sind eine wichtige<br />
Basis für unser Unternehmen.<br />
Nach der dreijährigen Ausbildung sind<br />
sie Spezialisten in ihrem Fachgebiet<br />
und demnach auch sehr gefragt“, erzählt<br />
Schöpf. Das Aufgabenspektrum<br />
der Lehrlinge reicht je nach Lehrberuf<br />
vom Anlagenaufbau und der Überprüfung<br />
der Funktionen und der Inbetriebnahme,<br />
der Vormontage mechatronischer<br />
Einheiten, der Bearbeitung<br />
von Metallen bis zum Drehen, Fräsen,<br />
Schweißen, der CNC-Bearbeitung,<br />
dem Verdrahten von Schaltschränken<br />
Fotos: Kopp, 3CON<br />
98 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK kufstein <strong>2018</strong>
„Man muss den Mitarbeitern<br />
mehr bieten als<br />
nur Arbeit.“<br />
Ing. Daniel Schöpf, Prokurist<br />
Die Lehrlingsausbildner Stefan Plangger (li.) und Daniel Rusch arbeiten bei 3CON mit<br />
modernen Arbeitsmitteln und innovativen Technologien und investieren viel Zeit in<br />
die Lehrlinge.<br />
sowie dem Verkabeln von Anlagen<br />
und Werkzeugen. „3CON hat eine<br />
sehr gute Resonanz auf dem Markt.<br />
Wir haben jedes Jahr eine sehr große<br />
Auswahl an Lehrlingen. Entscheidend<br />
sind für uns aber nicht nur ihre Qualifikationen,<br />
sondern auch ihre Persönlichkeit“,<br />
erzählt Stefan Heidenberger,<br />
Firmensprecher von 3CON.<br />
Pascal Kofler absolviert den Lehrberuf<br />
Mechatroniker und schätzt vor<br />
allem den familiären Umgang im Unternehmen:<br />
„Wir haben einen sehr guten<br />
Zusammenhalt und sind ein gutes<br />
Team. Zudem gefällt mir die abwechslungsreiche<br />
Arbeit und vor allem die<br />
Möglichkeit, in anderen Ländern an<br />
weiteren Standorten von 3CON arbeiten<br />
zu können.“ Auch Elektrotechnik-<br />
Lehrling Hans Pfohl lobt den guten<br />
Zusammenhalt im Team und ist von<br />
den Angeboten zur Weiterbildung,<br />
beispielsweise durch die Teilnahme<br />
an Exkursionen und Messen, begeistert:<br />
„3CON legt großen Wert auf<br />
Schulungen. In der Firma helfen wir<br />
auch beim Aufbau vom Schaltschrank<br />
bis zur fertigen Anlage mit, sind aktiv<br />
dabei und können somit den Umgang<br />
mit den Maschinen lernen.“ Die<br />
Lehrlingsausbildner Daniel Rusch<br />
und Stefan Plangger unterstützen und<br />
begleiten die Lehrlinge auch bei der<br />
Vorbereitung auf die Berufsschule bzw.<br />
Lehrabschlussprüfung, erzählt Schöpf:<br />
„In unserer hochwertigen Lehrlingsausbildung<br />
arbeiten die Lehrlinge aktiv<br />
im Tagesgeschäft mit. Sie werden für<br />
anspruchsvolle Tätigkeiten eingesetzt<br />
und helfen auch in der Forschung und<br />
Entwicklung mit.“ 3CON investiert<br />
in ihre fundierte Lehrlingsausbildung<br />
und wird dieses Jahr in eine neue,<br />
größere Lehrwerkstatt mit Labor und<br />
Schulungsraum umziehen. Die wichtigsten<br />
Tätigkeiten in der Lehrlingswerkstatt<br />
sind das Erlernen wichtiger<br />
Grundkenntnisse wie zum Beispiel<br />
Feilen, Sägen, Bohren, Arbeitsplanung<br />
sowie Übungen auf didaktischen Lernstationen,<br />
der Elektropneumatik. Die<br />
Lehrlinge des Unternehmens erreichen<br />
zahlreiche ausgezeichnete und<br />
gute Schulerfolge, die von der Firmenleitung<br />
auch prämiert werden, und<br />
werden im Anschluss an ihre Lehrzeit<br />
in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />
übernommen. Sie sind aufgrund ihrer<br />
hochwertigen Ausbildung ein wichtiges<br />
Kapital für das Unternehmen.<br />
Der Lehrlingsausbildner Stefan Plangger<br />
erzählt: „Das Besondere an 3CON<br />
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top 100 kufstein| arbeit<br />
ist unser junges und dynamisches<br />
Team. Die Lehrlinge haben sehr moderne<br />
Arbeitsmittel und sehen bzw.<br />
arbeiten stetig mit neuen, innovativen<br />
Technologien. Die Lehrlinge wissen,<br />
wo ihre gefertigten Komponenten –<br />
elektrisch oder mechanisch – verbaut<br />
werden und welchen Zweck diese<br />
erfüllen. Ein weiterer großer Vorteil<br />
ist, dass wir als Lehrlingsausbilder bei<br />
3CON sehr viel Zeit in die jungen<br />
Auszubildenden investieren. Das ist<br />
nicht in allen Betrieben möglich.“<br />
3CON-Spirit<br />
Die Automobilbranche gilt vor allem<br />
für jungen Menschen als sehr attraktiv.<br />
Im jungen, motivierten und dynamischen<br />
Team von 3CON herrscht<br />
ein sehr gutes Arbeitsklima. „Wir haben<br />
eine flache Hierarchie und jeder<br />
arbeitet aktiv an den Projekten mit.<br />
Der 3CON-Spirit zeichnet sich durch<br />
die ehrgeizigen und engagierten Mitarbeiter<br />
aus. Wir arbeiten mit den neuesten<br />
Technologien am Markt, es wird<br />
ein breites Arbeitsspektrum geboten,<br />
man kann sich weiterbilden, hat gute<br />
Aufstiegsmöglichkeiten und hat auch<br />
die Möglichkeit, international zu arbei<br />
Prokurist Ing. Daniel Schöpf erzählt vom<br />
digitalen Aftersales bei 3CON.<br />
Die sogenannte Smart Maintenance<br />
ermöglicht den Online-Service und<br />
die vorausschauende Wartung der<br />
Maschinen.<br />
Durch die hohen Anforderungen an Flexibilität kommen in den Anlagen von 3CON<br />
immer häufiger Roboter zum Einsatz.<br />
ten“, so der Prokurist. Die Mitarbeiter<br />
von 3CON werden auch laufend über<br />
neue Technologien, neue Bauteile und<br />
neue Entwicklungen geschult. „Wir<br />
arbeiten mit den großen Konzernen<br />
zusammen und sind aktiv dabei. Wir<br />
testen deren neueste Produkte, bevor<br />
sie auf den Markt kommen“, erzählt<br />
Schöpf weiter. Das Engagement der<br />
Mitarbeiter wird auch mit Ausflügen,<br />
Grillfeiern, Sommerfesten und Weihnachtsfeiern<br />
in exklusivem Rahmen<br />
belohnt. „Man muss den Mitarbeitern<br />
mehr bieten als nur Arbeit“, so Schöpf.<br />
Robotik und<br />
Industrie 4.0<br />
Aufgrund der Digitalisierung entwickelt<br />
sich auch die industrielle<br />
Herstellung der Produktpalette des<br />
Unternehmens. Viele neue Verfahren<br />
sind bei 3CON bereits eingeführt, beispielsweise<br />
auch der 3D-Druck oder<br />
Virtual Reality, um dem Kunden zur<br />
Angebotsabgabe erstklassige virtuelle<br />
Erlebnisse in 3D anzubieten. „Die Automobilbranche<br />
steht vor großen Veränderungen.<br />
Unser Unternehmen bietet<br />
als einziger Anbieter am Markt die Bauteilvorentwicklung<br />
mit dem klassischen<br />
Maschinenbau unseres Portfolios an.<br />
Durch die vollständige Vernetzung<br />
der Beteiligten untereinander durch<br />
das Internet dank ‚Smart Factory‘, bei<br />
3CON ‚3CONnect‘ genannt, wird die<br />
reale in die digitale Welt integriert. All<br />
unseren Mitarbeitern aus unterschiedlichsten<br />
Abteilungen sowie Kunden ist<br />
es dadurch möglich, von überall aus gemeinsam<br />
an der Produktentwicklung<br />
zu arbeiten und somit die Projektdurchlaufzeiten<br />
zu verkürzen. Damit ist auch<br />
der Grundstein des digitalen Aftersales<br />
– Smart Maintenance, also Online-<br />
Service und vorausschauende Wartung<br />
der Maschinen – gelegt. Es geht darum,<br />
den Kunden einen gewissen Mehrwert<br />
zu bieten. Die Zukunft in unserer Branche<br />
geht dahin, dass Leder- und Stoffzuschnitte<br />
automatisch miteinander vernäht<br />
werden. Deshalb werden für unser<br />
Entwicklungsteam Mitarbeiter gesucht,<br />
die eine Ausbildung als Fahrzeugsattler/in,<br />
Polsterer/in mitbringen“, erzählt<br />
Schöpf. „Industrie 4.0 ist die Zukunft<br />
und für 3CON ein großer Vorteil. Denn<br />
wir sind die Entwickler, die Planer, die<br />
Hersteller dieser vollautomatischen<br />
Maschinen. Wir erstellen Industrie 4.0.<br />
Ich sehe diese Entwicklung sehr positiv,<br />
da wir dadurch qualifizierte Mitarbeiter<br />
aus unseren Schulen für die Planung<br />
und Entwicklung benötigen und somit<br />
hochwertige Arbeitsplätze am Standort<br />
Tirol schaffen können“, so der Prokurist.<br />
<br />
Verena Kopp<br />
100 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK kufstein <strong>2018</strong>
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top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Kongresszentrum<br />
<strong>Kufstein</strong>. <strong>Kufstein</strong> entwickelt sich immer mehr zur Veranstaltungsund<br />
Kongresshochburg. Das neue Kultur Quartier eröffnet im<br />
Convention-Bereich neue Möglichkeiten, erzählen Thomas Ebner und<br />
Karin Pfeiffer vom Standortmarketing <strong>Kufstein</strong>.<br />
ECHO: Wie hat sich <strong>Kufstein</strong> als<br />
Veranstaltungsort für Kongresse in<br />
den letzten Jahren entwickelt?<br />
Thomas Ebner: Wir nehmen eine<br />
sehr positive Veränderung wahr.<br />
Unter anderem hatte die Fachhochschule<br />
einen großen Einfluss<br />
auf die Stadt, die internationaler<br />
und jünger wurde. Die FH bringt<br />
natürlich auch kleinere und größere<br />
Tagungen nach <strong>Kufstein</strong>, die zu<br />
Beginn oft in den eigenen Räumen<br />
stattgefunden haben, jetzt aber auch<br />
immer mehr an anderen Locations<br />
in <strong>Kufstein</strong> veranstaltet werden.<br />
ECHO: Die FH hat also dazu beigetragen,<br />
<strong>Kufstein</strong> im Convention-<br />
Bereich attraktiver zu machen. Gab<br />
es auch noch andere Faktoren, die<br />
positiv zu dieser Entwicklung beigetragen<br />
haben?<br />
Ebner: Ja, selbstverständlich. Auch<br />
der Tourismus in der Stadt versucht<br />
verstärkt, Kongresse nach <strong>Kufstein</strong><br />
zu bringen. Vor allem in der Nebensaison<br />
oder unter der Woche ist das<br />
eine gute Möglichkeit, Betten zu<br />
füllen. Der Kongressbereich ist ein<br />
wichtiges touristisches Ergänzungsprogramm<br />
mit hoher Wertschöpfung.<br />
Um diesen Bereich weiter zu<br />
fördern, wurde letztes Jahr auch<br />
das <strong>Kufstein</strong> Convention Bureau<br />
gegründet.<br />
ECHO: Was sind die Ziele des<br />
Kuf stein Convention Bureaus?<br />
Ebner: Das Bureau wurde speziell<br />
ins Leben gerufen, um mehr Kongresse<br />
nach <strong>Kufstein</strong> zu bringen.<br />
Zu diesem Zweck haben sich Gastronomie-<br />
und Hotelleriebetriebe<br />
sowie Veranstaltungsorte zusammengeschlossen,<br />
um den gesamten<br />
Standort <strong>Kufstein</strong> gemeinsam im<br />
Convention-Bereich zu vermarkten.<br />
Dadurch haben sie die Möglichkeit,<br />
nicht einzeln, sondern als<br />
Gesamtanbieter aufzutreten. Über<br />
das Convention Bureau kann auch<br />
das Rahmenprogramm, wie zum<br />
Beispiel ein Galadiner auf der Festung<br />
oder ein Ausflug zum Wilden<br />
Kaiser, gebucht werden.<br />
ECHO: Bereits jetzt werden in<br />
Kuf- stein viele Conventions abgehalten.<br />
Gibt es bisher einen thematischen<br />
Schwerpunkt bei den Veranstaltungen,<br />
zum Beispiel durch<br />
die FH bedingt?<br />
Karin Pfeiffer: Einen thematischen<br />
Schwerpunkt stellen wir<br />
nicht fest. Bei uns im Kultur Quartier<br />
finden sowohl Meetings, Seminare<br />
und Messen lokaler Unternehmen<br />
statt als auch überregionale<br />
„Wir sind schon jetzt stolz auf<br />
die bunte Mischung aus Veranstaltungen,<br />
die in <strong>Kufstein</strong><br />
stattfinden.“<br />
<br />
<br />
Karin Pfeiffer,<br />
Saalmanagement Kultur Quartier <strong>Kufstein</strong><br />
Fotos:Standortmarketing <strong>Kufstein</strong><br />
102 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
Kongresse. Darüber hinaus werden<br />
unsere Räumlichkeiten auch für Firmenfeiern<br />
genützt. Es gibt also viele<br />
unterschiedliche Events im Kultur<br />
Quartier.<br />
ECHO: Lassen Sie uns etwas<br />
genauer über das Kultur Quartier<br />
sprechen. Welche Arten von Räumlichkeiten<br />
gibt es dort? Wie ist die<br />
Raumausstattung?<br />
Pfeiffer: Das Kultur Quartier ist<br />
mitten im Zentrum von <strong>Kufstein</strong><br />
gelegen. Es gibt einen multifunktionalen<br />
Veranstaltungssaal, in dem<br />
man die Bühne und die Bestuhlung<br />
nach Veranstalterwunsch aufbauen<br />
kann. Außerdem gibt es ein kleineres<br />
Theater mit fixer Bestuhlung für<br />
175 Besucher, übrigens das einzige<br />
klassische Theater im Tiroler Unterland.<br />
Dort finden vorwiegend<br />
Kulturveranstaltungen statt. Genauso<br />
gut ist es aber für Vorträge oder<br />
Produktpräsentationen geeignet.<br />
Auch im Saal ist beides möglich –<br />
Kultur und Kongress. Für Veranstaltungen<br />
mit bis zu 450 Gästen ist der<br />
Saal eine tolle Location. Darüber<br />
hinaus gibt es ein Foyer, das für Pausen,<br />
Empfänge oder Ausstellungen<br />
Platz bietet. Die Nebenräume im<br />
Backstage-Bereich, wie die Künstlergarderoben<br />
oder der Catering-<br />
Aufbereitungsraum, ergänzen unser<br />
Raumangebot.<br />
ECHO: Wie sieht es mit der technischen<br />
Ausstattung der Räume des<br />
Kultur Quartiers aus?<br />
Ebner: Das Kultur Quartier bietet<br />
modernste Ausstattung. Das gesamte<br />
Equipment entspricht dem<br />
neuesten Stand der Technik. Darauf<br />
haben wir auch gleich zu Beginn<br />
großen Wert gelegt und das hat<br />
sich auch bewährt. Wir können einen<br />
sehr hohen Standard anbieten.<br />
Kultur Quartier: Das Kultur Quartier in <strong>Kufstein</strong> besteht aus einem Theater und einem<br />
multifunktionalen Saal sowie vielen Nebenräumen. Es ist sowohl für kulturelle Veranstaltungen<br />
als auch für Kongresse, Produktpräsentationen oder Seminare geeignet und<br />
verfügt außerdem über eine umfassende technische Ausstattung. In Zukunft sollen im<br />
Kultur Quartier noch mehr Veranstaltungen aus dem Convention-Bereich stattfinden.<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong> 103
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Pfeiffer: Das ist natürlich für Veranstalter<br />
ein großer Vorteil. Wenn<br />
man eine Veranstaltung bucht oder<br />
ein Konzert abhalten will, ist das<br />
meiste, was man braucht, bereits<br />
vor Ort und man muss nicht mit<br />
einer Menge an technischem Gerät<br />
anreisen.<br />
Ebner: Die Grundidee des Kultur<br />
Quartiers war es, wie der Name<br />
schon sagt, einen Raum für Kultur<br />
zu schaffen. Das steht jedoch<br />
überhaupt nicht im Widerspruch<br />
zum Convention-Bereich. Unsere<br />
Räume haben von der Architektur<br />
her sehr viel Atmosphäre, weil sie<br />
ursprünglich für Kulturveranstaltungen<br />
konzipiert wurden. Das hat<br />
sich aber auch bei Firmenveranstaltungen<br />
und Kongressen bewährt,<br />
weil dadurch eine wärmere Atmosphäre<br />
entsteht als in anderen Veranstaltungsorten,<br />
die von Anfang<br />
an für den Wirtschaftsbereich konzipiert<br />
sind. Auch im geschäftlichen<br />
Umfeld fühlen sich die Menschen<br />
gerne wohl und bei uns ist das auf<br />
jeden Fall möglich. Das klare Design<br />
vom Kultur Quartier ist sehr<br />
modern und bietet einen absolut ansprechenden<br />
Veranstaltungsrahmen.<br />
ECHO: In Zukunft sollen immer<br />
mehr Kongresse in <strong>Kufstein</strong> stattfinden.<br />
Gibt es eine bestimmte<br />
Richtung, in die Sie sich besonders<br />
gerne entwickeln würden?<br />
„Wir haben ein sehr großes Einzugsgebiet,<br />
von München über<br />
Salzburg und ganz Tirol, und im<br />
Raum <strong>Kufstein</strong> haben wir eine<br />
Vielzahl an florierenden Unternehmen.“<br />
<br />
Thomas Ebner,<br />
Leiter Stadtmarketing <strong>Kufstein</strong><br />
Pfeiffer: Das kann man so nicht<br />
sagen. Wir sind schon jetzt stolz auf<br />
die bunte Mischung aus Veranstaltungen,<br />
die in <strong>Kufstein</strong> stattfinden,<br />
und möchten die Vielfalt auch beibehalten.<br />
Ebner: Wir haben ein sehr großes<br />
Einzugsgebiet, von München über<br />
Salzburg und ganz Tirol, und im<br />
Raum <strong>Kufstein</strong> haben wir eine<br />
Vielzahl an florierenden Unternehmen.<br />
Hier gibt es also einen<br />
großen Markt an Betrieben, die<br />
viel tagen und sich untereinander<br />
austauschen. Unser Ziel ist es, diese<br />
Betriebe noch mehr als jetzt anzusprechen,<br />
da wir hier in <strong>Kufstein</strong><br />
die perfekten Bedingungen für<br />
Convention haben. Wir sehen hier<br />
wirklich eine Menge Potenzial.<br />
ECHO: Was macht die Stadt <strong>Kufstein</strong><br />
besonders attraktiv für Kongresse?<br />
Ebner: Erstens zeichnet sich <strong>Kufstein</strong><br />
durch seine Lage und die<br />
gute Verkehrsanbindung aus. Wir<br />
liegen genau in der Mitte eines attraktiven<br />
Einzugsgebiets und sind<br />
mit privaten und öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
sehr gut zu erreichen.<br />
Auch die Wege in der Stadt sind<br />
sehr kurz. Man kann vom Bahnhof<br />
aus alles zu Fuß erreichen, in der<br />
Stadt selbst liegt alles sehr nahe beisammen.<br />
Das Kultur Quartier liegt<br />
mitten im Zentrum, man kann von<br />
dort aus innerhalb von wenigen Minuten<br />
Restaurants und Cafés erreichen.<br />
Auch die Infrastruktur rund<br />
um den Tagungsort ist vorhanden.<br />
Banken, Geschäfte und alles, was<br />
man braucht, ist in unmittelbarer<br />
Nähe. Zusätzlich hat die Innenstadt<br />
von <strong>Kufstein</strong> sehr viel Flair. Wir<br />
bekommen für die atmosphärisch<br />
ansprechende Innenstadt sehr viele<br />
positive Rückmeldungen.<br />
Pfeiffer: Auch was die Gastronomie<br />
angeht, ist das Angebot in <strong>Kufstein</strong><br />
umfassend. Es gibt verschiedene<br />
Restaurants, wo für jeden Geschmack<br />
etwas dabei ist. Auch gibt<br />
es diverse Themencafés. In letzter<br />
Zeit haben zum Beispiel einige<br />
Weinbars eröffnet, die sich großer<br />
Beliebtheit erfreuen. Was das Essen<br />
betrifft, ist von High-End bis zum<br />
schnellen Imbiss alles gegeben,<br />
und das in unmittelbarer Nähe zum<br />
Zentrum. Bei schönem Wetter kann<br />
man gut draußen sitzen. Außerdem<br />
gibt es in <strong>Kufstein</strong> ein großes Angebot<br />
an verschiedenen Caterern, die<br />
auch mit großen Veranstaltungen<br />
ausreichend Erfahrung haben.<br />
ECHO: Heißt das, wenn man eine<br />
Veranstaltung im Kultur Quartier<br />
plant, hat man freie Auswahl, welchen<br />
Caterer man nimmt?<br />
Pfeiffer: Ja, genau. Wir haben keinen<br />
fixen Caterer im Haus. Der Kunde<br />
kann frei aussuchen, welchen Caterer<br />
er nehmen möchte. Vereine haben<br />
auch die Möglichkeit, ihre Gäste bei<br />
Veranstaltungen selbst zu versorgen.<br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
104 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
HÖRTNAGL | PROMOTION<br />
Fotos: AM Tirol<br />
Regionalität, Qualität und<br />
Nachhaltigkeit<br />
Innovative Schritte kennzeichnen die 155-jährige Unternehmensgeschichte<br />
des Tiroler Familienunternehmens Hörtnagl ebenso wie das konsequente<br />
Festhalten an den Werten Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit.<br />
Tradition, Qualität und<br />
Nachhaltigkeit: Das<br />
Unternehmen Hörtnagl hat<br />
im Vergleich zum österreichischen<br />
Lebensmittelhandel<br />
bereits sehr früh und als<br />
alleiniger Vorreiter begonnen,<br />
die Landwirtschaft in<br />
den Vermarktungsprozess<br />
regionaler Produkte einzubinden.<br />
In den letzten Jahren<br />
ist es immer gelungen,<br />
die vermarktete Menge der<br />
Qualitätsfleischprodukte<br />
gegenüber dem Vorjahr zu<br />
steigern.<br />
Hannes Buchauer aus<br />
Niederndorf ist Partner<br />
der Agrarmarketing Tirol<br />
Hannes Bauchauer,<br />
Niederndorf<br />
und erzeugt regionales<br />
Qualitätsfl eisch vom Tiroler<br />
Hofschwein mit dem<br />
Gütesiegel „Qualität Tirol“<br />
für Hörtnagl. Die Tiroler<br />
Hofschweine wachsen<br />
in geräumigen<br />
Gemeinschaftsboxen<br />
auf.<br />
Ausreichend<br />
Bewegung und<br />
Beschäftigung<br />
entsprechen<br />
dem natürlichen<br />
Verhalten der<br />
neugierigen und aktiven<br />
Tiere und garantieren ein<br />
gesundes Wachstum.<br />
Den zuliefernden Tiroler<br />
Bauern garantiert Hörtnagl<br />
die Abnahme der Tiere und<br />
zahlt bei entsprechender<br />
Qualität einen deutlichen<br />
Mehrpreis. Die Abnahmegarantie<br />
ist ein wertvoller<br />
Beitrag zur Existenzsicherung<br />
der Tiroler Bauern.<br />
Das Qualitätsfl eisch wiederum<br />
ermöglicht der Firma<br />
Hörtnagl eine einwandfreie<br />
Weiterverarbeitung und<br />
Vermarktung der Tiroler<br />
Spitzenprodukte und<br />
sichert somit rund 230<br />
Mitarbeitern (inkl. Franchise)<br />
ihren Arbeitsplatz.<br />
Die Endverbraucher kommen<br />
in den Genuss eines<br />
hochwertigen regionalen<br />
Produkts mit garantierter<br />
Herkunft und strengen<br />
Richtlinien hinsichtlich Fütterung<br />
und Haltung.<br />
„Die Endverbraucher<br />
kommen in den Genuss<br />
von hochwertigen regionalen<br />
Produkten wie dem<br />
Frischfl eisch vom Hofschwein,<br />
den Hofschwein-<br />
Schinken, -Kaminwurzen<br />
uvm. mit garantierter Herkunft<br />
und strengen Richtlinien<br />
hinsichtlich Fütterung<br />
und Haltung“, betont KR<br />
Doris Daum-Hörtnagl,<br />
Hauptgesellschafterin der<br />
Andrä Hörtnagl Produktion<br />
und Handel GmbH. „Unser<br />
konsequentes Festhalten<br />
an Qualität, Regionalität<br />
und Nachhaltigkeit schafft<br />
eine Vertrauenssituation.<br />
Davon profi tieren unsere<br />
Kunden, unsere österreichischen<br />
und Tiroler Lieferanten<br />
und nicht zuletzt<br />
wir als Unternehmen.“<br />
Diese Zusammenarbeit<br />
bringt einen Mehrwert für<br />
Bauern, Handel und Konsumenten.<br />
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top 100 KUFSTEIN | interview<br />
„Das Glas sieht halbvoll<br />
oder halbleer aus“<br />
Politik. Andrea Krumschnabel, erfolgreiche Unternehmerin, Autorin und<br />
Spitzenkandidatin von „Family“, über Politik, Wirtschaft, Bildung und Familie.<br />
ECHO: Am 25. Februar <strong>2018</strong> wurde<br />
der Tiroler Landtag gewählt. Was ist<br />
seither passiert?<br />
Andrea Krumschnabel: Politisch<br />
gab es eine Phase des Nachdenkens<br />
und der Innenschau darüber, was wir<br />
erreichen wollten und warum es zur<br />
Überraschung vieler nicht geklappt<br />
hat. Mir ist viel positive Resonanz, aber<br />
auch Enttäuschung über das schlechte<br />
Ergebnis entgegengebracht worden.<br />
Das abschließende Essen mit Vertretern<br />
der Landesregierung hat mir<br />
gezeigt, dass unsere Zusammenarbeit<br />
gut war. Ansonsten habe ich vieles aufgearbeitet,<br />
was im Wahlkampf liegen<br />
geblieben ist. Ich bin Unternehmerin<br />
und unter anderem im Eltern-Kind-<br />
Zentrum Schubi-Du tätig. Im Life &<br />
Business Institut bereite ich zwei Ausbildungskurse<br />
vor. Zusammen mit<br />
meinem Mann schließe ich gerade unser<br />
gemeinsames Buch ab, das ist das<br />
aktuellste Projekt.<br />
Andrea Krumschnabel: Unternehmerin, Autorin, Politikerin<br />
ECHO: „Family“ erreichte tirolweit<br />
1,14 Prozent, in <strong>Kufstein</strong> 5,7 Prozent.<br />
Wie erklären Sie sich das Ergebnis?<br />
Krumschnabel: Als mein Mann<br />
2010 kandidiert hat, herrschte eine<br />
unglaubliche Umbruchsstimmung.<br />
Diesmal gab es gar keinen Veränderungswillen.<br />
Aber so wie der Wähler<br />
entscheidet, so ist es. Der Wähler hat<br />
immer Recht, da muss man bescheiden<br />
sein. Veränderungsmöglichkeiten<br />
in den Bereichen Soziales, Familie,<br />
Bildung, wo wir in Tirol klar nicht Vorreiter<br />
sind, sind nicht erkannt worden.<br />
Die geringe Wahlbeteiligung hat gezeigt,<br />
dass zwar Kernwähler zur Wahl<br />
gingen, aber gerade krisengebeutelte<br />
Familien oft resigniert sind und nicht<br />
gewählt haben.<br />
ECHO: Hätte es einer anderen Strategie<br />
bedurft, um auf Ihre Liste aufmerksam<br />
zu machen?<br />
Krumschnabel: Mehr ist für eine<br />
Privatperson nicht möglich. Wir ha-<br />
Foto: Krumschnabel<br />
106<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
en keine große Partei, keine großen<br />
Gelder im Hintergrund, die für Pressearbeit<br />
und Plakatwände notwendig<br />
wären. Aus Sicht der Regierung war die<br />
Wahl strategisch gut gelegt, denn über<br />
Weihnachten ist es schwer, Leute zu<br />
mobilisieren. Aber die Wahl hat auch<br />
Gutes gebracht. Vor allem hat sie eine<br />
Diskussion über das Thema Familie ermöglicht.<br />
Es gibt viele Familien, denen<br />
es gut geht, aber auch solche, denen es<br />
nicht gut geht, und solche, wo sich die<br />
Situation erst zuspitzen wird. Durch<br />
meine Arbeit weiß ich, welche Härtefälle<br />
es gibt. Auch die institutionelle<br />
Kinderbetreuung wurde diskutiert. Die<br />
Frage, wann die Bildung kleiner Kinder<br />
beginnen sollte, ist grundsätzlich. Mir<br />
wurde respektvoll begegnet und meine<br />
Anliegen wurden ernst genommen.<br />
ECHO: War die Enttäuschung über<br />
das Ergebnis groß? Was hätten Sie sich<br />
gewünscht?<br />
Krumschnabel: Ja, natürlich. Wir<br />
wollten etwas erreichen. Für mich war<br />
das kein Versorgungsauftrag. Für dieses<br />
Thema brennt mein Herz, seit ich<br />
selbst ein Kind war. Gewünscht hätte<br />
ich mir den Einzug in den Landtag und<br />
eine konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Ich bin überzeugt davon, dass es eine<br />
gut laufende Wirtschaft braucht, damit<br />
es allen gut gehen und man die Welt<br />
rund machen kann. Ich bin gegen eine<br />
großzügige Verteilung, damit jeder in<br />
seiner Hängematte liegen kann. Ich bin<br />
leistungsorientiert. Es war zu erwarten,<br />
dass die ÖVP die Wahlen gewinnen<br />
wird, aber wir wären die optimale Ergänzung<br />
gewesen. Ich weiß, wie Veränderungen<br />
möglich wären und welche<br />
Räder man drehen müsste, damit es für<br />
alle Familien spürbar leichter wird, ohne<br />
dass das große Budget in Gefahr ist.<br />
Ich habe gehofft, dass wir unser Fachwissen<br />
einbringen können, weil wir in<br />
unserem Bereich unschlagbar sind. Ich<br />
habe darüber schon ein Buch geschrieben<br />
und hoffe, dass dieses durch die<br />
Wahlen bekannter geworden ist.<br />
ECHO: Wäre mit einem höheren<br />
Budget mehr möglich gewesen?<br />
Krumschnabel: Es braucht ein gewisses<br />
Budget, um in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung präsent zu sein. Wenn<br />
man nicht gekannt wird, wie soll man<br />
dann gewählt werden. Natürlich ist es<br />
eine Frage des Geldes, ob man sich<br />
populär machen und bewähren kann.<br />
Gleichzeitig gibt es keine durchgängig<br />
neutrale Berichterstattung. Es gab Zeitungen,<br />
die haben uns quasi negiert.<br />
Positiv überrascht war ich von der<br />
Elefantenrunde und von Beiträgen der<br />
TT zu bestimmten Themen, da wurden<br />
wir immer erwähnt oder konnten<br />
unsere Meinung abgeben.<br />
„Ich bin couragiert genug, um zu meiner Meinung<br />
zu stehen. Da bin ich wie ein Flaggschiff oder ein<br />
Leuchtturm.“<br />
ECHO: Möchten Sie sich wieder politisch<br />
engagieren?<br />
Krumschnabel: Das möchte ich<br />
nicht mit Ja oder Nein beantworten.<br />
Ich war immer politisch interessiert<br />
und, denke ich, eine mutige und cou-<br />
KÖSt, KESt, ESt, USt ...<br />
FRUST?<br />
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top 100 KUFSTEIN | interview<br />
ragierte Frau. Das Ergebnis war keine<br />
mich zu Boden schmetternde Niederlage.<br />
Wir haben es versucht, unser Angebot<br />
ist nicht angenommen worden.<br />
Die Botschaft habe ich nicht für die<br />
Wahl erfunden, das ist mein Leben,<br />
dafür werde ich mich immer einsetzen.<br />
Wo ich gehört werde, bin ich gerne zur<br />
Zusammenarbeit bereit. Grundsätzlich<br />
ist es aber sehr schwer, die nötigen<br />
Unterschriften für eine Wahl zusammenzusammeln.<br />
Diese müssen durch<br />
die Gemeinde bestätigt werden. Im<br />
ländlichen Raum ist das schwierig, weil<br />
den Menschen oft der Mut dazu fehlt,<br />
weil ihnen negative Konsequenzen<br />
angedroht werden oder sie mit solchen<br />
rechnen, wenn sie die falsche Partei<br />
unterstützen. Vielleicht würde sich das<br />
ändern, wenn die Unterschriften digital<br />
und so anonymer abgegeben werden<br />
könnten.<br />
„Der Wähler hat immer<br />
Recht.“<br />
ECHO: Warum ist politisches Engagement,<br />
auch von kleinen Parteien,<br />
wichtig?<br />
Krumschnabel: Engagement ist<br />
sehr wichtig. Ohne kleine Parteien entwickelt<br />
sich langfristig eine Diktatur.<br />
Gibt es keine kleinen Parteien, fehlen<br />
Meinungsvielfalt und Ausgewogenheit.<br />
Kleine Parteien sind sehr wichtig,<br />
auch weil sie mehr mit ihrer Basis verbunden<br />
sind als große.<br />
„Wenn man etwas weiter auf den Berg hinaufsteigt<br />
und herabsieht, merkt man schnell, wir sind alle die<br />
Gleichen, wir haben alle ähnliche Ziele.“<br />
ECHO: Wie lange waren Sie politisch<br />
aktiv?<br />
Krumschnabel: Wie definiert man<br />
das. Wir haben vor 20 Jahren das<br />
Schubi-Du, eine der ersten Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
für so junge<br />
Kinder in Tirol, die erste in <strong>Kufstein</strong>,<br />
gegründet. Das Life & Business Institut<br />
war das erste private Unternehmen,<br />
das Pädagoginnen ausbilden konnte.<br />
Es war mir immer wichtig, dass Pädagoginnen<br />
und nicht Hausfrauen Kinder<br />
betreuen können. Das alles ist für<br />
mich politisches Engagement. Alles,<br />
was das Leben der Allgemeinheit verändert<br />
oder erleichtert, ist Politik. 2013<br />
habe ich für den Landtag kandidiert,<br />
aber vorher schon meinen Mann unterstützt.<br />
ECHO: Wieso hat Ihre Liste nicht für<br />
die Bürgermeisterwahlen in Innsbruck<br />
kandidiert?<br />
Krumschnabel: Unsere Liste<br />
agiert hauptsächlich von <strong>Kufstein</strong><br />
aus. Die Liste ist schnell entstanden,<br />
fast wie eine Untergrundbewegung.<br />
Aber als wir Leute suchten, die bereit<br />
wären, sich nach vorne in den Wind<br />
zu stellen, da wurde es schwierig,<br />
Kandidaten für die Bezirke zu finden.<br />
Dadurch haben wir kein Engagement<br />
in der Landeshauptstadt. Es gab engagierte<br />
Kandidaten, die befürchteten<br />
und befürchten mussten, städtische<br />
oder ländliche Förderungen zu verlieren<br />
oder mit negativen Konsequenzen<br />
am Arbeitsmarkt rechnen<br />
zu müssen, wenn sie auf unserer Liste<br />
stehen würden. Wir haben schließlich<br />
beschlossen, dass mein Mann in<br />
Innsbruck auf der Bezirksliste kandidiert.<br />
Die Arbeit mit Verbündeten ist<br />
einfacher als mit Gegnern. Es ist schade,<br />
dass man seine Meinung nicht offen<br />
sagen kann. Ich finde, wir dürfen<br />
nicht gegen jemanden auftreten, weil<br />
nur Kooperation funktionieren kann.<br />
Wir waren nicht gegen jemanden,<br />
sondern für etwas. Es ist nicht alles<br />
schlecht, es gibt Dinge, die sehr gut<br />
gemacht werden. Wir wollten nicht<br />
stürzen, sondern ergänzen und etwas<br />
verbessern.<br />
ECHO: Welche Ihrer Ideen sollten<br />
von der Landesregierung umgesetzt<br />
werden?<br />
Krumschnabel: Alle Themen, die<br />
Familien entlasten. Günstiges Wohnen<br />
steht schon lange auf den Agenden,<br />
aber es kommt nicht zu der quantitativen<br />
Umsetzung, die wir brauchen.<br />
Da sind Familien krisengebeutelt. Leben<br />
und Wohnen werden teurer, die<br />
Arbeitsplätze kann das Land nicht sichern.<br />
Förderungen brauchen eine andere<br />
Richtung, statt dem Wirtschaftsbetrieb<br />
sollte der Konsument gefördert<br />
werden, der dann in die Wirtschaft investieren<br />
kann. Wenn Familien etwas<br />
mehr Geld hätten, könnten sie mehr<br />
für Ausflüge, Kleidung, Spielzeug,<br />
Sportausrüstung etc. ausgeben. Wichtig<br />
ist auch der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen.<br />
Hier hat sich<br />
bereits viel getan, aber es muss nachgeschärft<br />
werden, damit diese Einrichtungen<br />
für jeden leistbar werden. Das<br />
ist ein enorm wichtiges Thema, damit<br />
Frauen berufstätig sein und einen Beitrag<br />
leisten können. Auch die Situation<br />
zu Hause bleibender Frauen können<br />
wir verbessern, auch hier brauchen wir<br />
Strategien. Bildung ist das Erste, was<br />
uns weiter und nach vorne bringt. Da<br />
müssen wir moderner werden, ums<br />
Eck denken. Kinder brauchen kein<br />
Wissen, das in sie hineingeschüttet<br />
wird. Mit einem Klick kann man sich<br />
im Internet über alles weiterbilden.<br />
Wichtig ist das Suchen- und Filternkönnen<br />
von Informationen, und ihre<br />
Anwendung und Nutzbarmachung<br />
für den Alltag. Auch das freie Lernen<br />
ist sehr wichtig.<br />
ECHO: Wie sehen Ihre Vorhaben für<br />
die Zukunft aus?<br />
Krumschnabel: Ich bleibe Unternehmerin.<br />
Ich bleibe Autorin, das<br />
nächste Buch ist schon in Entwicklung.<br />
Meine Arbeit ist ein guter Mix.<br />
Ich schaue, wohin sie mich führt. Für<br />
den Nachwuchs gilt es jedenfalls, alle<br />
vorhandenen Kräfte zu bündeln.<br />
Interview: Amata Steinlechner<br />
108 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
ICARUS<br />
»Umsonst<br />
machen die<br />
gar nichts.<br />
Spielt bei dieser<br />
performance<br />
keine Rolle.«<br />
JoHAnn penz<br />
Hotelier und Feind von allem Austauschbaren macht sich künftig<br />
keine Gedanken mehr über die Agentur seines Vertrauens.<br />
ICARUS-CReAtIVe.Com
top 100 KUFSTEIN | GENUSS<br />
Wild im Trend<br />
Wirtschaft. Josef Ager ist seit dem Jahr 2000 Geschäftsführer der Ager GmbH<br />
in Söll. Neben der Spreckproduktion ist die Firma vor allem auf Wildprodukte<br />
spezialisiert und betreibt zwei Genusswelten in Itter und Rattenberg.<br />
ECHO: Wann wurde die Firma<br />
Ager gegründet?<br />
Josef Ager: Mein Vater hat die Firma<br />
Ager im Jahr 1971 gegründet.<br />
Ich habe sie dann im Jahr 2000 übernommen.<br />
ECHO: Wie hat sich die Ager<br />
GmbH seit ihrer Gründung entwickelt?<br />
Ager: Am Anfang hat mein Vater<br />
ausschließlich Handelsware vertrieben.<br />
Im Laufe der Zeit kamen dann<br />
Tiefkühlprodukte und Konserven<br />
dazu, mit denen er Gastronomiebetriebe<br />
belieferte. Für diese Produkte<br />
kaufte er ab 1974 Wildbret von den<br />
Jägern zu und verarbeitete es weiter.<br />
Etwas später kam die Speckproduktion<br />
hinzu. Im Jahr 2004 zogen wir<br />
uns wieder aus der Gastronomiebelieferung<br />
zurück und sind seitdem<br />
auf die Erzeugung von Räucherwaren<br />
und die Verarbeitung von Wildbret<br />
spezialisiert. Der Wildbereich ist<br />
inzwischen größer als die Speckproduktion.<br />
ECHO: Welche Produkte vertreibt<br />
Ager im Moment? Wer sind die<br />
größten Abnehmer?<br />
Ager: Wir vertreiben neben unseren<br />
frischen und abgepackten Wildprodukten<br />
auch Wildräucherprodukte<br />
und verschiedene Specksorten. Unsere<br />
Hauptabnehmer befinden sich<br />
im Lebensmittelhandel. Einerseits<br />
verkaufen wir viel im Inland, andererseits<br />
exportieren wir auch viel in<br />
die Nachbarmärkte, zum Beispiel<br />
nach Deutschland, Holland oder in<br />
die Schweiz.<br />
ECHO: Wie sieht es mit dem Mitarbeiterstand<br />
bei Ager im Moment<br />
aus?<br />
Ager: Das ganze Jahr durchgehend<br />
haben wir etwa 100 Mitarbeiter,<br />
zwischendurch sind es bis zu 115.<br />
Etwa zehn Mitarbeiter sind in der<br />
Verwaltung tätig. Viele unserer Beschäftigten<br />
sind Metzger. Das meiste<br />
Personal benötigen wir in der Zerlegung<br />
und Verpackung.<br />
ECHO: Ist ein Ausbau geplant?<br />
Ager: Unser Absatz ist sehr stabil.<br />
Wenn ich wollte, könnte ich jedoch<br />
auch ohne Weiteres auf die doppelte<br />
Größe ausbauen. Jedoch ist es jetzt<br />
schon nicht so einfach, genügend<br />
ausgebildete Metzger zu finden.<br />
Auch die fleischverarbeitende Bran-<br />
Fotos: Ager<br />
110 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
che ist immer mehr vom Fachkräftemangel<br />
betroffen.<br />
ECHO: Wann haben sie zusätzlich<br />
die Genusswelten eröffnet?<br />
Ager: Die erste Genusswelt in Itter,<br />
gleich gegenüber von unserer Firmenzentrale,<br />
wurde im September<br />
2016 eröffnet. Nur ein halbes Jahr<br />
später, im Mai 2017, haben wir die<br />
zweite Genusswelt in Rattenberg<br />
eröffnet. Auch in den Genusswelten<br />
merken wir saisonal bedingte Unterschiede.<br />
In Rattenberg ist zum Beispiel<br />
im Winter etwas weniger los,<br />
im Sommer dafür umso mehr. Und<br />
natürlich kommen viele Leute während<br />
des Weihnachtsmarkts nach<br />
Rattenberg. Das merken wir auch in<br />
den Genusswelten.<br />
„Auch die fleischverarbeitende<br />
Branche ist immer<br />
mehr vom Fachkräftemangel<br />
betroffen.“<br />
ECHO: In den Genusswelten vertreiben<br />
Sie neben Ihren eigenen<br />
Ager-Produkten auch noch weitere<br />
regionale Produkte …<br />
Ager: Ja, genau. Neben unseren eigenen<br />
Produkten verkaufen wir in den<br />
Genusswelten noch weitere Köstlichkeiten.<br />
Unser eigener Schwerpunkt<br />
sind die Wildspezialitäten. Man kann<br />
dort aber auch Käse, Schnaps, Schokolade<br />
oder auch handgemachte Zirbenprodukte<br />
kaufen.<br />
ECHO: Sind die Genusswelten speziell<br />
für Urlauber gedacht?<br />
Ager: Natürlich kaufen Gäste gerne<br />
in den Genusswelten ein. Vor allem<br />
unsere Wildprodukte, der Käse und<br />
der Schnaps sind bei den Gästen sehr<br />
beliebt. Aber auch viele Einheimische<br />
kaufen gerne bei uns ein, vor allem,<br />
wenn es um Geschenke geht.<br />
ECHO: Welche Produkte kommen<br />
bei Ihren Kunden besonders gut an?<br />
Ager: Unser Speck geht sehr gut. Besonders<br />
beliebt sind aber auch unsere<br />
Wildwürste. Kaum jemand in Europa<br />
ist auf die professionelle Herstellung<br />
von Wildwürsten spezialisiert. Außerdem<br />
kommen dem Endverbraucher<br />
die kleinen Verpackungsgrößen<br />
zugute. <br />
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top 100 KUFSTEIN | GENUSS<br />
Die Genusswelt Itter befindet sich vis-à-vis des Firmengeländes<br />
von Ager, direkt an der Loferer Bundesstraße in Itter.<br />
Die Genusswelt in Rattenberg liegt in einem alten Stollen, der<br />
30 Meter in den Berg getrieben wurde.<br />
ECHO: Gibt es von Ager aus Pläne,<br />
noch weitere Genusswelten zu eröffnen?<br />
Ager: Wir haben diesbezüglich etliche<br />
Anfragen, zum Beispiel auch<br />
von Shopping-Centern. Auch hatten<br />
wir Anfragen im Franchise-Bereich.<br />
Eine weitere Genusswelt ist jedoch<br />
nicht in Planung. Die Genusswelt in<br />
Rattenberg habe ich deshalb eröffnet,<br />
weil dieser Standort ganz speziell ist<br />
und mich persönlich sehr angesprochen<br />
hat. Es handelt sich dabei um<br />
einen alten Stollen, der 30 Meter in<br />
den Berg hineinreicht.<br />
„Wildfleisch ist das natürlichste<br />
Fleisch. Das<br />
Wild frisst die Kräuter,<br />
die es findet.“<br />
ECHO: Wie sind Sie mit der Absatzentwicklung<br />
Ihrer Produkte im<br />
vergangenen Jahr zufrieden?<br />
Ager: Ich bin mit der Entwicklung<br />
des vergangenen Jahres sehr zufrieden.<br />
Es zeichnet sich ein klarer Trend<br />
ab: Wildfleisch ist immer mehr im<br />
Kommen und das wirkt sich positiv<br />
auf unseren Betrieb aus.<br />
ECHO: Warum gibt es diesen<br />
Trend in Richtung Wildfleisch?<br />
Ager: Wildfleisch ist das natürlichste<br />
Fleisch. Das Wild frisst die Kräuter,<br />
die es findet. Es kann zwar niemals<br />
Bio sein, weil man für Bio genau kontrollieren<br />
müsste, was die Tiere fressen.<br />
Aber dadurch, dass sie sich frei in der<br />
Natur ernähren, kann man davon<br />
ausgehen, dass die Ernährung der von<br />
Bio-Tieren um nichts nachsteht. Die<br />
Wildtiere suchen sich von selbst die<br />
besten Kräuter aus und sind frei aufgewachsen,<br />
sie haben auch ausreichend<br />
Bewegung und sind nicht hochgezüchtet.<br />
Also, nur weil es nicht biozertifiziert<br />
ist, heißt es nicht, dass es<br />
nicht trotzdem sehr natürlich ist.<br />
Das Firmengelände von Ager liegt direkt an der Loferer Bundesstraße.<br />
ECHO: Welche Wildarten sind in<br />
Tirol besonders beliebt?<br />
Ager: Hirsch, Reh und Gämse<br />
sind natürlich die Klassiker, die sehr<br />
beliebt sind. Bei den Gämsen gibt<br />
es jedoch nicht so viele Abschüsse.<br />
Auch unsere Wildschweinprodukte<br />
kommen sehr gut an. Diese kaufen<br />
wir aus anderen Gebieten zu. In guten<br />
Wochen verarbeiten wir bis zu<br />
tausend Wildschweine.<br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
112 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
Junge Talente gesucht<br />
Das hochmoderne Logistikunternehmen Heavyteam-Spezialtransport GmbH in<br />
<strong>Kufstein</strong> sucht Verstärkung. Die Firma zeichnet sich durch das angenehme Arbeitsumfeld,<br />
die flachen Hierarchien und den guten Zusammenhalt im Team aus.<br />
Heavyteam ist als Logistikunternehmen<br />
seit mittlerweile<br />
18 Jahren in <strong>Kufstein</strong><br />
tätig. Das Unternehmen hat sich auf<br />
Sondertransporte aller Art spezialisiert<br />
und sein Angebot im Jahr 2004<br />
mit der Schaffung einer Planenzug-<br />
Abteilung erweitert. Seit nunmehr<br />
18 Jahren bietet Heavyteam umfassende<br />
Leistungen, vom Transportangebot<br />
über die Durchführung<br />
von Streckenerkundigungen bis zur<br />
Genehmigungserstellung und Transportdurchführung.<br />
hochmodernes<br />
arbeitsumfeld<br />
Heavyteam ist immer am Puls der<br />
Zeit. Die Mitarbeiter arbeiten in modernen<br />
Großraumbüros. Dadurch<br />
wird der ständige Austausch innerhalb<br />
des Teams gefördert. Außerdem ist<br />
das Unternehmen bereits vor einiger<br />
Zeit auf ein komplett papierloses Office<br />
umgestiegen. „Bei uns laufen alle<br />
Vorgänge softwarebasiert ab“, erklärt<br />
Arnold Frotschnig, Abteilungsleiter für<br />
Planenzug. „Wir sind immer am Puls<br />
der Zeit und legen großen Wert darauf,<br />
mit den neuesten Entwicklungen<br />
Auch der gemeinsame Spaß kommt<br />
bei dem gut eingespielten, jungen Team<br />
nicht zu kurz.<br />
mitzuhalten. Da ist es ein Vorteil, dass<br />
wir ein so junges und dynamisches<br />
Team haben.“<br />
Sprachtalente gesucht<br />
Das Logistikunternehmen sucht nach<br />
jungen Talenten, die dieses Team<br />
verstärken möchten. Voraussetzung<br />
dafür sind Sprachkenntnisse. Englisch<br />
ist für die Arbeit im internationalen<br />
Umfeld Grundvoraussetzung, jede<br />
weitere Sprache ein Pluspunkt. „Das<br />
technische Know-how wird bei der<br />
Arbeit vermittelt“, erklärt Frotschnig.<br />
40 stunden urlaub<br />
zusätzlich<br />
Um unseren Mitarbeitern eine lebenswerte<br />
Work-Life-Balance zu<br />
bieten, erhält ab Juni jeder Angestellte<br />
von Heavyteam 40 zusätzliche<br />
Stunden Urlaub, die in Absprache<br />
mit dem Team spontan genommen<br />
werden können. Drei Stunden davon<br />
können pro Tag konsumiert werden.<br />
„Wer also einmal etwas länger schlafen<br />
oder am Nachmittag einen Ausflug<br />
machen möchte, braucht das nur<br />
innerhalb des Teams abzuklären und<br />
kann die zusätzlichen Urlaubstunden<br />
dafür verwenden“, erklärt Abteilungsleiter<br />
Frotschnig.<br />
kontakt<br />
Heavyteam-<br />
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top 100 KUFSTEIN | interview<br />
E-Mobilität<br />
Wörgl. Die Stadtwerke Wörgl haben mit ihrem System flo ein<br />
attraktives E-Car-Sharing ins Leben gerufen. Geschäftsführer<br />
Reinhard Jennewein und Projektleiter Peter Teuschel sprechen über<br />
das Projekt, an dem sich immer mehr Gemeinden beteiligen.<br />
ECHO: Die Stadtwerke Wörgl haben<br />
ein breites Spektrum an Zuständigkeiten.<br />
Welche sind die größten<br />
Aufgabengebiete?<br />
Reinhard Jennewein: Die Stadtwerke<br />
Wörgl sind eine hundertprozentige<br />
Tochtergesellschaft der<br />
Stadtgemeine Wörgl. Wenn man sich<br />
unser Unternehmen genauer ansieht,<br />
sieht man, dass wir viele verschiedene<br />
Bereiche abdecken. Die Kernkompetenzen<br />
sind alles rund um die Energieversorgung,<br />
also Stromerzeugung,<br />
-verteilung und -handel. Außerdem<br />
sind wir für Trinkwasserversorgung<br />
und Abwasser bzw. Abfallentsorgung<br />
zuständig. Die Stadtwerke haben<br />
auch eine eigene IT-Abteilung, sind<br />
also Internet-Provider und EDV-<br />
Dienstleister für die Region. Ein<br />
weiterer wichtiger Bereich ist die<br />
Wärme. Hier versuchen wir, Energie<br />
möglichst regional zu nutzen. Wörgl<br />
hat sich auch, was die Energiewende<br />
betrifft, hohe Ziele gesetzt. Wir<br />
sind eine erfolgreiche e5-Gemeinde<br />
in Nordtirol. Für diese Energieziele<br />
mussten wir uns viel Know-how aneignen.<br />
In Wörgl haben wir auch die<br />
politische Rückendeckung, um diese<br />
nachhaltigen Ziele erreichen zu können.<br />
Dadurch verbessert sich langfristig<br />
die Lebensqualität in der Stadt.<br />
ECHO: Welche Rolle spielt Mobilität<br />
in diesem e5-Programm?<br />
Jennewein: Im e5-Programm ist<br />
die Mobilität ein wichtiger Aspekt.<br />
Um unser Verkehrsproblem zu<br />
lösen, brauchen wir multimodale<br />
Mobilität. Peter Teuschel hat damit<br />
begonnen, ein Mobilitätskonzept für<br />
die Stadt Wörgl auszuarbeiten. Natürlich<br />
löst E-Mobilität allein nicht<br />
das Verkehrsproblem. Das Radwegenetz<br />
muss ausgebaut werden, es<br />
muss mehr Raum für Fußgänger geschaffen<br />
werden, das öffentliche Verkehrsangebot<br />
muss ausgebaut und<br />
digitalisiert werden und es müssen<br />
intelligente, vernetzte Systeme entstehen,<br />
damit nicht mehr jeder Haushalt<br />
zwei bis drei Autos braucht. Hierfür<br />
benötigen wir natürlich auch Partner,<br />
die mit uns gemeinsam ein solches<br />
Gesamtkonzept ermöglichen. Aus<br />
dem Geschäftsbereich Mobilität und<br />
der fortschreitenden Digitalisierung<br />
entstanden dann erste Ideen, unser<br />
Dienstleistungsangebot zu erweitern.<br />
ECHO: Aus diesen Ideen entwickelten<br />
Sie dann das flo-Konzept?<br />
Jennewein: Genau. Wir wussten,<br />
Fotos: Witting<br />
114 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
dass nur ein breit aufgestelltes Konzept<br />
Erfolg haben kann. Wir profitierten<br />
davon, dass wir einerseits<br />
schon viel Erfahrung im IT-Bereich<br />
haben, und uns andererseits auch im<br />
Dienstleistungs- und Servicesektor<br />
gut auskennen. Die Versorgungssicherheit<br />
müssen wir auch in der Wasser-<br />
und Stromversorgung gewährleisten.<br />
Auch ein flo-Nutzer braucht<br />
jederzeit einen Ansprechpartner. Wir<br />
hatten also sehr gute Startvoraussetzungen<br />
und glaubten, dass unser Geschäftsmodell<br />
Erfolg haben kann.<br />
ECHO: Wie genau funktioniert flo<br />
für den einzelnen Nutzer?<br />
Peter Teuschel: Man lädt sich die<br />
App herunter und meldet sich bei flo<br />
an. Es gibt eFahrzeuge, neben Autos<br />
zum Beispiel auch Scooter, und in der<br />
App sieht man, wann diese frei sind.<br />
Man bucht das Fahrzeug dann direkt<br />
stundenweise über die App. Es funktioniert<br />
ganz einfach. Die Kosten liegen<br />
bei zwei Euro pro Stunde und 20<br />
Cent pro Kilometer. Gemeinden und<br />
Arbeitgeber verteilen zum Teil Gutscheine.<br />
In der App sieht man auch,<br />
wie lange das Auto noch aufgeladen<br />
werden muss, da das Aufladen ja eine<br />
Besonderheit der E-Mobilität ist.<br />
Jennewein: Besonders stolz sind<br />
wir auf unsere App. Durch diese gut<br />
durchdachte Software haben wir es<br />
möglich gemacht, dass Car-Sharing<br />
auch im ländlichen Raum funktioniert.<br />
In Großstädten gibt es solche<br />
Konzepte ja schon länger. Unsere<br />
App und das Konzept von flo haben<br />
es ermöglicht, dass es auch außerhalb<br />
urbaner Strukturen genutzt wird.<br />
„Innovation ist keine<br />
Frage der Unternehmensgröße,<br />
sondern<br />
der Philosophie im<br />
Unternehmen.“<br />
ECHO: Was sind die Vorteile des<br />
E-Car-Sharing?<br />
Teuschel: Einerseits entstehen<br />
durch die E-Fahrzeuge keine Emissionen,<br />
sie ist also umweltfreundlicher.<br />
Andererseits spart man durch<br />
sie aber auch Kosten. Erst ab 20.000<br />
Kilometern pro Jahr lohnt sich ein<br />
eigenes Fahrzeug. Für jeden, der das<br />
Auto weniger nutzt, ist unser Modell<br />
also auch wesentlich kostengünstiger.<br />
Ein Ziel ist es, dass langfristig weniger<br />
Autos in der Region unterwegs sind<br />
und weniger Parkplätze gebraucht<br />
werden. Dadurch entstehen für die<br />
Menschen wieder neue Freiräume<br />
und Kraftplätze.<br />
ECHO: Inzwischen nutzen mehrere<br />
Gemeinden flo. Was ist das Erfolgsrezept?<br />
Teuschel: Wir sahen relativ schnell,<br />
dass so ein Konzept noch besser<br />
funktionieren kann, wenn nicht jede<br />
Gemeinde etwas für sich macht, sondern<br />
wenn es in der gesamten Region<br />
ein zusammenhängendes System<br />
gibt. Wir schaffen es, den Gemeinden<br />
um knapp 900 Euro ein komplettes<br />
System mit Fahrzeugen, Ladeinfrastruktur,<br />
Hotline und App zur Verfügung<br />
zu stellen. Jede Gemeinde kann<br />
sich aber in der Art und Weise an flo<br />
beteiligen, wie es für sie geeignet ist.<br />
Wir bieten an, alle Komponenten zur<br />
Verfügung zu stellen. Wenn eine Gemeinde<br />
aber einen Teil lieber selbst<br />
machen möchte, weil zum Beispiel<br />
ein Händler in der Gemeinde die<br />
Fahrzeuge oder ein ansässiger Betrieb<br />
die Ladeinfrastruktur anbietet, dann<br />
stellen wir einfach die Software und<br />
den Service zur Verfügung.<br />
Jennewein: Betreiber sind dabei die<br />
Gemeinden selbst. Nur in Kundl und<br />
Wörgl sind wir die Betreiber. Was wir<br />
immer liefern, ist die Intelligenz, also<br />
die Software. Manche Gemeinden<br />
bestellen aber auch bei uns das Gesamtpaket.<br />
Durch diese Flexibilität<br />
ist flo besonders attraktiv.<br />
ECHO: Soll flo noch weiter ausgebaut<br />
werden?<br />
Teuschel: Ja, optimalerweise kann<br />
flo in ganz Tirol und darüber hinaus<br />
genutzt werden. Neben Wörgl,<br />
Kundl, Wattens, Telfs und Zirl, wo<br />
flo bereits in Betrieb ist, haben bis<br />
jetzt weitere 40 Gemeinden Interesse<br />
bekundet, auch im süddeutschen<br />
Raum. Wünschenswert wäre es noch,<br />
dass flo so weit ausgebaut wird, dass<br />
es auch von unseren Gästen genutzt<br />
werden kann, und diese nicht mehr<br />
mit dem Auto anreisen müssen. Das<br />
würde auch die Verkehrssituation<br />
entlasten. <br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong><br />
115
RIEDERBAU-Total<br />
Der Experte für Gewerbe- und Industriebau<br />
Mit RIEDERBAU-Total setzt das <strong>Kufstein</strong>er Bauunternehmen einen weiteren Schritt<br />
in Sachen Service bei Gewerbe- und Industriebauten. Als Totalanbieter übernimmt<br />
das erfahrene Team von der Projektierung bis zur Instandhaltung alle Aufgaben für<br />
den Auftraggeber.<br />
Das traditionsreiche Unternehmen RIEDERBAU kombiniert die Stärken eines handwerklich orientierten Baumeisterbetriebs mit<br />
innovativen Methoden.<br />
Mit der Kernkompetenz als<br />
Baumeister hat sich RIEDER-<br />
BAU mit Sitz in Schwoich<br />
bei <strong>Kufstein</strong> kontinuierlich zum Generalanbieter<br />
gewandelt. Zwischen damals<br />
und heute liegen zahlreiche, erfolgreich<br />
abgewickelte Bauprojekte. Ob Privathäuser,<br />
Wohnanlagen oder Gewerbeund<br />
Industriebauten, das Team ist ein<br />
zuverlässiger Partner in Sachen Planen,<br />
Bauen und Wohnen. Die Erfolgsformel:<br />
RIEDERBAU verbindet traditionelles<br />
Handwerk mit der digitalen Welt und lässt<br />
damit das digitale Handwerk entstehen.<br />
Weitab von typischen Industriebetrieben<br />
und Serienanfertigungen setzt das Unternehmen<br />
auf top ausgebildete Facharbeiter<br />
und Lehrlinge und verwendet modernste<br />
Techniken für die Umsetzung der Projekte.<br />
„Wir kennen unsere Wurzeln!<br />
Trotzdem stehen wir Veränderungen und<br />
neuen Herausforderungen offen gegenüber“,<br />
so Baumeister Anton Rieder.<br />
RIEDERBAU hat alle Fäden<br />
in der Hand<br />
Durchschnittlich 20 Gewerke müssen<br />
bei Gewerbe- und Industriebauten<br />
beauftragt, koordiniert und kontrolliert<br />
werden. Als Totalunternehmer bietet<br />
RIEDERBAU all diese Leistungen aus<br />
einer Hand. Auch bei Fragen zu Barrierefreiheit,<br />
Brandschutz und Energieeffizienz<br />
bringen die Experten des hauseigenen<br />
Planungsteams ihr Fachwissen<br />
ein. Dadurch entstehen Lösungen, die<br />
sich durch Professionalität, Vorausschau<br />
und Kostenoptimierung auszeichnen.<br />
Das Team von RIEDERBAU-Total kümmert<br />
sich um alle anfallenden Arbeiten<br />
und übernimmt die volle Verantwortung<br />
für kleine und große Bauvorhaben.<br />
Zukunftsweisende<br />
Planung<br />
Als RIEDERBAU im Jahr 1956 gegründet<br />
wurde, war die enorme Entwicklung<br />
der Bauindustrie noch nicht absehbar.<br />
Damals gab es noch keine Totalunternehmen,<br />
die vom Entwurf bis zur<br />
schlüsselfertigen Übergabe alles übernehmen<br />
konnten. Und dass Bauprojekte<br />
irgendwann als 3D-Modelle abgebildet<br />
werden können und durch die Erfassung<br />
aller Daten die Wartung und Instandhaltung<br />
der Gebäude um ein Vielfaches<br />
erleichtert wird, davon ahnte wohl<br />
niemand etwas. Als eines der wenigen<br />
Totalunternehmen Österreichs arbeitet<br />
RIEDERBAU mit Building Information<br />
Modeling (BIM). Diese innovative Planungsmethode<br />
hat sich international<br />
bereits in vielen Ländern als Standard<br />
durchgesetzt und ersetzt die bisherigen<br />
Fotos: RIEDERBAU
RIEDER BAU | PROMOTION<br />
zweidimensionalen Baupläne durch eine<br />
dreidimensionale Darstellung der Bauprojekte.<br />
Mit BIM werden auch in der<br />
Bauausführung sämtliche Prozessschritte<br />
digital erfasst, kombiniert und vernetzt,<br />
sodass alle Beteiligten jederzeit Zugriff<br />
auf die aktuellen Daten haben. Dadurch<br />
wird das Planen und Bauen in Bezug auf<br />
Zeit, Kosten und Qualität so effi zient wie<br />
nie zuvor. Trotzdem bleibt die Errichtung<br />
eines Industrie- oder Gewerbebaus ein<br />
großer Aufwand, der viel Erfahrung und<br />
Kompetenz voraussetzt. Deshalb ist<br />
speziell in diesem Sektor die Übergabe<br />
der kompletten Verantwortung an einen<br />
Totalunternehmer wie RIEDERBAU für<br />
Auftraggeber besonders vorteilhaft.<br />
Von der Planung über die Errichtung bis zum Gebäudemanagement bekommen<br />
RIEDERBAU-Total-Kunden alles aus einer Hand.<br />
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Mit den Virtual-Reality-Brillen können<br />
die Kunden mittels Controller in Echtzeit<br />
durch ein visualisiertes Gebäude<br />
gehen und voll und ganz in dieses eintauchen.<br />
Gewünschte Änderungen,<br />
wie beispielsweise eine Wandverschiebung<br />
oder ein Fenstertausch,<br />
können sofort in die Darstellung eingefügt<br />
werden. Zusätzlich werden mit<br />
dieser neuen Technik die Lichtstände<br />
kontrollierbar. Das heißt, der Sonnen-<br />
beziehungsweise Schattenverlauf über<br />
den Tag kann bereits im Vorfeld überprüft<br />
werden.<br />
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Die Kunden erhalten bei Projektende<br />
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inklusive 3D-Modell, welche<br />
sie für den effi zienten und nachhaltigen<br />
Betrieb der Anlage verwenden<br />
können. Das Planungsteam von<br />
RIEDERBAU erarbeitet einerseits die<br />
notwendigen Informationen, wie z.<br />
B. die Gebäudestruktur, die Elektrooder<br />
die HKLS-Planung, und begleitet<br />
andererseits die Implementierung der<br />
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top 100 kufstein | immobilien<br />
Massiver<br />
Zuzug in die<br />
Ballungsräume<br />
Immobilien. Der Immobilienmarkt im Bezirk entwickelt sich rasant. Vor<br />
allem der Zuzug in die Ballungszentren ist ungebrochen. Dadurch steigen die<br />
Immobilienpreise laufend, eine Beruhigung des Markts ist nicht in Sicht.<br />
Immer mehr Menschen zieht es<br />
österreichweit in die Ballungsräume.<br />
Im Bezirk <strong>Kufstein</strong> ist vor<br />
allem die Bezirkshauptstadt betroffen,<br />
auch nach Wörgl steigt der Zuzug<br />
ständig. Die Berger Consulting mit<br />
Sitz in <strong>Kufstein</strong> und Kitzbühel bzw. die<br />
prochecked immobilien OG erstellt inzwischen<br />
seit 13 Jahren einen Immobilienmarktbericht<br />
für die Landeshauptstadt<br />
Innsbruck, seit zwei Jahren gibt<br />
es einen solchen Bericht auch unter<br />
IMMOblick Kitzbühel + Umland. Für<br />
diese Marktberichte werden sämtliche<br />
Transaktionen aus dem Grundbuch<br />
ausgehoben und analysiert. Nun arbeitet<br />
die Firma von Peter Berger an einem<br />
Marktbericht für den Bezirk <strong>Kufstein</strong>,<br />
der voraussichtlich im Herbst veröffentlicht<br />
werden soll. Dabei setzt er auf die<br />
Unterstützung der Bauträger, die selbst<br />
großes Interesse an Markttransparenz<br />
haben.<br />
grosse nachfrage in<br />
urbanen zentren<br />
Der Markt im Bezirk <strong>Kufstein</strong> entwickelt<br />
sich in den letzten Jahren stark.<br />
Die Nachfrage nach Immobilien ist<br />
groß und die Transaktionszahlen steigen<br />
stetig an. Das wirkt sich natürlich<br />
auch auf die Preise aus, die seit Jahren<br />
steigen, weiß Peter Berger. „Immer<br />
mehr Menschen ziehen in die Ballungsräume.<br />
Im Bezirk <strong>Kufstein</strong> trifft<br />
das ganz besonders auf die Stadt <strong>Kufstein</strong><br />
selbst zu, doch auch nach Wörgl<br />
gibt es einen gewissen Zuzug“, so Berger.<br />
<strong>Kufstein</strong> habe in den letzten Jahren<br />
auf Kultur und Bildung gesetzt und<br />
dieses Konzept sei sehr erfolgreich.<br />
Die Entwicklung in <strong>Kufstein</strong> ist laut<br />
Berger ähnlich wie die in Innsbruck,<br />
auch wenn die Größenverhältnisse<br />
natürlich anders sind. Doch auch in<br />
Foto:s Fotolia, Berger Consulting GmbH, Kröll<br />
118 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK kufstein <strong>2018</strong>
für Immobilien:<br />
<strong>Kufstein</strong> wohnen inzwischen viele<br />
studierende. Und das beeinflusst den<br />
Markt. „In <strong>Kufstein</strong> leben inzwischen<br />
etwa 2.400 studierende, was bei einer<br />
Einwohnerzahl von ca. 20.000 schon<br />
ein beträchtlicher Anteil ist. für die<br />
Entwicklung der stadt ist das durchaus<br />
positiv, sie bleibt in Bewegung und<br />
die vielen Jungen Menschen bringen<br />
Leben in die stadt. Aber natürlich<br />
stellt der Zuzug der studierenden für<br />
den Immobilienmarkt eine gewisse<br />
Belastung dar, weil das Angebot in der<br />
stadt nicht ausreicht", so Berger.<br />
einheiMische<br />
weichen aus<br />
Die Preissteigerung, die durch die hohe<br />
Nachfrage am Immobilienmarkt<br />
entsteht, hat laut Berger auch Auswirkungen<br />
auf die einheimische Bevölkerung,<br />
vor allem wenn es um das<br />
schaffen von Eigentum geht. „Viele<br />
Einheimische können sich Wohneigentum<br />
in der stadt nicht mehr leisten.<br />
Aus diesem Grund weichen sie in die<br />
Randregionen der stadt <strong>Kufstein</strong>,<br />
zum Beispiel nach Niederndorf, Ebbs<br />
oder schwoich aus. Es gibt in <strong>Kufstein</strong><br />
selbst kaum noch Grundstücke, die die<br />
Wohnbauförderrichtlinien erfüllen“,<br />
erklärt der Experte.<br />
verkehr als ProbleM<br />
in wÖrgl<br />
In Wörgl gibt es nach wie vor genug<br />
Möglichkeiten, eine geförderte Immobilie<br />
zu erwerben, und vor allem<br />
im sozialen Wohnbau passiert im Gegensatz<br />
zu <strong>Kufstein</strong> viel. Das Angebot<br />
im Mietbereich ist ebenso groß wie<br />
jenes im Kaufbereich und viele gemeinnützige<br />
Bauträger haben aktuell<br />
Projekte in Wörgl. Die stadt steht seit<br />
Längerem jedoch vor einer anderen<br />
Herausforderung, so Berger. „Die stadt<br />
Wörgl hat lange auf die Nahversorger<br />
bzw. Einkaufszentren im Osten und<br />
Westen der stadt gesetzt. Dadurch hat<br />
sich jedoch der Ortskern nach und<br />
nach ausgedünnt. Diesen versucht<br />
man jetzt wiederzubeleben, was sich<br />
als Herausforderung darstellt. Durch<br />
die Einkaufszentren an den stadträn<br />
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top 100 kufstein | immobilien<br />
dern ist außerdem ein Verkehrsproblem<br />
in Wörgl entstanden, es kommt<br />
in Ost-West-Richtung regelmäßig zu<br />
Verkehrsinfarkten. Ein Problem ist dabei<br />
sicherlich auch, dass die neue Nordtangente<br />
bei der Autobahnabfahrt West<br />
bisher nicht angenommen wird.<br />
unterschiedliche<br />
Preisentwicklung<br />
Wenn man sich die Preisentwicklung<br />
bei Immobilien im Bezirk <strong>Kufstein</strong> ansieht,<br />
so bemerkt man, dass diese sehr<br />
von der Region abhängt. In <strong>Kufstein</strong>,<br />
wo auch die Zahl der Immobilientransaktionen<br />
am höchsten ist, sind<br />
„In <strong>Kufstein</strong> ist eine<br />
ähnliche Entwicklung<br />
wie in Innsbruck zu<br />
beobachten.“<br />
Peter Berger, Berger Consulting<br />
die Preise in den letzten Jahren am<br />
stärksten angestiegen. „Der Durchschnittspreis<br />
für eine Immobilie im<br />
Erstverkauf liegt in <strong>Kufstein</strong> derzeit<br />
bei ca. 4.000 Euro/Quadratmeter , , es<br />
sind aber auch Preise bis zu 8.000 Euro/Quadratmeter<br />
zu beobachten. Die<br />
Preise in Wörgl sind mit durchschnittlich<br />
3.000 Euro/Quadratmeter noch<br />
Der Zuzug nach <strong>Kufstein</strong> ist ungebrochen. Dadurch steigen seit Jahren auch die<br />
Immobilienpreise in der Stadt an.<br />
wesentlich niedriger“, wie Berger weiß.<br />
Die Nähe zu touristischen Zentren<br />
wirkt sich laut dem Experten ebenfalls<br />
stark auf die Immobilienpreise<br />
aus. Wenn man sich zum Beispiel<br />
Ellmau ansieht, können die Preise<br />
dort sogar jenseits der 10.000 Euro/<br />
Quadratmeter liegen, was sich durch<br />
die Nähe zu Kitzbühel erklären lässt.<br />
Die Entwicklung in den ländlicheren<br />
Gebieten des Bezirks ist im Gegensatz<br />
zu den urbanen Zentren sehr ruhig.<br />
Im Alpbachtal oder in der Wildschönau<br />
gibt es kaum Zuzug. Dort werden<br />
kaum Zweitwohnsitze erworben, die<br />
Nachfrage nach Immobilien insgesamt<br />
ist gering. Dadurch sind die Preise in<br />
den letzten Jahren auch nicht wesentlich<br />
gestiegen.<br />
auch in zukunft<br />
zuzug in die städte<br />
Peter Berger geht davon aus, dass sich<br />
auch in den nächsten Jahren am vermehrten<br />
Zuzug in die Ballungsräume<br />
nichts ändern wird. „Das Bildungszentrum<br />
<strong>Kufstein</strong> wird weiterhin wachsen.<br />
Auch Anleger werden in <strong>Kufstein</strong><br />
vermehrt in Immobilien investieren,<br />
um eine möglichst hohe Rendite zu<br />
erhalten. Das wird zu einer weiteren<br />
Preissteigerung in der Stadt führen. Für<br />
die einheimische Bevölkerung wird das<br />
jedoch bedeuten, dass sie noch mehr in<br />
die Randregionen ausweichen muss, vor<br />
allem wenn es um die Anschaffung von<br />
Wohneigentum geht. Bereits jetzt sind<br />
die Preise für Eigentumswohnungen<br />
sehr hoch, freie Häuser mit Garten sind<br />
schon fast gar nicht mehr zu bekommen.<br />
Diese Situation wird sich noch weiter<br />
verschärfen", ist sich Berger sicher.<br />
verdichtung als<br />
einzige option<br />
Langfristig wird es laut Berger notwendig<br />
sein, dass auch die Politik<br />
den Wohnungsbau in den Ballungsräumen<br />
forciert. „Das Stichwort hier<br />
lautet Verdichtung. Und damit meine<br />
ich maßvolle Verdichtung. Natürlich<br />
ist es notwendig, auch Grünflächen<br />
und Erholungsräume in der Stadt zu<br />
erhalten, aber an einer qualitätsvollen<br />
Verdichtung wird schlicht und einfach<br />
kein Weg vorbeiführen“, ist sich Berger<br />
sicher. Die Lebensqualität dürfe<br />
nicht leiden, aber der vermehrte Wohnungsbau<br />
sei gleichzeitig die einzige<br />
Möglichkeit, um zu verhindern, dass<br />
die Immobilienpreise weiter so extrem<br />
steigen. „Es ist einfach wichtig, dass in<br />
den nächsten Jahren wesentlich mehr<br />
Wohnungen in den Städten entstehen,<br />
um die Nachfrage decken zu können",<br />
so Berger. <br />
Maria Witting<br />
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Immobilien. Stefan Esterhammer von Raiffeisen Immobilien spricht mit<br />
ECHO darüber, was beim Immobilienverkauf unbedingt beachtet werden<br />
sollte und wie wichtig eine realistische Preiseinschätzung ist.<br />
DI (FH) Stefan Esterhammer, Abteilungsleiter<br />
Immobilien, Raiffeisen Bezirksbank<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
ECHO: Welche Veränderungen<br />
gab es am Immobilienmarkt in den<br />
letzten Jahren?<br />
Stefan Esterhammer: Hier würde<br />
ich gern zwei Trends erwähnen. Erstens<br />
machen sich immer mehr Menschen<br />
frühzeitig Gedanken darüber,<br />
wie sie im Alter wohnen möchten.<br />
Aber hier geht es nicht immer um altersgerechtes<br />
Wohnen im Sinne von<br />
z. B. Barrierefreiheit, sondern oft auch<br />
nur um Wohnkomfort und weniger<br />
Arbeit im Haushalt oder im Garten.<br />
Auch Faktoren wie Infrastruktur (z.<br />
B. Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten und<br />
öffentliche Anbindung etc.) und der<br />
Wohnort der Kinder fließen in diese<br />
Überlegungen mit ein. Der zweite<br />
Trend ist, dass gebrauchte Immobilien,<br />
vor allem von privaten Anbietern,<br />
sehr überteuert – nahe an den Neubaupreisen<br />
– am Markt angeboten<br />
werden. Natürlich bestimmen Angebot<br />
und Nachfrage den Preis, und<br />
das Angebot ist im Moment nicht<br />
besonders groß.<br />
ECHO: Wie kommt es, dass so viele<br />
Immobilien zu überteuerten Preisen<br />
auf den Markt kommen?<br />
Esterhammer: Ich denke, Verkäufer<br />
orientieren sich oft zu stark am<br />
Neubaupreis. Viele Eigentümer, die<br />
ihre Liegenschaft verkaufen möchten,<br />
recherchieren im Internet nach<br />
vergleichbaren Objekten und hoffen,<br />
so einen Richtwert für den Verkaufspreis<br />
ihrer eigenen Immobilie<br />
zu finden. Hier ist allerdings Vorsicht<br />
geboten: Zum einen sind Objekte<br />
ausschließlich auf Basis von Internet-<br />
Informationen kaum vergleichbar.<br />
Zum anderen handelt es sich bei den<br />
Angebotspreisen meist lediglich um<br />
jenen Preis, den sich der jeweilige<br />
Verkäufer für sein Objekt wünscht.<br />
Und dieser muss dem erzielbaren<br />
Marktpreis nicht unbedingt entsprechen.<br />
Abweichungen von bis zu 30<br />
Prozent sind keine Seltenheit. Ich<br />
finde es beim Verkauf einer Immobilie<br />
aber ausgesprochen wichtig, dass<br />
man diese von Anfang an mit einem<br />
realistischen Preis vermarktet.<br />
ECHO: Warum ist das so wichtig?<br />
Esterhammer: Meiner Meinung<br />
nach sollte der Preis für Käufer und<br />
Verkäufer fair sein. Vor allem wenn<br />
das Objekt finanziert wird, muss<br />
der Kaufpreis mit dem tatsächlichen<br />
Wert so weit wie möglich übereinstimmen.<br />
Zu berücksichtigen sind<br />
auch die Folgekosten und die laufenden<br />
Kosten, z. B. bei Wohnungen<br />
„Beim Verkauf einer Immobilie<br />
ist es ausgesprochen<br />
wichtig, dass man<br />
diese von Anfang an mit<br />
einem realistischen Preis<br />
vermarktet!“<br />
Foto: ofp kommunikation gmbH<br />
122 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>
der Rücklagenstand, anstehende Sanierungen<br />
und die Betriebskosten.<br />
Man muss sich außerdem bewusst<br />
sein, dass potenzielle Käufer den<br />
Immobilienmarkt längerfristig beobachten.<br />
Wenn eine Immobilie zu<br />
teuer angeboten wird und der Preis<br />
schrittweise reduziert wird, kann ich<br />
mir gut vorstellen, dass Interessenten<br />
noch länger warten, in der Hoffnung,<br />
dass der Preis weiter sinkt. Immobilien,<br />
die zulange am Markt sind, verlieren<br />
auch an Attraktivität.<br />
ECHO: Was muss beim Immobilienverkauf<br />
außer der realistischen<br />
Preisgestaltung noch beachtet werden?<br />
Esterhammer: Hier sind viele unterschiedlichste<br />
Themen zu beachten,<br />
wie z. B. rechtliche und steuerliche<br />
Aspekte, die richtige Vermarktungsstrategie,<br />
die Zahlungsfähigkeit der<br />
Käufer und vieles mehr. Besichtigungen<br />
mit Interessenten sind aber<br />
„Immobilien, die zu<br />
lange am Markt sind,<br />
verlieren auch an Attraktivität.“<br />
auch ein gewisses Sicherheitsthema.<br />
Immerhin gibt man Fremden seine<br />
Adresse und Telefonnummer, lässt<br />
sie in die eigenen vier Wände und<br />
zeigt somit auch Wertgegenstände<br />
usw. Ein guter Makler kann hier<br />
mit Know-how, Marktkenntnis und<br />
Erfahrung unterstützen und den Verkäufern<br />
Zeit, Ärger und Geld sparen.<br />
ECHO: Wie gilt es bei der Wahl<br />
des Maklers zu beachten?<br />
Esterhammer: Es ist auf jeden<br />
Fall ratsam, mehrere Makler zu vergleichen.<br />
Man sollte sich ein Bild<br />
davon machen, wie sie arbeiten – z.<br />
B. wo und wie die Immobilien präsentiert<br />
werden, wie die Unterlagen<br />
aufbereitet sind, welche Ausbildung<br />
der Makler/die Maklerin hat und<br />
ob allein oder mit einer Struktur im<br />
Hintergrund gearbeitet wird. Die<br />
Erreichbarkeit, Seriosität und ein<br />
gutes, auch überregionales, Netzwerk<br />
finde ich wichtig. Das Allerwichtigste<br />
ist jedoch eine Vertrauensbasis.<br />
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Man muss sich außerdem bewusst<br />
sein, dass potenzielle Käufer den<br />
Immobilienmarkt längerfristig beobachten.<br />
Wenn eine Immobilie zu<br />
teuer angeboten wird und der Preis<br />
schrittweise reduziert wird, kann ich<br />
mir gut vorstellen, dass Interessenten<br />
noch länger warten, in der Hoffnung,<br />
dass der Preis weiter sinkt. Immobilien,<br />
die zulange am Markt sind, verlieren<br />
auch an Attraktivität.<br />
ECHO: Was muss beim Immobilienverkauf<br />
außer der realistischen<br />
Preisgestaltung noch beachtet werden?<br />
Esterhammer: Hier sind viele unterschiedlichste<br />
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wie z. B. rechtliche und steuerliche<br />
Aspekte, die richtige Vermarktungsstrategie,<br />
die Zahlungsfähigkeit der<br />
Käufer und vieles mehr. Besichtigungen<br />
mit Interessenten sind aber<br />
„Immobilien, die zu<br />
lange am Markt sind,<br />
verlieren auch an Attraktivität.“<br />
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Immerhin gibt man Fremden seine<br />
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usw. Ein guter Makler kann hier<br />
mit Know-how, Marktkenntnis und<br />
Strom- und Kosteneinsparung. LED-<br />
Lampen haben eine lange Lebensdauer<br />
bei geringem Wartungsbedarf.<br />
Das Licht ist gerichtet, blendet nicht<br />
und sorgt für bessere Gleichmäßigkeit<br />
und Farbwiedergabe.<br />
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Auch die Umsetzung ist einfach:<br />
Erfahrung unterstützen und den Verkäufern<br />
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ECHO: Wie gilt es bei der Wahl<br />
des Maklers zu beachten?<br />
Esterhammer: Es ist auf jeden<br />
Fall ratsam, mehrere Makler zu vergleichen.<br />
Man sollte sich ein Bild<br />
davon machen, wie sie arbeiten – z.<br />
B. wo und wie die Immobilien präsentiert<br />
werden, wie die Unterlagen<br />
aufbereitet sind, welche Ausbildung<br />
der Makler/die Maklerin hat und<br />
ob allein oder mit einer Struktur im<br />
Hintergrund gearbeitet wird. Die<br />
Erreichbarkeit, Seriosität und ein<br />
gutes, auch überregionales, Netzwerk<br />
finde ich wichtig. Das Allerwichtigste<br />
ist jedoch eine Vertrauensbasis.<br />